1846 / 353 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Bemerken gekündigt, daß die Rückzahlung des Nennwerthes derselben gegen Auslieferung der Pfandbriefe

| vom 1. Juli 1847 ab, entweder in Breslau bei dem Handlungshause Ruffer u. Comp. oder in Berlin bei der Königlichen Haupt - Seehandlungs - Kasse, erfolgen wird, und daß mit diesem Tage nach §. 59 der allegirten Verord- nung die weitere Verzinsung der gezogenen Pfandbriefe B. aufhört.

Die Jnhaber derselben haben daher bei der Präsentation be- hufs der Empfangnahme des Kapitals die Coupons Ser. 111. Nr. 4 bis 10 über die Zinsen vom 1. Juli 1847 bis Ende Dezember 185() mit abzuliefern, widrigenfalls deren Beträge bei der Auszahlung des Kapitals davon in Abzug gebraht werden müssen.

Gleichzeitig werden die Jnhaber der in den früheren Verloosun- gen gezogenen 4proz. Pfandbriefe B., nämlich:

aus der ersten Verloosung vom Jahre 1840:

Nr. 10743 bis einshließlich 10746 auf Haltauf à 50 Rthlr.

aus der Zten Verloosung vom Jahre 1842:

Nr. 21642 bis einschließlich 21648 und Nr. 21655 bis ein- \hließlich Nr. 21659, so wie Nr. 21663 und 21664 à 25 Rthlr., sämmtlih auf Wildschütß,

aus der 4ten Verloosung vom Jahre 1843: Nr. 3077 auf Rettkau à 200 Rthlr., Nr. 11369, 11370 auf Osten à 50 Rthlr., aus der 5ten Verloosung vom Jahre 1844: Nr. 8636 auf Lossen à 400 Rthlr. » 22241 auf Osten à 25 Rthblr., aus der 6ten Verloosung vom Jahre 1845: Nr. 81 auf Ratibor à 1000 Rthlr. » 3688 quf Roschowiß 200 Rthlr. » 17566 auf Siemianowihß 100 Rthlr. » 22747 auf Nieder-Radoshau à 25 Rthlr., welche, unseren Bekanntmachungen vom 28, Dezember 1840, 24. No- vember 1842, 6. Dezember 1843, 23. November 1844 und 18. De- zember 1845 entgegen, bis jeßt noch immer uiht zur Empfangnahme des Kapitals präsentirt worden sind, hierdurch wiederholt an die schleunige Abhebung der resp. seit 1, Juli 1841, 1. Juli 1813, 1. Juli 1844, 1. Juli 1845 und 1. Juli 1846 zinslos niedergeleg- ten Kapital-Beträge erinnert.

Berlin, den 16. Dezember 1846.

Königliches Kredit-Jnstitut für Schlesien.

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Angekommen: Der Kaiserl. österreihische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Trauttmansdorff-Weinsberg, von Neu - Streliß.

Uichtamtlicher Theil.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Württemberg. Der Schwäb, Merkur berihtet aus Stuttgart vom 14, Dezember Folgendes: „Auf den starken Schneefall der leßten Tage is in der vorigen Nacht {nell empfindliche Kälte eingetreten; wir hatten gestern Abend um 9 Uhr 117 Grad und heute früh um 7 Uhr 137 Grad Reaumur Kälte, in- dessen ist der Boden offen und mit einem tiefen Schuee bedeckt, so daß für die {önen Saaten nichts zu fürchten ist, Die Verbindung mit anderen Orten dagegen i}, da die Schneebahn noch nicht voll=- kommen hergestellt ist, sehr ershwert, und es fehlen diesen Vormittag noch mehrere Posten von verschiedenen Seiten her.“ Die Zahl der Studirenden auf der tübinger Universität beträgt gegenwärtig 852 (worunter 96 Ausländer). Davon sind in diesem Halbjahr neu angekommen 236. Jm lebten Sommer - Halbjahr war die Zahl der Studirenden 863 (darunter 98 Ausländer) und im leßten Winter- Halbjahr 890 (worunter 82 Ausländer).

Großherzogthum Hessen und bei Nhein. Der Groß- herzog und der Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar-Eisenach tra- fen am 15. Dezember von Mannheim in Darmstadt ein, speisten bei Hofe und seßten dann auf der Eisenbahn die Reise nah Frankfurt weiter fort. Das mainzer Wochenblatt vom 16. Dezember ent- hält eine, erhaltenem Auftrage gemäß, von dem dortigen Bürger- meister Nack erlassene und die in der Provinz Rheinhessen beabsih- tigten Versammlungen wegen Besprechung der Mittel zur Erhaltung der rheinhessishen Rechtszustände betreffende Bekanntmachung, welche besagt, daß durch Reskript Großherzoglichen Ministeriums des Jnnern und der Justiz vom 10ten d. M. die Kreisräthe der Provinz ange- wiesen worden seien, darüber zu wachen, daß Versammlungen obiger Art als unzulässig und nah Jnhalt der Verordnung vom 17. Sep- tember 1819 und vom 23. Juni 1832 unerlaubt, weder stattfinden, noch Einladungen zu denselben erfolgen dürfen, und daß die Bestim- mungen jener Verordnungen streng zu handhaben seien. Auf Grund dieses Ministerial - Resfripts hat denn auch eine wenige Tage zuvor beabsichtigte Bürger-Versammlung in Mainz nicht stattfinden dürfen. Die Großherzoglich Hessishe Zeitung enthält in ihrem neuesten Blatte einen ausführlichen Bericht über die Sißung der zweiten Kammer der Stände vom 10. Dezember (\. Nr. 348 der Allg. Preuß. Ztg.) und bemerkt:

Von den Artikeln des zweiten Abschnitts, der von der Scheidung auf gemeinschaftlihen Antrag beider Ehegatten handelt, wurde nur Art. 116 Gegenstand einer ausführlichen Berathung: Nachdem der Abg. Franck (von Reddighausen) das Wort ergriffen hatte, um gegen das zu protestiren, was in den Motiven hinsichtlih der Machtvollkommenheit des Regenten zu- gleich in der Eigenschaft als oberster Bischof der evangelischen Landeskirche in Bezug auf Ehescheidung ausgesprochen worden sei, und der Gr. Re- gierung8-Kommissar dagegen hervorgehoben hatte, das von dem Abg. Franck Berührte finde sh niht im Gesey - Entwurfe, sondern nur in den Motiven, daher es an einem Anlasse, sich zu äußern, fehle, nahm der Abg. Wernher das Wort, um sich im Sinne des Abg. Franck auszusprechen und dann zur Betrachtung des Artikels selbst überzugehen. Der Redner er- flärte sich gegen das im Gesey- Entwurf ausgesprochene Prinzip, daß das Eheband durch Vereinigung des Willens beider Ehegatten getrennt werden fönne, weil dadurch das hochwichtige Justitut der Ehe in seinem Junersten zerrüttet werde; bei der Trauung verpflichteten sih Beide cidlih, und das Ende sei die Willkür. Welcher Widerspruh zwischen Anfang und Ende! Also auch cine Ehescheidung ohne ein auf Erforschung der Gründe gestüß- tes richterlides Erfenntniß? Das französishe Recht habe diese seine Schwäche gefühlt und den bedenklihen Grundsay durch Häufung von Schwierigkeiten fast aufgehoben, während der Entwurf Erlcichterunzen ge- stattez; sei auch Abncigung der Grund des Verlangens beider Ehegatten, geschieden zu werden, so liege derselben in 999 Fällen unter 1000 die Nei- gung für einen Anderen zu Grundez bei der Aussicht, ein anderes Ehe- band zu schließen, werde die Untreue befördert, Der Großherzogliche Regierungs-Kommissar erwiederte, er ehre die Ansicht des Ab-

