1880 / 109 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 11 May 1880 18:00:01 GMT) scan diff

P e enc erePWzÄEN D DOTN L mee E m E Ez Ea in 2 api ch6 E Fr Ita Et E D f P R E 2e T:

Dr. Stern, Professor (Mathematik), Dr. Riecke, Professor Physik), Dr. Boedeker, Professor (Chemie), Dr. Klein, rofessor (Mineralogie), Dr. Ehlers, Professor (Zoologie),

Dr. Reinke, Professor (Botanik). i

8) Für die Nrn Westfalen in Münster. Ordentliche Mitglieder: Dr. Shul§, Geh. Regierungs- Rath (Pädagogik), zugleih Direktor der Kommission , Dr. Stordck, rofessor (deutshe Sprahe und Literatur), eventuel Vertreter des Direktors der Kommission, Dr. Langen, Professor (klassische Philologie), Dr. Stahl, Professor (desgl.), Dr. Sturm, Professor (Mathematik und während der Beurlaubung des Prof. Dr. Hittorf auch Physik), Dr. Niehues, Professor (Geschihte und Geographie), Dr. Bisping, Professor (kathol. Theologie und ebräish), Dr. Spier, Professor (Philosophie), Dr. Kar} ch, Professor und Medizinal-Rath (Zoologie und Botanik), Dr. Hittorf, Professor (Physik), Dr. Körting, Professor (Englisch und Französisch). j O

Außerordentlihe Mitglieder: Dr. Smend, Konsistorial - Rath (evangel. Theologie und Hebräisch), Dr. Hosius, Professor (Mineralogie), Dr. Salkowski, Pro- fessor (Chemie). :

9) Für die Provinz Hessen-Nassau in Mar- burg. Ordentliche Mitglieder: Dr. Varrentrapp, Professor (mittlere und neuere Geschichte), juals Direktor der Kommission, Dr. Lucae, Professor (deutsche Sprache und Literatur), Dr. Le op.Schm idt, Professor (klassische e Dr. Niese, Professor (klassishe Philologie und alte Geschiche), Dr. Heß, Professor (Mathematik), Dr. Stengel, Professor (English und Französish), Dr. Ranke, Professor und Kon- sistorial-Rath (evang. Theologie und Hebräisch), Dr. Rein, Professor (Geographie), Dr. Bergmann, Professor (Philo- sophie und Pädagogik), Dr. Wigandt, Professor (Zoologie und Botanik), Dr. Zincke, Professor (Chemie und Mine- ralogie).

Außerordentliges Mitglied: Dr. Melde, Pro- essor ysik). N 10) Für die Rheinprovinz in Bonn. Ordent- lihe Mitglieder: Dr. Schaefer, Professor (alte Ge- \chihte und Geographie), zuglei Direktor der Kom- mission, Dr. Bender, Professor (evangel. Theologie und Hebräish), Dr. Simar, Professor (kathol. Theologie und Hebräi\h), Dr. Bücheler, Professor (klassishe Philologie), Pr. Maurenbrecher, Professor (mittlere und neuere Ge- schichte), Dr. Lipschiß, Professor (Mathematik), Dr. Jürgen Bona Meyer, Professor (Philosophie und Pädagogik), Dr. Wilmanns, Professor (deutshe Sprahe und Literatur), Dr. Bischoff, Professor (Englisch), Or. Förster, Professor (Französisch), Dr. Kékulé, Professor und Geheimer Regie- rungs-Rath (Chemie und Mineralogie).

Außerordentliche Mitglieder: Dr. Langen, Pro- fessor (kathol. Theologie und Hebräisch), Dr. Clausius, Professor und Geheimer Regierungs - Rath (Physik), Dr. Troschel, Professor (Zoologie), Dr. von Hanstein, Pro- fessor (Botanik).

Berlin, den 10. Mai 1880.

Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten. Am Austrage: Greiff.

Justiz-Ministerium.

Der Rechtsanwalt Niemann in Lingen ist zum Notar für den Landgerichtsbezirk Osnabrück mit Anweisung seines Wohnsißes in Lingen ernannt worden.

Verseßt sind: der Landrichter Bresgen in Berlin als Amtsrichter an tas Amtsgeriht in BVerncastel, der Amts- rihter Arndt in Kattowiß an das Amtsgericht in Grünberg, der Amtsrichter Lehmann in Prüm als Landrichter an das Landgericht in Saarbrücken, der Amtsrichter Zwidle in Solingen an das Amtsgericht in Saarbrücken, der Amtsrichter Metz in Landeshut an das Amtsgericht in Angermünde und der Amtsgerihts-Rath von Studniarski in Birn- baum an das Amtsgericht in Landeshut.

Zu Amtsrichtern sind ernannt: der Gerichts - Assessor Rölle bei dem Amtsgericht in Rosenberg i. Westpr., der Gerichts-Assessor Weferling bei dem Amtsgericht in Schloppe, der Gerichis-Ässessor Dr. Jungk bei dem Amtsgericht in Lippehne, der Gerichts-Assessor S chol ber bei dem Amtsgericht in Ostrowo, der Gerichts-Assessor Dr. Kleinmann bei dem Amtsgericht in Veckerhagen und der Gerichts-Assessoxr von Pusch bei dem Amtsgericht in Willenberg.

Dem Amtsgerichts-Rath Stor m in Husum ist die nach- gesuchte Dienstentlassung mit Pension ertheilt.

Dem Banquier Ludwig Hauswedell in Altona ist bee Entlassung von dem Amte als Handelsrichter ertheilt.

Der Kaufmann und Konsul Fernando Gayen in Altona ist zum Mitgliede der Kammer für Handelssachen bei dem Landgerichte in Altona ernannt.

Der zur Rechtsanwaltschaft bei dem Landgericht in Biele- feld zugelassene Rehtsanwalt Galster in Herford hat seinen Wohnsiß nah Bielefeld verlegt.

Jn die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Kreisrichter a. D. Simson bei dem Landgericht I. in Ber- lin, der Gerichts-Assessor Dr. Benkard bei dem Vber-Landes- géricht in Frankfurt a. M. und der Gerichts-Assessor Koellen bei dem Amtsgericht in Euskirchen.

n der Liste der Rechtsanwälte ist gelöscht: der Rechts- Ce Reche in Neusalz a. O. bei dem Landgericht in ogau.

