1880 / 113 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 15 May 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Kunslwerke merkwürdig sind die alterthümlihen Thonköpfe von Zeus und Hera, die Fragmente weiblicher M INZNTER von der sorgfältigsten Ausführung, einer Gruppe von Satyr

und Nymphe, eines grinsenden Silenkopfes u. s. w. Diese Stücke sind von vorzüglicher Wichtigkeit wegen der gut er- fauren_ Farben und wegen der Seltenheit größerer Thon-

guren in Griehenland. Dazu kommen Thierbilder mannig- aher Art, und ein römischer Porträtkopf über Lebensgröße. Ein besonderes Kabinet der olympishen Magazine bilden die architektonishen Terrakotten, die in voller Farbenfrishe und in der größten Mannigfaltigkeit des Stils erhaltenen Kranz- gesimse, sowie Stirn - und Firstziegel. Von wasserspeienden Löwenmasken ist hier eine \olhe Fülle in Thon und Stein erhalten, daß man allen Wandlungen des Geshmacks durch Jahrhunderte hindur folgen kann.

Die Bronzen hat Herr Dimitriades jeßt in einem beson- deren Raum geordnet. Wir finden dort die spärlihen, aber unschäßbaren Ueberreste von Großbronzen, tausende von kleinen Votivfiguren, dann die bekannten Reliefs in orientalishem Stil, ferner eine Gruppe von archaischen Statuetten (darunter den blißshleudernden Zeus in seinem für Olympia carakteristi- schen Typus, und einen ausfallenden Hoplten), zierlihe Reliefs von getriebener Arbeit in altkorinthishem Stil, endlih au Figuren des freien Stils bis zu den Merkurgestalten der römischen Zeit.

Außerdem sieht man im Bronzemuseum jeßt eine reiche Auswahl von Waffen und- Geräthstücken, Schilden (einen mit Jnschrist), Helme aus verschiedenen Zeiten, Schienen aller Art, Schwerter (sehr selten), Lanzenspißen (zum Theil mit E schriften); von Erzgeräthen sind besonders die Schalen massen- weise vorhanden, Dreifüße, Greifenköpfe in großer Auswahl, Henkel aller Art. Von Schmuckgegenständen abgesehen, sind es besonders die mit Jnschrift versehenen Gewichte, die mit noch unerklärten Fnschristen und mancherlei Symbhbolen ver- sehenen Gewichtstücke verschiedener Form und Größe (ca. 150 Stü), welche im Prytaneion, aber auch in der ganzen Altis gefunden sind. Man sieht hier in großer Mannigfaltigkeit Alles vereinigt, was in Erz den Gottheiten dargebracht zu werden pflegte; darunter auch manches noh Räthselhafte, wie die sogenannten „Stimmmarken.“ Endlich is ein auserwählter Schaß des Bronzenkabinets die Sammlung von Fnschrift- tafeln, die sich mit den größern Fragmenten schon auf 50 Stü beläuft und für die Technik und Geschichte hellenischer Erzschrift das reichste Material darbietet.

Während diese Urkunden jezt sämmtlich in einem Schrank zusammenliegen, find die ca. 400 Steinschriften in der ganzen Altis zerstreut. Denn man hat nur einzelne, besonders merk- würdige Steine, wie den des Bybon, und die kleineren Stein- tafeln, wie die Listen der priesterlihen Beamten, deren Bruch- stücke noch fortwährend aus dem Prytaneion und der nörd- lihen Umgebung der byzantinishen Kirche zum Vorschein tommen, in das Museum gebracht, die monumentalen Stein- urkunden aber an ihrer Fundstelle gelassen. Jm günstigsten Falle, wenn die Fundstellen auch die ursprünglichen Auf- stellungsorte waren, find die Jnschriften au topographische Denkmäler ersten Ranges, wie die Nikeinschriften und die In- shriftbasen des Praxiteles, Telemachos u. a., oder man hat die Inschriften wenigstens in der Nähe ihres ursprünglichen Standorts aufgestellt, wie z. B. die Basis des Philonides. Eine wichtige Fnschrift, wenn auch nur gus vier Buchstaben bestehend, brachte uns neulich der hinter der Thesaurenterrasse gezogene Graben; sie enthält in alten Schriftzügen den An- fang des Namens der Kyrenäa und ist das Bruchstück einer Dedikationsurkunde aus dem Schazzhause derselben.

Wenn ih endlih noch die Münzen erwähne, deren Anzahl auf 5000 angewahseñ ist, wobei die Massenfunde byzantinischer Münzen je unter einer Nummer verzeichnet sind, so giebt diese Uebersicht eine annähernde Vorstellung davon, was an Denkmälern aller Art aus dem Boden von Olympia an das Licht gefördert ist.

Von merkwürdigen Einzelheiten erwähne ih nur noch einen kleinen Erdaltar, der vor längerer Zeit in dem Rund- bau nördli von der byzantinischen Kirche gefunden ist. Eine nähere Untersuchung zeigte uns in diesen Tagen, daß er, oben mit einer Ziegelplatte bedeckt, an den Seiten mit weißem Stuck überzogen war. Dieser Ueberzug mit Schrift und Blattornament wurde von Zeit zu Zeit erneuert. Es gelang uns, zehn solher Schichten, eine nah der anderen, abzulösen ; es war der Altar eines Heros, dessen Name nit genannt wird, dessen Dienst aber mit der Mantik von Olympia im Zusammenhange stehen muß. Es ist ein religiöses Denkmal einzig in seiner Art.

