1880 / 110 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 May 1880 18:00:01 GMT) scan diff

7) Deukschrift über die gemäß §. 20 des Gebäudefteuergesetes vom 21. Mai 1861 ausgeführte erstmalige Revision der Gebäude- fteuerveranlagung. (In der Budgetkommission.)

8) 11. und 111. Berathung des Entwurfs eines Geseßes, be- e die Ergänzung der Vorschriften über die Dienstbotenver- ältnisse. b 9) II, und 111. Berathung des Entwurfs eines Geseyzes, betreffend die Vereinigung der Landgemeinde Oberbonsfeld mit der Stadt- gemeinde Langenberg.

10) 1, I. und III. Berathung des Entwurfs eines Gesetzes über gemeins{aftlihe Holzungen.

11) I, IT. und 111, Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Befugnisse der Strombauverwaltung gegenüber den Uferbesißzern an öffentlichen Flüssen und die Aufhebung der Ufer-, Ward- und Hegungsordnuna für das Herzogthum Schlesien und die Grafschafz Glaß vom 12. September 1763. 5

12) Nachweisung der finanziellen Verhältnisse der nicht aus- \cließlich vom Staate zu unterhaltenden höheren Lehranstalten und vergleichende Uebersicht der Kommunalsteuerbeträge und Aufwendun- gen für das Schulwesen in den betreffenden Städten. ;

13) I, und IIl, Berathurg des Entwurfs eines Gesetzes zur Abänderung und Ergänzung des Gesehes vom 18. März 1868, be- treffend die Grrichtung öffentlicher, aus\{ließlich zu benußender S@lacthäuser (Gesez-Sammlung von 1868 Seite 277). (In der

XVI1, Kommission. ) B. Anträge.

Antrag der Abgg. Dr. Oetker und Genoffen, betreffend die Be- stellung fommissarisher Bürgermeister, beziehungsweise die kommis- farishe Verwaltung von Bürgermeisterämtern im Gelturgsbereiche der furhessishea Gemeindeordnung.

C. Kommissionsberichte.

1) Fünfter Bericbt der Kommission für die Petitionen.

2) Dritter Bericht der Kommission für das Unterrichtswesen über Petitionen. O A

3) Zweiter Bericht der Kommission für die Agrarverhältnisse über Petitionen. i A :

4) Mündliche Berichte der Kommissionen für die Agrarverhält- nifse und für das Justizwesen über Petitionen. j .

P 5) Dritter Bericht der Kommission für das Gemeindewesen über etitionen.

6) Dritter Bericht der Kommission für die Agrarverhältnisse

über Petitionen. : : E : 7) Siebenter Bericht der Kommission für die Petitionen.

Statistische Nachrichten.

Das Märzheft zur Statistik des Deutschen Reiches enthält die Uebersichten über die Produktion und Be- steuerung des inländischen, sowie die Ein- und Ausfuhr von Zucker im deutschen Zollgebiet für die Zeit vom 1. September T1878 bis 31. August 1879 nebst entsprechenden Erläuterungen, aus denen nachstehend ein kurzer Auszug entnommen ist. Der Ertrag der Rübenernte des Jahres 1878 war in den westlichen Theilen Deutschlands ein sehr reicher, während der Zulkergehalt der gewonne- nen Rüben vielfa zu wünschen übrig ließ; in den östlichen Gegen- den des Reihs war der Ertrag der Ernte zwar nicht im gleichen Maße güastig, dagegen die Qualität der Rübe dur&fchnittlich besser. Dem im großen Dur{schnitt guten Ernteertrag stand eine gegen die Vorjahre sehr bedeutende Vergrößerung des mit Rüben bebauten Areals zur Seite, so daß die Gesammtmenge der in der Kampagne 1878/79 zu Zuker verarbeiteten Rüben im Betrage von 92 574 953 Cten. über 10 Millionen Centner oder ca. 13% mehr betrug, als in der Norkampagne, und über 214 Mill. Ctr. oder 30 °/6 mehr, als_ im Durchschnitt der vorbergehenden 6 Kampagnen. Obaleich die Qua- Lität der Rübe durWschaittlich nicht als gut bezeihnet wird, war die Zuckerausbeute im Allgemeinen eine hinter der Vorkampagne und der Kampagne 1874/75, welche beide in dieser Beziehung als beson- ders günstig gelten, wenig zurückstehende. Zur Darstellung eines Centners Rohzucker aller Produkte waren im Zollgebiet durschnitt- lich an Rüben erforderlich in der Kampagne 1878/79 10,86 Centner, dagegen 1874/75 10,75 Centner, 1875/76 11,62 Centner, 1876/77 12,27 Centner, 1877/78 10,82 Centner. Der Grund dieses günstigen Resultats liegt in bedeutenden technischen Verbesserungen, welche die Fabrikation des Rübenzuckers gegen frühere Perioden erfuhr, besonders dem Uebergange einer größeren Anzahl der Zudckerfabriken von den älteren Verfahren der Saftgewinnung zum Diffusionsverfahren, sowie in der häufigeren Anwendung des Verfahrens zur Entzuckerung der Melasse, des Elutions- und Démoseverfahrens. Weniger vortheilhaft waren im Allgemeinen für die- Zuckerfabriken die finanziellen Resultate der Kampagne 1878/79, da die Zudkerpreise während derselben auf äußerst niedrigem Stande verblieben. Es ist berechnet, daß der Fabrikationsaufwand durch die aus dcm Zucker erzielten Preise vielfah nicht gedeckt und nur ausnahméêweise überschritten wurde. Der Bruttoertrag der Zuckerproduktionssteuer betrug in der Kampagne 1878/79 74 059 961 M, der Nettoertrag wurde durch die Höhe der für die Zuterausfuhr ge- währten Vergütungen erheblich geschmälert und belief sih einsließ- lih des Zolles für ausländischen Zucker und abzüglih der Ausfuhr- vergütungen nur auf 50811763 Der Zukerverbrauh im deutschen Zollgebiet is durchs{chnittlich berehnet zu 13,4 Pfund, die durchschnittliche Belastung aus der Zuckersteuer zu 1,16 M4 auf den Kopf der Bevölkerung.