eordneten Wernher, könne sie aber nicht theilen. Betrachte man das

ystem des Entwurfs, so werde man finden, daß er leichtsinnigen Ehe- scheidungen den Weg nicht bahne, Redner zählte die Voraussezungen und Schwierigkeiten auf und deutete darauf hin, daß zur Erreichung des Zieles ein Zeitraum von wenigstens vier Jahren durchschritten werden müsse. Be- harre das Ehepaar während dieser langen Zeit ununterbrochen bei sei- nem Vorsaye, so könne man mít apodiktisher Gewißheit annehmen, daß eine wahre Ehe eigentlih gar niht mchr existire, vielmehr eine unüberwind- lihe Abneigung Play gegriffen habe, und der Staat habe kein Junteresse

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dabei, eine Verbindung bestehen zu lassen, die das Schauspiel cines solchen Grades wecsclseitigen Hasses gewähre. Wolle man den Geseh - Entwurf verwerfen, so führe man die Abänderung eines Rechtszustandes herbei, der diesscits und jenseits bestehe, denn die in den älteren Provinzen übliche Schei- dung wegen odium implacabile sei, zumal wenn die Parteien sich insgeheim verstanden hätten, viel kürzer und weit leichter zu erlangen, als die durch den Entwurf vorgeschlagene Scheidung auf gemeinschaftlihen Antrag. Wenn der Entwurf dic Formalitäten des Code gemildert habe, so müsse man bedenken, wie der Code zu seinen Formen gekommen sei. Jun der französisben Revolution sei das Geseg ergangen, daß alle Ehegatten sich ganz beliebig fönnten scheiden lassen und zwar auf der Stelle. Um diesen Zustand zu paralisiren, sci der Code auf das entgegengeseßte Extrem ge- rathen, nämlich die Scheidung zwar zu gestatten, sie aber durch Formen fast unmöglich zu machen, das erscheine aber des Geseßgebers nicht würdig. Alle Formen und Bedingungen des Entwurfs seien einzig darauf berechnet, zur Gewißheit zu gelangen, daß dic staatliche Lösung des Bandes eine Noth- wendigkeit ci. Nachdem der Abg. Peerrot seine Ansicht ausgesprochen hatte, erhob sich der Abg. Weyland: Das Justitut der Scheidung auf Antrag beider Ehegatten sei der Schlußstein des ganzen Systems; fehle es, so zeige sih eine wesentliche Lücke; die dagegen vorgebrachten Gründe hätten ihn nicht überzeugtz berufe man sich darauf, die französishe Gesepgebung sci zu streng, fiade daher selten Anwendung, fo verlange man damit nur, daß gemäßigt werden solle, Stüße man sich auf das Gelöbniß bei der Trauung, und leite man varaus cinen Grund ab, so beweise derselbe zu viel, also gar nichts, da er auch der Scheidung auf Klage entgegenstehen würde. Gebe man an, daß fast in allen Fällen, dem Widerwillen eine Neigung für eine andere Person und die Absicht, sih mit derselten ehelih verbinden zu wollen, zu Grunde liege, so liege darin eine willfkürlihe Behauptung ; dieses Motiv erscheine in der Regel dann, wenn auf Scheidung geklagt werde. Erhebe man den Vorwurf, daß der Richter die Gründe nicht erfor- schen dürfe, so tadle man, was als Vorzug des Systems erscheine. Mache man geltend, daß der Code civil wenigstens sehr strenge sei, so müsse man auf das Gescybach sür das Königreich der Nicde; lande hindeuten , welches die Strenge gemildert habe; wende man ein, daß das Jnstitut fein deutsch- rechtlihes, #6 ignorire man, daß das österreichishe Gescßbuch es adoptirt habe, indem es Katholiken von Tisch und Bett und Protestanten vom Bande scheiden lasse, daß Aehnliches in der Geseßgebung von Preußen zu finden. —— Nachdem der Abg. Wernher noch einmal das Wort genommen und der Großhe1zogliche Negieru"gs-Kommissar ihm geantwortet, erhob sich der Abg. Brunck, um den von dem Abg. Franck (von Reddighansen) unterstügten Antrag zu stellen, die in dem Artikel genannte Zeit von zwei Jahren auf vier Jahre zu erhöhen; nah seiner Erfahrung sei jene Zeit am reichsten an chelichen Zwisten. Der Abgeordnete Kilian: Kein blinder Verehrer des Code civil, erfenne er an, daß derselbe die For- men zu sehr gehäuft und dadurch nachtheilig eingewirkt habe, Troß dieser Anhäufung von Schwierigkeiten, deren Üeberwindung mit ‘grofen Kosten verbunden, habe man in Rheinhessen Beispiele einer Prozedur we- gen freiwilliger Scheidung. Bei dem zwcijährigen Zeitraum solle man es belasscn, da bei den wenigsten Scheidungen die Ehe länger bestanden habe. Der Gr. Negierungs-Kommissar erklärte sich gegen das Amendement des Abg. Brunck, indem es möglich sci, daß sih die Gründe unmittelbar nach dem Abschluß der Ehe ergäben. Als hierauf die Kammer zur Abstimmung \critt, nahm sie mit 40 Skt. gegen 3 den Art. 116 an, indem sie sich vor- behielt, über das Amendement des Abg. Brunck besonders abzustimmen ; die- scs ward mit 37 St. gegen 6 verworsen,

Frankre.

Paris, 14. Dez. Man versichert, die Beförderung des Vice- Admirals Prinzen von Joinville zum Grade eines Admirals werde am 1. Januar erfolgen.

