1846 / 332 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Breuer aus Neuß. Die weiteren Verhandlungen der General-Ver- sammlung bleiben einer späteren Mittheilung vorbehalten, (Nach einer Korrespondenz in der Düsseld. Zeitung wäre der einstim- mige Beschluß gefaßt worden, die Bahn zu bauen und die Säumi- gen zu den Einzahlungen gerihtlich anzuhalten.)

Nom, 14. Nov. Wenige Tage vor der am 8. November er- folgten Bekauntmachung des Kardinal - Staats = Secretairs, die An- legung von Eisenbahnen im Kirchenstaat betreffend (\. Allg. Pr. Ztg. Nr. 324), ersien hier „das Programm der vaterländischen Gesellschaft für die Eisenbahnen des Kirchenstaats““, welches die nah- stehenden Bestimmungen enthält :

„l, Die Gesellschaft wird anonym sein, den bisher geführten Titel „Gesellschaft Fürst Conti und Theilnehmer“ aufgeben und den einer „Va- terländischen Gesellschaft‘“ annehmen.

11, Der Zweck dieser vaterländischen Gesellschaft i, unter Mitwir- kung der Bewohner des Kirchenstaats und ohne Ausschließung von Auês- ländern insbesondere, die Eisenbahn von der neapolitanishen Grän:e bis zum estensishen Gebiete, nebst einer Zweigbahn über Ferrara zum Po, an- zulegen, beide Meere zu verbinden und mit Toskana, entweder über Pe- rugia, oder über den Apenninus, oder auf ciner anderen Seite, je nahdem es von der Regierung bestimmt werden wird, zu vereinigen, Und im Fall, daß die Regierung beschließen sollte, den alten Neronischen Hasen von An- tium wieder in Stand zu seßen, übernimmt es die genannte Gesellschaft, falls sie es ihrem Jnteresse angemessen findet, dies in der Weise und mit Hinzufügung derjenigen Baulichkeiten zu bewirken, welche die Regierung feststellen wid,

1410

wählt man eine Anzahl von Abgeordneten (rappresentanti) sür die Ge- neral-Versam:ulung, welche zu Rom von den Abgeordneten aller Vorsteher- schaften abgehalten wirdz die Zahl derselben soll drei sein. Und diese Ab- geordneten, welche aus den Mítgliedern der Spezial-Versammlung genom- men scin müssen, haben die Verpflichtung, sih innerhalb vierzehn Tagen nach ihrer Ernennung in Rom einzufinden.

X1IV. Jn der General - Versammlung, welhe zu Rom vierzehn Tage nach den oben bezeichneten Spezial - Versammlungen abzuhalten is, wird von deu Abgeordneten jeder Vorsteherschaft das Statut, welhes die Bedin- gungen und die Juteressen der Gesellschaft bestimmt, festgestellt,

XV. Sowobl in dieser General-Versammlung zu Nom, als auch in den Spezial - Versammlungen jeder Vorsteherschaft, hat jedes dazu gehörige Mitglied nur eine Stimme; bei Stimmen - Gleichheit en:scheidet die des Secretaí: 8.

XVI. Der Präsdent der römischen Vorsteherschaft eröffnet die Gene- ral-Versammlung, in welcher durch Stimmen-Mehrheit, vermittelst Stimm- zettel, der Präsident und der Secretair dieser Versammlung gewählt wer- den. Diese General-Versammlung zu Nom dauert so lange, als zur An- ordnung des Statuts erforderlich sein wird.

XVII, Das auf diese Weise abgefaßte Statut wird der Regicrung zur Bestätigung vorgelegt und, nah Erlangung derselben, zu Nom und in den Provinzen bci den Notaren jeder Voisteherschast aufbewahrt,

XVIIT, Nachdem auf diesem Wege das Statut festgestellt, versam- meïit sich die General - Versammlung der Mitglieder an ein m bestimmten Tage nach der im Statute aufzustellenden Weise und Form, und hiemit hören die Vorsteherschaften und technishen Sectionen auf, um der von der

_ Gencral-Ve: sammlung ecinzuseyenden Administration Play zu machen,

T. Es haben sich vier Vorsteherschaften (Presidenze) gebildet, welche i

in genannter Gesellschaft die Leitung der Geschäfte übernehmen ; von diesen

wird eine in Rom, die andere in Bologna, Ancona und Perugia ihren

Siy haben.

IV. Die Central-Direction wird von der Vorstehe:schast in Rom ge- e e mit welcher dic der Provinzen sich in Verbindung zu seßen aben.

| | | |

V. Die Zahl der Actien wird 250,000, jede zu 400 Scudi, betragen, |

VI, Diese Actien werden in folgenden Weisen erworben:

1) Durch Zahlung in Zwanzigtheilen, d, h. in Raten von fünf Scudi für jede, so daß das erste Zwanzigtheil zu der durch das Statut zu bestimmenden Frist zahlbar is, die anderen Zwanzigtheile, im Verhältniß des Bedürfnisses, nah zu veröffentlihender Rechnungslegung über die vor- angehenden Erhebungen zu zahlen sind. Der Zeitraum solcher Einzahlun- gen wird nicht fleiner als von vier zu vier Monaten sei,

2) Durch Zahlung in vierteljährigen Raten zu drei Scudi sür jede, \o daß die Zahlung derselben von dem durch das Statut zu bestimmenden Tage an beginnt.

