1880 / 95 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 23 Apr 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Nede stehenden Institute und Besißungen für das Reich gedacht wird. Wie es der Regierung von vorne herein das Erwünschteste und Sorgenloseite gewesen wäre, wenn ohne jegliches Zuthun ihrerseits der private Unternehmungsgeist hervorgetreten wäre, der {nell ents{chlossen und in geeigneter Weise die Aufgabe übernommen bätt?, welche die Um- {tände gestellt haben, so ‘war es auch das Beste und Natürlicste, daß die Regierung ibre Aktion darauf richtete, diesen Unternehmungs- geist anzuregen und seine Kraft so weit als nöthig zu ergänzen. Auf dem Wege ist es ihr erfreulih gewesen, in den Kreisen, die sie dazu als gecignet eradten durfte, alsbald auch das erforderlicbe Entgegen- kommen, die erford:rliche Bereitwilligkeit zu finden. Das Ergebniß der Verhandlungen war, ‘daß man eine mäßige Dividerdengarantie Sei- tens des Reiches für cine Reihe von 20 Jahren für erfor- derlib, aber au für ausreihend erachtete, um cine neue private Aktiengesells{a| mit einem zur Uebernahme der Godef- froyschen Unternehmungen und zu ihrer weiteren förder- lichen Verwaltung binr-ihendem Kapitale ins Leben zu rufen, Die Thatsave des baldigen Zustandekommens der deutschen See- .handel8gesellshaft auf dieser Basis hat die Annahme denn auch be- stätigt. Ich erwähne dieses Heraanges besonders aub im Hinblick auf die mißliebigen Kritiken, welche der Vorlage in Bezug auf die Form gemacht worden sind, und welche Sie, meine Herren, hoffe id, um so weniger als gerechtfertigt ansehen werden, wenn Sie si aus diesem Hergange vergegenwärtigen und festhalten, daß es bet dieser deutshen Seehandelsgesellshaft ich nicht um eine aus der Initiative privater unternehmungtlustiger und zugleich Unter- stüßung begehrender Personen hervergegangene Gründung han- delt, sondern um eine auf Anregung dér Regierung zum Zwecke eines öffentliben Interesses gebildete Gesellschaft. Die Vortheile und Sicherheiten, welher der gewählte Modus der Subrentionirung dar» bietet, cin Modus, der wohl zweckmäßiger und unbedenklicher in diesem Falle sein dürfte als irgend ein anderer, ic sage, die Vortheile und Sicherheiten, die dieser Modus darbietet, sind in den Motiven der Vorlage genauer hervorgehoben. Abgesehen von einem nicht weiter praktis gewordenen Falle, der noch der Zeit des Norddeutschen Bundes angehört, bat zwar das RMNeich eine finanziele Garantieverpflihtunag ähnliher Art bisher nicht auf sih genommen, allein die Zulässigkeit einer solchen Verpflichtung ift ja im Art. 73 der Verfassung ausdrücklich vorausgeseßt und an- erfanut, und auch in anderen Staaten ist dieser Weg der Subven- tionirung größerer Unternehmungen mit Erfolg einges{lagcen worden, besonders auch in einzelnen deutschen Bundesftaaten. Sollte das Geschäft der deutschen Seehandelsgesellshaft wirklich nicht rentabel sein, auch nit rentabel werden, follte, um die denkbar {limmste Gventualität ins Auge zu fassen, es sogar völlig ertraglos werden, so

würde die Neichskasse über den Betrag von 300 000 jährli do

niemals in Anspru genommen werden können und diese Leistung . würde spätestens mit dem Jahre 1899 enden. Aber, ih möchte das noch hinzufügen, diese denkbar \{chlimmste Eventualität kann ernstlich kaum überhaupt in Frage kommen, vielmehr darf die Hoffnung als berechtigt anerkannt werden, daß, soweit eine Garantiezahlung Seitens des Reichs zu leisten sein wird, dieselbe erheblid hinter dem Maximum zurückbleiben und demnächst zur Wiedererstattung gelan- gen wird.

Indem ih Ihnen nun, meine ho{hzuverehrenden Herren, die Vorlage hiernach zu einer wohlwollenden näheren Prüfung empfehle, darf i zu- glei der Hoffnung Ausdru geben, daß das Ergebniß dieser Prüfung, wenn auch nicht wie im Bundesrath die einstimmige Annahme der Vorlage, do die Annahme der Vorlage Seitens der Mehrheit dieses Hohen Hauses sein wird.

Der Abg. Fürst zu Hohenlohe-Langenburg erklärte, er würde Abstand nehmen, das Eingreifen des Reichs in Privats- unternehmungen als eine allgemeine Regel zu empfehlen, ob- wohl die Unterstüßung privater Unternehmungen, z. B. der Eisenbahnen, von Stoatswegen in den Einzelstaaten bisher keinen Widerstand gefunden habe. Hier haudele es sih aber nicht um bloße industrielle Vortheile, sondern um wihtige handelspolitishe Jnteressen, welhe das Reich aufrechterhalten müsse. Die Berichte der deutschen Schiffskapitäne, sowie der deutschen, der amerikanischen und englischen Konsuln über den Südseehandel bewiesen, daß hier der deutshe Handel weitaus prädominire. Früher häite der Deutsche in den überseeischen Staaten, wenn derselbe vorwärts kommen wollte, seineNationalität aufgeben müssen und sih einer fremden assimiliren, weil der- Jelbe keiner großen Nation angehört habe, die ihn vor Recht- Tosigkeit geshüßt habe, der der Handel in überseeishen Ländern so oft ausgeseßt sei. Er selbst habe das Niederdrückende dieses Gefühls kennen gelernt, wenn er sich auf seinen Reisen an österreichische oder englishe Konsuln habe wenden müssen. Gott sei Dank sei diese Miscre seit 1870 von Deutsch- land genommen, die Deutschen könnten frei aufathmen bei dem Gedanken, daß sie jenseits des Meeres eine große Nation seien, und einen Rückhalt und Schuß gegen Vergewaltigung dur deutsche Schiffe fänden. Er habe daher au beim An- bli dieser Vorlage lebhafte Freude darüber empfunden, daß Deutschland jeßt so auftreten könne. Die Regièrung würde jedenfalls niht die verschiedenen Verträge mit den Staaten der Südseeinseln geschlossen, Kohlenstationen angelegt und für Uebersiedelung von geeigneten Arbeitern nah Samoa gesorgt haben, wenn sie nicht ihrer Sache darin siher wäre, daß

