1846 / 352 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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gratis, vom 1. Dezember d. J. an bis Ausgang April nächsten Jahres gerechnet, zugestanden werden sollen.“

S q weiz.

_ Kanton Genf. Das Journal de Genève enthält in einer seiner leßten Nummern folgende Betrachtungen über die leßte Umwälzung :

„Wie wir schon Anlaß fanden, in einem unserer srüheren Artikel zu sagen, besteht der Hauptzweck unserer Revolution in einem Wechsel des Verwaltungs - Personals, Jhre Hebel waren bei weitem mehr persönliche Vorurtheile als Jdeen, und die vorgeblichen Beschwerden, mit deren Hülfe man die alte Regierung stürzte, galten weit weniger der Constitution, als denen, welche das allgemeine Stimmrecht berufen hatte, sie in Ausübung zu seßen. Geschickt ausgebeutctes Mißtrauen war es, welches den Konflikt herbeigesührt und dessen Ausgang entschieden hat. Gegen- wärtig, wenn man die Constitution neu machen will, so geschieht es vorzüglich, um zu verhindern, daß dic Macht wieder in die Hände derer, die sie bisher ausgeübt haben, zurüdfalle, um so viel als möglich den Ein- fluß der Einsihten und der Achtung, die durch Arbeit und Talent erworben wurde, zu zerstören oder zu neutralisiren. Geleistete Dienste, Eifer, Hinge- bung werden als mißbräuchlihe Privilegien behandelt, sobald man sich bei- fallen läßt, die Liebe zur Unabhängigkeit damit zu verbinden und sich wei- g seine Neberzeugungen vor der kleinsten Laune der ersten besten Volks- Versammlung zu beugen, die für gut findet, neue Geseße auf dem öffent- lichen Plate aus dem Stegreif zu erlassen. Man will nur gehorsame Die- ner, die stets bereit sind, allen Befehlcu, die ihnen solchergestalt gegeben werden, blindlings zu gehorchen.

„Wie wird man cs dahin bringen, ein solches Joch dem genfer Cha- rakter aufzubürden, der vielleiht weniger als irgend ein anderer gemacht ist, es zu tragen? Wir wissen es nicht, aber man muß wohl darauf ge- faßt sein, daß man, um dies durzusezen, vor keiner Neuerung, wie außer- ordentlih und wenig demokratish sie auch scheinen mag, zurückschrecken wird, Wir stehen an der Schwelle einer Reihe von prafktisben Experimen- ten, allen Raisonnements der Welt zum Troy. Aus der Erörterung von Prinzipien is Geuf unter die Herrschaft eines brutalen Faktums aefallen, dessen Folgen cs nun tragen muß, bis sie sih selbst an dem Unmög- lihen oder Abgeshmackten brehen werden. Diese jeltsame Lage wird allgemein so wohl gefühlt, daß, außer einigen Aufrufen zur Ordnung und einigen elenden Pamphleien ohne Werth, die ernsten Ereignisse vom Ofkiober, weder von der einen noch von der anderen Seite, irgend eine Schrist von Bedeutung hervorgerufen haben. Jedermann is in der Er- wartung und scheint es für unnüg zu halten, Fragen zu erörtern, die man durch die Erfahrung durchgreifend zu entscheiden entschlossen is. Die Re- sultate werden lauter s;rehen als Beweisgründe, die man nicht einmal an- hören würde, und ihre Sprache wird wenigstens für Alle verständlich sein; Niemand wird sih der Evidenz entziehen können. Aber diese Ecfahrung wird auf Kosten des Landes gemacht werden, und es steht zu befürchten, daß ihre Resultate (unserer Nationalität vielleicht einen unheilbaren Stoß verseßen werden,

„Hierin liegt die wahre Gefahr; deshalb sollte man im voraus den vollen Umfang derselben woh! ermessen, um sich keine Jllusion über die Solgen der Aenderungen in der Verfassung, die man uns bereitet, zu machen.

„In der That handelt es sich heute niht mehr, wie man im Jahre 41841 sagte, darum, die Demokratie bei uns einzusühren, die Volks-Souve- rainetät zu proklamiren; unsere Constitution ließ in dieser Beziehung nichts zu wünschen übrig. Ja, noch mehr, Niemand in unseren Raths-Versamm- lungen dachte daran, entgegengescßte Grundsäße zu vertheidigen ; alle Mei- nungsverschiedenheiten beschränkten sih auf untergeorbnete Details oder auf Fragen eidgenössischer Politik.

„Wenn man das allgemeine Stimmrecht, das Alter der Wählbarkeit auf 21 Jahre geseut, eine zahlreihe und häufig erneuerte Repräsentation, eine Verwaltung hat, die alljährlih von ihren Handlungen und ihren Aus- gaben bis auf dem kleinsten Centime Rechenschaft giebt; wenn man eine vollständige Freiheit der Association, der Presse, des Handels, der Jundustrie besißt, so kann maa sich sehr shwer eine Verfassungs - Aenderung denken, die niht Gefahr liefe, ein Nückschritt zu sein, und dies ist es wahrlich nicht, was die Leute wollen, die für gut befunden haben, das demokratische Ge- bäude niederzureißen , dessen Aufbau sie vor kaum vier Jahren mit so gro- ßem Jubel begrüßt hatten.

„Es handelt sich also gegenwärtig um eiwas Anderes, und das is, wenn wir uns nicht irren, eine vollständige Umänderung unscrer Sitten. Die Oktober-Revolution will ganz einfach eine soziale Revolution sein.

„Die Aufgabe is \hwierig, dornig urd könnte sogar auf Widerstand bei Vielen von denen stoßen, mit deren Hülfe die Revolution gemacht wor- den is. Aber man hofft aus dem Taumel, der sie noh beherrscht, Nuyen zu zichen, um Justitutionen zu erlangen, in denen man später das Werk- zeug finden wird, welches geeignet is, diesen wie jeden anderen Widerstand zu bändigen, Man will mit der Vergangenheit brechen, die Traditionen der alten Republik zu Grabe tragen, jenes alte Genf von Grund aus zerstören, dessen bei allen Kassen der Gesellschaft einge- wurzelte Gewohnheiten, in Ermangelung einer eigentlichen Aristokratie, sich mit zäher Ausdauer den fremdartigen Neuerungen widerseßen, die man seit so langer Zeit einzuführen sich bemüht. Man begreist, daß dies das ein- zige Mittel ist, das Ziel, das man si vorsept, zu erreichen, und _in dieser Beziehung, wir können es nicht leugnen, läßt sich ein gewisser Scha1fsinn

nicht absprehen. Es ist sehr wahr, daß die genferischen Gewohnheiten sehr zähe sind, und daß sie zu allen Zeiten die Klippe waren, an welchen früher oder später die revolutionairen Experimente gescheitert sind, Sie waren gleichfalls das Palladium von Genf inmitten der Stürme des republikanischen Lebens; sie haben sogar den Verlust der Unabhängigkeit überlebt und sch am Tage der Befreiung ganz bereit wiedergefunden.