(Hand. Bl.) Nach der in dem _„Répertoirs Général“ des „Bureau Veritas“ enthaltenen Zusammenstellung für das Jahr 1879 bis 1880 hat die Tonnenzahl der Segelschiffe in der ganzen civilisirten Welt eine Verminderung von 14218072 t auf 14 103 605 t erfahren, ein Herabgang, welcher deutli die entschie- dene Tendenz erkennen läßt, die in neuester Gegeawart als die vor- herrschende sid carakterisirt und den Dampfschiffen den Vorzug vor den Segelschiffen giebt. Die gesammte Tonnenzahl Großbritanniens mit Einschluß der Tonnenzahl der englischen Kolonien beträgt dabei 5 584 128 t, so daß hiernach also beträchtlich mehr noch als der dritte Theil von der Gesammt-Tonnenzahl, die auf den Meeren segelt, unter britisher Flagge fährt. Wenn die gesammte Anzahl der Dampfer, die als Seefahrer klassifizirt werden fönnen, 5897 beträat, fo beläuft sich die Zahl aller groß- britannishen Dampfsscyiffe auf 3542 Dampfer, und während ferner der gesammte Tonneninhalt von allen Dampfschiffen 4021 869 ergiebt, so wird Großbritannien darunter mit 2555 575 repräsen- tirt, was also nahezu § von der Gesammtzahl darstellt. Zählt man endlich die Segelschiffe und die Dampfer nach ihrem Tonneninhalt zusammen, so hat die ganze civilisirte Welt 18 125 474 t \{chwimmend auf allen Meeren, und darunter befinden fi 8 139 703 unter briti- cer Flagge, was somit ungefähr 4/9 von dieser Gesammtzahl dar- telt. Merkwürdig ift dabei noch und verdient Beachtung, daß das britische Kanada unter allen sefahrenden Nationen der Erde die vierte Stelle einnimmt. Unter den vornehmsten Staaten in Bezug auf die Seefahrt ist es nämlich England, was den ersten Rang ein- nimmt, dann folgen die Vereinigten Staaten von Nordamerika, dem- nächst kommt Norwegen, alsdann britisch Kanada, und in fünfter Reihe folgt Deutschland. Ftalien und Frankreich bilden den Schluß in Bezug auf diese Tonnenzahl.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

rofessor De, Christian August Friedrih Peters, Direktor der Sternwarte in Kiel, ist am Abend des 8. Mai daselbst ge- storben. Die astronomishe Wissenschaft verliert in ihm einen ihrer hervorragenden Vertreter.

Im Verlage von Carl Flemming in Glogau erschien soeben: „Der Nährwerth unsererSpeisen zu Vorstudien für die Kochkunst“ von Dr. Haberkorn. Der Inhalt dieses Buches ist fol- gender: 1) Unsere Lebensthätigkeiten und ihre Quellen. 2) Unser

Nahrungsbetürfniß. 3) Essen und Verdauen. 4) Nährstoffe, Nah- rungsmittel, Gerichte und Mahlzeiten. 5) Leben und Efsen. 6) Die fünstlide Ernährung. 7) Die Preiswürdigkeit unserer Speisen. Dem Bucye sind kartonnirte Tabellen über die Nährstoffe vegetabilischer und animaler Nahrungsmittel, ihren Preis und Werth in Bezug auf die Ernährung des Menschen beigefügt. Das Bub ist klar und allgemein verständlih geschrieben, und dürfte namentli für unsere Hausfrauen \sich vieles Interessante darin finden. Im Verlage von Paul Nef in Stuttgart erschienen soeben: Psychiatrishe Winke für Laien“ von Direktor Dr. F. L. A. Ko, Vorstand der K. Pflegan}talt Zwiefalten, Ehrenmitglied der Société de médeciue mentale de Belgique , Mitglied des Vereins der deutschen Irrenärzte 2c. (7 Bogen 12°; elegant broschirt 1 46 20 9). Diese Broschüre. für Laien bestimmt, vermeidet es, Gegenstände zu besprechen, welche für diesen von geringerer Bedeutung find und jeden- falls aus populären Darstellungen nit erlernt werden können ; sie be- handelt dafür in allgemein verständliher Sprache solche psychiatriscbe Gegenstände, welche au der Laie verstehen und erfassen kann und deren Kenntniß für ihn Werth hat. Es werden darin Fragen be- antwortet, die ibm täglih aufstoßen können, und bei denen er oft recht rathlos dasteht; es werden falshe Vorstellungen berichtigt und Versäumnisse aufgedeckt, die alltägli sind, aber großen Schaden für den Einzelnen, für die Familien und für weitere Kreise mit si bringen. Der Laie erfährt aus diesen Winken, wie er die Geistes- kranfheiten überhaupt zu betrahten, unter welchem Gesichtspunkt er sie aufzufassen hat, woran er ihr Vorhandensein erkennen kann. Er wird vor Irrthümern gewarnt, die dabei leiht vorkommen, er erfährt, welches die Úrsachen der Geisteskrankheiten sind und was man oft mit Unrecht für solche hält; es werden ihm Belehrungen für den Verkehr mit Geisteskranken, eingehende Rathschläge darüber ertheilt, was man ihnen gegenüber zu thun und zu lassen hat, in welcher Art ihre Ueberwachung stattfinden soll u. dgl. Es werden ihm Anhaltspunkte gegeben für den Fall, daß es sich um die Wahl einer Anftalt zur Unterbringung des Krankex, die Bewirkung seiner Aufnahme und seine Verbringung in dieselbe handelt ; er wird vor den Fehlern ge- warnt, die bei der leßteren vielfah gemacht werden; er wird nah verschiedenen Richtungen hin orientirt über das Verhalten, das er einzushlagen hat, während ein Kranker in der Anstalt untergebracht ift, wenn es sih um dessen Zurücknahme aus derselben handelt und nachdem er aus derselben genesen oder ungenesen entlafsen wurde. Ein besonderes Kapitel is der Frage gewidmet, was zur Verhütung von Geisteskrankheiten geshehen kann. Nebenher werden Belehrungen und Aufklärungen noch über manche einzelne Punkte ertheilt, die für den Laien eine Quelle des Fragens und der Miß- verständnisse sind, so z. B. über gewisse Sinnestäuschungen, über die habituele Trunksubt, über die Vererbung der Geisteskrankheiten n. dergl. Auch die Uebergangs- und Zwischenstufen zwischen geistiger Gesundheit und geistiger Krankheit sind eingehend berüdcsihtigt.