ein größerer Vortheil für den deutshen Handel in jener Gegend von diesen Maßregeln zu erwarten sei. Auf den Samoa-, Tonga- ‘und benachbarten Jnseln sei der

deutshe Einfluß ein hervorragender; es wäre unpatrio- tisch und unpolitish, wenn man diesen Handelseinfluß nicht erhalten wollte. Das Aufgeben des vorliegenden Unternehmens berge die Gefahr in sih, daß Nichtdeutsche, namentlich Engländer, sich zwischen den deutshen Handel drängen würden; die Engländer würden bei ihrem praktischen Sinn und Geschick bald die Deutschen ganz verdrängen. Man behaupte zwar jeßt, daß deutsche Häuser dur dieses Unter- nehmen verdrängt würden. Warum hätten aber diese Häuser nicht die Sache sogleich nach Ausbruch des Godeffroy'schen Konkurses in Anspruch genommen? Wenn das Haus die Vorlage niht annehme, schädige es nicht blos den deut- {hen Handel, sondern das ganze politische Ansehen Deutsch: lands. Deutshland habe durch die Ausstellung von Sidney in Australien neuen Boden gewonnen und alte Vorurtheile gegen die deutsche Jndustrie beseitigt. Solle nun das Aus- land sagen, Deutschland sei niht im Stande, diesen Einfluß u behaupten, und gebe das erste Mal, wo der deutsche Handel so prädominire und ein verunglücktes Unternehmen das Einschreiten Deutschlands erfordere, dasselbe englischen Händen Preis? Er fönne sich niht denken, daß man hier ein genug ales Unternehmen unterstüßte, wenn eine ganze Rethe Berichte angesehener Männer ver- sichere, daß die Kulturfähigkeit der Südseeinseln eine hohe und in Folge der Anlegung von Plantagen für Baumwolle, Gewürze, Thee und Kaffee ein großer Aufschwung für den andel zu erwarten sei. Der in leßter Zeit mit den Samoa- nseln abgeschlossene Vertrag sei freilich eigenthümlicher tatur; er wisse niht, ob die jeßt in si gespaltenen Regie- rungsfaktorèn daselbst genügende Sicherheit als Gegenkontra- henten böten, Auf die Frage der Kolonialpolitik näher einzugehen, biete die D feine TLENIO A Da man es mit unabhängigen Staaten zu thun habe und

von Annexion abgesehen werden solle, Aber er habe mit Freudên die“ Bewegung im deutschen Volke beobachtet, welche verlange, daß für die walsende Bevölkerung Raum geschaffen werden müsse. Diese Frage werde immer dringen- der. Tausende kräftiger wohlhabender junger Leute verließen jeßt das deutsche Vaterland auf Nimmerwiedersehen; ihr Ka- pital wandere mit nah Amerika, während die alten arbeits- unfähigen Leute Deutschland zur Last blieben. Deutschland müsse deshalb durch Kolonialpolitik Niederlassungen schaffen, in denen der Auswanderer die Zugehörigkeit zum Vaterlande behalte. Nun habe man hier zum ersten Mal Gelegenheit, diesem Gedanken wenigstens insofern praktishe Geltung zu verschaffen, als die Söhne besizender Leute, die ihr väterliches Erbtheil. in überseeishen Unternehmungen anlegen wollten, an diesem Unternehmen einen willkommenen Anschluß fänden. Wenn die englishe Regierung in gleicher Lage wäre, sie würde sich keinen Augenblick befinnen, die Hand auf das Ganze zu legen und Alles anzukaufen. Kein Mensch habe in Eugland dem Lord Beaconsfield über den An- kauf des Suezkanals einen Vorwurf gemacht. Er könne daher der Regierung keinen Vorwurf machen, wenn sie dem deutschen Reiche die Ausgabe von 300 000 6 jährlih zumuthe,- um so wilhtige Handelsbeziehungen zu erhalten, und er sei überzeugt, daß der Reichstag zustimmen werde. Wenn auch nicht glei{h in den ersten Jahren Alles in Angriff genommen werde, so werde doch der deutsche Unternehmungsgeist* auf den Südsee- inseln ein reiches Feld finden. Die Regierung werde haupt- sählih darüber zu wachen haben, daß auch die benahbarten Inseln nicht in fremde Hände kämen. Hätten andere ‘Länder gefragt, welche Gefahr sie bei Gründung und Unterstüßung ihrer Kolonien übernommen hätten? Die holländische Negie- rung habe ohne Weiteres 1824 die Garantie für die Rente des Kapitals der Maatschappij von 37 000 000 Fl. über- nommen. Man Le heute in Deutschland zum ersten Mal vor der Nothwendigkeit einer solhen Unterstüßung. Er bitte, die Vorlage anzunehmen, die nah seiner Ueverzeugung zum Besten der deutschen Nation gereichen werde.