Die Hauptsache aber sind nicht diese Einzelheiten, sondern das Ganze, die wiedergewonnene Anschauung des gesammten Raumes von Olympia, und so kehre ih zu dem Grundriß der Altis zurück, von dem ih ausging, der wichtigsten Urkunde unserer Arbeiten, welche noch in aller Händen sein wird, wenn die Altis selbst wieder überwachsen, vershüttet und verwildert sein mag. Das Jnteresse, das sih an den Grundriß anknüpft, geht über das der Baugeschihte weit hinaus, und wie genau wir uns mit seiner Hülfe in Olympia orientiren können, zeigen ja am deutlichsten die an Ort und Stelle aufgefundenen Strankensteine der Rennbahn, an denen die Wettkämpfer ihren Lauf anfingen und vollendeten. :

Es fehlte noch ein umfassenderes Bild der Gegend. Herr Landesvermessungsrath Kaupert ist beschäftigt, die topo- graphische Aufnahme in 1/0000 auszuführen, in einer Aus- dehnung von 5000 m in die Länge und 4000 m in die Breite, so daß ein Kartenblatt von 20 gkm hergestellt wird, wo Olympia in der Mitte liegt.

Die Ausgrabung ist bis heute mit 500 Mann fortgesetzt. Das griechische Osterfest macht eine attägige Pause.

Olympia, den 29. April. E. Curtius.

Zusammensfstellun des im Bezirk des königlich preußischen Hof-Jagd-Amites während der Jagd-Saison 1879—-80 erlegten Wildes und Raubzeuges. A, Auf Hofjagden :

24. Oktober 1879, Schorfhaide (Oberförsterei Gr. Schönebeck) Ein eingestelltes Jagen auf Rothwild. An Rothwild: 52 Hirsche" 83 Wild, an Damwild: 11 Wild. Summa 146 Stück. ?

7. und 8, November 1879, Colbiz-Leßlinger Haide. Ein Kontrajagen mit der Findermeute auf Sauen, zwei Lappjagen mit abgestellten Kammern g Roth- und Damwild. An Rothwild: 9 Hirsche, 20 Wild, an Damwild: 144 Schausfler, 331 Wild, 159 Shwarzwild. Summa 663 Stü.

15, November 1879, Göhrde. Ein eingestelltes Jagen auf Roth- wild, eine Suche mit der Findermeute auf Sauen im abgestellten Jagen. An Rothwild: 32 Hirsche, 45 Wild, 120 Schwarzwild, | 2 Rebe, 1 Hase. Summa 200 Siück.

22. November 1879. Hammer-Ksönigs-Wusterhausen. Ein ein- gefstelltes und ein nur theilweis abgestelltes Jagen auf Damwild und

An Damwild: 43 Schaufler, 155 Wild, 103 Schwarz- wild, 1 Hase, 2 Dabse. Summa 304 Stück.

27, November 1879, Saupark bei Springe. Zwei Suchen mit der Findermeute auf Sauen im abgestellten Jagen. An Roth- E 4 Hirsche, 11 Wild, 161 S{warzwild, 1 Reh. Summa

üd.

12. Dezember 1879. Grunewald. Ein cingestelltes Jagen auf D An Damwild: 8 Scaufler, 329 Wild. Summa

üd. :

9. Januar 1880, Colbiz-Leblinger Haide, Ein eingestelltes Jagen auf Damwild. Damwild: 61 Scaufler, 295 Wild. Summa

356 Stück. B. Auf Hof-Jagdamts-Jagden : s

18. November 1879. Fürstenwald bei Ohlau. Vier Vorsteh- treiben. 270 Fasanen.

3, Januar 1880. Feldjagdgehege Nr. I]. bei Berlin (Feldmark Waßmannsdorf). Drei Kesseltreiben. 192 Palau, j

10, Januar 1880. Feldjagdgehege bei Königs-Wusterhausen (Feld- marken Kiekebusch und Robis). Zwei Kessel- und zwei Vorsteh- treiben. 210 Hasen, 1 Kanincen, 2 Fücbse. Summa 213 Stück.

13. Januar 1880. Feldjagdgehege Nr. 11. bei Berlin (Feld- marken Brig und Buckow). Zwei Vorstehtreiben. 156 Hasen.

14. Januar 1880, Forstbelauf Canne (Oberförsterei Köpenick). Vier Vorstehtreiben. 50 Hasen, 1 Fuchs, 1 Das. Summa 52 Stück.

15. Januar 1880. Felbagdgehege Nr. Ik. bei Potsdam (Feld- mark Toepliz). Zwei Kessel- und zwei Vorstehtreiben. 3 Rehe, 138 Hasen. Summa 141 Stück. ;

16, Februar 1880, Fasanerie Eichwald bei Kassel, Vier Vor- stehtreiben. 78 Fasanen, 10 Enten. Summa 88 Stück. ;

30, April 1880. Feldjagdgehege Nr. IL. bei Berlin. Drei Standtreiben. 6 Trappen.

C. Auf der Pürshe und Suche, bei kleinen Treib- und Uebungs- Jagden, sowie in der Administration und durch Fang während der ganzen Saison: :

Hocbwildgehege, Schorfhaide, Grunewald, Kunersdorf, Colbitz- Leblinger Haide, Göhrde, Springer Saupark, Hammer-Königs- Wusterhausea und Thiergarten bei Kirchrode. An Rothwild: 64 Hirsche, 96 Wild, an Damwild: 122 Schaufler, 311 Wild, 49 Schwarzwild, 41 Nehe, 490 Hasen, 167 Rebhühner, 31 Füchse, 101 Verschiedenes (wie Hunde, Katen, Krähen, Reiher 2c.). Summa 1472 Stü.

Wildpark , Fasanerie und Feldjagdgehege bei Potsdam. An Rothwild: 11 Hirsche, 27 Wild, an Damwild: 1 Staufler, 3 Wild, 10 Rehe, 274 Hasen, 65 Rebhühner, 15 Waldschnepfen, 24 Bekasinen, 116 Enten, 59 Füchse, 2 Marder, 16 Iltis, 32 Wiesel, 102 Raubvögel, 326 Verschiedenes (wie Hunde, Katen, Krähen, Reiher 2c.). Summa 1083 Stü.