Zu Mitgliedern des Vorstandes der Rehtsanwaltskammer im Bezirk des Ober-Landesgerichts Posen sind unter Erhöhung der Anzahl derselben L: der Rechtsanwalt und Notar Justiz-Rath T\chuschke, der Rehtsanwalt und Notar, Fustiz- Rath Klemme und der Rechtsanwalt und Notar von E V i in Posen, der Rehtsanwalt und Notar, Justiz-

ath Brahvogel in Kosten, der Rechtsanwalt und Notar,

ustiz-Rath Matthaei in Rawicz und der Rehtsanwalt und otar, Justiz-Rath Herbler in Gnesen.

Der Senats-Präsident bei dem ammergericht, Geheime Ober-Justiz-Rath Busch, der erste Staatsanwalt bei dem Landgericht in Schneidemühl Simon und der Rechtsanwalt Justiz-Rath Lingmann in Coblenz sind gestorben.

Nichtamtliches. Deutsches Meich.

Berlin, 11. und Königliche Hoheit d Sonntag Vormittag dem Gottesdienst in der zu Potsdam bei und begab Sich gestern Morgen 9 Uh rankfurt a./O. zur Besichtigung es Leib - Grenadier - Regiments burgischen) Nr. 8, des 1. Bataillons 6. Branden- nfanterie - Regiments Nr. 52, des 2. Branden- ragoner - egiments Nr. 12 und der 1. Ab- ilung des 2. Brandenburgischen Feld-Artillerie - Regiments r. 18 (General-Feldzeugmeis

Nachmittags 4 Uhr 5

Preußen. Kaiserliche er Kronprinz wohnte am

Garnisonkirche

vom Ostbahnhof aus nah des 1. und 2. Bataillons (1. Branden burgischen

0 Minuten kehrte Se. Kaiserliche

Hoheit nah Berlin zurück, begab Sich in das Palais zu Sr. Majestät dem Kaiser und fuhr um 6 Uhr mittelst Extrazuges nah Potsdam resp. Bornstedt.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für stizwesen und für Rehnungswesen traten heute zu einer ißung zusammen.

—_ D Sghlußbericht über die gestrige Sißungdes Neichstages befindet sich in der Ersten Beilage.

Nach den Bestimmungen im §. 167 der Civilprozeßr ordnung vom 30. Januar 1877 kann die Zustellung von Schriftstücken. in allen Angelegenheiten der ordentlichen streitigen Gerihtsbarkeit durh Niederlegung bei und den Gemeindevor- Diese Vorschrift ist durch §. 1 des Aus- führungsgeseßes vom 24. März 1879 auch für alle, nicht zu der ordentlichen streitigen Gerichtsbarkeit gehörenden gericht- sowie für Zustellungen, gerihtlihen Rechtsangelegenheiten durch Gerichtsvollzieher geschehen, ferner durch §8. 1, 21 und 93 des Geseßes vom 18. Februar 1880 für Auseinanderseßungs- Angelegenheiten im Geltungsbereiche der Verordnung vom Juni 1817 und mit Ausschluß der Niederlegung bei den Polizeivorstehern durh §. 12 der Verordnung vom 7. September 1879 für das Verwaltungszwangsversahren wegen Beitreibung von Geldbeträgen in Krast geseßt worden. Auch ist in den 88. 2 unv 10 der Anweisung vom 24. August 1879 über die postamtlihe Behandlung von Schreiben mit Zustellungsurkunden den Postboten aufgegeben, bei allen Zu- stellungen mit Zustellungsurkunden, und zwar auch bei solchen, welche auf das Ersuchen nicht gerichtliher Behörden, oder auf das Ersuchen von Privatpersonen erfolgen, das Schrifistü, wenn es dem Empfänger in sonst zulässiger Weise nicht über- geben werden kann, und wenn zugleich eine Postanstalt an dem Zustellungsorte sich nicht befindet, bei dem Gemeinde- vorsteher nicderzulegen. Jm Anschluß hieran hat der Minister irkular-Erlaß vom 14. v. M. Folgendes bestimmt: 1) Die Gemeindevorsteher (in den selbständigen Gutsbezirken die Gutsvorsteher) haben Schriftstücke, welche bei ihnen zum Zwecke der Zustellung von einem Gerichtsvollzieher, einem Beamten der Verwaltungs- oder der Auseinanderseßungs- behörden oder einem Postboten niedergelegt werden, anzunehmen und 6 Monate vim Tage der Niederlegung ab aufzubewahren. 2) Nah Ablauf dieser Frist sind die niedergelegten Schrisft- stüde, falls sie niht inzwishen von dem Empfänger abgeholt sind, von dem Gemeindevorsteher (Gutsvorsteher) gelegentlich wenn die Niederlegung dur einen Postboten erfolgt ist, an die Postanstalt des Orts oder an einen Postboten bei der dienstlihen Anwesenheit desselben b. wenn ein Gerichtsvollzieher die Niederlegung vorgenommen hat, an die Gerichtsschreiberei des Amtsgerichts oder an einen im Orte dienstlih anwesenden Gerichtsvollzieher ; . wenn die Niederlegung von waltungs- oder einer Auseinanderseßzungsbehörde geschehen ist, an diese Behörde oder an einen mit Zustellungen oder Zwangs- beauftragten 2 dienstliher Anwesenheit im Orte. haben in Beziehung auf Schriftstücke, welhe bei ihnen zum Zwecke der Zustellung von einem Gerichtsvollzieher, dem Be- amten einer Auseinanderseßzungsbehörde oder einem Postboten niedergelegt werden, in gleicher Weise zu verfahren. Den und Zwangsvollstreckungen der Verwaltung des Fnnern zur Pflicht zu machen, Schriftstücke, welhe ihnen auf Grund der getroffenen Bestimmungen von Gemeindevorstehern oder Gutsvorstehern zurückgegeben werden, anzunehmen und an die ihnen vorgeseßte Behörde abzuliefern. betreffende Schriftstück zu öffnen und diejenigen Theile des- selben, welche niht nur ihrem Jnhalte nah dem Empfänger mitgetheilt werden sollten, sondern als Urkunden einen selbst- ständigen Werth haben, Demjenigen, von welhem das Schrist- stück ausgegangen is, zu übersenden. fann, soweit die Post dazu benußt wird, unter der Bezeich- nung „Portopflichtige Dienstsahe“ unfrankirt erfolgen.

