1880 / 122 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 27 May 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Berlin, 27, Mai 1880.

In dem soeben ausgegebenen 5. (Mai-) Heft 26. Bandes (1880) von Petermanns Geographishen Mittheilungen, her- auêgegeben von Dr. E. Behm (Gotha, Justus Perthes), findit sich ein interessanter Beitrag des Herausgebers über die Goldfelder von Wasfa im Binnenlande der afrikanishen Goldküste (mit Karte), wo ein Deutscher, Paul Dahse, als Betriebédirektor der Effaenta Gold Coast Mining Comçrany fungirt. Derselbe \{chreibt: Wo bisher die Stille des Urwaldes nur durch das Gekrächze d.r grauen Papageien unterbrochen wurde, wird in fkurzer Zeit an drei verschiedenen Papen das Getöse der durch Dampf betriebenen Poch- werke und Sägemühlen das Anbrechen einer neuen Zeit für das verkannte Westafrika verkündigen. Es war eine ergreifende Scene, als vcr nun 7 Monaten zuerst das Pochwerk auf der Be-

figung der französisch-englisben Compagnie in Gang geseßt wurde.

ir, ämmtliche in Wassa befindliche Europäer, waren gegenwärtig,

16 .an der Zahl. De Könige von Wassa und Apinto nebst ihren

Häuptlingen waren erschienen, auch viele der Eingeborenen hatten

sih eingefunden. Kaum aber fing das Pohwerk an zu arbeiten, so strômte in unglaublich kurzer Zeit die ganze Bevölkerung der um-

liegenden Dörfer, durch das bis dahin unbekannte Geräusch auf- geshreckt, herbei, und Tausende von Negern standen dicht gedrängt

am Fuße des Abhangs und ftaunten das Werk an ein nie zu ver- gessendes Bild. Jn demselben Heft schildert C. Martin den „bewohn- ten Theil von Chile im Süden des Val!diviaflusses“ (mit Karte), wo in den Hauptorten Valdivia, Union, Rio Vueno, Osorno und besonders in dem ganzen Departamente von Llanquihue, namentlich in Puerto Montt, zahlreiche Deutshe wohnen und Dr. Wilh. Jurker seine „Reise dur die Libyshe Wüste nach den Natronseen (mit Karte); lcider ti! der leßte Theil deë Tagebuchs dieses Reisenden, welches die Schilderung einer Exkursion durch das Uadi Faregh, eine ausführliche Beschreibung der Klöster, sowie Mittheilungen über Flora und Fauna im Natron- thale enthielt, verloren gegangen. Weiter folgt noch eine Be- {prechung der bis jeßt vorliegenden Sektionen der Generalstabskarte des Deutschen Reichs in 674 Blättern, von C. Vogel, und ein Beitrag zur Geschichte der Handelswege in Ostsibirien, von Bernhard von Struve. Leßtere Aufzeichnungen über die Anlage einer Straße ron Ajan am Odcotskischen Meere nah dem FSlußgebiet der Lena sind, obgleich sie sih auf eine {on weit zurückliegende Zeit beziehen, gerade jeßt von Interesse, wo die praktische Verwendung jener Straße bevorsteht. Von Ajan uach Jakutsk besteht nämlich bereits eine von der russish-amerikanishen Compagnie erbaute Chaussee welche jedoch lange verlassen gewesen ift. In dem Monatsberiht wird das von Conring’she Werk über Marokko einer wissenschaft- liden Beurtheilung unterzogen und u. a. mitgetheilt, daß Ansa All d, J. eine neue danishe Erxpédition untere G. Holm nach Grönland abgegangen, sowie daß der italienishe Marine-Lieutenant G. Bove, Mitglied der Norden- skiöldshen Erpedition, eine Erforschuvgsreise nah dem Südbpol plaut. Die Reise ist auf 3 Jahre berechnet und würde 600 000 Fres. er- fordern. Der Expeditionsdampser \oll seinen Kurs über die Fallandsinseln nah dem Grahamlande nehmen. Dann will Bove das vermuthete Südpolarland von Osten nach Westen umfahren, und zwar soll zunächst die Gegend von Bellingshausens Alecxanderland und die Peterinsel untersucht, über das von Wilkes 1839 gesehene Land Klarheit geshafft und im Allgemeinen festgestellt werden, ob man es mit Inseln oder mit einer Landmasse zu thun habe. Im ersteren Falle will Bove südlich von den Inseln direït nach dem von Roß im Februar 1842 be- fahrenen Meerestheile im Osten des Victoria-Laudes zu gelangen suchen und darin überwintern. andernfalls aber dürfte die erste Ueber- winterung am Bellinghauscn-Lande geschehen und die Befahrung des Roß-Meeres erst im zweiten Sommer erfolgen. Die zweite Ueber- winterung ist bei d’Urville’'s Adélie-Land proj-ktirt. Längs Wilkes- Land und weiter westlich hofft Bove Oeffnungen zwischen Land und