Feldjagdgehege Nr. T. und 11. bei Berlin. 5 Rehe, 105 Hasen, 728 Rebhühner, 2 Gänse, 24 Enten, 5 Füchse, 1 Marder, 7 Iltis, 7 Wiesel, 6 Raubvögel, 108 Verschiedenes (wie Hunde, Katzen, Krähen, Reiher 2c.). Summa 998 Stück.

et und Feldjagdgehege: bei Ohlau. 10 Rehe, 19 Hasen, 168 Rebhühner, 5 Füchse, 7 Marder, 20 Iltis, 44 Wiesel, 87 Raub- vögel, 24 Verscbiedenes (wie Hunde, Katen , Krähen, Reiher 2c.). Summa 375 Stü.

Feldjagdgehege bei Kassel. 3 Rehe, 3 Hasen, 41 Rebhühner, 2 Enten, 67 Fücse, 12 Marder, 19 Iltis, 32 Wiesel, 312 Raub- vôgel, 479 Verschiedenes (wie Hunde, Kaßen, Krähen, Reiher 2c.). Summa 970 Stück.

Im Ganzen aus der hohen und niederen Jagd: An Rothwild: 173 Hirsche, 282 Wild. An Damwild: 379 Schaufler, 1435 Wild. 592 Schwarzwild, 75 Rehe, 6 Trappen, 348 Fasanen, 1630 Hasen, 1169 Rebhühner, 194 Gänse, wilde Enten und Scnepfen. An Raubzeug : 170 Füchse, 22 Marder, 62 Iltis, 115 Wiesel, 507 Raub- vögel, 1041 Verschiedenes (wie Hunde, Katzen, Krähen, Reiher 2c.). Zusammen 8200 Stück.

Sauen.

Einem „Berliner Eindrücke“ überschriebenen sehr inter: a ‘en Artikel von Wilhelm Lübke in der Augsburger „Allgemeinen Bei tung“ entnehmen wir nacstehende Stelle, in welcher der bekannte Kunsthistoriker und Aesthetiker den Umbau des Zeughausesz be- \spriht. Es heißt dort:

Wie sehr das Kunsthandwerk, soweit es sich mit der Architektur vershwistert, in Berlin in stetigem Aufschwung begriffen ist, kann man nirgends vielleiht fo klar erkennen, wie an dem großartigen Neubau des Zeughauses zu einem in Verbindung mit ciner Herrscher- und Feldherrnhalle zu sezenden Waffenmuseum. Es is augenblicklich, neben dem Bau des neuen Polytehnikums, wohl die bedeutendste monumentale Unternehmung des preußis.hen Staates, und da beide Werke der bewährten Hand Hitzigs anvertraut find, so darf man von der anerkannten Tünstlerishen Einsicht und Erfahrung dieses so hochangesehenen Arcitekten das Beste erwarten. Der Umbau des Zeughauses ist soweit bereits fortgeschritten, daß man sih wohl {hon jeßt ein Urtheil darüber erlauben darf. Erwägt man, daß Nehrings Zeughaus mit den herrlichen plastishen Dekorationen Schlüters unter allen Berliner Prachtbauten wohl unbestritten den ersten Rang einnimmt, da es von dem königlichen Schlosse wohl an Größe, aber niht an Einheitlihkeit der Anlage übertroffen roird, so konnte die erste Nachricht von dem ins Werk gesezten Umbau wohl Bedenken einflößen. In der That ist denn auch die nicht zu umgehende Kuppel, welche der Ruhmeshalle ihren Abschluß geben soll, für den Eindruck des Aeußeren ein fremdartiger Zusaz. Aber da der Architekt die Kuppel an den Schluß der Hauptaxe verlegt und ihr eine möglichs|t geringe Erhebung gegeben hat, so kommt sie für die Hauptfaçade gar nicht in Betracht und ist selbst an den Seitenfronten nur von einem ziemlich fernen Abstand aus zu bemerken. Der Künstler ist bei ihrer Anlage so taktvoll verfahren, daß man ihm gerehterweise keinen Vor- wurf machen kann.

Was nun das Innere betrifft, so galt es hier bedeutende Um- bauten, die sih aber in der Ausführun« und der plafstischen Dekora- tion dem altem Bau mit solchem Verständniß anschließen, daß künftige Zeiten nur shwer das Hinzugefügte von dem Ursprünglichen unterscheiden werden. Die Hauptbedingungen der Umgestaltung be- standen aber darin, daß das ganze obere Stockwerk, welches nur mit glahdecken versehen war, mit Kreuzgewölben auf Pfeilern ausgestattet wurde, vor allem aber, daß der Bau eine seiner Bedeutung ent- sprechende Treppe erhielt, Denn die beiden engen Wendelstiegen, welche als einzige Aufgänge bisher in den Ecken des Hofes vorhanden waren, konnten ferner nicht mehr in Betracht kommen. Hitzig \{chuf nun für den Neubau eine grandiose doppelte Freitreppe, die mit sanft gewundenen Armen im Sinne der Arwitektur jener Zeit in der Hauptaxe des roßen Hofes emporführt. Indem er sodann den Hof mit einem auf luftig leihter Eisenkonstruktion weit gespannten Trägern ruhenden Glasdache versah, erhielt er einen imposanten Raum, der dur reiche plastishe Ausstattung prächtig wirken wird. Auf den Postamenten der Freitreppe sollen zwei fiyende Krieger in römischer Rüstung angebracht werden, die Zwiel der Treppenwangen sollen allegorishe Reliefdarstellungen des Land- und Seekricgswesens erhalten, Endlich wird die kolossale Marmorstatue einer Borussia, gleich den eben erwähnten Arbeiten von Reinhold Begas ausgeführt, dominirend die Mitte des Prachthofes einnehmen. Der Name dieses bedeutenden Künstlers bürgt dafür, daß diese Arbeiten sih dem Stil der Schlütershen Dekorationen anschließen werden.

