1880 / 79 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 03 Apr 1880 18:00:01 GMT) scan diff

hafte Steigervn Kohlenverkehr chwung

Der Holzexport dagegen ist zurückgeblieben. Der at nach beiden Richtangen einen erheblichen Auf- enommen. Eingeführt wurden: Braunkohlen 150 029,

teinkoblen 22 160 112, Coaks 404020, zusammen 22 614 242 Mctr.

gegen 16 645549 Mectr, Ausgeführt wurden: Braunkohlen 499 533, Steinkohlen 7 039 571, * Coaks 87048, zusammen 31 626 152 Mctr. ge en 29213 063 Mctr. im Vorjahre. Der Verkehr in Induîtrie - Erzeugnissen hat #ich im abgelaufenen Jahre im Großen und Ganzen ziemli günstig. entwickelt. wurden: Baumrwoollengarne îm Jahre 1879 eingeführt 111500 Mctr. gegen 147794 im Jahre 1878, ausgeführt 4768 gegen 6326, Leinengarne 35 931 gegen 18915 bezw. 100 162 gegen 85 100, Wollengarne 38 591 gegen 35 646 bezw. 15 081 gegen 18 272, Baumwollwaaren 10 366 gegen 10251 bezw. 26 671 gegen 30 969, Leinénwaaren 173 519 gegen 212 954 bezw. 62 983 gegen 52 299, Wollenwaaren 31 370 gegen 37358 bezw. 49 266 gegen 43 587, Kleidungen 1798 gegen 2209 bezw. 13 523 gegen 15 803 Metr., Papier 59 972 gegen 53 278 bezw. 184 176 gegen 175 652, Papier- waaren 5646 gegen 5438 bezw. 13 136 gegen 17 637, Leder 86 941 gegen 96 292 bezw. 11401 gegen 13784, Lederwaaren 3196 gegen 2994 bezw. 15970 gegen 20960, Holzwaaren 129 383 egen 63 814 bezw. 308 910 gegen 269 019, Glaswaaren 41432 gegen T9 216 bezw. 266914 gegen 273126, Steinwaaren 92010 gegen 36 479 bezw. 59083 gegen 9026, Thonwaaren 314 733 gegen 295 692 bezw. 434 547 gegen 274 362, Eisenwaaren 70480 gegen 87 389 bezw. 188041 gegen 186 910, Metellwaaren 7909 gegen 6807 bezw. 14 944 gegen 12 372 Instrumente 2432. aegen 2624 bezw. 3325 gegen 3334, Maschinen 210 576 gegen 194537 bezw. 84 826 gegen §81 508, Kurze Waaren 2252 gegen 2196 bezw. 32258 gegen 35 029, Zündwaaren Einfuhr 6577 Mctr. gegen 5939 im Jahre 1878, Ausfuhr 55 124 Mctr. gegen 49 752 Mectr. im Jahre 1878. Demnach hat die Einfuhr in den meisten Artikeln zugenommen, aber au die Ausfuhr zeigt bei den wichtigsten Industrieerzeugnissen eine erheb- liche Steigerung. In Edelmetallen und Münzen hat die Einfuhr in den beiden leßten Monaten des Jahres eine Einschränkung er- fahren, doch ergiebt \sich gegen das Vorjahr immer_noh eine Zu- nahme. Es wurden nämlich eingeführt: Gold 940, Silber 419 762, Goldmünzen 15 001, Silbermünzen 269 542 kg. Gegen das Vorjahr ift die Einfuhr gestiegen in Gold um 868, in Silber um 22 117, in Goldmünzen um 4800, in Silbermünzen um 222564 kg. Aus- geführt wr-de: Gold 375, Bruchgold 552, Silber 21 796, Bruch- filber 549, Goldmünzen 2079, Silbermünzen 53 037 kg. Im Jahre 1878 hat in Gold keine Ausfuhr stattgefunden. An Silber wurde ausgeführt 186, an Goldmünzen 2800, an Silbermünzen (zumeist nah den unteren ODonauländern) 132739 kg. Der Werth der für das Jahr 1879 ausgewiesenen edelen Metalle beträgt in der Einfuhr an Gold 22482294, an Silber 55 475 658, in der Ausfuhr an Gold 4 289 562, an Silber 5 854 755 l. Im Jahre 1878 betrug die Einfuhr an Gold 14095 458, an ilber 36 92% 530, in der Ausfuhr an Gold 3 995 600, an Silber 9 971049 Fl. Es ist somit die Einfuhr gestiegen an Gold um 8 386 836, au Silber um 18 550 128 Fl. Die Ausfubr i in Gold um 293 962 Fl. gestiegen, an Silber aber um 4116 294 Fl. zurüd- geblieben. An Zöllen und Nebengebühren, sind im ollgemei- nen österreihis{ - ungarishen Zollgebiete eingegangen in Gold 5 729 506, in Silber mit Aufgeld 6 595 710, in Bankvaluta 360 752 Fl. Im Jahre 1878 ift eingegangen in Silber 12 138 102, in Bank- valuta 187 171 Fl. Mit Hinzurechnung des Münzgewinns ergiebt fi eine Mehreinnahme von rund 1 Million Gulden.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. : SFndien in Wort und Bild von Emil Schlagintweit- Mit 400 Jllustrationen. 7. Lieferung. Leipzig, Verlag von Schmidt u. Günther. 14 A Interessant ift diese Lieferung durch die Scil- derung und bildlihe Darstellung der verschiedenen Reisemittel in Indien als Palki, Tonga, Dak-Gari und Bangalos; fodann durch die Beschreibung der Aergeräthe der indischen Bauern und deren Art und Weise der Feldbestellung , alles vorzüglich illustrirt. Die Vollbilder stellen 2 großartige indishe Grabmäler und einen origi- nellen „Ringkamvf“ dar. Letzteres Bild zeigt 2 Kämpfer, die fch mit einem S(lagring aus Horn, der mit Zacken versehen ift, zerfleischen. | Ueber die an der Nordseite der Stadt Xanten gemachten Ausgrabungen wird der „Cöln. Ztg.“ geschrieben: Die Auf- deckungsarbeiten find nach dem Froste wieder aufgenommen worden und haben ein überrashendes, großartig zu nennendes Ergebniß gehabt. Die große zuerst gefundene Mauer ist in der Länge bis 105 m gewachsen in gleicher gewaltiger Dicke von 3 m. Der Alter- thumsverein beschloß, nur nach der einen Seite hin die Anlagen weiter zu verfolgen, und hat es ermöglicht, daß nunmehr die 4 Eten eines Gebäudes klar zu erkennen sind, dessen Lang- und dessen Breit- seite je 105 m betrugen. Innerhalb des Gebäudes sind Abtheilun- en zum Vorschein gekommen von 6 m Breite und 20 m Länge. as in seinen Umrissen erkennbare Bauwerk ist aber nur ein Flügel eines Gebäudes, welchcs allem Auschein nah sechsmal größer als der benannte Theil ist. Das Baumaterial is hauptsächlich ein fester Thonschiefer, nach den Außenmauern zu Basalt, dabei höchst sorgfältig gemauert, mit trefflichstem Mörtel zusammengefügt. Wozu diente dieser gewaltige Bau, dessen Fundament 4 m tief noch im Grunde steckt ? Ist er von den Römern oder von es errihtet? Das sind Fragen, welche nur von gewiegten Sachkennern annähernd beantwortet wer- den mögen. Alterthumskundige und Bautechniker müssen fich hierbei die Hand reichen. Besondere Funde sind bei den Ausgrabungen bis jeßt niht gemacht worden, etlihe röômishe Münzen, aus den Zeiten der Antonine und des Alex. Severus und ein zierliches Löffelchen aus Bronze ausgenommen. Dieselben könnten für den römischen Ur- sprung des Gebäudes \prehen; aber auch bei den Franken sind rômishe Münzen lange im Umlauf gewesen. Dem Volke, das hier gebaut hat, haben jedenfalls bedeutende Transportmittel zu Gebote geftanden, da mit Auêtnahe der wenigen Dachziegel sämmtliches Bau- material vom Oberrhein her hierhin ges{chaft werden mußte; gee dem aber muß die Technik des Mauerns bei denselben in hohem Grade ausgebildet gewesen sein. AU dieses kann eben so gut auf die Römer als auf das Reich der Nibelungen passen. Eken so gut ift ein solches Bauwerk für die castra veterna mit ihren 3 Legionen Besatzung nöthig gewesen, als für den festungsartigen Palast eines alten Germanenkönigs. Schließlich sei bemerkt, daß der Alterthums- forscher r Prof. Schneider aus Düsseldorf diese Aufdeckungen als die im Rheinlande in jüngster Zeit bei weitem bedeutendsten bezeichnet hat. Es ist hade, daß nah Jahresfrist die aufgedeckte Fläche wie- der eingcebnet und als Ackerfeld benußt werden muß.