Die Presse erzählt, Lord Palmerston hätte sehr gewünscht, daß der Bey von Tunis au nah London komme, um ihn von dem französi= hen auss\cließlihen Einflusse zu befreien, wobei die Etiketten-Frage aber ein Hinderniß geboten habe. Lord Normanby sei beaustragt worden, dem Minister des Bey, Herrn Raffo, zu verstehen zu geben, wie es in des Be9?s Interessen liege, Großbritanien zu berücksichtigen und den Schein zu vermeiden, als ergebe er sich ganz dem französi-= Jnteresse. Nichtsdestoweniger habe sich der Bey nihht bereit dazu ge- funden, indem er fest darauf beharre, als souverainer Fürst behandelt zu werden, wozu man sih englischerseits nicht verstehen wolle. Lord Palmerston solle sogar eine Depeshe au Lord Normanby ge=- sandt haben, die zur Mittheilung an Herrn Raffo bestimmt gewesen, und worin der englische Minister gesagt, daß der Bey siher mit vieler Herzlichkeit würde empfangen werden, daß das britische Kabinet aber Pflichten zu erfüllen habe, die ihm nicht gestatteten, den Bey der Vorstellung des türkishen Gesandten zu entheben, Der Bey müsse erwägen, daß er auch andere Nachbarn als die von Al= gerien zu beahten habe. Troßdem sei der Bey hartnäckig geblieben und wolle nun in Begleitung des französischen General-Konsuls Lagau direkt nach seiner Heimat zurückehren.

Es sind jeßt 1000 bis 1200 Kanonen und Haubiben, die zur Bewaffnung der detaschirten Forts von Paris dienen sollen, in ferti- gem Stande. i

Für den straßburger Handelsstand is die dort seit vier Monaten errihtete Bank von außerordentlichem Nußen, denn während noch im vorigen Jahre zu ganz ungewöhnlich hohen Zinsen diskontirt wurde, trägt jeßt der Zinsfuß der Bank, der nur 4pCt. beträgt, da= zu bei, daß sich die Geschäfte vermehren und selbst benachbarte deut= \he Städte dies Bank = Jnstitut zu benußen suchen. Jn der kurzen Zeit seines Bestehens sind schon daselbst etwa 12 bis 15 Millionen Wechsel diskontirt worden.

Die Regierung soll nun definitiv die Zurückberufung des Konsuls von Mauritius, Barbet de Jouy, beschlossen haben, weil si derselbe gegen den englischen Admiral ungeziemend benommen.

Der Courrier français berichtet, der österreichische Ge-= sandte, Graf Lüßow, habe in Rom gleih nah seiner Rückfehr eine lange Konferenz mit Herrn Rossi gehabt, und es heiße, daß beide Höfe, der österreihishe und französische, fortan in den römischen An= gel-genheiten eine gleihe Bahn einhalten würden. :

Das Journal des Débats will jeßt wissen, daß die Bank niht nöthig habe, zu außerordentlihen Maßregeln zu schreiten. Es sei fein Mangel an Geld, und man fürchte durchaus nicht Verlegen- heiten gegen Énde des Jahres, indem man darauf vorbereitet sei. Die Einzahlungen für die Lyon-Bahn geschähen leiht, was für die übrigen Bahnen auf ein Gleiches schließen lasse, Das Getraide sei freilih noch niht gefallen, troß der großen Getraide-Einsfuhr.

Aus den Departements vernimmt man, daß die Präfekten Ver= stärkungen der Besatzungen verlangt haben, indem man noh böhere Getraidepreise und in dessen Folge Unruhe erwartet.

Großbritanien und Irland.

London, 14. Dez. *), Die Rückkehr des Hofes von der Jn- sel Wight nah Windsor ist auf den 18ten festgeseßt. Die jüngeren Mitglieder der Königlichen Familie sollen künftig eigene Hofhaltungen erhalten, und es is} besonders im Plane, Frogmore Lodge, den jebi-

en Wohnsiß der Herzogin von Kent, in eine gesonderte Residenz für den Prinzen von Wales umzuwandeln. Die Herzogin soll bereits wegen des Landsißes St. Leonard im nördlichen Bezirke des Windsor- forstes in Unterhandlung stehen, um dort künftig ihre Wohnung auf= zuschlagen. -

Aus Dublin wird gemeldet, daß O'Connell’s Vorschlag zu einer Wiederaussöhnung der getrennten Repeal - Mitglieder niht mehr von

*) Da die hamburger Posten heute ausgeblieben, so sind uns auch die englishen Zeitungen ‘voni, 15ten nicht zugekommen,

‘der Regierung für die Lebensmittel vorgeschlagenen Kredì

den Leßteren zurückgewiesen wird. Die Führer des „jungen Jy hielten vorgestern eine Versammlung, in welcher mehrere Änt welche die Gutheißung der von O'Connell gemachten Vorschli Î Zweck hatten, einstimmig angenommen wurden. Nj

niederlande.

Aus dem Haag, 12. Dez. Gestern Abend wurde j, neu erbaute Königliche Reitshule durch ein großartiges militgi; Fest eingeweiht. Das kolossale Gebäude war in ein Amphit, umgewandelt, in welhem sich Tausende von Zuschauern, Herre] Damen, versammelt hatten. Das Jnnere des Gebäudes wg \Hmackvoll dekorirt, uad über dem Königlichen Balkon Prang Waffenpyramide mit den Nationalflaggenz der Namenszug des hi, strablte in Gas, Gegen 7 Uhr erschienen der König, der Pri Oranien und der Prinz Friedrich in Mitte der Versammlung, f, dem das Volkelied gesungen war, begannen die militairischen 1, gen, zuerst Feten, dann Turnen und zuleßt Reiter-Uebungcn, j Soldaten, welche fih in irgend einer Uebung auszeichneten, ej

Preise.

Amsterdam, 14. Dez. Die Regierung hat ein Anlehy 1 Mill. Fl, die vierte Serie des Abschlusses von 8 Mill, J, Bestreitung der Kosten der Trockenlegung des Haarlemer Ind ausgeschrieben, Die Zinsen sollen 45 pCt. jährlich betrage, N Lieferung soll in zwei Terminen geshehen, 50 pCt. vor Oder p jy 1, Februar und 50 pCt. vor oder an dem 15. Juli 1847, Y

Dem Vernehmen nach, i} die Einwechselung der alte, den- und halben Gulden - Stücke auf den 21. bis 24, und

des Schaßes festgescht worden. Belgien.

‘ellen sind in diesem Augenblicke {hon außer Thätigkeit geseßt ; rit eine der traurigsten Krisen, die im schlimmsten Moment des

ahres, mitten im Winter, ausbricht.“ /" Die Independance weist auf die Nothwendigkeit hin, bei

Ln großen Elend der arbeitenden Bevölkerung in Flandern möglichst 2 vere Arbeiten beginnen zu lassen, welhe den Leuten Beschäftigung

d Brod gäben. Es sei unerklärlih, daß die Regierung die Ent- heidung über die direkte Eisenbahn von Brüssel nah Gent über Alost ; möglichst beshleunige, Außerdem gebe es noch mehrere andere d ihipläne, die auf sich warten ließen. Und nur dur ihren schleu- ien Beginn könnten Hülfsquellen zur Beschäftigung des Landvol- 1 gewonnen werden. :

‘Die bekannte politische Gesellschaft, „VAlliance“, hielt vorgestern hend eine Sibung, in der sie zuerst ihre Statuten mit den Be- (sen des liberalen Kongresses vom Sommer in vollständigen Ein- s N ann Sms auf den März k, J. den liberalen ongreß selbst wieder einberief, wozu ihr bekanntlich dur dessen Be- luß die Jnitiative zusteht. Alle gegen den Zusammentritt desselben Arheitenden erflärte die Versammlung nicht mehr für Liberale aner- Snnen zu können, Die „Alliance“ hat au die von den aus ihrem hooße ausgetretenen parlamentarischen oder alten Liberalen gebil= (u Truß - Allianz, „VAssociation liberale“, aufgefordert, eine der ahl ihrer Mitglieder entsprechende Deputation zum literalen Kon- zu wählen, Diese leßtere Gesellschaft hat sich au nun defini- y fonstituirt und zählt 324 Mitglieder.