Der übrige Theil des Erdzeschosses wird die Sammlung von Geschüßen und Festungsmodellen aufnehmen und dur reiche \{chmiede- eiserne Gitter von der in der Mittelaxe zum Hof hinführenden Ein- trittshalle abgeschlossen werden. Diese Gitter, im Stile der Schlütershen Zeit von E. Puls ausgeführt, stehen an Schönheit und Gediegenheit den alten Arbeiten in nihts nach. An den Wänden der unteren Halle wird L. Burger in vier großen Bildern die Ent- wickelung des Artillerie- und Ingenieurwesens darstellen,

_ Steigen wir nun zum Obergeshoß empor, so nimmt uns eine riesige Halle, mit den neu ausgeführten Kreuzgewölben bedeckt, auf. Diese hat dann in der Hauptaxre als dominirenden Scchlußpunkt der ganzen Anlage den gewaltigen von Hißig geschaffenen Kuppelraum,

der um so eigenthümlicher wirkt, als bei ansehnliher Spannweite die Kuppel nur eine mäßige Scheitelhöhe hat. wohl durch die Rücksicht auf das Aeußere des Baues diktirt wurde, harmonirt fo glücklich mit der maßvollen Höhenentwickelung der übrigen Räume, daß man hier um keinen Preis eine höhere Kuppel] sehen möhte. Aa werden die Gemälde an der sanft ansteigenden Kuppelfläbe si dem Auge aufs beste darbieten. Die nördli hen an die Kuppel grenzenden Theile des Hauptgeschosses werden mit dieser vereint den Glanzpunkt der ganzen Anlage, die Herrscher- und Feldherrnhalle, enthalten, und demna dur eine glänzende Dekoration ausgezeihnet werden. Ein prachtvolles, ebenfalls von E. Puls ges Eisengitter wird diese Räume von dem Waffenmuseuu a eßen.

Die Ausstattung des leßteren besteht hauptsählib aus den in Stu ausgeführten ornamentalen Füllungen in den Gurtbögen der Gewölbe, welhe in reihen Cartouchen die preußischen: Ordens, dekorationen mit ihren Emblemen und alle preußishen Kriezs- denkmünzen darstellen. Von Otto Lessing, dem Sohne des berühmten

istorienmalers, modellirt, zeigen sie in frei entwickelter Formen- prache einen verständnißvollen Anshluß an die Schlütersche Dekorationsweise. Von demselben Künstler rühren auc die figürli behandelten Oberlichtträger an den Gewölben der Nordfront, sowie die Modelle für eine Bronzethür und cine Anzahl Bronzeplatten welche in die Marmorpanele derselben Wand eingelassen werden sollen. Dazu kommen ferner, von Sußmann-Hellborn nit minder vortrefflich modellirt, die ornamentirten S{lußsteine der in den Hauptaxen des Gebäudes liegenden Kreuzgewölbe, welche in reichen Stuckdekorationen die Wappenschilder des Hauses Hohenzollern, sowie

das kurfürstlich brandenburgishe und königlid preußishe Wappen |

enthalten. An den Wandflächen endli, welche den reicher autê- gebildeten Gewölbkappen zunächst liegen, sollen Reliefs mit Dar- stellungen der Waffensbmiede- und Ciselirkunst, der wissenschaft u. dgl. nach Modellen des ausgeführt werden.

Ruhmeshalle angehörenden Theile nicht blos durch eine reiche plastische Dekoration, sondern aub dur prächtige farbige Ausstattung ih von den übrigen untersheiden. Während daher in den Räumen des Waffenmuseums die Wände und Gewölbe farblos bleiben, er- halten dieselben in der Ruhmeshalle reichen Mem, der, in den Gewölbfeldern beginnend, seinen höchsten Glanz in dem Kuppel: raum entfalten wird. Die Malereien an der Kuppelwölbung, sowie an den ftüßenden Schildbogen und Zwielflächen, find dem Historien- maler Geselshap übertragen worden, und nah den Proben, wel{e dort von der Hand desselben zu sehen waren, darf man die Er, wartung hegen, daß Berlin durch ihn einen der bedeutendsten monumentalen Gemälde-Cyflen erhalten wird. Deún es verräth ih in seinen Arbeiten eine gesunde Fülle des Lebens, resolute Kraft der Darstellung und tief gesättigte malerisbe Vortragsweise. An der Kuppelwölbung wird in einer breiten Zone ein idealer Siegeszug sich entfalten, an den vier Zwickeln allegorishe Frauengestalten als Sinnbilder der Kardinaltugenden, an den Scildbogenflächen vier große Kompositionen, in welchen der Kriez und seine verheerende Gewalt, der Friede und seine Segnungen, die Vertheidigung des be- drohten Vaterlandes und die Einigung der deutshen Stämme in der Gefahr zum Ausdruck gebracht werden follen.

Tritt hier in der Darstellung ein ideales Element dominirend hervor, so wird die reale Geschichte an den Wänden der Halle dur sechzehn große historishe Gemälde vertreten werden, in welchen die Hauptepochen der Geschichte des preußischen Volkes und Heeres zur Erscheinung kommen sollen. Vier dieser Bilder, centralen Kuppelraum bestimmt sind, liegen bereits in Entwürfen vor und lassen durch die Wahl der Künstler und der Stoffe das Beste erwarten. Denn Steffeck malt die Krönung Friedri I. in Königsberg, Camphausen die Huldigung Swlesiens, Bleibtreu den Aufruf von 1813, A. v. Werner die Kaiser - Proklamation in Ver- sailles. Man darf erwarten, daß in diesen wie in den folgenden Bildern eine von echtem künstlerishen Geist getragene Schilderung der vaterländis(en Geschichte ebenso zur Erhebung des ästhetishen Gefühls wie der patriotishen (Besinnung gereichen werde.

Endlich soll auch die Plastik zur Ausstattung der Herrscherhalle herbeigezogen werden, denn in der Mittelnishe wird eine kolossale Marmorstatue der Victoria ihren Lee erhalten, welche als Er- gebniß einer Konkurrenz dem Bildhauer F. Schaper zugetheilt wurde, Außerdem aber werden Bronzestatuen der preußischen Monarchen, beginnend mit dem großen Kurfürsten, hier aufgestellt werden , für welche ebenfalls eine Konkurrenz ausgeschrieben is. (Die Resultate at ars sind in der gestrigen Nummer des „R. u. St. A.“ mit- getheilt.