Eine Person, welche eine ihr sih darbietende günstige Gelegenheit zur Erzielung eines Gewinnes ausnüßend, eine Menge von bestimmten Waaren bei mehreren Personen an- faust, um sie, ohne einen dauernden Geschäftsbetrieb dieser Art zu beabsichtigen, wieder zu verkaufen, ist nah einem Er- fenntniß des Reichsgerichts, III. Strafs., vom 25. Fe- bruar d. J., dennoch verpflichtet, dazu einen Hausir- gewerbeschein zu lösen.

Die wissentlich falsche Anschuldigung, wo- durch Jemand einen Anderen der Begehung einer strafbaren dlung beschuldigt , Reihsgerichts,

den Polizeivorstehern stehern erfolgen.

lihen Angelegenheiten,

des Jnnern durch

znrüdlzugeben und zwar :

im Orte;

dem Beamten einer Ver-

vollstreckungen bei dessen

3) Die Polizeivorsteher

mit Zustellungen beauftragten

Leßtere hat das

Die Uebersendung

Erkenntniß des l \., vom 2, Februar d. V strafbar, auh wenn sie auf eine strafbare Handlung gerichtet ist, deren Verfolgbarkeit durh Verjährung erloschen ist.

Davrmz1tadt, 7. Mai. (K. 3.) Regierung hat von der den einzelnen Bundesstaaten reihs- gesebßlih eingeräumten Befugniß, an Stelle von Gebühren und Auslagen, welche die Gerichtsvollziehèr auf Grund der Gebührenordnung vom 24. Juni 1878 zu beanspruchen haben, denselben eine anderweite Vergütung zu gewähren, seiner Zeit keinen Gebrauch gemacht, so daß die Gerichtsvoll- zieher bisher die geseßlihen Taxen bezogen. Neuerdings ver-

111; Strafs.,

Die hessische

l daß man maßgebender Stelle nirung, bezw. Fixirung dieser Beamten ins Auge faßt habe,

: Publikum der Tagespresse hier ungetheilte Zustimmung findet.

den von den Gerichtsvollziehern über ihre Einnahmen zu führenden und jeweilig vorzulegenden Büchern hat si ergeben, nicht nur, daß die Einnahmen der einzelnen Gerichtsvollzieher ganz unverhältniß von einander abweichen, sondern au, daß in größeren Städten die Einnahmen eine Höhe erreichen, welche ganz außer Verhältniß zu der Mühewaltung und Vorbildung der Gerichtsvollzieher steht. So sind Gesammteinnahmen von 6000 bis 9000 und sogar mehr in den größeren Städten nichts Ungewöhnliches. Es is aber nit dieses Mißverhältniß allein, welches die Fixirung gegenüber den sonstigen bei der Justiz beschäftigten Beamten wünschenswerth macht, sondern es werde dadur auch, sagt man, dem hier und da hervor- getretenen Streben, dur unerbittlih rasche und energische Zwangsvollstreckung sich eine große Gläubigerkundschaft zu er- werben, zweckmäßig vorgebeugt.

Sachsen-Altenburg. Altenburg, 8. Mai. (Dr. J.) Se. Hoheit der Herzog hat den Pastor der lutherischen Gemeinde Wupperseld-Barmen, Wilhelm Rogge, an Stelle des vor Jahresfrist verstorbenen General - Superintendenten Dr. Mau zum General-Superintendenten des Herzogthums ernannt.

Sachsen-Coburg-Gotha. Coburg, 8. Mai. (Mgdb. 21g.) Von dem nunmehr vertagten gemeinschastlihen andtage erübrigt noch zu berichten, daß derselbe nah furzer Berathung das Feld- und Forstpolizeigeseß angenommen hat, Die Plenarberathung darüber konnte kurz sein, da die Kommission so sorgfältig vorgearbeitet hatte, daß das Gese in der vereinbarten Fassung ernsten Bedenken wohl nicht be- gegnen wird. Dasselbe ist nah dem eben erst in Preußen an- genommenen Feld- und Forstpolizeigeseß gearbeitet. Nach der Vertagung des gemeinschaftlihen Landtags is der Spezial-Landtag in Coburg wieder in Thätigkeit getreten.

Oesterreich - Ungarn. Wien, 10. Mai. (W. T. B.) Im Abgeordnetenhause wurde heute Seitens des Finanz- Ministeriums ein Geseßentwurf wegen Abänderung des Zuckersteuergeseßes vorgelegt. Der Abg. Wurmbrand brachte den Antrag ein, daß die deutshe Sprache zur Reichs- sprache erklärt werde. Jn Beantwortung einer bezüglichen Interpellation theilte Minister - Präsident Taaffe mit, die Landesregierung in Serajewo habe den Auftrag, daß die politishen Behörden in allen Fällen, wo es sich um den Uebertritt von Personen vom Mohamedanismus zum Christenthum handele, sih- jeder Einmishung auf das Strengste enthalten und solhe Personen an die betreffenden geistlihen Vorstände weisen sollten. Der Vorsteher des Kreisamtes Visoka, der in einem Erlasse den Mohamedanern den Uebertritt zum Christenthum verboten habe, sei deshalb von seinem Posten entfernt worden. Der Antrag der Mi- norität auf Anerkennung der oberöster reichischen Gro ß- grundbesigz wahlen wurde nah längerer Debatte mit 163 gegen 159 Stimmen abgelehnt. Diese Wahlen sind somit annullirt. Der Abg. Herbst beantragte, zur Prüfung der Antwort des Justiz-Minijters auf die Jnterpellation, betreffend die Sprachenverordnungsfrage, einen Ausschuß von 14 Mit- gliedern einzusegen.