S Der Senater Baron Vanderlinden d'Hoogvorst, im Jahre 1830

Ea

F Mitglied des Kongresses und seit 1831 des Senats, is vorgestern

: A R Wer gestorben. 29, Dezember d. J. bei der niederländishen Bank und deu V er ges!

F Die Verfasser der Shmäh - Artikel im Mephistopheles und Mr gus, st0 wie deren Herausgeber und Drucker, sind vor die Assisen erwiesen worden; eben so die Herausgeber und Drucker, welche ge- isse Bilder und Karikaturen, die eine öffentlihe Beleidigung gegen

Brüssel, 16. Dez. Der König und die Königin sind s

früh von hier nah Paris abgereist.

Ju der fortgescßten Diskussion des Geseß=-Entwurss, y her dem Departement des Junern Kredite für die ( mittel, für die Aufmunterung der Leinen - Judustrie und fuj Bewässerungen der Campine eröffnet, schilderte Herr Liedts dass lihe Elend der beiden Flandern. Er machte verschiedene Ben gen über die Anwendung der Mittel, welhe man wählen mij diese hungernde Bevölkerung zu unterstüßen, welche der Paupef

zu seiner Beute gemacht habez allein er vertagte seine Bemerhyf über die Frage des Pauperismus bis zur Diskussion des Geseh

wurfs über die Bettler-Depots. Er tadelte übrigens die Wil feit der sogenannten Unnen-Kommissionen, deren Resultate die daß die Lage der arbeitenden Bevölkerung von Flandern, statt gebes nur vershlimmert worden. Denn indem jene Comités nur den klei Theil der Bevölkerung in Beschaffung des Rohstosses und in As ihrer Fabrikate unterstüßten, wäre gerade die Folge davon, daß | große Mehrheit der Arbeiter im Gegensaß zu den wenigen begünsti ten Arbeitern in Nachtheil käme und darunter leiden müßte, Seig Ansicht nah, würden die verlangten 300,000 Fr. , die auß \oli Weise verwandt würden, nur ein verdecktes Almosen sein und Begünstigung für eine kleine Zahl bilden, die im Ganzen {t rückwirken müsse. Der Minister des Jnnern bekämpft diese] sicht, indem er die Versicherung gab, daß diese 300,000 Fr. wi nunmehr zu ernstliher Ermunterung der Judustrie verw werden würden. Eine längere Debatte / welcher die meisten Redner sih insbesondere über das Elend drr) drischen Prooinzen verbreiteten. Zwei Amendements wurden 1

dessen niedergelegt ; das erste, durch Herrn Rodenbach und 1 Mitglieder unterzeichnet, bezweckt, den von der Central = Sectá

1,500,000 Fr. um 500,000 Fr. zu erhöhen; das zweite, durch H Dehacerne unterzeichnet, hat den Zweck, den für die Ermunte der Linnen=Jndustrie bestimmten Kredit von 300,000 Fr. auf 600) Fr. zu erhöhen. Die Kammer beschloß, die Diskussion dieser Ama ments an die der Artikel des Geseß-Entwurfs, worauf sie \ih by hen, zu knüpfen, und seßte die allgemcine Diskussion fort. Die Hei Villegas, de Bryne und van Custem bestanden vorzüglich auf Nothwendigkeit, die öffentlichen Arbeiten thätig zu betreiben, J Minister der öffentlihen Arbeiten antwortete, daß in 1 gen Wochen, ungeaht;t des Winters, wichtige Arbeiten unternon werden köunten, Alle den heiden Flandern angehörenden Redner ben die Nothwendigkeit hervor, die Unterstützungen mit Ursa dung, mit Gerechtigkeit und vorzüglich zur schillichen Zeit 18 theilen. Der Minister des Jnnern antwortete, die Regi werde fein Mittel vernach!ässigen, sich über die Bedürfnisse der G meinden aufzuklären und ihnen alle Unterstüßungen zu bewiligt welche sie zu erwarten berechtigt seien. Er bemerkte indessen, dazu die flandrischen Arbeiter ermuntern üsse, Arbeit in dea Provinz) suchen, welche Arbeiter verlangten, und er führte als Must deutschen Arbeiter an, welche in die wallonischen Provinzen fin um hier Arbeit und Brod zu finden. Herr Delehaye beshw! Regierung, an dem Fortschritte der neuen Lianen-Judustrie zu 0 ten und sich zu bemühen, die Spinner in Weber zu verwandeln 4 Redner sah in den leßten durch Deutschland genommenen Zoll-W regeln eine wichtige Ursache der Verdoppelung der Krisis und sa! die Regierung auf, aus allen Kräften die Wikungen zu verhin welche die Fortdauer dieser Maßregeln hervorbringen fönnte. S igart gab das flandrishe Elend dem Klerus {huld und beri auf Jtalien, Spanien und Portugal, deren Gesunkenheit er aut her Quelle herleitete. Das flandrische Elend fließe zumeist aus derl senheit des Landvolkes. Herr de Theux wies diese Besch energish zurück. Wenn die wallonischen Provinzen besser daran [i

liege dies an den manuigfaltigen Produkten dieser Gegenden, die zu d

niht so bevölkert seien als Flandern. Es sei zu bedauern, dag N

entspann ih,

Person des Königs in sih \chließen, veröffentlicht und verkauft

Wen, Der General - Prokurator Bavay wird das Wort in der

ahe nehmen.

Ein am 12ten d. im Ministerium der auswärtigen Angelegen- iten in Betreff der definitiven Bildung der Gesellschaft sür die ¿fuhr der Erzeugnisse der Linnen-Jndustrie stattgehabte Konferenz {t beinahe die Beendigung der Unterhandlungen in Betreff der ganisation des Personals dieses wichtigen Justituts herbeigeführt. ) if anerfannt worden, daß zu Geut ein Direktor der industriellen d zu Antwerpen ein Direktor der kommerziellen Angelegenheiten n müsse. Am 17ten d. wird cine neue Konferenz statthabeu, welche, e man hofst, definitiv sein wird.

