1880 / 99 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 Apr 1880 18:00:01 GMT) scan diff

A dium dE eti T R m E E C SHEERT E A T R IR R R

Inserate für den Deutschen Reichs- und K

Preuß. Staats - Anzeiger uad das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich

Preußischen Staats-Anzeigers:

Berlin 8W., Wilhelm-Sraße Nr. 32.

I ônigl.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dergl.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

u. s, w. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

5, Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel, 6, Verschiedene Bekanntmachungen.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.| 7. Literarische Anzeigen,

8, Theater-Anzeigen. In der Börsen- 9, Familien-Nachrichten. beilage.

—y Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Juvalidendauk“, Rudolf Mosse, Haasensteiu & Bgogler, G. L. Daube & Co., E. Sehlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen-Bureaus.

Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[6547] Oeffentlihe Bekanntmachung.

vie Aufgebot.

Der Maurer Friedrih Lindtke Hier hat das Aufgebot des Pasewalker Sparkassenbuchs Nr. 3278

Auf den Antrag des Ackermanns Heinrich Robra über ursprünglich 300 #, jeßt noch über 146,45 M

und der Gebrüder Christoph Andreas und Gott-

lautend beantragt. Der Inhaber des Sparkafssen-

fried Künne zu Er. Quenstedt wird der am buchs wird aufgefo: dert, spätestens in dem auf 26. Dezember 1832 zu Halberstadt geborene Hein- den 15. Dezember 1880, Vormittags 10 Uhr,

rich Ludwig Brüggemann, Sohn des Fracht-

fubrmanns Christoph Brüggemann und dessen Ehe

frau, Anna Sophie, geb. Thormann, hierselbft, welcer seit länger denn zehn Jahren die it

Gegend verlassen hat und seitdem verschollen i

insgleichen dessen Rehtsnahfolger hierdurch aufge- fordert, sich bei dem unterzeichneten Gerichte vor

oder spätestens in dem auf den 22, Dezember 1880, Vormittags 11 Uhr,

vor dem Amtsgerichts-Rath von Froreich, Zimmer | [8815] Nr. 11, anberaumten Termine sriftlich oder per- fönlih zu melden und daselbs weitere Anweisung zu erwarten, widrigenfalls der genannte Heinrich

vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- | gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen widrigenfalls die Kraftlos- erklärung des Sparkassenbuhs erfolgen wird. Pasewalk, den 20. April 1880. Königliches Amtsgericht.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

Bekauntmachung. Die Königliche Domäne Mühlingen im Kreise

Ludwig Brüggemann für todt erklärt und sein | Obornik, ca. 25 km von der Kreisstadt und Eisen- Nachlaß den nächsten bekarnten Erben mit den | bahnstation Obornik entfernt, soll auf 18 Jahre,

Folgen der 88. 834 und folgende Tit. 18 Theil 1I [lgemeinen Landrechts zuerkannt werden wird. Halberstadt, den 25. Februar 1880. Königliches Amtsgericht. IV. Abtheilung.

E Aufgebot.

Die verwittwete Faßbinder Andreas Lünter-

bus zu Ottenstein hat zur Erlangung eines Aus- \{lußerkenntnisses Behufs ihrer Eintragung als Eigenthümerin im Grundbuche das Aufgebot fol- gender Grundstücke der Katastralgemeinde Ammeloe, Sl 44 N 1250 337, 338, 3839, 332, 115, 456/120, 457/120, 458/120, 459/120, 460/120, 461/120,-315, 316, 328, 449/329, 450/329, 453/330, 451/331, 452/331, 333, 454/334a, 455/334b, 327a/1, 335, 336, Flur 45 Nr. 340/29, 341/29, 342/63, 343/63, 344/91, 345/91, 346/91, 347/91, 348/91, 349/91, 350/104, 351/104, 256, nach den Vorschriften des Geseßes vom 7. März 1845 beantragt. Als Eigenthümer der vorbezeich- neten, im Grundbuche von Ammeloe Band 14 Blait 45 verzeichneten Realitäten steht der Advokat und Notar Jacob Heinr. van Basten Batenborg in Groenloh auf Grund der notariellen Theilungs- verhandlung vom 13. März 1834 eingetragen. Es werden alle Diejenigen, welche Eigenthums- ansprüche an den vorbezeichneten Grundstucken oder einem Theil derselbea geltend zu machen haben, aufgefordert, dieselben spätestens in dem an hiesiger Gerichts\ftelle auf den 13. Mai 1880, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termine anzumelden, widrigenfalls die Ausbleibenden mit ihren etwaigen Realansprüchen auf die Grundstücte präkludirt werden, und ihnen dieserhalb ein ewiges Stillshweigen auferlegt wer- den wird. N Das Aus\{lußerkenntniß wird in demselben Ter- mine publizirt werden. Vreden, den 23. Februar 1880. Königliches Amtsgericht.

L009) Aufgebot.

Der Dienstknecht Philipp Scchreie von Nr. 13 zu Mossenberg, welcher im Jahre 1862 nah Pinneberg in Holstein und von dort nach Califor- nien ausgewandert sein soll, hat seit länger als 10 Jahren keine Nachricht von sich gegeben.

Auf Antrag seiner Angehörigen wird daher der Philipp Screie aufçcefordert, sich bis spätestens in dem auf

Donnerstag, den 8. Juli 1880, Morgens 10 Uyr, am hiesigen Amtsgerichte anberaumten Termine unter dem Rechtsnachtheile hier zu melden, daß er sonst für todt erilärt und sein Vermögen als Erbschaft behandelt werden foll.

