1880 / 82 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 07 Apr 1880 18:00:01 GMT) scan diff

ohne besondere Festlichkeit vollzogen werden, da die zweit- geborene Tochter des Prinzen Leopold von der Erkrankung an Scharlach noch nicht vollfiändig genesen ist.“ Pest, 5. April. Die „Pester Correspondenz“ meldet : Heute Abends versammelten sich sämmtlihe Mitglieder des Kabinets zu einem Ministerrathe, in dem die laufenden Angelegenheiten der einzelnen Ressorts verhandelt wurden. Außerdem erstattete Staatssekretär GM. Baron von Fehér- vary, der als Vertreter der ungarischen Regierung den Be- rathungen beiwohnte, welche in Betreff der Revision des Wehrgeseßes in Wien gepflogen wurden, einen Bericht über die Ergebnisse der stattgehabten Verhandlungen. Die bezügliche Geseßvorlage wird dem Abgeordnetenhause noch im Laufe dieser Session unterbreitet werden; vorerst muß aber der Ministerrath die Allerhöchste Genehmigung zu diesem Ge- seßentwurfe einholen. Einen überwiegenden Theil der heute zur Verhandlung gelangten Gegenstände bildeten die Vorlagen des Finanz-Ministers.

Schweiz. Bern, s. April. Der „Bund“ schreibt: Da bis zum Schluß der Referendumsfrist am Sonnabend Abend keine Abstimmungsbegehren gegen das Bundesgeseß, betreffend die Abl Gtntabritation, eingelaufen waren, so wird dieses Ge)eg vom Bundesrath demnächst in Kraft erklärt werden. Auch gegen das Gesetz, betreffend den Schuß der Fabrik- und Handelsmarken, für welches die Referendumsfrist mit dem 9. April abläuft, sind bis zur Stunde Referendumsbegehren nicht eingelaufen.

Großbritannien und ÎÄrland. London, 5. April. (Allg. Corr.) Die liberale Partei feiert bei den Wahlen weitere Triumphe. Der Sonnabend brachte ihr gleiche Vortheile wie die drei vorhergehenden Tage. Gewählt sind bisher 412 Unterhausmitglieder in 277 Wahlbezirken, darunter 253 Liberale, 18 Homeruler und 141 Konservative. Die Liberalen haben den Tories bisher 58 Siße abgerungen und sie verfügen gegenwärtig über eine Majorität von 136 Stimmen. Am Sonnabend gewannen die Liberalen Siße in folgenden Wahlbezirken: Ashton-under-Lyne, Brighton, Dumsriesshire, Herefordshire, Newcastle am Tyne (hier wurde neben dem bisherigen liberalen Vertreter Mr. Cowen, der bekanntlih die auswärtige Politik Lord Beaconsfields unter- stüßt, Mr. A. W. Dilke, ein Bruder Sir Charles Dilke's, ge- wählt), Pembrokeshire, Perthshire, Southampton, Ost:Stafford- shire, Stolybridge und Stirlingshire. Die Konservativen ge- wannen je einen Siß in Coleraine und Helston. Außerdem fanden unbeanstandete Wahlen in Aberdeenshire, Norfolk, Somerset und Northdevonshire statt, wo Sir Stafford North- cote, der Schaßkanzler, wiedergewählt wurde. Unter den Libe- ralen wurden u. A. gewählt: Plimsoll in Derby, O'Donnell (Homeruler) in Dungarvan, OD'Connor (Homeruler) in Gal- way und Leatham in Huddensfield.

6, April. (W. T. B.) Bei den heutigen Wahlen zum Parlament wurden in Cork (City) die Homerulers Parnell und Daly gewählt ; die Homerulers haben einen Siß gewonnen,

Nach einem Telegramm des „Standard“ aus Bom- bay vom heutigen Tage hat sich die Nachricht der „Daily News“ vom Tode Mahomed Jans nicht bestätigt; Maho- med Jan befinde sich vielmehr in Maidan und habe erklärt, daß er bis zum Aeußersten kämpfen werde, falls die Bedin- gungen der Engländer unannehmbar sein sollten.

7. April. (W. T. B.) Es sind nunmehr 481 Parla- mentswahlen bekannt; davon fielen 283 auf Liberale, 163 auf Konservative, 35 auf Homeruler. Der Reingewinn der Li- bcralen an neuen Parlamentssißen beträgt 67; dieselben haben in den Grafschaften Waterford, Buteshire, Wigton, Tipperary und in dem Distrikte Monmouth den Sieg davongetragen.

Canada. Montreal, 3. April. (Allg. Corr.) Der Marquis von Lorne und die Prinzessin Louise en am 13. September die canadische Ausstellung eröffnen.

Frankreich. Paris, 5. April. Die „Fr. Corr.“ meldet: Die Aufregung wegen der Dekrete gegen die Jesuiten und nicht erlaubten Kongregationen legt sich all- mählih, obwohl die ultramontanen Blätter das ihrige thun, die Stimmung zu verbittern. Die Versammlung der Häupter der klerikalen Partei {eint niht ganz den erwünschten Erfolg

gehabt zu haben.

_— 6. April. (W. T. B.) Sämmtilihe Abend- blätter der konservativen Partei sprehen si mißbilligend über das Schreiben des Prinzen Napoleon aus. Das Fournal „Pays“ veröffentlicht einen Artikel Cassagnacs, in welchem derselbe das Schreiben für einen niht wieder gut zu machenden Fehler erklärt und hinzu- ügt, wenn das Kaiserreih, welches man seiner Partei an- lete, so adi pi sei, dann müsse man es mit Abscheu zurückweisen. as Journal „La France“ führt aus, der Prinz Napoleon habe jede Aussicht, sih mit den Bonapartisten und Klerikalen zu verbinden, verloren und habe auqh keine Hoffnung, ein Bündniß mit den Republikanern eingehen zu tönnen. Der Prinz von Wales is hier eingetroffen.

Spanien. Madrid, 6. April. (W. T. B.) Die demo - kratishe Partei hat ein von 279 Senatoren und Depu- tirten und 21 Journalisten unterzeihnetes Manifest ver- öffentlicht, in welchem sie Religions- und Preßfreiheit, Ver- eins- und Vecsammlungsrecht, freiheit des Unterrichts , allge- meines Stimmrecht, Dezentralisation der Verwaltun , allge- gemeine Militärdienstpfliht , Sparsamkeit in allen Zweigen der Staatsverwaltung, finanzielle Kontrole, Gleichstellung der A Cuba mit dem Mutterlande und Unabseßbarkeit der

ihter als ihre Forderungen bezeichnet.