Land- und Forftwirthschaft.

Es ift jeßt ein Jahr verflossen seit der ersten Anregung zur Bildung einer „Deutschen Viehzucht- und Herdbuch- Ges ells cha ft“. Dieses Jahr is dazu benußt worden, um Auf- flärung zu schaffen und zu verbreiten über dic Zwecke und Ziele einer solchen Vereinigung. Diejenigen, welche die Dur{führung der Angelegenheit in die Hand genommen haben, find der Ansicht, daß dur die Erörterung in der Presse sowie in den M lien Vereinen und durch ftattgehabten lebhaften privaten Meinungsaustaush jeßt die Klärung über die Ziele des Unter- nehmens soweit erreiht ist, um zur Konstituirung der Gesell- {haft {reiten zu können. Das Grundgeseß derselben ist dem- nach entworfen und wird zur Beitrittserklärung aufgefordert. Eine allgemeine Versammlung zur Penn en trung der Gesell- \chaft findet bei Stye der Mastvieh-Ausstellung in Berlin am 5. Mai, Abends 6 Uhr, im Klub der Landwirthe, Dorotheen- straße 95 und 96, statt. Beitrittserklärungen nimmt {on jeßt Oeko- nomie-Rath Petersen in Oldenburg entgegen, durch welchen auch der Statutenentwurf zu beziehen ift. :

Der Statutenentwuf führt folgende Mittel zum Zwecke auf: „3. Periodish wiederkehrende Viehausstellungen, welhe mit dem Orte wechselnd in größeren Städten zu veranstalten sind und denen Aus- ftellungen von landwirthschaftlichen Erzeugnissen und Betriebsmitteln an- gereiht werden können. b. Die Führung und Herausgabe eines Deutschen

dbuches. e. Die Förderung der Errichtung und Fährung von lokalen rdbüchern (Stammzuchtregistern) nah einheit lihen Grundsäten, d. in durch Hauptversammlungen (§8. 6) und die Presse zu vermittelnder Austausch der Erfahrungen und eine Verständiguug über die Wege je Hebung der dentscben Landwirthschaft, neentlich der Viehzucht, owie die Verfolgung dieser Wege. 6. Die Herausgabe in zwangs- losen Heften ersheinender „Mittheilungen“, sowie die Verbreitung von Swriften über Gegenstände und Angelegenheiten, welche in das Gebiet der Bestrebungen des Vereins fallen. Zuglei dienen die „Mittheilungen“ als Organ der Gesellschaft. ndere als die in Obigem angegebenen Wege sind, insofern sie ein erfolgreihes Wirken der Geselischaft verheißen, niht ausges{lossen.“ Gewerbe und Handel.

Vom Berliner Pfandbrief-Institut sind bis Ende März 1880 1305900 M 49%/oige, 43972500 M 43 °/ige und 9 145 500 Æ 5 %/ige, zusammen 54 423 900 A Pfandbriefe ausgegeben, wovon noch 1 305 900 A 4°2/»ige, 42412509 M. 43°%/6ige und 8 367 900 „6 59%ige, zusammen 52086 300 4 Pfandbriefe verzinslih sind. Es find zugesichert, aber noch nicht abgehoben 2451 000 4, im Laufe des Monats März 1880 angemeldet 10 Grundstücke mit einem Feuerversiherungswerthe von 1 471 300 4

Die Bilanz der Berlin -Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft pr. 31. Dezember 1879 beziffert die ge- sammten Einnahmen der Bahn für das abgelaufene Jahr incl. Vor- trag und Gewiunantheil an dem Unternehmen der Braunschwei- gishen Eisenbahnen auf 12 114971 4 Davon waren zu verwenden für Bahnverwaltung und Bahnunterhaltung 5 273 520 4, für Ver- zinsung und Amortisation der Prioritäts-Anleihen 3 517 529 H, für Dotirung des Erneuerungsfonds 924 647 #4, so daß sich ein Rein- ertrag von 2399273 Æ ergiebt, aus dem die Dividende von 49% an die Aktionäre zu bezahlen war. Hierzu waren bei einem Aktien- fapital von 60 Millionen Mark 2 400 (00 Æ erforderlih, die also bis auf einige hundert Mark vorhanden waren.