„Damit soll allerdings nit gesagt sein, daß nichts daran auszuseßen wärez aber es scheint uns, daß selbst ihre Nachtheile, wie sie auch immer beschaffen sein mögen, dur so fostbare Vortheile ausgewogen werden, und wir halten sie sür so innig verknüpft mit unserer alten Nationalität, daß man die einen nicht ändern konnte, ohne die andere zu zerstören. Nun sind wir aber überzeugt, daß, um dieses Hinderniß zu besiegen , nothwendig ein Regime eintreten müßte, welches keinesweges das der Treiheit wäre. Wir werden im weiteren Verfolg dieser Betrachtungen über die von unscren ge- genwärtigen Gescßgebern vorgeschlagenen Reformen leicht beweiscn, daf, wenn man die genferischen Gewohnheiten anklagt, daß sie nicht demokratisch genug seien, dasjenige, was man an ihre Stelle seßen will, noch weit min- der denmokrailish is und kein anderes Resultat haben würde, als den ley- ten Hauch des wahren republifanishen Geistes bei uns zu ersticken.“

Kanton Basel. Jn der fünften Sißung der Verfassungs- Kommission am 12. Dezember wurde über §. 15 berathen, betreffend die Landeskirche, die freie Ausübung anderer christlihen Bekenntnisse und die Bestimmung, daß Religionsänderung und gemischte Ehen keine Be- schränkung der Rechtsfähigkeit zur Folge haben sollen. Jn Bezug auf leßteren Punkt waren Begehren um Maßregelu gegeu die Um- triebe des Katholizismus eingereiht; man glaubte aber den Grund- say der Gewissensfreiheit mit allen seinen Folgen festhalten zu sollen. Die Frage vou der Organisation der Kirhe glaubte man besser in der Verfassung ganz übergehen und der Geseßgebung überlassen zu ollen. | Herr Professor de Wette hat (wie vorgestern erwähnt) eine Ein- abe an die Verfassungs - Kommission gesandt, in der er das Gesuch ellt, Religions-Aenderungen und gemishte Ehen mit Strafe zu be- legen ; es heißt darin unter Anderem :

„Nur Flachheit und Jndifferentismus, fälschlich Liberalièmus genannt, Fönnte hierin Rüschritt und Unduldsamkeit sehen. Ein wahrer Fortschritt unserer Zeit besteht vielmehr in der Wiedergeltendmachung des konfessionel- len Bewußtseins, Die höchste Tugend einer Vürgerschaft und eines Volkes ist Gemeingeistz dieser kann aber nur recht stark sein auf dem Grunde Eines Glaubens und Eines sittlihen Geistes. Basel durfte sich bisher eines s{ö- nen Gemeingeistes rühmen, weil dessen Bürgerschast durch das Band des- selben Glaubens verbunden war. Als Diener des göttlichen Wortes und Frast meiner wohlbegründeten Ueberzeugung, lege ih Hochdenselben die Pflicht

| nah auch den Auderen vor Uebertretungen warnen und im Beharrungs-

1498

Kanton Tessin. Die Verhandlungen des Großen Rathes waren bis zum 7ten d. M. noch von keinem allgemeinen Junteresse. Jn Bezug auf die Angelegenheit des Seminars zu Poleggio hat der Staats-Rath dem Großen Rathe einen ausführlihen Bericht vorgelegt. Am Schluß desselben wird auf Ratification des mit dem Erzbischof vorläufig abgeschlossenen Vertrages angetragen, doch unter Beifügung der ausdrücklihen Erklärung, daß dur diesen Vertrag das Geseß vom 19. Januar 1846, betreffend die Ober - Aufsicht des Staates über alle öffentlichen Lehr - Anstalten, wozu auch das E von Poleggio gehöre, in keinerlei Weise abgeschafft wer- en solle.

Kanton St. Gallen. Der Präsident L. Gmür is am 12ten d. nah Rom abgegangen, um endlich auch noch die leßten An- stände in der St. galler Bisthums-Angelegenheit beim heiligen Stuhl selbst zu heben.

Griechenland.

Athen, 29. Nov. (D. A. Z.) Am Abend des 22, Novem- ber fand im Königlichen Palast ein glänzender und vielbesuchter Ball zum Andenken der Vermählung des Königs und zu Ehren des Prin- zen Albrecht von Preußen statt. Lebterer war schon seit fast einem Mo- nat in Griechenland gewesen, hatte einige Provinzen des Landes be- sucht und soll si sehr ersreut über die Ruhe und Ordnung, die er überall angetroffen, ausgesprohen haben. Der Prinz reiste am ande= ren Morgen nah dem Balle wieder ab.

Die Zeitung der Opposition, Elbis, welche sih des Vertrauens des englishen Gesandten erfreut, giebt in nahstehender Weise den ganzen Text der leßten englischen Note :

„Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, am 2. Oktober 1846. An Herrn Edmund Wons, Ritter 2c. Mein Herr! Judem ih mih auf Jhr Schreiben vom 10, September beziehe, welchem die Abschrift eines Schreibens des Herrn Kolettis an. Herrn Mussu- ris, Gesandten der hohen Pforte in Athen, beigefügt war, in dem er sich über die Maßregeln beschwert, die nah seiner Meinung zur Täuschung der eingewanderten Kandioten angewendet worden sind, um sie zur Rückfehr in ihre Heimat zu veranlassen, gehe ih von dem Grundsaße aus, daß alle diejenigen, die in Griechenland sich aufhalten, mögen sie nun daselbst seit längerer Zeit ansässig oder aus irgend einem Theile der Türkei eingewandert sein, das ungeshmälerte und unbestreitbare Recht haben, Griechen- land zu verlassen, wann sie wollen, YJundem die drei Mächte das Königreich Griechenland schusen, haben sie einen freien Staat, niht aber ein Gefängniß errihten wollen. Es is natürlih, daß die griehis{che Regierung es ungern sieht, wenn Griechen es vorziehen, nach der Türkei auszuwandern, statt im Königreiche zu bleiben; aber es ist die eigene Schuld der griehischen Regierung, wenn sie jenes vorziehen. Wenn die griechischen Minister auf ihrem Systeme einer shlechten Verwaltung beharren und bei dieser shlehten Verwaltung der Landes-Angelegenheiten die Räubereien, Bedrückungen und Todt- schläge sih vermehren, weil sie straflos bleiben; wenn weder das Eigenthnm noch das Leben friedliebender und fleißiger Bewohner gesichert ist, so wäre es in der That auffallend, wenn diejenigen, die das Königreich Griechenland verlassen können, dessenungeachtet es vorziehen sollten, länger in demselben zu bleiben. Jh wünsche, daß S'e Herrn Kolettis eine Abschrift dieses meines Schreibens auf offi- ziellem Wege zukommen lassen. (gez.) Palmerston.“

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Konstantinopel, 2. Dez. Es ist hier nahstehende Dienst- Justruction für sämmtliche Beamten, sowohl in der Hauptstadt, als in den Provinzen, erschienen, Sie ist vom 7. Silhidshe 1262 (27. November 1846) datirt, wurde zum Behufe ihrer Verbreitung ge- druckt und bildet eine kleine Broschüre, wovon jeder Beamte ein Exemplar erhält, und die zugleich der türkishen Staats=-Zei- tung als Beilage beigegeben ist.