Türkei. Konstantinopel, 5. April. (Wien. Ministerrathes bezüglih des Montenegro für Gusinje und Plava zu gewährenden Gebietsaustaushes approbirt at, ist gestern ein Frade erschienen, welher denstürkischen ehörden zur Pfliht macht, die Uebersiedlung der mohamedanischen Bevölkerung aus den abzutretenden Gebieten auf türkisches Territorium, wenn solche angestrebt wird, mit allen Mitteln zu unterstüßen und zu erleichtern. Es verlautet, daß die Botschafterkonferenz in Konstantinopel ( die türkische Gebietsabtretung an Montenegro zu ratifiziren

haben werde, weil leßtere eine Aenderung des Berliner Ver- | ver DE

trages involvirt. s

Serbien. Belgrad, 5. April. (W. Pr.) Der österreihishe Gesandte Baron Herbert hat bei e Regie-

des Papstthums seit Nikolaus 1., vom Mönchthum, von der Ent- widckelung der Kirchenlehre, von-der Kirchenverfassung und dem Kultus, sowie von der Opposition , die sich während das Mittelalters gegen die Kirche erhob, insbesondere von den Waldensernz in der 2. Ab- theilung vom Verfall der Kirche und des Papstthums , die mit Bo- nifaz VIIT. (1294—1303) begann , endli von den Vorläufern der Reformation (Wycleff, Huß, Joh. Wessel, Savonarola) und den Humanisten (Joh. Reuchlin, Erasmus u, A

3.) ; : ;

Nachdem der A herigen „Zeitung des Deutschen Beamten-Vereins" die „Deutsche ch Sultan vorgestern den Beschluß des türkischen Beamten-Zeitung“ als Organ für die geistigen und wirths{aft- lien Interessen des gesammten Beamtenstandes allwöchentlid und zwar jeden Sonnabend, zum Preise von 1,25 A pro Quartal. Abonnements werden von allen Postämtern des Deutschen Reichs

und im Wege des Buchhandels angenommen.

Eisenbahnhandbuch", für das Publikum na amtlichen Quellen von Rudolf

augabe 1880 erschienen.

Großfürsten Thronfolgers am 17. d. M. im Anitshkowpalais statt. Die Sißung eröffnete der Präsident der Gesellschaft A. A. Polowzew, mit einer Rede, in welcher er die Thätigkeit der Gesellshaft im Vor-

Slavoniens und Dalmatiens aufweisen. Minister Ristics sprach selbst sein Bedauern über diesen Vorfall aus und er- ließ sofort die Weisung, daß derartige Diplome nicht mehr ausgegeben werden sollen.

Nach den bisherigen Dispositionen soll die Skup- schtina zur Ratifikation der Eisenbahnkonvention und zur Ertheilung der Baukonzession im Mai in Belgrad zu- jammentreten. Fm Vordergrunde der konkurrirenden Bau- A stehen eine englishe und eine belgishe Ge- ell)chast.

Numäánien. Bukarest, 5. April. (W. Ztg.) Die rumänische Regierung hat mit dem Chef der liberalen Partei Nosetti wegen eventueller Uebernahme des rumänischen Gesandtschaftspostens in Paris verhandelt, und Rosetti zeigte sich zur Annahme dieses Postens geneigt. Jn Folge dessen ershienen bei Leßterem in den leßten Tagen zahlreihe Depu- tationen des Senates und der Kammer, um ihn zu bestim- men, als Chef der liberalen Partei in Bukarest zu bleiben. Nosetti gab diesem Schritte seiner politishen Parteifreunde nah und lehnte shließlih den Gesandtschaftsposten in Paris ab.

Bulgarien. Sofia, 5. April. Der Präsident des Ministerraths erklärte gestern in der Nationalversamm- lung, daß er in Anbetracht der ihm nur bis zur Wieder- eröffnung der Versammlung übertragenen Funktionen seine Demission eingereiht und daß der Fürst dieselbe in Wür- gung dieses Grundes angenommen habe.

Dänemark. Kopenhagen, 6. April. (W. T. B.) hre Königliche Hoheit die Prinzessin von Wales ist heute Abend 6{ Uhr mit dem deutschen Postschiff „Kaiser“ in Korsör eingetroffen und von Jhren Majestäten dem König, der Königin und Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen empfangen worden. Die Prinzessin reijle sofort mittelst Extra- zuges nah Kopenhagen weiter.

P “7 Er / S Amerika. Washington, 3. April. (Allg. Corr.) Der Nepräsentantenhaus- Ausshuß für auswärtige An- gelegenheiten hat die Argumente zu Gunsten eines Gegen- seitigkeitsvertrages mit Canada angehört.

Südamerika. Fn Venezuela wurde, einem Telegramm des „W. T. B.“ vom 7. April zufolge, Guzman Blanco als Präsident wieder gewählt, (Allg. Corr.) Die peruanishe Legation in New- York empfing, wie von dort unterm 6. d. Mts. gemeldet wird, eine amtlihe Depesche aus Lima, via Panama, d, d, 24. v. Mts., welche berichtet, daß die peruanische Korvette „Union“ die Blockdade in Arica nah einem siebenstündigen Gefechte mit zwei chilenischen Pa Qn forcirie. Sie löshte ihr Cargo von Vorräthen und kehrte nah Callao zurüd. E * :

Aus dom Wolffschen Telegraphen-Bureau.

St. Petersburg, Mittwoh 7. April. Wie der „St. Petersburger Herold“ hört, wird demnächst der Prozeß gegen Dr, Weymar zur Verhandlung kommen. Dr. Weymar ijt an- geklagt, mit seinem Wagen dem Mörder des Generals Mesen- zeff zur Flucht verholfen und später dem Verbrecher Solowjeff einen Revolver und Gift verschafft zu haben; ferner vor 3 Jahren dem Fürsten Krapotkin, welcher sich bekanntlich ebenfalls wegen nihilistisher Umtriebe in Anklagezustand befand und krankheitshalber in einem Hospital gefangen ge- a wurde, mit Hülfe seines Wagens die Flucht erleichtert zu haben.

Landtags - Angelegenheiten.

