1846 / 338 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

London, 28. Nor. Passive Df. - Port. 374. 365. Peru 35. 33.

Paris, 30. Nov. 5% Rente fin cour. 117.50. Neapl. —. 3% Span. —. Pass. —.

Wien, L. Dez. 5% Met. 1087. 4% do. 100. Actien 1580. Aul. de 1834 156%. de 1839 1205. Mail. 1094. Livorn. 95. Pest. 90%. Budw. —.

Engl. Russ. —. Bras. 87. 85.

Cons. 3% 951.4. Belg. —. Neue Anl. 263. 26. Ausg. Sch. 17%. 16{. 22% Holl. 595. 7 4% do. 92%. 91k.

Chili —-. 3% do. fin cour. 81. 85.

3% do. 72. Nordb. 175.

1436

Königliche Schauspiele. Scnnabend, 5. Dez. Jm Schauspielhause. 202te Abonnements- Jm Schauspielhause. 203te Abonnements - Vorstellung: g Vorstellung : Eine Familie, Original-Schauspiel in 5 Abth. und einem Nachspiele, von Ch. Birh-Pfeiffer. Jm Opernhause. fomishe Oper, mit Tanz, in 3 Akten, von Scribe. Musik von Auber. Anfang halb 7 Uhr.

Mex. 22. 2 I f

Sonntag, 6. Dez.

Baok- Y ¿ nement: Die Krondiamanten,

Gloggn. 129.

Bekanntmachungen.

[743] Nothwendiger Verkauf. Ober - Landesgeriht Naumburg.

Das ím Landräthlichen Kreise Sangerhausen bele- gene Allodial-Nittergut Emselohe, abgeschäyt auf 94,501

hlr, 26 Sgr., unter welcher Summe der Werth eines. Braunkohlen-Lagers mit 414,051 Thlr. und der von den Eigenthümern als zu niedrig angefochtene Werth der 247 Morgen 84 (]R. Forsten mit 2468 Thlr. 1 Sgr, 411 Pf. begriffen ist, soll auf den Autrag ‘eines Miít- eigenthümers in termino den 22, März 1847, 41 Uhr, an Ort und Stelle auf dem Ritte-gut Em- selohe vor dem Königlichen Kreis-Justizrath Herrn Ho- nigmann in nothwendiger Subhastation verkauft werden.

Taxe und Hypothekenschcin fönnen in der Registratur des unterzeichneten Gerichts eingesehen werden, das Gut nebs Pertinenzen is verpachtet.

Naumburg, den 18. August 1846. (L. S.) Königliches Ober-Landesgericht, I. Senat,

[1039] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 16. November 1846. Das dem Barbierstben-Besipger Carl Wilhelm Bruno

Stracke zugehörige, in der Jüdenstraße Nr. 23, Eke

der Reezengasse belegene und im Hypothekenbuche von

Berlin Vol. 7. No. 534 verzeihnete Grundstück, ge-

rihtlih abgeshägt zu 7905 Thlr. 7 Sgr. 85 Pf, soll am 25. Juni 1847, Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt we:den. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzuschen.

Der dem Aufenthalt nah unbekannte Eigenthümer, Barbierstuben - Besizer Carl Wilhelm Bruno Stracke, so wie folgende Real-Prätendenten:

a) -der Drathsaiten - Fabrilant Johann Dieß, modo

dessen Erben,

b) der Professor und Münz-Medailleur Heinrich Franz

j Brandt, modo dessen Erben,

c) der Kaufmann Louis Goldberg,

werden hierdurch öffentlich vorgeiaden.

[899 b]

Auf den Anirag der Erb - Juteressenten des hierselbst verstorbenen Konsuls und Kaufmanns Anton Croto- gino soll das zur Verlassenschaft des Defunctui gehö- rige, im Franzburger Kreise und Nieparser Kirchspiele belegene Rittergut Wüstenhagen öffentlich verkauft wer- den, und sind zu solchcm Zweck Termine auf den 4, den 18. und den 31. Dezember dieses Jahres, Nachmittags 3 Uhr, auf hiesiger Weinkammer angeseßt.

Die Verkaufs - Bedingungen können in der Waisen- gerichts - Kanzlei oder bei dem Achtmanns - Secretair Grund, als gemcinschastlichem Bevollmächtigten der Cro- toginoschen Erbe.1, nachgeschen werden,

Zugleich werden auch alle diejenigen, welche an die Verlassenschaft des verstorbenen Konsuls und Kaufmanns Anton Crotogino, und insonderheit an das Rittergut Wüstenhagen nebst| Saaten und Aerarbeit und das zu eben dieser Verlassenscwaft gehörige, hierselbst sub Litr. C. No. 50 und 52 belegene Haus, aus irgend einem rechtlihen Grunde Forderungen und Ansprüche haben, hiermit vorgeladen, jolhe in den obgedachten Terminen

ehörig anzumelden und zu bescheinigen, widrigenfalls fie durh das am 11. Januar künftigen Jahres in öf- fentliher Diät zu publizirende Prätlusiv-Erkenntniß auf immer damit präfludirt und abgewiesen werden,

Stralsund, den 13. November 1846.