SIn der Generalversammlung der Aktionäre der Aktien - Gesellschaft für Feilenfabrikation (sonst C. Schaaf u. Co.) wurde nach Verlesung des Geschäftsberichtes die vorgelegte Bilanz genehmigt und die Decharge ertheilt. Die Bilanz ergiebt nach sta- tutenmäßigen Abschreibungen und Dotirung des Reservefonds eine Dividende von 1% = 6 Æ per Aktie.

Verkehrs: Anstalten.

Am 1. April d# J. Crossener Eisenbahn mit der Station Eisenberg, sowie die zu den Eisenbahnen in Elsaß-Lothringen gehörige, 21,8 km lange Bahn- strede Teterhen—Bous, Fortseßung der Bahnstrecke Meß— Courcelles—Teterhen, mit den Stationeuv Hargarten, Uberherrn, Differten und Wadgassen und die 2,9 km lange, von der Wilhelm- Luxemburg Eisenbahngesellschaft erbaute, der Verwaltung der Kaiser- lichen General-Direktion der Reich8-Eisenbahnen unterstehende Bahn- strede Efch—Deutsch-Oth, Fortseßung der Bahnlinie Bettem- burg— Es, mit der Statiou Deutsh-Oth und den Zweiggeleisen nach den Ladestellen Cabucières, Les Etangs und ¿Villerupt dem öffentlichen Verkehr O O worden.

Christiania, 30. März. Das norwegisch-\chottische Te- legraphenkabel, das seit dem 18. Februar zerrisscn gewesen, wurde am Sonnabend durch den von der Großen Nordischen Telegraphen-Ge- sellschaft gemietheten englishen Kabeldampfer „Lightning" reparirt. Das Kabel wurde ca. 23 Seemeilen von der norwegishen Küste auf- gefischt und ca. eine Seemeile östlicher, auf 50 Faden Wasser die Bruchstelie, fsichtlich durch ein Anker herbeigeführt, aufgefunden. Die Reparation wurde in kurzer Zeit ausgeführt, und es E die teleara- phishe Korrespondenz nah England und Amerika wieder den gewöhn- lihen Weg. Von Ekersund soll „Lightning“ nach Hirtshals abgehen, um das norwegis{ch- dänische Telegraphenkabel zu repariren.

Die Probenummer der neuen Zeitschrift ,Das Schiff, Zeitung für die gesammten Interessen der Binnenschifffahrt“ liegt uns vor. Dieses Fachblatt, welches wöchentlih einmal in Dresden erscheint, wird von Mitgliedern des „Zentralvereins für Hebung der deutschen C und Kanal\chiffahrt“, des, Elbevereins", des „Donauver- eins“ u. \. w. herausgegeben und ist zum Organ des „Sächsischen Schiffer- vereins“ erwählt worden. Das Stif“ will ein Zentralorgan für die Binnenschifffahrt und die verwandten Berufszweige sein und deren Interessen vor dem Publikum, den Behörden und der Gesetz- gebung kräftig vertheidigen. Die vorliegende Nummer enthält eine Reihe von Aufsäßen, welche die gegenwärtigen Verhältnisse der Binnen\chifffahrt in wirtbscaftlicher, technischer und rechtliher Be- ziehung behandeln. Ein Auffaß untersucht den Einfluß der neuen deutshen Wirthschafts- (Eisenbahn- und Zoll-) Politik auf die Binnenschifffahrt. Gin anderer beklagt den Mangel eines Fracht- rechtes für die Binnenschifffahrt, während in den Artikeln technischen SFnhaltes die besten Betriebsmittel auf einem kanalisirten Flusse untersucht und die Vorzüge der S{iffsdampfmaschine der Neuzeit -- der Compoundmaschine dargelegt werden. Ferner vergleicht das „Schiff" die in der See- und Binnenschifffahrt verkörperten Interessen und bringt einen ausführlichen Bericht über die letzte Aus\c{ußsißung des Zentralvereins für Hebung der deutschen Fluß- und Kanalschifffahrt. Endlich finden sich in der neuen Zeitschrift Geschäfts-, Frachten- und Wasserstandsberichte, sowie eine Anregung zur Besprehung von Fragen, welche für die Binnenschifffahrt von Interesse find.

Berlin, 3. April 1880.

Die PreußisheStaatsforstverwaltung betrachtet es als eine ihrer Aufgaben, im Jnteresse der Landeskultur auch den Holzanbau in den Waldungen der Privaten, Ge- meinden 2c. anregend und fördernd auch dadur einzuwirken, daß sie g Pflanzmaterial zum Selbstkostenpreise den- jenigen Waldbesißern auf Erfordern abgiebt, welche- die Ge- legenheit oder die Mittel nicht besißen, sih die erforderlichen Pflanzen selbst zu erziehen. ;

Sm Jahre 1879 sind auf diese Weise aus den Staats- forsten abgegeben :

Bauholz. | Nadelholz. [in Summa: Hunderte.

20 745,93 74 226,73 166 338,66 24 696,03 57 205,62 17 082,08 18 574,24 1010,26 95 458,01 7 549,37 13 173,47 14 141,45

510 201,83

Jn der Provinz:

2 224,18 1 085,38 2 454,26 1317,03 1 277,97

591,46 2 647,09

463,58 7 089,06 1836,61

941,88 3 248,05

26 166,56

Ostpreußen . Westpreußen. . Brandenburg ommern. Pojen A chlesien . Sachsen . Schleswig annover. estfalen. 11) Hessen-Nassau 12) Rheinland . in Summa .

