1846 / 344 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

1460

Hierauf, zum erstenmale wiederholt :

Bekanntmachungen.

G [1060] S 1 d D 1 e s

: Die verehelichte Oekonom Neils, Louise Ama- lie, geborene Doher r, und die unverehelihte Jda Catharina Rosamunde Kuschwißg, in erster Jn- stanz wegen Majestäts-Beleidigung und wegen Betru- ges Erstere zu dreijähriger und Leßtere zu zweijähriger Strafarbeit verurheilt, haben \ch der Publication des Erkenntnisses und der Strafoollstreckung durch ihre heim- liche Entfernung entzogen.

Díe Militair- und Civil-Behörden des Jn- und Aus- landes werden dienstergebenst ersucht, auf die unten nä- her bezeichneten Entwichcnen vigiliren, sie im Betre- tungsfalle verhasten, mit den bei ihnen in Beschlag zu nehmenden Geldern und Effekten unter schr sicherer Be- gleitung hierher iransportiren und an die Expedition der Stadivoigtei-Gefängnisse, Molfenmarkt Nr. 1, ab- liefern zu lassen. Wir versichern die ungesäumte Er- stattung der dadurch verursachten baaren Auslagen und / den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche

/ Rechtswillfährigkeit.

5 Berlin, den 4. Dezember 1846.

/ Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz. É Erste Abtheilung.

Persons-Beschreibung.

4, Die vcrehelihte Oekonom Neils, Louise Amalie, geborene Doherr, is 31 Jahre alt, evan- gelischer Religion, aus Stargard in Pommern gebür- tig und daselbst wohnhaft, und 4 Fuß 8 Zoll groß, sie hat shwarzbraune Haare, freie Stirn, dunkelblonde Au- genbrauen, braune Augen, stumpfc Nase, proportionir- ten Mund, schadhafte Zähne, rundes Kinn und Ge- sichtsbildung und feine besonderen Kennzeichen.

Dieselbe war bekleidet mit einem Strohhut , einer Tuchhaube, cinem braunen Mantel, einen roth und \chwarz farirten wollenen, einem weiß dammastenen und einem weiß wollenen Ünterrock, schwarz wollenen Strüm- pfen und ledernen Schuhen.

2, Die unverehelihte Jda Catharina Nosa- munde Kuschwiy ist 20 Jahr alt, aus Berlin ge- bürtíig, evangelischer Religion und 5 Fuß 5 Zoll groß. Sie hat \{chwarze Haare, freie Stirn, blaugraue Augen, braune Augenbrauen, kleine Nase und Mund, rundes Kinn, vollzählige Zähne, gesunde Gesichtsfarbe, ovale Gesichtsbildung und feine besonderen Kennzeichen,

Sie war bekleidet mit cinem \{chwarzseidenen Tuch, einem grün und braunen Kamelotkleide, 2 braunkat- tunenen wattirten und 3 weißen Vnterröcen, weißbaum-

wollenen Strümpfen und hellen Zeugstiefeln.

[1059] Bekanunutmachung.,

Da si in unserem Depositorio folgende vor länger als 56 Jahren bei dem ehemaligen Dom- und Stadt- gerichte mevergele Mente noch uneröffnete Testamente :

4) des Königl. Tabacks-Magazin-Jnspektors und Lieu- tenants Joachim von Bandemer und dessen Ehe- frau Maric Ulrife Wilhelmine, geborenen von Win- terfeld, zu Haveiberg, vom 7. Mai 1784,

2) des Domamts-Molkenpächters Carl Joachim Jewe vom 22. Angust 1781,

3) des Johann Joachim Franz und desscn Ehefrau Marie Plaetke vom 5. Februar 1785,

4) des Arbeitsmanns Johann Friedrich Holz zu Lehm- fuhle und dessen Ehefrau Dorothee Elisabeth, ge- borenen Schulz, vom 4. April 1786,

5) der verchelichten Harerlandt, Margarethe Dorothee, geborenen Hameln, vom 24. Februar 1784,

6) des Altsizers Johann Paul Braunschweig aus Schönberg vom 6. März 1788, :

7) des Aitsiger-Schmidt Johann Christian Dittmann zu Niyow vom 14. Oktober 1788,

8) des Wacbtmeisters Paul Nicolaus- Meyer vom 19, Dezember 1750,

9) N RS Es Peier Eickhoff vom 9, Februar

Allgemeiner Anzeiger.

ein nah den Actien «Nummern geordnetcs Verzeichniß derselben cingereicht werden. Köln, den 10. Oktober 1846. Die Direction.