Sie is in folgende Kapitel abgetheilt :

1) Nothwendige Eigenschaften aller Beamten der ho- hen Pforte. Sic müssen, heißt es, wohlgesinnt, unparteiisch, gerecht, gewissenhaft, gemäßigt, billig und unbestechlih sein, nie vom rechten Pfade E ihre Pflichten stets genau erfüllen, von Vaterlandsliebe beseelt cin u. \. w.

2) Dienstpflichten der im Zweige der inneren und poli- zeilihen Administration angestellten Beamten.

Hier wird entwielt, daß sie auf alle mögliche Weise für den Flor der Provinz, in der sie sih befinden, für das Wohl und die Sicherheit der Be- wohner sorgen und \ich weder Bedrückungen zu Schulden kommen lassen, noch an Anderen in dieser Hinsicht das Mindeste gestatten scllen. Ein Paragraph behandelt auch das Verfahren, welches sie in Betreff der frem- den Unterihancn zu beobachten haben, und es wird gesagt, daß sie in ihrem Benehmen gegen sie und namentlich in Allem, was den Handel betrifft, sich genau an die Traktate halten sollen. Zu diesem Behufe wird ein schon früher hier gedruckies Kompendium über die Verträge der Pforte mit den auswärtigen Mächten unter die Beamten vertheilt. Dieses hat ihnen daher auch bei allen von den fremden Agenten ihnen zukommenden Eröffnungen als Kodex zu dienenz in schwierigen Fällen haben fie die Beschle der Pforte einzuholen ; sollte von ihnen etwas verlangt werden, was vom Standpunkte der Verträge und internationalen Beziehungen aus unstatthaft is, oder ihnen Gefahren und Unzukömmlichkeiten darzubieten scheint, so sollen sie sich zu dessen Gewährung keinesweges für verpflichtet halten, sondern den sremden Agenten in freundschastliher Weise den gehörigen Bescheid ertheilen und da, wo es Noth thut, an die Pforte den Bericht erstatten.

3) Dienstpflihten und Obliegenheiten der Beamten.

4) Anweisungen für die Vertreter des heiligenGesepes, um immer nach voller Gerechtigkeit und Billigkeit Recht zu sprechen.

5) Obliegenheiten der Mitglieder der Munizipal-Con- seil s, Enthält Regeln über deren Zusammenseßung, über die Art und Weise, wie bei den Debatten daselbst verfahren werden soll u. #. w.

6) Pflichten der Verwalter (Mudire) in den Gerichtsbar- feiten.

Am Schlusse wird den Beamten in eindringliher Weise die Befolgung vorstehender Vorschriflen ans Herz gelegt und unter Anderem auch erwähnt, daß jeyt, wo Niemand mit der Unwissenheit seiner Pflichten sih ausreden kann, auch feiner von ihnen einem Höheren, der eiwas Regelwidriges for- dert, Folge zu leisten sih für verpflichtet glauben, oder andererseits derjenige, der selbst etwas verschuldet, seine Hoffnung auf den Schuy eines Höheren bauen darf; denn alle derlei Mißbräuche und Uebelstände werden unter der gerechten Re- gierung des Sultans in Zukunst nicht mehr geduldet werden. Einer soll dem-

Finanz-

falle höheren Orts Anzeige mahen. So wie endlih demjenigen, der seine Pflichten genau erfüllt, der verdiente Lohn sicher nicht ausbleiben wird, so wird auch den treulosen und fahrlässigen Beamten die gebührende Strafe um so gewisser ereilen, als nah Veröffentlichung der gegenwärtigen Amts- Instruction über das Benehmen aller Beamten fortwährend insgeheim und öffentlich die genauesten Nachforshungen werden angestellt werden.

Eisenbahnen.

Eine unter dem 4. Dezember d. J. aus dem Königlich dänischen General - Zollkammer - und Kommerz - Kollegium ergangene Bekannt-

höchsten Resolution Sr. Majestät des Königs vom 418, N d. J. sind zu Friedrihsruhe, Shwarzenbeck und B; behufs Verzollung der an diesen Orten von der Berlin-Hg; ger Eisenbahn abgehenden und auf selbige gelangenden land j tigen Waaren - Transporte, Wehrzölle errichtet, welche mit Januar 1847 in Wirksamkeit treten. Jn Friedrihsruhe und S4 zenbeck dient die wentorfer, in Büchen die büchener Zollrolle zu \hnur. Die Transit-Zoll-Aemter zu Wasserkrug und Krune zum 1. Januar 1847 aufgehoben und deren Functionen den Y bigen belegenen Zoll-Aemtern übertragen worden,“

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Handels- und Börsen-Nachrichten.

Berlin, 19, Dez. Die Course blieben heute anfangs mj etwas fester, im Allgemeinen aber das Geschäft sehr beschränkt y Speculation träge.

Berliner Börse. Den 19. Dezember 1846.

d) l Fonds. |& cu Cour. Actien. |5S Pr. (uy, Brief. | Geld. Brief. | 64 St. Schuld-Sch. |34| 937 | 92% [Brl.Potsd.Magdb.|4| 885 | f Prämieu - Scheine do. Obl. Lit.4.B./4| 91% | Mf d.Seek.àSUT. —| 915 | 91 | do. Prior. Oblig. 5 | 100% | 4 E Kur- u. Neumärk, Mgd. Lpz. Eisenb.|—| E Scbuldverschr.|34| §07 89% [do. do. Prior.Obl, 4| —| 0 Berliner Stadt- Brl. Aub. abgest.|—| 113 [1 Þ Obligationen - (3{| 927 fo. do. Prior.Obl./4| | =— Westpr. Pfandbr. 5 917 TDúss. Elb. Eisenb.|—| 107 J Grossk. Pos. do. M 101% do. do. Prior.Obl.| 4| _ do. do. S 9175 [Rhein. Eisenb. |—| 86 _ Ostpr. Pfandbr. 35 _— 94% Ido. do. Prior.ObI.| 4| _ Pomm. do. 35| 93% 92% fdo.v.Staat garaut. 3: _ Kur- u.Neumw. do. 35 941 93% [Okb.-Scbles.E.L A 4 E wi Schlesiseche do, 34 ébunp 96 do. Prior. 4| _ do, v.Staatg.LiB.|35| -— du. Lt. B.\—| _ B.-St.E.Lt.A.u.B.|—| 1105| W Magd.-Halbsi. Bb. 4 106 F Gold al marco. |—| |Br.-Schw.-Frb. E. 4 h Friedrichsd’'or. |—| 1374| 13/6. do. Prior.0bl.|4| | : And.Gldm.à 5 Th.|—| 115 | L135 [Bonn-KöluerBEsb.|5| _ | Disconto, _— 4 5 [Niedersch.Mk.v.e.|4| 917 _— | do. Priorität| 4| 935 | | do. Priorität| 5 1007 993 Nied.-Mrk. Zwgb.|4| do. Priorität|45| 89% | Wilk.-B. (C.-0.)/4| | Berlin-Hamburger|4| / 975 Pr. Cou Wechsel - Cours. Thlr. F Brief. | Amsterdam.. «ooooooooo 00 250 yI1. Kurz | 1415 | n ea O 250 Fl. | 2 Mi 1405 Hamburg. ...000-00400.04«-. 00: D000 Mk, Kurz R d S 300 Mk. | 2 Mi. 1495 | London .….... Se i U 1 Lst. 3 Mt. 6 215 MANIO s) ao a 00S dis 6 S0 e b os d obs diad0se 300 Fe. 2 Ii 795 Wia A0 Mr: ¿ea Costdevoeeieet 150 x1. 2 Mi. 1015 Augsburg... «oooooo 00e eee 150 Fl 2 Mi. 10175 M aae eso le die e E 100 Thir. | 2 Mi. 99! Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. 100 Thlr, 7 Sd Li, Frankfurt a. M. südd. W. ........ 100 Fl 2 Mi. 56 18 y ebra edie ca bd ster eee 100 S8Rbl. | 3 Woeb. -—