Pest, 9. Mai. Die „Pester Correspondenz“ meldet: „Heute Vormittag fand in der Königlichen Hofburg unter persönlichem Vorsiz Sr. Majestät ein Ministerrath statt, welchem sämmtlihe Mitglieder des Kabinets beiwohnten. Die zweistündige Berathung. war der endgültigen Textirung einiger Geseßentwürfe gewidmet, welhe dem Abgeordneten- hause demnächst unterbreitet werden sollen, namentli bildeten mehrere Eisenbahnvorlagen den Gegenstand der Berathung. Sodann versammelten \sich die Minister im Palais des Pinister-Präsidiums, wo sie bis 2 Uhr konferirten. Derselben Correspondenz wird aus Wien geschrieben: Am 10. Mai findet hier eine gemeinsame Handels- und Zollkonferenz statt, in welcher die Regierungen der beiden Reichshälften und das gemeinsame Ministerium vertreten sein werden. Die Konferenz, welche im gemeinsamen Finanz:Mini- sterium tagen wird, wird sich mit dem Aktien: und Hausir- wesen in Bosnien und der Herzegowina beschäftigen. Die Vertreter der ungarischen Regierung werden für den 9. Mai hier erwartet.

10. Mai. Jn der heutigen Generalversammlung der ungarishen Frauenwohlthätigkeitsvereine des rothen Kreuzes führte die Kaiserin den Vorsiz. Die Kon- ferenz der Liberalen hat sih für die Annahme des Gesetz: entwurfs, betreffend den Handelsvertrag mit Deuts ch- land, ausgesprohen. Der Handels-Minister erklärte bei der Berathung, die Regierung wünsche die Aufrechterhaltung des mühsam aufgestellten Zolltarifs, doch seien, den Verhältnissen angemessen, bezüglih der Klassifikation Aenderungen noth- wendig, auch eine Erhöhung des Mehlzolls sei nicht unmöglich.

Großbritannien und Jrland. London, 11. Mai. (W. T. B.) Lord Granville hat auf Hrn. Gladstone's Ersuchen dem englischen Botschafter in Wien, Lord Elliot, die Zuschrift mitgetheilt, welhe Gladstone unterm 3. d. M. an den hiesigen österreichish-ungarishen Bot- schafter, Grafen Karolyi, gerichtet hat. Fn dieser Zuschrift heißt es: „Als ih die Aufgabe übernahm, das Ministerium zu bilden, gelangte ih sofort zu dem Entschlusse, daß ih als Minister die polemishe Sprache, deren ih mich in der Stellung der größten Freiheit und geringerer Verantwort- lichkeit in Bezug auf mehr als eine Mach! bedient hatte, weder wiederholen, noch vertheidigen könnte.“ Gladstone drücckt demnächst sein Bedauern darüber aus, daß er dem Kaiser von Oesterreich Aeußerungen untergeshoben habe, die von diesem gar niht gethan worden seien, und erklärt, er pege überhaupt gegen fein Land feindselige Gesinnungen und abe Oesterreih bei Ausführung seiner mühevollen Aufgabe, das Reich zu konsolidiren, jederzeit ein besonders herzliches Wohlwollen entgegengebraht. Er hoffe, ein vollständiger Er- ¡olg der Bemühungen des Kaisers werde seine Regiexung als eine edele und ehrenhafte kennzeihnen. Was seine tadeln- den Bemerkungen über Oesterreichs Politik auf der Balkan- halbinsel anbetreffe, so gestehe er zu, daß seine dies- bezüglichen Besorgnisse sich auf untergeordnete Bèweise gegründet hätten. Nachdem aber Graf Karolyi ihm ver- sichert habe, daß das Wiener Kabinet durhaus nicht den Wunsch habe, die ihm im Berliner Vertrage zugestandenen Rechte auszudehnen, und daß jede derartige Ausdehnung seiner Rechte für die österrei 1,ish - ungarishe Monarchie thatsächlich nachtheilig sein würde, gebe er gern die Erklärung ab, daß er, wenn er früher im Besiy solcher Versiherungen gewesen

8 der Worte geäußert haben würde, welche Recht als peinlich und verleßend bezeichnet st Gladstone's {ließt mit der Versicherung, Karolyi sowohl für den Jnhalt als für m seine nüglichen schriftlichen en, zu Dank verbunden sei. Das Kap-Par- Frere eröffnet, der ß Vorlagen einge- Konferenz lonien, zur West, Aus-

wäre, niemals eine Graf Karolyi mit habe. Die Zuschri daß er dem Grafen die Form, in welcher dieser i Mittheilungen habe zugehen la

Kapstadt, 7. Mai. (Allg. Corr.) lament wurde heute von Sir Bartle Eröffnungsrede ankündigte, da den würden zur Einberufung einer Konföderation der südafrikanishen Ko der Einverleibung von Griqualand ) hnnetes, Verbesserung der Häfen, und geln betreffs der Jnternirung von Die Herren Krüger und Jaubert um die Ansprüche der Boers

bracht wer bezüglich der Genehmigung dehnung des Eisenba zur Feststellung von Maßre Ketshwayo uno Sekokuni. sind in der Kapstadt eingetroffen, geltend zu machen. Sir Garnet berichtet, daß mindestens 5 permanente Garnison der sein werden. demgemäß das 21., 58., 60.,

Wolseley hat dem Kriegs - Ministerium Regimenter Jnfsanterie für die anischen Kolonien erforderlich fterieller Bestimmung zufolge werden

Kriegsmini i 91. und 94. Regiment am Cap

Frankreich. Präsident der munards, worun auf der „Creuze : Rest ihrer E gänzlich e

(Fr. Corr.) Republik hat 83 verurtheilten Com- ter si die 63 Verbannten befinden, die 4 qus Neukaledonien heimgekehrt sind, den Journal officiel“ veröffent- Einige Blätter uf offener Straße für Diese Auf-

folgende Bekanntmachung: 1er Kundgebung auf 0 es Monats Mai auszureizen. llen dem Geseße und stellen insbesondere das welches in Art. 6 des Geseßes vom 7. bis sammenrottungen vorgesehen und Monat bis zu einem Jahre

die Bürger zu eit die leßte Woche reizungen versa Vergehen dar, 9. Juni 1848 über die ZU mit Gefängnis strafe von einem geahndet wird.

Spanien. König hat ein Telegraphenkabels Genehmigung ertheilt.