Das Waissengerichi, (L. S.) Wagener.

[888 b] : Wann Ein Kaiserlih Ehstländisches Ober-Landg- richt in dem wider den verabschiedeten Herrn Garde - Kornet

Carl Grafen von Mannteuffel dekretirten Kon-

furs-Prozesse zuvörderst ein Proklama zur Convocation seiner Kreditoren und Debitoren zu erlassen verfügt und selbiges in locis publicis et consuetis hat affis gíren lassen, so wird dieses Allen und Jedem zu dem Ende hierdurch bekannt gemacht, damit binnen nun und einer präklusivishen Frist von 6 Monaten niht nur diejenigen , welche an den verabschiedeten Herrn Garde- Kornet Carl Grafen von Mannteuffel aus irgend einem Rechtsgrunde Anforderungen formiren zu können vermeinen, mit ihren Forderungen, deren Justificationen und ordentlih formirten Rechnungen bei Einem Kai- serlihen Esthländischen Ober - Landgerichte sich angeben und selbige gehörig registriren lassen, sondern auch die- jenigen, welhe tem Gemeinschuldner mit einer Schuld verhastet sind oder demselben gehörige Belder, Effef- ten oder Dokumente besigen, solhes gehörig anzeigen mögen, mit der Verwarnung, daß derjenige Kreditor, welcher diesen terminum praeclusivum verabsäumt, cs sih selbs beizumessen hat, wenn er mit seiner vermeint- lihen Forderung weiterhin niht mehr wird können ge- hört, mit dem Debitor aber, welcher die geforderte An- zeige unterlassen wird, nah der Vorschrift des 2. Art. 9, Tit. 4, Buches der Esthländischen Ritter- und Lan- desrehte wird verfahren werden. Wonach Jeder, den dieses angeht, sih zu richten hat.

Gegeben in Sr. Kaiserlichen Majestät Ober - Land- gerichte zu Reval, am 10. Oktober 1846.

In Fidem Fr. Samson, Eines Kaiserlichen Esthländischen Ober- Landgerichts Archivarius,

[675] i ;

Auf Anirag der Ehefrau des Präbeners Prüssing, Dorothea, verwittwet gewesenen Kaehler, geborenen König, zu Rostock ist unterm 8. Dezbr. 1824 absens Riemergesell Jochim Heinrich König edictaliter geladen, wie die Jntelligenzblätter Nr. 103 de 1824, Nr. 45 et 102 de 1825, die Han- növerschen Anzeigen de 1825 in Nris, 23, 24 et 75 und die Beilagen zum Hamb. Correspondenten de 1825 Nr. 5 et 97 et de 1826 Nr, 18 nachweisen, und am 4. Febr. 1827 ist der Bescheid publizirt.

Nachdem nun die gedachte Ehefrau des Präbeners

Allgemeiner Anzeiger.

Trüssing mit Tode abgegangen, so haben deren Erben, da ex Áctis fonstirt: '

daß der abwesende Riemergeselle Johim Heinri c

König am 10. November 1775 hierselbst geboren, mit Bezug auf obgedachte Ediktal - Ladungen und auf den §. 9 der Constitution vom 8. März 1774, weil er am 10, November 1845 das 70ste Lebensjahr zurück- gelegt, auf endliche uohmalige Vorladung angetragen, um nah Aushebung geleisteter Caution definitiv die Substanz des Vermögens zu theilen.

Es wird deninách der schon vor länger als 52 Jah- ren von Rostock über Wismar, Lübeck nah Hamburg gewanderte, nachin auch in Celle gewesene, seit der Zeit aber verschollene Riemergesell

Jochim Heinrich König antragsmäßig nunmehro hierturh geladen , sich inner- halb 6 Monaten a dato, spätestens

am 6. (sechsten) Februar 1847, Morgens

10 Uhr, auf der Rathsstube hierselb zu gestellen, oder von dem Orte seines Aufenthaltes Nachricht gelangen zu lassen, und zwar unter dem ein für allemal angedroh:en Nach- theile, daß nah dem Ablauf der vorbestimmten Frist die Erben seiner einzigen Schwester, der weil. Doro- thea Prüjsing, geborenen König, verwittwet gewesenen Kachler, von der wegen eventueller Restitution seines Vermögens bestellten Caution werden entbunden und für berrhtigt werden erklärt werden, auh die Substanz seines Vermögens definitio zu theilen,

Sign. Schwaan, den 20, Juli 1846.

Bürgermeister und Rath als Stadiwaisengericht. U) W. F. G. Ahrens.

s1040] Gerictlihe Vorladung.

Jn eingeführter Sache der unverehelihten Sophie Risch hierselbst, Klägerin, wider den Maler Heatoi, Beklagten, in puncto stupri et alimentorum wird der Beklagte, dessen jegiger Aufenthalt nicht hat ermittelt werden fönnen, dem Antrage der Klägerin gemäß in dem zum Verhör der Sache und zum Versuche der

Güte auf den 9. Januar k. J. Morgens 40 Uhr, vor Herzoglichen Stadtgerichten hier- selbs anberaumten Termine hierdurch öffentlich und zwar eo sub praejudicio zu erscheinen vorgeladen , dáß wi- drigensalls in contumaciam. desselben die Klage als geleugyet beirahtet und Beklagter mit seinen etwanigen Einreden dagegen ausgeschlossen werden soll. Zugleich wird dem Beklagten aufgegeben, spätestens im anberaumten Termine einen procurator in lócço bel Vermeidung der Offizial - Beiordnuag eines solchen für \ch zu bestellen. j . N Decr, Braunschweig, den 24. November 1846.