Land- und Forstwirthschaft.

Pest, 8. Mai. Der „Lloyd“ \{hreibt in seinem Wochenberichte rüdcksichtlich der Ernteaussichten in Ungarn: Die fast allge- mein verbreitet gewesene Ansicht, daß auf den heißen trockenen April ein naßkalter Mai folgen werde, scheint sich nicht bewahrheiten zu wollen. Naß ist der Mai bis jeßt fast mehr als genug, da kein Tag ohne einen oder mehrere Niederschläge vergeht, und ist die Jahreszeit insbesondere an Gewittern sehr reich. Von Kälte oder nur fühler Witterung ist keine Spur, im Gegentheile machen wir die Beobach- tung, daß heuer, je mehr es regnet, die Temperatur desto höher steigt, ganz im Gegensaße zum Vorjahre, wo der mindeste Regen stets eine jähe Abkühlung der Temperatur zur Folge hatte. Es ist dies für den Meteorologen gewiß eine ebenso inter- essante als beahtenswerihe Erscheinung, die auf ein Ueber- maß an Elektricität in der Atmosphäre {ließen und eine Reihe von Hochgewittern , Wolkenbrüchen und Hagelwettern be- fürchten läßt. Besonders fruchtbare Jahre , wie das heurige eins zu werden verspriht, sind in der Regel von häufigen derartigen Ele- mentarereignissen begleitet. In Folge der konstanten Wärme und reilichen Bodenfeuchte herrscht denn auch jeßt eine wahre Treibhaus- Vegetation, und wissen Reisende über die Ueppigkeit des Saaten- standes nicht genug zu erzählen.

In Rußland herrsht im Weichsel ebiet {chônes Wetter. Die Ernteaussichten sind gut. In gleichen Verhältnissen befinden \sih auch die südwestlihen und baltishen Provinzen. Etwas weniger günstig lassen si die Verhältnisse in den nordwestlichen Provinzen an, während sie im Süden fehr ungünstig sind. Ja Mittelrußlaud stehen die Saaten gut, und au der äußers!e Norden legt {on sein Winterkleid ab. Ueber die Wolgaprovinzen kann noch kein Urtheil gefällt werden.

Gewerbe und Handel.

Die Generalversammlung der Lebens- und Transport- Versicherungs-Aktien-Gesellshaft „Victoria zu Ber- lin“ nahm den Rechenschaftsbericht für das Jahr 1879 entgegen, Nach demselben beträgt der Jahresdividenden-Pcozentsay für die in 1879 auf den Todesfall mit Gewinnantheil Versicherten 113% der bisher gezahlten Gesammtjahresprämien, so daß der Jahrgang 1878 93%) und der Jahrgang 1879 114% der Jahreêprämie (nah zwei Fahren zu verrechnen) als Dividende erhält, während die Aktionäre außer der statutarishen Vordividende von 4/9 des Aktienkapitals oder 20% der Einzahlung eine weitere Dividende von 3°/o der Ein- zahlung = zusammen 124 46 pro Aktie beziehen.

Die Feuerversiherungsgesellschaft Colonia in Cöln hat von dem Betrage der Versichecrungöprämien, welche im Jahre 1879 von den kei ihr versicherten Justizbeamten eingegangen sind, wiederum die Summe von Eintausend und Achthundert Mark der Justiz- Offizianten-Wittwenkasse Überwiesen.

Der Rechnungsabschluß der Aktiengesellschaft für Boden- und Kommunalkredit in Elsaß-Lothringen für 1879 tellt fi folgendermaßen : Vereinnahmt wurden: auf Zinsen- konto: Wechselverkehr 434711 #4, Effektenverkehr 664 498 M, Hypotheken- und Kommunaldarlehenverkehr 737 990 M, Konto- Korrent verkehr 356 480 4, Lombardverkehr 14 584 #, vereinnahmte Miethe 33 122 #4, zusammen 2241385 #4; hiervon ab: gezahlte R an die Verwaltung öffentlicher Gelder 1 569 120 Æ, gezahlte

insen auf Pfandbriefe und Kommunal - Obligationen 496 800 M, zusammen 2065920 4, bleiben 175465 « Auf Coursdifferenz- konto: Wecbsel 25747 4, Effekten 265108 #, Coupons und Diverse 36 055 #, zusammen 326910 A Auf Provisioaskonto : Vereiunahmte Provision auf Hypotheken, Contocorrent, Cffekten und Deyots 137 321 #, hiervon ab: Gezahlte Provisionen 26 547 , bleiben 110774 #4 Die Gesammteinnahmen beliefen sih sonach auf 613 149 G, denen an Ausgaben gegenüber stehen: für Hand- lungsunkosten 262 240 4, Abschreibungen auf Immobilien 36 000 4 und Abschreibungen auf Mobilien, so daß cin_ Reikigewinn von 313 434 M verbleibt, Derselbe wird nah den Statuten folgender- maßen vertheilt: 5% zur Ueberweisung an den Reservefonds 15 678 4, 5/9 von 4 800 000 eingezahltem Aktienkapital an die Aktionäre 240 000 4, zusammen 255 678 #, verbleibt ein Ueber- {uß von 57762 A Diese Summe is weiter zu verwenden : 69/10 9% an den Reservefond mit 3986 A, 5°/9 an den Aufsichtsrath mit- 2888 46, 59/0 an Direktion und Beamte mit 2888 4 und 1°/6 Superdividende an die Aktionäre mit 48 000