Ftalien. serliche und Königlich i Victoria hat heute Abend die Zur Verabschiedung waren den auf dem Bahnhof

Madrid, (Ag, Hav) Dekret unterzeichnet, welches zur Legung eines

zwishen Kuba und Jamaika die

Genua, 10. Mai. (W. T. B.) Fhre Kai- e Hoh: it die Kronprinzessin Rückreise nah Berlin an- die Spitzen der Behör- e anwesend.

Skutari, 7. Mai. (Pest. L.) Zum ersten Amtsblatt „Skodra“ heute auch alba- asselbe bringt an der Spiße eine lange des Liga-Ausschusses mit der offenen nien aufgehört habe, unter der Herrschaft liche Beamten nichtalbanesischer den für abgeseßt erklärt und haben das Land Ausnahme verjenigen, welche ih als Freundë sen bewährt hätten. Zukunft die Liga erlassen, im der Clans wie bisher die

zeihnet is die P Prenk Bib Doda,

Male ist das türkische nesish erschienen. Proklamation Erklärung, daß Alba des Padischah z Nationalität wer zu verlassen,

u stehen; sämmt

Die Befehle ebrigen seien die Aeltesten einzigen Gesetzgeber. Ali Pascha, Hodo Beg, Efendi, Bischof Povten, Nikola n und des Volkes muselmani- en Bekenntnisses. Morgen verläßt der cinen Bewaffneten Skutari und be- ng bleiben von 4000 ti, Rirditi und Dukorschnici aus Pulati wurde bewaffneter Shuß ange- einerlei Ruhestörung vorgekommen. Koplica liegenden Truppen Hadschi Die öffentlichen Kassen amten abgeseßt.

roflamation von Musti Hafi m Namen der Notabe schen und ristlih } Miriditen-Fürst mit \ giebt sich nach Tusi; Angehörigen der Hot Den Konsulaten tragen; doch is bisher k Sämmtliche im Lager von has gingen zur Liga über. Beschlag belegt, die türkischen Be

Stadt und Festu

Osman Pas wurden mit

Aus dem Wolffshen Telegraphen-Bureau.

Pest, Dienstag, 11. Mai. den Geseßentwurf Handelsübereinkun

Das Abgeordnetenhaus hat tikulirung der provisorischen

über Jnar i f mit Deutschland unverändert genehmigt.

Landtags - Angelegenheiten.

Auf der Tagesordnung der nächsten 68. Plenarf Abgeordneten am Donnerstag, den 20. i steht die zweite Berathung des Entwurfs eines Ge- seßes über die Organisation der allgemeinen Landesver

ißung des Hauses der Mai, Mit-

tags 12 Uhr,

Statistische Nachrichten.

Von den Königlichen wissenschaftlihen Prüfungëskommissionen ch dem „Centralbl. f. d. ges. U.-V. in Preußen“, vom 00 Prüfungen für das höhere Lehramt gen 907 in dem Zeitraum vom 1, Januar 1876 Es bestanden im Jahre 1877—78 393 Kan- didaten das Examen pxo sacultate docendì, 269 Nachtragsprüfungen, insgesammt 662 Prüfungen, 32 Voll- und 6 Nachprüfungen wurden von den Kandidaten nicht bestanden.

Von denjenigen 393 Kandidaten, welche die Hauptprüfung pro facultate docendi bestanden haben, waren 295 Evangelische ( 31. März 1877 393), 90 Katholiken (125), 39 (40) Ausländer.

_” Die meiste4 Prüfungen vollzog die Kommission zu demnächst Berlin 103, Göttingen 98, Halle a. S Königsberg 67,

1, April 1877—78 7 abgehalten worden, ge bis 31. März 1877.

1. Januar 1876 8 Juden (6); 354 (485) waren Inländer, j Breélau 121, B81, -Bonti 79, Münster 69,

Von den bestandenen 393 Prüfungen waren 223 im historish-politischen Fach, wissenschaftlichen Fat, 18 in der Religion 55 im Fach der neueren Sprachen.

Amtlichem Ausweise zufo Stempelgefälles in Desterrei beziffert sih das Gebührenerträgniß für Stempelmarken, gestempelte Weh Eisenbahnfrachtbriefe, ferner für Spielkarten , Kalender und Zeitungen i ist daher gegen

Greifswald 65,

pro fac: ltate docendi 97 im mathematisch-natur- und dem Hebräishen und

lge {über die Ergebnisse des ch während des Jahres 1879 an die Verkäufer verabfolgte Promessenscheine und die der Stempelung unterzogenen m Ganzen mit 16514065 Fl,

des Vorjahres pro 79/09. Von dem Gesammt- lmarken 14 331 464 Fl. ; Fl. auf die Permessenscheine auf die Kalender 67 Fl, auf die Eisenbahnfracht- \che, durch den d für die dnr

selblankette,

gleihartige Einnahme 16 403 096 Fl. höher um 110 169 F[., d. i. um0, ertrage entrallen i. J. 1879 auf die Stempe auf die Wechselblankette 777 132

81 574 L, auf die Spielkarten 1 auf die Zeitungen 930 2 ie G An Stempelgebühren für ausländi find 4789 Fl., un

8962 FL., 163 247 Fl., briefe 61 419 Fl, Bucl handel bezogene Druckschriften

Auferdem wurden in Folge der mit dem K. K. Handels-Ministerium gepflogenen Abrechnung vom Postärar für im Jahre 1878 verkaufte gestempelte Postfrachibriefe und Nachnahmescheine an das Stempelgefälle 307 432 FL. abgeführt. Die von der öfterreihisch-ungarischen Bank, den Cisenbahn- und Dampfschiffahrtsunternehmungen, Sparkafsen, Kredit-, Escompte-, Versicherungsanstalten und ähnlichen Instituten für gegebene Vorschüsse, Aufnahme- und Versicherungsurkunden, statutenmäßig geleistete Einlagen, eingelöste Checks, gezahlte Pen- sionen, sowie für ausgegebene Fahr- und Frahtkarten im Jahre 1879 entrichteten unmittelbaren Gebühren betragen 3 259 523 Fl., daher gegen g Ergebniß des Vorjahres per 3 210239 Fl. um 49 293 . mehr.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. UVeb:r den russishen Reisenden Oberst Przewalski