21) des Schneider Sebastian Wendel nebs Frau, Ma- rie Dorothee Kiclmann, vom 25, Ottober 1771,

22) der Catha:ine Marie Seiffert, verwittweten Briest, vom 1. Januar 1784,

befinden, so werden die unkekannten Juteresscnten zur

Natsuchung dez Publication derselben. hiermit aufge- | - S E A Poi 4 ti viitiatté 1954 b] i avelberg, den 23, November , Di G2 , Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht, Köln - Mindener Eisenbahn. E D aer m vielfach geäußerten L S Wünschen dér Betionaire

zu entsprechen, wird mit Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 10, v. Mtis., wonach die 8te S Prot Rate des T O ctien-Kapitals am 15. P L RGE Dezember a, c. zu leisten ' ist, den Actionairen un- serer Gesellschaft freigestellt, die alôdann noch restiren- den 20 % gleichzeitig mit der erwähnten 8ten Nate an die bezeichneten Empfangsstellen cinzuzahlen, Die hier- von Gebrauch machenden Actionaire haben sowohl die bis zum 15. Dezember d. J, erfallenen Zinsen der frü- heren, wie die Prhcée Zinsen sämmtlicher Ratenzah- l:ngen, vom 15. Dezember 1846 bis 31. Dezember 41847 mit 11 Thlr. 4 Sgr. per Actie in Abzug zu brin- gen, so daß auf jede Actie einschließlich der 8ten Rate 48 Thlr. 26 Sgr. zu zahlen bleiben. Bei Berechnung der Zinsen is für Vorausbezahlung derselben

für die ersten acht Raten

eine Disconto-Vergütung von 4 Monaten, von da ab aber für die Zinsen von sämmtlichen Raten eine der- gleichen von 125 Monaten zu 4 % pro Jahr in Ab- zug gebracht worden, indem der Fälligkeits-Termin für jene auf ein Jahr nach der zuleyt erfolgten Verzinsung, für diese auf Ende des nächsten Jahres- angenommen worden ist.

Denjenigen Acticnairen, welche hiernah den Rest ilre: Betheiligung bis zum 15, Dezember d. J. einzah- len, werden Juterims-Quittungen über den vollen Ac- ticnbcirag à 200 Thlr, per Actie, verzinsbar vom 1. Ja- nuar 41848 ab, erthcilt und diesc der Reihenfolge der Einzahlung nah (ohne Rücksicht auf die Num- mern der Partial - Quittungen], gegen vollständige Actien-Dokumente umgetauscht,

Köln, den 15. November 1846.

Die Direction.

[967] Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 29. Ostober 1846.

Das hiersclb| in der Taubenstraße Nr. 32 belegene und im Hypothekenbuche von der Friedrichsstadt Vol. 13, No. 927. auf den Namen des Rentiers Joachim Gottfricd Giese eingetragene Grundstück, gerichtlich ab- geschäßt zu 20,688 Thlr. 20 Sgr. 2 Pf., soll

am 3, Juni 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die unbekannten Real-Prätendenten werden unter der Warnung der Präklusion vorgeladen.

1759] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 17. August 1846. Das hierselbst in der Alexanderstraße Nr. 31 bele- gene und im Hvpethekenbuhe von der Königsstadt Val. 24. No. 1721 verzeichnete Schmidtsche Grund- E E abgeshägt zu 31,137 Thlr. 2 Sgr. , (o am 9, Apríl 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

a ————— TE

[1058] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 13. November 1846. Das hierselbst in der Schügenstraße Nr. 15 belegene,

im stadtgerichtlihen Hypothekenbuche von der Fricdrichs-

stadt Vol. 20. No. 1421. auf ten Namen dcs Kauf-

manns Louis Otto verzeichnete Grundstü, taxi:t zu 29,073

Thlr, 2 Sgr. 2 Pf., soll am 4. Julius 1847, Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhasti;t werden, Tare und Hy-

pothekenschein sind in. der Registratur einzusehen,

[953 b] Köln-Mindener Eisenbahn. Achte Einzahlung von zehn

Prozent. E

Unter Bezugnahme auf bie §§.. 10.. und 11. des von des Königs Majestät unterm 418. Dezember 1843 bestätigten Statuts lg der Köln-Mindener Ei-

K senbahn-Gesellschaft wer-

[951 b] In der hente stattgesundenen- General - Versamm- lung der Herren Actionairs der nenen Berliner Ha- gel-Assekuranz-Gesellschast ist Herr Kommerzienrath Lessing, nach vorherigem statutenmässigen Aus- scheiden aus der Direction, aufs neue zum Direc- tions -Mitgliede und Herr Louis Riess wiederum zum Substituten erwählt worden. Berlin, den 9. Dezember 1846. Direction der neuen Berliner Hagel - Assckuranz- Gesellschafst,

N E e Actie Pier: A j tai L L L pur aufgefordert, die | NUsftellung des Vereins zur

achte inzahlung mit zehn Proz.

oder 20 Thaler pr. Actíe

bis zum 15. Dezember d. J. nah ihrer Wahl -

in Berlin bei der Königlichen Hauptbank-Kasse,

in Köln bei den Bankhäusern A. & L, Camp-

haufen, J. D. Hersstatt,

Verpflegung armer Wöchne-

[Pt rinnen Der Nawricht, daß der Verkauf zum Besten armer Wöchnerinnen noch bis zum 16. Dezember, Wilhelmsstr. 73, geöffnet bleibt, fügen wir die drin- ende Bitte um zahlreichen Besuch und reichlichen Ankauf hinzu und richten sie vertrauensvoll an tie im- mer uncrmüdlihe Wohlthätigkeit unserer Mitbürger.

Wöchnerinnen.

