1880 / 105 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 May 1880 18:00:01 GMT) scan diff

und Abtheil. Arzt dex 92. Abiheil. Feld-Art. Regts. Nr. 24, Dr. Anschüt 11, vom Ulan. Regt. Nr. 1, zum Stabsarzt bei dem Fuß-Art. Regt. Nr. 1, Dr. Hiller, vom Garde-Gren. Regt. Nr. 1, Dr. Timann, in der etatsmäß. Stelle bei dem Gen. und Corps- arzt des Garde-Corps zu Stabsärzten bei dem medizin, chirurg. E beide vorläufig ohne Patent, befördert.

ie Assist. Aerzte 1. Kl. der Landw.: Dr. Bern hardt, Dr. Schwerin, vom Res. Landw. Regt. Nr. 35, De. Kaßler, vom 9, Bat. Landw. Regts. Nr. 93, Dr. Winselmann, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 5, Dr. Schmeidler, Dr. Simon, vom Res. Landw. Regt. Nr. 38, Dr. Roth mann, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 76, Dr. Trautwein, vom 1. Bat. Landw. Regts. Ne. 69, Dr. Boettcer, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 31, Dr. Ruprecht, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 30, zu Stabsärzten der Landw. be- fördert. Die Assistenz-Aerzte 2. Kl. der Reserve: Dr. Klinghol z, vom 1. Bat. Lantw. Regts. Nr. 57, Dr. Thilo, Dr. Hartert, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 79, Dr. Hen8gen, vom 2, Bat. Landw. Regts. Nr. 68, Dr. Klee, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 8, Dr. Marcuse, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 1, Dr. y. Zu- chowsfki, vom Res. Landw. Bat. Nr. 37, Dr. Telke, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 12, Dr. Dyhrenfurth, vom Ref. Landw. Regt. Nr. 38, Dr. Rühlmann, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 71, Dr. Dagott, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 4, Dr. Schüßler, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 75, Dr. Selcke, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 42. Dr. Roloff, vom 1, Bataillon Landw. Regiments Nr. 90, De. Schirmer, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 95, Dr. Stach v. Golßheim, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 128, Dr. Lütge-Schwienhorfst gen, Ger- bert, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 78, Dr, Beumer, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 2, Dr. Franke, voin 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 96, Dr. Lehnebah, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 32, Dr. Ritter, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 64, Grau, vom 9. Bat. Landw. Regts. Nr. 32, Dr. Kraske, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 27, Dr. Prochownick, vom 1. Bataillon Landwehr- Regiments Nr. 76, Dr. Jngenohlk, vom 1. Bataillon Landwehr- Regiments Nr. 17, Dr. Knies, vom 2. Bataillon Landwehr- Regts. Nr. 111, Dr. Röder, vom 1. Bat, Landro. Regts. Nr. 115,

Dr. Witte, vo:n 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 2, Dr. Gerharß,'

vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 28, Dr. Schauß, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 21, zu Assist. Aerzten 1. Kl. der Nes. befördert, Die Assist. Rerzte 2. Kl. der Landwehr: Dr. Roth, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 95, Dr. Bauer, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 82, Dr. Waechter, vom Reserve - Landwehr - Bataillon Nr. 86, Dr. Rehder, vom 2. Bat. Landwehr-Regt. Nr 89, Dr. Tiedemann, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 76, Dr. Klein- günther, vom Res. Landw. Bat. Nr. 34, Dr. Scriba, vom 1. Bat, Landw. Regts, Nr. 113, Dr. Barten, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 2, Dr. Hartwig, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 42, Dr. Muennih, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 51, zu Assist. Aerzten 1. Kl. der Landw. befördert. Dr. Kun en, Marine-Assist. Arzt 1. Kl. von der 1. Matrosen-Div., Dr. Globig, Marine-Alsist. Arzt von der 2. Matrosen-Div., zu Marine-Stabsärzten, Beide vor- läufig ohne Patent befördert, Dr. Münnich, Ober-Stabsarzt 1. Kl. und Regiments-Arzt vom Garde-Grenadier-Negiment Nr. 2, Dr. Heinrich, Stabsarzt von der Marine, ein Patent ihrer Charge verliehen. Dr. Pochhammer, Stabs- und Garn. Arzt in Stralsund, als Bats. Arzt zum 1. Bat. Inf. Regts. Nr. 14, Dr. Weese, Stabs- und Garn. Arzt in Sonderburg-Düppel, zum es Regt. Nr. 7, Dr. Bong, Stabs- und Garn. Arzt in Neu- Breisach, zum Fuß-Art. Regt. Nr. 8, Dr. Sachse, Stabsarzt vom mediz. chirurg. Friedrih-Wilhelms-Institut, als Bats. Arzt zum Füs. Bat. des 3. Garde-Gren. Regts, Dr. Schultze, Stabsarzt vom mediz. chirur. Friedrih-Wilhelms-Institut, als Bats. Arzt zum 2, Bat. Inf. Regts. Nr. 59, De. Kops eel, Stabs- und Abth. Arzt von der 2, Abth. Feld-Art. Regts. Nr. 24, zum Fuß-Art. Negt. Nr. 4, Dr. Shenck, Stabs- und Bats.-Arzt vom 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 41, zum Füs. Bat. Inf. Regts. Nr. 61, Dr, Vester, Stabs- und Bats. Arzt vom 1. Bat. Inf. Regts. Nr. 14, zum Fuß- Art. Regt. Nr. 3, Dr, Smelzkopf, Assistenz-Arzt 1. Klasse vom Feld-Art. Regt. Nr. 14, zum Inf. Negt. Nr. 59, Dr. Dickschen, Assist. Arzt 1, Kl. vom Garde-Kür. Regt,, zur verein. Art. und Fngen. Scule, Hoffmann, Assist. Arzt 1. Kl, vom Fuß-Art. Bat. Nr. 9, zum Inf. Regt. Nr. 31, Dr. Lagus, Assist. Arzt 1. Kl. vom Feld-Art. Regt. Nr. 21, zum Bez. Kommando des Res. Landw. Regts. Nr. 35, Dr. Hohnbaum-Hornschuch, Assist. Arzt 1. Kl. vom Inf. Regt. Nr. 84, zum Inf. Regt. Nr. 31, Dr. Lenzner, Assist. Arzt 2. Kl. von der Marine, zur Armee, und zwar zum Gren. Regt. Nr. 4, verseßt. Dr. Walter, Ober-Stabs- arzt 1. Kl. und Regts. Arzt vom Inf. Regt. Nr. 25, mit Pens. und der Unif. des Sanitäts-Corps, Dr. Fränkel, Ober-Stabsarzt 2. Kl. der Landw. vom Res Landw. Negt. Nr. 38, Dr. R isse, Stabsarzt der Landw vom 2. Bat. Landw. Negts. Nr. 5, diesem mit der Unif. des Sanitäts-Corps, Dr, Bu rh ard, Stabsarzt der Landw. vom Ref. Landw. Negts. Nr. 38, Dr. Pilz, Stabsarzt der Landw. vom Res. Landw. Bat. Nr. 34, Dr. Lippmann, Stabsarzt der Landw. vom Nef. Landw. Regt. Nr. 35, Dr. Seifert, Stabsarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 51, Dr. Grüttnexr, Stabsarzt der Landw. vem 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 56, Dr. Lohmer, Stabs- arzt der Landw. vom Ref. Landw. Regt. Nr. 40, Dr. Scherer, Stabêarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 29, Dr. Frohn, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 28, Dr. Nordt, ‘Assist. Arzt 1. Kl. dec Landw. vom Res. Landw. Bat. Nr. 33, der Abschied bewilligt.