Die Heizogl. Stadtgerichte h erselbst. ¿s F. Rosenthal.

[923 b]

Ob (R n der am 25sten Ee E d. Mts. abgehalte* nen General-Ver- sammlung is deschlos- sen worden, die zur V e r- vollständigung des Besellschasts fonds zu beschaffenden 823400 Thlr. dur ch Ausgabe z von 8234 Stüd Stamm-Actien Litt. A. aufzubringen und hierbei die Jnhaber sämmtlicher Stamm- Actien vorzugsweise in gleihem Verhältnisse zu be-

theiligen. dei gleihmäßiger Nepartition der JZnhaber

| Sn.

Da nun

von je fünf Actien berchtigt sein wird, eine

neue Actie zu übernehmen, und in gleichem Ver-, hältnisse von fünf Actien zu Einer die Betheiligung

forishreitet, so sorde:n wir die Inhaber von mindestens sünf Oberschlesischen Stamm-Actien auf:

1) in unserer Central-Kasse VOM É. bis

18. Dezember c. incl, von Morgens 9

bis 1 Uhr (Sonntags ausgenommen), si zu erflären, in wie weit sie von der gedachten Berechtigung Gebrauch machen wollen; | 9) dabei gleichzeitig ihre Actien unter Bei- fügung eines Verzeichnisses derselben

zu produziren und Zehn pro Cent des von ihnenzuübernehmenden Actien- Betrages gegenQuittungunseresHaupt- Rendanten einzuzahlen und

3) sofort die präsentirten, mit dem Stempe

L „abgestempelt Dezember 1846“

versehenen Actien zurückzuempfangen.

Sobald die Allerhöchste Genehmigung zu der Aus- gabe dieser Actien ertheilt und die Beschaffung der Be- darfssumme auf dem vorbezeichneten Wege gesichert sein wird, werden wir dies den Herren Actionairen zur Kenntniß bringen. i

Es werden sodann die erlegten erste Theil-Einzahlung auf die übernommenen Actien erahtet und weiter bestimmt werden, an welhèn Zeit- punkten im Laufe des folgenden Jahres die fernexen Einzahlungen etfolgen sollen.

Die Jnhaber von Stamm-Actien, welche sich_ in der oben bestimmten präklusioischen Fist nicht erklären, kön-

S

Zehn pro Cent als]

Mit aufgehobenem Abon- |

nen später von der Berechtigung jener vorzugsweisen Betheiligung keinen Gebrauh machen. Breslau, den 27, November 1846.

Der Verwalturgs-Rath der Oberschlesischen Eisenbahn- ___ Gesellschaft.

Prinz Wilhelm (Steele-Vohwinkeler) Eisenbahn-Gesellschaft. Achte Einzahlung von Zehn Prozent.

Mit Hinweisung auf die in den Quittungs- bogen enthaltenen Be- stimmungen werden die Actionaire . der Prinz Wilhelm Eisenbahn-

M Gesellschast hierdurch aufgefordert, die achte “Einzahlung von Zehn Prozent oder Zehn Tha-

lern pro Actie

bis zum 10. Dezember d. J.

zu leisten, je nach ihrer Wahl, in Berlin bei den Herren Anhalt & Wagener, - Cöln bei dem Herrn J. H. Stein, - Düsseldorf bei dem Herrn VW ilh. Cleff, oder - Langenberg im Geschäftslokale der Direction, wo diese Einzahlung auf die gleichzeitig vorzulegen- den Quittungsbogen bescheinigt werden wird. Langenberg, den 3. November 1846. ie Direction.

[927 b]

Hessische Ludwigs - Eisenbahn.

Jm Anschlusse an un-

sere gestrige Bekanntma-

chung bringen wir an-

mit in Gemäßheit des

6. 14. der Statuten Fol-

. gendes zur öffentlichen Kenntniß:

Nacbdem von den Be- sitern : der Duplikate der bereits wegen Nichtein-

4’pCt. annullirten untenver- die auf den 15. August 1846

U Lu

5 O R A zahlung der ersten 5 resp. zeichncten Jnterimsscheine

. ausgeschriebene zweite Einzahlung von 5 pCt. nicht

geleistet worden is, wurden in Gemäßheit der §§ 13. und 14. der Statuten die über die untengenann- ten Nummern ertheilten Duplikate, zugleich mit den denselben. dei der ersten Einzahlung beigefügten Certifikaten und Quittungsbo- gen, zu Gunsten der ersten Unterzeichner, welche nun an Stelle der Besiyer die fragliche Einzahlung geleistet haben, annullirt. N Den dermaligen Einzablern sind unter den nämlichen Nummern neue Jnterimsscheine, verschen mit der Ueber- {rist „Triplikat‘“ an deren Schlusse die Ursache dcr Annullation der ausgegebenen Duplikate bemerkt ist so wie neue Quittungöbogen, ausgefertigt worden. Nr. 431 a 137 incl. 129 a 144 incl. 150. 297, 365. 366. 426. 427.-429-a 432 incl. 434. 435. 436. 440. 447. 458. 459. 463. 464. 465. 542. 603. 6044. 605. 622, 624, 632. 633. 634; 691. 693. 722. 748. 749. 753. 754. 764, 765. 858. 884. 892. 926. 933, 935. 941. 946. 986. 987, 994. 995. 999 a 1002 incl. 1084.