Das Ausschlußurtheil wird nur in der öffentlichen Sitzung des Gerichts bekannt gemacht werden.

Blomberg, den 2. April 1880.

Fürstliches Amtsgericht, Abthl. 11. C. Melm.

[5191]

Die Handlung Guitton - Figerou & Co. zu Cognac hat das Aufgebot des angeblich verloren ge- gangenen, am 15. März 1879 zu Cognac von Guitton-Figerou & Co. ausgestellten, von L. Bam- berger zu Berlin acceptirten, am 15. Mai 1879 fälligen Wechsels über 777 M. 80 5 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, \päte- tens in dem auf den 11. November 1880, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Jüdenstr. 58, Saal 21, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird.

Berlin, den 23. Februar 1880,

Königliches Amtsgericht I.

[10767]

Durch Urtheil der 2, Civilkammer des K. Land- gerichts zu Düsseldorf vom 3. April d. I. ist die Aufhebung der zwischen den Eheleuten Samuel Ver Rate: Kaufmann im Konkurszustand, und der Rosalie, geborene Perl, Beide zu Viersen wohnend, bestehenden allgemeinen Gütergemeinschaft mit Wirkung unter ihnen und dem Konkursver- walter gegenüber vom 5. Februar cr., und Dritten E von dem durch §8. 428 und ff. Th. IL

it. 1 des Allg. Landr. bestimmten Zeitpunkte an ausgesprochen und der Konkursmasse die Kosten zur Last gelegt worden.

Für richtigen Auszug : Düsseldorf, den 27 April 1880.

l und zwar für die Zeit von Johannis 1880 bis dahin 1898, im Wege des öffentlichen Meistaebots ander- weit verpachtet werdey, zu welwem Behufe wir auf Dienstag, den 4. Mai 1880, Vormittags 11 Uhr,

bab unserem Sitzungszimmer Termin anberaumt aben.

Die Domîâne besteht aus: :

1) dem Vorwerke Mühlingen mit 646,230 ha 2) dem Vorwerke Groß-Krofsingen mit 297,462 ha

zusammen mit 943,692 ha Flächeninhalt. i Das festgestellte Pachtgelder-Minimum beträgt 16 000 M, die Pachtkaution is auf 5400 A und der Werth des Vieh- und Wirthschafts-Inventariums, mit welchem die Pachtstücke beseßt zu halten sind, auf 90 000 M. festgeseßt. Jeder, der sich beim Bieten betheiligen will, hat sich vor dem Termin bei dem Lizitations-Kommissa- rius über den eigenthümlichen Besitz eines dispo- niblen Vermögens von 140000 #, sowie über seine landwirthschaftliche und sonstige Qualifikation auszuweisen. Die übrigen Pachtbedingungen und die Lizitations- regeln, sowie die Karten, Register, Auszüge aus der Grundsteuer - Mutterrolle, das Gebäude - Inventa- rium 2c. können vor dem Termine sowohl in unserer Domänen-Registratur während der Dienststunden, als auch in Mühlingen selbst bei dem gegenwärti- gen Pächter Herrn Maß eingesehen werden, welcher nach vorheriger Anmeldung auch die Besichtigung der Pachtobjekte gestatten und sonstige Auskunft er- theilen wird. Posen, den 5. April 1880. Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Steuern, Domäneu und Forsten. Bergenroth. [10755] Bekanntmachung. Die Uebunus-Kommission des Eisenbahn-Regi- ments vergiebt in öffentliher Submission am 8. Mai a. e. die Lieferung von 2000 kiefernen Mittelschwellen an den Mindestfordernden. Die Lieferungsbedingungen sind im Bureau der genannten Kommission (Uebungéplaß bei Schöne- berg) täglich von 8—12 und von 3—s einzusehen, auch gegen CEinfendung von 50 4 zu beziehen. Berlin, den 24. April 1880. Die Uebungs-Kommission des Eiseubahn- Regimeuts. Cto. 502/4.)

[10758] Bekanntmachung. Die Lieferung des Bedarfs an Brennholz für das Reich8-Postamt und die sonstigen Post- und Telegraphenbehörden am hiesigen Orte, welcher Be- darf auf etwa 2200 Kubikmeter kiefern Klobenholz zu veranschlagen ift, soll für den Winter 1880/81 im Wege des Anerbietungsverfahrens vergeben werden. Die Bedingungen können bei dem Portier im Reichs-Postamtsgebäude, Leipzigerstraße Nr. 15, täglich in den Vormittagsftunden von 9—12 Uhr eingesehen werden. Anerbietungen sind versiegelt mit der Aufschrift: „Anerbietung wegen Lieferung von Brennholz“ bis zum 16. Juni d. J. an das Rechnungsbureau des Reichs-Postamts einzusenden. Das Anerbietungsverfahren wird am 16. Juni um 2 Uhr Mittags ges{lo}:n. 2 Bez1lin W., den 24. April 1880. Der Staatssekretär des Neichs-Postamts. In Bertretung: Wiebe. [10732] Bekanntmachung. Der Bedarf von ungefähr 1200 cbm fiehnen Klobenholz und 1800 cbm Torf, für die unterzeihnete Anstalt pro 1. Juli d. J. bis Ende Juni 1881 zur direkten Einlieferung nah Be- darf soll durch Submission beschafft werden. VBersiegelte Offerten werden bis zum i „19, Mai 1880, Borm. 10 Uhr“, im Geschäftszimmer der Anstalt entgegen genommen und ia Gegenwart der etwa erschienenen Subhmit- tenten eröffnet. Es können jedoch nur die Submit- tenten berüdcsihtigt werden, welche die im Geschäfts- zimmer der Anstalt ausgelegten Bedingungen einge- sehen und unterschrieben haben oder dieselben als maßgebend in ihren Offerten anerkennen. Die Anrfuhrkosten 2c. in die verschiedenen Anstalts- räume find çetrennt anzugeben. Auswärtige, hinsichtlih ihrer Lieferungsfähigkeit und Vermögensverhältnisse hier unbekannte Unter- nehmer haben durch eine beizufügende amtliche Be- S ihre Qualifikation zur Lieferung nachzu- weisen. Potsdam, den 23. April 1880,