P auferáte für den Deutschen Reichs8- und Königl. } Preuß. Staats - Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin 8W,, Wilhelm-Sraße Nr. 32.

Deffentlicher Anzeiger. A nehmen an: die Annoncen-Erxpéeditionen s

Eis zu finden, die ihm die Erreichung einer bohen Breite gestatten, bevor er bei der Kemp- oder der Enderby-Insel zum 3. Male über- wintert und die Rüdckehr antritt.

Als Ergänzungsheft Nr. 61 zu „Petermanns Mit"

theilungen“ erschien im Verlage von Justus Perthes in Gotha: |

„Die Serra da Estrella, Versu einer physikalish-geogra- phisben Beschreibung dieser Gebirgsgruppe, mit spezieller Berück- sichtigung ihrer forstli&en Verhältnisse“, von F. Rivoli, Ober- förster. -—— Das Estrellagebirge in Portugal is dem wissen- schaftlihen Publikum bither ziemli unbekannt geblieben, obgleich e8 wegen seiner geographishen Lage zwischen dem atlantisben Ocean einer- und dem centraliberishen Ge- birgssyftem andererseits eine besondere Beachtung verdient. Vit Benußung des vorhandenen ziemli lückenhaften Materials, welches die neuere poriugiesische Literatur (die Arbeiten ausländischer Beschreiber, wie Link's, find heute veraltet), hat der Verfasser daher hier feine eigenen Beobachtungen über das Klima des Gebirges (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Winde, Gewitter), über die Vegetation und namentli über die forstlihen Verhältnisse zusammengestellt. In letzterer Beziehung dürften die Daten über die Zuwachsverhält- nisse einiger Holzarten, wie Pinus maritima, Pinus pinea, Castanea verca, Quercus pedunculata, Betulus verrucosa, Alnus glutinosa, sowie die Bemerkungen üb.r die Wiederbewaldung der Serra für d:n Forstmann von vielem Interesse sein. Die Serra da Estrella ist nämlich gegenwärtig ein nacktes, unproduktives, wasserarmes Gebirge. Ungeheure Flächen von mehr oder weniger steil abfallenden GSehängen, welche zum Theil recht guten Gebirgsboden liefern, liegen entweder ganz unbenußt da oder dienen zu ärmlihem Weideland oder zur Erz-ugung von Haidesträuchern, aus welchen die Be- völkerung ihr dürftiges Brennmateri.l bezieht. Die landwirthschaft- liche, aus Oliven-, Wein-, Mais- uud stellenweis Getreidebau be- stehende Bodennußung in den Tkälern und den unteren Gebirgsstufen hat bei Weitem nicht diejenige Ausdehnung, welche sie haben könnte, wenn genügende Quellen vorhanden wären. Dazu kommt, daß das Hocgebirge an Verwitterungsboden von Jahr zu Jahr immer ärmer wird. Die dünnen Bodenschichten werden durch das Regenwasser nah unten gespült und mit ihnen die Samenkörner der Alpenpflan- zen und Futterkräuter, der Rest von Vegetation aber von Schafen und Ziegen gierig aufgcsuht und vernibtet. Die Zeit liegt daher nah der Ansicht d. s Verf. niht mehr f:rn, wo die Hocbpartien der Estrella ganz unproduktives nacktes Gestein zu Tage legen werden. Daß die Bewaldung des Gebirges eine Besserung dieser Zustände zur Folge haben und auf das Klima der Thäler und Hochebenen sehr günstig einwirken würde, unterliegt nach in anderen Ländern ge: machten Erfahrungen gar keinem Zweifel. Für diese tritt daher der Verfasser mit Wärme ein, indem er darauf hinweist, daß dadurch eine Ausgleihung der relativen wie absoluten Técmperaturextreme, besonders der hohen Maxima des Sommers, eine Vermehrung der Lustfeuchtigkeit der Sommerperiode, eine günstigere Vertheilung der Regcnmenge und vor Allem eine Vermehrung der Som- merniederschläge würde herbeigeführt werden. Alles dies aber würde eine Quelle des Wollstandes und des Reichthums für Staat und Gemeinde eröffnen, namentlich würde das Boden- kulturkapital bei dem {nellen Zuwachs der Holzarten in diesem bewunderungswürdigen Klima noch größere Zinsen tragen als in Mitteleuropa, wo die Forstwirthschaft sih {on jeßt mit jedem Fahre rentabler erweist, Daß übrigens die Bewohner sih dieser Einsicht keineswegs verschließen, beweist die Praxis der Gemeinde von Louzî, wo jedem Gemeindegliede das Net zusteht, einen beliebigen Theil des kTahlen Gebirgabhanges zu bepflanzen und einzushonen. Der auf- gezogene Bestand bleibt im Besiße des Unternehmers oder seiner Rechtsnachfolger und Erben bis zum vollständigen Abtrieb des Holzes; danach aber fällt der Boden an die Kommune zurück. Da eine Pat nicht gefordert wird, so ist dieses Bewaldungsgeschäft cin