Bei der Wahl zu Tournay, welches bisher entschieden katholische andidaten gewählt hatte, trug diesmal der liberale Kandidat Baron Espierres zwei Drittheile der Stimmen davon. Die Liberalen be quvten, daß nur durch die Convention von Tournay die Wähler eser Stadt auf ihre Seite getreten wären.

Baron Sullivan de Graß de Servond, belgisher Gesandter am iner Hofe, ist in den Orafenstand erhoben worden,

Von Lüttih und der Umgegend aus petitionirt man beständig r Rectification des Maasbettes, indem man dies als höchst nöthig ildert, sollten niht die Fluß - Anwohner den Folgen der Ueber- emmungen fernerhin ausgeseßt bleiben,

Schchchweiz.

Kanton Tessin. (Frankf. Journ.) Am 5. Dezember konnte idlih der Große Rath eröffnet werden. Zum Präsidenten desselben rde Herr Advokat Joh. Jauch gewählt, der sich in seiner Antritts- de mit Bezug auf das Konkordat mit der erzbischöflichen Kurie ge- die Regierung aussprah, „deren Pflicht die genaue Vollziehung Heseße sei.“ Zu einem Vice-Präsidenten wählte die Versamm- hz Herrn Peter Romerio. Das Kreisschreiben der erzbishöflihen ie, wegen dessen Herr de Marchi die Regierung interpellirte, erwähnt ht ausdrücklih des Sonderbundes, dagegen ist stets von den katholischen intonen und zwar auf eine Weise die Rede, daß kein Zweifel rüber walten fann, daß unter den Gefahren, deren das Schreiben oft gedenkt, nur die gemeint sind, welche dem Sonderbunde dro= n, Zwar wird in dem Schreiben betheuert, man wolle sh auf e Veise in Politik einmischen ; doch wird stets auf die Gefahren gewiesen, welche das gegenwärtige politishe Treiben mit sih bringe. ieses politische Treiben wird als religionsgefährlih gescildert, und n einer anderen Religion, als der katholischen, ijt nie die Rede. jednend is es ebenfalls, daß den fatholishen Kantonen großes b gespendet wird, \o daß die den Katholiziómus bedrohenden Ges ren nicht aus ihnen selbst kommen können.

Ftalten

Nom, 5. Dez. Nachstehendes ist der Schluß des (in der sigen Beilage der Allg. Pr. Ztg. abgebrochenen) päpstlichen ndshreibens : „Da es aber nichts giebt, was Andere zur Andacht und zum Dienste les fräftiger ermuntert, als das Leben und Beispiel derer, die sih dem ilihen Dienste geweiht haben '); und da wie dic Pricster, so auch das l! meistentheils beschaffen zu sein pflegt, so sehet Jhr, vermöge Eurer glichen Weisheit, wohl ein, Ehrwürdige Brüder, daß Jhr mit der ten Sorgfalt und Bemühung dahin arbeiten müsset, daß beim Klerus iher Anstand, unbescholtener Lebenswandel, Heiligkeit und Gelehrsamkeit Yrleuhten, und daß die kirhlihe Zucht nah Vorschrist der heiligen nones ganz genau gehalten, wo sie aber in Verfall gerathen sein le, in ihren früheren Glanz wiederhergestellt werde. Deshalb müßt t auh, wie Jhr sehr wohl wisset, Euch sorgfältig hüten, daß # nit, wie der Apostel vorschreibt, irgend Jemanden voreilig die Hände (geh sondern nur denen die heiligen Weihen ertheilet und sie zur Ver- bt der heiligen Geheimnisse zulasset, welche genau und sorgsam er- nend! durch den Schmuck aller Tugenden, als durh decn Ruf der i it ausgezeichnet, Euren Diözesen zum Nuyen und zur Zierde n knnen, und die, indem sie sh von allen den Dingen enthalten,

sich zu Ausfällen gegen den Klerus veranlaßt sehe, der jeßt P

ermeßlihes thue, um das Clend zu mildern z es sei eine bö}

Erfindung, daß die flandrische Bevölkerung durch den Klerus U

und geknechtct wäre. [Uebrigens sprah sich der Minister lit auch dafür aus, daß man die alte Linnen - Jndustrie nicht auf! dürfe, sondern ihr wirksam aufhelfen müsse. Herr Dehaernt) theidigte die Wirksamkeit der Linnen - Comités und meiute, dag) mit guten Webstühlen und guten Rohstossea trefflihe Dienste o

hs Geistlichen untersagt sind, auf Lesen, Ermahnung und Lehre in Indes / lihtend, für die Gläubigen ein Vorbiid sind, im Worte, im fardi n der Liebe, im Glauben, in der Keuschheit?) und bei Allen anbild ervecken und das Volk zum Unterrichte der christlichen Religion rgân en, ermuntern und aneifern ; denn gewiß is es besser, wie unser sir Dig nedifft XIV., unsterblihen Andenkens, sehr weise ermahnt, ; O zu haben, aber tüchtige, fähige und brauchbare, als viele, L ae Erbauung des Leibes Christi, das is der Kirche, durchaus nichts

ürden?), Es is Euch aber auch nicht unbekannt, daß Jhr die

würden. Uebrigens fei er der Ansicht, daß man die Handwt nicht aufzugeben brauche, indem sie selbst in England noh bein

werde. wi

Jn dem Organ des Flandres liest man Folgendes: ct

shlimmen Naqrichten, die wir in der leßten Zeit gaben, größtentheils die Lage der Landleute, eine Lage, die in Folgt * strengen Jahreszeit immer unerträglicher wird. Heute müssen ci Bezug auf Gent melden, daß die zahlreiche Arbeiterklasse dieset S von einer Arbeits - Unterbrehung bedroht is. Bei der jeBigE der Dinge steht höchlih zu befürchten, daß unsere Fabrifen i ¿i nöthigt sehen werden, zu feiern und ihre Arbeiter zu, em Einige haben bereits zu diesem äußersten Mittel greifen müssen Andere werden bald zu demselben Schritte veranlaßt sein. i Zustand erstreckt \ih weiter und gilt auch für die Fabrifen (3 wallonishen Provinzen; die Hüttenwerke von drei ihrer größten v

s die Kenntnisse derer , welhen Jhr die Sorge und die Leitung da E anvertraut, noch mit größerer Genauigkeit prüfen sollet, damit tva reue Ausspender der vielfachen Gnade Gottes sich besleißen, durch ) durch x der Sakramente, dur Verkündigung “des göttlichen Wortes weides as Beispiel guter Werke das ihnen anvertraute Volk beständig on zy E unterstüßen, selbes in allen Vorschriften und Lehren der Re- t hr e etweisen und auf den Weg des Heiles zu führen, Denn das einach[ä sf. ein, daß, wenn die Pfarrer ihre Pflicht entweder nicht kennen oder fle Zugg n sogleich auch dic Sitten der Völker in Verfall gerathen, daß die d und ht ersblaffflt, die Uebung der Religion sich auflöft und zu nichte