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 14. Dez. Niederl. wirkl. Sch. 59%. 5% Span! 3% do. 37}. Pass. 54. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Pr. Sch. —. P: 4% Russ. Hope 883. Frankfurt a. M., 16. Dez. 5% Met. 108 G. Bank-Actiea 1911. 1909, Bayr. Bauk-Actien 654 Br. Hope 874 G. Stiegl. SGZ G. Int 54 Poln. 300 Fl. 975 G. do. 500 Fl. 797. 79. Hamburg, 17. Dez. Bank-Actien 1570 Br. Eugl. Russ. 103} London, 12. Dez. Cons. 3% 933. 4. Belg. —. Neue Anl. M4 Passive 54. %. Ausg. Sch. 174. 17. 23% Hou. 60%. 5% 4% uvd Port. 38. 37. Engl. Russ. —. Bras. 86. 85. Chili —. Mal Peru 37. 35. Paris, 14. Dez. 5% Rente fin cour. 118.65. 3% do. fin cour. Îl, Neapl. —. 3% Span. 385. Pass. —. Wien, 15. Dez. 5% Met. 108%. 4% do. 991. 3% do. 73} 1 Actien 1588. Anl. de 1834 1573. de 1839 1193. Nordb. 173%. log Mail. 1095. Livorn. 94%, Pest. 945. Budw. —.

I

Meteorologische Beobachtungen.

1846. 18. Dez.

Abends 10 Ubr.

Nachmittags 2 Ubr.

Nach einma Beobachtuf

Morgeus 6 Ubr.

1

Luftdruck... 334 91" Par. 336,92’’' Par. 336,72" Par.|Quellwärme T7

Luftwärme... .| S,1° R.| —5,5° R.| 8,8° R. |Flusswärme 0/1! Thaupunkt .…. .| 10,3° R. | 6,9 R. | ¿9,9? R. [Bodenwärme 4) | Dunstsättigung.| 83 pCt, 79 pCct. 88 pCt. Ausdünstung(/ Wetter ......« trüb. beiter. trüb. Niederschlagó A P W. Ww. W. |Wüärmewechst" Wolkenzug « -- _— W. j A 7,9°

Tagesmittel: 336,18‘ Par... —7,5° R... —9,0° R... 83 :

Königliche Schauspiele. Sonntag, 20. Dez. Jm Opernhause, 4145sstte Abon

L

Vorstellung: Wilhelm von Oranien, große Oper ín 3 Abth. F. Förster. Musik von C. Eckert. Ballets von Hoguet, halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den erhöhten C hauspreisen verkauft.

Jm Schauspielhause. 212te Abonnements - Vorstellung, Vetter, Lustspiel in 3 Abth., von R. Benedix. Und: Der Soh1 Reisen, Posse in 2 Abth., von C. Feldmann.

Montag, 21. Dez, Jm Schauspielhause. 213te Abonne Vorstellung. Die Marquise von Vilette, Original - Schaus 5 Abth., von Charl. Birch-Pfeiffer.

———E—————— Verantwortliher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdrueertt

Bi

ans Herz, diese föstlihe Erbschaft dem künstigen Geschlehte zu bewahren.“

machung enthält Folgendes: „Jn Uebereinstimmung mit der Aller-

üg 352.

E Rom, 5, Dez. i ligen Bischöfe (s. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 338) lautet (nah "m Oesterreihishen Beobachter mitgetheilten Ueber-

pf zu fämpfen beslissen seid, hl des Apostelfürsten, wiewohl ohne Unser Verdienst, erhoben wurden

und dem Papstthum kaum Besiy genommen, so senden Wir Euch ohne

hlfahrt und Glüdseligkfeit erlangen, ch t uf, ) eine freilich ganz verkehrte und höchst trügerische Art von Beweis-

it den Men

Beilage

————

E,

R T L

In halt. ien, Rom. Rundschreiben des Papstes,

ta l-i en. Das Rundschreiben des Papîes an die ka-

olgendermaßen : g) 018 „Pius IX., Papst.

„Ehrwürdige Brüder}? ;

„Gruß und apostolischen Segen : E ährend Wir {on seit mehreren Jahren in Gemeinschaft mit Euch, c Brüder, das s mübsamé ünd sorgenvolle Amt cines Bischofs jen-zu vérwáltcà und den Unserer Obhut anvertrauten Theil der ve des Herrn auf den Bergen Jsracl's an reichlich \sih ergießenden en und auf den fruchtbarsten Triften zu weiden uns bemühten, siehe, urden Wir wegen des Hinscheidens Unseres Vorgängers Gregor's XVI1., Andenken, dessen ausgezeichnete und glsorreíhe Thaten die Nachwelt ‘qoldenen Buchstaben in dei Ännälen der Kirche aufzeihnen und im- ar bewundert Wird, gegen alle Unsere Vermuthung und Vorstellung, dem verdötgenen Rathschluß der göttlichen Vorsehung nicht ohne die prößte Bestürzung und Bangigkeit Unscres Gemüths zum Pontifikat

e en, Denn wenn die Bürde des apostolischen Amtes immer sür höchst

erig und gefahrvoll gehalten wurde und gehalten werden soll, so ist

MKirwahr in diesen höchst shwierigen Zeiten des christlichen Oemeinwesetis

ganz besonders zu fürhten. Und da Wir Unserer Schwachheit Uns men bewußt sind und die höchst schwierigen Pflichten des obersten (l- Amtes, desonders bei so_ großer Wandelbáärkeit aller Verhältnisse, Jen, würdèn Wir Uns von Trauer und Thränen ganz haben über-

gen lassen, wenn Wir nicht Unsere ganze Zuversicht auf Gott, Unseren

ter egten, der, die auf ihn hoffen, niemals verläßt, und der, um die fe seiner Macht zu zeigen, mitunter die Schwächeren gebraucht, um Kirche zu verwalten, damit Alle immer itichr und mchr etkennen, daß doit selbst is, der durch seîne wundervolle Vorsehung die Kirche regiert