Im 1, Oppelner Wahlbezirk (Creutßburg-Rosen- berg) ist an Stelle des Landraths Grafen von Bethusy-Huc, welcher sein Mandat niedergelegt hat, der Amtsgerichts. Rath Rampol d mit 165 von 278 Stimmen zum Mitgliede des Hauses der Abgeord- neten gewählt worden.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Vorgestern starb hier im 61. Lebensjahre Dr Friedrich Harms, Professor der Philosophie an der Universität und Mit- glied der Akademie der Wissenschaften.

In dem diesjährigen Ofterprogramm der Realschule I. D, in Cassel ist den Schulnrachrichten der 2. Theil eines Ab- risscs der Kirchengeshicte von Dr. Ferd. Shantz voraus- geshidt. Dieser Abriß dient zum Leitfaden für den Unterricht in der Kirchengeshichte in den oberen Klassen und zerfällt in dem hier vor- liegenden zweiten Theile, der Kirchengeshichte des Mittel- alters, in 2 Perioden, von denen die 1. vom Tode Karls d. Gr. bis auf Bonifaz ŸVIII, (800 1294), die 2. von Bonifaz VIII. bis zur Reformation (1294—1517) reiht. In der erften Abthcilung handelt der Verfasser in cinzelnen Paragraphen von der Ausbreitung des Christenthums in den verschiedenen Ländera Europa's, nament- lih in Deutschland, durch Missionäre wie Ansgar, Bischof Otto v. Bamberg, Erzbischof Adalbert, sodann von der weitern Entwickelung

Seit dem 1. April cr. erscheint in Berlin an Stelle der bis-

Von dem „Jllustrirten Post-, Telegraphen- und

eymer, Post-Sekretär in Altenburg, bearbeitet udschwerdt, E Dittmar), ist die Sommer- | f reis ;

Petersburg, 2. April. (St. Pet. Ztg.) Die Jahres-

Weimar, A.

serbische Embleme, unter anderen auch die Wappen Kroatiens,

im Verhältniß zu den Ereignissen seiner wiisch; 2) der ron Herrn Î tendmann herausgegebene XXVII. Band, enthaltend die Fortießzung des Briefwechsels der Kaiserin Katharina I[. (1774—1788); 3) der von Herrn Kalomsin herausgegebene XXVII1l. Band, enthaltend „Mate- rialien zur Geschihte der Finanzverwaltung unter Katharina L: 4) außerdem gab die Gesellschaft zum Regierungs-Jubiläum 2 Bände mit Materialien zur Geshihte der Jugeud Sr. Majestät des regie- renden Kaisers heraus. Mit dem Oruck folgender Bände wrrde fortgefahren: a. Depeschen der französischen Gesandten unt:r Peter dem Großen; b. die Briefe Baron Grimms an Katharina Il. (I. K. Groot); c. Berichte des preußishen Gesandten Gra!en Solms (Stendmann); d. die englisch-russishen Beziehungen im XVI. Fahr- hundert (Bestusheff-Rjumin); e. Denkmäler der diplomatischen -Be- zichungen des alten Rußlands zu Polen (Karpoff): f. Akten der Katharina'’schen Kommission zur Ausarbeitung des Entwurfs einer neuen Uloshenja (Sjergejewitsh); g. Materialien zur Geschichte des Pugatscheffshen Aufstandes (Kalatshoff) u. A.

eit“ von N. N. Grigoro-

Berlín, 7. April 1880.

Preußische Klassenkotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der heute angefangenen Ziehung der 1. Klasse 162. Königlich preußischer Klajssenlotterie fielen :

1 Gewinu von 9000 4 auf Nr. 10 528.

2 Gewinne von 3600 4 auf Nr. 1208. 52 654.

2 Gewinne von 1500 6 auf Nr. 4553 9977,

3 Gewinne von 300 /6 auf Nr. 3731. 33 023. 37 400.

Jn der Nacht vom 6. zum 7. d. M. is der von Berlin um 11 Uhr Abends abgehende Courierzug bei der Ein- fahrt in den Bahnhof Frankfurt a. O. mit einem auëe- fahrenden Kicszug zusammengestoßen. Die Maschine, der Packwagen und der Postwagen, sowie verschiedene Kies- wagen sind stark beschädigt worden, die Personenwagen da- gegen unbeschädigt geblieben. Lokomotivführer, Heizer und einige ae sind unerheblih verleßt, einige Passagiere haben leihte Kontusionen erhalten. Die Passagiere sind mit Extrazug weiter befördert.

Die Untersuchung ist eingeleitet.

Der 9, Kongreß der deutschen Gesellschaft für Chirurgie ist heute, Mittags 1 Uhr, in der Universität eröffnet worden. UAnwesend sind 98 Mitglieder, die die Städte Aberdeen, Amsterdam, Berlia, Frankfurt a. M., Effen, Oldenburg, Braun- \{weig, Königsberz, Mannheim, Bremen, Rostock, Greifswald, amburg, Prag, Königshütte, Breslau, Halle, Kiel, Elbing, Altona, - Gotha, Belzard, Danzig, Karlsruhe, Dresden, Stettin, Bonn, Darmstadt, Colberg, Würzburg, Straß- burg, München, Magdeburg, Lüttich, Freiburg, Grodno, Erlangen vertreten. Zahlreiche Gäste, unter ihnen Chirurgen aus Oesterreich, Dänemark, Schweden, Belgien, Rußland (Odessa) und Rumänien wohnlen den Verhandlungen bei. 2er Geh. Ober-Medizinal-Rath Dr. von Langenbeck eröffnete den Kongreß, indem er die Erschienenen begrüßte, der vier verstorbenen Mitglieder gedachte, den Austritt eines und den Eintritt von 7 Mitgliedern proklamirte. Die Gesell- haft hat somit die Zahl der Mitglieder von 265 auf 268 erhöht.