VII, Damít nun jeder Stand si bei der ehrenwerthen Unterneh- mung betheiligen könne, wird die Gesellschast noch andere ihr angemessene

Weisen anordnen, welche in der General - Veisammlung zu Rom ausge- i

sprochen und bestätigt werden sollen.

VIIL, Die Einzahlungen der Gesellschaft werden an Kassen von öf- fentlih anerkannter Zuverlässigkeit gemacht, welche durch die erste General- Versammlung zu Rom bestimmt werden sollen.

IX. Jn Erwartung der Gestaltung des Statuts, um regelrehte Actien- Promessen in Umlauf zu seyen, sollen unterdessen, um dem Verlangen des Publikums zu genügen, die Unterzeihnungen derjenigen, welche Actionaire dieser Gesellshaft zu sein wünschen, in den beiden oben bezeichneten Wei- sen angenommen werden, Zu diesem Zwecke werden die Vorsteherschasten den eingegangenen Verbiudlichleiten entsprechende Bescheinigungen ausgeben.

X, Diejenigen Unterzeichner, welhe zwanzig Tage nah der Bekannt- machung des Statuis nicht mit der Empfangnahme der ihren Unterzeich- nungen enisprebenden Actien vorsch-eiten, verlieren jedes Anrecht,

X1l. Durch das Statut wird die Höhe der Jnteressen bestimmt, welche den Actionairen während des Baues gezahlt weiden, und vom Tage der Einzahlung, im Verhältnisse der eingezahlten Summen, beginnen.

X17. Das Statut wid von der Ccntral-Voisteherschast redigirt, welche dasselbe nah Stimmen-Mehrheit entwerfen wird. Sobald das Statut fer- tig is, wird es durch dieselbe allen Provinzial - Vorsteherschaften übersandt, damit, falls Jemand Bemerkungen zu machen hätte, die Repräsentanten damit beauftragt werden, welche, wie im Folgenden gesagt werden wird, an die General-Versammlung zu Rom abzuordnen sind. |

| j

XIIT. Jn der Spezial-Versammlurg, welche von jeder Vorsteherschast, die zu Rom nicht ausgeschlossen, an ihrem Aufenthaltsorte abgehalten wird,

XIX, Diejenigen, aus welchen, mit Einscbluß der G1ünder, die Cen- tral-Vorstchershast und die Provinzial - Vorsteherschaften zusammengesept sind, haben keinen Anspruch auf Erwählung.

Rom, 3. November 1846,“ (Folgen die Unterschristen.)

Handels - und Börsen-Üachrichten. Berlínu, 28. Nov. An heutiger Börse sind besonders pesther gestie-

genz andere Actien haben zwar auch etwas angezogen, doch war das Ge- \châft darin sehr beschränkt und die Stimmung dafür am Schluß matter,

Roenliner Börse. Den 28. November 1846.

Pr. Cour. Brief. | Geld. | Gem.

81;

9

Pr. Cour. Brief. | Geld.

935 | 925

Fonds.

Aclien. |S

St. Schald-Scb. |- Prämien - Schbeiue d.Seek. à 3 T, Kur- u. Neumärk, Schbuldverscur.|-3 2 Berliner Stadt- Obligatiouen Weestpr. Pfandbr, Grosskh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. |: Pomm. do. Kur- u.Neum, do. |ch Schblesiscbe do. | do. v.Staat g.Lt B.|S

Brl.Potsd.Magdb, do. Obl. Lit.A.B. äs Prior. Oblig. Magd. Lpz. Eiseub. do. do. Prior. Obl, Berl. Aub. abgest. do. de. Prier.ObI. ; [Düiss.Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Kisenb.

do. do. Prior. Obl. do.v.Staat garant.

Ob.-Schles.E.L A do. Prior.

do. Lt. B, B.-St.E.Lt.A.u.B, Magd.-flalbst. Eb. Br.-Schw.-Frb.E. 1/7 Tde. do. Prior. Ob]. 5 [Bouu-Köluer Esb. Niedersch. Mk.v.o. do. Priorität do. Priorität Nied.-Mrk. Zwgb. do. Priorität Wilb.-B. (C.-0.) Berlin-Wamburger

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Guld al marco. Friedrichsd’or. And.Gldm.à 5 Thb, Disconto,

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Allgemeiner Nuzeiger.

Cours.

Wechsel-

Kurz 2 Mit. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mit. 2 Mi. Augsburg 5 2 Mit. Breslau 2 Mi. Leipzig in Couraut im 14 Thl. Fuss, 100 Tbir. z Doe Frankfurt a. M. sidd. W......... 100 Fi. 2 Mi. Petersburg 100 SRbI. 3 Woch.

Auswärtige Börsen.

Niederl. wirkl. Sch. 585. ZinsI1. 6.