Königlich Bayerische Armce.

Ernennungen, Beförderungen und Verfeßungen. Im aktiven Heere. 27. April. Ruß, Major und etatsm. Stabsoffiz. vom 15. Inf. Reg., als Bats. Commandeur zum 12. Inf. Neat., Frhr. v. Zobel zu Giebelstadt, überzähl. Major vom 1. Inf. Regt. zum 6. Inf. Regt.,, Gemmingen Frhr. v. Massen- bach, überzähl. Major vom 17. Inf. Regt. zum 7. Jnf. Regt., Lehmarn, überzähl. Major vom 3. Inf. Regt. zum 12. Inf. Regt. sämmtlich als etatsm. Stabsoffiziere, Hell, Hauptm,, bisher Comp. Ghef im 1. Jäger-Bat., zum 15. Inf. Negt.,, Dietl, Pr. Lt. vom 11. Inf. Regt. zum 1. Inf. Regt. verseßt. Kohlermann, Oberst, bisher Bats. Commandeur im 12. Inf. Negt, zum Regts. Commandeur im 7. Inf. Regt., Holl, Major, bisher überzähl., zum etatêmäß. Stabs- offiz, im 15. Infant. Regt. ernannt. Frhr. v. Brauca, pa im Inf. Leib-Regt,, Schumacher, Hauptm. im 2. Inf. Regt. Kopf, Hauptm. im 4. Inf. Regt. Mayer, Hauptm. im 7. Inf. Regt., Sattler, Hauptm. im 13. Inf. Regt., Frhr. v. Pfetten- Arnbach, Hauptm. im 16. Inf. Regt., zu überzähl. Majors, Grünwald, Pr. L. vom Inf. Leib-Regt., Frhr. v. Pr ielmayer, Pr. Lt. im 1. Inf. Negt., Mayer v. Wandelheim, Pr. Lt. vom 4 Uf. Regt, im 3. Inf. Sn Herrmann, Pr. Lt. vom 9. Inf. Regt. im 13. Inf. Regt., Ao. Pr, Ll in 10. Ins, Néát, Heiden, Pr. Lt. vom Inf. Leib-Regt., unter Entbindung von jeinem Kommando zur Kriegsakademie, im 16. Inf. Regt., Hart- mann, Pr. Lt. vom 8. Inf. 9egt.,, im 17. Inf. Regt, Knott, Pr. Lt. im 1. Jäger-Bat, Windisch, Pr. Lt. von der 1. Ingen. Direktion, im 2. Pion. Bat., sämmtlich als Comp. Chefs, S chwe - ninger, Pr. Lt. und Adjut. bei der Insp. des Ing. Corps und der estungen, dieser als überzähl,, zu Hauptleuten, Weßhstein, Sec. t. vom 2. Inf. Regt, Manz, Sec. Lt. im Inf. Leib-Regt., Frhr. Gorup v. Besanez, Enzensberger, Sec. Lts. vom 14. Inf. Regt., "Hölzle, Sec. Lt., sämmtli im 6, Inf. Regt. Pallauf, Sec. Lt. vom 4. Jäger-Bat., im 11. Inf. Regt., Sirl, Sec. Lt., kommandirt zur Krieg8akademie, Frhr. v. Zün di, Sec. Lt., Beide im 12. Inf. Regt., Prell, Sec. Lieut. im 15. Infant. Regiment, Thoma, Scc. Lt. im 16. Inf. Regt., v. Grundherr zu A l- tenthann und Weyherhaus, Sec. Lts, im Ingen. Corps, zu E: Lts. befördert. Peßold, Ruf, Funk, Sec. Lts. z. D. und ndw. Bez. Adjutn., als Pr. Lts. {harakterisirt. Ott, Hauptm. us zafmajor der Festung Ingolstadt, im 5. Inf. Negt. à la suits geftellt,

]

Abschiedsbewilligungen. Imaktiven Heere. 27. April. Fus, Hoderlein, Hauptleute a. D., als Majors, v. Klenze, Pr. Lt. à la suito f. E., unter Einreihung unter die Offize. a. D., mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif. des Inf. Leib-Regts., Gail, Pr. Lt. a. D,., als Hauptleute, Barnickel, List, Sec. Lts. a. D., als Pc. Lts., caratterifirt.

NZichtamíli®es. Deutsches Nei.

Prenßen. Berlin, 5. Mai. Se. Majestät der Kaiser und König machten, laut Meldung des „W. T. B. aus Wiesbaden, gestern mit Jhrer Königlichen Hoheit der Großherzogin von Baden wie gewöhnlih eine Spazierfahrt und besuchten mit Höchstderselben Abends das Theater.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz wohnte gestern dem Exerciren der Regimenter auf dem Tempelhofer Felde bei und empfing den Staats- Minister Maybach. :

Um 6 Uhr fand im Kronprinzlichen Palais ein größeres Diner zu 40 Gedecken statt, zu welhem Einladungen er- halten hatten: der großbritannishe Botschafter Lord Odo Russell, der italienishe Botschafter Graf Launay, der franzö- sishe Botschafter Graf St. Vallier, der Oberst - Kämmerer Graf Redern, der Herzog von Ratibor, Fürst Hohenlohe- Langenburg, Fürst Carolath-Beuthen, der Herzog von Sagan, N Haßtfeld - Trachenberg, der Vize - Präsident des Staats-

tinisteriums Graf zu Stolberg - Wernigerode, der Minister Des Ae Hauses Graf von S(leiniß , der Kriegs- Minister General der Jnfanterie von Kameke, der Chef der Admiralität Staats-Minister von Stosch, der Staats-Minister Hofmann, der Minister des Jnnern Graf zu Eulenburg, die Generale der Kavallerie von Rauch und Graf von Branden- burg, die General-Lieutenants von Bülow, von Biehler, von Dannenberg, von Kleist, der General - Adjutant von Kessel, die Kaiserlihen Staatssekretäre Dr. Stephan und Dr. von Schelling, der Wirklihe Geheime Rath von Philips- born, der Obergewand-Kämmerer Graf Redern, der General- M von Hülsen, der Ober - Shloßhauptmann Graf

exponcher, dexr Ober - Ceremonienmeister von Röder, der Kommandant General Frhr. von Meerscheidt-Hüllessem, der Polizei - Präsident von Madai, der Bezirks - Präsident von Flottwell, die Militärattahés Oberst Methuen, Oberst-

ieutenant de Serres, Major Osio, der Rektor der Univer- sität Professor Dr. Beseler u. A.