22 970,11 75 312,11 168 792,91 26 013,06 58 483,59 17 673,54 21 221,33 1 463,83 102 547,07 9 386,98 14 115,35 17 389,50

535 368,38

mei O D N O I

Am 2. April verhandelte das Kaiserlihe Ober-Seeamt über folgenden Fall:

Die Kuff „EliseMargaretha“ von Westeraccumerstiel verließ am 7. November 1879 mit einer Ladung Glas\cherben und Glassand den Hafen von Antwerpen, um nah Brake zu segeln, Die Besaßung bestand außer dem Schiffer Eilts aus 2 Personen, Am Abend des 10. November erhob sich ftarker Wind, welcher bis zum Sturm zu- nahm. Auch nachdem sich dieser am nähsten Morgen gelegt hatte, arbeitete das Schif in der ,hoch gehenden ee {wer und es zeigte #ch bald, daß dasselbe ungewöhnlich viel

find die 8,6 km lange Eisenberg—.

Basser machte. Es gelang niht, den Leck ausfindig zy machen, und es mußte fortgeseßt epumpt werden. Als troßdem das Wasser im Raum auf drei Fust gefliegen, die Mann- \{aft durch das angestrengte Pumpen bereits ershöpft war und das Wetter wieder drohender wurde, beschloß man, das Schiff zu ver- lassen und sich auf die durch Nothsignal angerufene Kuff „Henriette“ zu retten. Jn der folgenden Nacht ist die. „Elise Margaretha“ wahrscheinlih untergegangen.

L as Seeamt in Emden hat diesen Seeunfall untersucht und seinen Spruch dahin abgegeben, daß der Verlust der „Elise Mar- garetha“ auf die stürmische Fng zurücfzusühren fei und den Schiffer Eilts ein Verschulden nicht treffe.

Gegen diesen Spruch hat der Reichskommissac die Beschwerde eingelegt und darin ausgeführt, daß der Schiffer Eilts sein Schiff ohne dringende Veranlassung + a etn habe. Der Ort, an welchem dies geschehen, sei nur 4 deutsche Meilen von Ymuidon und 11 Meilen von den Einláufen in die Maas entfernt. Da die „Elise Margaretha“ in der Stunde 5 Seemeilen Fahrt gemacht, so habe sie vor west- lihem Winde laufend, einen Hafen erreichen können. Ferner hat der Reichskommissar dem Schiffer zum Vorwurf gemacht, daß er das zu 56,80 Registertons vermessene Schbiff mit einer Ladung von 92 Tons belastet, also überladen habe und daß dasselbe nicht mit 4, sondern nur mit 3 Mann besetzt gewesen sei,

Der Schiffer hat dagegen eingewendet, daß, als er das finkende Schiff verlassen, dasselbe si in einem Abstandé von etwa 40 See- meilen von den Außengründen des Texel und von 28 Seemeilen von Ymuiden befunden habe, und daß es daher außer dem Bereich jeder Möglichkeit: gelegen, vor Einbruch der Nacht das {wer lecke Schiff in Si.verheit zu bringen, Die osftfriesishen Versicherungs- gesellschaften forderten für Schiffe bis zu 60 Last. à 4000 Pfund Tragfähigkeit eine Auswäfserung von 1, höchstens 14 Zoll pro Fuß Tiesgang, und dieser Anforderung sei bei der Beladung der „Elise Margaretha“ reichlich Genüge geleistet, Auch sei dieselbe mit 3 vollen Mann ausreichend bemannt gewesen.

Das Ober-Seeamt bestätigte den Spruch des Seeamts. In der Begründung dieser Entscheidung führte der Vorsißende aus, daß der Vorwurf, der Schiffer habe die „Elise Margaretha“ vorzeitig ohne Noth aufgegeben, nicht gerechtfertigt sei, da es kaum im Bereich der Möglichkeit gelegen habe, die Kuff ungefährdet in den Hafen von Ymuiden zu bringen. Die Ladung sei zwar eine {were gewesen, habe aber die zulässige Grenze nicht überschritten und die Besaßung von 3 kräftigen Personen sei als genügend zu erachten.

Die gartenkünstlerishe Aus\{chmüdck@ung des Platzes beim Denkmal der Königin Luise ist nunmehr in Angriff genommen worden. Die Absteckungsarbeiten sind bereits beendet, und roird man mit Beginn nächster Woche mit den Anpflanzungen vorgehen. Der das Denkmal an drei Seiten umgebenden Tujahedte folgend, werden Gru ppen für feineres Gehölz und Blumen angelegt, die den eigentlihen Plaß des Denkmals zieren werden ; der Schwerpunkt der gartenkünstlerishen Aus\{müdckung dagegen wird auf jenen Theil der Insel verleat, der sich jenseits des Hauptweges bis zum Wasser in der Nähe bes Königsdenkmals hinzieht, und auf dem bei der Enthüllungsfeierlihkeit die Tribünen Plaß gefunden hatten, Als Mittelpunkt der ganzen Anlage wird hier jene prächtige Pinus Nordmanniana dienen, die bisher den einzigen Schmuck des Platzes bildete. Ein Hauptweg wird {ih an der Peripherie jenes Theiles der Insel hinziehen und zugleich den Leberaans Über die Kettenbrüke gestatten. Längs des Weges nach der Mitte des Plaßes zu wird fich eine niedrige Hecke, aus feinem Gehölz gebildet und von Blu- mengruppen unterbrochen, hinziehen. Der soweit möglich steten Aus- \{müdung des Platzes mit einem reihen Blumenflor wird die Thier- gartenverwaltung besondere Sorgfalt zuwenden. Gegen Pfingsten hofft man die Arbeiten zu beenden.

Die Berliner Indu ftrie hat auf der Fachausstellung der Drechsler und Bildschnitßer Deutschlands und Dester- rei ch8, die zur Zeit in Lei pzig stattfindet, eine würdige Vertretung gefunden. Von den 322 Ausftellern, die die Ausstellung übcrhaupt beshickt haben, entfallen 79 auf Berlin, eine Zahl, wie sie von keiner andern Stadt erreicht ist. Die Berliner Ausfteller haben fich mit wenigen Ausnahmen inmitten der Ausftellungshalle um die Büsten des Kaisers und des Kronprinzen konzentrirt. Das, was sie vor- führen, zeigt \stylgerechte, saubere Arbeit, die sich nicht selten mit hoher Kunstfertigkeit paart. Zwei Berliner Vereinigungen, der Ver- ein Berliner Bildhauer und der Verein selbständiger Bildhauer Berlins haben fich zu Kollektiv-Arsftellungen vereinigt; an ersterer haben sich 13, an leßterer 17 Industrielle betheiligt.