Amsterdam, 24. Nov. 3% do. —. Pass. —. 4% Russ. Uope S8. Antwerpen, 23. Nov. Zinsl. —. Neue Anl. 21/ G. Frankfurt, a. M. 25. Nov. 5% Met. 1084. 108. Bank-Acty 1871 69. Bayr. Bank-Actien G54 Br. Hope 87! Br. Stiegl. SGŸ Br. Int.j Poln. 300 Fl. £63 G. do. 500 FI. 794. 79. j Hamburg, 26. Nov. Bank-Actien 1570 G6. Loudo n, 21. Nov. Cons. 3% 945. 0 Belg. —. Passíive 95. 4%. Ausg. Sch. 177. 167. 25% Holl. 59.58%. 4% do. Hh F Port. 37. 36. Eugl. Russ. —. RBras. 86. 84. Chili —, Mex, Ÿ H Peru 35. 33. F Paris, 24. Nov. 5% Rente fin cour. 117. 3% do. fin cour, j , Neapl. —. 3% Spau. —. Pass. E Wien, 25. Nov. 5% Met. 1083. 4% do. 100. 3% do. 72. Ÿ Actien 1566. Aul. de 1834 1564. de 1839 1254. Nordb. 1734. Glogg,] Mail. 1084. Livorn. 9524. Pest. 912. Budw. 296. N

5% Spa,

Ausg. —. Preuss. Pr. Sch. —, Puy

Eugl. Russ. 106 Neue Anl,

Meteorologische Beobachtungen.

1846. 27. Nov.

Abends 10 Ubr,

Nachmittags 2 Ubr.

Morgenus 6 Ubr.

329,91’! Par.|329,54'"" Par.|328,75"" Par. + 5,0° R.| +8,22 R.| + 7,4° R. B20 o R 37° R

50 pCt. T7 pC't, 81 pCt. trüb. trüb. trüb. SSO. SSO. |Wärmewechse! + Wolkenzug ... SSO. + 6,0"

Tagesmittel: 329,42'"”’ Par... +6,9° R... +3,7° R... £0 pCi, 6,

Nach einmaly

Luftdruck Luftwärme .... Thaupunkt... Dunstsättigung. Wetter

Quellwärme 7,g'y Bodenwärme 60 Ausdünstung 0,00! [Niederschlag 0,0

üonigliche Sczauspicle.

Sountag, 29, Nov. Jm Opernhause. 4137}te Abonnem Vorstellung: Die zwei Prinzen, Oper in 3 Abth., von Scribe M. G. Friedrich. Musik von H. Esser. Aufang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Villets zu den erhöhten O haus-Preiseu verkauft.

Im Schauspielhause. 4198ste. Abonnements - Vorstellung. | Familie, Original-Schauspiel in 5 Abth. und einem Nahspiele, Ch. Birch-Pfeiffer.

Montag, 30. Nov. Jm Schauspielhause. 499de Aly ments=-Vorstellung. Zum erstenmale : Der Vetter, Lustspiel in 3 von Roderih Benedix. Hierauf, neu einstudirt: Walleu Lager, Schauspiel in 1 Aufzug, von Fr, von Schiller, Musik B. A. Weber.

O E e ——- —- -

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Jm Selbstverlage der Expedition.

1

erhalten, fönnen jeden derselben à Thlr. 1. 7

hr, Das portugiesische Finanz-Dekret, Nachrichten aus Biasi-

Beobachtuy i reußen

g weden und Norwegen. ] i Sänemark, Kopenhagen, Preußische Getraide-Transporte vom Zoll

Flusswärme 6,1'8

Besreit,

d G Reisende von hier nah Schwedt, welche si von hier bis Anger- Gedruckt in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdruerti, F

gehenden Zuge nah Berlin reisen wollen, bei dem Post-Amte in Sthwedt das Personengeld bis Berlin erlegen können.

BSckanntmachungen.

[653] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 7. Juli 1846.

Das in der Chausscestraße Nr. 70 belegene, im vor- maligen Hypothekenbuche des Königl. Kammergerichts Vol. I b. No. 35. pag. 156 verzeichnete - vormalige Loofsche jeyt Mathias\he Grundstü, gerichtlih abge- \chägt zu 12,010 Thlr. 9 Sgr. 73 Pf., soll am 23. Februar 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle resubhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die unbekannten Real - Prätendenten werden unter Verwarnung der Präklusion hierdurh vorgeladen.

[652] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 3. Juli 1846.

Das in der Wilhelmsstraße Nr. 141 belegene, Vol. 10. No. 730 im stadtgerihtlihen Hypothckenvuche verzeich- nete Purscheshe Erben-Grundstück, gerichtlich abgeschäyt zu 6954 Thlr, 22 Sgr. 9 Pf., soll am 24. Februar 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothckenschein sind in der Negistratur einzusehen.