bringt der „Ruf. Junv.* folgende ausführlichere Nachricht, die in Troizkossawsk am 8./20. März telegraphisch aufgegeben und per Post aus Peking eingegangen ist: „Den Juli vergangenen Jahres in dem. Gebirge Nan-Schan verbringend, machte ih mich über den Schaidash nah Tibet auf; uusec mongolisher Führer brachte uns absichtlich in der Nähe des Blauen Flusses in schwierige Gebirgs- partien; er wurde fortgejagt. Wir zogen allein weiter und suchten den Weg. Auf dem Paß über den Tanlarücken (16 800 Fuß) wurden

wir von dem nomadisirenden Tangutenftamm der Jegraer überfallen ; unsere scnellfeuernden Berdangewehre retteten uns; vier Ränber wurden getödtet, mehrere verwundet, die übrigen wandten sib zur Flucht. Bei dem südlichen Fuß des Tanli unwcit des Dorfes Naptschu verlegten uns tibetanishe Truppen den Weg. Es wurde ein Eil- bote nah Hlassa abgesandt, von wo der Dalai-Lama und fieben Beamte eintrafen, welhe uns den Willen des tibetanischen Bolkes verkündeten, die Nufssen -niht hineinzulassen; sie gaben uns ein \criftliches Dokument. Die allgemeine Meinung in Tibet ift die, daß wir hingehen, um den Dalai-Lama zu stehlen. Vergebens waren meine Gegenvorstellungen, Bitten, Drohunçcen; ih mußte umkehren, nur 250 Werst von Hlassa entfecnt. Der Rückweg dur das nörd- liche Tibet im tiefen Winter auf einer absoluten Höhe von 14 000 bis 16 000 Fuß war sehr beschwerlich. Indessen ging Alles gut, wir sind Alle gesund. Jeßt befinde ich mich in der Stadt Ssinin. Mit Mühe erreichte ich bei den Chinesen die Möglichkeit, zu den Quellen des Gelben Flusses zu geher ; dort werde ih dieses Frühjahr, möôg- licherweise auch einen Theil des Sommers verbringen. Im August gehe ih nah Kiachta über Alachan-Urga. Die wissenschaftlichen Forschungen in den auf einer Strecke von 4390 Werst durchzogenen Gegenden find vollkommen gelungen.“

Die Notariatsordnung und die Gebühren der Notare für die preußishe Monarchie. Mit Erläuterungen und Tabellen, herautgegeben von Siméon, Geh. Rechnungs-Rath im Justizministerium. Cart, Preis 1,50 4 Die Gebühren der Notare im Geltungébereich des Geseßes vom 11. Mai 1851 find durch die an die Reichsjustizgeseße anknüpfende Gesetzgebung nicht erheblich berührt. Die cingetretenen Abänderungen sind aber doch von der Art, daß eine neue Bearbeitung der Tabellen und eine Zu- sammenstellung der darauf Bezug habenden Bestimmungen unter gleichzeitiger Aussoaderung der veralteten Vorschriften ein Bedürfniß zu sein schien, besonders in Rücksicht auf diejenigen Landestheile (Oberlandesgerihtsbezirke Cassel, Kiel, Frankfurt a./M.), welhe dem Geltungsbereih ter Notariatsordnung vom 11. Juli 1845 durch das Geseg vom 8. März d. I. hinzugefügt worden sind. Den Notaren in diesen Landestheilen wird auch die in den einzelnen Noten zur Notariatsordnung enthaltene Darstellung der Entscheidungen, zu denen deren Handhabung im Laufe der Zeit Anlaß gegeben hat, erwünscht sein. Der Verfasser hat deshalb auf diese die vorliegende Bearbeitung ausgedehnt, um fo mehr als der Rahmen durch das Geseß vom 8. März d. I. und seine Anlagen bezeichnet war. :

Land- und Forstwirthschaft.

Aus Westfalen wird uns geschrieben: Cine für die Land- wirthshaft wichtige Frage wird vorausfihtlich die der „S ch lii ck- düngung“ werden, welche in den benacbarten Niederlanden zu großen Grfolgen geführt hat. Es kounte bisher wegen der allzuhohen Un- kosten nit daran gedacht werden, den Seeschlick auf die Gntfernung von 30 Meilen und darüber heranzuholen; erst in neuerer Zeit, als die Hafenbauverwaltung in Emden große Massen Sthlick aus der Ems auswerfen ließ, welche sie niht an Drt und Stelle zu verwerthen im Stande war, hat die Frage für die Landwirthe Westfalens praktische Be- deutung gewonnen. Der Emsslick foll an Qualität dem Seeschlick nicht nachstehen. Die Direktion der Westfälischen Eisenbahn, welche beständig große Frachtzüge mit Steinkohlen nach Emden entsendet, hat ein weseatliches Interesse daran, diese Züge nicht leer zurüd- laufen zu lassen und hat daher die mäßigsten Transportsäße für die Befrachtung mit Emsschlick in Aussicht gestellt. Durch das gemeinsame Entgegenkommen der Hafenbauverwaltung in Emden und der Eisenbahn- Direktion ist es gelungen, Behufs Anstellung von Versuchen etwa 200 000 kg Emss(lick nach den Abnahmestationen gelangen zu lassen. Die Versuchsansteller hatten nur die Ladekosten zu tragen, welche sih bei Frostwetter allerdings auf 19,5 4 per 10000 kg ftellten. Die Ausladung hat auf Wiesen, Weiden, Aeckern und Gärten in der Nähe der Eisenbahn stattgefunden. Von dem Erfolge dieser Versucbe und der Festsezung eines sehr mäßigen hier pl wird es abhän- gen, ob die Schlickdüngung in weiteren Kreisen zur Anwe.dung ge“ langen wird. | i