Heute früh 85 Uhr- besuhte Se. Kaiserlihe Hoheit die 6, Mastvieh- Ausstellung auf dem Neuen Central-Viehmarkt und begab Sih um 10Î Uhr nah Potsdam bezw. Bornstedt.

Der Bundesrath trat am 3. d. M. unter dem Vorsitße des Staats-Ministers Hofmann zu einer Plenarsißzung zusammen, in welcher von der Ernennung des Großherzoglich jächsischen Geheimen Finanz-Raths Dr. Heerwart zum stellver- tretenden Bevollmächtigten für Sachsen-Coburg-Gotha und für Schwarzbkrg-Sondershausen Kenntniß genommen und der am 1. d. M. hierselbst unterzeichneten Uebereinkunst mit der Shweiz wegen weiterer provisorischer Regelung der Handelsbeziehungen die Genehmigung ertheilt wurde.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Justizwesen und für Rehnungswesen, die vereinigten Aus\{hüsse desselben für Zoll- und Steuerwesen und für Rehnungswesen, der Auss{chuß für Zoll- und Steuerwesen, sowie die vereinig- ten Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten heute Sizungen.

Der Schlußbericht über die gestrige Sibung des Reichstages Pofindet sih in der Ersten Wigeo, s

Fn der heutigen (46.) Sißung des Reichstages, welcher der Staats-Minister Hofmann und mehrerc andere Bevollmächtigte zum Bundesrath und Kommissarien desselben beiwohnten, theilte der Präsident mit, daß die Kommission zur Vorberathung der am 7. März 1880 zu Wien unterzeich- neten revidirten Elbschiffahrtsakte gewählt sei und sich kon- stituirt habe (\. unter Reichstagsangelegenheiten). Darauf seßte das Haus die Berathung des Antrages der Abgg. von Seydewiß und Genossen, betreffend die weitere Abände - rung der Gewerbeordnung (Gewerbebetrieb der Auktio- natoren, Hausirgewerbe, Wanderlager 2c.), fort. Der Antrag

lautet: Der Reichstag wolle bes bließen : I. Den Herrn Reichskanzler zu ersuchen:

a, über das Ergebniß der Erörterungen, welche von ihm in Folge des vorjährigen, eine Abänderung der bestehenden Vor- schriften wegen des Gewerbebetriebs der Auktionatoren betreffenden Kommissionsbesclusses eingeleitet find, event. unter Vorlegung eines bezüglichen Geseßentwurfs Mittheilung zu machen;

b. bei der in Aussicht gestellten Revision des Litels 111, der Gewerbeordnung über den Gewerbebetrieb im Umherziehen die Fragen über die Wanderlager und die Auktionen von Waaren eines Wanderlagers mit zur Erledigung zu bringen und dabei die Anträge der Nr. II1. 2 und 3 des Antrages von Seydewiy und Genossen zur Erwägung zu empfehlen.

IL. In Erwägung des Bundesrathsbe\{chlusses vom 27. März 1879 und der von den einzelnen Bundesstaaten auf Grund dieses Beschlusses bereits getroffenen legislatorishen Maßregeln den Antrag 1V. von Seydewiß und Genossen als erledigt zu erklären.

Der Abg. Kayser beantragte hierzu als Zusaß c.: es möge bei Regelung des Hausirgewerbes - berüsichtigt werden, ob dasselbe mit fremden oder mit selbstgefertigten Waaren stattfinde. Dieser Antrag fand die nöthige Unter- stüßung. Für die Kommissionsanträge sprachen die Abgg. Schwarz, Dr. Reichensperger (Crefeld), Ackermann und der Referent Abg. Schmiedel, gegen dieselben der Abg. Löwe (Berlin). Die Kommissionsanträge wurden angenommen. Es folgte bei Schluß des Blatts der mündliche Bericht der X. Kommission bezügli des Antrages der Abgg. von Scyde- wiß und Gen., betr. die weitere Abänderung derx Gewerbeordnung (Fnnungen).

Jn dem in Nr. 88 des „Reichs-Anzeigers“ (Seite2 Spalte 2 des Hauptblatts) abgedruckten Auszuge us G im Reichs- Eisenbahnamt aufgestellten Nachweisung über die îm APLUSr d. J. auf deutshen Eisenbahnen aus- chließlich Bayerns vorgekommenen Unfälle ist unter

den auf Staatsbahnen 2c. entfallenden Verunglückungen von

ersonen an Stelle der Königlih preußishen Ostbahn in eile eines Schreibfehlers die Oldenburgische Eifentain _—

auf welcher während des genannten Monats ein Unfall über- haupt nicht stattgefunden hat mit 10 Fällen aufgeführt.

Zahlt der Schuldner einer minderjährigen, unter Vor= mundschaft stehenden verheiratheten Frau die Shuldsumme an den Ehemann seiner Gläubigerin unter Zustimmung derselben, aber ohne obervormundschaftlihe Genehmigung, fo wird er, nach einem Erkenntniß des Reihsgerichts, Ill. Hülfssenats, vom 18. Februar 1880, im Geltungsbereih des Preuß. Allg. Landrechts dadurch seiner Gläubigerin gegenüber nicht liberirt ;. dieselbe kann nah exlangter Großjährigkeit im Beistande ihres Ehemannes ihre Forderung gegen jenen Schuldner nochmals geltend machen.

Der Wirkliche Geheime Rath“ und Dber-Ceremonien- meister Graf von Stillfried ist nah kurzer Abwesenheit: aus Dresden hierher zurückgekehrt und begiebt sih, zum Ge- brau eines Bades, nah dem Süden.

Als Aerzte haben sich niederlassen die Herren Schiele in Dyhernfurth, Dr. Unterharnscheidt in Aachen, Dr. Urba- nowicz in Willenberg, Dr. Bessau in Elbing, Dr. Friedrich Schmidt in Danzig, Marszewski in Jnowrazlaw, Dr. Maier Wolf und Steinbider in Frankfurt a. M., Dr. Anton Beer in Düsseldorf, Kirchgässer in Grafenberg, Dr. Hausberg in Velbert, Dr. Froning in Wesel, Dr. Bastgen in Wittlich, Dr. BroEmann in Manderscheid.