Im „Natal Mercury“ liest man: „Wir kedauercn, von den Diamantenfeldern zu hören, daß bei Barkly drei Wagen den Fluß Vaal hinabgespült worden sind. Der Fluß Modder war sehr angeschwollen, und in dem durch dessen Austritt gebildeten Shlamm wurde eine Menge von Fischen gefangen. Die Diamantenmine bei Dutoitspan wurde für 6500 £ verkauft der höchste Preis, der b!8 jeßt erzielt worden, Das Bergwerk bei Kimberley wird jeßt in ciner Tiefe von 291 Fuß exploitirt. Der Administrator bemüht \ich, die Mine mit eingeborenen Arbeitern zu versorgen. Das Berg- werk in Kimberley hat wahrscheinlich keine größere Aus- dehnung, als 50—60 Morgen Obe: fläbe, und do wird dieser Teine Fleck zum Werthe von 1650000 £ veranschlagt. Diese Schäßung ist natürlih nur auf Muthmaßungen begründet, da Nie- mand sagen kann, bis zu welcher Tiefe die Erde diamanthaltig sein mag. Bis jetzt ist man jedoch nicht enitäusht worden, Der Um- stand, daß ein Antheilsanspruch für 6509 Pfd. Sterl. verkauft wor- den, ist hierfür ein hinr.ihender Beweis, wozu noch die Thatsache tritt, daß man bereits bis zu einer Tiefe von ca. 309 Fuß gegangen ist, „Diamantgraben" ist, so weit dies Kimberley betrifft, cine Phrase der Vergangenheit, der Prozeß muß in jedem Sinne des Worts ein „Bergwezrksbetricb“ genannt werden. Neben den Diag- yianten {einen Kartoffeln der theuerste Artikel auf ten Feldern zu sein; es wurden Pfd. Sterl. 6. 10 pro Sack bezahlt. Es dürfte der Mühe lohner, diese kostbare Waare an den fruchtbaren Ufern der Baal zu kultiviren.*

___ (B. Klin. Wochenshr.) Ueber die Thätigkeit der „Berliner ärztliwenUnterstüßungskasse“ ist der 25. Jahresbericht (1879), vereinigt mit einem Bericht, welcher die 25 Jahre des Bestehens der Kasse, vom 13, Juli 1854 bis zum 31, Dezember 1879, umfaßt, von dem Geh. Rath Dr. Kristeller, veröffentliht worden. Der Bericht über das leßt verflossene Jahr \{liet zum ersten Male die „Wil- helm-Augusta-Stistung“ vom 11. Juni 1879 ein, deren Ertrag der ärztlichen Unterstüßung6kafse nah Maßgabe eines besonderen Statuts überwiesen worden ist. Die Sammlungen hatten ein Kapital von 13800 Æ ergeben, welches in der Generalversamm- lung der Unterstüßungskasse vom 7. Februar d. J. dur die zu diesem Zwedlke vorhandenen Mittel der Kasse auf rund 15 000 erhöht worden ist, Der Bericht theilt den Wortlaut des Schreibens mit, durch welches Ihre Majestäten die Genebmigung zur Benen- nung der Stiftung nah ihrem Namen ertheilten. Das Bild der 25 jährigen Existenz der Kasse, der Umfang ihrer Thätigkeit, wie die Betheiligung der Kollegen an derselben wird anshaulich dur eine Reihe von statistishen Tabellen dargestellt. Die Summe der Ein- nahmen betrug in den 25 Jahren rund 61 181 4, die der Auzgaben 50 120 Æ; im leßtvergangenen Fahre betrugen die Einnahmen rund

4343 A, die Ausgaben 3844 G Die Zahl der Mitglieder betrug

im Jahre 1855 183, im Jahre 1879 573, wobei das Verhältniß der Betheiligung der in Berlin wohnenden Aerzte sih fo gestaltet,

daß im ersten Lustrum des Bestchens der Kasse auf je 100 Aerzte 37 Kassenmitglieder, im 5. Lustrum auf je 100 Aerzte

64 Mitglieder kommen. Die Zahl der während des Bestehens der

Kasse unterstüßen Aerzte betrug 34 in 85 Jahrgärgen, die der unter- stüßten Wittwen 54 in 342 Jahrgängen. Die Summe der Uöter- stüßungen der Aerzte betrug 8447 , die im Ganzen dem Einzelnen gewährte Unterstüßung stieg bis 2391 A Für die Arztwittwen be- trug die Summe der Unterstü

einzelne Wittwe gewährte Unterstüßung stieg bis 6762 M Seyt man die Duechschnittéunterstützung an den einzelnen Arzt im ersten OQuinquennium = 1, so ist dieselbe im leßten, ebenso großen Zeit- absnitt auf 2 gestiegen; für die Unterstüßung der Arztwittwen ges

Buugen rund 34835 M; die für die

taltete sih dies Verhältniß wie 1 : 1,73,

sammlung der Kaiserlich russishen Historishen Ge- ellschaft fand unter dem Präsidium Sr. Kaiserlichen Hoheit des

rung Vorstellungen darüber erhoben, daß die von der serbischen theologischen Fakultät ausgegebenen Diplome groß-

jahre carafterisirte. Es wurden gedrucktt: 1) der XXVI, Band der

Berlin:

Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Kessel). Druck; W. Elsner.

Materialien“, der den Titel trägt: „Der Kanzler Fürst Besborodko

Vier Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staals-Auzeiger.

Königreich Preufen.

Auf den Bericht vom 11. März d. J. will Jch dem nah Anhörung des Kommunal-Landtages des Regierungsbezirks Cassel aufgestellten, nebst Tarif anbei zurükfolgenden Negle- ment füx die Hessische Brandversicherungs-Anstalt in Cassel auf Grund des §8. 1 des Gesczes vom 18. März 1879 (Geseß- Sammlung Seite 136) hierdurch Meine Genehmigung er-

theilen. l Berlin, den 19. März 1880. IV ilhelm. Grf. zu Eulenburg.

An ten Minister des Fnnern.

At

r den Zuscblag zu der Klassenprämie wegen feuer-

l iddeliber Gewerbe 2c. (88.31 und 32de8Reglements.) A, Zuswhlag: 2/10. :