Eisenach, 25. März. (Allg. Ztg.) Nacdem seit mehreren Jahren ein „Rlönklub“ zur A epuos des Rhôöngebirges für Touristen 2c. besteht und erfolgreih wirksam ist, hat sih hier au ein „Thüringer Waldklub gebildet, der zwar nit die primi- tiven Arbeiten wie der „Rhönklub“ vorzunehmen hat, der aber un- serem vielbereisten Thüringen nicht allein noch mehr Annehmlich- keiten verschaffen, N auch das Führer- und Gasthofswesen zum Schuße der Touristen vor Uebertheuerung überwachen will. Es ift dies eine sehr dankenswerthe Aufgabe, die überall Anerkennung finden wird.

Zu dem internationalen musikalischen Wettstreit, welcher in Brüssel im Juli-August d. J. stattfindet, ist der Anmel- dungstermin (31, März) auf Ansuchen der Redaktion der „Deut- \chen Militär-Musiker-Zeitung®“ für sih betheiligende Mi- litärmusik{hors bis 20. A pril cr. verlängert worden. Genannte Zei- tung bringt in ihrer leßten Nummer die Programme, Reglements u. f. w. in wörtliher Uebersetzung.

Die Herren S charwenka, Hollaender- und Grünfeld veranstalteten gestern im Saale der Sing-Akademie ihr drittes und leßtes Abonnements -C onc ert in dieser Saison. Die Concert- eber leiteten die Reihe der Vorträge mit dem Trio in B-mol]l für Pigupforte, Violine und Violoncell voa Rob. Volkmann ein. Das melodidôse, anmuthige Werk kam dur die vorzügliche Interpretation in sehr gelungener Weise zu Gehör. Später spielte Hr. Schar- wenka Schumanns „Caroaval, Scènes mignonnes*, jenes ge» fällige Tonstück, mit Geshmack und Ausdru. r. Hollaen- der trug ferner eine Romanze von C. Reinecke vor und bekundete wiederum die gediegenen Vorzüge seines Spieles. Hr. Grünfeld betheiligte sih mit zwei kleineren Stücken für Violoncello: „Sara- bande“ und „zweite Mazurka“ von D. Popper, Kleinigkeiten von nicht besonderem musikalishen Werthe, welche lediglich durch den trefflihen Vortrag eine günstige Wirkung erzielten. Wirksam unter- nüßt wurden die Konzertgeber durch Fräulein Beate Wüerst, welche einige Lieder bot. Die junge Künstlerin hat, scitdem wir sie im vorigen Winter gehört, in ihrer Ausbildung und ihrem Vortrage noch Fortschritte gemaht und leistet gegenwärtig im Liedervortrage ret Erfreuliches. Sie versteht es, ihre Stimmmittel mit dem größten Vortheile zu behandeln und zu verwerthen und weiß die musikalischen Gedanken durch feinsinnige Nüancirung zum Ausdruck zu bringen. Anerkennung verdient auch die deutliche leichtverständliche. Aussprache des Textes. Die Schlußnummer des Programms bildete Mozarts Trio für Pianoforte, Klarinette und Viola, welches von den Herren Scharwenka, Hollaender und Huth (Klarinette) zu Gehör gebracht wurde. Die zahlreich versammelten Zuhörer \pendeten den gebotenen Genüssen wiederholt lebhaften Beifall.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

vertreten durch Rechtéanwalt Der,

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußishen Siaals-Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, deu 3. April

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M anf errate für ven Deutschen Reichs- u. Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt anz; die Königliche Expedition des Dentschzn Reichs-Anzeigers und Königliz

Yrenßishen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. F. Wilhelm-Straße Nr. 32,

1, Steckbriefe und Untersnchungs-Sachen.

2. Buabhastationen, Aufgebote, Vorladungén u, dergl, ;

3, Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen eto,

4, Verloosung, Amortisation, Zinszahlang u, 8, Ww. von öffentlichen Papieren,

Oeffentlicher Auzeiger. 7

1880.

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5, Indnstrielle Etabliszements, Fabriken und Grosshandel,

8. Verschiedene Bekanntmachungen,

7. Literarische Anseigen,

8. Theater-Ánzeigen, In der Börsen-

9. Pala Meaeiekten. | beilagos, 2

—Ki

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des‘ | „Invalidenrdauk“, Nubolf Mosse, Haasecusteiz

& Vogler, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

G. L. Daube & Co,, E. Säilotte,

Aunouzeun-Vuretaus.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachén.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Brauer Paul Henkel aus Reppen, Kreis West- Sternberg, welcher flüchtig ist, ift die Unter- sfuhung3haft wegen Körperverleßzung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhasten und in das Gerichts-Gefängniß zu Magdeburg, Thränsberg 44, abzuliefern. Magdeburg, den 27. März 1880. Königliches Amtsgericht. VI. 1, Friese. Beschrei- bung : Alter: geb. den 25. Dezember 1856. Größe 1,75 m. Statur s{lank. Haare s{chwarz. Stirn frei. Bart: {wacher duntelblonder Schnurrbart und Gliege. Augenbrauen dunkelblond. Augen dunkel. Nase länglih und spiy. Mund er lih. Zähne gut. Kinn \piy. Gesicht länglich. Gesichtsfarbe blaß. Sprache deutsh. Kleidung: dunkelblauer Rock, dunkelgraue Hose und braune Plüschmüßze ohne Schirm.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen und dergl.

[8370] Oeffentliche Zustellung.

Nr. 4368. Der Karl Kraus zu Berghausen, riedberg dahier, Tlagt gegen den Peter Martin (seinen Schwager) zu Berghausen aus übernommenec Bürg- und Selbst- \chuldnerhaft bei Traubenwirth F. Schäfer dahier Für ein Darlehen von 3000 4, mit dem Antrage auf Veruriheilurg des Beklagten zur Schadlos- haltung im Betrage von 3000 nebst 5%/o Zins vom 9. Januar d. I, sowie auf Arrestanlage hier- wegen durch dinglic;en Arrest und Pfändung von Forderungen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtéstreits vor die 11, Civil- Xammer des Großherzoglichen Landgerichts zu Karls- ruhe auf Montag, den 28. Juni 1880, Vormittags Uhr,

mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen, und mit Be- {stimmung der Einlafsungsfrist (gemäß §. 234 Abs. 2 d. G. P. O.) auf 1 Monat,

Zum Zwette der ¿ffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemat.