Der Landgerichts-Sekretär Holz.

[10731] Bekanntmachung.

selbst belegene Holzhof mit den zugehörigen G

an den Meistbietenden verpachtet werden. Verfiegelte Anerbietungen werden bis zum 19, Mai d. J., Vorm. 10 Uhr,

nenen Pächter eröffnet.

maßgebend anerkennen. Auswärtige, hinsichtliß ihrer Pachtungsfähigke

zuweisen. Potsdam, den 23. April 1880. Königliches großes Militär-Waisenhaus,

[10753] Bekanutmachung. Kasernements hierselb\t erforderlichen 87 mille gelben Verblendfsteine, 170 mille dunkelrothe Verblendsteine, 7,6 mille gelbe Formsteine, 33 mille dunfelrothe Formsteine, ferner die Schmicde- Arbeiten . A 9789 M. Stimme n A 8741 ,„ Eisenguß- und Walzeisen-Arbeiten = 22090 ,

gesehen und versiegelte Offerten bis zum

Königliches großes Militär-Waisenhaus,

8. Mai 1880, Vormiitags 11 Uhr, daselbst abgegeben werden.

Die betreffenden Bedingungen sind auch auf dem Lombard-Forderungen :

ate Baumarkt, Wilhelmstraße 92/93, ein

zusehen.

Brandenburg a. H., den 25. April 1880. Königliche Garnison-Verwaltung.

[10433] Bekanntmachung. | Die in den Beständen des unterzeichneten Artil

lerie-Depots vorhandenen nachstehend aufgeführten } Resaervsfonds

alten Metalle, von welchen lagern :

bäuden soll rom 1. Juli .d. J. bis Ende Juni.1883

im Geschäftszimmer der Anstalt entgegen genommen und im Termine in Gegenwart der etwa erschie-

gte Fan In e dintaen ellen berüd- gt werden, welche die ausgelegten Bedingungen ; unterschreiben oder in ihren Offerten ausdrücktlich als Wechselbestände .

und Vermögensverhältnisse hier unbekannte Unter- nehmer haben durch eine beizufügende amtliche Be- scheinigung ihre Qualifikation zur Pachtung nach-

Die zum Neubau der Nebenanlagen des Jufanterie- | Sonstige Passiva . . ,

sollen im Wege der Submission vergeben werden. Die Bedingungen , Kostenanschläge können im Geschäftslokal der unterzeiwneten Verwaltung ein- | Metallbetand. 4 4,033,431 05

[10811)

Ri L E E E E E E L

Uebersieht

Der der unterzeichneten Anstalt gehörige, vor dem der Brandenburger Thore an der Aufschwemme hier-

Wächsischen Banki

zu Dresden

am 23. April 1880.

Activa. Coursfähiges deutsches Geld. Æ 16,363,518, Reichskassenscheine. . . . y 124,470.

Noten anderer deutscher Be E 4,334,100. Sonstige Kassenbestände . 69,180. 42.818,309.

» 3,580,355.

es

Lombardbestände . it Effectenbestände . R Debitoren und sonstige Activa, Fassiva. Eingezahltes Actienkapital . Reservefonds . .. ., Banknoten im Umlauf . ; Täglich fällige Verbindlich- U Anu Kündigungsfrist gebundene Verbindlichkeiten i

4/842/001. 4,126,862,

e. 30,000,000. 3,440,805. 7 37,555,200.

3,649,824. —, 142,684. —, Vo a im Inlande zahlbaren noch nicht fälligen Wech-

Wle BPirecectior. Stand

der Badischen Bani

am 23. April 1880. Activa.

{10819}

Reichskassenscheine Noten ngerer Banken Wechseibestard

22,720 533,100 |— 15,890,749 33 1,026,080 |— 33,813/95 1,794,963 82 46 [33,334,858 15

j Effekten Sonstigs Activa

Passiva.

9,000,000 | 1,363,141 90 11/814/100

C

Umiaufends Noten

in Torgau in Wittenberg. auf dem Stwbießplaße Jüterbog

Täglich fällige Verbindlicbkeitzn®)

An Kündigungsfrist gebundens Verbindlichkeiten .

Sonstige Passiva ,

826,718/99

; 71,308 66 E bat #& [23,334,858|15

Gußeisen in Eisenmunition ohne Bleireste . . Kg. 1469 Desgleichen mit Blei- S 1001 Alter Stahl aus zer- legten Handwaffen . , 2161 Alter Stahl in Artil- Tetie Material s 53 Altes Eisen in Kar- a 15600 Desgleichen in Kar- tien p 1250 Eisenblech in leeren Kartätschbüchsen . . „, 90

O DD Co

Die zum Incass0 gegebenen noch nicht fälligen deutschean Wechsel betragen J 2,806,414, 74 .