Man kann diese ganze großartige Schöpfung, welche aus der Initiative unseres Kaisers hervorgegangen is, nur mit ungetheilter Freude begrüßen. Bei allen Swritten, die bis jetzt dabei geschehen sind, von der Wahl des Arcitekten und der dekorirenden Künstler bis zu der Anordnung und Ausführung des malerischen und plastischen S{mudes, hat eine sichere Hand und ein gutes Geschick über dem Unternehmen gewaltet. Das berechtigte Selbstgefühl nah fo großen Thaten in der Geschichte der Hohenzollern und des innig mit ihnen verbundenen preußischen Volkes konnte keinen \{öneren Ausdruck finden, als in einem Werke, welches die künstlerishen Kräfte der Nation zu \{chöpferisher Thätigkeit verbindet.

Von der Beurtheilungs-Kommission für die kürzlih besprochenen, auf Grund des vorjährigen Preisaus|chreibens eingesandten Fontainen aus gebranntem Thon, die bis zum 21. Mai in der permanenten Bau-Ausstellung zu besichtigen sind, ist der erste Preis von 500 der farbig glafirten Fontaine der Magdeburger Thonwaaren- fabrik, vormals Duvigneau, der zweite von 300 M der in Terracotta ausgeführten des Bildhauers A. Bras zu Berlin, der dritte von 200 G der einen der beiden von dem Mar \cen Etablissement zu Charlottenburg gelieferten, und zwar der in strengerem architektonishen Aufbau cehaltenen, zugesprochen worden. Der das Urtheil motivirende Bericht wird, wie bei den früheren Konkurrenzen gleiher Art, demnächst im Druck erscheinen und den betheiligten Ausstellern sowie sonstigen Interessenten durch das Kunstgewerbe-Museum zugesandt werden.

Rom, 10. Mai. Wie der „Corriere di Catania" meldet, wirst der Aetna seit einigen Tagen viel Asche aus, wobei dicke Rau säulen cinem neuen Krater entsteigen, welcher sich in dem Raume zwischen dem Centralkrater und den Ausbruchsstätten des vergangenen Jahres gebildet hat. Die Scblammausbrüche bei Paternostro finden ebenfalls in erhöhtem Grade statt.

Der Vorstand des Zoologischen Gartens hat, um den Cinheimischen und den vielen zur Pfingstzeit hier weilenden Fremden den Zutritt zum Garten zu erleichtern, den Beshluß gefaßt, den ermäßigten Eintrittspreis von 50 Z für Erwachsene und 25 § für Kinder unter 19 Jahren nicht aur für den ersten und zweiten Pfingstfeiertag, an welchen beiden Tagen außerdem Früh! und Nachmittagskonzerte stattfinden, gelten zu lassen, sondern dies mal au für den Dienstag. An diesem Tage beginnt das Konzert um 4 Uhr Nachmittags. Die Frühkonzerte am ersten und zweiten Pfingstfeiertage nehmen ihren Anfang um 6 Uhr Morgens. Die Wagen der Pferde-Eisenbahn fahren auf allen Linien von 5 Uhr früh an nach dem Zoologischen Garten.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck; W. Elsner.

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

Diese Form, die zunä |

l Kriegs Bildhauers E. Hundrieser |

Mit feinem Takt hat der Architekt dafür gesorgt, daß die der |

welche für den

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger

„M 113.

Erste Beilage

Berlin, Sonnabend, den 15. Mai

Æ | Sus erate für ben Dents&en Reihs- u. Königk. Prenß. Staats-Anzeiger und vas Ceutral-Handels- register nimmt an: die Königliche Expediticun ves Deutschen Reichs-Änzeigers nud SKöniglit

Preußischen Staats-Auzeigers : Berlin, S. V. Wilhelm-Straße Nr. 82, M

-Saches. orladungen

1. Steckbriefe und Untersuch

2. Subhastationen, Aufgebote, u. dergl.

3.

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Verkäufe, Verpachtungen, Submiszienen etc.

Verloosung, Arnortisation, Zinszahlung Æ K. 6, W. von öffentlichen Papieren.

Ste@Æbriefe und Untersuchungs - Sachen.

adung. Der Wirthssohn Adolph Rudolph Friesfe. L 13. April 1855 zu Chrostowd Kreis Kolmar i. P. geboren, leßter Aufenthalt Schrott- haus, Kreis Obornik, wird beschuldigt, als Wehr- flihtiger in der Absicht, ih dem Cintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu ent- ziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreihtem militärpflihtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.-G.-B. Derselbe wird auf den 12. Juli 1880, Vormit- tags 9} Uhr, vor die Strafkammer des König- lien Landgerich18 zu Posen zur Hauptverhandlung geladen. Bei unents{chuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nah §. 472 der Straf- prozeßordnung von der Königlichen Regierung zu Posen über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt wer- den. Posen, den 2%. April 1880. Königliche

Staatsanwaltschaft.

u Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen und dergl.

Subhastatious-Pateut und Aufcebot.

In Sachen der Firma Ed. Lax und Comp. zu Minden, Klägerin, iten

den Händler Diedrihb Schwick zu Raddestorf,

ten, E Weg E L oll die auf Antrag der Klägerin in and gé- N Brinksizerstele Nr. 19 zu Reddestorf sammt Zubehör an Gebäuden und den in der Grundsteuer-Mutterrolle von Raddestorf unter Ar- tikel 19 beschriebenen Grundftückden von zusammen 2 Hektar v0 p d E Größe in dem an iesiger Gerich1sftelle au l, M aT, den 29. Juni 1880. orgeus 11 Uhr, anberaumten Termine öffentli meistbietend verkauft werd-.n, wozu Kaufliebhaber sich einfinden wollen. Alle, welche an den vorstehend beschriebenen Jm- mobilien Gigenthums-, Näher-, lehnrechtliche, fideiklommifsarishe, Pfand- und andere dingliche Rechte, insbefondere auch Servituten und Neal- berechtigungen zu haben vermeinen, werden auf- gefordert, solche Rechte in dem anberaumten Ter- mine anzumelden, widrigenfalls sie derselben im Ver- hältnisse zum neuen Erwerber verlustig gehen. Der demnächstige Auss{lußbescheid soll nur dur Anshlag an hiesiger Gerichtstafel veröffentlicht werden. j Stolzenau, den 4, Mai 1880. y Königliches Amtsgericht I. gez. Meiners. Beglaubigt : E. Wienecke, Gerichtsschreiber.