Karlsruhe, den 27. März 1880.

Amaunu, :

Gerichts\{hreiber des Großherzoglichen Landgerichts.

[8386] Oeffentliche Zustellung.

Der rbeiter Johann Klaeschen zu Eckhöst, in väterlicher Vormundschaft für scine un- mündige Tocter Louise Emilie Klaeschen, ver- treten dur den Rechtsanwalt Gries-Danican in Kiel, klagt gegen den Müllergesellen Wulf Paasch zu Wellingdorf bei Kiel, dessen zeitiger Aufenthalt unbekaunt is, wegen Alimentation des von der Louise Emilie Klaeschen am 20. Fe- bruar 1880 außerehelich geborenen, nachher bei dem Standesamt auf die Namen „Auguste Margaretha Klaeschén" angemeldeten Kindes, mit dem Antrage : den Beklagten kostenpflichtig {huldig zu erkennen, für sein gedachtes Kind bis zu dessen vollendetem 18. Lebensjahr, vom 20. Februar 1880 an gerechnet, der klägerishen Toctter resp. dem Kläger in qual, qua an Alimenten jährli 90 4 in vierteljährlichen Pränumerando zu zahlenden Raten, und zwar die bei Abgebung des Urtheils bereits fälligen Beträge, fowie die Deflorations- und Wochenbettskosten von resp. 60 und 30 M sofort, die noch nit fälligen Nlimentationsbeiträge aber bei Eintritt der Fällig- Teit zu bezahlen, auch das Urtheil für vorläusig voll- \treckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlic en Verhandlung des Rechtsftreits vor das Königliche Amtsgericht zu Kiel, Abtheilung V, auf

den 31, Mai 1880, Vormittags 10 Uhr.

Zum Zwede der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Kiel, den 24. März 1880,

Stauge, Gerichtéschreiber des Königlichen Amtsgerichts, Abt1heilung V.

(8390) Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann Louis J. Silberstein zu Posen, vertreten vurch dea Rechtsanwalt Schottländer da- selbst, klagt gegen den Kaufmann Herrmann Krause, früher zu Rogasen, jeßt unbekannten Aufenthalts- ortes, aus dem Wechsel, d. d, Posen, den 7. März 1880, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Ve- Flagten zur Zahlung von 650 H nebst 6 °/9 Zinsen seit dem 25, März 1880, “gs 3 4. Protestkosten und Tragung der Prozeßkosten und ladet den Be- klagten zur mündliheu Verhandlung des Rechts- \treites vor die zweite Givillammer des König- lichen Landgerichts zu Sol auf den 14, Mai 1880, Bormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wirb dieser Auszug der Klage verzun gemacht.

uhlide, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

836] Oeffentliche Ladnug.

Die ledige Schmiedstohter Marie Unterburger von Kirmsees und die Curatel ihres am 12, De- zember 1877 unehelich gebornen Kindes Josef Unterburger lehtere vertreten durch den Kindes- rormund Johann Scherm von Kirmsees welchen

durch diesgerichtlicen Beschluß vom 27. d. M. das Armenrecht bewilligt wurde, haben gegen den ledigen S&)miedsgesellen Johann Freiberger von Schnabelwaid K. Amtsgerichts Pegniß wegen Vaterschaft und Alimenten dahier Klage mit dem Antrage auf Verurtheilung desselben

1) zur Anerkennung der Vaterschaft zu dem döben- bezeichneten Kinde und Einräumung des ge- seßlih beschränkten Erbrehtes für dasselbe,

2) zur Leistung eines jährlichen Alimentationshbei- trages von 30 M auf die geseßliche Dauer der Alimentationsperiode,

3) zur Bestreitung des dereinstigen Schulgeldes, der ganzen Bekleidungs- sowie der Handwerks- erlernungskosten,

4) zur Bezahlung von 15 4 für Taufe und Kind- bettfosten und 100 M persönliche Entschädi- gung und

5) zur Tragung sämmtlicher Prozeßkosten

erhoben und hat das K. bayerische Amtéegericht Weidenberg zur mündlichen Verhandlung dieser Klage Termin auf Donnerstag, den 20. Mai 1880, Bormittags 9 Uhr im diesgerihchtlichen Sißungssaale anberaumt. Nachdem der derzeitige Üufenthalt tes Beklagten Johann Freiberger unbekannt ist und die öffertliche Ladung bewilligt wurde, wird derselbe zu diesem Termine hiermit geladen. Weidenberg, den 31. Pitärz 1880. Der Kgl. Gerichtsschreiber: Richter.

[8377] Oeffentliche Zustellung.

Nr. 4591, Der Sattler Phiiivp Weickuum zu Steinsfurth klagt gegen die Eiscenbahnunterunehmer Heinrich Schneider und dessen sammtrerbindlichen Ehefrau Lisette Sckhueider, geb. Weickum, zu Berwangen, z. Zt. an unkefannten Orten abwesend, aus Satilerarbeit und aus Ersaß gehabter Kosten im Gesammtktetrage von 78 (A 66 ch4 und 5% Zinsen vom 1. Januar 1879, mit dem Antrage auf Verurtheilung der beiden Beklagten als Sammt- \{uldner zu deren Zahlung und ladet die Be- flagten zur mündlichen Verhandlung des Recht8- streits vor das Großherzogliche Amtsgericht zu Ep- pingen auf

Mittwoch, den 26. Mat 1880, Bormittags 8 Uhr.

Zum Zweckle der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Eppingen, den 27. Boni 1880.

eck, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts. [8350]

Aufgebot.

Der Kaufmann Bernhard Lietmann in Wies- baden, vertreten durch den hiesigen Rechtsanwalt Herrn Dr. Neukirch, hat das Aufgebot eines angeb- li in Verlust gerathenen, von Klett & Wagemann in Wiesbaden am 18, März 1880 drei Monate à dato an eigene Ordre auf Isaac Weiller Söhne dahier gezogenen, von Leßteren accéPtirten, von den Ausftellern am 18. März l. J, an Bernhard Lieb- mann und von diesem am 22. März l. J. an L. A. E. Wert1heimber dahier girirten Wechsels beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens ir. dem auf

Moutag, den 15. November 1880, Bormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur- kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Ï Frankfurt a./M., den 31, März 1880, Königliches Amtsgericht. IY, Dr. J. J. Roemer, Maier.