Der Abg. Dr. Bamberger bemerkte, in dem Vortrage des Vorredners sei von vielen allgemeinen Dingen die Nede ge- wesen, von der Sache selbst sehr wenig. Der Unter-Staats- sekretär habe gemeint, daß die Artikel in den Journalen, welche gegen das Unternehmen erschienen seien, in Böswilligkeit ihren Ursprung hätten. Fhm (dem Redner) seien diese Artikel weit sachlicher erschienen als alle Beleuchtungen dieser Frage in den Regierungsblättern. Fn den Zolldebatten und bei sonstigen wirthschaftlichen Fragen sei er stets als Vertreter der Handel3- interessen eingetreten und er habe sich für überseeischen Handel von jeher lebhaft interessirt. Er glaube also, man könne ihm nicht leiht eine Antipathie gegen den Handel vorwerfen. Dieser Weg aber, der hier eingeschlagen werde, sei ihm in keiner Weise sympathisch. Aahlungsfhige und age

äuser wollten keine staatlihe Subvention, darum habe ih auch die Regierung das einzige zahlungsunfähige Haus, welches nah den Südseeinseln arbeite, aus- gesucht, um es zu subventioniren. Die Konkurrenten des Ge- äfts befänden sih ohne Reichsgarantie in guter Lage. Das Haus Godeffroy habe sich außer dem s zwischen den Südseeinseln und Deutschland später auf die Plantagen ge- worfen und damit den Grund zu seinen We(hselverlegen- heiten geschaffen. Das habe man hon gewußt, als man die Motive zu dem Freundschastsvertrage mit Samoa geschrieben habe. Man habe damals în den Grenzen einer T Handelspolitik dem um seine Existenz kämpfenden Hause die leßte Rettungsplanke reichen wollen. Man habe nicht gewollt, daß die Shuld des Sturzes des Hauses auf den Mangel an nationalem Schuß geschoben würde. Am Schlusse der damaligen ersten Berathung sei er (Redner) zu den Ministern von Bülow und von Stosch gegangen und ersterer habe gesagt, er wünsche, daß Kapitain Zembsh möglichst wenig von seinen Reiseaben- teuern erzähle, weil sonst das Reich jene Plantagen erwerben müßte. Der Minister von Stosch und der Kapitän Zembsch hätten au in Folge dessen geshwiegen und also stillshweigend bestätigt, daß diese Vorlage hon damals dreiviertel fertig gewesen sei. Die Unterstüßung solle nun freilich im nationalen Jnteresse ges{hehen was er wiederum nit finden könne. Jn den Motiven würden dem Pee nur sehr dürftige Nachrichten mit- getheilt, er sei also auf seine eigenen “rivat en angewiesen gewesen. Da habe er denn also erfahren, daß das Haus Godesfroy schon insolvent gewesen sei in Folge seiner frühe- ren Geschäfte. Er wolle diesem Handlungshause das niht zum Vorwurfe rechnen, aber für eine Empfehlung desselben könne er es au nit anschen. Bereits 1877 sei das Haus in seinen Geschäften zurülgeblieben, andere Häuser seien aber zu Hülfe gekommen, es sei 1878 eine Aktiengesellshaft gegründet, welche“ eigentlich nur das Gefchäft Godefsroy fortgeseßt habe. Aber das habe nichts geholfen, darum jeien 1879 noch mehr Aktien ausgege- ben. Hauptgläubiger sei das Haus Baring in London gewor- den, welches ursprünglih nur 30 000 Pfd. Sterl. zu fordern gehabt habe. Aber durch Nachgiebigkeit und Wohlwollen sei es dahin gekommen, daß im vorigen Jahre die Summe bereits 135 000 Pfd. Sterl. betragen habe. Nun seien aber für einige hunderttausend Mark Wechsel fällig gewesen und um diese zu bezahlen, seien dann Plan- tagen verpfändet. Das Haus Godeffroy sei nun nicht insolvdit geworden in Folge des Plantagenhandels, sondern in Folge von Bergwerksspekulationen. Die anderen Handels- häuser beklagten sich darüber, daß die Agenten des Beuiles Godeffroy ihre Stellung als Konsuln des Deutschen Reichs oft verwendet hätten, um gegen sie vorzugehen. Namentlich hätten sie sich über die ungeheure Kontrole beschwert, welche von den Konsuln ausgeübt würde, und einige Handlungshäuser hätten erklärte, wenn diese Verhältnisse niht aufhörten; würden fie gangen sein, in Zukunft unter fremder Flagge zu fahren.

as Geschäft in den Südsee-Fnseln sei dreierlei Art: Zu- nächst der Großhandel zwischen den europäischen Ländern und jenen Jnseln, der wefsentlich in den Händen der deutschen Firmen sei und der neben dem Hause Godeffroy noch von 7—8 anderen deutschen Häusern mit Erfolg betrieben werde. Der zweite Handelszweig bestehe in dem Verkehr zwischen den einzelnen Fnseln, dem Aufkaufen der Landesprodukte und dem Verkauf europäischer Erzeugnisse. Dieser Handel sei wesentlich in den Händen der Amerikaner und Engländer. Was das aus Godeffroy von den andern Geschäftshäusern unterscheide, ei der große Plantagenbesiß. Er brauche doh nicht zu sagen, wie prekär die Ausbeutung eines solchen ungeheuren über- seeishen Grundbesißes sei. Man spreche davon, wie fruchtbar der Boden sei, wie {nell die Bäume wüchsen und daß Jeder, der dahin gehe, in wenigen Jahren Millionär werden müsse. Nun werde in den Motiven gesagt: Die Grundlage des Aktivums

