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1413 s
| Rechte zu erinnern.“ Eine eigenthümlihe Auffassung dieser Verhält- | Syra kommend, hier an, die Königl, bagerishe Flagge am Haupt- testes habe machen lassen; dieser Antrag sei aber abz ren Hood im Namen Frankreihs und Englands vorgeshlagen und | nisse bringt heute der Standard in einem leitenden Artikel, worin | mast, da sich Prinz Luitpold auf dem Schiffe befand, E ver- worden, und England wolle durchaus allein protestiren, “ÿ Rosas, Oribe und den Männern von Montevideo angenommen | auf Grund mehrerer Korrespondenzen der Augsburger Zeitung | fügte sih der Kaiserl. österreichishe General-Konsul an dessen Bord; leiht, fügt dies Oppositionsblatt hinzu, sei noch ein, M, - gegen Rußland polemisirt wird, indem diese Macht als die allein | auch der Admiral Said Pascha sandte sogleih zwei Ober -Offiziere, näherung möglih, denn diese Jsolirung müsse die Wirkung | handelnde in der krakauer Sache dargestellt und zu einem gemein- | um den Prinzen zu bewillklommnen und ihm in Auftrag des Vice- der Proteste {{chwächen, Die Presse findet in der abs shaftlihen Bündnisse zwischen Oesterreich, Preußen, Frankreih und | Königs seinen eigenen Palast anzubieten, was der Prinz dankend ab- gigen Antwort Englands neuen Anlaß zu verstärkter Bekämpfu, England gegen Rußland aufgefordert wird. lehnte. Se. Königl. Hoheit fuhr in der Gallabarke des Vice-Königs
Am 21lsten wurden vier Deputationen aus verschiedenen Theilen | ans Land. Bei seiner Abfahrt vem Dampfboote wurde er vom
1412 in Anspru genommen, den Bey dem Könige vorzustellen, wie er mit Jbrahim Pascha gethan; diesmal aber sei es niht möglich gewesen, dieses Verlangen zu berücksihtigen, denn da Frankreih seit Jahrhun- derten in direkten Beziehungen zu den Beys von Tunis stehe und oft mit ihnen Verträge abgeschlossen habe, so betrachte es den jebigen Bey als einen souverainen Fürsten, und es würden ihm auch alle den regierenden Souverainen zukommenden Ehrenbezeigungen erwiesen. Vor dem Empfang in den Tuilerieen machten dem Bey in seiner
Köster, Zulauf und Franck (O. A. G. R.), welche sie verneinten. Der Präsident der ersten Kammer, Se, Großherzogl. Hoheit der Prinz Emil, wohnte diesen sämmtlihen Berathungen mit ungetheilter Ausmerksamkeit bei, desgleichen verschiedene Mitglieder der ersten Kammer, des diploma- tischen Corps 2c, 2c,
dem englishen Kabinet den Vorschlag eines gemeinshaftlihen 4 dis aufgetragen hat, den Traktat so zu unterzeihnen, wie er von
arís, 25. Nov. Nath den von mir eingezogenen Erkun- ungen, auf deren Verlässigkeit ih zählen kann, wird vorläusig an . Reränderung des Ministeriums nicht gedaht, wodurch si alle
Großherzogthum Oldenburg. Nach einer Bekannt- machung der Großherzoglihen Regierung vom 21. November, is der
englischen Allianz und ergeht sih heute wieder in den stärksten |
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Einfuhrzoll für Getraide und Rappsaat, so wie für Erbsen und Widen, bis auf Weiteres aufgehoben und der für Grüße und Meh! einst- weilen bedeutend ermäßigt worden.
Herzogthum Solstein. Der Alt. Merk. enthält Fol- gendes: „Das Anfertigen und Auslegen der Wahllisten (auf acht Wochen) zum Behuf der etwanigen Rektifizirung hat begonnen, und es sind somit einleitende Schritte zu den bevorstehenden neuen Ständewahlen für die nächsten sechs Jahre gemacht, die unter den obwaltenden Umständen eine erhöhte Bedeutung haben. Daß es dabei an Reclamationen und Erhebung von Streitfragen nicht fehlt, läßt sih denken, So soll es bei dem städtischen Wahl-Kollegium in Kiel nah einer Korrespondenz - Nahriht im Hamb. Corresp. zur Frage stehen, ob Ols h ausen, den die Gesellschaft der Harmonie, als Orundbesißerin, jeßt mit einer großen Stimmen - Mehrheit als ihren wählbaren Repräsentanten designirt hat, wegen der Untersuchung, in der er sich befindet, überall wählbar sei, und bei dem Wahl-Kollegium der größeren Grundbesißer, wie es mit den bisherigen Juhabern der Virilstimmen, die ihre Entlassung be- kommen, zu verhalten sei.“ — Die wegen Untersuchung der nortorser Versammlung ernannte obergerihtliche Kommission, bestehend aus den holsteinishen Obergerihts-Räthen, Kammersunker Eckard und Baron von Brockdorff, ward am 28. November in Kiel erwartet, um die bereits in Rendsburg begonnenen Vernehmungen daselbst fortzuseßen. — Jn den leßten Tagen ward in der Gegend von Nortorf ein Landmann, der Abends auf der Landstraße fuhr, überfallen, mehrerer hundert Mark, die er bei sich hatte, beraubt und furhtbar gemißhandelt, Man soll den Thâätern schon auf der Spur sein.
X Frankfurt a. M., 26. Nov. Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Ferdinand von Oesterreih verweilte an dem Herzogl, nassauishen Hose und wird nächsten Sonnabend die Rüdckreise, wie man hört, zunächst nah Prag antreten. Obgleich die hohen Ver- wandten darauf vorbereitet waren, so versebte der tödtlihe Hintritt Jhrer Kaiserl, Hoheit der Großfürstin Marie von Rußland den Herzogl. nassauishen Hof doch in tiefe Betrübniß.