4124. 1125. 41157 a 1161 incl. 1168 a 1172 incl.

1198 a 1201 incl. 1238. 1244. 1287. 1288. 41293. 12937. 412945. 1335, 1326. 1343. 1383. 1430. 1432 a 41437 incl. 41446. 1483 a 4486 incl. 1489. 1498. 1503 a 1511 incl, 1533, 1571. 1579. 1607 a 1612 incl. 1671. 1674, 1675. 1708. 1729. 1764. 1797. 1799 a 1802 incl. 1826 a 1830 incl. 1854. 1855. 41858, 41859 41871. . 1887, 1893. 1894. 1896. 1897. 41924. 41929, 1979. 209. 2028. 2077. 2078, 2084 a 9088 incl. 2170. 2177. 2178. 2180 a 2184 incl. 2190. 9198. 2218. 2227, 2228, 2229, 2302. 2378. 2379. 2380. 2429. 2473. 2544, 2545. 2546. 2621 a 2628 incl. 2754. 2849, 2912. 3061. 31414. 3117. 3133. 3167. 3168. 3319 a 3322 incl. 3335. 3479. 3480. 3482. 3489. 3542. 3578, 3592. 3632. 3647. 3692. 3759 a 3768 incl. 3809. 3821. 3822. 3824. 3831.7 3834. 2835. 3837. 3852. 3854. 3855. 3859, 3860. 3875. 3876. 3880. 3956. 4004. 4078. 4112. 4113. 41132. 4120. 4121. 4122. 4127. 4260. 4261. 4262. 4264 a 4267 incl. 4307. 4310. 4313. 4314. 4320 a 4323 incl. 4473. 4586. 4587. 4588. 4593, 4600. 4692. 4695 a 4699 incl. 4702 a 4711 incl. Mainz, den 28. November 1846,

Der Verwaltungsrath

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338.

Inhalt.

Amt‘icher Theil. : :

quland. Berlin, Beförderungen und Abschieds-Bewilligungen in der Armce. Rhein-Provinz. Die Ueberlandpost.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Der Besuch aus-

[” pärtiger Gymnasial-Anstalten. Hypotheken- und Wechselbank. Ge- traide-Zufuhren. Königreich Hannover. Landtag. Großher- ogthum Hessen und bei Rhein. Fortseyung der Berathung über das Ehereht. Großherzogthum Mecklenburg-Schwer in, Un- tersügung für die bedürftigen Klassen. Herzogthum Holstein. Die Dampsshiffab1t zwischen Glückstadt und Hull. Der König. Freie Stadt Hamburg. Die Hamburger Neue Zeitung geht ein. Rußland und Polen. St. Petersburg. Hoftrauer um die Groß- fürstin Maria Michailowna. Stadtwahlen für St. Petersburg. Erdstoß in Eriwan.

œrankreih, Paris. Kabinets-Gerüchte. Abreise Don Enrique's. Die Angelegenheiten am La Plata. Die griechishe Zinsfrage. Odilon Barrot in Alexandrien. Bank-Zustand, Brodpreise. Ver- mischtes.

Großbritanien und Jrland, London, Abreise des Erbgroßher- zogs und der Erbgroßherzogin von Mcflenburg - Streliy. Erklärung der Morning Chronicle gegen das Journal des Débats in der frafauer Angelegenheit. Anleihe der französischen Bank. Fahr- lässigfeit von Armenhaus-Beamten, Nordpeol-Exrpedition. Vermiscbtes, iederlande. Aus dem Haag. Ankunst der Königin und des Prinzen

Alexander.

Belgien. Brüssel. Post - Convention mít Preußen. Annahme des

Budgets für die auswärtigen Angelegenheiten. Vermischtes. Schweden und Norwegen. Stockholm, Verciteltes Attentat auf

den König, Beiseßzung der Leiche Tegné1's. : Dänemark. Schleswig... Stände - Verhandlungen, Uebergabe der

Privat-Petitionen an den Königl. Kommissar. Schweiz. Kanton Luzern. Ankauf von Kanonen und Munition. . Kanton Basel. Versammlung dcs Verfassungs - Nathes. Kanton

Freiburg. Großratbs-Verhandlungen. Kanton Graubündtev.

Fortschritte des Volksschulwesens.

talien. Rom. Rundschreiben des Papstes an die katholischen Bischöfe. ürkei. Konstantinopel. Ernennungen. Verbot der Einsuhr und des Verkaufs von Kriegsbedarf durch europäische Schiffe. Vermischtes. Handels- und Börfen-Nachrichteu. Berlin. Börse.