10) des Joachim Thoms nebs Frau, Elisabeth Stind- ten, vom 14. April 1769,

41) des Dragoner Georg Friedrih Biblie vom 18, März 1761,

42) des Arbeitsmanns Joachim Beusten nebs| Frau, Elisabeth Blumenthal, vom 4. Februar 1762,

43) des Schuhmachermcister Johann Henning vom 8. Januar 1763,

44) der Dorethee Elisabeth Kabermann, verehelichten Martin Wittsfy, vom 17. April 1763,

15) der Marie Arend, verehelihten Maurer Berns, vom 7, März 1763, -

46) des Schuhmachermeisters Nicolaus Röder nebst Fau, Magdalene Do othee Fratschen, vom 26,

ai 1763, é cute

47) des Nagelshmidtmeister Martin Wittsly vom 8, August 1763,

48) der Marie Ehlers, verehelihten Gottfried Grunert, vom 6. September 1763, i

19) des Schneidermeister Johann Daniel Koch nebs Frau, Catharine Maß, v-m 9, September 1764,

20) t: Fran P Strifond Ludwig Vettin ne rau, Dorothee abei eb, Wieneke, vom 28, Mai 1766, A 5

D pf F e E

g 0A t i E E E E E: d L E S En Zie 7 E,

Dcr Vorstand des Vereins zur Verþpslegung armer

S. Oppenheim jr. & Co. Abr. Schaaffhausen, J. H. Stein, :

in Düsseldorf bei dem Bankhause W. Cleff

zu leisten und die in. ihren Händen befindlichen Partial- Quittungen über die früheren Einzahlungen mit einzu- liefern, indem nur gegen dcren Zurückgabe die über 80 % oder 160 Thlr. !autenden neuen Partial - Quit- tungen verabfolgt werden können. :

Die Annahme der Einzahlang findet Von 7 bis incl. 15. Dezember d. J. gat

(bei der Königlichen Hauptbank - Kasse in Berlin nur Vormittags von 8 bis 12 Uhr) und werden die bezeich- neten Empfangesstellen die von ihnen zu ertheilenden Jnierims-Quittungen gegen die von uns ausgefèrtigten

Partíal - Quittungen ín der Zeit vom 15. bis

incl. 22. Januar k. J. umtauscen. Bei Einzahlung auf mehrere Partial-Quittungen muß

Literarische Anzeigen.

Bei G. Basse in Quedlinburg i erschienen und bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3), Posen und Bromberg zu haben: : ¡

11641 Die Angelfischerei,

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ständiger Land- und Wasserfeuerwerke. Für Alle us sich mit diescr Kunst beschästigen, insbesondere h}

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Enthaltend die Regeln der Rechtschreibung un) weisung, alle Arten von Briefen und schrifilihen sägen, als: Eingaben, Bitt- und Beschwerdest freundschastliche, glückwünschende, tröstende, Dan Empfehlungs-Briefe, Mahn- und Einladungsf

ferner Verträge aller Art, als: Verkaufs-, Bau-,

und Mieth-Kontrafte, so wie Cessioncn, Vollmúi Zeugnisse, Quittungen u. a. m., richtig und alh verständlich zu verfassen ; nebst Belehrungen über die

gebräucblihen Titulaturen und Adressen, über

männishe Aufsäße und Buchführung, über man Rechts-Angelegenheiten, über Stcuer- und Poswes Erklärung und Verdeutschung der gebräuchlidsr frem verbessu un vermchrte Auflage, bearbeitet von F, H

wörter u. dgl. m. Neunte,

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deren vorzüglich geln. 2) Ueber Briefe und deren Abfassung im F 3) Ueber die verschiedencn Arten der

allen möglichen,

der deutschen Sprachlehre und

meinen. 4) Titulaturen. 5) Briefe. 6) Kaufmänn legenheiten und Aufsäge. 7) Ueber verschiedene

Angelegenheiten nah preußischen Geseßenr, 8 schiedene Aufsäße, welhe im bürgerlichen Leben fommen, als: Vollmachten, Reverse, Schuld\ Quiitungen, Rübürg/chaf-s\heine, SWhadlosvers 9) Das Steuerwesen, 11) Erklärung und Verdeuts der in scrifilihen Aufsäßen gebräuchlichsten F wörter. Man ersieht hieraus die große Reichh feit des Werkes. Der Preis ist äußerst billi

bung des Schu:dners 2c. Das Postwesen.

Jm Verlage der Chr. Fr. Müller schen geit handlung in Karlsruhe is erschienen und ins

§ M

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1101F P. Hebel’s Werke

Ausgabe in drei Bänden. Erster Band. Mit Hebel's Bildniß, cinem Facsimile seiner christ und vier Musif-Beilagen. Preis für jeden Band 1 Thlr. 6 Sgr.

Der rasche Absay der früher crschienenen T Ausgabe in fünf Bänden hat das Erscheinen neuen Ausgabe nöthig gemacht.

Dieselbe wird hinsichtlich der Ausstattung si der früheren, welche überall mit so viel nommen wurde, anxcihen, ihr wohlfeiler eine noch weitaus größere Verbreitung der unvergeßlichen allemannischen Dichters mÖglid

Es läßt sich daher mit Recht erwarten, d?

wärtige Ausgabe allscitig die wohlwollendste M

bei dem Publikum finden wird,

[950b]

von Büchern zu außerord lich wohlseilen Preisen

der Gselliusschen Bücherhandlung (W.