Das Protokoll der Verhandlungen des hiesigen Haupt-Vereins der Gustav - Adolf= Stiftung vom ten is, als Manuskript für die Mit- glieder des Vereins, im Druck erschienen, und es enthält dasselbe na- mentlich den ausführlihen Bericht des Herrn Schöffen Dr. Harnier über die Haupt - Versammlung in Berlin. Tas Gerücht, daß ein zweiter Verein der Gustav - Adolf- Stiftung hier erstehen solle, is ungegründet,
Die im Königreich der Niederlande sür unsere Stadt angekauf- ten Vorräthe in Getraide und Mehl treffen, troß des niedrigen Was=- serstandes, nah und nach hier ein, und wiewohl die Getraidepreise sich fest auf ihrer Höhe behaupten , so sind wir doch wenigstens vor effeftivem Mangel neshüßt. — Bei dem so niedrigen Wasserstande ist es ein wahres Glück, daß die Witterung wieder sehr gelind ge- worden is, Wiewohl im Allgemeinen der Geschästs - Verkehr stockt, so zeigt sich nun doch in manchen Branchen wieder größere Lebhaf- tigkeit und besonders au bei den herannahenden Festtagen im De- tailhandeJ].
Oesterreichische Monarchie.
Wien, 25. Nov. Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Michael von Rußland is} gestern Abend von hier nah Warschau abgereist.
Rußland und Polen.
St. Petersburg, 22. Nov. Am 13. Maí d. J. ertheilte der Kaiser zur Gründung eines Jacht-Klubs seine Genehmigung und bewilligte den Schiffen desselben eine privilegirte Flagge. Gleichzei- tig befahl Se. Majestät, Sie selbst zu den Mitgliedern des Klubs zu zählen, und ernannte den Contre - Admiral Putiatin zum Repräsen- tanten der Kaiserlichen Jacht im Comité. Am 23. Juni ließ Se. Majestät die Kaiserlihe Jaht „Königin Victoria“, die in England gebaut is, in die Liste der Vereins-Schiffe eintragen. Am 13, Sep- tember bestätigte der Kaiser, den Vorstellungen der Vereins-Mitglie= der willfahrend, den Großfürsten Konstantin als Ehren-Präsident des Jacht-Alubs. Am 7, Oktober wurden die Statuten des Klubs be- stätigt, und am 21. Oktober hat Se. Majestät, in Folge einer Vor= stellung des Marine-Ministers, den Fürsten A. Lobanow-Rostowski zum Commodore des Jacht-Klubs ernannt.
Frankreich.
PVarís, 25. Nov. Nach dem Empfang des Bey von Tunis, vorgestern Nachmittags, kehrten der König und die Königlihe Fami- lie wieder nah St. Cloud zurück. Die Presse erzählt in Bezug
Wohnung im Elysee Bourbon die angesehensten Kaufleute von Pa- ris, welche mit Tunis in Handels = Verbindungen stehen, ihre Auf- wartung. Gestern Mittag empfing der Bey den Marschall Soult und den ganzen Minister-Rath z die Zusammenkunft währte eine halbe Stunde. Jm Laufe des Tages erwiederte er dann diesen Besuch bei jedem der Minister einzeln; er fuhr in einer sechsspännigen Kutsche vor, begleitet von Chasseurs und von Königlichen Vorreitern, Die Unterredung zwischen ihm und Herrn Guizot, der blos Mustapha Kasnadar und Herr Raffo beiwohnten, dauerte ungefähr eine Stunde. Abends speiste der Bey nebs seinem ganzen Gefolge in St. Cloud beim Königez er führte die Königin zur Tafel. Auch Marschall Soult und Herr Guizot, so wie die Herren Desgranges, von Lagau und von Lesseps, waren eingeladen. An der Tasfelmusik schien der Bey, der selbst ein treflihes Musif-Corps auf dem „Dante“ mit sih führt, großes Vergnügen zu finden, besonders war er erfreut, einige ara=- bishe Melodieen zu hören, welche die Oboisten des zu St. Cloud in Garnison stehenden Regiments auéführten. Nach der Mahlzeit spielte das Königliche Orchester, unter Leitung der Herren Habeneck und Auber, noch verschiedene Musikstücke. Um 9 Uhr zog die Gesellschaft sich zurück. Für gewöhnlich trägt der Bey einen reih in Gold ge- stickten blauen Rock mit goldenen Epauletten und blaue Pantalons mit goldenen Streifen. Er is von mittlerem Wuchs, hat cine Adler= nase und große s{chwarze Augen.
Zur Verbesserung der Wege auf den ausgedehuten Gütern, welhe der König, die Königin und Mad. Adelaide in dem Bezirk von Vassy besißen, besonders aber, um den dortigen Armen Be- schäftigung zu geben, haben dieselben cine Summe von 40,000 Fr.
angewiesen.
Die Nahricht, daß Graf St. Aulaire seinen Botschafterposten in London verlasse, war falsch; die Morning Chronicle hatte dieselbe zuerst mit Bestimmtheit gegeben; heute wird ihr aber vom Journal des Débats und von Galignani's Messenger widersprochen. Der Graf begiebt sh übermorgen oder am Sonn- abend nah London, um seinen Posten wieder eimunehmen, Als Grund, warum seine Gemahlin ihn für jeßt nicht begleitet, wird das hohe Alter und der Gesundheitszustand der verwittweten Gräfin von St. Aulaire angeführt, die der Pflege bedarf.
Die Gerüchte von einem nahen Ministerwechsel verstummen {on wieder; indeß behauptet der Courrier français, es sei sicher, daß eine ministerielle Krise vorhanden gewesen; wodurch sie hervor= gerufen „worden, könne man nicht wissen; nur so viel habe verlautet, daß es Zwiespalt im Minister-Rath gegeben, doh erfahre man nicht, wovon es sih gehandelt und worin die Uneinigkeit bestandenz vielleicht sei das Gerücht von einer bevorstehenden Veränderung auch absicht= lih verbreitet worden, um die öffentlihe Aufmerksamkeit irre zu leiten.