[12339]

[11207]

Zwangsversteigerungs- Patent.

Die im G:undbuche von Ergste Band I, Blatt 53 auf den Namen der Ehefrau Maurers Diedrich Rosendahl, geb. Wilhelmine Spieckerschroer, zu Ergste eingetragenen Grundstücke Flur A. Nr. 590, 839/591, 838/592, 593, 657, Flur C. Nr. 131, 189, 198 der Steuergemeinde ECrgste, insgesammt ver- messen zur Größe von 5 Hekt. 26 Are 84 Q.-Mtr., tollen im Wege der Zwangsvollstreckung auf An- \srag eines Erben am

18, Zuni 1880, Nachmittags 5 Uhr, zu Grgste, im Lokale des Gastwirths Hengstenberg, versteigeit werden. i J

Der Reinertrag sämmtliher Grundstücke, nah welchem dieselben zur Grundsteuer veranlagt wor- den, beträgt 19 Thaler 20 Decem, der für die Ge- bäudesteuer ermittelte Nußungswerth der aufftehen- den Gebäulichkeiten 75 M.

Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab- {rift der Grundbuchtabelle und die etwa noch ein-

ehenden Abshäßzungen und anderen, die Grund- stüde betreffenden Nachweisungen sind in unserer Gerichts\hreiberei einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder anderweite; zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nit eingetragene Realrechte auf die zur Zwangsversteigerung stehen- den Realitäten geltend zu machen haben, werden salcorderk, dieselben zur Vermeidung der Aus- \{ließung vor oder im Versteigerungstermine, \pä- testens alis bis zum Erlaß des Aus\{hlußurtheils anzumelden.

0E Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages oll am

19, Juni 1880, Vormittags 10 Uhr, an der hiesigen Gerichtsstelle verkündet werden.

Hohenlimburg, den 24, April 1880.

Königliches Amtsgericht.

[12344] Ediktalladung und Aufgebot.

In dem hiesigen Stadtrentebuche finden fich unter dem 21. April 1849 zwei Einschreibungen, wonach die Wittwe des weil, hiesigen Bürgers und Kaufmanns Bethe Anna Margaretha Caroline iNrathilde, geb. Schulße, unter Verpfändung ihres n hiesiger Stadt an der Hökerstraße zwischen Rauschelbachs und Bredenkamps Häusern belegenen

Wohnwesens dem Kaufmann Julius Schulÿye zu Varel- zwei zu vier Prozent verzinéliche Kapitalien von 1000 Thlr. Gold und 800 Thlr. Gold \{uldig geworden ift.

Auf Autrag des Gläubigers, welcher den Verlust der ihm seiner Zeit zugestellten Anbferteangen jener Stadtremebuchs - Einschreibungen eidlich bekräftigt hat, werden die unbekannten Inhaber dieser Urkunden aufgefordert, fch in dem am

Sounabend, deu 3. Fut 1880, Mittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsftelle anstehenden Termine o gewiß zu melden, als andernfalls die bezeichneten eiden Urkunden für ungültig und wirkungslos er- ärt (mortificirt) werden sollen.

Stade, den 10. Mai 1880.

Königlibes Amtsgericht. L v. Wangenheim.

[12325] Oeffentliche Zustellung.

Durch Beschluß des K. Amtsgerihts Homburg vom 7. Mai 1880, wurde die öffentliche Zuftellung der im Auszuge nahfolgenden Klage bewilligt.

Zum Kgl. Amtsgerichte Homburg.

Klageschrift : auf Anstehen von Chriftian Bolliuger, Leinwand- händler, in Lambsborn wohnhaft, Kläger, vertreten durch Geschäftsmann « in

Ludwig Clemens,

Homburg,

gegen

Christian Triem, Tagner, früher in Bechhofen

wohnhaft gewesen, dermalen ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort abwesend, Beklagten :

Kläger hat an den Beklagten für demselben im Jahre 1875 verkauften Kölsch und bis zum 18. De- zember 1879 berechnete Zinsen den Betrag von 39 6 43 S, verzinelih seit 18. Dezember 1879 an, zu fordern, kann aber auf gütlihem- Wege keine Zahlung erhalten, weßhalb Kläger den Beklagten in die von dem Herrn Kal. Ober-Amtsrichter zu Homburg zu bestimmende Sißung d:s8 K. Amts- gerichts Homburg zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreites vorladet mit dem Antrage:

Es gefalle dem Kgl. Amtsgerichte, den Be- flagten zu verurtheilen, an den Kläger eine Summe von dreißig neun Mark 43 S, ge- schuldet für von demselben im Jahre 1875 Täuflih erhaltenen Kölsch und bis zum 18. De- zember 1879 berechnete Zinsen, nebst Zins à 5°%/ vom 18. Dezember 1879 an, eine angemessene Mandatarsentshädigung und die Kosten des Prozesses zu bezahlen; auch da3 zu ergehende Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären.

Beweis durch Zeugen eventuell Eid.

Homburg, den 7. Mai 1880.

Der Bevollmäctigte. Gez.: Clemens.

Wird zur Verhandlung obenstehender Sache Ter- min bestimmt auf Mitiwoh, den 30, Juni nächsthin, Vormittags 9 Uhr, im Sizungssaale des K. Amtsgerichts dahier.

Homburg, den 7. Mai 1880,

Der K. Ober-Amtsrichter. Gez.: Hatry.

Die bewilligte öffentlihte Zustellung an Christian Triem wird hierdurch vollzogen. Homburg, den 7, Mai 1880. Der K. Amtsgerichts\hreiber. Kaul,

[12347] Aufgebot.