seien die 150 000 englische Acres, welhe das Haus Godeffroy

auf Samoa besie und welche einen Buhwerth von vier Millionen Mark haben sollten. Der Buhwerth sei aber häufig sehr verschieden von dem wirklihen Werth. Auch werde die Zahl von 150 000 Acres bezweifelt. Die Kapitäne Stleinig. und Werner sprächen nur von 120 000; faktischen Werth hätten aber jedenfalls nur die 5000 bebauten Acres. Zu dieser Ab- shäßung habe er hier einen Adreßkalender von Fidhi aus dem Jahre 1879 sich mitgebracht, einer viel entwickelteren Kolonie als Samoa. Danach werde der Werth eines kultivirten Acres auf 1 Pfd. Sterl. = 20 #6 abgeschäßt. Das ergebe für 5000 Acres 100 000 4 Veranschlage er noch den Rest des. unbebauten Landes auf 5 # pro Acre, so ergebe sih eine Summe von 750 000 s, welche den deutschen Reichsbürgern 4—5 Millionen kosten würde, eine Manipulation, die an einer anderen Stelle eine sehr scharfe Kritik auch von der o erfahren haben würde. Nun könne man ja das unkultivirte Land noch kultiviren, und damit komme er auf die Frage der Ausbeute. Das Haus Godeffroy habe allerdings das Verdienst, die Cocafrüchte unausgepreßt nah Europa eingeführt und dadur Es dem Cocusöl auch noch die übrigen Bestandtheile dieser Frucht dem europäishen Konsum zugeführt zu haben. Würden die 140000 unkultivirten Acres mit Cocuspalmen bepflanzt, so sei ers nah 7—8 Jahren ein Ertrag zu erwarten ; allerdings gedeihe inzwischen die Baumwolle, aber in sehr geringem Maße. Hauptsächlich aber fehlten Arbeiter; denn die Eingeborenen seien faul und arbeitsunfähig. Man könne das Land nur mittelst fremder gedungener Arbeiter bebauen. Nach einer Angabe des offi: ziellen Dokuments seien auf der Plantage, wie sie d:m deut- schen Reiche verpfändet werden solle, 30 000 Arbeiter zu be- jhäftigen, während, wenn erx nict irre, bis jeßt auf dieser Plantage nur 5—600 Arbeiter beschäftigt worden seien. Man sehe, daß es keine Kleinigkeit sei, die Dinge so ins Auge zu fassen, daß ein praktisher Mann sich sagen könne, Deutschland unternehme hier etwas, in dem man einem Familienvater rathen könne, sein Geld anzulegen, weil möglicher Weise ein gutes Resultat zu erzielen sei. Auch welche großen Vortheile der deutshe Exporthandel von S bg Zinsgarantie haben solle, sei ihm nicht recht klar. That- sache sei, daß von den dort eingeführten Waaren 78 Proz. englishen und nur 22 deutschen Ursprungs seien. Nun werde immer so viel der nationale Handel betont, der durch An- nahme dieser Vorlage, welche das Haus Godeffroy retten solle, zugleih befördert werde. Aber ihm sei die Abschr ft eines Alktenstückes zugänglih gemaht worden, eines Vertrages zwischen dem Hause Godeffroy und einem Kolonel Steinberg, welcher später als Abenteurer von den Samoa-Jnseln geschafft sei, damals aber „lebenslänglicher“ Premier-Minister gewesen

sei. Hierauf habe das Haus Godeffroy allen anderen deut-

schen Häusern Beschränkungen auferlegt wissen. wollen und speziell sollten deutsche Häuser für die Zukunft fern gehalten werden. Alle bedeutenderen Handelskammern, besonders aber die Hansestädte seien gegen die Vorlage, nur die Handels- kammer von Leipzig, welches dadurch vielleicht seinen alten Ruf als Seestadt bewähren wolle, habe ihre mung er- klärt, weil jährlih für 3000 A Strümpfe von Leipzig nah den Samoa- nseln verkauft würden. Die Aktiengesellschaft sei in den leßten Jahren nicht immer mit Ruhm genannt worden, zur Betreibung von Handelsgeshäften aber scheine sie ihm beson- ders unpraktisch. Der Abg. Fürst Hohenlohe habe die Kolo- nisationsfrage damit in Verbindung gebracht. Aber zur shweren Arbeit seien die Europäer auf Samoa nicht zu ge- brauchen, und den deutschen Landsleuten sei es nicht zu em- Ae nach Samoa auszuwandern. Nun werde immer auf as Haus Baring hingewiesen, das die 150 000 Acres erwer- ben würde, dem müßte Deutschland zuvorkommen. Nun, das sei durhaus nicht so bestimmt, das Haus Baring werde au, ob mit oder ohne die Acres, vor Deutschland Respekt behal- ten, aber in der Stille ihres Kabinets würden die Chefs über die Naivetät der deutschen Ae daiee sich die Hände reiben, welche ihr Geld dorthin fließen ließen, um das Haus Go- desfroy zu retten. Sicherlich sei die Regierung bona fide an die Sache gegangen, aber sie sei über die wahren Verhältnisse getäuscht worden, und er müsse dringend davor warnen, die Vorlage anzunehmen. Man würde damit nur das deutshe Geld hin- auswersen. Der Verfasser der Motive habe auf die englisch- ostindishe Handelskompagnie und die holländische Maatshappy hingewiesen. Aber dieser Vergleich sei durchaus verfehlt, und die Holländer würden sih todt lachen über die Exemplifikation in diesem Hause auf die Geschichte der holländischen Maatschappij. Dieselbe sei nur ein Kommissionär der holländischen Regierung,. welcher beauftragt sei, die Produkte der England weggenom- menen Kolonie nach Europa zu po und dort zu ver- werthen. Dieselbe habe in den ersten aht Jahren große Verluste gehabt, habe tief unter Pari gestanden und tals ih erst allmählich dadurch heraufgearbeitet, daß sie der holländi- schen Regierung nah der Revolution von 1830 in ihren an gegen wudherishe Bedingungen 30—40 Millionen orshuß gegeben habe. Die holländische Regierung sei deshalb heftig von der Volksvertretung angegriffen. Man habe allmählih die Verbindlichkeiten gelöst und die Gesellschaft wieder zum Kommis der Regierung gemacht. Das habe keine Aehnlichkeit mit den jeßt hier geplanten Plantagenkolonien. Jm FJnteresse der nationalen und handelspolitishen Ehre des deutschen Landes dürfe der Reichstag nicht klüger sein wollen, als die gewiegten hanseatishen Kaufleute und müsse sih von dieser Unternehmung [een halten, deshalb beantrage er, die Vorlage ohne Kommissionsberathung in zweiter Lesung im Plenum zu verhandeln. / j Der Bundeskommissar Geheime Legations - Rath von Kusserow erwiderte, er wolle bei der vorgerückten Stunde, zu- mal s{hon ein Vertagungsantrag vorliege, heute nur Weniges erwidern, behalte sih aber eine ausführlihe Widerlegung der Angriffe des Vorredners vor. Der Vorredner habe im Ein- gange gesagt, er sei niht gewohnt, anonyme Zeitungsartikel u schreiben, er könne daher nicht indentifizirt werden mit den ngriffen, die in den Zeitungen gegen die Regierungsvorlage erhoben seien, so werde, glaube er (Redner), die ganze Rede des Vorredners das Haus überzeugt haben, daß die ganze Jn- formation des Vorredners lediglih aus dem Lager der Gegner des Hauses Godefsroy stamme., Es sei unrichtig, wenn der Abg. Bamberger ferner gesagt habe, daß es darauf aboeschen ewesen sei, das Haus Godessroy zu unterstüßen. Eine bsiht habe nie den verbündeten Regierungen vorgeschwebt. Gegen den verdeckten Vorwurf der Parteilihkeit müsse er die deutschen Marine-Offiziere dem Vorredner gegenüber entschieden verwahren ; am Allerwenigsten hätten sih dieselben durch ihren ae mit der Firma Godeffroy in ihrem Urtheil kaptiviren assen. Nachdem ein Lextagungsantrag angenommen war, be-