S beshügt, Auch der Trost richtet Uns mätig auf, daß Wir in der

ze für das Heil der Scelen, Each, Ehrwürdige Brüder, zu Genossen Gchülfen haben, die Jhr zur Theilnahme an Unseren ühen beritfeti tit aller Sorgfalt und Eifer Euer Amt zu erfüllen und einen guten Als Wir daher auf diesen erhabenen

das in der Person des heiligen Petrus von dem ewigen Fürsten der

Wen selbst von Gottes wegen übertragene hochwichtige Amt übernahmen, } blos die Lämmer, das ist, das gesammte christliche Volk, sondern auch Schafc, das is die Vorsteher , zu weiden, so lag Uns nichts mehr am n, nichts war Uns erwünschter, als Euch Alle mit der innigsten

ndung der Liebe anzureden. Deshalb haben Wir, nach der Gewohn-

orschrift Unserer Vorfahren in Unserer lateranischen Basilika,

Verzug dieses Schreiben zu, um Eure ausgezeichnete Andacht zu , damit Jhr mir desto größerer Freudigkeit, Wachsamkeit und An-

zung die Nachtwache über die Eurer Obsorge anvertraute Heerde hal- tit bishöflicher Krast und Standhaftigkeit gegen den allerscheußflichsten d des Menschengeschlehts ankämpfet und als guter Streiter Christi Euch tapfer zur Wehre seyet für das Haus Jsrael. | 1E „Niemanden von Euch ist es unbekannt, Ehrwürdige Brüder, daß in

unserem beklagenswerthen Zeitalter cin äußerst heftiger und furcht- Krieg gegen die gesammte katholishe Sache von jenen Menschen an- 4 wird, welche mít einander in gottlose Verbindung getreten sind, die Lehre nicht vertragen, ihre Ohren von der Wahrheit abwenden, ud der Finsterniß Scheusale von Meinungen aller Art hervorziehen, die

ann nah Kräften geltend zu machen und unter das Volk zu bringen

ju verbreiten trachten. “Es schaudert Uns in der Seele, und Wir wer- von dem bitterstn Schmerz ergriffen, wenn Wir alle die Mißgeburten Jrrihümern, die verschiedenen und mannigfaltigen Künste zu schaden,

Fallstride und listigen Anschläge erwägen, dur welche diese Feinde der

heit und des Lichtes, décse wohlerfahrenen Werkmeister des Truges, ser für Andacht, Gerechtigkeit und Ehrbarkeit in Aller Herzen zu äm, die Sitten zu verderben, alle göttlihen und menschlichen Rechte even, die fatholishe Religion und die bürgerliche Gesellschast zu hen, zu erschüttern und, wenn es möglih wäre, von Grund aus um- rzen streben, Jhr wisset ja, Ehrwürdige Brüder, daß diese allererbit- 1 Feinde des christlichen Namens, von einer blinden Wuth toller Gott- ffeit erbärmlich hingerissen, in der Verwegenheit ihrer Gedanken so weit , daß sie mit ganz unerhörter Keckheit ihren Mund zu Lästerungen 1 Gott aufthun ') und öffentlih und vor Jedermann sich nicht ent- en, zu lehren, daß die heiligen Geheimnisse unserer Religion lauter Er- ungen und Erfindungen von Menschen seien, und daß die Lehre der olishen Kirche dem Wohle und Nugen der menschlihen Gesellschaft ider laufe, und sich nicht shcuen, selb| Christus und Gott abzushwö-

Und damit sie desto leichter die Völker täuschen und die Unbehutsa- besonders und die Unerfahrenen betrügen und mít sih zum Jrrthume tijen, geben fic vor, daß sie allein die Wege der Wohlfahrt kennen, tragen fein Bedenken, sich den Namen von Philosophen beizulegen, de als wenn die Pbilosophie, die sih ganz mit Ergründung der Wahr- der Natur befaßt, jene Dinge verwerfen müßte, welche Gott selbst, der | erhabene, gütige Urheber der Natur, durch eine besondere Wohlthat Erbarmung den Menschen hat offenbaren wollen, damit sie die wahre Dennoch hören sie niemals auf,

ng sich auf die Kraft und Vortrefflichkeit der menschlichen Vernunst erufen, sie gegen den heiligsten Glauben Christi zu erheben, und mit größten Keckheit hwayen sie daher, daß dieser Glaube der menschli- Vernunft entgegen sei. Gewiß läßt sh nichts erdichten noch erfin- was thörichter, gotiloser und der menschlichen Vernunft selbs widersprechend wäre, als dieses; denn wenn auch der Glaube der Vernunft steht, so kann doch zwischen beiden niemals ein wahrer tali oder ein Widerspruch gefunden werden, da beide von einem und elben dèhst gütigen, erhabenen Gott, dem Ursprung aller unveränder- 1, eizen Wahrheit, abstammen und demnach \ih gegenseitig zu Hülfe men, so daß die gesunde Vernunst die Wahrheit des Glaubens beweist, vehauptet und vertheidigtz der Glaube aber die menschlihe Vernunft vor Irrthümern bewahrt und sie dur die Erkenntniß der göttlichen Dinge ervoll erleuchtet, bestärkt und vervollkommnct. Es is eine nicht gerin- âuschung, Ehrwürdige Brüder, wenn jene Feinde der göttlichen nbarung den menschlichen Fortschritt mit cken größten Lobsprüchen erhe- und denselben mit allerdings verwegener und ruchloser Kühnheit in die lische Religion einführen möchten, als wäre diese Religion nicht Got- , sondern Menschenwerk oder irgend eine philosophische Entdeckung, die durh menschliche Mittel sich vervollflommneh ließe. Auf diese Leute, m so erbärmlihe Weise unsinniges Zeug reden, paßt sehr gut, was ullian mit Recht den Philosophen seiner Zeit vorwarf: die ein stoisches, isches und dialektisches Choisenihum Yeroarbragen 2), Und fürwahr, unsere heiligste Religion nit von Menschen erfunden , sondern von schen aus höchster Gnade geoffenbart worden is, so wird

eder wohl ohne Mühe begreifen, daß diese Religion von dem An-

\ desselben Gottes, der da zu uns redet, ihre ganze Kraft erhält, und E von der menschlichen Vernunft weder abgeleitet, noch vervollklomm- peiden kann. Denn die men\chlihe Vernunft, damit sie in einer so igen Angelegenheit nicht betregen werde und irre gehe, soll die That-

! der göttlihen Offenbarunç genau prüfen, damit sie mit Gewißheit

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zur Allgemeinen Preußischen Zeitung. Sonntag den 20" Dezember.