S. M. Kanonenboot „Cyclop“, 4 Geschüße, Kom- mandant Kap.-Lieut. von Shuckmann 1., hat am 11. März cr. Chefoo verlassen und traf am 13. März cr. in Tientsin ein.

S. M. Kanonenboot „Wolf“, 4 Geschüße, Kommandant Korv.-Kpt. Bes, ist am 18. März cr. in Shanghai und

S. M. Glattdecks-Korvette „Luise“, 8 Geschüße, Kom: mandant Korv.-Kpt. Schering, am 23. März cr. ebendaselbst eingetroffen.

Württemberg. Stuttgart, 4. Mai. (Staats-A. f. W.) Sr. Majestät dem Könige wurde vor einiger Zeit von Jhrer Königlichen Hoheit der verwittweten Herzogin Eugen Erdmann von Württemberg in Carlsruhe (Oberschlesien) die Mittheilung gemacht, daß ihre Tochter, die Herzogin

Pauline, einem seit längerer Zeit gehegten Wunsche folgend,

beabsichtige, sich mit dem Dr. M. Willim aus Breslau ehelich zu verbinden, wozu die Einwilligung Sr. Majestät erbeten werde. Se. Majestät der König glaubte bei der bestimmt ausgesprochenen Neigung der Herzogin Pauline diesem Wunsche nicht entgegentreten zu jollen und hat unter näherer Regelung der in Frage kommenden Verhältnisse seine Einwilligung als Oberhaupt des Königlichen Hauses ertheilt. Nachdem so- dann die Herzogin Pauline auf den Namen und die Stellung einer Prinzessin des Königlichen Hauses Verzicht geleistet und den von Sr. Majestät dem König thr verliehenen (von einer Königlichen Hofdomaine abgeleiteten) Namen von Kirbah an- genommen hatte, hat am 1. d. M. in Carlsruhe die Trauung stattgefunden.

Baden. Karlsruhe, 3. Mai. Wie die „Karls. Ztg.“ meldet, ist Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog heute früh nach Freiburg abgereist, wo derselbe während des ganzen ant verweilen und die begonnenen Studien fort- eßen wird.

Elsaß-Lothringen. Straßburg, 3. Mai. (Els.= Lothr. Ztg.) Der Statthalter hat gestern Vormittag Straßburg verlassen und sih zunähst zu Sr. Majestät dem Kaiser nah Wiesbaden begeben, von wo die Reise heute über Frankfurt a. M. nach Karlsbad fortgeseßt werden soll. Die Abwesenheit Sr. Excellenz dürfte die Dauer dèr gewöhnlichen Kurzeit sowie eines kurzen Erholungsaufent- halts in Topper nicht überschreiten.

Oesterreich - Ungarn. Wien, 3. Mai. Die „Pol. Corr.“ meldet aus Skutari: Ein Theil der türkischen Truppen bei Kastrati soll mit den Albanesen sich vereinigt haben. 8000 Albanesen unter Ali sollen in Kucci einzu- fallen beabsichtigen. Der Albanesen-Chef Hodo okkupirt Tui. Ein Podgorizaner Türke Namens Murad Hadschi Muza wurde von den Albanesen getödtet, weil ex die Führung der zur Ofkkupation von Tusi bestimmten Montenegriner übernahm. Die Albanesen saisirten mehrere Munitionsdepots. Der Miriditenfürst Pre nk wird in Skutari erwartet.

Aus dem Tabakverkaufe in den im Reichsrathe vertretenen Ländern C Ven sih die Einnahmen im Jahre 1879 auf 58 515 229 Fl. (gegen 57 548 523 Fl. des Vorjahres 1878), was eine ehreinnahme von 966 706 Fl. oder 1,6 Prozent ergiebt, Es wurden verkauft an inländischen Cigarren 990 542 644 Stück (im Vorjahre 978 681 839), an ausländischen 5 531 844 Stück (5 461 922), an Schnupftabak 2140846 kg und an Rauchtabak in Kassetten 2536 929, in Briefen 588 009 296 und in Blättern 984 kg.

__Pest, 3. Mai. Minister-Präsident von Tisza ent- widelte in der gehen stattgefundenen Konferenz der Regie- rungspartei des Abgeordnetenhauses das Arbeitsprogramm der Legislative für die nähsten fünf bis sechs Wochen. Die Regierung wüns{cht, daß die jeßige Sessionsperiode nicht über die erste Woche des. Monats Juni hinaus ausgedehnt werde. Bis dahin aber sollen noch die Geseßentwürfe über folgende Angelegenheiten erledigt werden : Vizinalbahnen.. Kettenschiffahrt, Verstaatlihung der Theiß-Bahn, Uebernahme eines Theiles der Südbahn, Eisenbahnlinien Sissek-Novi und Sissek-Karlstadt, Budapest-Semliner Eisenbahn, Bau einer Honvedkaserne in Szegedin, dann Verlängerung der be- stehenden Bestimmungen über die Zoll- und Handelsverhält- nisse zu Deutschland und über den Veredlungsverkehr. Außer- dem wäre es wünschenswerth, wenn dies ohne Verlängerung der Sessionsperiode geshehen könnte, auch noch die Geseß=- entwürfe über die Transpoxt- und Erwerbsteuer, über den Unterricht an Mittelshulen, über Volkszählung, über Wein- fälshungen und über die Taxen der öffentlihen Notare durch= uarbeiten. Die Konferenz billigte die Vorschläge des Minister- Präsidenten.

4. Mai. Jhre Majestäten der König und die Königin werden, wie der „Pest. L.“ mittheilt, nah den neuesten Jnformationen am Donnerstag, 6. d., der Kronprinz aber am 7. d, in der Hauptstadt eintreffen. Seitens des hauptstädtishen Munizipiums werde Jhren Majestäten ein sehr herzliher Empfang bereitet werden, indem dieser Besuch eine Erwiderung e auf die Aufwartung, welche die Deputa- tion der Hauptstadt Fhren Majestäten anläßlih der Verlobung des Kronprinzen gemacht habe.

(Allg. Corr.)

er voraus\fihtlich der

Großbritannien und Jrland. London, 3. Mai. Das Unterhaus hielt am Sonnabend Nach- mittag eine dreistündige Sißzung, in welcher die Vereidigung der neuen Mitglieder fortgeseßt wurde. i

Das neue Kabinet tritt heute zu seiner ersten Be-

ung zusammen.