Kurstr. 51, neben dem Jntelligenz-Comtoir, erschienen, derselbe ä

schenken eignen. j Für Auswärtige is derselbe auch zu bezi Potsdam durch Rolle, Stettin d. Katter, Ne d. Kaplick, Colberg d. Howe, Neustrelip d. ® Neu-Ruppin d. Sieke, Schwedt a, d. O d Treptow a. R, d. Bahl, Angermünde

Thlr, für 25 Thlr,, erlaube ich mir besondett ® sam zu machen.

Der türkische Arzt, Ball,

12 Sgr., also im Gan

Beifall l Pr

Der Weihnachts-Katalä|

l is l enthält eine Auswahl I 2000 Werfen, die sich vorzüglich zu Weihnas

d. Ent Wolss's Conversations- Lexikon, 5 Bände, * j

n nit

hr ab bis_ ftr Zeile 2 Sgr. 1 hungen der Kont den. Auswörtige

i Inhalt. t'icher Theil. land. Berlin. Mittheilungen aus dem Ministerialblatte, hcin-Provinz. Becfkannimachung.

utsche Bundesstaaten. Königreich Sachsen. Einberufung eines tßerordentlichen Landtages. Königreich Hannover. Landtag. reie Stadt Hamburg. Hamburger Schifffahrt.

ßland und Polen. Warschau, Aufenthalt der Großfürsten. ankreih. Paris. Hofnachricht, Der Konsflift zwischen englischen d französischen Behörden in Mauritius, Die spanischen Vermählungé- ragen. Die Zustände der Schwe z. Vermischtes.

oßbritanien und Jrland. London. Hafen - Verthcidigung. enfschrist wegen Oeffnung der Häfen, Dampfkraft der britischen Marine, Die Probefahrt: der deutsch-ostindischen Ueberlandpost. alien. Rom. Aufenthalt des Kronprinzen von Bayern. Aecnde- ungen im Staatsdienste, Das neue Kriminal - Geseßbuch. Ueber- chwemmung auf Sicilien, Die neapolitanishe Dampfschifffahris- Gesellschast. senbahnen. andels: uud Börsen-Nachrichten. Berlin. Börsen- und Markt- bericht. Schreiben aus Paris. (Zustand des Geld- und Actien- nauiftes; Widerlegung des Gerüchts von einer beabsichtigten Bank- Anleihe.)

4 du Theater. (Konzert des Herrn H, W. Ernst.) Mada- gaëfar,

0 b

l

Rom. Eiscnbahnpläne.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Großherzoglih Badenshen General-Landes- Archiv- Direktor, ¿None zu Karlsruhe, den Rothen Adler - Orden dritter Klasse ; pie dem Großherzoglih Badenschen Archiorath Dambacher da- st und dem Dr, phil. Traugott Maercker zu Berlin den (then Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen.

Der bisherige Advokat Philipp Adolyh Mayer zu Aachen zugleich zum Anwalte bei dem dortigen Königlichen Landgerichte nannt; Der Notar Ferdinand Dahmen zu Lüßerath zum Notar für Friedenögerihts-Bezirk Trarbach, im Landgerichts=Bezirke Koblenz, t Anweisung seines Wohnsißes in Trarbach, vom 1. Januar k. J. bestellt, und der Notariats-Kandidat Anton Stephani zu Köln Fn demselben Tage ab zum Notar für den Friedensgerihts-Bezirk berath, im Landgerichts-Bezirke Koblenz, mit Anweisung seines dohnsißes in Lühßerath, ernannt worden.

Abgereist: Der Erb - Marschall: in Alt - Vorpommern, von talbahn, nah Saarow,

—_

mit Gewißheit die Nummern erwarten, die vor der hier eingegangenen Meldung erschienen sind. Uebrigens if die Einrichtung getroffen, daß Juserate, Nachmittags 4 Uhr in unserem Expeditions - Lokale, Friedrichs: Straße Nr. 22, Um wiederholten Anfragen zu begegnen, wird zugleich bemerkt, daß in dem Anzeiger der Allg. Preuß. gl. Behörden, litcrarishen und Kunst - Anzeigen, auh F n haben ihre Juserate untcr der Adresse der Expedition in frankirten Bricfen einzusenden.

: gemact worden, daß Se.