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. . Industrielle Etablissements, Fabriken

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl,

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

Bs u. 8, W. von öffentlichen Papieren.

und Grosshandel. .… Literarische Anzeigen,

. Familien-Nachrichten,

. Verschiedene Bekanntmachungen.

. Theater-Anzeigen. / In der Börsen- beilage. M 58

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. #. w. von öffentlichen Papieren.

[13287 | Mortifikation verlorener 2c. Sä&;uldverschreibungen. Nach eidliher Versicherung der Betheiligten sind Jotgende Schuldverschreibungen der Landeskredit* ase:

Obligationen

über 200 Thlr.,

1, APIO, V1, C Ser. IX, Litt. D Nr. 1570 über 300 MÆ,

Ab), N, C. Ser. IN. Litt, V, Nr. 1117 über 150 M,

Abth. VIII. B. Ser. Litt. D. Nr. 1428 über

100 Thlr., Tbl VII. Ser. C. a. Nr. 18078 über 100 L

Abth. VII, Ser. F. a, Nr. 1095 über 25 Thlr., abhanden gekommen.

Gemäß dem §8. 6 der Verordnung vom 18. De- zember 1823 werden etwaige Inhaber dieser Papiere aufgefordert, sih baldigst unter Vorlage derselben bei der Landeskreditkasse zu melden, indem sonst für die Schuldverschreibung unter I. nah Ablauf dreier Monate von der demnähstigen zweiten Aufforde- rung an, welche nah Jahresfrist erfolgen wird, hinsihtlich der fünf Schuldverschreibungen unter Il. nach drei Monaten von heute an die Ertheilung von Duplikatscheiuen stattfinden und an deren Be- fißer die Zahlung des Kapitals zwei Jahre nah eingetretener Fälligkeit, fofern niht inzwischen die Original-Schuldvershreibungen vorgelegt werden, nach Maßgabe der §8. 14 und 16 des Gesetzes vom 295. Dezember 1869, die Landeskreditkasse zu Kassel betreffend, geleistet werden wird.

Kassel, den 20. Mai 1880,

[13527]

1880 ganz

Obligationen

v

Die Direktion oer Landeskreditkasse. ¿M G Wiesbaden, den 26, Mai 1880. E Der Ober-Bürgermeisier.

Harnier,

(18328) Bekanntmachung.

Der Gemeinderath der Stadt Wiesbaden hat bes{lossen, das durch Ausgabe von Partial-Obli- gationen aufgenommene 44% Stadtanlehen von 1 000000 M vom 1. September 1878 am 1. Sep- tember 1880 ganz abzutragen. Es werden daher die sämmtlichen Partial-Obligationen dieses An- lehens hierdurch zur Rückzahlung auf den 1. Sep- tember 1880 gekündigt, und findet von da an eine weitere Verzinsung derselben nicht mehr statt.