Albuminfabriken, Appreturanstalten für baumwollene, leinene und seidene Zeuge mit erwärmter Luft. Bandfabriken, ohne Spinnerei, Färberei, Bleicherei und Orudckerei ohne erwärmte Luft. VBaum- wollenzeug-, Leinenzeug- und Seidenzeugfabriken und Webereien, ohne Spinnerei, Färberei, Bleicherei und Druckerei ohne erwärmte Luft. NBeinschwarzfabriken exkl. des Brennofengebäudes ; Bettfedern-Rei- nigungsanstalten, größere. Bordenfabriken aus Metallen und Seide. Bleiweiß-, Bleizuker- und Mennigfabriken, mit Lrocnerei dur erwärmte Luft. Branntweinbrennereien, gewerbs- oder fabrikmäßig betrieben, insofern der Destillationta/parat in massiv gewölbt.m Raume sich befindet. Brauereien mit eiserner oder massiver Darre in gewölbtem Lokale. Buchdrucktereien mit Dampfbetricb. Bunt- papierfabriken, ohne Papierfabrikation mit Trocknerei ohne erwärmte Luft, Caffeebrennereien. Caffeefärbereien, größere. Chofolade- fabriken mit Dampfeinrichtung. Cichorienfabriëen ohne das Darr- gebäude. Conditoreiwaarenfabriken mit Dampfbetrieb. chLampfkessel- gebäude mit Dampfkessel zum Fabrikbetriebe, wenn fie nicht einem höheren Saße unterliegen. Deckenfabriken ohne Spinneret, Fürberei und Drucerei ohne erwärmte Luft. Destillationen von ätherischen Oelen. Destillztionen von Liqueuren, insofern der Betrieb nicht auf Xaltem Wege geschieht. Docht- und Nachtlichterfabriken. Drahtk- stiften fabriken mit Dampfbetrieb. Druckereien von Zeugen mit Lrod- nerei ohne erwärmte Luft. Düngpulver- oder Poudrettefabriken. Eisengießereici und sonstige arößere Metallgießereien, insofern sie niht massiv erbaut und mit Bedachung von Cisen- oder Gewölbes konstruktion versehen sind. Essigfabriken. Färbereien, große, fabrik- mäßtg betrieben mit Trocknerei ohne erwärmte Luft. Fenstervorseter- und Rouleaur-Fabriken. Fleishräuchereien, größere, _gewerbémäßig betriebene. Gasbereitungéanjstalten mit Einschluß der Gasometer und Schuppen bei Bereitung aus Steinkohlen oder Holz. Gelatine- fabrifen mit Trocknerei kur erwärmte Luft. Gerbereien ohne Loh» müßle 2c mit Dampfbetrieb. Geshmeidewaarenfabriken mit Dampf- betrieb. Gewehrfabrifen. Glockengießercien. Hasenhaarschneidereien. Hadern- und Lumpenlager und Sortirereien, fleinere. Handschuh» fabriken mit Gerberei und Färberei, mit Trocknerei ohne erwärmte Luft, Instrumentenfabriken für kleinere musikalische -Instrumente unter Verwendung von Holz. Kalkofen mit Sparrendach. Kerzen- gießcreien. Knopffabriken. Kragzenfabriken. Lackierereien in Holz oder Blech mit gewölbtem Trockenofen. Leimsicdereien. Lohkucten- trocknerei und Lager. Magazin 2c. für feucrgefährlicbe Fabrikate, wenn fie nicht einem höheren Saße unterliegen. Müßblen mit Wasserkrast: 1) Eetrcidemühlen, bei deutscher Einrichtung mit 3 und mehr Gängen oder Walz:n; 2) Sâge- oder Sctneideziühlen für Falbbolzshneiderei oder Raspelei. Mühlen mit Dampf- oder Wasserkraft: 1) Gementmühlen, 2) Gewürzmühlen, 3) Gipsmühlen, 4) Knochenmühlen, 5) Schwerspatmühlen, 6) Traßmühlen, 7) Walkmühs len. Nadelfabriken für Näh- und Stricknadeln. Nagelfabriken, größere. Neusilberwaarcnfabriken und Schmelzen. Nudelfabriken. Oblaten- fabriken. Oelfarbenfabriken. Pappschachteln- und Pappwaarenfabriken. Plüschwebercien. Polsterwaarensabriken ohne Schreinerei. Puppen- fabriken. Salpeter-Naffinerien. Salzsiedereien. Sammt- und Halbjammtfatriken ohne Appretur. Sazenetfabriken ohne Spinnerei. Schirmfabriken, größere. Schmelzglas- und Schmelzperlenfabriken. Sreinereien mit 3 oder mehr Hobelbänken, insofern die Vor- schriften der Polizeiverordnung der Königlichen Negierung zu Cassel vom 15, November 1876 (Amisblatt Seite 350 2c.) befolgt sind und kein Dampfbetrieb stattfindet. Seifenfabriken und Seisensiebereien mit Talgschmelzerei. Senffabriken mit Dampsbetrieb. _Spiegel- fabriken oder Manufakturen ohne Rahmenfabrikation. Spiegelbeleg- fabriken. Spielkartenfabriken. Spielwaarenfabril-n und Spiel- waarenlager, größere. Stahlwaarenfabriken. Stärkefabrikez mit Trocknerei ohne erwärmte Lust. Strumpfwaarenfabriken, ohne Spinnerei, Färberei und Bleicherei. Tabakfabriken mit Dampf- betrieb, oder ohne folcen, insofern sie nicht mit massiver oder eiserner Darre versehen sind. LTeppichfabriken und Webereien ohne Spin- nerei, Färberei und Druckerei, Tuchmachereien und Tucbscheerereien ohne Kardentrocknerei. Wachstuh-, Wachsleinwand-, Wachèpapier- und Wadchstaftjabriken mit Trocknerei ohne erwärmte LUit. Bi-gel- brennereien und Thonwaarenfabriken; Oefen neuer Konstruktion mit