Der dem Aufenthalte nah unbekannte eingetragene Gläubiger, Kattunfabrikant Benjamin Gottlieb Mann, oder dessen Erben, so wie die unbekannten Real-Prä- tendenten, werden hierdurch öffentlich vorgeladen, und zwar leytere unter der Verwarnung der Präklusion,

[995]

Die Stelle eines Ober-Lehrers- an der hiesigen höhe- ren Bürgerschule is erledigt und soll auf Ostern k, J. wieder beseyt werden, Es wird für diese Stelle, mit welcher ein Gehalt von 500 bis 600 Thlr. verbunden ist, ein pädagogisch gebildeter Lehrer gesucht, der vor- üglich in den neueren Sprachen, insbesondere in der { anzösischen und in der Mathematik, zu unterrichten

hat, Bewerbungsgesuche, mit den erforderlichen Nach-

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Fe hir e CT Ed

weisungen belegt, sind bis zum 31, Dezember d. J, an die Schul-Konmission postfrei einzusenden. Oldenburg, den 12. November 1846. Die Sul -Komniission.

(895 b]

S V‘ Eisenbahn. Um vielfach aure an Wünschen der Actionaire zu entsprechen, wird mit Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 10, v. Mts., wonach die 8e

n - Mindener

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q zehnprozentige Nate des"

K Actien-Kapitals am 15. Dezember a. c. zu leisten ist, den Actionai:en un- serer Gesellschast freigestellt, die alödann noch restiren- den 20 % gleichzeitig mit der ciwähnten 8ten Rate an die bezeichneten Empfangsstellen einzuzahlen. Dée hier- von Gebrauch machenden Actionaire haben sowohl die bis zum 15, Dezember d. J. erfallenen Zinsen der frü- heren, wie die ferneren Zinsen sämmtlicher Ratenzah- lungen, vom 15. Dezember 1846 bis 31, Dezember 1847 mit 11 Thlr, 4 Sgr. per Actie in Abzug zu brin- gen, so daß auf jede Actie einschließli der 8ten Rate 48 Thlr. 26 Sgr. zu zahlen bleiben. Bei Berechnung der Zinsen ist sür Vora1sbezahlung derselben

für die ersten acht Raten

cine Disconto-Vcrgütung von 4 Monaten, von da ab aber für die Zinsen von sämmtlichen Raten eine der- gleichen von 12; Monaten zu 4 % pro Jahr in Ab- zug gebracht worden, indem der Fälligkeits-Termin für jene auf ein Jahr nach der zuleyt erfolgten Verzinsung, für diese auf Ende des nächsten Jahres angenommen worden ist.

Denjenigen Actionairen, welche hiernah den Rest

e D S I s Ee

ihrer Betheiligung bis zum 15. D-zember d. J. einzah- len, werden Jute ims- Quittungen über den vollen Ac- tienbetrag à 200 Thlr. per Actie, verzinsbar vom 1. Ja- nuar 1848 ab, erthcilt und diese der Neihenfolge der Einzahlung nach (ohne Rücksicht auf die Num- mern der Partial -Quittungen) , gegen vollstän dige Actien-Dokumente umgetauscht, Köln, den 15. November 1846. Die Direétio n

Literarische Anzeigen.

Paris: Librairie de Firmin Didot Frères, [1023

1] Imprimeurs de Plnstitut, T A t E I ENCYCLOPEDIE MODERNE, DICTIONNAIRE ABREGE DES SCIENCES, DES LETTRES, DES ARTS, de l'Industrie, de lPAgriculture et du Commerce, Ouvrage orné de 350 Planches gravées sur acter, et destinées à faciliter lPIntelligence des Articles sur la Chirurgie, PAnatomie, la Chimie, la Physique, l’Histoire nalurelle, la Métallurgie, l'Agricultare, l’Astronomie, la Géométrie, l’Opuique, la Perspec- tive, la Musique, PArchitecture, le Géaie civil, l’Art militaire, les Constructions navales, la Mé- canique, les Arts et Métiers etc. Subscriptions-Bedingungen. Wir werden dieser „Encyclopédie“, welhe in 25 Bänden erscheint, 350 bis 360 Stahlstiche beigeben, Jeder Band wird aus etwa 12 oder 13 Lieferungen bestehen, jede von 64 Kolonnen Text oder 32 Seiten mit einem, und hin und wieder zwei Stahlstichen, begleitet. Das Werk wird also in 370 Lieferungen erscheinen, jede zu 3 Sgr. Diejenigen Subsfkribenten jedoch, welche es vorziehen, die Fortseyung in Bänden zu

beziehen. Jun jeder Woche erscheinen 2 Lieferungen, Die ersten Lieferungen bis zur Vollendut ersten Baudes siad bereits erschienen und kön jeder Buchhandlung Deutschlands eingeschen wed! Ein Verzeichniß der Mitarbeiter, so wie Erlälß gen über den Jnhalt des Werkes, befinden sich l! Prospektus, welchen jede Buchhandlung gratü!

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Il vient de paraître chez F. A. Brackh! Y Leipzig: ;

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Allgemeine

Preußische Zeitung.