Dem Wochenbericht der „New-Yorker Hdl. Ztg.“ ent- nehmen wir über die Geschäftslage Folgendes: Das Geschäft am Waaren- und Produktenmarkt hat in der vergangenen Woche einen ruhigen Verlauf genommen. Getreidefrahten haben ih von dem kürzlichen Kückgange theilweise wieder erholt, doch wurden im Ganzèn nur 16 Fahrzeuge für ganze Ladungen Na Im Vebrigen zeigt das Befractungögeschäft keine Besserun-. Von Brodstoffen waren Weizen und Mais niedriger, Mehl dagegen etwas fester. Baumwolle war für Export abermals stark be- gehrt, Seitens einheimisher Spinner aber vernachlässigt. In

| Küste.

raf. Petroleum war das Geshäft ein geringfügiges zu immerhin gut behaupteten Notirungen. Von Schiffsbedürf- nissen war Terpentinöl ruhig aber fest und geringe Sorten Harz bei zusammenges{molzenen Vorräthen höher und fester- Mit Rio- Kaffee war es ill, während in west- und ostindishen Sorten cin gutes Konsumgeshäft vor sich ging. Ueber Hopfen ist nichts Neues zu berihten. Für Schmalz und auch für Schweiuefleish hat der Exportbegehr nachgelassen, für Rindfleish sich dagegen ge- bessert. Das Geschäft in fremden Manufakturwaaren ist wieder sehr still gewesen. Der Import von Webstoffen betrug während der beute beendeten Woche 2 474 517 Doll. gegen 1 250 991 Dol. in der Parallelwoche des Vorjahres.

Aus dem Siegerlande, 8. Mai, wird der „Eff. Ztg.“ gesrieben: In der verflossenen Woche war das Geschäft in Roh- eisen und Eisenstein ziemlih leblos. Unsere Walzwerke find größtentheils ohne Aufträge, arbeiten auf Lager oder benußen die flaue Zeit zu umfassenden Reparaturen und Veränderungen. Die größeren Hochöfen haben ihre Produktion meistentheils auf längeren Absluß güvystig angebracht, zum Theil nah dem Auslande, wäh- rend den kleineren der Absatz fehlt. Infolge dessen müfsen leßtere unter Preis anbieten, finden aber keine willigen Abnehmer und wurden denn nur ganz kleine Quantitäten zu 70 4 und darunter abgeseßt. In Eisenstein fanden ebenfalls nur geringe Umsäße statt, da die meisten Hüttenwerke noch auf längere Zeit versehen find. Es wird notirt Ta. Spath zu 54—56 Æ, Ia. Brauneisenstein zu 60—62 M, Ia. geröstet Spath zu 83—85 pro 100 Ctr. loco Versandt- station. Man hofft, daß das Geschäft im Allgemeinen gegen Scchluß des Monats werde lebhafter werden.

Wien, 12. Mai. (W. T. B) Die Börsenkammer hat einstimmig die Notirung der Theißbahun, welbe {hon heute im Goursblatt mit 4% am 1. April und 1. Oktober zahlbaren Zinsen aufgenommen wird, angenommen. Die hauptstädtisce Finanzkommission in Pest hat sich für eine unbeschränkte Konkurrenz kei der Begebung des Sechsmillionen-Anlehens entschieden.

New-York, 10. Mai. (W. T. B.) Weizen-Verschif - fungen der leßten Woche von den atlantischen Häfen der Ver- einigten Staaten nah England 72 000, do. nah dem Kontinent 100 000, do. von Kalifornien und Oregon nah England 20 000 Qrtrs. Visible Supply an Weizen 22 187 000 Bushel, do. do. an Mais 12 187 000 Bushel.

Verkehrs: Anstalten.

New - York, 11. Mai. (W. T. B.) Der Dampfer „Helevetia“ von der National-Dampfschiffs-Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.

Berlín, 12. Mai 1880.

Preußische Klassenkotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der heute fortgeseßten Pun der 2. Klasse 162. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen:

9 Gewinne von 12 000 / auf Nr. 14890. 67 188.

1 Gewinn von 6000 #4 auf Nr. 62 598.

2 Gewinne von 1800 4 auf Nr. 65 058. 87 695.

1 Gewinn von 600 / auf Nr. 67 335.

5 Gewinne von 300 4 auf Nr. 13 486. 56 567. 57 282.

58 720. 65 775.

Am 10. Mai stand vor dem Ober-S eeamt zur Verhandlung die Besch werde des Reichskommissars gegen den Spruch des Seeamtes zu Bremerhaven vom 27. Januar d. J., betreffend den Verlust des deutshen Schiffes „Leba“ von Bremen.

Die „Leda“, welche am 7. Dezember 1879 unter Führung des Kapitän Schaffmeyer den Hafen von New-York verlafien hatte, strandete na sonst glücktliher Reise am 28. Dezember v. J. Mittags gegen 14 Uhr auf den Bänken des Goodwin-Sand in der Nähe der englischen Bei dem stürmischen Wetter an diesem und dem nächften Tage ist das Schiff gänzlich zershlagen worden. Die Besaßung wurde kurz nah der Strandung, als eine Bergung das Schiffes {on un- mögli schien, durch ein aus Deal heroeigeeiltes Rettungsboot ge- rettet und nach Deal an Land gebracht. Das Seeamt zu Bremer- haven hat diesen Seeunfall untersubt und folgenden Spruch abge- geben : „Die Strandung der „Leda“ ift dadur verursacht, daß dieselbe in Folge falsher Schäßung des Abstandes vom Lande und des danach gesteuerten Kurses zu weit nördli gerieth und dann unter Mitwir- fung der um die fragliche Zeit herrshenden starken Strömung, welche einerseits das Schiff mehr dem Lande zutrieb und anderer- seits die Fahrgeshwindigkeit desselben in solher Nähe von Süd- Fereland und bei Springfluthen von 8—9 Knoten auf .14 bis 15 Knoten erhöhen mußte, auf die Strandungsstelle getrieben wurde." Der von dem Reichskommissar gestellte Antrag, dem Schaffmeyer wegen des bei dieser Gelegenheit gezeigten aroßen Mangels fsolcher Eigeaschaften, welche zur Ausübung des Swifferzewerbes erforderlich sind, die Befugniß zur Ausübung dieses Berufes zu entziehen, lehnte das Seeamt ab; dasselbe erkannte zwar die von dem Kapitän Schaffmever gemachten Fehler an, zog jedo zu seinen Gunsten das zur Zeit herrschende dunkle Wetter und den Umstand in Betracht, daß Schaffmeyer in den leyten 36 Stunden vor der Strandung ununterbrochen an Dek gewesen und in Folge dessen und des Mangels an Schlaf abgespannt gewesen sei.