Sparrendach. Y x B. Zushlag: 7/10. i: : Bandfabriken ohne Spinnerei, Färberei, Bleicherei und Druckerei mit erwärmter Luft. Baumwollenzeug-, Leivenzeug- und Seidenzeu -- Fabrifen und Webereien mit erwärmter Luft. Bilderbogenfabriken und Colcratur-Anstalten. Bleichereien mit Trocknerei durch erwärmte Lust. Bleistiftfabriken. Bordenfabriken aus anderen Stcffen als Metallen und Seide. Branntweinbrennereien, gewerbs- oder fabrik- mäßig betrieben, insofern der Destillationspparat in nicht massiv ge- wölbtem Raume sich befindet. Brauereien mit eiserner oder massiver Darre in nicht gewölbtem Lokale. Brodfabriken mit Mascinen- betrieb. Brückenwaagenfabriken. Bürstenfabriken. Buntpapier- fabrifen ohne Papierfabrikation mit Trocknerei durch erwärmte Luft. Cementbrennereien. Chemische Fabriken, wenn nicht ent:ündliche Substanzen bereitet werden. Cichorienfabriken: das Darrgebäude mit gewölbtem MDarrlokale. Cigarrenfabriken. Deckenfabrikcn ohne Spi: nerei, Färberei und Druckerei mit erwärmter Luft. Destilla- tionen von Spiritus, Aethern oder Essenzen in gewölbtem Lokale. Drudtereien von Zeugen mit Crocknerei durch erwärmte Luft. , Eisen- bahnwerkstätten, insofern darin nit Waggonreparaturen vorgenom- men werden. Farbenfabriken von Malerfarben mit LTrodcknerei dur erwärmte Luft. Färbereien, große fabrikmäßig betriebene, mit Trod- nerei dur erwärmte Luft. Fayencefabriken: das Brennereigebäude ohne Holz- und Torftrocknerci auf, über oder neben dem Brennofen. Filz- und Filztuchfabriken. Gasbereitungsarstalten, mit Einschluß der Gasometer und Schuppen, bei Bereitung aus Miineralölen, Harz oder Absällen. Glashütte und die sonstigen Gebäude mit Schmelz- oder Glühöfen, ohne Holz- oder Torftroccknerei über oder neben den Oefen. Glas|chleifereien, größere. Handscbuhfabriken mit Gerberei und Färberei, mit Trocknerei durch crwärmte Luft. Holzgalanterie- waarenfabriken, größere. Hol;stofffabrifen und Holzschleifereien, ohne Trocknerei, oder mit Trocknerei ohne erwärmte Lust. Holzwaarenfabriken, ohne Sägewerkanlage. Hopfenlagerräume mit

Berlin, Mittwoch, den 7. April

L I p E

Wasserkraft: 1) Getreidemühlen bei nit deutscer Einrichtung bis zu V Bn ote Walzen, 2) Oelmühlen mit Stampfen oder Walzen, 3) Säge- oder Schneidemühlen für Block- oder Bretter- \cneiderei ohne Fournirschneiderei. Obstdarren, gewerbêsmäßig be- triebene. Orgelbauereien. Papiermachéfabriken. Pappendedckelfabri- ken, ohne Hadern- und Lumpeulager und Sorktirerei. Pferdehaar- \pinnereien. Pinselfabriken. - Sagofabriken von inländishem Sago oder Sagogries mit erwärmter Luft. Schellacbleichereien. Seiden- \pinnereien bei jeder Einrichtung. Siegellacksabriken. Stä1 kefabri- fen mit Trocknerci durch erwärmte Luft. Strohwaaren- (Hüte und dergl.) Fabriken, Bleichereien und Preßanstalten. Tuchmachereien und Tutscheerereien mit Kardentrccknerei. Ultramarinfabriken excl. der G:käude, in denen sich die Brenn- und Trockenöfen befinden. Vitriolwerke. Nie N NRte mit künstlicher Holztrocknung. wirnfabriken ohne Spinnerei. S | 9 C. Zusblag: 8/10. Brauereien mit hsölzerner Darre. Cau!schuk und Cautschuk- waarenfabriken. Cichorienfabriken: das Darrgebäude mit ungewölb- tem Darrlokale. Destillationen von Spiritus, Aethern oder Essen- zen in ungewölbtem Lokale. Guttaperhawaarenfabriken. Ma- gazine für Flahs, Hanf, Werg, Jute, Wolle und Baum- wolle, Maklzfabriken, Mälzereien. Mühlen mit Wasser- kraft: 1) Getreidemühlen bei nicht deutscher Einrichtung mit mehr als 5 Eängen oder Walzen; 2) Lohmühlen oder Loh- {chneidereien. Mühlen mit Dampfbetrieb: Getreidemühlcn bei nicht deutscher Einricbtung bis zu 5 Gängen oder Walzen. Padkisten- fabriken ohne Sägemerkanlage. Stiefertafelfabriken. Schreinereien mit 3 oder mehr Hobelbänken, insofern entweder : 1) die einsla- genden Vorschriften der Polizeiverordnung vom 15. November 1876 nit vollständig befolzt find, oder 2) bei vollständiger Befolgung derselben Dampsbetrieb stattfindet. Lhierwolispinnereien mit Wasser- kraft oder Dampfkraft, oder beide gemischckt nebst dem Trccktengebäude. Tuchfabriken ohne Spinnereien mit Färberei und Druckerei, mit Dampyf- oder Heißwasscrheizung. Ziegelbrennereien und Thonwaaren- fabriken: die Treckenscheunen, sofern dieselben mindestens 10 m vom Ofen älterer Konstruktion entfernt find. . Zusclag: 2/10. L Aëphalt- und Asphaltdachpappe-Fabriken. Brennofengebäude für Beinshwarzfabriken. Eifenbahnwerkstätten für Waggonreparatur ohne Hclztrockcnofen. Glasfabriken und Glashütten: 1) Potterie (Werkstätte für Anfertigung und Trocknerei der Schmelztöpfe). 2) Glashütte und sonstige Gebäude mit Schmelz- oder Glühcfen mit Holz- oder Torstrocknerei. Holzstofffabriken und Holzschleifereien mit Trocknerei durch erwärmte Lust. Jalousiefabriken ohne Fournir- \hneiderei. Instrumentenfabriken für größere musikalische Infstru- mente unter Berwendung von Holz (Pianinos 2c.). Kerzenfabriken. Mööbelfahriken chne Dampfbetrieb und ohne Holztrockenofen. Mühlen mit Wasserkraft: Säge- oder Shneidemühlen für Fournir- {cneiderei. Mühlen mit Dampfbetcieb: 1) _Getreidemühlen bei nicht deutscher Einri&tung mit mehr als 5 Gängen oder Walzen; 2) Lohmühlen oder Lohschneidereien ; 3) Säge- oder Schneidemühlen für Farbholzschneiderei oder Raspelei. Seilereien mit Theeren und Taufabrikation. Theerfarben- und Anilinfabriken. Ultramarin- fabriken: die Gebäude, in tenen sich die Brenn? und Trockenöfen be- finden. Wagenfett- und -- Wagenschmierfabriken. Wagen- und Waggonsabriken ohne Hohtrocktenofen. E Suswlag: 2/10. : /