Berlin, Montag den 30e» November

IAyatt,

icher Theil. ae Bundesstaaten. Königreich Sachsen. Entwerfung eines Pen Civil - Gesepbuches. Königreich Hannover, Landtag, roßherzogthum Hessen und bei Rhein. Landtag, Groß- erzogthum Oldenburg. Getraide-Einfuhr erleichtert. Herzog- N m Holstein. Die neuen ständishen Wahlen. Die Untersuchung der noriorfer Angelegenheit, Raub - Anfall. E Schieiben aus rantfurt a. M. (Der Herzogl. nassauische Hofz die Gustav-Adolf- tistungz Getraide-Vorräthe.)- : : ; terreichishe Monarchie. Wien, Abreise des Großfürsten ihael. aue und Polen. St. Petersburg. Jachtklub. / ankreich, Paris. Hofnachrichten, Graf St. Aulaire. Die geblihe Minister - Krise, Die frakauer Frage. Ausgleichung des ‘treits am La Plata. Schreiben aus Paris, (Keine Verände- ing des Ministeriums; die krakauer Angelegenheit.) j; oßbritanien und Jrlaud, London. Widerruf der Nachricht von

r Abberufung des französischen Botschafters. Die Presse über die afauer Angelegenheit. Petition wegen Freigebung der Getraide-Ein-

lderlande: Aus dem Haag. Abreise des Prinzen Friedrich von

Stocfhoim. Vermischtes.

weiz, Kanton Schaffhausen. Verwersung der Verfassungs- Revision. E

auien. Schreiben aus Paris. (Maßregeln gegen die karlistischen Banden in Catalonien.) /

ypten. Alexandrien, Ankunft des Prinzen Luitpold von Bayern. je Eintreibung der Steuern. Die Flotte.

ndels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Böisen- und Markt-

nit.

[es Abonuements. Konzert der Herren L. und M. Ganz und Th, Kullak. Schießbaumwolle,

Amtlicher Theil.

Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem in den Ruhestand verseßten Jntendantur-Secretair Me y er n der Militair = Jntendantur des 7ten Armee-Corps zu Münster Charafter als Rechnungs-Rath zu verleihen.

Bekanntmachung, Vom 1, Dezember c. ab wird die Einrichtung getroffen werden,

nde der zweiten Wagenklasse auf der Eisenbahn und von dort bis hwedt der mit dem betreffenden Zuge in Verbindung stehenden rsonenpost zu bedienen wünschen, bei dem hiesigen Billet-Verkaufs- reau der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft gleich das Per- engeld bis Schwedt, und umgekehrt, Personen, welhe mit der rsonenpost von Schwedt nah Angermünde und von dort, unter nußung der zweiten Wagenklasse der Eisenbahn, mit dem zunächst

Die betrefch den Personen müssen sich jedoch auf der Tour nah Schwedt bei

Bahuhofs - Pos - Expedition in Angermünde und auf der Tour h Berlin bei dem Billet - Verkaufs - Büreau in Angermünde zur pfangnahme neuer Billets, gegen Rückgabe der ihnen resp. in

tlin und in Schwedt ertheilten, melden. Das Personengeld für Tour zwischen Berlin und Schwedt beträgt 1 Rthlr. 25 Sgr., |

d steht die täglih zweimalige Personenpost zwischen Angermünde ¿ in ihrem amtlichen Theil Folgendes :

und Schwedt mit den beiden Personenzügen auf der Berlin - Stetti- ner Eisenbahn in genauem Zusammenhange, Berlin, den 28, November 1846. General-Post-Amt.

Befauntmachung,. Leuchtthurm zu Brüsterort.

Vom 15, Dezember d. J. ab wird auf Brüsterort statt der bis- herigen beiden Leuchtbaaken ein Leuchtfeuer auf dem dort errichteten Leuchtthurm brennen,

Der Thurm liegt unter 54° 57! 50“ nördlicher Breite und unter

19° 59‘ 30“ Länge = 1b 19‘ 58“ in Zeit voa Greenwich und is von Ziegeln im Rohbau in achteckiger Form aufgeführt. Der Fuß- punkt des Thurms liegt 107‘ 2“ 8‘ über dem mittleren Stande der Ostsee, die Axe des Lichts » über dem Terrain, mithin 189! 24 8/4 über dem mittleren Stande der Ostsee. Das Feuer i} ein Fresnel\ches Feuer 2ter Ordnung, in gewöhn- liher Sicht ein festes Feuer, das aber von 4 zu 4 Minuten durch einen helleren Schein unterbrohen wird, dem eine kurze Vordunke- lung vorhergeht und folgt (Feu varié de 4 en 4 minutes par des éclats, précédés et suivis de courtes é¿clipses). Es beleuchtet % des Horizontes von S. W. bis S.S.O. und isst vom Bord eines fleineren Seeschiffes bis 10! Höhe des Beobachters über dem Mee- reôspiegel 5 geographische Meilen, bis 30 Höhe des Beobachte1s 5% geograghishe Meilen, aus dem Mast eines größeren Schiffes bei 100 Höhe des Beobachters über dem Wasserspiegel bis 7 geogra- phische Meilen sichtbar.

Königsberg, den 14, November 1846.