T E on ist zum General-Zahlmeister, Lord Charles Bruce zum Vize-Kämmerer und Mr. Hugh Law zum General-Anwalt für Jrland ernannt worden. :

Die Korvette „Bacchante“, mit den Prinzen Albert Victor und George von Wales an Bord, kehrte am Sonnabend von ihrer im September v. J. angetretenen Uebungsfahrt nach der Rhede von Spithead zurü.

Vom afghanishen Kriegsschauplaß erhielt der „Standard“ nachfolgende Depeschen :

bay, 3. Mai. \ A Mieselben datiren vom 29. v. M, Am 25. April sammelte

Feind auf 1500 M. geschäßt auf dem Hügel in der De Des Lagers M unterhielt ein uns{ädliches aber beunruhigen- des Feuer. Durch einen entscheidenden S(lag wurde er jedoch mit einem Verluste von 40 Todten versprengt. Unser Verlust ein todter Ghurka und ein verwundeter Gemeiner vom 9. Regiment. Die Ghilzai-Chefs haben eine Konferenz abgehalten ; cin friedlicher Be- {luß war das Resultat. General Stewart hat die Ghuzni-Feld- truppen, unter General Hughes dur das Logar-Thal geschickt, um die Verbindung mit Kabul herzustellen; er selbs marschirt mit den Truppen des Generals Roß nah Kabul. Der Logarstamm bietet uns jeßt jede Unterstüßung und beansprucht unsern Schu. Es geht das Gerücht, daß Mabomed Ian und Musa, Khan in Ghuzni eiugetroffen sind. Die AIUEL Aan E im Kumarthal ist für

nblick aufgegeben worden. : E S S April, General Sir Donald Stewart über- nimmt nunmehr das Oberkommando der britischen Trup- pen in Afghanistan; er hat sich nad Kabul begeben. Evan Smith und Chapman begleiten ihn. General Hughes mit Glifford als politishem Agenten übernimmt das Kommando der Division, welche den Sommer über im Logarthal verbleibt. Musa Khan und Mahomed Jan haben sich unserem Gouverneur in Shuzni unterworfen. Dies ist das Resultat der Aktionen vom 19. und 23. April. Aus dem Logarthal ist eine freundliche Deputation hier ein- getroffen. Die Gingeborenen jürchten Wiedervergeltung für ihr Ver- halten. Die Charasiabtruppen find emsig beschäftigt, Rekog-

- noszirungen und Vermefsjungen vorzunehmen und Straßen in der

Logar-Umgegend herzuftellen. Dex „Times wird aus Kabul gemeldet: i Die Ankunft Abdurrahman Khans hat nothwendigerweise die Lösung verzögert, dürste dieselbe jedo \{ließlich erleichtern. Die Regierung is geneigt, seine Ausprühe zu begünstigen, da mähtigste aller möglihen Kandidaken für den Posten des Emirs ist; große Vorsicht ist jedoch von Nöthen, ehe man sh dem Sirdar mit bestimmten Vorschlägen nähert. Es it eine Mission an ihn nach Kunduz abgeaangen, deren Zweck, wenn auch nit ofen eingestanden, leit erräthlich ift ; wenn seine Rivalen unterdessen hoffen, die Hände der Regierung zu lähmen, indem sie ins Geheim Únruhen und Rebellion anftiften, fo dürften sie sich getäusht haben, Die Division des Generals Stewart verließ Ghuzni am 25. ds. Die Stadt wurde intakt ge- Iassen, da die Befestigungen werthlos und kaum reparaturfähig sind. wei Kanonen, die sich dort seit der leyten Beseyung Seitens der Engländer befunden haben sollen, wurden fortgeschafft, während zwei 9 - Pfünder und fsechs 3 - Pfünder Fabulesishen Fabrikats im Fort belassen wurden. Am 23. hatte die Division cinen ernsten Strauß mik ca. 6000 Kriegern vom Ghilzai- stamme, die eine starke Position beim Dorfe Orzu, aht Meilen von Ghuzni, inne hatten. Die Truppen rückten vor Tagesanbruch aus, und es gelang ihnen, die Afghanen zu überrumpeln und zu besiegen, wobei lehtere an Todten und Verwundeten einen Verluft von 400 Mann erlitten. Die Thore der Stadt Ghuzui waren geschlossen, und auf die Bevölkerung wurde ein wacsames Auge gehalten, während die Truppen aus dem Lager abwesend waren. Ünfser Verlust bestand aus 2 Todten und 11 Verwundeten. Später stellte si heraus, daß diese feindliche Streitmacht die Vorhut einer weit größeren bil- dete, die sich auf Antrieb Mullah Mushk-i-Alams im Shilgurthale zusammengeshaart hatte, \ich jedoch in Folge diesec Niederlage zerstreut und auf den Heimweg gemacht haben sol. Mushk-t- Hlam und feine beiden Söhne sind in der Aufwiege- lung der Stämme gegen uns äußerst thätig gewesen, und der älteste Sohn war bei der Schlacht am 19. zugegen. Anderer- seits haben Musa Khan und viele Sirdars brieflich ihre Absicht aus- gedrückt, ins britische Lager kommen zu wollen, sobald ihnen die Zer- sprengung der feindlichen Zusammenrottungen dies gestattet, Man erwartet, daß sowohl sie wie Mahomed Khan dem General Stewart ihre Acttung bezeugen werden, wenn er in Kabul ankommt. _Vor unserem Ausmarsch von Ghuzni übernahm Sirdar Alam Khan proprio motu, aber mit Genehmigung des Generals Stewart die provifo- rishe Regierung Ghuznis und der umliegenden Distrikte, bis die Angelegenheiten Afghanistans endgültig geregelt werden. Musa Khan wird wahrscheinli nach Ghuzni zurlüickehren und dort unter der Obhut Mahomed Alams verbleiben, dessen i durch diese Verbindung an Stärke und Prestige gewinnen dürfte.