Königl. Opernhaus. („„Wilhelm von Oranien“/.) Berlin, Ernst und

Gibsone. Amtlicher Theil.

Abgereist: Der General-Masor und Commandeur der 10ten Aufanterie-Brigade, von Thümen, nah Posen.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Verlin, 5. Dez. Nach dem heutigen Militair-Wochen- blatte ist der Major 4, D. Stephani zum Chef der 5ten Com-

T

Berlin, Sonntag den 6!" Dezember

pagnie des berliner Juvaliden-Bataillons ernanut; dem Hauptmann a. D. van Vliet, zuleßt im 26sten Jnfanterie - Regiment, eben so auch dem Hauptmann a. D. Prochhaska, zuleyt im 22sten Re- giment, der Charakter als Major beigelegt uud dem Hauptmann Schlegel, vom 2ten Bataillon 12ten Landwehr - Regiments, als Major mit der Armee-Uniform mit den vorschr. Abz. f. V. der Ab- schied bewilligt worden. |

Rhein-Provinz. Der die indishe Post befördernde Courier, der die Reise von Triest nah Mannheim (wo er am 30, November, Nachmittags 55 Uhr, eintraf) in 584 Stunden zurückgelegt hatte, fam am 1. Dezember um 4 Uhr Morgens durch Koblenz und hoffte am folgenden Tage gegen Mittag in Ddo zu sein.

Deutsche Bundesstaaten.

_ Königreich Bayern. (N. K.) Das am 1. Dezember er- schienene Regierungs - Blatt enthält eine Bekanntmachung, wodur in Erinnerung gebracht wird, daß denen, die \sih den Studien ia der Absicht widmen, eins ein Amt im öffentlichen Dienste zu erlangen, der Besuch auswärtiger Gymnastal - Anstalten nur mit Ermächtigung des Königlichen Ministeriums des Junern gestattet ist, Die Udmi- nistration der bayerishen Hypotheken- und Wechselbank hat beschlos- sen, eine zweite Einzahlung von einer Million Gulden auf die Bank=- Actien-Promessen zweiter Emission einzufordern. Diese Einzahlung beträgt dermalen auf je eine Promesse 50 Fl. Bank - Valuta zum Bankfonds und soll vom 2. bis 4. Januar geleistet werden, Aus Regensburg wird unterm 28. November Folgendes gemeldet : „Vorgestern ist hier einer der großen Schifsszüge angekommen, wie man sie früher nur zur Zeit der Handelöblüthe unserer Stadt und während der Kontinentalsperre zu sehen gewohnt war. Derselbe ent- hielt eine Ladung von mehr als 1500 Scheffel Getraide, theils sür den hiesigen Plaß, theils nah Würzburg bestinnt, und würde gewiß die doppelte Ladung führen, wenn der beispiellos niedere Wasserstand der Donau eine ‘stärkere Befrachtung zugelassen hätte. Da jedo seit heute derselbe im Steigen i und bereits um mehr als 2 Fuß zugenommen hat, so dürfen wir einem. sehr belebten Verkehr in Ge- ift welches die Donau aufwärts kommen wird, jedenfalls entge-

en.“

Königreich Hannover. (H. Z.) Die zweite Kammer der allgemeinen Stände-Versammlung erledigte in ihrer Sipung vom 2. Dezember die §§. 89 bis 96 des Entwurfs einer bürgerlichen Prozeß-Ordnung, worauf eine längere Debatte über die §F. 97 und d e in der wegen weit vorgerückter Zeit abgebrochen wer-

_ Großherzogthum Hessen und bei Nhein. Sibung der zweiten Kammer der Stände vom 30. November ward - die Berathung über den 11. Titel des Geseß-Entwurfs das Ehe- recht und zwar über Artifel 36, fortgeseßt. Nach einer längeren Diskussion, worin von mehreren Abgeordneten vershiedene Amende-

E ——————————

Königliches Opernhaus. Vilhelm von Oranien von F. Förster und K. Edert.

(Den 4, Dezember.)

Da wir der in vieler Hinsicht anerkennenswerthen Musik dieser Oper pleih bei Gelegenheit der ersten Aufführung derselben gedacht haben (vergl. Allg. Pr. Ztg. Nr. 323), so wollen wir hier an die mehrfachen Wieder- holungen derselben nur noch einige Bemerkungen eines anderen Referenten liber Gedicht und Darstellung fnüpfen.