alle Laster und Verderbtheiten sih leicht in die Kirche einschlei-

1 1) Cnc. Trid. Sess. XXIV, Cap. 1 de Reformat. ») R, Timoth, 4, 12. ened. XIV. Jn dem Rundschreiben an alle Bischöfe, das mit Vorten beginnt; „Ubi primum”, n

chen. Damit aber Gottes Wort, das lebendig und kräftig und durchdring- licher is, als ein sharfshneidendes Schwert !) zum Heile der Seelen diene und nicht durch die Schuld der Prediger unfruchtbar werde, so höret nicht auf, Ehrwürdige Brüder, den Verkündigern des göttlichen Wortes einzuprä- gen und aufzutragen, daß sie das so hohwichtige Amt ihres Berufes sich zu Gemüthe führen und den Dienst des Evangeliums mit aller Gewissen- haftigkeit versehen, niht mit überredenden Worten menschliher Weisheit, nicht mit einem weltlihen Aufwand citler, gefallsüchtiger Beredtsamfeit und Schmeichelei, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, damit sie das Wort der Wahrheit recht behandeln, nicht s selbst, sondern Christum den Gefreuzigten predigen und die Glaubenslehren und Gebote unserer heiligsten Religion nah der Lehre der katholishen Kirche und der Vätec in einer würdevollen und einlcuhtenden Art von Rede dem Volke klar uad offen erflären und Alle von Sünden abschrecken, zur Andacht entflam- men, damit die Gläubigen, durch das Wort Gottcs heilsam belehrt und erquit, alle Laster vermeiden, den Tugcuden nachstreben und so den ewi- gen Strafen entgehen und die Herrlichkeit des Himmels erlangen mögen. Ermahnet, ermuntert beständig alle Geistliche, gemäß Eurer oberhirilichen Sorgfalt und Klugheit, damit sie ernstlih des Dienstes, den sie von dem Herrn erhalten haben, gedenken, die ihrem Amte eizenthümlichen Pflichten in allen Theilen aufs emsigste erfüllen, ih die Zierde des Hauses Gottes schr zu Herzen nehmen, mit dem innigsten Gefühl der Andacht ohne Unter- laß den Bitten und Gebeten obliegen und die fanonischen Tagzeiten nach Vorschrift der Kirche beten, damit sie dadur für sih den göttlichen Bei- stand zu den hèchst wichtigen Verrichtungen ihres Amtes erflchen und für das christlihe Volk die Gnade und Barmherzigkeit Gottes erlangen mögen.

„Da es aber, Ehrwürdige Brüder, Eurer Weisheit nicht entgchet, daß nur aus ganz gut gebildeten Klerifern brauchbare Diener der Kirche hervorgehen können, und daß deren zweckmäßige Erziehung auf die übrige Lebenszeit einen großen Einfluß hat, so fahret denn fort, den ganzen Nach- druck Eures bischöflichen Eifers darauf zu richten, daß die jungen Kleriker chon von ihrer zartesten Jugend an sowobl zur Andacht und gründlichen Tugend angeleitet, als auch în den Wissenschaften und ernsteren Studien, besonders in den firchlihen, gehörig unterrichtet werden. Darum soll Euch nichts dringender und wictiger sein, als mit aller Mübe, Einsicht und Be- triebsamkeit, nah der Vorschrift des Kirchenraths von Trient, Klerikal -Se- minarien zu errichten, wo sie noch nicht bestehen, wo sie aber schon bestehen, sie, wenn es nöthig is, zu erweitern, mit den besten Vorstehern und Lehrern zu verschen und mit der angestrengtesten Ausmeksamkeit zu wachen, daß in densclb n die jungen Kleriker in der Furcht Gottes und kirhlihen Zuebt heilig und religiós erzogen, vorzüglich aber in den hciligen Wissenschaften nach der katholischen Lehre und fern von aller Gefahr irgend cines Jrr- thums, so wic auch in den kirchlichen Ueberlieferungen, in den Schriften der heiligen Väter, in den heiligen Ceremonien und Gebräuchen fleißig und vollständig unterrichtet werden, damit Jhr emsige und geschickie Arbeiter be- kommt, die, vom firchlihen Geiste bescelt und in den Studien gut bewan- dert, dereinst die Heerde des Herrn getreulih zu wciden und muthig den Kampf des Herrn zu bestehen vermögen. Da es Euch ferner bekannt ist, daß der fromme Gebrauch geistliher Exerzitien zur Erhaltung und Bewah- rung der Würde und Heiligkeit des geistlichen Standes schr viel beitrage so höôret nicht auf, gemäß Eurem bischöflichen Eifer, ein so heiliges Werk zu betreiben und Alle, die zum Dienste des Herrn berufen sind, zu ermah- nen und aufzumuntern, daß sie sh oftmals, um jenen Ererzitien obzulie- gen, an einen passenden Ort zurückziehen, damit sie, fern von allen äufe- ren Sorgen, mit desto mehr Anstrengung ih auf die Betrachtung der ewigen und göttlichen Dinge verlegen und den Schmuß, den sie durch den Staub der Welt sih zugezogen haben, abwischen und den lirchlichen Geist erneuern fönnen und sie solchergestalt den alten Menschen mit scinen Werken ablegen und den neuen anziehen , der erschafsen is in Gerechtigkeit und Heiligkeit. Lasset es Euch nicht verdricßen, daß Wir bei der Bildung und Erziehung des Klerus Uns etwas länger aufgehalten ha- ben. Denn es is Euch keinesweges unbekannt, daß Viele, der Verschieden- heit der Jrrthümer, ihrer Unstatthaftigkeit und Wandelbarkeit überdrüßig und die Nothwendigkeit fählend, unsere heiligste Religion zu bekennen, um desto leichter mit der Hülfe Gottes dahin werden gebracht werden, die Lehre dieser Religion anzunehmen und die von ihr vorgeschriebenen Anordnungen zu befolgen, je mehr sie sehen, daß die Geistlichkeit durch den Ruf der Frömmigkeit, der Unverdorbenheit und Weisheit und durch das Beispiel und den Glanz aller Tugenden den Uebrigen vorleuchtet.