Italien. Rom, 4. Mai. (W. T. B.) Die dem Kabi- net günstig gesinnten Deputirten hielten heute eine Ver- sammlung ab, welher die Senatoren Alfieri und Pepoli beiwohnten. Es wurde eine Kommission gewählt zur Ab- fassung eines Manifestes an die italienishe Bevölkerung.

ends fand wiederum eine Versammlung zur Verlesung des Manifestes statt. Der Präsident Pianciani wurde er- mächtigt, ein Comité mit dem Mandate zu betrauen zur Leitung der Wahlen gemäß der Anschauung derjenigen Deputirten, welche am 29, April für die Regierung stimmten. Der „Ztalie“ zufolge ersuhten einige Deputirten der Rehten Sella, angesihts der bevorstehenden Wahlen die turung der Rechten aufs Neue zu übernehmen. Sella hätte jedoh das Ersuchen abgelehnt mit der Erklärung, daß er Aktionsfreiheit behalten wolle. Die Wahlbewegung ist {hon jeßt sehr lebhaft. Die Deputirten haben sich in die Provinzen begeben zur Or- ganisation der Bewegung. Der Justiz-Minister hat ein Cirkular an die Gerichtsbeamten erlassen, in welchem er denselben unter voller Anerkennung ihrer Nehte, als Bürger ihre Stimme nah ihrem Gewissen abzugeben, dennoch em- pfiehlt, als Beamte sih von allen Agitationen und politischen Leidenschaften fern zu halten. i

4. Mai Abends. (W. T. B.) EinSupplementblatt der amtlichen Zeitung veröffentliht die Verordnung, betreffend die Einberufung der Wahlkollegien. Fn dem dieser Verordnung bei faaten Berichte wird ausgeführt, daß mehrere dringende Geseßentwürfe in der Deputirtenkam- mer zur Verhandlung standen, daß die Oppositionspartei die Arbeiten jedo zum Stillstand gebracht habe, indem sie dem Ministerium ein Mißtrauensvotum ertheilte, nachdem sie einige Tage zuvor das Verhalten des Kabinets gebilligt hatte. Das Ministerium weist den Vorwurf zurück, daß es die Langsamkeit des Fortschreitens der parlamentarisck{hen Arbeiten vershulde. Das Ministerium wolle nur in Er- fahrung bringen, ob die Wähler eine hinreihende einmüthige Majorität entsenden würden, um die Stellung des Ministe- riums zu kräftigen. Die Reform des Wahlgeseßes sowie die

Von Roß sind Briefe aus Kabul einge-

Reform des Kommunal- und Provinzialgeseßes harrten der Sanktion der Legislative. Bald werde ein einmüthiges Votum erfolgen, das durch keine offizielle Beeinflussung getrübt wer- den solle. Die Wähler möchten das Jhrige thun, damit das Programm vom Jahre 1876 zur Ausführung gelange. Die Debatten über die äußere und innere Politik sowie über die Militärorganisation hätten zur Evidenz bewiesen, daß eine Nationalvertretung nothwendig sei, welche der Regierung eine wirksame Autorität verleihe. Das Ministerium wünsche ein- stimmig die baldige Abschaffung der Mahlsteuer und die Er- weiterung des Wahlrechtes.

Türkei. Konstantinopel, 3. Mai. (W. Pr.) Ruß- land hat den General-Konsul in Scutari, Hitrowo, zu sei- nem Vertreter in der ostrumelishen Kommission er- nannt. Die Kommisfion ist nun vollzählig und es steht ihrer Konstituirung in Konstantinopel nihts mehr im Wege. Fn Folge Verwendung der belgischen Regierung hat die Pforte beshlossen, von der beabsichtigten Aufhebung der tür - kfishen Gesandtschaft in Brüssel Umgang zu nehmen.

6; Mai, (W. T. B) Vie Pforte hat thren Ber = tretern im Auslande ein Rundschreiben zugehen lassen als Autwort auf die beiden leßten Cirkulardepeschen des griechishen Ministers des Auswärtigen, Tricoupis. n dem Rundschreiben wird behauptet, daß das von offizieller griechischer Seite bekl1gte Brigantenunwesen hauptsächlih von hellenishen Aktionscomités genährt werde. Schließlich ver- wahrt si die Pforte energisch gegen die Anschuldigung, daß sie Maßregeln treffe, um die Arbeiten der europäischen Kom- mission zu hindern. Zum Vertreter Englands bei der ost- rumelischen Kommission an. Stelle Wolffs ist Lord Edmond Fißmaurice ernannt worden.

Numáänien. Bukarest, 2. Mai. (W. Ab. Bl.) Der Generalberiht über die Zolleinnahmen Rumäniens im Jahre 1879 weist folgende Ziffern auf: Eingeführt wurden Waaren im Werthe von 254 482 629 Francs und ausgeführt Waaren im Werthe von 238 650 000 Francs. An Einfuhr- gebühren wurden eingehoben 10 524 748 Francs, an Ausfuhr- gebühren 2 043 601 Francs.

Amerika. Washington, 4. Mai. (W. T. B.) Der Schatsekretär Sherman dat an den Finanzaus\{chuß§ß des Senats ein Schreiben gerihtet, in welhem er den Geseßentwurf bekämpft, wonach die Regierung neben den An- käufen für den Tilgungsfonds allwöchhentlih noch für 5 Mil- lionen Dollars se{chsprozentige Obligationen ankaufen soll. Der Séhaßsekretär hebt hervor, daß der Uebershuß aus den Staatseinkünften unzureichend sein würde; der Baarsaldo der Schatzkammer dürfe zu solchem Zwecke nicht verwendet werden. Das gegenwärtige System, Obligationen in dem Maße anzu- kaufen, wie der Uebershuß anwachse, halte er für das beste.

Einer der hiesigen chilenishen Gesandtschaft zugegan- genen Depesche aus Panama zufolge hat die S ilenilGe Flotte Callao bereits am 22. April bombardirt und da- selbst großen Schaden angerihtet. Die Chilenen bedrohen Lima, woselbst ein großer Nothstand herrschen soll. Die hilenische Armee befindet sich auf dem Marsche nah Sama (Provinz Arequipa).

Aus dem Wolffshen Telegraphen-Bureau,

Wien, Mittwoch, 5. Mai. Abgeordnetenhaus. Auf eine Interpellation bezüglih der Sprachenverordnung sür Böhmen erwiederte der Minister Stremayr, daß die Regierung mit dieser Verordnung, welhe den beiden Nationen Böhmens den freien Gebrauch ihrer Sprache sichere und die Behörden ermahne, bei Amtshandlungen das geseßlihe Recht der Parteien zu wahren, sich innerhalb ihrer Pflichtgrenzen be- wegte. Die Regierung sehe in Ruhe einem etwaigen Aus- \spruche des Reichsgerichts entgegen; es fei unzweifelhaft, daß in Böhmen und Mähren die Sprache die landesüblihen und die Landessprachen seien; die Regierung mußte es verhindern, daß die Verwaltung U e Justizyflege zu Dienerinnen nationaler Aspirationen wurden.

Konstantinopel, Montag, 3. Mai, Abends. (Tele- gramm der „Agence Havas“). Heute wurde von den Vertretern der Großmächte eine zweite Kollektivnote in der montenegrinishen Angelegenheit der Pforte zu- gestellt. Jn derselben heißt es, die Antwort der Pforte auf die erste Kollektivnote der Mächte sei nicht befriedigend und in Folge dessen stellten die Vertreter der Mächte im Austrage ihrer Regierungen an die Pforte das Verlangen, sich binnen kurzer Frist mit „Ja“ oder „Nein“ darüber zu erklären, ob sie gewillt sei, die in niht ordnungs- mäßiger Weise geräumten Pläße wieder zu beseßen, um die- selben gemäß der abgeschlossenen Konvention an Montenegro zu übergeben.