*) Wovon 39,925. 72 &S in per 1. Oktober 1875 eingaruteden txulden-Noten,

[10792] Pommersche Ceutral-Eisenbahnugesellschaft.

¿ Zufolge Verfügung des Königl. Amtsgerichts [., ! Abtheilung 959, hierselbft vom 12. d. M. ift in dem | Konkurse der Pommerschen Central-Eisenbahngesell-

schaft zur Abnahme der Schlußrechnung ein Termin : zum 22. Juni d. I. anberaumt worden, und ist die

sollen im Wege der öffentlichen Submission verkauft | Aufantwortung des pa Befriediguua der Gläubi-

werden, wozu ein Termin auf den 13. Mai cr.

Vormittags 11 E Ee Serlalfae ‘Gebote | Vertretung der Aktionäre dieser Gesellschaft ift es

geseßt worden ist. find mit der Aufschrift: „Submission auf alte Me

talle“ bis zu dem genannten Zeitpunkte franco ein- }

ger verbleibenden Bestandes zu erwarten. ' Für die Herbeiführung einer demnä legalen erforderlich, Liquidatoren zu wählen.

Nach 8. 27 des Statuts der Pommerschen Cens-

L

; : ; ; : _ tral-Eisenbahngesellshast laden wir daher unsere zusenden. Die Verkaufsbedingungen liegen im “A: diesseitigen Bureau zur Einsicht aus, können auch Herren Aktionäre zu einer

gegen Erstattung der Kopialien abschriftlih bezogen |

werden. Artillerie-Depot Torgau.

Außerordentlichen General - Versammlung

Berichtigung.

In der Bekanntmachung der | Direktion der Berlin-Görlißer Eisenbahn vom | 8. d. M. Nr. 86 d. Bl. I. Beil. —, betreffend ! Ausloosung ven Prioritäts-Obligationen, muß es !

‘auf Donnerstag, den 3. Juni d. J, Vormittags 11 Uhr,

nach Neustettin, im Saale des Herrn Martini,

heißen: III, 45%/6 Prioritäts-Obligationen Litt. C. | hiermit ergebenst ein. à 3000 G Nr. 60, nicht 50, wie irrthümlich ge- Einziger Gegenstand der Tagesordnung :

drudckt ift.

ahl von Liquidatoren.

Wochen-Uns8weise der deutscher SZettelbaunken.

Wogen cacapdas

/ s er . WBayerischen Notenbank vom 23. April 1880.

[10781]

| Nath 8. 33 des Statuts sind zur Theilnahme an der Generalversammlung nur Diejenigen berechtigt, | welche wenigstens 3 Tage vor derselben ihre Aktien | bei der Gesellschaftskasse in unserm Bureau, Bern- | burgerstraße 3211. hierselbst, an Wochentagen in | den Vormittagsstunden von 9—12 Uhr, deponirt | haben. Gleichzeitig muß jeder Aktionär ein von | ihm unterschriebenes Verzeichniß der Nummern sei- | ner Aktien in zwei Exemplaren übergeben, von

Acetivw. ubé.

Maia Bestand an Reichskassenscheinen .

& Noten anderer Banken . Wechseln N Lombard-Forderungen Geleit ¿5/5 sonstigen Aktiven.

Fraceutîva.

Das Grundkapital C A Der Betrag der umlaufenden Noten Die fonttigen, täglich fälligen Ver- H Die an eine A imgH Irie gebun- denen Verbindlichkeiten . . Die sos Da C «a Verbindlichkeiten aus weiter begebenen, im Inlande zahlbaren Wechseln ... , S 919,262. 65.

München, den 26. April 1880. Bayerische Notenbank, Die Direktion,

1,351,006

7,500,000 389,000 64,607,000

917,000

139,000 4 1,683,000

| denen das eine unter dem Vermerke der erfolgten

30,850,000 | Deposition und mit der Stimmenzahl versehen, zu- 19/009 | rüdgegeben wird. Dies Exemplar dient als Ein- 2,831,000 | [laßkarte. Gegen Aushändigung dieses Duplikats- 37/408,000 ! Verzeichnisses erfolgt die Rückgabe der Aktien. 1,838,000 938,000

Berlin, den 24. April 1880.

Der Verwaltungsrath | der Pommerschen Ceutral-Eisenbahu-

geselischaft.

Schuster, Vorsitzender.

Redacteur: Riedel. De Berlag der Expedition (Ke f el). Druck: W,. Elsner. Vier Beilagen j (eins{ließlid Börsen -Beilage?,

| außerdem ein Fahrplan der Oberschlefischen l Eiscubahnu.

1E

» 1,470,282. —,

seln sind weiter begeben worden M 2,689,020. 25,

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich

s

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 28. April. Jm weiteren Ver- lauf der gestrigen (39.) Sizung seßte der Reichstag die zweite Berathung des Geseßentwurfs, betreffend die Unter- stüßung der Deutschen Seehandelsgesellsccha #t fort.