Königliche Regierung. Abtheilung des Jnnern,

Dem Jnstrumentenmacher Eduard Naeter zu Demmin ist unter dem 25, November 1846 ein Patent auf eine für neu und eigenthümlih erahtete, durch Modell i Beschreibung nachgewiesene Art von Saiten sür Piano- ortes auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden. . i

Das 39fte. Stück der Geséh -Sammlung, welches heute ausge-

geben wird, entbält: unter :

Nr. 2770. Die Allerhöchste Kabinetsch Ordre vom 26. September d. J., den in den preußischen Strafgeseßen gemachten Unterschied bei Verbrehen und “Vergehen gegen das diesseitige oder fremdherrlihe Münz =- Regal betreffend, nebst dem Münz - Kartel unter dera zum Zoll - Vereine verbundenen Staaten; vom 21, Oktober 1845; desgleichen vom 5. Oktober d. J., betreffend die Einrich- tung eines oberen Schiedsgerichts in Berlin zur Entschei- dung aller Streitigkeiten in Renn - Angelegenheiten in zweiter und leßter Junstanzz und vom 16. November d. J., betreffend das Verbot des Betriebs der Schank = oder Gastwirthschaft, ing!eichen des Kleinhandels mit Getränken am Fabrik-Orte selbs oder im Umkreise einer Meile, Seitens der Fabrik-Jn- haber und Fabrikanten 2c, wie der von ihnen abhängi- gen Personen.

Berlîn, den 30. November 1846. Geseß-Sammlungs-Debits-Comtoir.

Uichtamtlicher Theil. Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Sachsen. Die Leipziger Zeitung meldet „Se. Majestät der König ha-

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C E E L Ae A n cs E s T:

Alle Post - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedikion der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrichsfslrafß e Ur. 72.

1846.

ben dem Ober-Apyellations-Rath Dr. Gustav Friedrih Held, unter Entbindung desselben von den Geschäften im Ober-Appellationsgericht, die Bearbeitung des unter Leitung des Staats - Ministers von Kön- neriß zu entwerfenden Civil-Geseßbuches zu übertragen, zugleich aber eine Kommission niederzuseßen geruht , in welcher die einzelnen Abschnitte vor der Feststellung zur Berathung gebracht werden sollen. Zu Mitgliedern dieser Kommission is der Wirkliche Geheime Rath und Ober- Appellationsgerihts-Präsident, Dre. von Langenn, und der Ministerial-Rath Dr. von Weber ernannt, daneben aber dem Staats=- Minister von Könneriß überlassen worden, nah vollständiger Entwer- fung des Plans zu dessen, oder nah spezieller Bearbeitung einzelner Theile, bei deren Berathung noh andere Personen zuzuziehen.“

Königreich Hannover. (H. Z.) Jun der Sibung der zweiten Kammer der allgemeinen Stände - Versammlung vom 26. November wurde, nahdem von einem Mitgliede ein von vielen Sei=- ten unterstüßter Antrag gestellt war, von dem General = Syndikus aus mehreren Petitionen referirt, Ein Mitglied \sprach den Wunsch aus, seinen im vorigen Sommer gestellten Antrag auf Reformen im Postwesen bald auf die Tages - Ordnung gebracht zu sehen. Darauf wurde die zweite Beschlußnahme in Beziehung aus das Schrei- ben des Königlichen Kabinets vom 24. Februar 1846, die Herstellung des Lokals der bremeusheu Provinzial-Landschaft und desfallsige Ko= sten betreffend, wiederholt. Dann ging man zur dritten Bera- thung des Entwurss einer bürgerlihen Prozeß - Ordnung über und gelangte, nah Berathung eines Vorantrags, zum §. 1, bei welhem die beantragte Streichung des zweiten Alineas abgelehnt wurde.