j

T E ra E E U Gicabe: TdY, a 10D L 953. | 1 Außz Königl. Balletmeister Hoguet. Die Musik ift Wecker -iCours Thlr. zu 30 Sgr. len, 0. Dez. « 1/9. ogen. 1494. Mail. - Liv. 995 ufzug, vom Königl. Balletmeister Hoguet. Vie Mu is arrqu o | Bret, | Gea.y | Fort 924. Balm, —. ad Fompouirt vom Königl Ballet-Musik-Dirigenten Gährih, M Abonnement beträgt. A ll gemeinfe ang ha r. c2I i j Amsterdam.- oco cor. ¿éé e 0E Fl, Kurz 1413 Í i ; f i : 2 Rthir. sür 4 ahr. G l Can beate M «Iod 250 F 2m | 1403 e Meteorologische Beobachtungen. : ba rein Bec werden Billets zu den gewöhnlichen O, 4 lite, 7} (44 I ¿ P Hamburg - « + ooo ace o e000 Mk. Kurz 51 E e 2 . 8 F. f 2 L de. «eee ee e o a reer er eron 300 Mk. z Mt. P 1495 1846. Morgens Nachmittags Abends Nach einmahger La Ii S ate e Forde SEnenante- Bait llen Theilen Me Monarchie : E E va a 2 e e 79x H Bas, S Tbe: Fle: E Bde De. ues de Grand Maman vaudeville Gottl en 1 Z ohue S E d E. Pam. e edo 400000 9200000000006 r. E 9 ac i § - cvuhr sur den 4 Wien m 20 Xz, -.ch-ch-- 000.200 00 150 y1. 2 Mit. de 1015 | Luftdruck... 338,71’ Par.|338,49’’" Par.|336,74"’ Par.|Quellwärme 7,7° R. théâtre du Gymnase, par M. Bayard; Les deux filles à I L iner Zeile des Allg. z A area tr erbe es 150 r. 2 Mi. | 1015 | 1015 Lufiwärme .….| + 0,4° R.| +0,0° R. | 0,3° R. [Flusswärme 0,0° R. vaudeville en 1 acte, par M. Amédée de Beauplan: Geneyj, Anzeigers 2 Sgr. R E a B STEN 100 Thlr 2 Mt. j Se ens Thauponkt E E 0,8° R.| 14° R.| L5° R. Bodenwärme 0,0 E ou: La Jalousie paternelle, comédie-vaudeville en 1 2cle , Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. 100 Thlr. L E 99 LIOUENERENGURS 90 pEG 89 pCt 95 pEE Ausdünstung 0,004 Rh, Scribe. ; " R 2 A C Frankfurt a. M. südd. W......... 100 Fl 2 Mt. e P P edern E E E E E Sonnabend, 12. Dez. Jm Schauspielhause, 207te A E E E M E E E R A. aa rar, De L S 1E D L : ( : Auswärtige Börsen. Tagesmittel : 337,98'’’ Par... +0,0° R... 11° R... 91 pct. wNW. | E, Raupa. s f i tr vas iss S E E A E E Könieliche Schauspiele Verantwortlicher Redacteur Dr. I. W. Zinkeisen. An die Leser. 9 . eze. U Jo: 2 2020 ue . . . " . -” e . . Frankfurt a. M., 7. Dez. 5% Met. 108 G. Bank-Actien p. ult. : | i Im Selbstverlage der Expedition. 4 Die vierteljährliche M LEUUGELHeE dieser Zeitung beträgt 2 Rihlr. Preuß. Cour. 1904. 2. Bayr. Bank-Actien 653 Br. Hope 87% G. Stiegl. 86ÿ G. Int. 594. 5 Freitag, 11. Dez. Jm Opernhause. 141ste Abonnements- : : L edition selbs (Fricdrihs-Straße Nr. 72) gemacht, und jeder innerhalb S Mluciteun, der S L R Prân Poln. 300 Fl. 97 6. do. 500 Fl. 794. 79. Vorstellung: Der reisende Student, musikalisches Quodlibet in 2 Abth. Gedruckt in der Deckersheu Geheimen Ober - Hofbuchdruer angegebenen Datum, frei ins Haus gesandt ge e f:

deren Aufnahme in den Allgemeinen Anzeiger

amilien - Nachrichten jeder Art, so wie Jun

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Verlin, 11. Dez. Die heute ausgegebene Nr. 45 des Ju- stiz-Ministerialblattes enthält folgende allgemeine Verfügung, die Untersuchung des Gesundheitszustandes der zur Abbüßung von Festungs-Arrest-Strafen an die Königlichen Festungs-Kommandantu=- ren abzuliefernden Personen betreffend.

„Nach einer Mittheilung des Herrn Kriegs - Ministers if in neuerer Zeit der Fall wiederhelt vorgekommen, daß den Königlichen Festungs-Kcm- mandanturen fianfe Personen zur Abbüßung erkannter F:stungs - Aricst- Strafen überwieïsen wo1rdcn sind. Um die daraus entstchenden Uebelstände so viel als möglich zu verhüten, werden sämmtliche Gerichts-Behörden hier- durch veranlaßt, bei denjenigen Personen ,. welche mittelst Transports , alo zwangsweise, zur Antretung eines Festungs-Arrestcs an die Königlichen F:stungs-Kommandanturen befördert werden, vor deren Absendung eine Un- tersuhung ihrcs Gesundheitszustandes und ihrer Fähigkeit zur Erduldurg der erfannten Strafe durch den Kreié-Physikus bewirken zu lassen und den Befund desselben der betreffenden Kommandantur mitzutheilen.

Berlin, den 30, November 1846. ; Der Justiz - Minister

Z / Uhden. An sämmiliche Gerichts-Behörden,““

Sodann enthält das genannte Blatt nachstehende Bekannt- machung, betreffend das mit einzelnen Städten wegen deren Be- freiung von der Last der Gefängniß-Unterhaltung zu shließende Ab-

fommen: is bereits unterm 45. Mai 41842 durch das Justiz-Ministe-

r das Juland. umcrant crhält das Blatt

Auswártige , des Ju- oder Auslandes , bewirken ihre Beftellungecn rechtzeitig bei den resp. Post-Aemtern; wer dies versäumt, Für einzelne Nummern des dicser Zeitung gewünscht wird, an den Wochentagen von Morgens

in Empfang genommen werden.

ustrie und Handel betreffende Anzeigen,

Alle Poft - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Slatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrichchs straf e Ur. 72.