Heute {hät das Journal des Débats sih glücklich, einem Artikel der Times von vorgestern über die krakauer Angelegenheit „ohne Rüdckhalt beipflihten zu können“, da dies Blatt jeßt mit einer Aufrichtigkeit, die ihm zur Ehre gereiche, anerkenne, welhe Ungereh- tigkeit es begangen, als es ein geheimes Einverständniß zwischen Frankreih und den drei nordischen Höfen vorausgeseßt. Auch freut es sih über die Gründe, welche die Times entwickele, um Frank= reich und England aufzufordern, „den allgemeinen Junteressen der Welt und der Cévilisation“’ ihre besonderen Mißhelligkeiten zu opfern. Mit der versprochenen näheren Beleuchtung des Manifestes über die Besißnahme von Krakau is das französische ministerielle Blatt ziemlih schnell fertig: es sei darin kein einziges Motiv ent= halten, dem man eine ernstlihe Erörterung widmen könne z Krakau sei niht dazu geeignet gewesen, den drei Mächten irgend eine Unruhe zu verursachen, und das Argument, daß sie allein über das Schicksal dieser Stadt zu entscheiden gehabt hätten, stehe durchaus im Widerspruch mit den ausdrüdlihen Bestimmungen des Traktats von Wien, wonach alle demselben eingeschaltete besondere Verträge als integrirende Bestandtheile desselben betrachtet werden müßten. Nach diesen Bemerkungen wendet sich das Journal des Débats gegen die Morning Chronicle, um wieder über deren „ungerechte und bittere‘’ Sprache zu klagen, in der sich mehr „üble Laune als Redlichkeit oder Scharfsinn“ kundgebe. Man solle doch, rust es je= nem Blatte herausfordernd zu, wenn man von dem Ver- dachte niht lassen wolle, daß Frankreih bei der krakauer Maßregel „irgendwie mit im Spiel sei“, dasselbe auf die Probe stellen; England möge ihm doch vorschlagen, sih einer ge- meinsamen Protestation anzuschließen; weiche daun das französische Ministerium zurück, oder stammle es schlechte Gründe hervor, um seine Weigerung zu decken, dann wolle das Journal des Débats ihm zuerst das Urtheil sprehen! Der Constitutionnel bleibt, troß des Widerspruchs von Seiten des Portefeuille, bei seiner
auf diese Vegrüßungsscene, der türkishe Botschafter habe das Recht
fällen gegen die englishe Politik überhaupt, die immer ny Baumwollen - Manufakturen von Birmingham und Mandweste; ihren Schleichhandel vor Augen habe, Der National dz der zwar nihts weniger als Anglomane ist, findet es in diesey um das Verhalten der eigenen Regierung im Kontrast des j herabsezen zu fönnen, für seinen Zweck geeignet, Englands Bey zu rühmen, das doch protestirt habe, während Frankreich diu einmal wage. Ein paar lauwarme ministerielle Artikel und Geshwäß von Hüningen, das sei Alles! Etwas z daran denke man gar niht. „Alles, was bis jeg schehen“, fährt dies Blatt fort, „ist, daß das Minÿ Justructionen nah London geshickt und Lord Palmerston zu gen; gesubt. hat, Und damit in dieser Demüthigung nichts fehle, hy ministerielle Journal seit zwei Tagen um Verzeihung gebeten, entschuldigt, seinen Ton herabgestimmt und sein Haupt gebeu Whig - Kabinet gegenüber. Wo sind denn nun die hom Triumphatoren der leßten vierzehn Tage? Was is aus Hern zot's glänzendem diplomatishen Erfolge geworden? Wo ß stolzen Phrasen der Regierung, die „darüber hin ging der verächtlihe Spott gegen England, das, wie man} nun nicht länger halsstarrig sein werde? Das h4|Þ Alles in Ansuchen und freundlihes Entgegenkommen verw Das Journal des Débats, dem sein eigener Styl nit genügt, borgt dem Constitutionnel seine Sprache ab. (6 Art. Paris iu unserem gestrigen Blatte.) Die englische Alliay wer hat denn je etwas dagegen gesagt? Wer war es den, Lord Palmerston einen Unbesonnenen nannte? Wer bezeichne als Zwietrachtstister, als revolutionairen Feuerbrand? Neulit Herr Thiers noch ein Hihßkopf, heute werden seine Jdeen le und seine Artifel abgedruckt. Das isst ganz natürlich. Hen W predigt die Allianz mit England; 1840 is ihm {hon aus der nerung entshwunden. Die entgegengeseßten Jnteressen da den Regierungen sind nicht mehr im Widerspru mit f ander; die Rivalität zur See bleibt zwar sicher, abe is fein Hinderniß. Nächstens wird man uns buhlern erzählen, die einander anbeten. Und doch hat 6 J lang die Opposition (wozu der National, der sih über die teien seßt, sih selb| natürlich nicht mitrechnet) nur Einen Sh gen die Allianz mit England erhoben, als die an allen Opfm Ehre, Macht und Würde schuld sei, welche Herr Guizot ühr Land gebracht.“ Uebrigens will der National aus dem, wia lishe Blätter, von denen man glaubt, daß sie mit der Reginy( Verbindung stehen, bisher gesagt haben, den Schluß jd Englaud werde, was es auh für sich allein in der l fauer Sache thun möge, mit Frankreih nur dann h Vereinbarung seßen, wenn dieses ihm vorher volle Genugthuung die Verleßung des Vertrags von Utrecht gebe, d. h. wenn es
einen solchen Preis als eine s{mähliche Handlung bezeichnen. F,
den Constitutionnel ausgeübt, hat das ministerielle Jo sich bei diesem seinem Kollegen auh feinen Dank geâr denn da es zugleißh doch niht umhin konnte, das Be men der Opposition in den leßten Jahren mit Hüsicht
die englishe Allianz und die Hindernisse, welhe dieselbe | Ministerium dabei in den Weg gelegt, zu rügen, so hat der C stitutionnel niht für das Lob, sondern nur für den Tadel sog Vergeltung geübt und heute dem Ministerium selbst alle Schul) der Unpopularität und Gefährdung dieser Allianz zugeschoben, unter dessen Leitung nur zu Opfern und Demüthigungen für Fran ausgeschlagen sei, und die es zuleßt selbst durch „eine Heiratb, mit der Königin von Spanien, sondern mit der Jufantin, die, f man hoffe, durh baldige Geburt von Erben Jsabella?s, sür mf vom Thron werde ausgeschlossen werden ‘‘, völlig fompromitti/ck dafür preisgegeben habe. Die Angelegenheiten am La Plata sollen, der Presse uf die sih dabei auf offizielle und glaubwürdige Nachrichten beruft, erledigt zu betrachten sein. „Bekanntlich“, sagt dies Blatt, die Sendung des Herrn Hood nicht den erwarteten Erfolg, weil Deffaudis sich weigerte, den Artikel des Vrrtrages zu genehm fraft dessen die Aufhebung der Blokade von Buenos-Ayres, die s fehr der argentinishen Truppen auf das Gebiet der Conföden und die Entwaffnung der Ausländer in Montevideo gleichzeitig finden sollten, Dics leyte Hinderniß, welches der Wiederherst& des Friedens entgegenstand, is von dem Minister der auswär
Behauptung, daß die französishe Regierung durch Herrn von Jarnac
Angelegenheiten aus dem Wege geräumt, indem dieser Herrn
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erheblichen Vortheil, daß bei ihrer Anwendung die Geschüßröhre nicht nur weniger erhiyt, sondern überhaupt weniger angegriffen werden, als bei den Pulvoerladungen. Flintenläufe rosten jedoh bei Benußung der Baumwolle stärker, wenn sie nah dem Schießen nicht sorgfältig gereinigt werden.