Großherzogthum Hessen und bei Nhein. Die Großh. hes. Ztg. 1heilt uber die S1gung der zweiten Kammer der Stände vom 24. November (s. gestrige Allg. Pr. Ztg.) noch folgende Einzelnheiten mit, Das Amendement des Abg. Kilian lautete wörtlih dahin: „Die Kammer wolle beschließen, daß, im Falle die Artikel 33 und 37 Tit, Il. tes Entwurfs angenommen würden, für die Provinz Rheinhessen das dort b. stehende Justitut der bürgerlihen Trauung beibehalten werden solle“, Der Regierungs-Commissair bekämpste dasselbe, ging auch nohmals ausführlicher auf die ganze Sachlage, namen!lih die in Rheinhessen v.r- anlaßten Adressen , worauf man \ich andererseits berufen, ein. Nachdem nun alle Redner, die das Wort begehrt, gesprochen, auch der Gegen- stand in einer viertägigen Diskussion von allen Seiten hinlänglich be- leuchtet und erschöpft erschien, hielt der Präsident für angemessen, die Diskussion zu \cblicßen." Mehrere Abgeordnete wünschten aber dringend nochmals das Wort, welches ihnen der Präsident auch sofort ge- stattete. Es entspann si eine weitere, zum Theil sehr lebhafte Diskussion, woran der Vice-Präsident Aull, dic Abgeordneten Brunck, Glaubreh, Wolff, Kilian, Zulauf 2c. Theil nahmen. Auch dec Regierungs-Commissair ergriff wiederholt das Wort und hob namentlich noch die hohe Wichtigkeit des Gegenstandes, der zum erstenmale in einer Stände-Versammlung Deutschlands zur praktischen Anwendung komme, hervor. Gegen 2 Uhr shlop der Präsident auch diese erneuerte Diskussion und legte, als die bisher erörterten. Prinzipiensragen entscheidend, folgende drei Fragen zur Abstim- mung vor: l, „Nimmt die Kammer den Art. 33 des Tit, Ul. des Entwurfs (der die kirchlihe Trauung als Regel geseylih bestimmt) an?“ Die Frage ward mit 29 gegen 18 Stimmen bejaht. Mit Ja stimmten die Abg. Weyland, von Willih (Gutsbesizer), Lichtenberg, von Rabenau (Ober- Forstrath), Graf von Lehrbah, Stammler, Lerh, Buff, Hardy, Schmitthen- ner, Kahlert, Ramspcck, Arnold, von Dörnberg, von Günderrode, Schnei- der, von Rabenau (Oberst), Krug, Zeller, Georgi, vou Grolman, von Breidenbach zu Breidenstein, Fresenius , Wolf, Stoll, Becker, von Willich (Kreis\.), Reuling, Lotheißen. Mit Nein: die Abg. Kilian, Brunck, Otto, Glaubrech, Peerrot, Lautern, Valckenberg, Jung, Zulauf, Heinrichs, Köster, Frauck (von Reddighausen), von Steinherr, Hügel, Wernher, Franck (O. A. G. N.), Vice-Präsident Aull, Präsident Hesse. Die U. Frage: „Nimmt die Kammer den Art. 37 des Tit. U. des Entwurfs (welcher in Fällen, wo Geistliche ohne aus Gründea des bürgerlichen Rechts oder der Verwal- tung zulässige Ursachen die Trauung verweigern, bürgerliche Trauung gestattet) an?“ ward mit 31 gegen 16 St. bejaht. Die Stimmen waren dieselben, wie eben erwähnt, nur stimmten Abg. Franck (O. A, G. R) und Präs. Hesse hier mit Ja. Die 111. Frage betraf die Arnahme des oben ciwähnten Amendements des Abg. Kilian, welhes die Kammer mit 30 gegen 17 St. verwarf, Hier stimmten Alle mit Nein, welche unter |. mit Ja gestimmt hatten, und umgekehrt, ausgenommen die Abg, Kahlert und von Dörnberg, welche die Frage bejahten, und die Abg.

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Erftes Abonnements- Konzert, den Herren L. und M. Ganz und Th. Kullak im Saale der Sing-Akademie.

(Den 28. November.)

| Der Abend gewann für das größere musikalische Publikum einerseits ein mannigfaltiges Programm, andererseits durch die Virtuosität der zerigeber doppeltes Anereile: Trefflich ausgeführte Jnstrumental-Com- tionen wechselten mit Vokal - Musik, musterhaft vorgetragene klassische fe mit modernen Erzeugnissen. Heir Th, Kullak bewährte seinen if, zueist als geschickter Pianist in dem Vortrage des berühmten moll-Konzerts von Hummel, dessen ersten Say er mit künstlerischer herheit, Eleganz und feiner Nüanzirung, überhaupt gelungen und bei- 1g ausführte, später als angenehmer Salon-Komponist in zwei 19m allein vorgetragenen kleineren Musifstücken, von denen besonders è Ziveite, „Perle d’écume“ betítclie, durch mmelodischen Reiz allgemein þrahz die hübsche Piece wird sicherlich bald auf allen Pianos zu finden sein. berdem war Herr Kullak bei der Ausführung enes hier wenig gekannten ethoven schen Weikes, eines Trio concertante für Piano , Violine d Cello, mit Orchesterbegleitung, betheiligt, D'e obligate Fassung Composition gab ihm sowohl wie den Herren Gebrüdern Ganz (den tfutanten der Streich-Partiecn) vielfache Gelegenheit, ihre Geschicklichkeit nzen zu lassen, obgleich Einzelnes in der Ausführung des schwierigen ttfes zu wünschen ließ. Welchen Schay die Königliche Kapelle in Herrn oriß Ganz b-sigt, stellte sich noch auffälliger in dem Konzerte eigener mposition heraus, das der trefflihe Spieler am Schlusse des ersten eils auf dem Cello vortrug. Fülle und Kraft des Tons, gesangreicher "trag, Ferligkeit und Sicherhei! sind Vorzüge, die sein Spiel in hohem tade zu Tage fördern und es orillant und anmuthsvoll zagleih erschei- h Sn Daß seine Leistung allgemeine Anerkennung fand, bedarf kei- ung,

ls auterstüyt wurden die Konzertgeber durch Dlle, Agnes Bühring, bm ülerin des berühmten Garcia zu Paris, und durch den Königl. E Die hübschen Mittel der genannten Sängerin kennen zu lernen, n wir {hon neulich in demselben Raume bei der Aufführung des