merkte ber Abg. Dr. Bamberger persönlih, daß er keine | Beschuldigung von Marine-Offizieren ausgesprochen und auch seine uen nicht unter den Gegnern des Hauses Godefsroy

t habe. i gest HaS ndeskommissar blitb dabei stehen, daß die Häuser, welche dem Abg. Bamberger das Material geliefert, als Kon- furrenten des Hauses Godeffroy au dessen Gegner gewesen ejen. Die Marineosfiziere zu vertbeidigen , sei um so mehr Anlaß gewesen, als der Abg. ¡Bamberger seine Aeußerung gegen diesclben auch jeßt noch nit als verleßend zugebe.

Der Abg. Dr. Bamberger replizirte, es sei cine Erfin- dung, daß er ( Redner) die Marineoffiziere beleidigt habe, das sei ihm gar nit eingefallen. :

Der Präsident erklärte den Vorwurf der Erfindung einem Pertreter der verbündeten Regierungen gegenüber für unzu-

Statistische Nachrichten.

Nah Mittheilung des ftatistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 11. April bis inkl. 17. April cr. zur Anmeldung ge-

Gewerbe und

Handel. Die „Leipziger Ztg.“ berichtet unter dem 22. April über die

Messe in Kleiderstoffen Folgendes: Die allgemeine Beijerung des Weibätlgnages hat sid auch in dieser Branche während der Messe wie während der Wochen vor derselben dokumentirt. Die Steigerung des Rohmaterials hat Grossisten zu gcößeren Abschlüsseu für den Frühjahr- und Herbstbedarf Veranlassung gegeben. Die Detailkundschaft war zwar nicht stark vertreten, denn das frübhzeitige Osterfest hatte das Geschäft derselben noch zu keiner großen Entwickelung gebracht. Desto größer war das Kontin- gent der Grossisten des In- und Auslandes, die gehofft, wie dies in den leßten Jahren {stets der Fall gewesen ist, die Fabrikanten zu: drü&en und zu Preiskonzessionen gefügig zu machen. Dies gelang jedo dieses Mal nicht, der Markt war außerordentlich. fest ; zumal in Wolle weiteren höheren Preisen entgegen gesehen wird. Der vor- herrschende Geshmack äußerte sich für Beiges in allen Variationen Elsaß, Roubaix, Gera, Glauchau, Meerane), denen sih im Ge- aae verwandte englische und deutsche Fabrikate anschlossen, wie Melanges in Mohair und Lustres (Bradfort, Wüste-Giersdorf, Zittau). Gefucht waren dazu passende Befaßartitel in billigen und besseren Qualitäten (halbseidene Stoffe, wie Sammet, Vilvets). Geraer und Greizecr rein wollene Stoffe fanden gut Ab- nehmer und \ind die Fabrikanten dieser Waare durch Ordres vom In- und Auslande noch auf Monate hinaus stark beschäftigt. Auch Roubaix und Markirch nahmen gute Ordres mit nach Hause, während Glauchau mit Kollektionen noch im Rükstande geblieben ift. Für den Herbst zeigt fich wiederum starke Nawbfrage nah farbigen und gepreßt-farbigen Velvets. Auch diese Fabrikation (Linden bei

leiderstoffen, welches seit längerer Zeit ziemlih flau lag, hat sih nit dec erfreulich lebhafter gestaltet. Namentlich zeigt England für seine Exporte nah Ostindien ansehnlicben Begehr für billigere baumwollene shottis%he Stoffe, während für Amerika in mittleren und besseren Genres belangreihe Ordres ertheilt worden sind. Jn guten Genres sind es vorzugsweise große Punkte, sogenannte Bomben- muster 2c. gewesen, die, dem augenblicklihen Geshmacke und Bedarfe entsprechend, vorberrshend die Nachfrage für sich hatten. Einige große Newyorker Häuser haben hierin gute Preise bewilligt, die hier nicht annähernd zu erzielen waren. Auch für spätere Lieferungen sind zu guten Preisen \{öne Ordres in jenen Jacquardgenres mit Seide aufgenommen worden. j

Frankfurt a. M., 22, April. (W. T. B.) Die Deutsche Handelsgesellschaft in Frankfurt a. M. erzielte im vergan- genen Jahre einen Reingewinn von 1 697 701 4, von demselben ge- langen zunähst für die Aktionäre 5 pCt. als Dividende- zur Ver- theilung und sollen dem Reservefonds 84945 4 zugeführt werden. Nach Abzug der Tartièmen für Aufsichtsrath und Direktorium ver- bleiben 642 789 M zur Verfügung der Generalversammlung. Wie bereits gemeldet, is die Superdividende auf 4 pCt. fixirt. Der Reservefonds enthält nunmehr 1 286 889 M.