Abhandlung über Schweinezucht und Schweine- mast mit einem Anhang: Blick in die Zukunft der deutschen Landwirthschaft von Fr.Peters-Siedenbollentin (Hinstorffsche Hofbuchhandlung, Wiêmar), In dem Anhange weist cer Verfasser darauf hin, daß die Zukunft dec deutschen Landwirthschaft in Folge der immer fühlbarer werdenden erdrückenden Konkurrenz von Amerika, Rußland und anderen Ländern, welhe mehr und mehr mit den Bodenprodukten ihrer ausgebreiteten frubtbaren Landstriche den Weltmarkt zu beherrshen beginnen, eine trostlose zu werden droht, wenn der bisherige Betrieb nicht vollständig geändert würde. Von den Mitteln, welche / die deutshe Land- wirthsha\t zur Abwendung dieser Gefahr ergreifen muß, stellt der Verfasser oben an, daß die Viehzucht mit viel mehr Sorgfalt und íSntelligenz als bisher zu betreiben fei uad ftüßt fich dabei auf den Ümstand, daß das Bedürfniß an Zuchtvieh in S{weden, Rußland, Oesterreich-Ungarn und den Balkan-Ländern ein sehr großes Tel Aufgabe der deutschen Landwirthschaft fei es, das in England seit Jahren für Zuchtvieh angelegte Kapital wieder zu heben. Der Land» wirth solle daker bemüht sein, das denkbar beste und namentlich praktisch werthvolste Vieh zu ziehen, und zu diesem Bestreben giebt die vorliegende Abhandlung über Schweinezucht und Schweinemast eine kurze und dabei erschöpfende Anleitung. Der Verfasser, der selbst einen ausgedehnten Vertrieb in Zuchtshweinen besißt, weist an seinen cigenen Erfahrungen die Rentabilität einer nachhaltigen und rationellen Shweinezucht zifferwäßig nah. Der Preis des Buchs stellt fich auf 1

Gewerbe und Sandel. /

Am 14. Juni wird das neue deutsche Dampfschiff „Protos“ mit demjenigen Rest der deutschen Ausstellungsgüter, welcher auf der „Europa* nicht mehr Plaß findet, nah Melbourne event. weiter nah Sidney expedirt. Dasselbe kann neben diesen Gegenständen eine nicht unerheblihe Menge anderer Güter ladea.

Nähere Auskunft wegen der Fracht 2c. ertheilt Hr. Johs. Scroeder, Hamburg, bei den Mühren 51.

Die Verhandlungen der ständigen Tarifkom- mission der deutschen Eisenbahnen und des diefer Kom- mission beigeordneten Aus\{usies der Verkehrsinteressenten über Ab- änderungen des z. Z. geltenden deutschen Gütertarifshemas haben zu dem Beschlusse geführt, der Generalkonferenz der deutschen Eisen- bahnen die Annahme eincs anderweiten Tarifsbhemas zu empfehlen. leber die Zweckmäßigkeit dieser Neuerung sind bei den Eisen- bahnverwaltungen sowohl ale auch im verkehrstreibenden Publikum diver- girende Ansichten hervorgetreten, die es der ständigen Tar:fkommission

ie Postanstaltez bezocenen Zeitschriften 25 412 Fl. eingegangen.

und dem Verkehrsaus\{husse als wünschenswerth haben erscheinen lassen,

eine Veröffentlichung der über die Tarifreform bisher geführten Ver- handlungen und gefaßten Beschlüsse zu bewirken, um bieidurch sämmtlichen Interessenten Gelegenheit zu geben, in die Verhand- lungen selbs Einsicht zu nehmen und hierzach ihr Urtheil über die projektirte Reform zu klären, event. auch an kompetenter Stelle ihre anderweite Meinung zum Ausdruck zu bringen. Nachdem die Form, in welcher die Veröffentlichung stattzufinden hatte, von der hiermit beauftragten Subfommission festgestellt worden, ift der Verlagsbuch- handlung von Albert Golds{hmidt, Berlin W., Köthenerstr. 32, von der Königlichen Eisenbahn-Direktion in Berlin dec Verlag des Werkes übertragen worden. Das Werk umfaßi 15 Drubogen gr. 89%, Der Preis ist nach Vercinbarung mit der Königli Eisenbahn-Direktion auf 3 H festgeseßt worden.

Dem Geschäftsbericht Þþro 1879 der Breslau-Schweide-

A et Jer Eisenbahn entnehmen wir Folgendes: Die a

n hatte eine Ausdehnung von 602,1 km bei einer Geleislänge

von 804040 m. Das Anlagekapital besteht aus 38 250 000 ä

Stammaktien, von denen 297 600 Æ erst im Anfang dieses Jahres

begeben worden sind, und aus 84 000 000 Prioritätsaktien und

Prioritätsobligationen. Die Gesammit-Betriebseinnahmen betrugen

im Personenverkehr 2 852 910 4, im Güterverkehr 8 516 602 #4, an

Extraordinarien 831 955 #, Überhaupt 12201467 gegen 11 392086 Æ pro 1878. Im Güterverkehr wurden gegen 1878 728 314 mehr vereinnahmt, während der Personenverkehr um 75 535 M zurückgeblieben ist. Von Betriebsmitteln verfügt die Bahn über 119 Lokomotiven, deren Anschaffungspreis 6 174 207 M betrug, über 238 Personenwagen zum Preise von 1829744 M, über 44 Gepäd-, 631 bededte und 1950 ofene Güter- wagen. Die Güterwagen repräsentiren einen Werth von 9 012 991 46 Die Betriebêaus aben haben betragen: für die all- gemeine Verwaltung 656990 4 = 10,26'/0, für die Bahnverwal- tung 2047030 # = 31,999, für die Transportoerwaltung 3 695 485 M. = 57,75 9/6, in8gejammt 6 399 505 H, d. i. 52,45 °/a der Brutto-Einnahme. Die reinen Betrieb8aus8gaben betragen 5 460163 M, in den Ecneuerungsfonds wurden 900200 4, in den Pensionsfonds 39142 4 gelegt. Die Besoldungen erforderten 1 877 901 M, andere pzrfönlihe Ausgaben 644 477 #, die sachlichen Verwaltungskosten 455 196 4, die Unterbaltung der Bahnanlagen 711418 4, der Bahntransport 933 306 4, die Kosten der Er- neuerungen 1 075 997 Æ, die Benußung fremder Bahnanlagen und Betriebsmittel 545 112 #, die sonstigen Ausgaben 156 098 #, zu- sammen 6 399 505 (G Von dem Ueberschusse von 5 801 962 6. sind zur Verzinsung der Prioritäte-Obligationen 3 662 883 4, zur Amor- tisation 127500 #4, zur Zahlung der Eisenbahnsteuer 54 931 , als Rücklage für noch festzustellende Entschädigung auf Grund des Haftpflichtgesezes 100 000 G und als 43% Dividende des mit 37 952 400 M emittirten Stammaktienkayitals 1802 739 f zu ver- wenden, so daß als Vortrag für das Jahr 1880 53 909 ä. ver- bleiben. Der Reservefonds hatte am Schlusse des Jahres einen Be- stand von 248153 #4, der Erneuerungsfonds - einen sol&en von 3 612 983 A Von der am 3. Februar 1879 Allerhöchst genehmizten An- [eibe von 6 000000 sind bis ult. 1879 Obligationen im Betrage von 9 909 400 M zum Course von 100—105,6 ‘%/9 und einem Erlös von 9 989 440 M verausgabt, und zwar wurden 2685900 Æ in die Fonds der Lahn übernommen und nur 214 500 #4 an andere verkauft.