Die Sai der Partial-Obligationen erfolgt bei der Stadtkasse zu Wiesbaden oder nach Wahl der Inhaber bei dem Bankhause der Herren M, A. von Rothschild & Söhne zu Frankfurt a./M.

[13529]

Bei der Rückzahlung sind die vom 1. Juni d. J. an laufenden Zinsscheine (die Coupons Nr. 4 bis 10 infl.) nebst Talons mit abzuliefern. Der Be- trag der fehlenden Zinsscheine wird am Kapital ge- kürzt. Die Stückzinsen für die Mo ate Juni, Juli u. August d. Is. Kapitals besonders vergütet, und zwar bei Partial-

zu 200 M mit 2 M 25 S, I, Abth. VIII, C, Ser. VIIL, Litt, C, Nr. 599 L Wiesbaden, den 26, Mai 1880. Der Oberbürgermeister. Lanz. zu 100 Fl. mit 0,64 A O dde y ; 6,43 , Wiesbaden, den 26. Mai 1880. Der Ober-Bürgermeister.

Bekanntmachung. 10s

Der Geme'nderath der Stadt Wiesbaden hat be- \{lossen, das 44% Anlehen der Stadt vom 1. No- vember 1871 ad 216,000 Thlr. am 1. September abzutragen. sämmtlichen Partial-Obligationen dieses Anlehe..s hierdurch zur Rückzahlung auf den 1, September d, J. gelüudigt, und findet von da an eine Ver- zinsung derselben nicht mehr statt. Die Einlösung der Obligationen erfolgt bei der Stadtkasse zu Wiesbaden oder nach Wahl der Inhaber bei der Deutschen Vereinsbank zu Frankfurt a. M. Bei der Nückzahlung sind die vom 1, Mai 1880 an laufenden Zinsabscbnitte (die Coupons Nr. 8, 9 u. 10) nebst Talons mit abzuliefern. fehlenden Zinsabschnitte wird am Kapital gekürzt. Die Stückzinsen für die Monate Mai, Juni, Juli und August d. F. werden bei der Rückzahlung des Kapitals besonders vergütet, und zwar bei Partial-

zu 100 Thlr. mit 4 M 50 95, 200 F

Bekanntmachung.

Der Gemeinderath der Stadt Wiecbaden hat be- s{lofsen, das durch Ausgabe von Partial-Obliga- tionen des Bankhauses der Herren M. A. von Rothschild u. Söhne August 1865 aufgenommene 44 %/% Anlehen der in

Stadt Wiesbaden von 500000 Fl tember 1880 ganz abzutragen. sämmtlichen Partial-Obligationen dieses Anlehens hierdurch zur Rückzahlung auf den 1, September 1880 gekündigt und findet von da an eine weitere

werden bei der Rückzahlung des d D.

vom Kapital gekürzt.

tial-Obligationen :

« O e e OUO S

Lanz,

Es werden daher die (13421]

tionen dieser Anleihe: 817 1014 Der Betrag der s

2191 2422 ,

"

L 2185 2565 2834 .

Lanz. 1529 .

übeck an der Stadtkasse, . am 1, Sep- Es werden daher die Die

zahlt.

L SSE

Verzinsung d:rselben niht mehr statt. Die Ein- lôfung der Partial-Obligationen erfolgt bei dem Bankhause der Herren M. A. von Nothschild u. Söhne zu Frankfurt a. M. oder nach Wahl der Inhaber bei der Stadtkasse zu Wiesbaden.

Bei der Rückzahlung sind die vom 1. August ; an laufenden Zinéabschnitte (die Coupons Nr. 11 bis 20 incl.) nebst Talons mit abzuliefern.