Außer dem bereits erwähnten sehr geringen Rückstoße gewährt die Buumwolle aber noch den Vortheil, daß beim Schießen kein Rücfstand in den Läufen zurückbleibt, und daß kein Rauch erzeugt wird, was von eben so großer Wichtigkeit beim Gebrauche im freien Felde als namentlih bcim Feuern in Kasematten, Blockhäusern 2c., so wie im Minenkriege, is.
Man hat jedoch die Bemerkung gemacht, daß nach einigen, in cinem geschlossenen Raume mit Baumwolle gethanen Schüssen sih ein schr pene- tranter säuerlicher Geruch fühlbar machte, und daß die Augen der Anwe- senden unangenehm affizirt wurden.
Zum Verglei der Wirkungen der Baumwolle und des Pulvers sind die berehneten Anfangsgeshwindigkeiten benuyt, wie sie si bei einem zweck- mäßig eingerichteten Gewehrpendel herausgestellt haben, Die Ergebnisse sind jedeêmal das Mittel aus 5 Schüssen.
Man erhielt beim Gewehrlaufe :
Anfangs - Geschwindigkeit, als das Pulver, so daß sh der Vorzug der Baumwolle besonders bci kurzen Röhren auszusprechen scheint.
Ladung eine um 40 Schritt größere Wurfweite, als das Gewehrpulver bei 9 Loth Ladung.
Hervorbringung derselben Wirkung erforderliche Quantität Baumwolle ziem- lih genau dasselbe Volumen hat, wie die entsprehende Pulverladung, und daß die Baumwolle in diefer Beziehung zwar keinen Vorthcil gewährt, im Vergleiche zum Pulver, aber auch nicht im Nachtheile steht.
Feuer und erxplodirt nicht, sondern brennt mit geringer Energie, eine Eigen-
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beim Karabiner: des Gewichtes der Palverladung eine um 52‘ größere » » » » » » 494' geringere beim Pistol : À des Gewichtes der Pulverladung eine um 112‘ größere L » » » » » » 120‘ geringere
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Bei cinem eisernen Probirmörser ergab die Baumwolle bei 3 Loth
Hierbei wäre noch zu erwähnen, daß bci Gewehr und Geschüß die zur
Baumwolle, wenn sie starf zusammengepreßt is, fängt sehr s{chwer
Pulver. Baumwolle. beim Gewehr... c 169 beim Karabiner .…. 159‘ ..... 295‘ beim Pistol 10 E 463' Diese Unglcichmäßigkeit der Wirkung hat ihren Grund darin: F a) daß es nicht leicht ist, jedesmal Baumwolle und Säuren von guter Beschaffenheit zu erhalten ; j b) daß eine gleihmäßige Fertigung sehr großen Schwierigkeiten F liegt. Die Baumwolle wirkt nämlich verschieden : je nachdem sie längere oder fürzere Zeit in der Säure gelegen; je nachdem diese mehr oder weniger rein, mehr oder weniger fo trirt war; Baumwolle mit fcisher Säure präparirt gab 1029,2/, n! F reits einmal benußter Säure präparirt 917,8‘ Ansangsgeschwindigfkei!z je nachdem die präparirte Baumwolle mehr oder weniger gut 0° waschen ist ; je nah der Temperatur, bei welcher dieselbe getrocknet worden; endlih je nachdem sie vor dem Verbrauche mehr oder wenigel d mäßig locker gezupft ist, Wenn dies nicht sehr sorgfältig geschehe, wird nicht nur ein beträchtlicher Theil der Ladung unentzündet alt
ten uns uicht wundern““,
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q feußerte Vermuthung einer Konnivenz Guizot's zu der Sequestrirun von Yan
dieser Beziehung noch verbreiteten Gerüchte widerlegen.
Die bestimmte Erklärung der Morning Chronicle, daß land nihts gegen den Aft der Einverleibung Krakau's in den rreihischen Kaiserstaat thun werde, als protestiren, hat hier unter 1 Freunden des Griedens einen guten Eindruck gemacht und das trauen in die Erhaltung desselben von neuem gestärkt. Die Rück= fung davon wird au an der Börse nicht ausbleiben.
Großbritanien und Irland.
London, 24. Nov. Die Times erklärt sih für ermächiigt, Nachricht von der Abberufung des französischen Botschafters, afen von St, Aulaire, als unwahr zu bezeichnen, und fügt hinzu, Graf, welcher sich gegenwärtig auf Urlaub in Frankrei befindet, de binnen kurzem nah London zurückfkehren, um seine Geschäfte der zu übernehmen.