„Uebrigens, geliebteste Brüder, zweifeln Wir nicht, daß Jhr Alle, von feuriger Liebe gegen Gott und die Menschen cntflammt und fast mit eng- lischen Tugenden begabt und mit bischöflicher Krast und Klugheit ausge- rüstet, beseelt vou einem und demselben Verlangen heiligen Willens, den Fußstapfen der Apostel folgend und das Muster aller Hirten Christum Je- sum, an dessen Statt Jhr gesandt seid, wie cs ih für Bischöfe geziemt, nach- ahmend, mit den cinbelligsten Bemühunger. von Herzen ein Vorbild der Heerde geworden, durh den Glanz Eurer Heiligkeit die Geistlichkeit und das gläubige Volk erleuhte: und herzliches Mitlciden und Erbarmen tra- gen werdet mit dencn, die in Unwissenheit und Jrrthum sich befinden, und daß Jbr die irrenden und dem Untergang entgegen gehenden Schafe, nach dem Beispiele des Hirten im Evangelium, liebevoll aufsuchen, ihnen nacbgehen und sie mit vâterlicher Zuncigung auf Eure Schuliern nehmen, und überhaupt feine Sorge, kein Nachdenken, feine Mühe jemals sparen werdet, um alle Pflich- ten Eures oberhirtlichen Amtes auf das gewissenhasteste zu erfüllen, damit Ihr alle Uns so theuren Schafe, die durch das fostbarste Blut Christi er- löst und Eurer Obhut anvertraut sind, vor der Wuth, dem Angriff und den Nachstellungen reißender Wölfe zu shüßen, dieselben vor giftigen Wei- den zu hüten, auf gesunde aber zu führen und sie sowohl durch Thaten als durch Worte und Veispiele in den Hafen des ewigen Heiles zu führen vermöget, So handelt denn männlih, Ehrwürdíge Brüder, um die größere Ehre Gottes und der Kirche zu befördern, und arbeitet mit aller Bereitwilligkeit, Sorgfalt und Wachsamkeit auch zugleih dahin, daß alle Jrrthümer gänzlih abgelegt und alle Laster mit der Wurzel ausgerottet werde, der Glaube aber uud die Religion, die Frömmigkeit und die Tu- gend mit jedem Tage größe'cn Zuwachs erh-lten, und daß alle Gläubigen die Werke der Finsterniß ablegen und wie Kinder des Lichtes würdig vor Gott wandeln, in Ullem ihm wohlgefällig sein und in allen guten Werken Frucht bringen mögen, Mitten aber in den größten Aengstcn, Beschwer- den und Gefahren, welche besonders in dicsen Zeiten Eurem höchst wichti- gen bischöflichen Amte nicht fehlen können, sollet Jhr nie erschref- fen, sondern vielmehr starf sein im Herrn und in der mächtigen Kraft desjenigen, der uns, wenn wir im Kampfe für seinen Na- men begriffen sind, vom Himmel herab anschaut, uns belobt, wenn wir Muth zeigen, der im Streite uns beisteht, und wenn wir siegen, uns frónt ?). Und da uns nichts angenchmer, erfreulicher und erwünschter is, als Euch Allen, die Wir mit der Zärtlicbkeit Jesu Christi lieben, mit aller Zuneigung, mit Rath und That beizustehen und in Gemeinschaft mit Euch der Vertheidigung und Verbreitung der Ehre Gottes und des katholischen Glaubens von ganzem Herzen obzuliegen und die Seelen zu retten, für welche Wir, wenn es nöthig wäre, bereit sind, das Leben hinzugeben, so fommct, Brüder, Wir bitten und beshwören Euch, fommet wit großem Muthe, mit großem Vertrauen zu diesem Stubl des heiligen Apostelfürsten, dem Mütelpunkt der Einheit, dem Gipfel des Epistkopats, von welchem die- ses Episfopat und das ganze Ansehen dieses Name?s ausgegangen ist: fommct zu Uns, so oft Jhr fühlet, daß Jhr der Hülfe, des Veistandes n. des Schuyes Unserer Autorität und der Autorität dieses Stuhles be- dürfet.

„Uebrigens hegen Wir die Zuversicht, daß Unsere geliebten Söóne in Christo, die Fürsten, vermöge ihrer Frömmigkeit und Gottesfurcht cingedenk, daß die Königliche Gewalt ihnen nicht blos zur weitlichen Regierung, fon- dern vorzüglich zum Schirm der Kirche verlichen worden ?), und daß Wir sowobl die Sache der Kirche als auch die ihres Reiches vertreten, damit sie in ihren Provinzen eines ruhigen Rechtsstandes sich erfreuen *), Unsere Wünsche, Rathschläge und Bemühungen durch ihre Beihülfe und ihr An- sehen begünstigen und die Freiheit und den unverlegten Zustand der Kirche in Schuß nehmen werden, damit auch ihre Regicrung durch die Hand Christi beshüyßt werde *).

!) Ad Hebr. 4, V. 12.

?) S. Cyprian. Ep. 77 ad Nemesianum et ceteros martyres. ?) S. Leo Epist. 156 al. 125 ad Leon. Augustum,

©) Idem. Epist. 43 al. 34 ad Theodosium.

*) Idem, ibid.

| sere größte Zuversicht ,

„Und damit dies Alles glücklich und nah Wunsch von statten gehe, so lasset Uns mit Vertrauen zu dem Throne der Gnade hinzutreten und mit einhelliger Gesinnung in Demuth Unseres Herzens den Vater der Er- barmungen und den Gott alles Trostes mit dringenden Bitten ohne Unter- laß anflehen, damit er durch die Verdienste seines eingeborenen Sohnes Un- sere Shwachheit mit der Fülle aller himmlishen Gaben überhäufen wolle, und daß er Alle, die Uns anfeinden, dur seine allmächtige Kraft bezwinge und allenthalben den Glauben, die Andacht, die Frömmigkeit und den Frie- den vermehre, damit solchergestalt alle Widerwärtigkeiten und Jrrthümer vershwinden und scine heilige Kirche der so erschnten Ruhe genieße und ein Schafstall und cin Hirt werde. Auf daß aber der gütigste Herr leichter sein Ohr zu Unseren Gebeten neige und Unsere Wünsche gewähre, so lasset Uns die heiligste Gottesgebärerin, die unbefleckte Jungfrau Maria, immer als Fürbitterin bei ihm gebrauchen, die da is Nnsere allersüßeste Mutter, Unscre Mittlerin, Unsere Fürsprecherin, Unsere ficherste Hosfnung, Un- so zwar, daß nichts wirksamer, nichts er- wünscblicher is, als ihr Schuß. Rufcn wir auch dcn Apostelfürsten an, dem Christus selbst| die Schlüssel des Himmelreihs übergeben, und den er zum Felsen seiner Kirche bestellt hat, gegen welche die Pforten der Hölle niemals etwas vermögen werden. Flehen wir auch zu seinem Mitapostel Paulus und zu allen Heiligen des Himmels, die bereits gekrönt sind und die Palme besigen, damit sie dem gesammten christlihen Volke das erwünschte Ueber- maß der göttlihen Erbarmung erlangen.

„Endlich, als eine glücklihe Vorbedeutung aller himm!ischen Gaben und zum Zeugniß Unserer vorzüglichsten Liebe zu Euch, empfanget Unseren apostolischen Segen, den Wir aus innerster Scele Euch selbst, Ehrwürdige Brüder, und allen Gläubigen, geistlichen und weltlihen Standes, die Eurer

Sorge anvertraut sind, auf das liebreichste ertheilen,

„Gegeben zu Rom bei S. Maria Maggiore, am 9, November des Jahres 1846 und des crsten Unseres Pontifikats.