(8366) Aufgebot.

Der Pfandschein d. d, Erfurt, den 9. April 1875, wonach der Bäckermeister Carl Hermann Braune in Dresden gegen ein Darlehn von 450 # der Versicherungsgesellshaft Thuringia zu Erfurt die Lebensversiherungspolize Nr. 31,285 Litt, A. nebst Prämienquittung ver Findet hat, ift verloren ge- gangen und foll auf Antrag der Erben des genann- ten Bälkermeisters Braune für kraftlos erklärt wer- den. Es ergeht daher an den Inhaber der beschrie- benen Urkunde die Aufforderung, späteftens ia dem vor dem Königlichen Amtsgericht auf den

14, Juli 1880, Vormittags 11 Uhr, Zimmer Nr. 58, anberaumten Termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung derselben erfolgt.

Erfurt, den 16, März 1880.

Königliches Amtegeriht. Abth. VIII,

Drathe.

[8425] Aufgebot,

Der Rentier Geora von Lüpke in Celle hat von feinem dur Allodifikation freien Vollhofe Nr. 45 in Bilm an die Nachbenannten die unter Artikel 41 der Grundsteuer-Mutterrolle von Bilm, Artikel 122 ven Ahlten und Artikel 199 von Ilten verzeichne- ten Grundstücke verkauft, nämlich: :

1) Köthner Heinrih Prüsse Nr. 47 in Bilm: Art. 41, Kartenbl. 1, Parzelle 337 und 338 mit 2 ha 33 a 88 qm im Bruchaer.

2) Halbhöfner Christoph Goltermaun Nr. 17 und 20 in Bilm: Art. 41 a. Kartenbl. 4, Parz. 61

mit 2 ba 25 a 12 qm im großen Kleifelde binter der BVilmer Mühle. b. Kartenbl.- 4, Parz. 66 mit 57 a 35 qm im großen Kleifelde vor der Bilmer Mühle. e. Kartenbl. 4, Parz. 116 mit 2 ha 04 a 10 qm, das hohe Feld genannt.

3) Halbhöfner Georg Goltermann Nr. 13 in Bilm: Art. 41, Kartenbl. 2, Parz. 40 mit 32 a 16 qm im Driebusch.

4) Abbauer Friedrich Aue Nr. 28 in Bilm: Art. 41, Kartenbl, 3, Parz. 292 mit 1 ha 98 a 28 gm im Köthenwalde.

95) Hausfohn Heinri Goltermann in Bilm: Art. 41, Kartenbl. 4, Parz. 3 mit 2ha 26 a 10 qm im kleinen Kleifelde.

6) Kötbner August Schrader Nr. 4 in Bilm: Art. 41, Kartenbl. .1, Parz. 375 mit 87 a 59 qm, die Werkl h genannt.

7) a. Brinksißer Friedrich Hoppe Nr. 49 in Bilm;z þ. Brinksiger Friß Wellhausen Nr. 46 in Bilm; c, Anbauer Th: odor Kassebaum Nr. 54 in Bilm ; d, Akbbauer Heinrich Thies Nr. 61 in Bilm; o. Abbauer Heinri Weber Nr. 76 in Bilm: Art. 41, Kartenbl. 1, Parz. 354, 355 und 356 mit 3 ha 58 a 20 qm auf dem Tegtkampe.

8) Brinksißer und Seiler Friedrih Chlers Nr. 10 in Vilm: Art. 41, Kartenbl. 4, Parz. 103 mit 27 a 39 gm im hohen Felde.

9) Halbmeier und Ortsvorsteher Heinrich Golter- mann Nr. 38 in Bilm: Art. 41, Kartenbl. 1, S 334 und 335 mit 3 ha 44 a 21 qm im Alten-

ruch.

10) Köthner Ernst Buse Nr. 37 in Bilm: Art. 41, Kart:nbl. 3, Parz. 371 und 372 mit 57 a 88 qm im Pfingstanger.

11) Brinksiter August Müller Nr. 12 in Bilm: Art. 41, Kartenbl. 3, Parz. 338 mit 32 a 52 qm im großen Knick.

12) Abbauer nnd Schuhmacher Heinrich Thies Nr. 61 in Bilm: Art. 41, Kartenbl. 3, Parz. 193 mit 30 a 90 gm im Kani.

13) Hofbesißer Wilhelm Dörries Nr. 43 in Slten; Art. 99, Kartenbl. 4, Parz. 317 mit 43 a 68 qm im Mühlenfelde, Feldmark Ilten.

14) Halbhöfner Wilh. Wilke Nr. 44 in Bilm: Art. 41, a. Kartenbl. 1, Parz. 346 mit 2 ha 35 a 02 qm auf dem Wischhofe, b. Kartenbl. 3, Parz. 296 mit 2 ha 24 a 53 gm im Köthenwalde.

15) Halbmeier Heinrich Tubbe Nr. 18 in Bilm: Art. 41, Kartenbl. 1, Parz. 2 und 3 mit 3 ha 25 a 66 qm in den Dornwiesen.

16) Schäfer Ludwig Hartmann in Bilm: Art. 41, be 4, Parz. 124 mit 14 a 10 qm im hohen

elde.

17) Abbauer und Weber Heinrih Sander Nr. 57 in Bilm: Art. 41, Kartenbl. 3, Parz. 466/107, 467/108, 468/109 und 469/110 mit 1 ha 23 a 75 qm, die Laft genannt.

18) Gastwirth Friedrich Jagau Nr. 21 in Ahlten: Art. 122, Kartenbl. 6, Parz. 171 mit 39 a 44 qm im kleinen Kleifelde in der Feldmark Ahlten.

Auf Antrag der Käufer werden Alle, welche an die bezeihneten Grundstücke Ansprüche oder Rechte zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, \olche bis zum

Dounerstag, den 13. Mai 1880, Morgens 10 Uhr, unter dem Rechtsnachtheile hier anzumelden, daß folhe widrigenfalls im Verhältnisse zum neuen Er- werber verloren gehen.

Die ins Hypothekenbuch eingetr agenen Ansprüche bedürfen keiner Anmeldung.

Burgdorf, den 23, März 1880.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung T. Culemann.

[8489] Aufgebot.