Die fcakauer Angelegenhe:t wird von der hiesigen Presse im jensaß zu den französischen Blättern ziemli lau besprohen. Man jst die Bemerkungen darüber vorzüglih an die Auszüge aus den ser Zeitungen, um Veranlassung zu nehmen, gegen die Pol tif nkreihs zu polemisiren, welhe den Bruch zwischen den beiden dern herbeigeführt und, wie man noch immer glaubt, dadurch die gordishen Mächte veranlaßt habe, die Unabhängigkeit Krakau's duheben, Es werden dabei zugleich Vermuthungen über die Maß- ln laut, welche Frankreich und England, jenem Faktum gegen= r, trefffen dürften, und dana scheint es nicht zweifelhaft, daß land bei den drei Mächten einen Protest einreichen werde. r von den Blättern wird vorzüglih die Frage erörtert, ob nkreih und England gemeinschaftlih diesen Protest unterzcihnen den, eine Frage, die der dem französishen dynastishen Jnteresse ebene Standard zu bejahen scheint, während das Haupt-Whig= t, die Morning Chronicle, sie entschieden verneint. „Wir \hreibt der Standard, mit Bezug-= me guf die von der Times und später auch von der Chronicle
Krakau, „wir sollten uns niht wundern, zu erfahren, M
êwig Philipp in demselben Augenblide, wo ihm Lord Pal-=
ston's Blätter ein Einverständniß mit Rußland vorwerfen,
en feierlihen und selbst drohenden (even menacing) Pro=
gegen die Einverleibung Krakau's eingereiht hat, und der Staats=-Secretair für die auswärtigen Angelegenheiten hat ver-
thlih schon vor dem gegenwärtigen Augenblick einen Wink von frei erhalten, daß England eine ähnliche Verwahrung einreichen
t Dagegen sagt heute die Morning Chronicle: „Wenn u es für wahrscheinlih hält, daß, weil die Juteressen der beiden der Frankreih und England, den wiener Vertrag unverlcßt zu
jalten, dieselben wären, ein gemeinschaftlicher Protest gegen die rleßung des Vertrages von beiden werde eingereiht werden, so ist
spanische Jufantin förmlih auf alle ihre eigenen und ihrer Ks Schwärmerei, Es ist nicht leiht einzusehen, wie Lord Pal- Ansprüche an die Krone verzichten lassez das genannte Blatt eirston Frankreih auffordern könnte, mit ihm gemeinschaft- dann im voraus, es würde die Erkaufung der englischen AllianzY gegen eine Verleßung des wiener Vertrages zu protesti-
gerade in dem Augenblicke, da er gegen eine ähnliche
der Höflichkeit, die das Journal des Débats gestern (Fleßung des Vertrages von Utrecht von Seiten Frankreichs prote-
, Von welchem Nupen würde denn dieser Protest sein? Obschon yinschaftliher Protest von zwei solhen Ländern, wie England d Frankreich, in gewöhnlihen Umständen wirksamer sein dürfte, als Separat-Protest jedes einzelnen, so würde doch in gegenwärtigem lle gerade das Gegentheil herauskommen. Der Protest Englands rde dadur geshwächt werden. England, dessen Stolz die treue öführung seiner Versprehuugen ist, hat ein Recht, gegen alle Ver-= ungen derselben zu protestiren; aber welch ein Recht hat Frankreich, über Verlegung des wiener Vertrags von Seiten Oster= hs zu beshweren, da es zu gleiher Zeit den Vertrag i Utreht verleßt, an dem doch Oesterreich Antheil hat? ““ deß zeigen doch einige Blätter sih geneigt, nah den leßten Aeu- ungen der französishen Presse an eine Annäherung der beiden binette zu glauben, und selbst die Times spriht, im Gegensaße ihrem ersten Artikel, in welchem sie Frankreih verdächtigte, jeßt dreude darüber aus, daß es den Anschein habe, die krakauer An- ‘genheit werde die beiden Länder wieder zusammenbringen. „Die jesehencren und würdigeren Blätter des Herrn Guizot“, sagt die mes, „sprechen über die Aufhebung der Republik Krakau UAnsich= und Pretestationen aus, welche so entschieden sind, wie unsere nen; und troß der Spaltungen , welche zwischen den Kabinetten England und Frankreich in anderer Hinsicht herrshen mögen, kön- wir uns nur freuen, daß ein Ereigniß, wie dieses, sie gezwungen , sih an ihre gemeinsamen Pflichten und an ihre gemeinsamen
der Hauptstadt bei dem Premier-Minister vorgelassen, um Adressen wegen sofortiger Freigebung der Getraide-Einfuhr zu überreichen. Lord John Russell erklärte indeß wiederholt, daß er für jeßt keinen Grund zu einer solchen Maßregel erblick?», daß er aber völlig bereit sei, außerordentlihe Mittel zu ergreifen, sobald außerordentlihe Um- stände eintreten.
Das neueste portugiesishe Finanz - Dekret (m. st. das gestrige Blatt unter Portugal) hat an der hiesigen Börse begreiflicherweise großen Unwillen erregt. Der Börsen-Bericht des Standard nennt es ein s{limmer als türkishes Dekret und vergleicht es mit den Fi- nanz-Maßregeln der despotishen Revolutions-Behörden Frankreichs. Indeß tröstet man sich damit, daß die Maßregel sehr bald in nichts zerfallen wird, da die nächste Folge derselben keine andere sein kann, als eine enorme Steigerung aller Waarenpreise, gegen welche das Dekret auf die Länge niht wird Stand halten können.
Die mit dem Paketschiffe „Penguin“/ am 21sten in Falmouth ange- kommenen Berichte aus Rio Janeiro vom 3. Oktober bringen weder aus Brasilien noch vom Plata-Strome (die Nachrichten reichen aus Mon- tevideo bis zum 18. September) irgend etwas von politishem Jn-= teresse. Am 15, Oktober war das Schiff „Palestine‘““, welches den nah England zurückehrenden Gouverneur von Neu-Süd-Wales, Sir George Gipps, am Bord hatte, in Bahia eingelaufen.
Üicedecerlan de.
Aus dem Haag, 25. Nov. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich von Preußen 11t gestern mit einem Extrazuge von hier nach Arnhem abgereist, um nah Düsseldorf zurüczukehren. Se. Majestät der König begleitete den Prinzen bis zur Eisenbahn=Station.
Schweden und Uorwegen.
Stockholm, 20. Nov. Se. Majestät kamen vorgestern von Norrköping, wo Prinz Gustav von seiner Reise nah Deutschland er- waitet wurde, hierher zurück. Man vernimmt, daß si der Kronprinz in Berlin befindet, wohin gestern der erste Kabinets-Secretair des Königs, Freiherr Manderström, mit besoaderem Austrage von Sr. Majestät abgereist is.
Die hiesigen Blätter enthalten eine Aufforderung zu einer Ver- sammlung, die heute stattfinden soll, um über die Errichtung eines Ehren=-Denkmalcs für Tegnéx zu berathen.
Man schreibt aus Upsala vom 18ten d., daß seit der Naht vom 1Áten, wo der erste Schnee gefallen, die Kälte 6° R. betrage.
Dänemark.
Kopenhageu, 24. Nov. Durch Königlihe Resolution vom 16. Oftober is der Königlich preußishen Regierung eine von ihr ver- langte Befrciung vom Elbzoll für etwa 20,000 und vom Sundzoll für 42,000 Scheffel Roggen zugestanden, welche seewärts, die erste Partie von Rathenow ab, die andere von Danzig und Königsberg, an die preußishen Magazine am Rhein abgehen sollen,
S mweiz.