Zur Erlangung eines Aus\ch{lußerkenntnisses Be- hufs seiner Eiutragung als Eigenthümer auf ein neu anzulegendes Grundbuchblatt hat der Pächter ee Latker, genannt Nünning, in Ortwidck,

irchspiels Wüllen, das Aufgebot der Parzelle Flur 8 Nr. 199/159 der Katastralgemeinde Wüllen nah der Vorschrift des §. 135 der Grundbuchordnung beantragt. :

Es werden daher alle Diejenigen, welhe Eigen- thum oder anderweite zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch be- dürfende Realrechte an diesem Grundstücke geltend zu machen haben, aufgefordert, dieselben zur Ver- meidung der Präklusion spätestens in dem an hiesi- ger Gerichtsstelle vor dem Amtsgerichts-Rath Zur- mühlen au

den 14, gui 1880, Morgens 10 Uhr, anberaumten Lermiue anzumelden. In demselben Termine wird das Aus\chlußurtheil werden.

Ahaus, den 30, April 1880.

Königliches Amtsgericht.

LLeD) Aufgebot.

Im Grundbuche von Epe Band 17 Blatt 34 Abth, 111. Nr. 3 stehen auf Parzellen Flur 2 Nr. 869/8, 863/9, 862/10, 1242/21, 1243/21, 1244/21, 22, 23, 30, 31, 32, 33, 4/412, 71, 72, 81,

lur 4 Nr. 106, / Flur 2 Nr. 861/4, 865/4 und

78/49 der Katastralgemeinde Kirchspiel Epe für die Kirche zu Epe laut Schuldverschreibung vom 25. November 1795 fünfzig Reichsthaler Münflerish Darlehn nebst drei Prozent Zinsen und Kosten eingetragen. Die Schuldurkunde. vom 25. Novem- ber 1795 ist angebli verloren gegangen. Der Jn- haber der Urkunde wird aufgefordert, \pätestens in dem an hiefiger Gerichtsstelle vor dem Amtsgerichts- Rath Zurmühlen auf

verkündet

Oeffentlicher Anzeiger.

1886.

5. Industrielle Etabliseements, Fabriken und Grogzahandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen,

7. Läverarizche ÁÀzzeigen,

8. Theater-Auzeigen. | In der Börsen-

9, Familier-Nachriehten. / beilage. e

A

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expveditionen des „Jüuvalidenvank“, Rudolf Mosse, Haaseuficin & Vogler, G. L. Daube & Co., E, Silotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigeu- größeren

Annouecen-Buxreans. a

den 14. Juli 1880, Vormittags 114 Uhr, anberaumten Termine {eine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung derselben erfolgen wird. Ahaus, den 30, April 1880. : Königliches Amtsgericht.

[12364]

In Sachen der Herzoglichen Leihhaus-Anstalt zu Braunschweig, Klägerin, gegen den Shuhmacher irten Deike No. ass. 80 zu Woltwieshe, Be-

lagten, wegen Hypothekkapitals und Zinsen, werden nach geschehener Zwangsversteigerung alle Diejenigen, welche kraft eines dinglichen oder sonstigen Rechts vorzugsweise Befriedigung aus dem Bersteigerungs- erlôse beanspruchen, aufgefordert:

binnen zwei Wochén ihre Ansprüche mit'An- gabe des Betrages und Grundes -der Forderung bei unterzeichnetem Gerichte anzumelden

Zugleich is Termin zur Erklärung über den Theilung8splan, sowie zur Vornahme einer Ab- \(chlag8vertheilung auf

den 25. Mai 1880, Morgeus 10 Uhr, bestimmt.

Salder, den 5, Mai 1880, Herzogliches Amtsgericht. du Noi.

[12326]

Barbara Bauer, ledig, von Gänheim, welcché ein kuratelamtlich verwaltetes Vermögen von 270 4 besißt, ist nach Nord-Amerika ausgewandert und hat [es dem Jahre 1860 nichts mehr von sich hören afsen.

Auf Antrag des Karl Bauer und des Joseph Brust von Gänheim wird die Benannte aufgefor- dert, sich bis zum

Montag, den. Lo B fft. Jrs.,

r r, persönli oder \{riftlich anher anzumelden, widri- genfalls sie für todt erklärt wird.

Sämmtliche Erbbetheiligten haben ihre Interessen innerhalb derselben Frist wahrzunehmen, widrigen- falls ohne Rücksicht auf sie weiter verfahren würde.

SwWließlich ergeht an alle Diejenigen, welche über das Leben der Barbara Bauer Kunde geben können, die Auffordernng, hierüber bei dem unterfertigten Gerichte Mittheilung zu machen.

Arusteiu, den 10. Mai 1880.

Königliches Amtsgericht.

Hanfmaunu.

[12319] Ta Qung, Der Königliche Advokat und Rechtsanwalt Jo- hann Georg Flemish wurde wegen eingetretenen Todes heute in der Rehtsanwaltsliste des Königlichen Landgerichts dahier gelöst, Augsburg, den 11, Mai 1880.

; Der Königlicke Landgerichts-Präsident Köhler,

Verkäufe, Verpachtungen, Submisfionen 2c.

[11945] Submisfion.

Die von den im Laufe der diesjährigen Schieß- übungen verfeuerten Geshofsen aufgefundenen Spreng- stüde, N aus Gußeisen, Blei, Zink und Messiug, sollen auf dem Wege der öffentlichen Submission verkauft werden.

Käufer wollen ihre schriftliGen, postmäßig ver- \{lossenen Offerten mit dem Vermerk: „Submission auf Ankauf von altem Gußeisen 2c.“ versehen, bis zum 26. Mai 1880, Nahmittags 4 Uhr, franco an die unterzeichnete Kommission einsenden.

Die Bedingungen können im Bureau der unter- zeihneten Kommission eingesehen oder abschriftlich gegen Erstattung der Kopialien von dortselbsst be- zogen werden.

Schießplahz bei Jüterbog, dea 7. Mai 1880.

Schießplaz-Verwaltungs-Kommissiou.