Der Betrag der fehlenden Zinsabschnitte wird Die Stückzinsen für den Monat August d. I. werden bei der Rückzahlung (D 1982 des Kapitals besonders vergütet und zwar bei Par-

Lübeckische Staats-Auleihe von 1850, D

Die auf den 1. Juli 1880 ausgeloosten Obliga- Litt. A. Nr. 175 317 403 437 652

B, Nr. 18 33 264 438 459 463 676 805 882 1025 1421 1516 1549 1715 1889

v C. Nr. 124 390 432 646 678 867 952 983 1097 1416 10998 110 180 198 1828 1972 2076 2142

P, Nr. 84 307 355 407 549 556 632 696 829 830 908 1322 1418 1476

sowie die zu gleicher Zeit fälligen halbjährigen Hinscoupons Nr. 61 werden an den Werktagen vom 1. bis 15, Juli 1880 eingelöset:

in Berlin dur Herren Gebrüder Schickler und durch Herren Mendelssohn « Co.

zu Frankfurt a. M. vom 3./5. in Kanburg durch Herren Haller

an der leßteren von 9 bis 12 Uhr Vormittags.

bei den genannten Bankhäusern in Berlin und Hamburg bis zum 15. Juli 1880 nit erhobe- nen Beträge werden später nur in Lübeck be-

äußerst lobnendes, gan abgesehen davon, daß es der ganzen Gegend in dem oben angedeuteten Sinne Nutzen verspriht. Eingeleitet wird die interessante Abhandlung durch einen Auézug aus dem Tage- bude des Verfassers, einem Bruchftück aus der umfangreichen Reisebeshreibung in Nord- und Süd-Europa, welce er demnächst veröffentlichen will.

Das Programm für das-IV. \chlesische Musikfe T nunmehr definitiv festgestelt. Am 13. Juni kommt A. R Oratorium „Das verlorene Paradies“ zur Aufführung; am 14. Juni Ouverture und Scenen aus Mozarts Idomeneo, Beethovens Symphonie Nr. 7 und Mendelssohn-Bartholdys „Die erste Wal- purgisnahcht“; am 15. Juni Symphonie F-dor von L. Deppe, Beethovens Klavierkonzert C-dur, Duett aus Webers Euryanthe. Pfingsten, Chor von F. Hiller; Chor aus Händels „Maccabaeus* fowie noch zu bestimmende Vorträge der Solisten. Die Direktion hat Hr. Ludwig Deppe-Berlin. Die Sopranpartien singen Fr. Marie Wilt, K. K. Kammersänzgerin aus Frankfurt a. M, und Frl. Beate Wüerst aus Berlin ; als Mezzo-Sopran is Frl. Aafke Knypers in Amsterdam, als Altistin Frl. Helene Knapp aus Breslau, als Tenor Hr. Dr. G. Gunz, Königl. Kammersänger in Hannover, als Baß Hr. Carl Hill, Großherzogli medcklenburgisher Kammersänger in Aen, und als Pianistin Frl. Anna Steiniger in Berlin ge

onnen.

Im Goethehügel in Sesenheim fand, wie die „Elf.-Lothr. Ztg.“ mittheilt, eine Aus8grabung statt, bei welcher zuerst ein roh- geformter irdener Teller und eine eiserne Pfeilspiße gefunden wur- den. Das Metall wies auf die natceltische Zeit, welche im Elsaß {hon im ersten Jahrhundert vor Christi Geburt beginnt. In größerer Tiefe fanden sich darin ein Schädel und das Oberstück einer antifen Kanne mit \{öngeformtem Henkel, Ausguß, Hals und einem Stü des Bauches, weiter eine Münze, welche über das Zeitalter der Be- stattung Aufsbluß gab. Es war ein fkleines Kupferstück, so groß wie ein Pfennig, aber ziemlich die. Die Auf- \chrift ergab D(ominus) N.oster) BADVILA REX, un- len im Kranze noch der Rést eines x (= Denay)? auf der Rüdseite, so weit sie lesbar ist, FELIX T..,, VS, in der Mitte ein nah rechts gewenditer Kopf. Die Inschrift ist zu ergän- zen Tl(icin;, VS, der Namen der Stadt Ticino in Oberitalien, die als Frauengestalt in der Mitte abgebildet war. Badvila ist der heldenmüthige Ostgothenkönig, den die Historiker Totilas nennen : ersteres sein wirkliher Name in Koseform, leßteres ein Beiname, der wie lateinisch Naso den Langnasigen bezeichnet. Er fiel 552, und gleih na ihm brach das Ostgothenreich unter den Angriffen der Byzan- tiner z fammen. Unter Lotilas wurde der Theil Alemanniens, welchen Theodorih der Große vor Chlodwiz ges{üßt hatte, an die Frankenkönige abg.treten; und in diese UVebergangs8zeit fällt diese Münze. _Endlich kamen als geringe Reste noch zwei Stücke eines eisernen Scwertes, zerbrochene Cisensporen und zwei Helme zum Vor- schein, diese ganz in der Form der zur Zeit der BVölkerwanderung ge- tragenen und insofern freilich sehr interessant. Nur der obere Schädel war dadur bedeckt, eine abgestumpfte Spiße ragte noch darüber hinaus; dann \chloß sich an den Rand nach abnârts ein S'reifen, den gelegentlih auch Goldbänder und edele Steine ver- zieren mochten.