Wien, 22. April. (W. T. B.) Der Rechnungsabs#luß der Kaiserin Elisabeth-Westbahn weist auf der Hauptbahn eine Reineinnahme von 5 824 165 Fl. ans; nach Abzug der Zinsen und Amortisationen verbleibt ein Ueberschuß von 115 727 Fl. Bei der Strecke Linz-Budweis beträgt das Garantieerforderniß 1 099 514 Fl, bei der Strecke Salzburg-Tirol 1884 183 Fl. Bei den Strecken Neumarkt-Braunau, Hetendorf-Kaiser-Ebersdorf und der Wiener Verbindungsbahn verbleibt cin Uebershuß von 281 152 Fl. Der

olhe

fommen : 293 Gheshließungen, 829 Lebendgeborene, 37 Todtgeborene

und 614 Sterbefälle.

zur Erledigung zu bringen. Das

Hannover, Berlin) hat vollauf zu thun, um die Aufträge pünktlich

Exportgeschäft in säcbsiscen

Stand sämmtlicher Reservefonds beziffert sid auf 3250262 Fl. _

ome

S M Fuserate för den Deutschea Reichs- u. Königl. Prenß, Staats-Anzeiger und das Central-Handel9- registec nimmt an: die Königlihe Expedition

des Deutschen Reichs-Änzrigers nud Königlich Prenßischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. N. WiUhelm-Straße Nr, 82, M

1, Steckbriefe uud Untereuckhungs-Sacheu. 2, Subhastationen, Aufgebote, Verladungen u. dergl. d Vockknfe Vera Aiugen, Submisgienen etc. 4. Verloogung, Amortisation, Zinszahlung Æ B. s. w. von öffentlichen Papieren.

_efffentliher Anzeiger. 7

5. Tndnstrielle Etablizsements, Fabriken und Groszkandäel,

6. Voerschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Auzeiger.

8, Theater-Anzeigen, | In äer Börszen-

Inserate neÿmen anz die Annoucen-Expeditionen des „Juyalibeuvank“, Rudolf Mosse, Haaseufteiu & Boglexr, G. L. Danbe & Ca, E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Anngoucen-Bureans, K

9, Familien-Nachrichten. beilagsa.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[10313] Subhastations-Patent und Edictalladung. Sn Zwangsvollstreckungsfahen der Deutschen

Grundkreditbank zu Gotha, Gläubigerin,

gegen i die Ehefrau des Kaufmanns H. Hahlo jun., Emma, geb. Deitelzweig, in Hannover, Schuld- nerin, soll die der Schuldnerin gehörige Vollhöfnerstelle Hs. Nr. 2 in Behringen, bestehend aus: ; A. den in der Gebäudesteuerrolle für Behringen unter Nr. 2 aufgeführten Gebäuden: 1) Scheune von Fachwerk, mit Ziegelsteinen gedeckt, 35 m lang und 105 m breit, 2) Scheune mit Wagenschaueranbau von Fachwerk, mit Ziegeln gedeckt, 14} m lang und 10F m

reit,

3) Kuhstall von Fahwerk, mit Stroh gedeckt, 154 m lang und 6 m breit, /

4) Schafstall von Fachwerk, mit Stroh gedeckt, 14 m lang und 16 m breit,

5) Pferdestall von Fachwerk, mit Ziegeln gedeckt, 104 m lang und 7} m breit, :

6) Häutlingshause von Fachwerk, mit Stroh ge- deckt, 2 Wohnungen mit Kammern und Stal- lung für Vieh enthaltend, 14 m lang und 16 m breit;

B. den unter Artikel Nr. 2 der Grundsteuer- Mutterrolle für Behringen eingetragenen Grund- \tücfen, zusammen 178 ha 28 a 69 qm mit jährlihem Reinertrage von 201,81 Thlr., näâm- lich an Hofraum 59 a 52 qm, Garten 1 ha 62 a 14 qm, Hölzung 86 a 50 qm, Aerland 83 ha 57 a 51 qm, Weide 83 ba 70 a 18 qm, Wiesen 7 ha 92 a 84 qm,

öffentli meistbietend verkauft werden und ift dazu

KLermin auf

Mittwoch, den 30, Juni 1880, Vormittags 105 Uhr, ;

angeseßt, zu welchem zahlungsfähige Käufer sich im

Gerichtslokale hier einfinden wollen.

Verkaufsbedingungen werden im Termine bekannt

gemacht, können auch vorher auf der Gerichts-

schreiberei eingesehen, oder gegen Zahlung der

Schreibgebühren abschriftlich von Lehterer bezogen

werden. E

Zugleih werden alle Diejenigen,“ welche an den

bezeihneten Immobilien Eigenthums-, Näher-, lehn-

rechtlihe, fideikommissarishe, Pfand- und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und

Realberehtigungen zu haben vermeinen, zur An-

meldung derselben im gedachten Termine unter An-

drohung des Rechtsnachtheils hierdurch aufgefordert, daß für den sich niht Meldenden im Verhältnisse zum neuen Erwerber das Recht verloren geht. Der Aus\{lußbesheid wird nur durch Anschlag an der Gerichts\telle ver öffentlicht werden.

Soltau, den 14. April 1880.

Königliches Amtsgericht. T.

gez. Adickes,

Beglaubigt:

Gottschalk,

Gerichts\chreibergeh.

[10330] Oeffentliche Zustellung.

Der Eigenthümer Louis Falk, Invalidenstraße

Nr. 139 t Berlin, Len un aen ALLBE E, . 28, klagt ge

Klemm hierselbst, Burgstr Ca Wolf,

Restaurateur (Kaufman

zuleßt Prenzlauerstraße Nr. 9 zu Berlin wohnha

aus dem Miethsvertrage vom 4. Mai 1876, mit dem Antrage auf kostenpflichtige Verurtheilung des

bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung zur Zahlung von 175 H nebst 5 %% Zinsen seit dem 1. Januar 1880 und vorläufige Vollstreckbar- keits-Erflärung des zu erlassenden Urtels, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Recwtsftreits vor das Königliche Amtsgericht I. zu Berlin, Jüdenstraße 58, I1. Tr., Zimmer 33, auf

Beklagten

den 12. Zuni 1880, Vormittags 11 Uhr. Zum Sue der öffentlichen Zustellung wird diese Auszug der Klage bekannt gemacht.