1846.

Bestellungen für Berlin werden in der dur die Stadtpost, schon den Abend vor

Blattes if der Preis 2% Sgr.

Der Preis decr Insertion beträgt für den Raum

außer gerihtlihen und anderen offentlihen Bekannt-

eitung, N stets Aufnahme

rihtung einer angemessenen festen jährlichen Rente für die Folge auf den Staat übergeht.

Diese Allerhöchsten Bestimmungen werden hierdurch zur Kenntniß der Königlichen Obvergerichte mit dem Bemerken gebracht, daß die Magistrate, welhe von den Lasten der Gefängniß-Unterhaltung entbunden zu werden wünschen, ih deshalb zunächst an das betrefsende Obergericht zu wenden und bei demselben unter Einreichung einer Berechnung der in ven sechs legten Jahren von der Kommune bezogenen Früchte der Kriminal-Gerichts- barkeit und der von ihr in demselben Zeitraume getragenen Kosten der Ge- fängniß-Verwaltung und der Unterhaltung der Gefängniß-Lokalien ihre Anträge nah Maßgabe der Allerhösten Bestimmungen, zu weiteren Beschluß- nahme zu machen haben. Berlin, den 3, Dezember 1846.

Der Justiz-Minister Uhden. An

die Königlichen Obergerichte. ‘“

Rhein - Provinz. Die Königliche Regierung zu Düsseldorf macht Folgendes bekannt:

Se, Majestät der König haben aus Anlaß der in neuerer Zeit fach stattgesundcnen Auswanderung diesseitiger Unterthanen in andere Welt- theile zu bestimmen geruht, daß zunächst die in den Jahren 1847, 1848 und 1849 in den Provinzen Preußen, Posen und im Regierungs-Bezirke Köslin pachtlos werdenden Domainen, so weit sie hierzu gecignet erscheinen, zur Dismembration und Colonisation verwendet weiden sollen, um dadurch qualifizirten und zur Uebersiedelung geneigicn Bewerbern aus solchen Ge- genden, in welchen sh die Lust zur Auswanderung regt, eine angemessene Gelegenheit zu gewähren, sih im Julande anzusiedeln und einen ihren Ver- hältnissen entsprechenden Grundbesig zu erwerben. Der größere Theil der vorzunehmenden Dismembrationen kanu zwar erst im Jahre 1848, und zwar

mehr-

„Es

rialblatt (Jahrgang 1V. S, 208) und durch die Amtsblätter bekannt

Majestät der König durch den Allerhöchsten Be- chl vom 15. April 1842 den Justiz-Minister ermächtigt haben, mit einzel- nen Städten, welche darauf antragen, unter Zustimmung des Finanz- Ministers, besondere Abkommen zu schließen, durch welche dieselben gegen bestimmte jährlihe Beiträge, die nah eincr mehrjährigen Fraction der ge- tragenen Lasten zu berechnen sind, von der subsidiarischen Verhaftung für die Lasten der Kriminalgerichtsbarkeit befreit werden.

Durch einen Allerhöchsten Erlaß vom 7. August 1846 isst| hierauf ge- nehmigt worden, daß diese durh den Befehl vom 15. April 1842 den Stadtgemcinden gestattete Ablösung der gedachten subsidiarischen Verhaftung auch auf die zu den städtischen Kämmercien gehörenden Dorfschasten und Besißungen, so wie auf die mit eigener Jurisdiction versehcnen srädtischen Jnstitute, namentlich Hospitäler, ausgedehnt, den Stadtgemeinden auch ge- stattet werde, die für die Befreiung von jenen Lasten vertragsmäßig festge- e s durh Zahlung des fünfundzwanzigfachen Betrages derselben abzulösen.

Se. Majestät der König haben demnächst noch dur einen Allerhöch- sten Erlaß vom 5. Oktober d. J. den Justiz-Minister zu ermächtigen geruht,

mit denjenigen Städten , welche von der ihnen obliegenden Last der Ge- fängniß-Unterhaltung entbunden zu sein wünschen, hierüber, unter jedes- maliger Zustimmung des Finanz - Ministers, besondere Verträge in der Art abzuschließen, daß diese Last gegen unentgeltliche Ueberweisung der

im Großherzogthum Posen und in den Regierungs-Bezirken Königsberg und Marienwerder, zur Ausführung gebracht werden, jedoch ist zu hoffen, daß auch schon im Jahre 1847 einige Domainen-Vorwerke im Regierungs-Be- zirke Posen werden dismembrirt werden können. Es wird vorläufig bemerkt, daß die zu den einzelnen Domainen - Vorweken gehörigen Grundstüe, so weit sie hierzu geeignet erscheinen, in bäuerltche Etablissements mit einem angemessenen Arrondissunent und von einem solchen Umfange zerlegt wer- den sollen, daß sie die Erwerber selbstständig als Landwirthe zu ernähren vermögen. Ein Arcal von 60 Morgen nuybarer Grundstücke, wovon der größere Theil in sommerungsfähigem, bereits tragbarem Boden besteht, wird dicser Anforderung Genüge leisten und daher als Durchschnittssag für ein derartiges Etablissement festzuhalten sein. Häusler - und Büdler- Eta- blisscments sind hierbei nicht zu bilden, da deren künftige Gründung den neuen Ansiedlern überlassen werden kann. Die zu bildenden bäuerlichen _ Etablisscments sind entweder einer {hon bestehenden Dorfgemeinde anzu- schließen oder, wo dies nit thunlich erscheint, zu einer neuen Dorfgemeiade zu vereinigen und demnächst sogleih die nöthigen Ländereien für die Schule und das Schulzenamt anzuweisen. Auch wird dafür Sorge getragen, daß die Gehöste der einzelnen Etablissements nicht zu entfernt von einander ange- legt und somit die Uebelstände vermieden werden, welche erfahrungsmäßig eine isolirte Lage derselben in mehrfacher Hinsicht, namentlih auch in Be- zug auf das Schul-, Kommunal- und Polizeiwesen, mit sich führt. Die zu bildenten bäuerlichen Etablissements sollen den neuen Ansiedlern den beste- henden Grundsäyen gemäß zu Erbpachtrehten , gegen Uebernahme eines