Die Lebens-, Pensions- und Leibrenten-Versiche- rungsgesellschaft „Jduna“ in Halle a./S. hat na dem vors liegenden Geschäftsbericht im Jahre 1879 erfreuliche Fortschritte ge- macht. Das Resultat des Rechnungsabschlusses ist ein Ueberschuß von 267 034 4, um welcen die Aktiva im Betrage von 10 441 226 46 die Passiva übersteigen. Die Dividende auf die dem NVersicherungs- jahre 1876 angehörenden Prämien wird im Jahre 1881 zwanzig Prozent der Jahresprämien betragen. Im vergangenen Jahre waren 2838 Änträge auf 6 526 700 4 zu erledigen. Es wurden 9361 Versicherungen auf 5 126 400/46 Kapital und 16 Rentenversicbee rungen auf 7299 „#6 jährliche Rente neu abgeschlossen. Am Scwlufse des Jahres 1879 waren 54539 Versicherungen über 52 156 324 A. Kapital und 33/389 X jährliche Rente in Kraft. Die Sterbefälle unter den auf den Todesfall Versicherten betrafen 405 Personen, welche mit 890 980 versichert waren; die zu zahlende Summe überstieg die erwartungsmäßige um 86 761 M, während die 867 Personen mit 173 670 4 Versicherungssumme betreffende Sterblich- keit untec den Sterbekasse-Versiherungen um 20 785 4 unter der erwartungêmäßigen Summe blieb. Die Prämieneinnahme stieg auf 1886 680 M, die Zinseneinnahme auf 431 746 # ; die Prämien- reserve erhöhte fic um 544598 4 und betrug am Fahresschlufse 8 300 840 A Der Betrag der in pupillarisch sicheren Hypotheken angelegten Kapitalien war am Jahress{luß 7739 226 Æ Zur Ver- theilung an die dividendenberechtigten Versicherten waren am Jahres- \{lufse 1216 122 4 aus den UÜebershüssen der Vorjahre vorhanden.

Finsterwalde, 10. Mai. (W. T. B.) Die hier versam- melten Delegirten des Centralvereins der deutschen Wollen- waaren-Fabrikanten haben heute folgende Resolution an den Reichskanzler, Fürsten von Bismarck, beschlossen: Der Centralverein de1tscher Wollenwaaren-Fabrikanten, der heute in Finsterwalde zahl- rei versammelt ist, \priht dem Herrn Reichskanzler seinen tief- gefühltesten Dank dafür aus, daß er die Frage des Zollanschlufses der Hansestädte in Anregung gebracht hat und bestrebt ift, unter Aus\{luß von Verfassungêstreitigkeiten einen Ausgleich zwischen den nteressen des deutschen Vaterlandes und denen der Hansestädte zu Stande zu bringen. :

Elberfeld, 10. Mai. (W. T. B.) In der heutigen General- versammlung der Aktionäre der Lebensversiherungsgesell- {chaft wurde die Dividende auf 27 # gleich 44 °/6 festgeseßt.

Berlin, 11. Mai 1880. .

Preußische Klassenlotterie. (Dhne Gewähr.) Bei der heute angefangenen Ziehung der 2. Klasse 162. Königlich preußischer Kla senlotterie fielen: 1 Gewinn von 30 000 4 auf Nr. 15 433. 2 Gewinne von 6000 Á auf Nr. 71 606. 90 152. 2 Gewinne von 1800 4 auf Nr. 45 782. 90 105. 2 Gewinne von 600 #4 auf Nr. 69 158. 81 260. 5 Gewinne von 300 M4 auf Nr. 15 468. 19 085. 63 516. 76 613. 76 717.

Das Ober-Seeamt verhandelte am 8. d. M. über die Bes {werde des Reichzkommissars gegen den Spruh des Seeamîts zu Bremerhaven am 31. März d. I., betreffend die Strandung des deutshen S{iffes Gustav & Oscar von Bremen. i

Der Gustav & Oscar, Kapitän Hartmann, ist auf der Reise von New-York nah Bremen am 16. Februar d. J. an der holländischen Küste auf den Bänken vor dem Helder gestrandet. Nach Löschung eines Theiles der Ladung, Petroleum, ist derselbe wieder vom Strande abgebracht und zunächst nah Nieuwediep gebraht. Das Seeamt zu Bremerhaven hat diesen Seeunfall untersucht und seinen Spruch darüber wie folgt abgegeben:

„Der fragliche Seeunfall ist dadur veranlaßt, daß der Kapi- tän Hartmann theils si mehrfach irrte, theils wiederholt nit mit aller Vorsicht handelte, bezw. die ihm zu Gebote stehenden Mittel nit voliständig ausnüßte. Dem Antrage des Reichskommissars auf Patententziehung wird nicht stattgegeben.“ /

Gegen diesen Spru hat der Reichskommissar die Beschwerde eingelegt, weil das Seceamt, obwohl es die {weren Fehler des Ka- pitän Hartmann anerkannt hat, es unterlassen hat, seinem Antrage Folge zu geben und damit die rechtlichen Konsequenzen seines Spruches

zu ziehen.