Fn dem Grundbuche des dem Partikulier Carl Julius Neumann zu Labiau gehörigen Grundstücks Labiau Nr. 58 stehen Abtheilung II1. ad Nr, 10:

1500 Thaler nebst 5%/9 Zinsen für den Guts- besißer Heinrich August Krumhar zu Neu- holland auf Grund der Urkunde vom 23, Fee bruar 1850 in Folge Verfügung vom 8. März

1850,

und Abtheilung II1. Nr. 11: 1000 Thalcr Darlehn nébst 50/9 Zinsen für denselben auf Grund der Darlehnsurkunde vom 11, März 1850 in Folge Verfügung vom 12, März 1350

eingetragen.

Von der ersten Post sind 700 Thaler an den Kaufmann Koppetsch in Labiau abgetreten und am 5, November 1854 gelös{ht, ferner 500 Thaler an den Professor Lorek und von dem an den Kauf- mann Wiedemann in Königsberg abgetreten und demnä gelöscht am 15, Juni 1874, so daß nur noch 300 Thaler für den ursprünglichen Gläubiger Krumkbhar eingetragen ftehen.

Diese beiden Posten über 300 und 10C0 Thaler ad Nr. 10 und 11 sind bezahlt losdungeahige Quiitung des Krumhar befindet i{ bei den Auf- ebotsakten. Die Hypothekenurkunden über beide Posten sind verloren gegangen und zwar wahrschein» li bei einem der Vorbesißer des Grundstücks, Zimmermeister Doering aus Labiau.

Auf Antrag des Eigenthümers des Grundftücks Carl Julius Neumann wird hiermit zum Zwede der Kraftloserklärung der beiden verloren gegange- nen Urkunden behufs Löshung der Posten im Grundbuche Termin

auf den 21, Zuni 1880, Mittags 12 Uhr,

vor dem unterzeihneten AmtEgeriht, Termins- zimmer Nr. 3, anberaumt.

Die unbekannten Inhaber der Hypothekenurkun- den, sowie Alle, welche Rechte aus denselben oder auf die eingetragenen Forderungen geltend machen wollen, werden aufgefordert, sich mit ihren An- sprüchen spätestens in dem anberaumten Termin zu melden, widrigenfalls die Urkunden für krafiios er- car und die Posten im Grundbuch werden gelöscht werden.

Labiau, den 24. März 1880.

Königliches Amtsgericht.

S Aufgebot.

Der Kaufmann J. Schoorp-Vonderwahl in Doz- weil, Kanton Thurgau, Schweiz, hat das Aufgebot eincs am 2. Juli 1879 von Theodor Berçer in Niederbreisig an eigene Ordre auf Heinrich Weber in Niederbreisig gezogenen, an den Antragsteller gi- rirten, bei der Volksbank, e. G. zu Coblenz ¿ahl- baren, am 25, September 1879 fälligen Wechsels über 369 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 27. Oktober 1880, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichaeten Gerichte im néuen Dis casterialgebäude, Regierungéëstraß2 dahier, Zimmer Nr. zwei, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde ere olgen wird. è

Coblenz, den 30. März 1880.

Königliches Amtsgericht. Abth. I.

E Ediktalladung.

Nachdem Großh. Hess. Ministerium der Finanzen, Abtheilung für Bauwesen, Zwecks einer auf Grund der Ersißung beanspruchten Üeberschreibung und bez. Abänderung der im Grundbuche der Gemarkung Mettenheim dem „Staate“ zugeschriebenen Parzelle Flur VIII, Nr. 86/10 auf den Namen „das Große herzogthum“ „Landeteigenthum unter Verwal- tung Gr. Ministeriums der Finanzen, Abtheilung für Bauwesen“, unter Beischreibung des Erwerbs- titels bei dem unterzeichneten Artsgerichte den Erlaß eines Aufgebots beantragt hat, auch diefer Antrag durch Beschluß vom Heutigen für zu- lässig erklärt worden ist, werten hiermit alle Die- jenigen, welche Ausprüche auf das vorbezeichnete Domanialobjekt erheben zu können glauben, aufge- fordert, um so gewisser spätestens in dem auf den 29, Mai 1880, Vormittags 9 Uhr, anberaum- ten Aufgebotstermine ihre Ansprüche und Rechte an- zumelden, als sie anfonsten von dem Rebtsnachtheile der Anerkennung der Ersißung getroffen werden und dementsprehender Eintrag in das Mutations- verzeichniß erfolgen wird.

Osthofen, den 30. März 1880. i

Großherzogliches Amtsgericht Osthofen. gez. Rhumbler. Für richtige Abschrift : Großherzogliche Gerichtsschr:iberei Osthofen. Guttandin.

ot Bekanntmachung.

Das Verfahren, betreffend das Ausgebot der Nachlaßgläubiger des verstorbenen Darmhänd- lers Wilhelm Ludwig Heinrich Ottermaun ist durch erfolgte Verkündigung des Ausichlußurtels vom 2. März 1880 beendet,

Berlin, den 23. März 1880.

Beyer, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgericht T.

8258 ( E Verkauf des zur Jacob Loewenthalschen Konkursmasse gezogenen Hauses Nr. 150 hierselbft ift erster Termin auf Mittwoch, den 9. Zuni 1880, Mittags 12 Ühr, und Ueberbotstermin auf Mittwoch, den 7. Zuli 1880, Mittags 12 Uhr, angeseßt.

Malchow, den 22. März 1880. Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinshes Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Staeckr, Gerichts\{reiber.

[8355] Jm Namen des Königs!

Fn Sachen, betreffend das Aufgebot der auf Ra- witsch Stadt Nr. 572, Abtheilung ITI, Nr, 3 ein- getragenen Post“ von 55 Thlr. 16 Sar: 6 Pf. er- kennt das Königliche Amtsgeriht zu aws auf den Bares R Carl Wilhelm

einri olz für Recht:

G p über die im Grundbu des Grund- stüds Nawitsch Stadt Nr. 572, Abthei- lung 111, Nr. 3. [ur "ven Stellmather Stanislaus Taniewski unterm 26. März 1827 eingetragene Post von 55 Thlr. 16 Sgr. 6 Pf.

ebildete Dokument wird für kraftlos und die Poft für lös{ungsreif erklärt; die Kosten des erfahrens sind dem Antcagsteller aufzuerlegen.“ Für den richtigen Auszug: Hofsmaun, Gerichts\chreiber.