bisherigen städtischen Gefängniß-Lokalien, gegen Ucberlassung dcr von den Städten bezogenen Früchte der Kriminal-Gcrichtsbarkeit und gegen Ent-

entsprehenden unablösbaren Erbpachts-Kanons, neben welchen sie die ge-

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Königsstädtisches Theater. Konzert des Herrn H. W. Ernst. (Den 10. Dezember.)

Ern st nimmt unter den lebendea Violin-Virtuosen unstreitig einen der sen Pläye ein. Kräftiger, markiger Ton, der in keiner Region s Justruments, selbs nicht bci Ausführung der \hnellsten und schwierig- n Passagen, an Fülle einbüßt, glänzende Fertigkeit, die mit einer UÜnfehlbarkeit gränzenden Sicherheit die bedeutendsten Schwierigkeiten jielend überwindet, goldreine Jntonation, bei stets sauberer Bo- nführung, Leichtigfeit und Grazie carafterisiren sein Spiel, das, die 9 Plite Größe und die Würde des deutschen Künstlerthums mit dem lanz und der Eleganz der französischen Virtuosenkunst zu vereinigen, den ltenen Ruhm genießt. s Mit größter Volleudung trug der ausgezeichnete Künstler zuerst a i Allegro aus einem eigenen, noch im Manuskript befindlihen Concert S U vor, Composition und Ausführung verdienen und anden die höchste Anerkennung. Erstere ist in einem durchaus edlen, eurigen Styl geschricben und cffektuirt nicht nur durch glänzende Behand- S Solostimme, soydern auch in demselben Grade dur sorgsame i interessante Jnstrumentirung. Lebtere trug das Gepräge der höchsten nigerschaft, Wir erinnern uns nicht, auf der Violine scbwierigere, die niferntesten Tonarten berührende Passagen mit gleicher Sicherheit und Meinheit gehört zu haben. | get vom Orchester präcis exekutirten Ouvertüre zur „weißen Dame“, eh ur der Wünsch, die lang vermißte Oper einmal wieder aufgeführt zu i recht lebhast geweckt ward, folgte ein zweiter Violin-Bortrag. Ern ia si hier als Salon spicler nihi minder groß, wie zuvor als Kon- E Die eben so brillant und eigenthümlich von ihm selb| variirten, Sey feurig und geistvoll vorgetragenen „ungarischen Weisen“ errcgten wahre L e d und veranlaßten das Publikum, wahrscheinlich darch eine ent- nte Aehnlichkeit, zu dem allgemeinen Rufe: „Karncval ! ggeos fand das Begehren erst am Schlusse des Konzerts Realisirvng, Ï E: das Orchester zuvor noch die Ouvertüre zum „Maurer‘' exekutirt Vortr rnst eine dritte Probe seiner außerordentlichen Virtuosität in dem ss eines ebenfalls von ihm komponirten Musifstückes, „Pirata - Ca- t betitelt, abgelegt hatte, Hier ertönte der Ruf „Karneval!“ mäch- Eng anhaltender; ihm niht Genüge zu leisten, war unmöglich. spielte daher das beliebte Musikstück, und zwar mit einer Vollen-

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dung, mit einem Anflug von Laune, überhaupt mit so geistooller Auffas- sung, daß die Hörer wirklich begeistert wurden. Enthusiastischer Beifall be- lohnte die Bereitwilligkeit des Künstlers, dessen Ruf cin zahlreiches Publi- fum anzuzichen nicht verfehlt hatte. 2.

Madagaskar.

Offenbar ist der wohlthätige Einfluß des Christenthums auf alle Ver- hältnisse der menschlichen Gesellschaf. Nur billigen lassen sich dic Versuche, die in vershicdenen Ländern gemacht worden sind, die christliche Religion zur Grundlage und Vermittlerin der Civilisation zu machen. Jedoch könnte nicht selten die Geschichte der Kolonieen hinsichtlich dieser Tendenz eine dem Zwede nachtheilige Uebereilung in dem Verfahren einzelner Kolonial-S taaten nachweisen. Die sogenannten Wilden halten an ihren religiösen Jrrthü- mern eben \o fest, wie die gesitteten Völker an den Grundwahrheiten ihrer Kirche. Jhnen plöplich Ueberzeugungen aufdringen wollen, die ihr Verstand nicht fassen fann, is ein, wenn auch nicht unmögliches, doch äußerst s{wie- riges Unternchmen, Angemessener erscheint es daher, den Augenblick abzu- warten, wo aus dem längeren Verkehr mit Europa, aus der Aufnahme und Anerkennung europäischer Sitten, Gebräuche und Bedürfnisse die Nothwen- digkeit der christlichen Kultur, als eine nnausbleiblihe Folge der neuen Lebensart, sch cntfaltet, Wenn Frankreich, während seiner Occupation der Jnsel Madagaskar, ein solches Verfahren befolgt hätte, so würde es jept, statt eines bestrittenen Besigrehts auf selbige, wahrscheinlih das völlige Eigenthum und die außerordentli vortheilhafte Nußung einer der herilich- sten Gegenden der Welt haben. :