[10307] Oeffentliche Zustellung. |

Barbara Groß, ledige Inwohnerin von Neun- burg v./W. uud deren Kindskuratel haben gegen den Spänglergesellen Gustav Barbitsch von Lai- bat, dessen Aufenthalt unbekannt ist, hierorts Klage auf Anerkennung der Vaterschaft zu dem von der Barbara Groß am 16. Februar 1876 geborenen unehelichen Knaben Namens Wilhelm, sowie au Bezahlung einer jährlichen Alimentation von 36 4, die Entrichtung des Schulgeldes und der allenfallsi- gen Leichenkosten innerhalb der 14jährigen Alimen- tationsperiode und von 10 (G Entschädigung füc Tauf- und Kindbettkosten erboben und den Beklag- ten zu dem vom K. Amtsgerichte Amberg auf Mittwoch, deu 31. Mai 1880, Morgeus 8 Uhr, anberaumten Termin vorgeladen, was dem Beklag- ten hiermit bekannt gegeben wird, Amberg, den 17. April 1880. i Der Gerichtsschreiber am K. b. Amtsgerichte Amberg. Schels.

(103101 Oeffentliche Zustellung. Die Frau Johanna Lorsch, geb. Heilbrunn, von hier, zur Zeit in Offenbach a./M. wohnhaft; vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Geiger hier, klagt gegen ihien Chemann, den Juwelier Gustav Lorsch, früher in Frankfurt a./M., jeßt unbekannt wo? abwesend, wegen Ehescheidung auf Grund böslider Verlassung mit dem Antrage, zu erkeunen, daß die zwischen den Parteien bestehende Ebe dem Bande na getrennt, Beklagter als \cchuldiger Theil in alle denselben treffenden Nachtheile und in die Kosten verurtheilt werde, und ladet den Be- flagten zur mündlihen Verhandlung des Rechts- streits vor die u Eme 9 Königlichen Land- erihts zu Frauffurt a./M. au N ‘ben 8, Juli 1880, Bormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. um Zwecke der öffentlichen Zustellung wkrd diefe Auszug der Klage bekannt gemacht. Frankfurt a./M., den 13. April 1880, Denker, | Gerichis\chreiber des Königlichen Landgerichts.

(1931) Oeffentliche Zustellung.

Auf Antrag des Kaufmanns Friedrich Andreas Storck in Frankfurt a./M., verireten durch den Rechtsanwalt Dr. jur. de Bary dahier, wird der mit unbekanntem Aufenthaltsort abwesenden Chefrau desselben, Wilhelmine Christine Sophie, geb. Graf, aufgegeben, binnen vier Wochen zu ihrem genannten Ehemann zurückzukehren bebufs Wiederherstellung des ehelichen Zusammenlebens, bei Meidung, daß angenommen werden wird, dieselbe habe ihren Ehe- mann b8swillig verlassen, und daß ihr die gesey- lihen Nachtheile dieses Verhaltens zur Last fallen werden.

Frankfurt a./Main, den 5. April 1880.

Königliches Amtsgericht. L. 3, gez. de Niem,

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird vorstehender Befehl bekannt gemacht.

Frankfurt a./Maiu, den 19, April 1880.

Lenz, Gerichts\{reiber des Königlichen Amtsgerichts I. 3.

(10316) Oeffentliche Zustellung.

Der Tischlermeister Jgnaß Rosmus zu Groß-

mit dem Antrage auf

Hul auf den

Auszug der Klage ee gemacht.

[10317] Oeffentliche Zustellung.

Namens Anna, Leßteres vertreten dur seinen Vor- mund, Klempnermeister Gottlieb Leipold zu Cölleda, klagen gegen den Fleischergeselen Carl Loehmas aus Cölleda, wegen 30 #4 Entbinvungskosten und f | 90 M jährlihe Alimente von der Geburt gezannten Kindes bis na dessen zurücktgelcgtem 14. Lebens- jahre, mit dem Antrage auf Verurtheilung zur Zah- lung obiger Beträge und laden den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts\treits vor das

Die unverehelihte Anna Wilhelmine Geor- ine Nathmann und deren außerehelihes Kind,

Königliche Amtsgericht zu Cölleda auf den 23. Juni 1880, Vormittags 10 Uÿr. Zum Zwedke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Mate raun gemacht.

er, Gerichtsschreiber des Königli(en Amtsgerichts i. V.

[10322] Oeffentliche Zustellung.

Nr. 11101. Der Landwirth Philipp Merle und dessen Chefrau Maria Anna, geb. Dörner, zu Hugenfeld, vertreten durch Geschäftbagent Joseph Grießel hier, klagen gegen den Bäücker Adam Merfkle, ledig, von Huchenfeld, wegen einer Dar- lehenSsforderung: von 200 M nebst 59%/9 Zinsen seit dem 24. Januar 1880 mit dem Antrage auf ers urtheilung des Beklagten zur Zahlung obigen Be- trages und laden den Beklagten zur mündlichen Verhandlung E A ls s Vor Jas Großherzog- lie Amtsgericht zu Pforzheim au

i Samstag, den 29, Mai 1880,

Vormittags 9 Uhr.

Auszug der Klage bekannt gemact. Pforzheim, den L April 1880.

[10328] Oeffentliche Zustelluug.

treten durch den Kau

gewesenen aber flüchtig gewordenen

Herrmann

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser gmund, ; Gerichts\{reiber des Großherzogli®en Amtsgerichts.

Der Kausmann Dosepy Loewe zu Posen, ver-

mann Isaak Jastrow zu Rogasen, klagt geaen den zu Rogasen wohnhaft Kaufmann Krause, aus dem Wechsel vom 18. Fe- bruar 1880, - mit dem Antrage auf Zahlung von

Hellmuth zu Dambach vor Gericht zu stehen, Ver- gleiche abzuschließen, Darlehen aufzunehmen, Mo- biliarfapitalien in Empfang zu nehmen und darüber zu quittiren, zu veräußern oder seine Liegenschasten mit Hypotheken zu belasten. Barr im Elsaß, den 14. April 1880. Kaiserliches Amtsgericht.