Der Bundeskommissar Geheime Regierungs-Rath Dr. Reu- eaux bemerkte, wenn ihm heute die große Ehre zu Theil werde, vor dem hohen Hause in der Samoa-Angelegenheit zu sprechen, so geschehe dies einzig und allein darum, weil ec vor ganz kurzer Zeit aus jenen Gegenden zurückgekehrt sei, nachdem er als Kommissar des Reiches bei der Weltausstellung in Sidney die Interessen des Reiches vertreten habe. Er habe bei diesem Aufenthalte in Australien von der das Haus heut beshäftigenden Angelegenheit vieles indirekt gehört und auch vernommen, was die Engländer und die Deutschen dabei gedaht hätten. Die Samoafrage stehe nicht isolirt da; die Errichtung von Konsulaten, die Hinaussendung von Schiffen der deutshen Marine, der Abschluß mehrerer Ver- träge, die dem Reichstage vorgelegen hätten, alles habe zu- fsammengewirkt, um die deutshen Handelsveziehungen in der Südsee zu heben, zu beleben und zu befestigen. Auch die heutige Vorlage sei cin Glied dieser Kette von Vorgängen, das man aus. dem Zusammenhang nicht herausreißen dürfe. Eine der Beziehungen, welche hon erwähnt worden sei, wolle er näher beleuchten; es sei dies die Beziehung zum austra- lischen Handel. Als im vorigen Jahre vom hohen Hause be- lossen worden sei, daß Deutschland bei der Weltausstellung in Sidney amtlich vertreten sein solle, seien auch die Be- ziehungen des deutschen Südfeehandels mit in Betracht ge- nommen. Man habe si eigentlih damals kein recht klares Bild gemacht von dem, was Deutschland auf einer Weltaus- stellung in Australien lernen, leisten und erwerben könne. Nachdem ihm die Mission zu Theil geworden, Deutschland zu vertreten, sei er der Frage erst nähergetreten, denn er habe sich in derselben Unkenntniß der Verhältnisse befunden, wie das deutsche Volk noch vielfa; erst auf australishem Boden seien ihm die Verhältnisse klar geworden. Er habe gefunden, daß diese Länder zur Anknüpfung lebhaster Handelsbeziehungen mit Deutschland besonders geeignet seien. Die Handelsbezie- hungen zwischen Deutschland und Australien hätten die eigen- thümliche Form, daß die deutshen Güter auf englishen Schiffen, von englischen Häusern dorthin gebracht würden, so daß in den Kolonien Neu-Südwales, Victoria, Neu-Sceland, Süd- Australien der deutsche Handel gar nicht vorkomme;, nur in Queenêland würden die deutshen Waaren besonders notirt; dabei zeige sich aber, daß die Ziffer außerordentli gering sei. Als Ziffer der Einfuhr vcn Manufakten seien 1000 Millionen Mark genannt worden. Diese Zahl sei zu hoh. Es sei da- bei der Jrrthum begangen, daß die Einfuhr der Kolonien ein- fah zusammena-ezählt worden sei, ohne daß man dabei berüd- sichtigt habe, daß cin Theil davon nur Verkehr von Kolonie zu Kolonie sei. Die wirkliche Einfuhr betrage ca. 700 Millionen Mark, von denen 95 Proz. auf England entfielen. Woher fomme diese hohe Einfuhr von 280 # pro Kopf, während Deutschland eine Einsuhr von nur 80 bis 85 M4 pro Kopf habe? Dazu müsse man die Verhältnisse des Landes studiren. Der Boden in Australien sei {wer zu bearbeiten, ergiebig nur in den Flußniederungen. Diesem Boden könnten die Feldfrüchte niht auf einmal abgerungen werden, deshalb sei die Schafzucht die Borgängerin der Land- wirthschaft geworden ; in Australien würden ca. 60 Millionen Schafe gehalten, die nur von einer geringen Anzahl von Per- sonen beaufsihtigt würden. Es fehle dem Lande die Jn- dustrie; in dieses Vacuum sei England eingetreten. Deut}sch- lands Handel dahin sei biêher nur wenig entwickelt gewesen; derselbe könne au nicht weiter sich entwickdeln, wenn nit eine direkte Schiffsverbindung eingerihtet werde. Dazu sei Deutschland noch nit gekommen, deshalb gingen deuische Fabrikate unter englischer Flagge und theilweise sogar mit englishen Namen nach Australien. Die direkte Verbindung mit Australien lasse sich ganz natürli ableiten aus der Thätigkeit der zu bildenden Südseegesell- schast. Der Handel mit den Jnseln der Südsre sei bisher so geführt worden, daß größere Schiffe von Australien aus den Archipel besucht hätten, die dann Monate gebraucht hätten, um die Waaren aufzusammeln, die dann nah Europa, 1ns- besondere nah Deutschland gebracht würden. Aus der in den Motiven enthaltenen Tabelle sei zu ersehen, daß die deutshen Schiffe E ihrer geringeren Zahl doch eine viel