Seit langer Zeit war Madagaskar, veilassen von den Engländern und Holländern, die sich um das damals für sie viel wichtigere Jundien stritten, der Zusluchtsort der französischen Seeräuber, als Kardinal Richelicu im Jahre 1639 eine Gesellschaft zur regelmäßigen Bebauung die- ser Junsel genehmigte. Das Colonisations - Privilegium wurde ibr zu An- fang des Jahres 1642 ertheilt. Ls fünf Jahre nachher wurde ein Vertrag mit ciner Königin, Namens Bepy, geschlossen, nah welchem diese Prinzessin ihre sämmtlichen Rechte auf Madagaskar dem Könige Frank- reihs gegen Zahlung einer sehr mäßigen lebenslänglichen Rente förmlich abtrat, n 7 sich noch die jegigen Ansprüche Frankreichs gründen,

Dic Franzosen hatten sich zu Fort - Dauphin niedergelassen. Mehrere Statthalter, Pionis, Fouquembourg, Flaccourt, Campmargon, hatten den

einheimischen Mien Os und den wiederholten Angriffen der Bewohner | des Landes glücklih Troy geboten. Die Kolonie fing an zu gedeihen. Zu

Ende des siebzehnten Jahrhunderts versprach sie die besten Resultate, Man hielt demnach für nöthig, sie mit Missionairen zu versorgen. Jn wenigen Monaten hatte der unzweckmäßige Bekehrungseifer eines Paters Etienne das mühsame Werk vieler vorangegangenen Jahre zu Grunde gerichtet. Die Madagassen, welche ungeachtet sie keinem bestimmten Glauben anhbin- gen die ihnen aufgedrungene Religion nicht mochten , versammelten sich zahlreicher als je, benußten einen Augenblick, wo man gegen sie nicht auf der Hut war, griffen die Franzosen an und brachien fast sämmtliche um. Nur einigen wenigen gelang es, die Flucht zu ergreifen.

Seitdem versuchte Frankreih noch ein einziges Mal mit Ernst, si Madagaskars zu bemächtigen, Jm Jahre 1774 langte der gescheidte Ba- ron von Benjowsky mit drei Kriegsschiffen im Fort Daupdin an. Die Geschichtsschreiber haben diescm merkwürdigen und unte: nehmenden Mann noch feine Gerechtigkeit widerfahren lassen. Der Schauplay seiner Wirk- samkeit war cntfernt und wenig beachtet. Die außerordentlide Geschicklich- feit, dic er bewies, der Muth, mit welchem er unzählige Gefahren über- wand, die richtigen Ansichten, welche er über die Widcdtigkeit des Besizes Madagasfars für die fänftige Größe Frankreichs entwickelte, und von denen er bei Durchführung seines Austrages geleitet wurde, fanden zur gelegenen Zeit keine Gönner bei seiner Regierung. Der shwache Ludwig AXYVI. ver- säumte, indem er dem Benjowskp die nöthigen Mittel zur Fortsezung sei- nes Unternehmens abscblug, die beste und leßte Gelegeaheit, dauerhafte Niederlassungen auf der Jnsel zu gründen. Der König ließ sogar ge- täuscht darch falsche Berichte aus Bourbon und Mauritius, wo man dem füdnen Arsiedler nicht hold war den Mann verfolgen, der bereits in wenigen Jahren die französische Herrschast nicht allein auf den größten Theil der Küste, sondern tief in das Jnnere des Landes, wohin die oftin- dische Gescllschaft nie gekangt war, ausgedehnt hatte.

Wenn also die verschiedenen Stämme dcr Bewohner Madagaskarsd gegenwärtig nach langem Kriege unter der Herrschaft cincs verständigeren Stammes, dem der Ova's , stehen; wenn die dort angesiedelten Europäer bis zu ihrer lehten Verjagung (1845) nur unsichere Sige auf der Küste erhalten fonnten so is dies lediglich der Gleidgültigkeit Frankreichs bei- zumessen. Fast könnte man sagen, daß Frankreich gleichfalls die zwei in den Jahren 1830 und 21845 erlittenen Niederlagen sich adsichtlih zuzog. Denn in beiden Fällen rückte man gigen eine Nation, die wissentlid în der Kriegskunst große Fortschritte gemacht hatte, mit geringeren Kräften vor, als die waren, welche 1642 und 1774 gegen wilde, damals des Scdieß- pulvers no unkundige Horden gebraucht wurden,

Obwobl nun die Jdee einer vollständigen Expedition nah Madagaekar