Kanton Schaffhausen. Die vom Großen Rath bean= tragte Verfassungs-Revision ist vom Volke mit entschiedener Mehrheit, mit 3659 Stimnien, verworfen worden, während nur 1687 Stimmen in den 16 Wahl-Versammlungen sich dafür erklärten ; unter den An- nehmenden befinden sih- die 3 Sectionen der Stadt Schaffhausen, Stein und die Wahl-Versammlung Dörflingen.
S panien.
ck= Paris, 25. Nov. Wir erhalten heute Nachrichten von der catalonischen Gränze vom 2lsten, Eine Bande von vierzig be- waffneten Karlisten war in dem Dorfe Oriols, zwischen Figueras und Gerona, erschienen. Auf die Kunde davon sind sogleih die Linien- truppen und die sogenannten Migueletes aufgebrochen, um sie zu verfolgen. Der General - Kommandant der Provinz, General La Rocha, hat sih dadurch veranlaßt gesehen, die Militair - Kommission zur Aburtheilung der Schuldigen wieder einzusehen. Der spanische Konsul in Perpignan, Don Miguel de Tovar, seßt den General täglich von allen Schritten der farlistishen Ausgewanderten in Frank- reich in Kenntniß, wodurch es dem General möglih wird, überall bei Zeiten seine Maßregeln zu nehmen und jeden Versuch zur Auf- wiegelung des Volkes sogleih im Keime zu ersticken,
Acgppten.
Alexandrien, 9. Nov. (A. Z.) Gestern früh langte das Dampfboot des österreichishen LUoyd, „Principe Metternich“, von
ägyptishen Admiralschif mit 21 Schüssen begrüßt, und als er das Land betrat, wiederholte die Batterie die gleihe Ehrenbezeugung. Am Ufer war die Kutsche des Vice-Königs bereit, in welcher sich Se. Königl. Hoheit mit seinem Gefolge nah dem Hotel d’ODrient begab, vor welhem eine Ehrenwache aufgestellt war. Der Prinz verbat sih jedoch alle Ehrenbezeigungen und entließ die Truppen. Nacmittags erhielt er den Besuch von Said Pasha, Sohn des Vice - Königs, Gleich nach Eintreffen eines von Kahira erwarteten r And wird der hohe Reisende nah der ägyptishen Hauptstadt abgehen.
; Der Vice-König, welher von den großen Länderei-Besißern vier Millionen Rthlr. für rückständige Grund-Abgaben zu fordern hat, scheint dieselben mit aller Strenge eintreiben zu wollen; den Anfang machte er bei den Gliedern seiner eigenen Familie, Said Pascha, welcher 300,000 Rthlr. schuldete, wurde aufgefordert, die- selben sogleich zu bezahlen, unter Androbung, bei Nichtfelgeleistung zur Strafe nach den Dörfern verwiesen zu werden, Said Pascha hat, um sih Geld zu vershafen, all sein Silberzeug, Luxuswaffen, Juwelen seines Harems, kurz Alles, was er an werthvollen Gegen- ständen besißt, hergegeben, um seine Schuld zu tilgen; seine Mut=- ter soll ihm zu diesem Behuf ihre Juwelen angeboten, Einige be=- haupten selbst hergegeben haben. Jbrahim Pascha soll nach Cubba, einem seiner Landgüter in der Nähe von Kahira, verwiesen worden sein. Wenn der Vice-König mit solher Strenge gegen seine eige- nen Söhne verfährt, dürfen die übrigen Großen des Reichs, welche alle Schuldner von bedeutenden Summen sind, wohl keinen Anspruch auf Nathsicht machen.
Es wird fortwährend ohne Unterbrehung an der Befestigung
der Stadt gearbeitet. Die Flotte wird ausgebessert und in guten Ständ geseßt; im nächsten Frühjahr soll die Großherrliche Flotte unter dem Befehl des Großadmirals hierherkommen, um vereint mit der ägyptischen unter Said Pascha zu kreuzen und, die Matrosen u üben. j Der Mangel an Schiffen wirkt störend auf die Geschäfte; die Vorräthe -von Getraide häufen sich anz noch niemals standen die Frachten so hoh, wie gegenwärtig; der Preis des Weizens ist von 91 P. auf 85 P. zurückgegangen.
Handels - und Börsen-Üachrichten.
Berlin, 28. Nov. Unsere Börse eröffnete die abgelaufene Woche mit eincr steigenden Tendenz. Die bedeutendste Veranlassung hierzu gab die plöglih erfolgte, sehr beträchtliche Steigerung sämmtlicher österreichischen Eisenbahn-Actien, hervorgerufen durch eine Veranstaltung der Finanz - Be- hörde, Eisenbahn-Actien anzukaufen, falls sclche unter ihren Werth sinken sollten, Augenblicklih beschäftigen sich unsere Faiseurs nur mit Pesther Actien; deren Cours sticg plöplih von 86 bis 91%, und wiewohl einer- seits bedeutend dabei gewonnen wurde, so is anderentheils auch die Contre- mine durch Verluste stark affizirt worden, Auch auf unsere inländischen Akx- tien hat dieser Aufschwung günstigen Einfluß ausgeübt, namentlich auf Köln- Minden, deren Cours von 86 bis 87% % stieg; es wurde in dicsen Effek- ten viel umgesept, doch blieben, wie zu erwarten stand, Schwankungen nicht aus, und beunruhigende Nachrichten, verbunden mit shlechterer Rente aus Paris, bewirkten einen Rückfall bis 865 %. Heute befestigte sih der Cours auf 87 %, wozu die als beendet anzunehmende Liquidation geschlos- sen wurde, Die Besorgniß der Contremine, daß bei dem niedrigen Stande unserer Eisenbahnen auch plöglih eine günstige Wendung eintreten könne, scheint ihren Operationen eine entgegengeseßte Richtung gegeben zu haben, und wenn nicht besondere ungürsstige Konjefturen eintreten, so scheint die Börse augenblicklih auf dem Punkt zu stehen, wo sie sh durch sich selbs am besten wird helfen können. Die meisten Eisenbahn - Papiere bleiben fortwährend în festen Händen, wodurch die Hausse einen sicheren Stügpunkt erhält, während die Baisse eben darin die Schwierigkeit findet und zulegt dem Untergang ihrer Operationen entgegensieht.