Datbfilz-, Dachpappen- und Lederdachpappenfabriken. Eisenbahn- werk stätten für Waggonreparaturen mit Holztrocktenofen. Fayences fabriken: das Brenngebäude mit Holz- oder Torftrocknerei. Hadern- und Lumvenlager und Sortirereien, größere. Holzimprägniranstalten: mit Theerölen (Kreosot). Holzdraht- und Holzstiftenfabriden: ohne Trocknerei oder mit Trocknerei ohne erwärmte Luit. Lakierereien in Holz und Blech mit ungewölbtem Trokenofen. Möbelfabriken ohne Fournirschneiderei mit Dampfbetrieb und Holztrockenofen. Mühlen mit Damvpfbetrieb: 1) Oelmühlen mit Stampfen oder Walzen ; 2) Sâäge- oder Schneidemühlen für Block- oder Bretterscvneideret ohne Fournirschneiderei. Oelfabriken. Padkistenfabriken mit Sâge- werksanlage. Papierfabriken, Papiermühlen: 1) mit Trodcknerei auf erwärmten Cylindern ohne Hängewerk; 2) ‘mit Trocknerei auf Hänge- werk ohne erwärmte Luft. Anmerkung: Wenn in einem Fabrik- gebäude weder Lumpen lagern, noch eine Lumpensortirerei, _Hadern- \chneiderei o er -Puyerei betrieben wird, so wird der Erhöhungsbeitrag auf die Hälfte ermäßigt. Diese bs mäßigung finder nit statt bei den Gebäuden jener Fabri en, wel&e Papiere avs anderen Stoffen als Lumpen bereiten, z. B. Stroh, Holzstoff. Schauspielhäujer, ständige, in denen nur zeitweise Vorstellungen gegeben werden, insofern solche mit Schnur- böden und Versenkung versehen sind. Screinereten mit 3 oder mehr Hobelbänken mit Dampfbeirieb, insofern die Vorschriften der Polizei- verordnung vom 15, November 1876 Fniht vollständig befolgt sind. Tucbfabriken, ohne Spinnerei mit Färberei und Drudterei mit er- wärmter Luft. Wachstuh-, Wachsleinwand-, Wachspapier- und Wac(staftfabriken mit Trocknereien durch erwärmte Luft. Wagen- und Waggonfabriken mit Holztrockenofen. Watittetabriken mit Trocknerei ohne erwärmte Luft. Ziegelbrennereien und Thonwaaren- fabriken: 1) die Oefen älterer Konstruktion mit Svarrendach ; 2) die Trockenscheunen, sofern dieselben unter 10 m vom Ofen älterer Kon- struktion entfernt sind. Zuckerfabriken ohne Raffinerie, ausschließlih

i k ¿ mik Deikpstovung F. Zusthlag: #/10.

olzdraht- und Holzstiftenfabriken mit Trockuerei durch erwärmte Quit A aeneivn Leder, Filz oder Zeug mit gewölbtem Tioden- ofen. Möbelfabiiken mit Fournirschneiderei. Mühlen mit Dampf- betrieb: Säge- oder Schneidemüblen für Block- oder Bretterschneideret mit Fournirschneiderei, oder für lettere allein. Papierfabriken, Paviermühlen mit Trocknerei auf Hängewerk und mit erwärmter Luft. Schwärzefabriken, aus Ruß, sür Buch-, Kupfer- und Stein- druckereien. Spinnereien mit Wasserkraft oder Dampfbetrieb: 1) Baumwollspinnereien, oder BaumwoU- mit Thierwollspinnereien (gemisht), Spinnercigebäude, wenn über 10 m von dem Batteur- gebäude entfernt; 2) Flachs8-, Hanf-, Werg- und Jutespinnerei, Spinnereigebäude, wenn über 10 m von dem Hecheleigebäude ent- fernt. Zuckerfabriken ohne Raffinerie mit Kochung auf offener

euerung.

L 4 G. Zuswblag:! 9/10. Chemische Fabriken zur Bereitung entzündlicher Substanzen (Phoephor, Stwefelkohlenstof). Destillationen von Gassprit (Ligroin) und ähnlichen leicht entzündlihen Stoffen und von Theer. Kienzlbrennereien. - Kienrußhütten. KunstwolUfabriken mit und ohne Spinnerei. Lack- und Fnißfabriken. Lackierereien in Leder, Silz oder Zeug mit ungewölbtem Trocenofen. Mineralölfabriken (Photogen, Solaröl, Paraffin). Pechhütten. _Samendarren- oder Klenganstalten mit erwärmter Lust. Schauspielhäuser, ftän- dige, mit Schnürboden und Versenkung. Spinnereien mit Wafser- kraft oder Dampfbetrieb: 1) Baumwollspinnereien oder Baumwoll- mit Thierwollspinnereien (gemischt), a. Batteurgebäude, b. Spinnerei- gebäude, wenn nicht über 10 m von a. entfernt ; 2) Flas-, Hanf-, Werg- und Jutespinnereien: 3. Hecheleigebäude, b. Spinnerei» ebäude, wenn niht über 10 m von a. entfernt. Anmerkung: ür Batteur-, Wasch-, Trocken-, Hechelei- und Spinnereigebäude in allen Etagen gewölbt und mit Lreppenhäusern und Treppen aus Stein oder Eisen {ind zu zahlen: ‘9/190. Wattefabriken mit Tro»

1880,

uckerraffinerie. üundholz- und Streichholzfabriken. Zünd- und Mel e s und Fabriken von Zündstoffen, wenn sie nit explodirende Gemische verarbeiten, sowie deren Magazine.

Anmerkung: Die in diesem Tarif aufgefühz¿zen Gewerbe haben für das betreffende Gebäude, in welcem fie betrieben werden, falls nihts Anderes bestimmt ist, nur dann den entsprebenden Zu- {lag zur Folge, wenn ihr Betrieb den Umfang des gewöhnlichen Handwerksbetriebes übersteigt. Bei Fabriken wird der Zuschlag für jedes einzelne Gebäude besouders vergl. §. 7 des Reglements nah Maßgabe der in §. 32 Absatz 5 ertheilten Vorfchrist berechnet.

Reglement

für die Hessische Brand-Versicherungs-Anftaklt in Cassel.

I. Verfassung und M Rus der Ansialt.

Die Hessishe Brandversicherungs-Anstalt, welche in Folge de& Gesetzes pan 18. März 1879 (Gesez-Samml. S. 136) als kom- munalständishes Institut auf den Kommunalverband des Negierungs- bezirks Cassel und dessen Organe übergeht, ist eine auf Gegenseitig- keit beruhende, mit eigener juristiswer Periönlichkeit versehene öffent- lide Sozietät zur Versicherung von Gebäuden und Zubehörxungen gegen Feuersgefahr, zündenden n ats Blig.