S E E E e E T E E I T T R E S

sich davon überzéugé, daß Gott geredet habe, und damit sie dann, wie der Apostel sehr weise lehrt, ihm einen vernünftigen Dienst erweise. ") Denn ivem is es unbekannt, oder wem kann es unbekannt sein, daß man, wenn Gott redet, ihm vollständigen Glauben schenken muß, und daß det Ver- nunft selbst nichts mehr entsprechend ‘ist, als jenen Dingen beizupflichten und anzuhängen, von denen man weiß, daß sie von Gott geoffenbart wur- dên, der weder betrogen werden, noch betrügen kann. | i

„Allein wié vielé, ie wunderbare, wie glänzende Beweise sind nicht vorhanden, durch welche dié menschlibe Vernunft auf die deutlichste Weise ganz überführt werden muß, daß die Religion Christi eine göttliche is, und daß der ganze Grund unserer Glaubenslehren scinen Ursprung von oben, von dem Herrn des Himmels, hergetömtnen hät ?), und daß es daher nichts Gewisseres gebe, als unseren Glauben, nichts Sichereres, nichts Heiligeres, nichts, was auf stärkeren Gründen beruht. Dieser Glaube nämlich, der Lehrmeister des Lebens, der Wegwciser des Heils, der Vertreiber aller Laster, der fruchtbare Erzeuger und Ecnährer aller Tugenden, der durch dte Geburt seines göttlichen Urhebers und Vollenders, Christi Jesu, durch des- sen Leben, Tod und Auferstehung, durch seine Weisheit, Wunder und Weissagungen bekräftigt wird, der arch das Licht seiner überirdischen Lehre überall hin leuchtet und, bereichert mit so vielen Shäzen himmlischer Reich- thümer, durch die Vorhersagungen so vieler Propheten, dur den Glanz so vieler Wunder, durh die Standhaftigfkeit jo vieler Märtyrer, durch die Herrlichkeit so vieler Heiligen verklärt und ausgezeichnet is, der die heil» samen Gesege Christi verkündet, und der aus den grausamsten Verfolgungen sclbst| mit jedem Tage größere Kräfte sammelt und allein durch die Fahne des Kreuzes den ganzen Erdkreis zu Wasser und zu Lande, vom Ausgang bis zum Niedcrgang durchzieht, und nachdem er den Trug der Göpßen zu Boden gesctlagen, die Finsterniß der Jrrthümer ocrscheuht und übcr die Feinde jeder Art den Sieg davon getragen, dieser Glaube hat alle Völker, Stämme und Nationen, wie schr sie au in ihrer Nohheit verwil- dert und dutch Gemüthsart, Sitten, Geseye und Einrichtungen von eînan- der verschieden sein mochten, durch das Licht der göttlichen Erkenntniß cr- leuchtet und sie, indem er Allen Frieden und Heil verfündigte, dem sanste- sten Joche Christi unterworfen. Dieses Alles aber erscheint von allen Sei- ten in cinem solben Glanze himmlischer Weisheit und Macht, daß eines Jeden Gemüth und Sinn leicht begreift, daß der christlihe Glaube ein Werk Gottes sei, Da also die menslihe Vernunft aus diesen höchst glänzenden und kräftigen Beweisen flar und deutlich erkennt, daß Gott

ten sind, durch seine apostolischen Sendschreiben verworfen "), und auth Wir wollen sie für verworfen gehalten wissen. Hierher gehört gleichfalls das abscheuliche System der Gleichgültigkeit in Religionssachen, ein System, das selbst dem natürlichen Lichte der Vernunft ganz und gar widerspricht und wvodurch jene shlauen Betrüger jeden Unterschied von Tugend und Laster, von Wahrheit und Jrrthum, von Ehrbarkeit und Schande aufheben und dann die Behauptung aufstellen, daß die Menschen in der Befolgung einer jeden Religion die ewige Seligkeit erlangen können, gerade so, als wenn es je eine Gemeinschaft der Gerechtigkeit mit der Ungerechtigkeit geben oder als wenn das Licht sich zur Finsterniß gesellen und Christus mit Belíal übereinstimmen fönnte, Hierher gehört ferner die so schändliche Verschwö- rung gegen das heilige Cóölibat der Priester, die leider auch von einigen Geistlichen genährt wird, welche, ihrer eigenen Würde clendiglich vergessend, sich von den Lockungen und Anreizungen ihrer Gelüste überwinden und hinreißen lassen; hierher gehört die verkehrte Art zu unterrichten, besonders in den philosophischen Lehrstücken, wodurch man die unbehutsame Jugend auf eine bedauerlihe Weise irreleitet und verdirbt und ihr Draengalle n dem Kclhe Babyglons darreicht ; hierher gchört die unerhörte und dem natürlichen Rechte selbs widersprechende Lehre von dem sogenannten Kommuuismus, durch welche, würde sie einmal angenommen, die Rechte, das Vermögen und das Eigenthum Aller, ja die menschliche Gesellschast selbst von Grund aus umgestoßen werden würden; hierher gehören die im Finstern verborgenen Schlingen derer, welche, während sie innerlich reißende Wölfe sind, in Schafspelzen und unter dem falschen und trügerischen Schein einer reineren Andacht, einer strengeren Tugend und Zucht, sich ganz de- müthig cinzushleihen wissen, durch ihre Schmeichelei die Leute einnehmen, ñle durch ihre Geshmcidigkeit fesseln, ihnen unvermerkt den Tod bringen, sie von allen Religionsübung abschrecken und so die Hcerde des Herrn morden und zerreißen. Hierher gehört endlich, um von den übrigen Din- gen, die Euch wohlbekannt und einleuchtend sind, zu shweigen, die gräß- lie Seuche so vieler Bücher und Schrifien, die überall hinfliegen und Böses lehren, die mit Geschiflichkeit abgefaßt und, voll Trug und List, mit ungeheuren Ausgaben an allen Orten zum Verderben des christlichen Volkes verbreitet worden und so allenthalben die \chädlichsten Lchren aus- streuen, das Herz und Gemüth der Unbehatsamen verpesten und der Reli- gion den größten Schaden zufügen. Durch diesen Zusammenfluß/ allent- halben herumschleihender Jrrlehren, so wie durch die ungezü elte Freihcit zu denken, zu reden und zu schreiben, sind die Sitten in Verfall gerathen,