rößere Menge von Gütern befördert hätten. Diese Methode

abe sich aber als unpraktisch -herausgestellt; es sei viel einfacher, wenn ein direkter Verkehr zwischen Austra- lien und den Jnseln stattfinde, der von kleineren Schiffen bewirkt werde, und daß in Sidney Depots errichtet würden, von denen große Schiffe in direkter Fahrt die Güter nah Deutschland bringen und von Deutschland Manufakte nach Australien mitnehmen könnten. Als der Fall des Hauses Go- deffffroy in Sidney bekannt geworden sei, hätten sih die Eng- länder dahin geäußert, daß jeßt die Zeit gekommen sein würde, um den Deutschen den Handel zu entreißen; die Deutschen seien in die größte Besorgniß gerathen, denn in Sidney spiel- ten die deutschen Kaufleute nicht die erste Rolle, wie in ande- ren Häfen ; sie seien zu den Engländern in ein dienen- des Verhältniß gerathen. Der Schreck, welher in die Deutschen gefahren sei, habe sich bald in die größte Genugthung verwandelt, als die Nachricht angekommen Jei das Reich die Gründung einer _Handels- esells chaftzur Aufrechterhaltung des deutschen Handels in Samoa beabsichtige, Die Engländer hätten darin eine Bedrohung ihrer Kolonien erblickt; man sei ärgerlih darüber gewesen, daß Deutschland seinen Handel selbständig machen wolle. Allerdings huldigten sehr viele in Australien der mäßigen An- schauung, daß es sich empfehle, in den Fnseln keine Annexionen zu machen, sondern nur die Gleichberehtigung aller Nationen herbeizuführen und den Handel durch die Einrichtung von

onsulaten zu unterstüßen. Zu dieser mäßigen Sprache Life wesentlih das regelmäßige Erscheinen der deutschen Schiffe beigetragen, Diese s{hwimmenden Festungen mit ihrer

Erste Beilage : Preußischen Slaals-Anzeiger. 188

Berliu,

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Mannschaft , mit ihren gebildeten Offizieren und der geselligen Einwirkung derselben, flößten einen Respekt ein, der dur nichts erreïiczt werden könne. Die deutshen See- offiziere hätten bei der englishen Marine volle Anerkennung genossen. Man E die Berichte über die Fahrten der deut- hen Schiffe verfolgt, man habe alle Eventualitäten festzu- stellen gesucht, man habe sich gesagt, Deutschland wolle {ih hier festsezen, um dem englischen Handel gefährlihe Konkur- renz zu machen. Die Aufmerksamkeit auf diese Sache sei so groß, daß von diesen Verhandlungen des Reichstages regel- mäßige Telegramme nach Sidney gingen, wie dies bei den früheren Verhandlungen ebenfalls gesehen fei. Von einem \chlechten Klima habe er nichts erfahren können ; man habe ihm mitgetheilt, daß das Klima von Samoa nahe verwandt sei mit dem von Nordaustralien, beträchtlihe Hiße im Sommer, fühle Zeit im Winter, aber durhaus niht unerträglih und für Europäer ungesund. Auch der Boden auf den Schifferinseln sei ein sehr guter, seine Bewässerung sehr leiht. Das sei ja so weit gegangen, daß die Einwohner arbeitsscheu geworden seien, und sehr ungern arbeiteten, so daß man si genöthigt gesehen habe, fremde Arbeiter einzuführen; die Engländer ätten dies ebenso gut gethan, wie das Haus Godeffroy und hätten sich ganz wohl dabei befunden, es seien auch Seitens der Arbeiter Klagen nicht laut geworden. Wenn das Haus die Vorlage genehmige, so werde es damit nicht blos die Samoainseln in Verbindung mit Deutschland bringen, sondern au die Handelsbeziehungen mit Australien lebhafter gestalten. Der Abg. Bamberger habe bei der ersten Lesung gesagt: „Durch die außerordentliche Genauigkeit, Sorgsan:keit und Umsicht, welche den deutschen Kaufmann vor dem aller anderen Nationen auszeichne, sei derselbe der einzige, der sorgsam und genau rene, während der Engländer nur Bor- theile erziele, wenn derselbe im Großen hantiren könne.