Portugal.

London, 14. Dez. Die Times hat Nachrichten aus Lissa- bon vom ten d. M., wonach dort seit mehreren Tagen ein so heftiges Regenwetter herrschte, daß die Operationen der beiden frieg= führenden Parteien eingestellt werden mußten. Saldanha hatte noch immer nihts unternommen, aber General Schwalbach hatte die Ver= einigung mit ihm glücklich zu Stande gebracht und den Haupt- trupp um 2500 Mann vermehrt. Doch hielt man es au für wahrsheinlih, daß Bomfim von Alemtejo nah Santarem mit seinen 2000 Mann regulairen Truppen gekommen wäre und die Jnsurgentenmaht unter das Antas verstärkt hätte. Die Jusurrec= tion im Norden is nach dem leßten Siege der Regierung, den Ba- ron Casal crfochten hat, ziemli beseitigt, obshon eine neue migue- listishe Guerillas - Bande unter M’'Donald in Braga Dom Miguel ausgerufen hat. Man erwartete die Unterdrückung dieser Unruhen durch Baron Casal.

Pereinigte Staaten von Nord-Amerika.

London , 14. Dez. Das Dampfschiff „Great Wesiern““ hat Nachrichten aus New-York vom 26. November überbracht, die sich indeß, abgesehen von den Handels-Berichten, nur auf einige Mit= theilungen vom Kriegsschauplaße an der mexikanishen Gränze. be=- shränken. Das amerikanische Geschwader, aus 7 Fahrzeugen beste=- hend, hatte einige Vortheile gewonnen und die Stadt Tabasko bom- bardirt, war aber nah Zerstörung derselben wieder auf seinen frü= heren Standpunkt bei Anton Lizardo zurückgekehrt. Es verließ diesen Hafen am 16. Oktober, langte bei Frontera am 23sten an, nahm hier zwei mexifanische Dampfschiffe und mehrere fleine Schoner weg und ging am 24sten und 25sten stromaufwärts bis Tabasko vor. Der Gouverneur mit der Besaßung wollte die Stadt nicht übergeben; die Einwohner baten indeß um Schonung, und als nah zweitägigem Parlamentiren die Besaßung auf einige gelandete Truppen einen An-= griff machte, begann am 26. Oktober ein ernstliches Bombardement, das die Stadt nach drei Viertel Stunden zum großen Theil zerstörte. Die Häuser der fremden Konsuln und die Hospitäler wurden ver= \{hont. Neun Fahrzeuge, darunter eine Brigg, drei Schooner und eine Slo2p, wurden nebst vielen kleineren Böten weggenommen. Da- gegen ging auch eine amerifanishe Brigg bei Alvarado verloren. Auf der Landseite ist in der Stellung der beiden friegführenden Par= teien noch keine Aenderung eingetreten. Santana stand noch in San Luis Potosi, und Ampudia, der bekanntlich Monterey geräumt hat, war am 21. Oktober mit 6000 Mann zu ihm gestoßen. Wenn die Garnisonen von Tampiko und Saltillo sich gleichfalls mit ihm vereinigt haben werden, sollen die Feindfeligkeiten gegen General Taylor ihren Anfang nehmen, Dieser befand sich mit einer nicht über 5000 Mann starken Streitmacht noch in Monterey, während auf der ganzen Verbindungslinie von der Mündung des Rio Grande bis Monterey 13,090 Mann standen. Die nothwendige Beseßung der bis jeßt eroberten Städte erfordert nun aber allein {on 5000 Mann und General Taylor erklärt selbst, Monterey nicht verlassen zu fönnen, wenn er nicht wenigstens 15,000 Mann disponibel habe. Aus den leßten Depeschen geht hervor, daß man zunächst auf Lina= res, in der Richtung nah Tampiko zu, losgehen und dort einen shweren Kampf zu bestehen haben werde. Eine Abtheilung des amerikanischen Heeres unter General Wool, die noch sechs Tagemärsche von Monclovia und 125 Miles von Monterey stand und auf 14 Tage Proviant hatte, rückte in Eilmärschen herbei, um mit General Taylor in Monterey s\ch zu verbinden. Aus Allem geht hervor, daß die amerifanishe Armee mit greßen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, und daß die ganze Expedition sehr leiht wegen Mangel an Lebensmitteln fehlshlagen fann.

Eiscnbahnen.

Ein im Amtsblatte der freien Stadt Frankfurt unterm 17. Dezember publizirtes Geseß verordnet, auf verfassungsmäßigen Be- \chluß der geseßgebenden Versammlung vom 4. Februar d. J. Nachstehen- des: „Da die gezwungene Abtretung von unbeweglihem Privat-Eigenthum für tie Anlage einer Eisenbahn von hier nah Kassel (Main =Weser- bahn) nöthig wird, so findet, kraft gegenwärtigen Gesebes, die Anwendung des Expropriations - Geseßes vom 10. Januar 1837 auf alle bei dieser Unternehmung vorkommende Entäußerung statt. Be- schlossen in Unserer großen Raths - Versammlung den 15, Dezem= ber 1846.“

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, 19. Dez. Unscre Actien- Börse hat auch in dicser Woche wicder ein gutes Ansehen behauptet, und die Course blieben, einige unbe- deutende Schwankungen ausgenommen, in steigender Tendeyz. Die unrce- gelmäßige Ankunft der auswärtigen Posten, so wic der bevorstehende Ab- rehnungstag, welcher zu den bedeutendsten in diesem Jahre gehört, bemm- ten das Geschäft dergestalt, daß seit gestern eine merkliche Stille eingetreten ist und heute nur geringe Umsäße in einigen Actien-Gattungen stattfanden. Auf ein besonderes lebhafies Geschäft dürfte in diesem Jahre nicht mehr zu renen sein, nichtsdestoweniger is eine größere Regsamkeit in dem neuen Jahre zu erwarten, dahcr auch die günstige Meinung vorherr- chend bleibt und die Kauflust auf spätere Termine zugenommen hat. Wir notiren heute:

Köln - Mindener 92 % bezahlt und Geld, Berlin - Anhalter 1125 G., Berlin - Stettiner 110 Br., 109% % G,, Niederschl. 91 bez. u. Br., Berlin-Magdeb. 88 % bez. , Berlin-Hamburger 97% % bez., Halle -Thüringer 95 % bez., Oberschl, Liu. A. 105 Br,, Litt. B. 962 Br., Magdcb.- Halberst, 107 Geld, Düsseldorf-Elberf. 1062 Br. 106 Geld, Rheinische 84% bez. Von Quittungsbogen ging Einiges in Aachen - Mastricht von 87 a 87% a # % um, Krakau- Oberschl. 76 à 77 % bez, u. Br., Berlin - Anh. Litt. B. 97 % bez,, Steele - Vohwinkel

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