esélben Glaubens Urheber i, so darf sie nicht weiter gehen, sondern sie | die allerheiligste Religion Christi wird verachtet, die Majestät des Gottes- fol A SAwlaiatelt und n : V4 von sich t A und entfernen | dienstes wird getadelt, die Gewalt dieses apostolischen Stuhles #0 Bis und demselben Glauben allen D erweisen, da sie die Gewißheit hat, | gerichtet, das Ansehen der Kirche angefochten und in \himpfliche nech E daß Alles, was der Glaube den Menschen zu halten und zu thun vorstellt, gebracht; die Gerechtsame der Bischöfe werden mit den A N von Gott geoffenbart worden ist, Heiligkeit der Ehe wird verlegt, die Ausübung einer jeden E n „Und daraus is dann ganz ersichtlich, in welch) großem Jrr!hum auch | tert, und es sind hieraus sowohl für das geistliche als bürgerliche A Jene sich befinden, welche, indem sie die O E und die Aus- E gar L ant co! die Wir gemcinschaftli rüche Gottes für Menschenwerk halten, in ihrer Verwegenheit es wagen, | mit Euch, Chrwuürdige DkUder, Ltt 7 : i Veileen nach M R A zu e:flären und zu deuten, da doch : „Da Wir nun bei einer so mißlichen Lage der Religion 4 e L Gott selbs eine lebendige Autorität bestellt hat, um den wahren und gesez- | lichen Verhältnisse, um das Heil der Heerde des d N a8 t Unscres mäßigen Sinn seiner himmlischen Offenbarung zu lehren, zu befestigen und | anvertraut worden, sehr besorgt sind, so werden aa E versucht alle Streitfragen in Sachen des Glaubens und der Sitten durch ein un- | apostolischen Amtes gemäß, sicherlich nichts ungewagt, nicht a N une trügliches Gewicht zu \chlichten, damit die Gläubigen nicht umhergetrieben | lassen, um aus allen Kräften für das Wohl der S chrisi Ae D werden von jeglihem Winde der Lehre, durh Schalkheit der Menschen, | meinde Fürsorge zu treffen. Allein auch Eure vortreffliche E A d durch die arglistigen Kunstgrisse der Verführung zum Jrrthum. Und diese | gend und Klugheit, Ehrwürdige Brüder, muntern Wir M are us E lebendige und untrügliche Autorität ist einzig und allein in jener Kirche | auf, damit Jhr, im zuversichtlichen Vertrauen auf die Ar e ew N vorhanden, welhe von Christus gebaut auf Petrus, der gesammten Kirche | in Gemcinschaft mit Uns die Sache Gottes und E hei Ca e Haupt, Fürsten und Hirten, dessen Glaube, wie er verheißen, nicht gebrehen | der Stellung, wclhe Jhr einnehmt, und nach der D e, e Lide würde, immerdar ihre rechtmäßigen Päpste hat, die ohne Unterbrechung von | kleidet seid, unerschrocken vertheidigt. Jhr begreiset, af r N E Petrus selbst ihren Ursprung ableiten, und auf dessen Stuhl sigen und | pfen müsset, daß es Euch feinesweges unvergnn ist, R as E (i elde auch derselben Lehre, Würde, Ehre und Gewalt Erben und Vertheidiger | Wunden der unversehrten Braut Christi geschlagen wer I jh cs sind. Und weil, wo Petrus, dort auch die Kirche ist 3), und Petrus durh | Heftigkeit sie von ihren bittersten Feinden Age en ie I den römischen Papst redet *), und in scinen Nachfolgern immerdar fortlebt | wisset Jhr gar wohl, daß es E A j aa T s erlaciintn und richtet *), und den Suchenden die Wahrheit des Glaubens gewährt ©), \ Krast den fkatholishen Glauben zu be ügen , un J aud ct deshalb sind die göttlihen Aussprüche ganz in dem Sinne anzunehmen, | und mit der größten Sorgfalt zu wachen, daß die Eu S welchen dieser römische Stuhl des heiligen Petrus angenommen hat und | traute Heerde im Glauben fest und unershütterlich beharre, do, annimmt, der, als die Mutter und Lehrerin aller Kirchen *), den Glauben, | wenn Jemand denselben nicht ganz und unverfälsdt bewahrt, er ohne Zwei- der oon Christus dem Herrn überliefert wörden, allezeit ganz und unverleßt | fel auf eta verloren gehen wird °). So lasset Euch denn, nach der Euch bewahrt und die Gläubigen gelehrt hat, indem er Allen den Weg des Heils | obliegenden Hirtensorge, stets angelegen sein, daß Jhr diesen Glauben auf- und die Lehre der unverfälshten Wahrheit zeigte. Denn diese is die Haupt- | recht crhaltet und bewahret; lasset nie nah, Alle in demselben zu unter- Kirche, von der die priesterlihe Einheit entsprossen *), diese ist die Mutter- | richten, die Wankenden zu befestigen , die Widersacher zurechtzuweisen , die Kirche der Andacht, in der die ganze und vollkommene Festigkeit der Reli- | Schwachen im Glauben zu stärken, und duldet nie etwas oder lasset es gion is ®?), in welcher der Vorrang des apostolischen Stuhles fortgelebt | mit Stillschweigen hingehen, was die Reinhcit dieses Glaubens auch nur hat!° ), zu der}wegen ihres vorzüglicheren Vorranges die gesammte Kirche, | im geringsten beeinträchtigen könnte. Und mit nicht geringerer Festigkeit des das is, die Gläubigen, die allenthalben zerstreut sind "'), ihre Zuslucht neh- | Gemüths unterhaltet bei Allen die Einheit mit der E chen Kirche, außer men muß, und wer mit ihr niht sammelt, der zerstreut '?). Wir also, | welcher kein Heil ist, und den Gehorsam gegen diesen Stuhl Petri, auf Ehrwürdige Brüder, die Wir durch den unerforschlichen Rathschluß Gottes | welchem, wie auf der festesten Grundlage, das ganze Gebäude unserer hei- auf diesen Stuhl der Wahrheit gesegt sind, fordern Eure ausgezeichnete | ligsten Neligion beruht, Sorget aber auch mit gleicher Standhastigkeit Frömmigkeit dringend im Herrn auf, daß ihr die Gläubigen, die Eurer } dafür, daß die heiligsten Geseye der Kirche beobachtet werden, da sie es Obhut anvertraut sind, mit aller Sorgfalt und mit allem Eifer zu ermah- } sind, durch welche die Tugend, die Gottesfurcht und die Andacdt sih vor- nen und aufzumuntern Euch befleißet, damit sie fest an diesen Grundsäyen | züglich erhalten und blühen. Da es aber in hohem Grade Sache des hal!en und niemals sih von Jenen täuschen und in Jerthum führen lassen, | Gewissens is, die Schlupfwinkel der Gottlosen zu entdecken und den Teu- die verabsheuungswürdig geworden sind in ihren Bemühungen, unter dem fel selbst, dem sie huldigen, daraus zu vertreiben *), so bitten und ermah- Vorwande des menschlichen Fortschrittes den Glauben zu zerstören und ihn | nen Wir Euch, daß Ihr auf jegliche Art und Weise die verschiedenartigen gottloserweise der Vernunft zu unterwerfen, welche die Aussprüche Gottes | Fallstricke der Feinde , ihre L und Jrrthümer, ihre Ränke und umzustoßen si bestreben und sich nicht entblöôden, Gott selbst, der durh | Umtriebe dem gläubigen Volke aufdccket, es von den pestartigen Schriften seine himmlische Religion für das Wehl und Heil der Menschen so gnä- | sorgsam entfernt haltet und selbes ohne Unterlaß ermahnet, daß es die dige Fürsorge zu tragen sih würdigte, die größte Unbill zuzufügen. Seften und Gesellschaften der Gottlosen wie eine Schlange sliehe und Alles „Nun aber, Ehrwürdige Brüder, sind euch die sonstigen Sceusale von | auf das sorgfältigste vermeide, was der Reinheit des Glaubens, der Reli- Jrrthümern und die Betrügereien gar wohl bekannt, durch welche die Kin- ion und der Sitten zuwider ist. Und in dieser Beziehung soll es nie ge- der dieser Welt die fatholishe Religion, das götilicbe Ansehen der Kirche Teabed, daß Jhr das Evangelium zu verkünden unterlasset, damit das christ- und die Rechte der geistlichen sowohl als weltlichen Gewalt mit Füßen zu ] liche Volk täglih mehr in den heiligen Vorschriften des hristlihen Geseges treten suchen. Hierher gehören die verruchten Aufwiegelungen gegen diesen | unterrichtet werde und in der Erkenntniß Gottes zunehme, das Böse ver- römischen Stuhl des heiligen Petrus, auf welchen Christus die unüber- | mcide und das Gute thue und auf den Wegen des Herrn wandle. Und windlihe Grundlage seiner Kirche gebaut hat. Hierher gehören die gehei- | da Jhr wissct, daß ihr Gesandte seid an Christi Statt, der von sich selbst men Sekten, die zum Verderben und zur Zerstörung aller kirchlichen und | sagt, er sei sanftmüthig und demüthig vom Herzen, und der nicht gekommen weltlichen Verhältnisse aus der Finsterniß aufgetaucht, und die von den ro- ist, die Gerechten zu berufen, sondern die Sünder , und der uns ein Bei- mishen Päpsten, Unseren Vorgängern, zu wiederholtenmalen durch ihre | spiel hinterließ, damit wir seinen Fußstapfen folgen, so unte1lasset nicht, apostolishen Briefe, welhe Wir aus der Fülle Unserer apostolischen Voll- | wenn Zhr welche findet, die sich an den Geboten des Herrn versündigen macht bestätigen und auf das genaueste zu befolgen befehlen, verboten und | und von dem Pfade der Wahrheit und der Gerechtigfeit abweichen , sie im mit dem Bann belegt worden sind "?). Dasselbe wollen auch die so argli- | Geiste der Milde und Sanftmuth mit väterlichen Ermahnungen und Rath- stigen Bibelgesellschaften , welche , die alte Kunst der Jrrlehrer erneuernd, | {lägen und in aller Güte, Geduld und Lehrweisheit zu warnen, zu bitten die Bücher der heiligen Schrift wider die heiligen Vorschriften der Kirche in | und zu schelten, da auf die, welche man bessern will, oftmals die Güte alle lebenden Sprachen überseyen, sie oft mit verkehrten Erklärungen aus- | mehr wirft als die Strenge, die Ermahnung mchr als die Drohung und legen und in einer jehr großen Anzahl von Exernplaren und mît ielem | die Liebe mehr als die Gewalt *). Bemübet Euch auch, Ehrwürdige Brü- Kostenaufwand an alle, wes Standes sie auch sein mögen, auch an die | der, aus allen Kräften es dahin zu bringen , daß die Gläubigen nach der ganz Ungebildeten, unentgelilich zu vertheilen und ihnen 4 aufzudringen | Liebe trachten und den Frieden suchen, und was zur Liebe und zum Frie- nicht naclassen, damit, mit Verwerfung der göttlichen Ueberlieferung, der | den gebört, emsig ausüben, damit hierdurch alle Zwistigkeit , Feindschaft, Lehre der Väter und des Anschens der katholischen Kirche, ein Jeder die | Eifersucht und Mißhelligkeit gänzlich erstickt werde und Alle sich gegenseitig Aussprüche Gottes nach seinem eigenen Urtheil erflärc, ihren Sinn ver- | lieben und in derselben Meinung vollkommen seien, dasselbe einstimmig füh- drehe und o in die allergrößten Jrrthümer verfalle. Diese Gesellichasten | len, dasselbe reden, dasselbe einschen in Christo Jesu, unserem Harrn. Lasset hat, nah dem Beispiele seiner Vorfahren, Gregor XVI. ruhmvollen An- | Euch angelegen sein, dem christlihen Volke schuldigen Gehorsam und Un-