Dieselbe wird nach Vollendung aller nad diesem Re-lement er- forderlichen Einrichtungen unter Aufsicht des ständischen Berwaltungs- ausschusses, sofern niht vom Kommunal-Landtage bie Anstellung eines besonderen Feuersozietäts-Direktors beschlofien wird, von dem Landesdirektor, welbem nach den Bestimmungen der §§. 5 und & des Regulativs für die Organisation der Verwaltung des kommunakl- ständischen Vermögens 2c. vom 11. November 1868 (Ges. Sammk. Seite 1000) ein oberer ständisher Beamter zuzuordnen ijt, nah Maßgabe des angeführten Gesetzes und dieses Reglements verwaltet. Der Verwaltungsausscuß kann jedoch, vorbehaltlih der Geneh- migung des Kommunal-Landtags (vergl. §. 6 des oben angezogenen Regulativs vom 11. November 1868), die dem Landesdirektor zu- fle enden Befugnisse ganz oder theilweise auf den gedachten oberen Beamten zur Ausübung unter eigener Verantwortlichkeit desselben übertragen. :

2 aken vom Kommunal-Landtage die Anstellung eines beson- deren Feuersozietäts-Direktors beschlossea wird, ift dieser vom Koms- munal-Landtage zu wählen.

Der Landesdirektor Feuersozietäts - Direktor veririit die Anstalt R s ge E als auch nach J . (Vergl. jedo auch §8. 2, Abs. 2. 2

e Bee über alle die Anstalt berührenden Angelegen- heiten, soweit solche nicht dem ftändischen Verwaltungsaus\{huß bezw. dem Kommunal-Landtag vorbehalten sind.

Derselbe erläßt mit Zustimmung des Verwaltungsaus\chusses alle zur Auëführung dieses E erforderlihen Jastruktionen.

Das für die Austaltsverwaltung erforderliche Personal wird na den Bestimmungen des Regulativs vom 11. November 1868

a Vornahme von Abshäßungen von Gebäuden und Zubehö-

rungen Zwecks deren Versiberung in der Anftalt {sind nur solche A A oder sonstige Sachverständige befugt, welche von dem Landeëdirektor Feuersozietäts-Direktor mit Zustimmung des VBerwaltungsautsschusses für einen bestimmten Bezirk oder für bes stimmte Arten von Versicherungsobjekten ermächtigt worden sind.

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er Kommunal -Landtag stellt unter Berücksichtigung aller der der Be l DeTe L Miale obliegenden Verpflichtungen alljährlid» den Etat der Brandkasse fest, bestimmt die Höhe der auszuschreï- benden Versicherungsbeiträge Brandsteuern und ertheilt dem Rechnungsführer die Decharge bezüglich der Jahresrechaung. j Dem ständischen Verwaltungsaus\chuß wird die Feststellung es Etats, sowie die Bestimmung der Höhe der auszuschreibenden E träge für diejenigen Fälle übertragen, in denen von dem Kommunal- Landtage die hierauf bezüglihen Beschlüsse nicht rechtzeitig würden gefaßt werden können.

8. 6. :

Auf Beschwerden über das Absbäßzungsverfahren entscheidet in

erster E Landesdirektor Feuerfozietäts-Dircktor —;. auf

Beschwerden über das Verfahren, die Verfügungen und Beschlüsse des letzteren entscheidet der ständische Verwaltungs8ausschuß.

II, Versicherung der Gebäude. S j i Als Versicherungsobjekt gilt jedes Gebäude, aub das noch im Bau begriffene, sofern es einen Bauwerth von mindestens 190 4 repräsentirt, und zu den von der Versicherung gejeßlih ausgeschlose* Hebäuden nit gehört. h / a Saule t oder aneinanderstoßende Gebäude desselben Eigentbümers gelten für ein Gebäude, wenn sie ein gemeinschaft lihes Dach oder eine gemeinschaftliche Fahwcerkêwand oder eine innere Verbindung durch Thüren haben.

S N l ie Anstalt übernimmt die Versicherung von Gebäudenw sammt den vam fest verbundenen Zubehörungen ausscließlick aller zu einem Gewerbebetriebe dienenden Einrichtungen. S er Eintritt in die Anstalt und folgeweise die reiche Wirk= samkeit der Versicherung beginnt mit der Mittagéstunde des BEY an welchem Seitens ter Verwaltung die thunlichst zu R E Beschlußfassung über die Annahme des Versicherupgéanèrages stat gefunden hat, während die Beitragspflicht des Versichezten \{on vou dem ersten Tage des Monats ab läuft, in welchem die Versicherung irk worden ist. T Ii Beschlußfassung über die Annahme des Versichezung8- antrages (vergl. §. 21) nit biunen aht Lagen nach vem T, des Versicherungs8antrages beim Bezirksbeamten 2E e L Eingangs nicht mitgerechnet erfolgt und deni E r E kannt gemacht sein sollte, so wird der Leßtere vou dem Gee A L e Frist an so lange als Versicherter betrachtet, als nicht dez Antrag zurückgewiesen und ihm dieses Ee: gemacht ift.

Die Versicherung geht auf den neuen Eigenthümer des betreffen ebäudes gerade 1 1a A Tee wäre, Wegen rückständiger Leisdunugen, ingleichen wegen Leistungen des laufenden Jahres sind dex frühere und der neue Eigentbümer der Anstalt gegtonver FERIARA verhaftet.

er Austritt aus der Anstalt steh jedem Interessenten für den Scbluß des Kalenderjahres frei, soweit nicht die Zwangspflicht des 8. 3 des Gesezes vom 18. März 1879 entgegeajteht. Die Küns digung des Vertragsverhältnisses maß mindestens drei Monate vor« her \{xiftlich bei dem Landesdireltor Feuersozietäts-Direktor

erfolgch.n. 8. 12 Erhöhungen oder Verminderungeu der Versicherungssumme

Darre ohne feuersichere Einrichtung. Kräutertrockenanstalten mit Trocknerei durch erwärmte Luft, Maschinenfabriken. Mühlen mit

nerci durÞ erwärmte Luft. Rohzuckerfabriken mit Raffinerie und

unterliegen denselben Bedingungen wie Eintritt und Kündigung.

so über, als wenn fie: von ihaa selbst ab«

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