Wr, Peucer.

[10321] Berkaufsbekauutmacung Aufgebot.

In Sachen, betreffend den Konkurs der Gläubite ger des Maurermeisters Heinri Hollenbeck zu Bramsche ist auf Antrag des Konkursverwalters die Zwangsversteigerung der zur Konkursmasse ge- hörigen Immobilien angeordnet. ; Demnach steht zum öffentlich meistbietenden Ver- kauf dieser unten näher bezeichneten Grundstücke, mit dem auf denselben befindlihen Wohnhause und Stallgebäude Nr. 231 a, und b. der Häuserliste von Bramsche, Termin auf Dienstag, den 8. Juni 1880, Nachmittags 5 Uhr, im Hotel RNemde zu Bramsche an. Gleichzeitig werden alle Diejenigen, welche an den gedahten Immobilien, Gigenthums-, Näher-, lehn- rechtlice, fideikommissarishe, Pfand- und andere ding- lie Rechte, insbesondere au Servituten und Realberehtigungen zu haben vermeinen, aufgefor- dert, solhe Rechte in dem gedachten Termine anzu- melden, widrigenfalls leßtere für die sich nicht Mel- denden im Verhältniß zum neuen Erwerber verloren ehen. E ian welche bereits unter Beanspruhung der abgesonderten Befriedigung aus dem Erlöse der fraglichen Immobilien ihre Hypothekenforderungen in dem Konkursverfahren angemeldet haben, find von der Anmeldepflicht befreit. i Die Verkaufsbedingungen liegen vom 1. Juni 1880 an auf der hiesigen Gerichtsschreiberei zur Ein- sicht aus. Zum Verkaufe kommen folgende Parzellen, als: 1) Parz. Kartenbl. 1 Nr. 374/104, die kleine Marsch, 5 a 40 qm (Wiese), : 23) Parz. Kartenbl. 1 Nr. 375/103, die kleine

: | Hoschüy klagt gegen den Tischler und Häusler Bere Kaluza, früher zu Groß-Hoshüß,. sodann zu Odessa, dessen gegenwärtiger Aufenthalt unbe- fannt ist, wegen ciner Darlehns-Nestforderung von 925 M. nebst 5% Zinsen seit Weihnachten 1879 L E E eaen i / ur Zahlung dieses Betrages und ladet den Ve- : j Hr en e mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits Ocffeutliche Bekanutmachung vor tas Königliche Amtsgericht, Abtheilung L, zu

6. September 1880, Vormittags 9 Uhr. r | Zum Zwette der öffentlichen Zustellung wird dieser

200 A und ladet den Beklagten zur mündlihen Nerhandlung des Rechtsstreites vor das Königliche Amtsgericht. zu Rogasen auf

den 30, Juni 1880, Vormittags 11 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage Ou Sey.

oerihsch, .

Gerichts\{reiber des Königlichen Amtsgerichts.

[10308] Oeffentliche Zustellung.

Der Vorschußverein in Rudolstadt, einge- tragene Genossenschaft, vertreten durÞ Rehts- anwalt Mohr hier, klagt gegen den Landwirth erdinand Reusche, von Teichel, jeßt unbekannten Fee ibauts, aus einem von demselben unter dem 24. Dezember 1879 ausgestellten Wechsel über 478 H mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 478 4 Wechselsumme nebst 6?/o Verzugszinsen daraus, vom 24. März 1880 ab, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verbandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Landgerichts zu Rudolstadt auf den 21. Juni 1880, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemat. Rudolstadt, den 17. April 1889,

Wudray, Gerichts\{reiber des Landgerichts. [10319]

Der Winzer Joseph Marco aus Dambach (Kreis Sólettstadl), der Zeit als Soldat beim üsilier-Bataillon des 2. Thüringischen Zu- anterie-Regiments Nr. 32 zu Hersfeld in Gar- nison, ift durch Beschluß vom 7. April 1880 für einen Verschwender erklärt und demselben ver-

Marsch, Hausgarten, 10 a 86 qm, / 3) Dae! D 1 Nr. 376/103, die kleine Marsch, 5 a 02 qm (Hofraum), : | 4) Parz. Kartenbl. 1 Nr. 377/103, die kleine Mars, 19 a 03 qm (Aer), | i 5) Parz. Kartenbl. 1 Nr. 378/104, die kleine Marsch, 8 a 90 qm (Wiefe). Malgarten, den 19. April 1880. Köaigliches Amtsgericht. G. v. Einem.

[10318] . L

Fa Saen, betreffend das Aufgebot der, bezüg-

li des im Grundbuche von Natingen Band I.

Blatt 3 Abtheilung 111. Nr. 3 für die Kinder erster

Ehe des Courad Dauiel zu Natingen eingetragenen

SIngrofssats ad 13 Tblr. 7 Sgr., in der Subhasta-

fonssahe Joseph Krollpfeifer in Natingen (K. 1, 79)

gebildeten Lotte vos n Ls Amts-

u Borgentreihh am 6. April

L d Un Namen des Königs

ür Recht erkannt:

R A der Ehefrau Maria Scise zu Natingen ihre im Termine vom 6. April 1880 geltend gemachten Rehte auf die Spezialmasse vorzu- behalten, alle unbekannten Interessenten aber mit ihren Ansprüchen auf die Masse auszu- schließen. i raentrih, den 6. April 1880.

E Vonigliches Amtsgericht.

323 | n das am 8. d. M. verkündeie Urtheil sind die Inhaber der Abth. 111. Nr. 2 Bd. 10 Bl. 5 des Grundbuchs von Legden für den Kaufmann Johann Gerhard Schwieters bei Legden auf Grund der Ur- kunde vom 25. November 1817 eingetrageaen Post von 125 Thalern mit ihren Ansprüchen ausge- \{lofsea. :

Ahaus, den 12. April 1289.

boten worden, ohne den Beitritt des zu seinem Bet-

Wehre, ; Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts I.

cdedck, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

ftand geri{tli ernannten Bürgermeisters Carl |

Königliches Amtsgericht.