Es i} mehr als je zu wünschen, daß die günstige Stimmung, von welcher die Börse in dieser Woche beherrsht wurde, niht nur ungestört bleibe, sondern au unterstüßt würde, woran wir um so weniger zweifeln möchten, als die wiener Finanz - Operation uns den Beweis liefert, wie wenig dazu gehört, um ein fortwährendes Sinken aufzuhalten und die Papiere auf den natürlihen Weg zu stellen, Wie wir bereits oben er- wähnt, war das Geschäft nur in Köln-Mindener umfangreich z die meisten übrigen Effeften sind aus dem Bereich der Speculation getreten, daher auch deren Course wenig verändert. Berlin - Anhalter 110 a 109 und 4094 % bez. Anhalter Litt. B. von 96 a 95% bez. Berlin-Stettiner 107, 105% a 1064 % bez, u. G, Niederschlesish-Märkische 87% a 86k % bez. Halle- Thüringer 88 a 5% bez. Berlin - Hamburger 92% a 935 % bez. Kiel- Altonaer von 1045 a 1055 % bez. u. G. Friedri Wilhelms Nordbahn 705 a 717% bez, Magdeburg- Wittenberge 86 a 5% bez. Potêdam- Magdeburger 81 a 82% bez. Sämmtlide übrigen Actien blieben fast ganz außer Verfchr; nur in Düsseldorfern a 106 % und Rheinischen a 833 % wurde Einiges umgeseht.
Patronen, in welhe die Baumwolle locker eingestopft war, ergaben bei m von hinten zu ladeuden Laufe 985‘, fester gestopst 1029‘ mittlere angêgeschwindigkeit.
Patronen , von hinien in den Lauf eingeseßt, ergaben bei 45 Gran ing 1253, mit dem Ladestock fes angescyt nur 1053,9* Anfangs-
Müwindigkeit,
d) Daß die Baumwolle mehr Feuchtigkeit anzieht, als das Pulver. feuchter Luft aufgestellt, zog die Baumwolle in 6 Tagen 1,90 pCt, —
asser unter der cnilcerten Glocke einer Lustpumpe aufgestellt bis D yCt, — Pulver nie über 1,50 pCt. Feuchtigkeit an.
Anfangsgeschw. 30 Gran feucht gestcllte Baumwolle ergab 838,3/ 30 » trocken » » » 1042,4‘ 100 » feucht gestelltes Gewehrpulver » 1142,8' 100 » trocken » » » 4193,4'
Die Baumwolle verliert daher nicht nur viel mehr an Kraft, als das ver, sondern wirkt au noch viel ungleihmäßiger als dieses.
e) aß schon bei ciner Temperatur von 65 bis 70° R. in wenigen uten cine Verfluchtigung der Säuren eintritt, indem sich ein über die imwolle gehaltener St:cifen Lakmuspapier stark färbte. Wahrscheinlich gt dazu aber schon die länger dauernde Einwirkung einer niedrigeren
hinausgeschleudert, sondern man fand nah jedem Schusse von dersclben etwas im Nohre vor.
11 Stunden auf dem Wasserbade gelegen, wobei sie 65 pCt. ihres Gewichts verloren hatte, eine Anfangsgeschwindigkeit von 683,2‘ und dabei einen größten Unterschied derselben von 589,6“,
Auf ganz glcihe Weise präparirte Baumwolle kann daher nah Maß- gabe der Art ihrer Aufbewahrung, so wie nah Maßgabe des beim Laden beobachteten Modus bei demselben Gewicht der Ladung, so wie der Kugel, einmal 683, ein anderesmal 1042‘ mittlere Anfangsge¡chwindigkeit und zu- gleih bei 5 Schüssen größie Unterschiede von 589 ergeben; Ungleichmäßig- keiten, wie sie bei Anwendung des Schie?pulvers nie vorkommen können,
Dürfte man aber auch, gegen alle Wahrscheinlichkeit, annehmen, daß sich die bis hierher zur Sprache gebrahten Mängel der Baumwolle, denen sih bei der Anwendung im Großen unzweifelhaft noch manche andere bei- gesellen werden, vollkommen beseitigen lassen würden, so sind noch folgende Eigenschaften zu erwähnen, die gegen die ausschlicßliche Verwendung der Baumwolle statt des Schießpulvers für Kricgszwecke sprechen,
2) Die große Entzündlichkeit derselben, indem die Baumwolle schon bei einer Temperatur von p. ptr. 70 und mehr Graden, Pulver erst bei 240° R. explodirt — die Anfbewahrung, der Transport, die Verarbeitung der Baumwolle zur Munition, selbst schon die Anfertigung derse!ben, is daher
j | dungen des Junfanterie - Gewehres, so wie der Karabiner und Pistolen,
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unanwendbar, L Lose fann man dem Soldaten die Baumwolle natürlich nicht mit- eben, y Aus den Patronenhülsen läßt sich dieselbe niht wie das Pulver aus- shütten; cs muß daher die ganze gefüllte Patrone zu Boden gebracht wer- den, und dieselbe wird alêdann in den allermeisten Fällen beim Abfeuern sich nicht entzünden. Finge dic Patrone aber auch wirklih beim jedesmali- gen Losdrücfen Feuer, so verzehrt die Baumwolle doch niht das Papier der Hülse, cin Theil dcr leßteren und, wie oben erwähnt worden, selbs ein Theil der Baumwolle|, wenn dieselbe feuht war, bleibt im Rohre zurü, so daß der Sicherheit wegen nach jedem Schuß der Kräyer gebraucht wer- den muß. Es fann zwar gelingen, diesem Uebelstande durch die Anwen- dung eines anderen Materials für die Patronenhülsen, so wie dur eine veränderte Einrichtung der Patronen und Gewchre, zu begegnen; es iff jedoch sehr zu hezweifeln, daß die Anwendung der Baumwolle, selbst bei allen Verbesserungen, deren dieselbe fähig ist, so überwiegende Vortheile gewähren sollte, um eine gänzliche Umgestaltung unferer Hand-Feuerwaffen und ihrer Munition zu rechtfertigen. Bei den Eigenschaften, welche die zu den bisherigen Versuchen benupßte
Baumwolle hat, kann von einer Verwendung derselben zu Kriegszwecken nicht dic Rede scin, und man wird darauf für immer verzichten müssén,