11807] [ Freitag, den 21. d, Mt3,, Vormittags 10 Uhr, Lade im Wege des öffentlichen Submis- fionsverfahrens \ 800 kieferne Bettungsbohlen à 3 m lang, 30 cm breit, 8 cm ftarfk, 330 kiéferne halbe Rippenftücke à 0,9 m lang, 8 em ho, 16 em breit, 350 Tieferne ganze Rippenstücke à 0,9 m lang, 16 cm[] stark, 20 kieferne Bettungsrippen à 6 m lang , 16 om [J]

E

beschafft ‘werden.

Unternehmer haben ihre Offerten bis zu diesem

Zeitpunkte im Büreau Breite Straße 68 mit

der Aufschrift: „Submission auf Bettungs-

Material“ postmäßig verslossen einzureichen.

Die' Bedingungen gad im diesseitigen Büreau

egen, oder gegen Kopialien zu beziehen. pandau, deu 7, Mai 1880.

Artillerie-Depot.

[ V DUY Oeffentliche Submissiou.

Die Lieferung von 180 000 Kilogramm Holzkohlen soll durch öôffentlihe Submission vergeben werden. Die Lieferungsbedingungen liegen während der Dienststunden in mert Re ori zur Einsicht

aus; auch können dieselben abschriftlih gegen Er- stattung der S(hreibgebühren bezogen werden.

Postmäßig vershlosene, frankirte d mit d Aufschrift „Submission auf die Lieferun “on Holzkohlen“ deutlih versehene Offerten sind bis Lao Bee nelecmin rap den 31. Mai

Vormitta r, an un8 ;

Spandau, den 1. Mai 1880. E

Direktion der Artillerie Werkstatt.

(1166) BVefanntmachung.

Die Chausseegelderhebung

a, bei Bernickow (an der Königsberg - Soldiner Chaussee) mit der Hebebefugniß für 17 Meilen oder 11,25 km soll vom 1. Juli 1880,

._ bei Fürstenfelde (an der Königsberg-Cüstriner Chaufsee) mit der Hebebefugniß für 13 Meilen oder 11,25 km foll vom 1. November 1880 ab in Pacht gegeben werden.

Hierzu ift ein Licitationstermin

auf Freitag, den 21. Mai 1880, im Geschäfts rale Dee gaAs hau: i e olale der Kreis-Chaufseebau- - n erwe worden. y au pPactvedingungen können in dem bezeicneten Lokale vom 15. Mai 1880 ab, und lean in den Wochentagen von Vormittags 10’ bis 12 Uhr, ein- deen L, L um Dlelen werden nur solche Personen zuge- lafien werden, welche diopofitions ht; A c Une Abgabe ihres Gebots eine Kaution, 300 A baar oder in Staatspapieren, bei der Krei?-Chausseebau- Kasse deponiren.

Königsberg i. d. N,, den 4. Mai 1880.

Der Direktor des Chausseebáu-Comitées und Landrath. von Gerlach,

[12320] Bekanutmachung.

Die Lieferung von 2 Orahtfeilen von je 125 m Länge und 25 mm Durchmesser soll im Submissions- E ver Pjos werden.

e Bedingungen im Wesentlichen dieselben wie bei unserm Ausschreiben vom 13. Mort d Is, liegen bei der Unterzeichneten zur Einsicht offen, können auch gegen Einsendung von 50 .Z Kopial- gebühren abfchriftlich bezogen werden, i

Offerten sind bis zum 10. Juni einzureichen, an welchem Lage, Mittags 3 Uhr, dieselben in Gegen- wart der etwa erschienenen Submittenten ers net werden, E Cto. 221/5.)

Dillenburg, den 4. Mai 1880.

Königlihe Berz -Inspektion. (082 Bekanntmachung.

Die zum Neubau einer Infanterie-Kaserne zu Altona erforderlichen :

Tischler-Arbeiten, veransblagt zu 26 846,77 M

Maler-Arbeiten, veranshlagt zu 8615,16

Klempner- Arbeiten, veranschlagt zu 8 565,20

Sclofser-Arbeiten, veranschlagt zu 8 169,50

Eisengu “Arbeiten, veranschlagt zu 4 371,00

Glaser-Arbeiten, veranshlagt zu 2 590,00 sollen im Wege der öffentlichen Submission Donnerstag, den 3, Juni d. J., Morgens 9 Uhr, im Geschäftszimmer der unterzeichneten Verwaltung Münzkaserne, große Johannisstraße Nr. 82 ver- dungen werden.

Die Bedingungen nebst den Kostenanschlägen liegen ebendas.lbsst während der Dienstftunden, Vormittags von 8—12 Uhr und Nachmittags von 3—6 Uhr, zur Einsicht aus.

Altona, der 13, Mai 1880.

Königliche Garnison-Verwaltung.

[12324 „Oeffentliche Submission auf 133 000 kg Schwefel.“

Termin am 17, Juni, Vormittags 10 Uhr. BEngungen find im Büreau der Pulverfabrik ein- zusehen.

Uebersendung der Bedingungen kann gegen porto- freie Einzahlung von 0,50 Æ erfolgen, Proben nit unter 1 kg sind bis spätestens den 3. Juni einzusenden.

Hanau, den 13. Mai 1880.

Direktion der Pulverfabrik bei Hauan,

Die Lieferung der Schrei- ner-, Glaser- und Sclofser- arbeiten für ein Beamten- Wohngebäude auf Bahnhof Niederhone soll im Wege

i dum der öffentlichen Submission verdungen werden und ift hierzu Termin auf Montag, den 31. Mai 1880, Barmittaga 11 hs, in meinem Bureau anberaumt. Bezügliche Offerten

nd versiegelt und frankirt, mit entsprechender Auf- chrift versehen, bis zur festgeseßten Terminsstunde einzusenden. Später eingehende oder nicht be- dingungsmäßige Offerten bl:iben unberück Ge Zeihnungen und Bedingungen können vor n meinem Bureau eingesehen, auch Submissions- forgnare gegen Erstattung der Kopialien von da ezogen werden.

Göttiugen, den 10. Mai 1880, Der Königliche Eisenbahnu-Bau- und Betriebs-

nspektor. Kirastem.