Ein gutes Opernbuch gehört in Deutschland zu dén seltensten Er- heinungen auf dem Gebiete vramatischer Poesie und gewiß auh ah den Anforderungen der Gegenwart zu den schwersten Aufgaben des Dichters, Der Grund davon liegt bei uns, unserer Ansicht nach, vornehm- ih in dem Mangel an Zusammenwirken der zu solcher Arbeit ersorder- ichen Kräste. Die große Werkstatt für Operntexte is Paris, nicht allein, veil dort Ruhm und Geld für Dichter und Komponisten zu gewinnen î, sondern weil die dortigen Theater - Directionen mit Dichter und Kom- jonisten gemeinschaftliche Sache machen. Jn Paris is das Verfahren hier- ei Folgendes: Jrgend einer der bekannten oder auch unbekannten Theater- dichter hat eine Anzahl Süjets nur im ersten Entwurfe (cannevas oder arcasse) niedergeshrieben. Der Komponist sucht si einen dieser Entwürse us und legt ihn dem Theater - Direktor vor. Sagt diesem der Entwurf u, so macht er die Scenirang und verthrilt die Rollenz jeyt macht der Dihter mit Hinz ‘ziehung des Komponisten seia Buch fertig, erhält es den Veifall der Theater - Direction, so wird der Kontrakt abgeschlossen, und der

dmponistmacht sich oerbindli, bis zu einer gewissen Zeit die Partitur abzuliefern

nd die Oper einzustudiren. Die Particen werden nur für bestimmte Sänger 6 Sängerinnen geschrieben. Durch das Zusammenwirken dieser Kräste is der tfolg der Oper für Paris "gesichert, und dann glaubt die ganze Welt daran, Für einen guten Operntert werden in Paris 5 10,000 Fr. ge- zahlt; für „Nobert den Teufel‘’ und fúr die „Hugenotten“! zusammen fo cribe 100,000 Fr. erhalten haben und außerdem den Geauß der Tantième.

m so mehr verdient es Anerkennung, wenn wir au einmal bei uns einem uf deutschem Boden entitandenen guten Opernbuche begegnen; denn wenn vir auh „Wilhelm von Oranien“' keinesweges für ein allen Anforderungen Jenügendes Drama erflären wollen, so müssen wir ihm doch zunächst zuge- Tit 00. daslelde ciner Haupt - Anforderung Genüge geleistet hat: der y alijchen,

Vielleicht hät!e der Dichter scin Buch mit mehr Recht „Die Nie-

pr rländer“ oder „die Geussen“’ genannt, da es vornehmlich die olfsbewegung, die Chöre sind, die in den Vordergrund der Handlung

reten, niht die einzelnen Helden, Hierbei kann sogleich auf den vesentlihen Unterschied des Chors der antiken Tragödie von dem der oi Oper aufmerksam gemacht werden. Es dürste dies wohl derselbe q erschied sein, welcher die antike Welt von der modernen unterschei- B er nämlich, daß in jener mehr das Prinzip des Allgemeingültigen in ien Maftloser, abgeschlossener Ruhe (Objektivität), in dieser sich mehr das M gp des Einzelwillens , de! Leidenschaft (Subjektivität) geltend macht. G e oe Tragödie is der Chor mehr ein ruhig betrachtender Zuschauer, “Mea n die Handlung eingreift, daher auch zumeist den Greisen und Lite het eilt worden ist. Der Chor der modernen Oper dagegen steht h g agfertig da, und wo nähme der Komponist ein glänzendes Finale E gy er níht die Massen gegen einander führen könnte. t dem vorliegenden Drama war dem Dichter die shwere Aufgabe

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gestellt, einen Helden an die Spipe zu stellen, welcher in der Geschichte den Zunamen „der \chweigende“ (tacituraus) fühit, eíne Eigenschaft , die ihn allerdings nicht zum Helden der Oper zu machen scheint. Wir wisscn indessen sehr wohl, daß Oranien nur so lange shwieg, bis es Zeit war zu handeln, und so hat ihn au der Dichter dargeft-llt. Sogleich' in der ersten Scene, als die Bürger mit dem Rufe: Waffen! Waffen! inden Saal diiíngen und bie anderen Grafen in Verlegenheit sind, was zu thun: sei, schen wir den Schweigenden ruhig. den rehten Moment abwarten, bevor er das Wort nimmt. Eben so bei der ‘Uebergade der Adresse läßt er: die Anderen zuerst vorireten, bis es ihm an der Zet dünst, die Protestation mit erfolgreichem Nachdruck geltend zu. machen, Die Siifiung des Geussen- Bundes überläßt er Egmont, allein er stellt sich an ihre Spipe, wo es' gilt, die Spanier mit dem Degen in der Faust anzugreifen. Daß er im dritten Akte in ein zartes Verhältniß zu seiner, von ihm dem Flammeatode'ent- rissenen, treuen Pflegerin t:itt, wollen wir iha, um des schönen D aetts -mit Anna willen, gern zu Gute haltenz hatte doch auch sein Freuad Egmont sein Klärchen. Dec Tod durch Henkerbeil, wie ihn Egmont, oder durch Mörderhand, wie ihn Oranien erfährt, will man nicht sür ein tragisches Ende gelten lassen, da er durch brutale, äußere Gewalt an sie gelaugt, Es ließe sich wohl aber. auch hier cin inneres Verschulden nachweisen z; diese Schuld Egmont's sowohl als Oranien's war , daß sie zu lange noch mit der Krone buhl:en, immer noch: „Es lebe der Köz1ig von Spanien!‘ riefen, während sie doch schon entschieden sich an die Spige der Empörung gestellt hatten.