“ Er bitte daher, die großen Gesichtspunkte im Auge zu behalten und die Vorlage anzunehmen. E M Der Abg. Dr. Bamberger hielt seine früheren Ausführungen aufrecht und wiederholte seine Bedenken gegen die Vorlage. Er möhte doch die Herren daran erinnern, daß man si in der zweiten Lesung befinde und etwas zu erwarten berechtigt sei, was nach einer Spezialdiskussion aussähe. Vergeblih habe er bis jeßt erwartet, etwas von Samoa, von der Aktien- gesellshast, ihren früheren und künftigen Geschäften 2c. zu hören; er habe gehofft, in zweiter Lesung mit fahlihen Argu- menten widerlegt zu werden, doch vermisse er in der heut vom Bundesrathstishe gehörten Rede das sach: liche Eingehen auf die Vorlage gänzlih. Der Abg. Mosle habe erklärt, daß er die dortigen Südsecverhältnisse genau tenne, weil er, 8000 Seemeilen von Samoa entfernt, unter dem- selben Breitengrade viele Jahre zugebraht habe. Auch der Ver- treter des Bundesraths habe heute über Australien , aber niht über Samoa gesprohen. Der Abg. Fürst von Hohen- lohe-Schillingsfürst habe in seiner heutigen Rede auf die von ihm in der ersten Lesung gebrauhten Worte über den ver- storbenen Staats-Minister von Bülow hingewiesenz er (Redner) habe ausdrücklich gesagt, daß er die Namen niht nennen wolle, das habe er auch nicht gethan. Wenn er nun den Namen des Staats-Ministers von Bülow do genannt habe, so könne er ihn doch nit, ohne in flagrantesten Wider- spruch mit sich felbst zu gerathen, gemeint Haben. Er weise von si jeden Gedanken ab, daß die Reichsregierung dur irgendwelhe Erwägungen freradartiger oder gar auf Interessen reslektirender Natur zu dieser Vorlage gebracht sei. Er habe seine Gedanken über diese Vorlage in der ersten Lesung unzwei- deutig präzisirt. Sowie er Kenntniß von jenen Handelsver- trägen und der Art ihrer Jnscenirung. bekommen habe, sei in ihm der Gedanke aufgestiegen, daß hier die einflußreichen Perfonen des Deutschen Reichs von einer Meinung bestürmt würden, die sie glauben mache, daß der Sturz des Hauses Godeffsroy und seiner wesentlich in Plantagen konsolidirten Fnteressen identisch sei mit dem Sturz des deutschen Händels und der deutschen Politik in der Südsee. Nachdem er die aktive Propaganda selbst in vielen Blät- tern si breit machen gesehen habe, habe es bei ihm festgestanden diese Entwickelung zu bekämpfen, da sie auf falshen Voraus- schungen beruhe. Er habe sich als Geschäftsmann stets ge- heut, mit großen Herren in Verbindung zu treten, weil die- selben keine rihtige Einsicht in solche Dinge hätten, blos die Vortheile sähen, die Hindernisse und Gefahren aber nicht be- merkten. Auch dem Reichskanzler traue er nicht die genügende Einsicht in diese kommerziellen Verhältnisse zu, und aus diesen Gründen zur Vorlage seine Meinung zu sagen, halle er für sein vollkommenes Recht. Nun habe man gesagt, daß der Sturz der Firma Godeffroy resp. deren Nichtübergang in die AktiengesellsGaft das Ende aller Geschäste und Verbindungen nicht blos auf Samoa, sondern in der ganzen Südsee bis nah Australien hin ein werde. Das sei durhaus nicht anzunehmen, denn das Haus Godeffroy repräsentire nur einen kleinen Theil der dortigen Geschäfte, dasselbe sei nur eins von den 7 bis 9 Häusern, die au ohne die Aktiengesellschaft die Geschäfte wie bisher weiter pflegen würden, ohne sie den Engländern und Amerikanern zu Üder- lassen. Diese Firmen hätten unter der übermätigen Kon- kurrenz der Godeffroy's geblüht, sie würden indeß durch eine Handelsgesellschaft mit Staatsautorität und Staatsgeldern, die von vorn herein auf Dividenden resignire, vernichtet werden. Er habe dem Hause für die zweite Lesung einige Zahlen versprochen, zwar niht Daten von Australien, wie es der Bundeskommissar gethan habe, sondern über den ae von Samoa selbst nas offiziellen statistischen Tabellen. opra sei bekanntlih der Hauptartikel, neben dem beinahe alle anderen verschwänden. Die Kopraeinfuhr habe im ane 1873 die Summe von 1 245 000 Æ, 1874 eine Million Mark betragen. Dan sei die Einfuhr auf 600 000 bis 400 000 s heruntergegangen. Die leßte Ziffer sei 929 240 M für Ein- fuhr von Kopra, eine Summe, für die man deutsche Flotten ausrüsten und die deutshe Macht entfalten solle. Und wel{hés sei der Antheil der ehemaligen Firma Godeffroy an diesem Geschäst? Das wisse er niht, da dem Reichstage kein sah- liches Material darüber mitgetheilt tet Er kenne aber die Ziffern anderer Häuser und da wisse er, daß im Jahre 1876 ein einziges Haus, das nicht Godeffroy sei, von 1/792 000 Á6 Zufuhr