Gegen diesen Spruch hat der Reichskommissar die Beschiverde an das Ober-Seeamt eingelegt. ee hat nach stattgehabter münd- rier Verhandlungentschieden, daß der Spruch des Seeamts zu Bremer- haven vom 27. Januar 1880 dahin abzuändern, daß dem Schiffer Schaff- meyer die Befugniß zu fernerer Ausübung des Schiffergewerbes zu eutzie- hen, die Befugniß zur Ausübung des Steuermannsgewerbes dagegen zu belassen sei und daß die Kosten des Verfahrens außer Ansaß zu lasen, weil die Beshwerde vom Reichskommissar eingelegt war.

Maßgebend für diesen Spruch des Ober-Seeamtes waren erstens der von dem Kapitän Schaffmeyer vor der Strandung und auch bei der Verhandlung vor dem Ober-Seeamt gezeigte Mangel an Ken1.tnissen, namentlich in Betreff der Regulirung der Kompasse und der Berehnung der Gezeitenströmungen, dann ferner der bei der Navigirung im Kanal gezeigte große Mangel an Sorgfalt, weil er si hierbei mit ganz oberflählihen Schäßungen begnügt und außerdem ungeachtet der obwaltcnden \{chwierigen Verhältnisse gleichzeitig mit dem Steuer- mann das Deck auf längere Zeit verlassen hat.

Am Freitag findet die vollständige Eröffnung des Sommer gartens des Belle-Alliance-Theaters mit dem ersten die jährigen Doppelkonzerl der Königlichen Musikdirektoren Hrrt. Ruscheweyh nnd Herold mit ihren vollen Musikcorps statt. n Abend wird der Garten vollständig illuminirt sein, und zwar du ch mehr als 20 000 Gasflammen. Im Theater geht an diesem A/end zum ersten Male das dreiaktige Lustspiel „Unser Zigeuner“ von Oskar Justinius in Scene, welches bereits auf vielen deutschen Bühs- nen mit Erfolg gegeben wurde. Anno's Sch{wank, „Das herxænlose Gut“, soll die nächste Novität sein.

Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W.Elsuer. Drei Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

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E v ste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

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i : Saserat? fär den Deutschen Reicht- u. Königl. | Preuß. Staat8-Änzeiger und das Gentral-Handel8- register nimmt au: die Königliche Expevition

des Deutschen Reihs-Änzeigers und Königlich

Preußischen Staats-Anzeigers: Bexliu, 8. N. Wilhelm-Straße Nr. 32,

Steckbriefe uad Untersuchungs-Sachen. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl,

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Ste@&briefe und Untersuchungs-Sachen.

1) Der Carl Friedriþh Wilhelm Seeliger, ge- boren den 18. September 1856 zu Kraaß, evange- lish, leßter Wohn- oder Aufenthaltsort unbekannt, 2) der Knecht Franz Gustav Wilhelm Ulrich, ge- boren dcn 13. Dezember 1856 zu Rheinsberg, evan- gelish, leßter Wohn- oder Aufenthaltsort unbe- Tannt, 3) der Julius Alfred Reinhold Lippmann, am 14. März 1856 zu Nheinsberg geboren, evan- gelisch, leßter Wohn- oder Aufenthaltsort unbe- Tannt, 4) der Carl Friedrih Hermann Sooßmann, am 26. August 1856 zu Rübehorst geboren, leßter Wohn- oder Aufenthaltsort unbekannt, 5) der Al- bert Adolph Wittsack, am 30. August 1856 zu Rüt1hnick geboren, evangelisch, leßter Wohn- oder Aufenthaltsort unbekannt, 6) der August Otto Gustav Franz, am 28. März 1856 zu Neu-Ruppin gcboren, leßter Wohn- oder Aufenthaltsort un- bekannt, 7) der Robert Ludwig Frieorih Hellmuth Genge, am 26. März 1856 zu Neu-Ruppin ge- boren, evangelisch, leßter Wohn- oder Aufenthalts- ort unbekannt, 8) der Carl Emil Robert Lewin, am 5. April 1856 zu Neu-Ruppin geboren, evan- gelish, leßter Wohn- oder Aufenthaltsort unbe- Tannt, 9) der Carl Friedrich Wilhelm Pilgrimm, am 15. Oktober 1856 zu Neu-Ruppin geboren, leßter Wohn- oder Aufenthaltsort unbekannt, 10) der Franz Friedrich Wilhelm Mithaelis, am 27. Februar 1856 zu Wallißp geboren, leßter Wohn- oder Aufenthaltsort unbekannt, 11) der Al- bert August Heinrih Strauß, am 26. Juli 1856 zu Wittwien geboren, leßter Wohn- oder Auf- enthaltsort unbekannt, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres. oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet ver- lassen, oder nah erreihtem militärpflichtigen Alter fh außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §, 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.-G.-B. Dieselben werden auf den 24, Juni 1880, Bormittags Uhr, vor die 1. Straf- Tammer des Königlichen Landgerichts zu Neu-Rup- pin zur Hauptöerhandlung geladen. Bei unent- {{chuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landraths-Amt zu Neu-Ruppin über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Neu- Ruppin, den 21. März 1880. Königliche Staats- anwaltschaft.

Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen n. dergl.

(12036) Oeffentliche Zustellung.

Der Meßzgermeister C. Fries zu Frankfurtam Main, vertreten durch den Nehtëanwalt Dr. jur. Lang daselbft, klagt gegen den Wirth Michael Blümlein, früher zu Frankfurt am Main wohnhaft, zur Zeit unbe- kannt wo? abwesend, aus Miethe mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung voa 266 M. 66 H nebst Zinsen und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsftreits vor das Königliche Amtsgericht L, 3. zu Frankfurt am Main auf

den 28. Juni 1880, Vormittags 10 Uhr. Zum Zwelke der öffentlihen Zustellung wird

“dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Frankfurt am Ma, den 8. Mai 1880, enz, Gerichts\chreiber des Königl. Amtsgerichts I., 3.

[120391 Oeffentliche Zustellung.

_ Der Kaufmann Hermaun Hämmerle zu Villingen klagt gegen bie Dienstmagd Antonia Stern von Deißlingen, z. Zt. an unbekannten Orten abwesend, aus Cession, mit dem Antrage, die Be- Tlagte zur Zahlung von 48 4 zu verurtheilen, und ladet die Beklagte zur mündlihen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Großherzogliche Amts- geriht zu Villingen auf deu 2. Juli 1880, Vormittags 9} Uhr. um Zwelcke der öffentlichen Zustellung wird

dieser Auszug der Klage bekaunt gemacht.

i Huber, Gerichts\{reiber des Großherzoglihen Amtsgerichts. [12026]

Oeffentliche Ladung.

. Auf Antrag des Gerbers Philipp Haefner von Wörth vom 3. l. Mts., welcher von dem Be- klagten Franz Joseph Arnuheiter von Oberbessen- bac, zur Zeit unbekaunt wo? cinen Rest - Mieth- schilling vom Januar 1880 mit 5 #6 per Monat und Räumung der vom Beklagten innegehabten verschlossenen Wohnung nebst Verurtheilung dessel- ben in die Kosten verlangt, wird Termin zur Ver- haSiung über diese Klage auf

Samstag, den 4. September lauf. Jahres,

Vormittags 9 Uhr,

im diesgerichtlitßen Sißungszimmer bestimmt.

Zugleih wird dem Beklagten eröffnet, daß aus einer im vorigen Herbste von demselben Kläger wegen Forderungen zu 76 #4, ebenso wie aus eiaer von Gebr. Roeder zu Darmstadt wegen 29 4 25 -Z und der beiderseitigen Kosten betriebenen Zwangs- vollstreckung 34 A 79 &SZ§ für den Beklagten er- übrigten, und daß, falls Beklagter gegen jene Zwangs- vollstrekungen noch eine Erinnerung zu erheben habe, solches bis zum obigen Termine als Aus\{luß- frist zu ges{ehen habe.

Auch hat Beklagter bis dahin einen Zustellungs-

bevollmächtigten zu benennen, widrigenfalls nah dem Gesetze weiter verfügt würde. Klingenberg, den 4. Mai 1880. Königliches Amtsgericht. Der Königl. Ober-Amtsrichter : L. 8, Debon. Zur Bestättigung: Der Königl. Gerichtsschreiber illacker.

[12038] Oeffentliche Ladung.

Herr Rechtsanwalt Ludwig Hippeli dahier hat bei dem hiesigen k. Landgerichte für den Oekonomen Martin Heger auf dem Heufelderhof bei Wüsten- sachsen gegen die Wittwe Karoline Sachs von Oberelsbach, z. Z. unbelannten Aufenthalts, eine Klage wegen Forderung eingereicht, in welcher Klä- ger beantragt:

die Beklagte zur Zahlung eines restigen Ochsen-

kaufschillings von 371 A 70 4 nebft 5%/9 Zinsen

hieraus vom 24. August 1879, sowie zur Tragung

sämmtlicher Kosten einshlüssig jener des Arrest-

verfahrens zu verurtheilen. Zur "mündlichen Verhandlung Über diese Klage ist Termin auf i

Samstag, den 18. September d. JF., früh 8 Uhr, IT. Civilkammer,

anberaumt, zu welchem Termine die Beklagte unter der Aufforderung geladen ift, einen bei dem hiesigen f, Landgerichte zugelassenen Advokaten zu bestellen. Vorstehender Klagkauszug wird der Beklagten andurch öffentli zugestellt.

Schweinfurt, den 8. Mai 1880. Gerichtsschreiberei des k. Landgerichts. Boigt,

k. Obergerichts\{hreiber.

4 Aa, Bürgerliche Rechtspflege. [12020] Oeffentliche Ladung.

Nr. 5819, Josef Moosbrucker von Tüfingen, vertreten durch Rechtsanwalt Flaig in Konstanz, klagt gegen Franz Moosbruckcr von Weildorf, dessen gegenwärtiger Aufenthalt unbekannt ist, wegen eines unterm 1. Mai 1877 demselben und seiner Chefrau Bertha, geb. Steugele, gegebenen Darlehns im,Be- trage von 65d M. nebst 5%/ Zins vom 1. Mai 1879. Kläger ladet den Beklagten zur mündlihen Ver- handlung des Rechtsstreits vor Gr. Landgericht Konstanz, Civilkammer II. auf G

Donnerstag, den 24. Juni 1880,

i BVormiîiitags 8 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Rechtsanwalt zu bestellen.

Der Schlußantrag geht dahin, die Beklagten für \{uldig zu erklären, dean Kläger 655 4 nebst 5 °/g Zins vom 1. Mai 1879 an jedes zur Hälfte zu be- zahlen und die Koften zu tragen.

Zum Zwedcke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Konstanz, den 8. Mai 1880.

Die Gerichtsschreiberei des Großh. Landgerichts.

Nothweiler.

L Aufgebot.