Herr Mantius als Oranien isst eine durchaus edle und würdige Erschei- nung, sein fraftooller und dabei inniger Gesang wird durch die ausdrucksvolle Betouung der Rede in den Recitativen und du:ch die Kunst des Scauspielers vortresslich unterstüßt. Es war, wie wir hörten, bri der Rollen-Vertheilung das ganz unbegründete Bedenken erhoben worden, die Partie des Oranien nicht Herrn Mantius zuzutheilen, da es cine Heldenpartie sei, Abgesehen nun davcn, daß eine große und breitshultrige Figur allein in der Oper zum Helden nicht ausreicht, so is es außerdem in der Pa-tie des Oranien vornchmlich das Heldenthum dec vaterländisben Gesinnung und der Liebe, welche den Grundton seines Charafiers ausmaben, und diesen durchtönen zu lassen, is Herrn Mantius eigen , wie keinem Anderen. Ein zweiter Haupt Charakter der Oper isst Anna de Hove, die wir von Dll-, Tuczek 10 S dargestellt sehen, dast sie sür die Trägerin der ganzen Oper geile ais.

Der Charakter Anna's is dem Gedicht cigenthümlich- und eben so von dem Komponisten mit Glück der Styl des Oratoriums in die Oper ein- geführt. Anna de Hove is die Prophetin des Evangeliums in der ersten Zeit der Reformation. Das Gegenbild zu ihr in der katho- lischen Zeit würde man in Schiller's R e von Orleans finden, wir meinen nur dem Prinzip nah. Johanna hört es in den Zweigen der alten Eiche rauschen, Madonna erscheint ihr und redet zu ihr, es sind äußere Zeichen und Wunder, darh welche der Ruf an sie ergeht. Nicht so Annaz ihr is in dem offenbaren Worte des Evangeliums das Licht des Glaubens , die Erkenntniß der Wahrheit aufgegangen, sie folgt der inneren Stimme des Herzens und dem Zeugnisse des eigenen Gei- stes, was jedo nicht auss{ließt, daß sie nicht auch menshlich guter Nei- gung sich hingeben sollte. Bei ihrem ersten Auftreten am Hofe der Regen- tin macht sie allerdings den rachsüchtigen fanaiischen Priestern gegenüber die hohe Lehre der allgemeinen Menschenlieve geltend: „Wenn ih mit

Menschen- „und ‘Engelzungen redete und hätte doch die Liebe niht, wär ih ein tónend Erz u, L w.“ Wenn sie nun aber in dem Verlauf der Ereig-

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meuts gestellt wurden, ward der Artikel nah einer vom Abgeordneten Kahlert vorgeshlagenen Aenderung mit 39 gegen 5 und ein Amen- dement des Abgeordneten Kilian mit 26 gegen 17 Stimmen, der

Zusah- Artikel 36 a. aber einstimmig angenommen. Die Kammer ging

dann über zur Berathung des Artikel 38, dessen Annahme nach einer vom Abgeordneten Lotheißen vorgeschlagenen Fassung mit 31 ge- gen 13 Stimmen erfolgte. Desgleichen Artikel 39 mit einer kleinen Modification mit 39 gegen 5 Stimmen. Der Artikel 40 wurde nach einer furzen Berathung mit 28 gegen 14 Stimmen abgelehnt ; dage- gen in der von dem Abgeordneten Brunck vorgeschlagenen Fassung einstimmig angenommen. Das Nämliche geshah mit dem nah dem Vorschlage des Abgeordneten Franck modifizirten Artikel 41. Die Kammer ging nun zu den früher ausgeseßten Artikeln von den Trauungs=-Protokollen im Titel T. über und nahm den Zusaß- Artikel 18a. einstimmig an. Die Annahme der Artikel 19 und 20 des Titel I. des Entwurss erfolgte mit 25 gegen 13 Stimmen.

Großherzogthum Meelenburg-Schwerin. (H. C.) Se. Königl. Hoheit der Großherzog hat vor einigen Tagen dem \{chweriner Magistrate die Summe von 1000 Rthlr. zustellen lassen, zum Zwecke der Vertheilung an Arme bei hereinbrehender Noth. Gegen eine vom Magistrate an Se. Königl. Hoheit zur s{chuldigen Dauksagung abgesandte Deputation sollen Allerhöchstdieselben si dahin ausgesprochen haben, daß das Gegebene nur ein Theil desje- nigen sei, was Se. Königl. Hoheit zur Linderung eines für den be- vo1stehenden Winter in Schwerin zu erwartenden Nothstandes gern beizutragen bereit wären. Auch das Direktorium der Sparkasse hat, dem Vernehmen nah, si geneigt erklärt, eine niht unbeträchtlihe Summe (angeblich 3900 Rthlr.) von dem gesammelten Vermögen der Sparkasse zu dem vorbezeichneten Zwecke herzuschießen, So hat denn eine Vertheilung von Lebensmitteln bereits beginnen fönnen, und es’ sind, wie man bört, noch weitere Kontrakte auf bedeutende Lieferungen, namentlich von Kartoffeln, abgeschlossen worden.