962 000 /6 bezogen habe, also über die Hälfte. Von einer Totaleinfuhr aus Samoa und den Freundschastsinfeln, welche 2 070 000 M betragen habe, habe das andere Hans auswels- lih seiner Bücher 1 571 000 4 bezogen. Jm Fahre 1877 sei die Gesammtsumme der Einfuhr 2091 520 M gewesen und das andere Haus habe davon 1484501 bezogen. 1878 sei die Gesamm:summe 3 114 000 4 gewesen, davon habe das andere Haus 1 358872 M bezogen. Mit weichem Recht habe man Ursache, diesen Handel zu ignoriren neben demjenigen, welchen mati heute subventioniren wolle ? Welches Recht habe man, diese Geschäste in Gefahr zu bringen dur eine Konkurrenz, von welcher jeder halbwegs Geschästskundige wissen werde, daß sie tödtend auf die anderen Geschäfte wirke. Der Import von Baumwolle aus Samoa habe im Jahre 1878 104 000 M betragen, soviel also, als etwa ein Spezerel- fram umschlage. Die anderen Artikel, auf die man als die Blüthe des künftigen Handels hinweise, seien Schild- patt, Perlmutter, Dinge, geeignet, auf die Phantasie an- regend zu wirken. Schildpatt sei eingeführt worden 1874 im Ganzen für 5150 4, 1875 sür 620 4, 1877 für 2140 é, 1878 für 1850 4 Perlmutter sei eingeführt im Jahre 1875 für 7220 6, 1876 1750 M, 1877 11740 M, 1878 380 M6 Man spreche nun von großem Schiffsverkehr, von großem Üübersceishen Handel u. f. w. Er wolle nun nit na Austra- lien, nit nah Brasilien gehen, er bleibe in Samoa. Was den Handel von Samoa nah Deutschland betreffe denn nur Deutschland interessire in diesem Falle so habe die Zahl der Schiffe von Samoa nach Hamburg von 1867—1878 summa summarum 71 betragen, also durWs@nittlid nit ganz 6 Shiffe im Jahre. Dafür werde die deutsche Flagge mit folhem Pomp entfaltet! Und was die Ausfuhr betreffe, so hätte dieselbe im Jahre 1877 666431 H be- tragen. Man könne sich ja denken, wie sich diese Summe auf die Ausfuhrartikel Tabak, Reis, Wein, Bier, diverse Verzehrungsartikel, Mauersteine, Steinkohlen, Roh- eisen, Baumwolle und andere Manufakturwaaren, Holzwaaren, Eisenwaaren 2c. vertheile und was auf einen komme. Wenn das Alles wäre, was bis jeßt der deutsche Handel im über- secishen Export und Jwport und in der Schiffahrt fertig ge- braht habe, dann würde es auch nicht der Mühe werth sein, cinen Handelsvertrag zu schließen, denn der Austausch des deutshen Handels nah allen Gegenden der Erde, das sei ja ein so immenser Betrag, daß diese Miserabilien hier da- gegen vollständig vershwänden. Er verachte diese Kleinig- keiten nicht, er wünsche nur, daß man im richtigen Verhältniß hier vorführe, was vorgeführt werden solle. Bleibe man ihm mit der Poesie bei Handelsgeschäften vom Leibe! Wenn er spreche, werde er gewöhnlich doktrinär gescholten ; heute, wo er fsachlich von Geschästen spreche, führe man ihn in der ganzen Welt herum, nur nicht nah Samoa. Wer in Handelsgeschäfte mit ditzterishem Schwunge, shönen poetischen Redensarten eintrete, trete mit zerrissenen Shuhen wieder heraus! Man zeige ihm doch die Bilanzen der Bewirthschaftung von Samoa resp. der, Firma Godeffroy! Der Kapitän Werner habe cinmal vón dem Handel. dieses Hauses gesprochen, der {hon eine Million Umsag erziele; woher wisse der Herr diese Zahl? Sollte sie ihm etwa der König Malietoa erzählt haben? Die ganze Geschichte erinnere lebhast an die Gründung jener famosen Südsee-Gesellschaft in London vom Jahre 1720; in deren Circularen habe es geheißen, man wisse noch nit, welcher Art die Geschäste der Gesellschast sein würden; aber das schade nihts, man solle nur zeichnen : Dieses ewig denkwürdige Faktum in der Handelsgeschichte sei das einzige Analogon zu der Vorlage. Wie stehe es nun mit dem Verhältniß der alten Handelsge jeLiGait zu der neuen? Das ganze Jnventar der alten sei der neuen verpfändet ; 1 200 000 6 seien ja auch bereits der alten Gesellschast ge- zahlt worden. Das Verhältniß der neuen Gesellschaft sei also ein vollständig gebundenes. Solle denn nun etwa der zu delegirende Reichskommissar die Sachen ins, Gleiche bringen? Allen Respekt vor dem R aber tie bisherigen Manipulationen flößten ihm ein Vertrauen nicht ein: Das Schlimmste seien die Plantagen, die seien ja untaxirbar. Er möchte sie nicht geschenkt haben, da sie vorläufig auf lange Zeit noch ganz bedeutende Zuschüsse erfordern würden. Er würde es {hon für einen Gewinn halten, wenn vas Deutsche Neich lieber ein für alle Mal 31/5 bis 4 Millionen fortwerfe, als sich mit diesem Unternehmen solidarisch mache. Wenn man die Ehre der deutschen Flagge hier engagire, dann werde man später noch ganz andere Zuschüsse machen müssen. Der Abg. Fürst von Hohenlohe-Langenburg hoffe schr viel für die Kolonisation von der Annahme dieser Vorlage. Nun, nah seiner Ansicht irre man sich doch, wenn man sich das so schnell denke. Warum |folle Deutsch: land aber auh gerade auf Samoa folonisiren ? Nah den einstimmigen Berichten von Aerzten und Schiffs- fapitänen litten dort namentlich in den sumpfigen Ge- genden fast alle Fremden ohne Ausnahme an der Elephan- tiasis, einer sehr gefährlihen Krankheit. Der Reichstag habe die Verhältnisse nüchtern zu prüfen und si nicht durch den fortwährenden Hinweis auf nationale Flagge und nationale Wohlfahrt stören zu lassen, welche das Urtheil zu verwirren bestimmt seien. aeg werde gefragt, was werde das Ausland dazu sagen, wenn der Reichstag diese Vorlage niht annehme. Er wolle dem Hause die Antwort darauf geben, gar nichts würde es dazu sagen. Er habe die englis@en und französi- schen Zeitungen nach der ersten Lesung angesehen. Fast ar keine Bemerkung über die Sache habe er gefunden. Das usland interessire sich gar nicht für diese Vorlage. Er sei überzeugt, man thue der Regierung einen Dienst, wenn man es ihr jeßt unmöglih mache, das T auszuführen. Kein Mensch könne den Reichskanzler und seinen Ruhm besser ver- pflichten, als wenn man jeßt diesem Geschäft ein Ende mache, unter dem Deutschland sonst 20 Jahre ne ‘leiden müßte. Der Abg. von Benda habe auch an das Urtheil der großen Welt appellirt, das es hervorrufen werde. Er glaube, die

das seien die Herren Baring, John Schröder und die Herren

einzigen Ausländer, die \ih do! diese Vorlage interessirten, Behrenberg-Goßler mit etlichen hunderttausend Pfund Sterling,