Die Gebrüder Weinverg in Hamburg haben das Aufgebot eines von ihnen am 28. Januar d. I. ausgestellten, von dem Sattlermeister Wilh. Gerber in Eckernförde acceptirten, auf 188 A lautenden und am 29. April d. J. fälligen Wechsels bean- tragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefor- dert, spätestens in dem auf

Freitag, den 5. November 1880, Bormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Nechte anzumelden und die Ur- funde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Edernuförde, den 7. Mai 1880.

Königliches Amtsgericht. Abth. I. Lübbes.

Aufforderung.

„Zu Gunsten der Verlassenschaftsmasse des ver- mißten Johann L aus Mindelheim ist u

[6427]

für die Kupfersteherswittwe Luzia Schmalholz da- hier“ auf dem Anwesen des Fabrikanten Johann Norbert Eberle F. 263 hier seit 3. Juli 1826 im diesgerichtlichen Hypothekenbuche eine Kaution von 12 Fl. eingetragen.

Nachdem die Nachforschungen nach dem recht- mäßigen Inhaber dieser Forderung fruchtlos ge- blieben und vom Tage der letzten, auf dieselbe sich beziehenden Handlung an gerechnet 30 Jahre ver- strichen find, so wird hiermit auf Antrag des ge- nannten Anwesensbesißers Derjenige, welcher auf die Forderung ein Recht zu haben glaubt, zur An- meldung innerhalb 6 Mouaten spätestens im Aufgebotstermine unter dem Rechtsnachtheile aufgefordert, daß im Falle der Unterlassung der An- meldung die Forderung fr ecloshen erklärt und im Hypothekenbuche gelöst wird.

Der Aufgebotétermin wird auf

Dienstag, den 5. Oktober 1880, Vormittags 9x Uhr, Geschäftszimmer Nr. 12, links, festgeseßt.

Augsburg, den 29. Februar 1880. Der K, Amtsrichter. Wolfgruber.

Beffentlicher Anzeiger.

É 2. L. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

Berlin, Mittwoch, den 12. Mai

1880.

5, Industziells Etablissements, Fabrikea und Grossbandel,

6. Verschiedene Bekanntmachungen,

7. Literariezche Anzeigen,

8, Theater-Ánzeigen. | In der Börsen-

Æ

Inserate achmen au? die Annoncen-Expetitioneu des „Intvalidendaul“, NRadvolf Mose, Haasenttein & Bogler, G. L, Danbe & Co,, E, Sthlotte, Büttner & Winter, sowie alle #brigeu größeres

Aunoueen-Bureans, „Vi

9, Familien-Nachrichten. beilage.

L Aufgebot.

Das von der Sparkasse der Stadt Lüchoro sub Nr. 7574 am 31, Dezember 1878 zu Gunsten des im Juli 1879 verstorbenen Laichsißers und MRade- machers Johann Joachim Behn zu Schwiepke, über die Summe von 1050 A ausgeslellte sogenannte Quittungsbuch ist verloren gegangen.

Auf begründet befundenen Antrag der durch Erbs [egitimation8attest vom 5. November 1879 legiti- mirten Behn’shea Erben wird der Inhaber obiger Urkunde aufgefordert, spätestens in dem damit auf den 20. November 1880 anberaumten Aufgebots- termine seine Nechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Lüchow, den 1. Mai 1880.

Königliches Amtsgericht, v. Dassel.

ai Aufgebot.

Der Prioatsekretär Carl Dietrich zu Podkoce, Kreis Adelnau, hat das Aufgebot der Prämien- rewnungen und Rückgewährsscheine zu der Police der Lebensversicherungs-Aktien-Gesellshaft Germania zu Stettin vom 7. April 1865 Nr. 111292 über 400 Thaler Preußisch Courant, pro März bis ein- \{ließlich Dezember 1874, pro Januar und März bis November 1875, pro April, Vcai, August und Dezember 1876 und pro Januar 1877, zusammen 25 Stücck übcr 76 Mark 25 Pfennig, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spä- testens in dem auf

den 6. Dezember 1880, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Terminszimmer Nr. 10, vor dem Herrn Amtsgerichts-Rath von Brockhusen anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Stettin, den 3. Mai 1880.

Das Königliche Amtsgericht.

[12021] Aufgebot.

Nr. 5147. Die Geschwister Carl Friedri Epple und Franziska Epple in Rastatt haben unter Vor- lage der nôthigen Beurkundungen vorgetragen, sie besißen auf das am 19, Mai 1872 erfolgte Ableben ihres Großvaters Ignaz Müller von Breisach nach- verzeichnete, auf der Gemarkung Breisach gelegene Liegenschaft, hinsihtlich welcher sih keine Grund- buch8einträge vorfinden : '

2 Viertel = 4 Mannshauet Acker im mitt-

leren Feld, neben Georg JIhringer und Jakob

Haury, im Werthe von 700 #. _ Auf Antrag der Eigenthümer werden alle Die- jenigen, welche an diesem Grundstück in den Grund- und Unterpfandshächern nicht eingetragene und au sonst nicht bekannte dingliche, oder auf einem Stamm- guts- oder Familiengutsverbande beruhende Rechte zu haben glauben, aufgefordert, solhe spätestens in

dem auf Freitag, den 2. Juli 1880,

i Vormittags 9 Uhr, bestimmten Aufgebotstermine anzumelden, widrigen- falls die niht angemeldeten Ansprüche für erloschen erklärt würden.

Altbreisach, den 4. Mai 1880,

Großh. Bad. Amtsgericht. Der Gerichtsschreiber. Weiser.

(1200) Ausgebot.

Die Geschirrhändlers-Wittwe Regina Stuber zu München hat das Aufgebot der von der Lebens- versicherungs - Aktien - Gesellschaft „Germania“ zu Stettin unter dem 28. April 1866 ausgestellten Police Nr. 138816, durch welche die gedachte Ge- sellshaft dem Geschäftsführer Johann Stuber zu München die Summe von se{chshundert Gulden {üddeutsher Währung = 1029 4, zahlbar nah dem Tode des p. Stuber versichert, beantragt.

Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 6. Dezember 1880, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Terminszimmer Nr. 10, vor dem Herrn Amtsgerichts-Rath von Brockthusen anberaumten Aufgebotstermine feine Rechte anzumelden und die Ürkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird.

Stettin, den 1. Mai 1880.

Das Königliche Amtsgericht.

[aen Aufgebot

Der Halbbauerhofsbesizèr Julius Trester zu Hagen bei Janserin hat das Aufgebot der seinen ‘Hflegebefohlenen, den Prolfrock’shen Minorennen gehörigen beiden Guthabenbücher der Stettiner Sparkasse Nr. 179 668 über 159 #& 3 &H und Nr. 194690 über 126 A 60 S beantragt.

Der Inhaber der Urkunden wird aufgeforderl, spätestens in dem auf

den 6. Dezember 1880, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Terminszimmer Nr. 10, anberaumten Aufgebotstermine feine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen

wird. Stettin, den 4, Mai 1880. Das Königliche Amtsgericht,

Abth. Il.

Las) Aufgebot.

Der Gastwirth Wilhelm Smidt zu Magde-- burg hat das Aufgebot dexr Stammaktie Ltt B; der Magdeburg-Coethen-Halle-Leipziger Eisenbahn- Gesellsaft Nr. 41 606 über 100 Thaker nebst deur dazu gehörigen Talon und den Dividendenscheitten Nr. 1—5 für die Verwaltungsjahre 1872 bis 1876- beantragt. Der Inhaber der Urkunve wird auf- gefordert, spätestens in dem auf den 30. September 1880, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Domplaß Nr. 6, Zimmer Nr. 10, anberaumten Aufgebotstermine seine Rebte anzumelden und die Urkunde vorzu- legen, widrigenfalls die Kraftlosèrklärung: der Ur-- kunde erfolgen wird.

Magdeburg, den 6. März 1880,

Königliches Amtsgericht V b.

[12031] Bekanntmachung.

In Sachen, betreffend das Aufgebot der unbe- Tannten Prätendenten an dcm Grundstücke Fordon Nr. 207 a.

hat das Königliche Amtsgeriht Abth. VL zw Bromberg am 8. Mai 1880 nachftehendes Aus- \{luß- Erkenntniß publizirt : ; Alle unbekannten Realprätendenten werden mit ihren Realansprüchen auf das zu Fordon, Hinter- ftraße Nr. 207 a. belegene Grundstück präkludirt und wird ihnen deshalb ein ewiges Stillshweigen auferlegt.

Die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden dec

Provokantin zur Last gelcgt. Von Rechis Wegen.

[12023] Bekanntmachung.

Durch Erkenntniß des Königlichen Amtsgerichts Essen vom 3. Mai 1880 ift das Hypothekendokument: über eine für den Dr, Vogt auf dem Grundstück:

296 Flur A. Nr. 2 Steuergemeinde Rüttens\cheid- eitt--

getragene Kaufgelder forderung von 30 Thaler aus- M E vom 24. Juli 1864 für kraftlos exe ärt. Essen, den 3. Mai 1880. Königliches Amtsgericht. __ Zur Beglaubigung: Schümpelmann, Gerichtssekretär.

[12037] Befanutmachung.

Dur Urtheil des K. Landgerichts dahier von 1. Mai abhin wurden Johaun Hetiurich Kleim, Schneider in Grünstadt, und Konf. kontradiktorifch- mit der K. Staatsbehörde zum Beweise durch Zeugen darüber zugelassen :

„daß Philipp Schmidt, Notariatsgehülfe aus Grünstadt, geboren daselbst am 22. Oktober 1826, Sohn der daselbst verstorbenen Cheleutt Fohann Adam Schmidt, lebend Schneider allda, und Elisabetha S{lupp, sih im Jahre 1849 in ledigem Stande von Grünstadt entfernt, vermuthlich nach Amerika begeben und daß man seitdem nihts mehr von ihm gehört hat.“

Zur Vernehmung der Zeugen im Landgerihts-- gebäude dahier wurde Samstag, der 3. Jul uächsthin, Vormittags 9 Uhr, bestimmt.

Fraukenthal, den 9. Mai 1880.

Der Kgl. Staatsanwalt :

Fahr.

[12027]

Zwangsversteigerungs-Patent.

Die im Grundbuche der Waburger Feldmark Band V. Blatt 118 auf den Namen des Kauf» manns August Sc{lett hierselbst eingetragenen Grundstückte Flur XIV. Nr. 24, 3869/27, 4178/25, 4179/25, 4180/26, 4181/28, Steuergemeinde Soeft-, Garten, Hofraum nebst allen zur Seifenfabrikation: seither benußten Fabrikgebäuden und Pertinentien, insgesammt vermessen zur Größe vou. 31 Are 89 Meter, sollen im Wege der Zwangsvollstreckung. auf Antrag eines Gläubigers am

28. Juni 1880, Morgens 10. Uhr, am hiesigen Amtsgericht, Zimmer Nr. 13, verstei= gert werden.

Der Reinertrag sämmtlicher Grundstücke, na welchem dieselben zur Grundsteuer vezanlagt worden, beträat 7 F 23 S, der für die Gebäudesteuer ermittelte Nußungswerth der aufstehenden Gebäulich« Feiten 870 M. ; Í

Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift der Grundbuchtabelle und die etma. no eingehenden Abschäßungen und anderen, die Grundstücke betref fenden Nachweisungea find (ebenfo wie die gestellten Kaufbedingungen) in unserer Gerichtsschreiberei E einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ande L- weite zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragu.ng in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte auf die zur Zwangsversteigerung \teHen- den Realitäten geltend zu machen haben, werden auf- gefordert, dieselben zur Vermeidung der Ausß{Lie- ßung vor oder im Versteigerungstermine, Na Ge bis zum Erlaß des Auss{lußurtheils anzu- melden.

Tas Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

*oll am : 2. Juli 1880, Morgens 10 Uhr, an der hiesigen Gerichtsstelle verkündet werden, Soest, den 1. Mai 1880. Königliches Amtsgericht,