Perzogthum Holstein. Am 24. November fand zu Glück- stadt die (in Nr. 331 der Allg. Pr. Ztg. erwähnte) öffentliche Versammlung wegen einer zwishen dort und Hull einzurihtenden Dampfschifffahrt statt. Das Hande!s - Comité licß dur ihren Vor- sißenden der Versammlung seine Pläne mittheilen und namentli das gedruckte Programm erläutern und ergänzen und eröffnete die Actien- zeichnung, die im Verhältniß zu der geringen Anzahl der Erschiene- nen ein ziemli günstiges Resultat ergab, iudem an 209 Stüdck Actien Be wurden. Die Piäue des Comités sind im Wesentlichen olgende: Es will eine direkte Dampfschiffs-Verbindung mit England

* bewerkstelligen und hat als Ziel die Stadt Hull ausersehen, indem

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erade von da aus am leichtesten Retourfrachten zu gewinnen sind. Zu diesem Zwele foll eine Actien - Gesellschast 1000 Stück Actien, à 50 Mk. Cour., im Ganzen also 50,000 Mk. Cour., zusammenbringen; dies Kapital sichert den Eigenthümer des Dampsf- bootes für die Miethezahlung (denn die Miethung, nicht der Ankauf eines Dampfschiffes wird vorläufig beabsichtigt) und ist im Stande,

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nisse ihres Lebens ihrem Errctter aus den Flammen des Scheiterhaufens die Ane t BOnE ihres Herzens zuwendet, so ist es keinesweges eine bloße Sophistik der eidenshaft, wenn sie an si selbt die Wahr- heit des Spruches erfährt, „daß die Liebe höher sei, denn der Glaube.“ Es is dies ein nothwendiger Fortgang; bei der blos allgemeinen, mithin abstrakten Menschenliebe kann ein Gemüth, wie das der Anna, sich nicht beruhigen , sie darf nicht in dem Unendlichen verschwimmen und verschweben, sie findct die Ergänzung ihres eigenen Wesens erst in dem anderen ihrer selb st; so erscheint ihre Licbe zu Oranien yvollfommen gerechiferiigt. Als es nun aber gilt, aufs neue ia den Kampf zu ziehen, da heißt Anna ihre Neigung schweigen, der Kampf für das Vaterland und den Glauben tritt in den Vorder- ae und sie schließt sich mit heldenmüthigcr Hingebung den Kriegsge- ährten an. Hier is es nun auch, wo in der höchsten Steigerung des Af- feftes ihr Beruf als Seherin und Prophetin zur Erscheinung fommt, und zwar um so wirksamer, als es nur einmal und in dem entscheidendsten Momente geschieht, Sie verkündet Oranien's Tod durch Mörderhand, durch die er in der näcbstfolgenden Scene mitten unter dem Siegesjubel der be- freiten Stadt Leyden fällt, Daß dieser ursprünglich vom Dichter der Oper A Schluß wiederhergestellt worden is, ha: unsere vollkommenste Zu- immung erhalten, Der Charakter Anna's ijt von Dlle. Tuczek mit so tiéfem Verständniß und dabei mit so schöner Naivetät und Entserntsein von jeder Absichtlichfeit aufgefaßt, daß uns erst ihre Darstellung die Bedeutung dicser Rolle kennen lehrte. Zugleich aber bestätigte sich uns anch die Ueber- zeugung, daß die höchste Vollendung der Daistellung in der Schauspielkunst nur da errciht wird, wo Naturanlage, angeborene Eigenschaft mit der Kunstbildung zu'ammentreffen, Jn so manzigfaltigen Nollen wir auch Dlle, Tuczef sahen, so glauben wir doch die Ueberzeugung aussprechen zu dürsen, daß sie in feiner anderen Nolle so ganz sich selbst wiedergesunden und wiedergegeben hat, als in der der Auna de Hove,

i Ein Vorzug der Oper, wodurch sie sih besonders den darin be- \c{äftigten Sängern empfiehlt, dü:ste auch noch der sein, daß nicht allein die Partie der Regentin von dem Komponisten so reih und zwar im Gegensage zur Anna mit figurirtem Gesange ausgestattet worden is, daß sie von jeder prima Donua assoluta gern gesungen wer- den wird, sondern auch Egmont, Kardinal Granvella und der Meister Stephan so gut bedacht sind, daß ein Jeder sih an seinem

laye geltend machen fann, wie dies von den Herren Bötticher, Z3\chie\he und Krause geschieht.

Wenn den neuesten dramatisben Dichtungen der Vorwurf gemacht wird, daß sie zu wenig Handlung, zu viel Rede enthalten, so möch- ten wir „Wilhelm von Vranien‘’ den Vorwurf machen, daß er zu viel Handlung, zu wenig Ruhepunkte enthält. Wo aber die Kämpfe und Revolutionen eines halben Jahrhunderts in drei Stunden an uns vor- übergeführt werden, da is zum Ausruhen keine Zeit gegönnt,

Berlin. Der Violin-Virtuose Ern is auf seiner Durchreise nah St. Petersburg hier eingetroffen ; am Donnerstag wird der ausgezeichnete Künstler ein Konzert im Königsstädtischen Theater veranstalten. Ein jun- ger Engländer , Mr. G ibsone, der in London, Brüsscl' und ín den rhei- nischen Städten mit vielem Beifall als Pianist aufgetreten. ist, wird auch in Berlin Konzerte geben.