essen St Mir, obwohl nicht mit gleichem Verdienst, getie- | terwürfigkeit gegen die Fürsten und Gewalthaber einzuprägen und dassclbe denfens, an dessen Stelle W Ges ms zu belehren, pa es, der Ermahnung des Apostels zufolge *), keine Gewalt

giebt, außer von Gott, und daß diejenigen der Anordnung Gottes wider- steben und mithin sich die Verdammniß zuziehen, welche der obrigkcitlihen Gewalt sih widerseyen, und daß daher das Gebot des Gehorsams gegen die Obrigkeit von Niemanden je ohne Sünde übertreten werden fann, es sei denn, daß etwas befohlen würde, was den Geseßen Gottes und der

Kirche zuwider wäre. ““ F (Schluß folgt.)

!) Gregor XV1l. Jn dem Rundschreiben an alle Bischöfe, das mit den Worten beginnt : Inter praecipuas machinationes.

2) Aus dem athanasishen Glaubensbekenntnisse.

3) S. Leo Serm. VIII. L 4.

4) Concil. Trident. Sess. XIIL Cap. 1, de Reformat.

5) Ad Roman. XIII. 1, 2.

!) Rom Xll. 1. i i i N

2) S. Joaun. Chrysost. Honnl. I. in Isa1.

3) S. Ambros. in Ps, 40.

4) Cons. Chalced, Act. 2.

5) Synod. Ephes. Act. 3.

s) S: Petr. Chrysol. epist. ad Eutich,

?) Conc. Trid. Sess. VII. de Baptism. l

9) S. Cyprian. Ep. 95 ad Cornel. Pontif. :

9) Litter Synod. Joan. Constanttinop. ad Hornusd, Pont. et Sozom.

Histor. lib, 3 cap. 8.

19) S, August. Epist. 162.

11) S, Irenacus. bib. 3 contra. haereses Cap. A,

12) S. Hieronyw. Epist. ad Damas. Pontif. j :

13) Clemens XIII. Const. In Eminentu, Bened. XIV. Constit. Providas, Pius VII. Ecclesiam a Jesu Ghristo, Leo XII, Constit. Quo

N Offenbarung X11. 6, ertull, de praescript. Cap. VIII.

graviora,

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