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schaft, die für die Aufbewahrung und den Transport des unverarbeiteten
Materials sehr wichtig werden fann. viel gefährlicher, als die des Schicßpulvers. — Man denke sch nur den
peratur, indem beispielsweise beim Werg cine solche Decomposition schon
Mündung, selbst| aus dem Zündloche, hinausgeschleudert, sondern die ©
mit 160 Gran Gewehrpulver 1176,8‘ Anfangsgeschw. 33,7! wenn es nicht gelingt, dieselbe weniger entzündlih, weniger hvgroskopisch
» 4100 » » 11 , » ‘ 6 pu S 6 j / é g y zweistündi l i i is 26° i MWá - S î i ) Bc i i 70° ide » 30 » Baumwolle 1027,5 2 Durch einen heftigen Schlag entzündet sich die Baumwolle Unt, wen sie fung vermindert sich auch sehr bedentend, so daß z. B. bei ans d, iger Einwirkung einer nur bis 26° gesteigerten Wärme statt S O N DUomans voll Baumwolle, die shon bei 70° explo duriustellén und éine Doténmsosition dïselden, wenigtens untér KOMM, m Mee E T64,7' E cntolte, Us n Ver ved Du Bien T I aan t M a fen Sintra R L 3, bei einem zweiten unter sonst gani* erden durch diese Eigenschaften die Schwierigkeiten der Fabrication s 3) Jn Röhren, fest gepreßt, wirkt die Baumwolle gar nichts; zur An- | unmöglih zu machen, wie sie bei der Aufbewahrung und dem Transporte n : j are 0 4 g i ganz ; E 9+ un ; L aumwolle insofern bedeutend gesteigert, als man einerseits stets zu | fertigung von Raketen, Zündern, Schlagröhren 2c. kann man daher des | des Kriegsmaterials unvermeidlich sind. Beim Karabinerlaufe : plodirt, der Rest aber unentzündet umhergeworfen wird. Bei der Fabrication kleiner Quantitäten sind diese Rückfichten bten : i s é , g E, T : mit 120 Gran Gewehrpulver 1032,6' » Wenn die Baumwolle auch im gegenwärtigen Augenblicke bedeutend | dings nicht von so großer Erheblichkeit, daß sie sich nicht mehr ode! "Mia hat, daß dieselbe nicht genügend getrocknet sei, andererseits, daß | Schießpulvers oder wenigstens seiner Materialien nit entbehren. Man bat es versucdt, sih statt der Baumwolle des Wergs und an- » 30 » Baumwolle 1085,8‘ » theurer als das Pulver is, so lä ho doch ib dia, daß dieselbe bei gge Sebr beseitigen lassen sollten Sehr zu veranschlagen Arferem Trocknen eine Verflüchtigung der Säure eintrete, so sind diesel- 4) Die Anfertizung der Katuschen und Patronen mit Baumwolle geht | derer Faserstoffe zu bedienen, die jedoch nur dann den Vorzug vor der » 290 9 » 539,4‘ » ci n e rfadbia DoeediDieten Laien es V s c M Berdältalf De g ScktwloriUlviton p naa fein Le s d um die jährliche f ey von höchst nachtheiligem Einfluß auf die Gleichmäßigkeit der Aurope langsam von palte Ges f 4 b E E n fe L e Le M _von : : E h, i i { tr ei i : Y i n s ; | . ie Pulverladungen für die Geschüße, so wie für das Kleingewehr, eihmäßiger Beschaffenheit und wohlfeiler als diese darzustellen wären. Beim Pistolenlaufe : Ha Lee Pull mes tee E enn nicht für einen geringeren Preis C E eie gy Hg Bres u gil darge 5 M „An einem Versucbstage ergab dieselbe Baumwolle (30 Gran) beim | werden deceitbáttia abgemessen und in die Kartuschen oder Patronen geschüttet. Die bisherigen Erfahrungen haben jedoch gezeigt, daß Werg wenigstens mit 120 Gran Gewehrpulver 777,6‘ » B Du Es i 3 hen B vird, llerdings sehr erheblichen V Mirka er s erf sprechen müsen, je größer diese O 91 : trocken 917,8! Anfangs-Geschwindigkeit und dabei als größten | Bei Anwendung der Baumtwvolle is dies nicht möglid, es muß vielmehr | der Baumwolle in allen Beziehungen weit nacdsteht. o trat . bei » 30 » Baumwolle 890,3‘ 9 aas wt ani Set Dia R O eee Cal Mängel Metdaedeite p a N um so stärker ausspre en, je groper fied derselben 169,3. jede einzelne Ladung nicht nur abgewogen, sondern auch sehr sorgfältig in die | demselben, wie erwähnt, schon bei 26° R. sehr bald eine Decompèsition ein, » W. » » 658,0‘ » zug g e e) ‘Daß die Baumwolle sich beim Laden der Geschüße uad age der feuchten Luft nsgeseyt, wobei sie 1,90 pCt. ihres Ge- | Patronen, resp. Kartuschen gestopft werden. Bei dem ungeheuren Gebrauch, | und bei demselben Gewicht‘ der Ladung ergab Werg nur eine Anfangs-
ies Feuchtigkeit angezogen hatte, bei 848,3‘ Anfangs-Geschwindigkeit
j grösiten Unterschied von 234,3, Es wurde hei einzelnen Schüssen f unentzündete Baumwolle aus der Mündung und dem Zündloche
1) Die Baumwolle wirkt viel ungleihmäziger, als das Pulver. Bei einem an ein und demselben Tage ausgeführten Bersuche betrug bei ziem- —. gleicher Anfangs - Geschwindigkeit der größte Unterschied der Schuß- weiten:
an D namentlich, dürfte dieser Umstand daher sehr zu veranschla- en jein, s 5) Bei den bestehenden Einrichtungen is die Baumwolle zu den La-
geshwindigkeit von 409,1‘ und zugleich einen größten Unterschied von 209,5“, während die Baumwolle bei etner Anfangsgeschwindigkeit von 10424‘ nur einen größten Unterschied von 88,8‘ ergab.
viel stärker , also au viel ungleihmäßiger, zusammenpressen läßt, alt mal und daß die Wirkung daher auch um so ungleichmäßer len muß,
Es ergab daher die Baumwolle beim Gewehr mit 17 des Gewichtes der Pulverlad. eine um 109‘ geringere b.» y
R » » » » 4149‘ »