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„Alexandez festes‘ von Händel Gelegenheit, wo sie die Sopran-Soli über- nommen hatte, Damals wie heute în der recht fertig vorgetragenen Arie aus „Belly““ von Donizetti bekundete sie Talent, dem die Aufmunterung von Seiten des Publikums nicht fehlte. i Einen eigenthümlichen Reiz gewährte die Mitwirkung des Königlichen Dom- Chors, der , bekanntlich von unserem kunstsinnigen König ins Leben gerufen, jeyt der Sorgfalt der Herren Neithardt und Dehn anvertraut ist. Trefflich organisirt, wie selten ein Gesangs - Chor, leistet er in Bezug aus Reinheit der Jntonation, Feinheit der Nüancirung und sanfte Ver- \hmelzung der Stimmen in der That Ausgezeichnetes und übertrifft in dieser Hinsicht unsere Sing - Akademie bei weitem! Unter Leitung des Herrn Musik - Direktors Neithardt trug er im ersten Theile eine Motette von Lwoff und zum Schlusse des Konzerts eine Hymne von Barti- niansfy (Werke russischer Komponisten) mustehaft vor. Möchten wir seinen Leistungen, die vom Publifum mit großem Juteresse entgegengenom- men wurden, östers in Konzerten begegnen. E Die Ouvertüre zu „Coriolan“’, von Beethoven, von der Königli- chen Kapelle ausgeführt, eröffnete den Abend , an dessen Gaben ein ziem- lih zahlreiches, elegantes Auditorium reichlihen Genuß gefunden zu haben schien. 2.

Scbießbaumwolle.

Das Militairwochenblatt theilt aus dem Archiv für die Osfi- ziere der Königlich preußischen Artillerie- und Jugenieur - Corps Folgen- des mit: i

Die vom Professor Schönbein ersundene Schießbaumwolle hat die allgemeine Aufmerksamkeit in so hohem Grade erregt , daß die Mittheilung der Ergebnisse einiger mit dersclben angestellten Versuche hier an ihrem Orte sein dürste. Es muß dabei jedoh ausdrücklich bevorwortet werden :

daß diese Versuche nur als vorläufige und daher keinesweges als er- \chöpfend zu betrachten o i : L

daß zu denselben nicht von Schönbein selbst, sondern anderweitig präpa- rirte Baumwolle benuyt woiden is, daß daher dies von dem Er- finder selbst| dargestellte Material andcre und vielleicht günstigere Ergebnisse liefern kann, während endlich die Kenntniß ihrer Mängel

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eine mehr oder weniger vollständige Beseitigung derselben erwar- ten läßt.

Das Charakteristisdbe der Wirkung der Baumwolle liegt darin, daß bei ihrer Veibrennung im Vergleich zum Schießpulver zwar mehr Gas, aber langsamer als bei diejem entwickelt wird, wäh1end die Krallp1äparate weniger Gas, aber viel s{ueller als das Schießpulver, entwickeln, so daß dasselbe in die- ser Beziehung etwa in der Mitte zwischen beiden steht.

Als Belege für diese Ansicht mögen nachstehende Erfahrungen ange- führt werden: Obgleich die Baumwolle viel kräftiger als das Schießpulver in Feuergewehren wirkt, vermochten kleine Rafcten, mit Baumwolle gela- den, einen leichten Pendel, an welchem sie befestigt wurden, beim Abbren- nen nicht in Bewegung zu scyen, während dieselben, mit Pulver geladen, einen Ausschlagwinkel des Pendels bis 25 Grad ergeben. :

Baumwolle in Röhren festgepreßt, verbrennt überaus langsam und giebt einen sehr matten Feuerstrahl, etwa wie die Flamme eines brennenden Lichtes. i Jun Gewehre geladen, giebt die Baumwolle fas gar keinen Rükstoß, während der Ausschlagwinkel des pendelartig ausgehängten Gewehres beim Abfeuern dem ziemlih nahe kommt, den man erhält, wenn das Gewehr eine zur Hervorbringung derselben Anfangsgeschwindigkeit entsprechende Pul- verladung e:hâlt. 5

Endlich spricht sür die langsame Gasentwickelung noch die Erfahrung, daß im Vergleich zum Pulver die Wirkung bei Anwendung der Baumwolle durh ein größeres Gewicht des Geschosses, überhaupt durch eine festere Einschließung, vielraehr gesteigert wird. So erhielt man z, B. beim Gewehr- pendel mit einer Ladung von 30 Gran Baumwolle mit 1 Kugel eine An- fangs-Geschwindigkeit von 813‘; bei Anwendung eines 17 Kugel {weren Blei-Colinder 1565‘ und mit einem 2 Kugel {weren Blei- Cylinder 1506“.

Mit dieser langsamen Gas-Entwickelung is auch eine geringe Wärme- Entwickelung verbunden, so daß Flintenläufe nah 20 und mehr Schüssen noch n¿cht warm wurden und daß metallene Röhren voll Baumwolle ge- schlagen beim Abbrennen in der bloßen Hand gehalten werden konnten, während dieselben voll Pulver geschlagen beim Abbrennen rothglühend

wurden. : Diese Eigenschasten der Baumwolle gewähren in der Praxis den sehr