Statistische Nachrichten.

Fm Jahre 1879 haben nach dem „Centralblatt für das ae\mmte Unt.rrcichtswesen in Preußen“ an 236 der 245 preußischen Gymnasien Maturitätsprüfungen stattgefunden, zu dene 3550 Abiturienten (eins{ließlich 110 Extraneern) angemeldet waren, Bon dens-Iben traten 367 von der Prüfung zurück, 117 wurden zurück- gewie, ‘n, und 3066 vollendeten die Prüfung. Von diefen bestanden 2845 (inkl. 47 Extraneer) die Prüfung, 221 (16 Extraneer) nit. Von den Maturis waren 14 unter 17 Jahren, 164 17, 521 18, 763 19, 708 20, 675 21 Sahre alt und darüber. 2474 widmeten sih den Universitätöstudien, 371 anderen Berufen. Es studirten 338 evangelische, 106 katholishe Theologie, 822 Jura, 34 Cameralia, 576 Medizin, 437 Philologie und Philosophie, 161 Mathematik und Naturwissenschasten. Von nicht Studirenden gingen 128 zum Mi- litärdienst über, 50 zum Staatsbaufach, 13 zum Bergfach, 125 zum Forst-, Steuer-, Postfa und zum sonstigen Subaltern-Staatsdienst, 52 zum Fach der Oekonomie, Industrie u. |. w., 3 zu anderen Be- rufen. Gegen das Jahr 1878 waren im Jahre 1879 157 Maturi- täts-Aspiranten und 130 Maturi mehr. D

Auf dem Gymnasium zu Corba ch meldeten sich im Jahre 1879 13 Schüler zur Prüfung. 3 derselben traten zurück, die übrigen 10 bestanden; 1 derselben war 18, 3 20 Jahre alt, 6 21 Jahre und darüber. Von den Maturis maten 8 ert bie studien (3 evangelische Theologie, 1 Jura, 1 Medizin, 3 Philosophie und Philologie), 2 widmeten sih dem Forstfah 2c. Gegen das Vor- [Er hatte die Zahl der Maturitäts-Aspiranten um 2 ab-, die der

aturi um 2 zugenommen.

Auf den 84 preußischen Realschulen 1. Ordnung waren 865 Sbüler (inkl. 32 Extraneer) zur Prüfung angemeldet, von denen 117 (13 Ertraneer) encPleatin, 33 zurücdgewiesen wurden und 715 (19 Erxtraneer) die Prüfung vollendeten. Von diesen erhielten 678 (17 Extraneer) das Zeugniß der Reife, 37 (2 Extraneer) wurde dasselbe versagt. Von den für reif Erklärten standen 5 im Alter

böhmische und die deutsche

von weniger als 17 Jahren; 35 waren 17, 144 18, 202 19, 156 20 Jahre, 136 zählten 21 Jahre und darüber. Von den für reif Erklärten gingen 333 zu Universitätsftudien über, 40 zum Militärdienst, 84 zum Bergfach, 134 zum Post-, Forst-, Steuerfach u. dgl, 72 zur Ockonomie und Induftrie. Gegen 1878 hatte die Zahl der äizran- ten um 34, die der für reif Erkflärten um 16 zugenommen.

Auf den 3 Realschulen mit 9jährigem Kursus ohne Latein waren 21 Schüler zur Prüfung angemeldet, von denen 5 zurüdtraten und 16 die Prüfung vcllendeten, 14 mit, 2 ohne Erfolg, 4 derselben waren im Alter von 18, 6 von 19, 3 von 20, 1 von über 21 Jah- ren. 6 derselken bezogen die Universität, 5 widmeten si dem Staatébaufac, 1 dem Forst- u. \. w. Dienst, 2 der Oekonomie oder Industrie. Im Vorjahre fanden noch keine derartige Prüfungen

statt.

Auf den 18 Nealschulen II. Ord nung hatten sich 34 S@üler zur Prüfung gemeldet, von denen 6 zurücktraten und 28. die Prüfung vollendeten, 27 mit, 1 ohne Erfolg. Von den für reif Erklärten standen 7 im Alter von unter 17 Jahrea, 7 zählten 17, 2 18, 4 19, 1 20 Sahre. 8 derselben ginzen zum Forst- u. |. w. Fah, 15 zur Oekonomie oder Industrie, 4 zu andern Berufsarten über. Gegen das Vorjahr hat die Zahl der Aspiranten um 5s, die der für reif Erklärten um 1 zugenommen.

Nach der im „Centralbl. f. d. D. R.“ veröffentlichten Ueber- sit waren bei dem Reichsgerict im letzten Vierteljahr 1879 an €prochsachen zu bearbeiten: 2823 Civilsachen (darunter 2, auf welche die Civilprozeßordnung vom 30. Januar 1877 Anwendung findet) und 740 Strafsachen (wovon 205 nah der Strafprozeßordnung vom 1. Februar 1877). Von den Civilsachen sind 668 in Folge Gnt- sagun3, Zurückweisung 2c. ausgeschieden, 571 erledigt und 1584 un- erledigt geblieben; von den Strafsachen 35 bezw. 549 und 156. Patentsachen waren 11 zu bearbeiten, Veshwerdefachen 220, wovon 161 erledigt, 44 zurückgenommen wurden, 15 unerledigt blieben. Bei der Reichsanwaltschafi waren 999 Sachen zu bearbeiten. Verhand- lungstermine haben 527 ftattgesunden. Im Durchscenitt kamen auf jeden der 60 R S Räthe und 8 Hilfsichter 55 bis 56 Spruch- und 3 bis 4 Beschwerdesachen. A

(Allg. Corr.) Den Statistiken des „Bureau Veritas“ zufolge gingen im März d. J. 107 Segelschiffe zu Grunde, und zwar 42 englische, 14 amerikanische, 12 norwegische, 10 deutsche, 7 französische, 5 niederländische, 3 dänische, 3 italienische, 3 portu- giesische, 2 spanische, 1 öfsterreichisbes, 1 s{chwedisches, 1 türkisches, und 3, deren Nationalität unbekannt ist. Jn der obigen Gesammt- zahl befinden sich 14 Fahrzeuze, die als vermißt gemeldet worden. An Dampfern gingen 11 verloren, nämlich 9 englische und zwei französische. Unter diesen elf Dampfern ift einer als vermißt

gemeldet. Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Das Maiheft der „DeutshenRund\s{chau“ (Berlin, Ge- brüder Pätel) enthält den Anfang einer in Japan spielen:en Er- zählung von Rud, Lindau: „Die kleine Welt“, ferner eine Studie von W. Preyver: „Psychogenesis“, die geistige Entwickelung des Men- \chen; F. v. Sarburg bescreibt den Lebenslauf des Bischofs Dupan- loup; Gust. Hicschfeid behandelt die Geschichte Cyperns. Georg Gbe1s theilt die interessanten Ergebnisse der ägyptologisbei Studien auf dem Gebiete der hieroglyphishen Volksscrift mit, Berthold Nuerbach eine Sommererinnerung 1879 (ein Tag in der Heimath). Weiter werden Briefe von Ernst Rietswel an Eduard Devrient über das Göthe - Schiller - Denkmal in Weimar veröffentli&t. Zum S(luß berichtet H. Geffken über Hillebrands Geschichte Frankreichs von der Thronbesteigung Louis Philipps bis zum Falle Napoleons IIk. (Gotha, Friedr. Andr. Perthes). In der literarishen Rundschau berichtet Otto Brahm über Wilh. Scherers Literaturgeschichte.

Der von dem Superintendenten P ank in der Dreifaltigkeits- kfir@e zu Berlin gehaltene Cyklus von Predigten: „Das zeit- liweLeben imLichte des ewigen Wortes“ ist jet vollständig im Druck in 28 Heften erschienen (Fr. Schulze, Berlin 8W., Wil- belmftr. 1a). Die Titel der einzelnen Hefte find folgende: I. Die Wiege des Menschen. 11. Der Morgenstern des Lebens, II1. Das Eten der Kindheit. IV. Johannes der Täufer in der Kinderstube. YŸ, Der heilige Christ in der Kinderstube. VI. Der Christbaum. VIL, Der Geschwisterkranz. VIIIL. Die himmlische Weisheit in der Schule. 1X. Die Ausfahrt aus dem Hafen. X. Das Allerheiligste. X1, Der Lichtwœeg des Berufs. XII. Gethsemanestunden. XIII. Jüng- lingsfreude. XIV. Jungfrauenshöne. XV. Brautzeit. XVI. Hoh- zeit. XVII. Haupt und Herz des Hauses. XFVIIL. Dos Band der Ehe. XIX. Der Sonntag. XX. Der Hautshaz. XXI. Die ein- fam Gebliebenen. XXII. Die einsam Gewordenen. XXII1, Reich und Arm. XXR1V. Lerwandte und Freunde. XXYV, Herrschen und Dienen. XXVI. Das graue Haupt. XXVII. Das Testament. XXYIII. Die Sterbestunde. Der Preis beträgt 30 „Z für das Heft.

Wie wir vernehmen, bereitet der Verlag des Hautfreundes in Leipzig für Mitte Mai das Erscheinen altgriechischer Un- terrihtsbriefe für das Selbststudium nah dex Methode Tous- saint-Langenscheidt vor. Diese Methode, welhe {hon Herbart auf das Griechische angewandt wissen wcllte, hat sich bei den im gleichen Verlage ers cheineaden lateinischen Unterrichtsbriefen so gut bewährt, daß man auch hier eine vorzügliche Leistung erwarten kann, um so mehr als die Verlagshandlung die Dur&führung bewährten päda- aogiscen Kräften übertragen hat. In Anbetracht des bedeutenden Einflusses, den Altgriehenland auf unsere Bildung auêëgeübt, kann man ein Lehrbuch nur freudig wilikommen heißen, welches allen Senen die geistigen Schätze des Alterthums erschließen soll; denen es in der Jugend versagt war, sih durch Sculunterricht die Kennt- niß der griechishen Sprache anzueignen. Wir werden, wenn das Werk, wie zu erwarten, den daran zu stellenden Anforderungen ent- spricht, noch auf dasselbe zurütkommen, sobald mehrere Lieferungen vorliegen werden.

Land- und Forstwirthschaft.

Die sechste Mastviehausstellung in Berlin, veran- staltet vom landwirthshaftliven Provinzialverein für die Mark Brandenburg und die Nieder-Lausiß und dem Klub der Landwirthe zu Berlin, wurde auf dem vor dem Franlfurter Thor gelegenezu neuen Centralviehmarkte der Stadt Berlin heute Vormittag 9 Uhr eröffnet. Noch vor der offiziellen Eröffnung erschiea Se. Kaiser- lihe und Königliche Hoheit der Kronprinz. Zum Empfange Höchstdesselben hatten si eingefunden : der Minifter der landwirthscast- lichen Angelegenheiten Dr. Lucius, der Polizei-Präsident von Madat, der Ober-Bürgermeister von Forckenbeck-der Vorsißzende des Ausftellungs- comités Kammerherr von Behr-Schmoldow, der Vorsitzende des Localcomités, Oekonomie: Rath Noodt, der Staatskommissar Geheime Rath Dr. Thiel, sowie die übrigen Herren des Comités. Se. Kaiserliche Hoheit wandte Sich zunächst der Halle,rechts zu, die Höchst- derselbe durcs{chritt, hier und da Sich näheren Aufschluß über das dort ausgestellte Rindvieh erbittend. Bei der si an- \{ließenden Abtheilung für Schafe übernahm Hr. von Homeyer- Nanzin die Führung. Gerade diese Abtheilung erregte das lebhaf- teste Interese des hohen Besuchers, der die einzelnen Theile derselben wiederholt durchs{ritt. Alsdann stattete Se. Kaiserliche und König» lie Hoheit noch der Abtheilung für Schweine, in der Hr. von dem Borne-Berueucen den hohen Gast führte, einen Besuh ab. Mit dem Ausdrack höchster Befriedigung verließ Se. Kaiserliche und König- liche Hoheit um 10 Uhr die Ausstellung. Die zum ersten Male in diesem Jahre auf dem neuen Centralviehmarkte abgehaltene Aus- tellung gewährte den gewohnten s{dönen Anblick, und war der Aus- stellungsplaßz wie alljährlich mit zahlreichen Fahnen und Tannenzweigen ges&müdckt. In den Hallen links vom Eingange des Bahnhofes der Verbindungsbahn ist das Rindvieh und ein Theil der Schafe, rets vom Eingange der Rest der Schafe, die Shweine und die landwirth- \chaftlihen Geräthe und Maschinen aufgestellt ; zwischen den Schweinen und den Maschinen besindet sich die Restauration. Es sind 848 Thiere in 654 Nummern von 131 Ausstellern ausgeftellt und zwar 390 Stück Rindvieh, 344 Schafe und 184 Schweine. Die 131 Aus-

steller vertheilen sih auf die einzelnen E des preußischen Staats und auf verschiedene deutsche Staaten folgendermaßen: *