Gin höchst interessanter antiquarischer Fund ist, wie der „Hamb. Corr.“ mittheilt, in Norwegen bei Sandefjord von dem A Nikolaison gelegentlich der Ausgrabung eines Hünengrabes gemacht worden, 12 bis 15 Fuß unter dem Gipfelpunkt des Hügels ift man auf ein Schiff gestoßen, welhes vom Vorder- bis Hintersteven 60 Fuß Länge hat. C8 ist dies wohl das erste Vikingschiff (oder Knorr) von solcher Größe, welches man bis jeßt aufgefunden hat. Aa meint, daß es jedenfalls vom Anfang unserer Zeitreh- nung datirt.

„ZUvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein

& Bogler, G, L. Daube & Co., E, Schlotte,

Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen-Bureaus.

Den Coupons ift ein nach Terminen, Littera ai Nummern geordnetes, die Stückzahl und den Be- trag enthaltendes und unterschriebenes Verzeichniß uen e ausgelooscten Obligationeu werden üb N Zülligleitötermin hinaus nicht weiter Ger: E N nos O MIeR: von der en Ausloosung, fällig im I 74: Tit C Nr o N : R S A O0 von der 43sten Ausloosung, fällig im 77; Litt, D, Ne. 96 Le0 e N Thlr, von der 44ften Ausloosung, fällig im Juli 1877: D, A NIOOO Thlr. von der 4östen Ausloosung, fällig im Januar 1878; D O S N00 Thlr. von der 46sten Ausloosung, fällig im Juli 1878: M N 43 , à 500 Thlr. a Dn A i, ut S O von der en Ausloosung, fällig im 1879; Litt, C, Nr. 599 2280 . | da J Tblr: von der 48ften Ausloosung, fällig im Juli 1879; O E . à 200 Thlr. L dort Aaron R „a U von der en Ausloosung, fällig im F 1880; U B U, 12420 # | E E A Tblr: O Die Auëloosung von ferneren 21 600 Thlr. diefer 4 a a safeang 12 Ae Ae 1881, wird am ¿ QUU j ittags 1: r, im hiesi hause stattfinden. n Lübeck, den 24, Mai 1880. Das Finanzdepattement.

A S S O S A T C A E DLD E R

[13540] Bekanutmachung.

Die vakante Stelle des duitten Geistlichen an der hiesigen evangelischen Kirche soll des Baldigsten wieder beseßt wcrden, Das “Jahreseinkommen be- trägt 2700 Mark einshließlich der Stolgebühren im Betrage von 1281,65 4, für welch letteren indeß eine Gewähr nicht geleistet wird. Wabl[- fähige Bewerber, welche auf die Stelle reflektiren, werden ersucht, ihre Meldungen nebst Lebenslauf bis zum 30, Juni cr. hierher gelangen zu lassen.

Grüube: g i. Schl., den 25, Mai 1880.

Der Magistrat Kampfmeyer.

Nedacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Ke el.) Druck: W. Elsner. Fünf Beilagen (eins{hließlich Börsen-Beilage).

. à 1000 Thlr.

à 000

A 200

.& 100

Söhle & Co., Berlin:

Erfte Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Sklaats-Anzeiger.

122

Königreich Preußen.

Drr vrlegiut m

wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Kreis- anleihesheine des Kreises Stein furt im Betrage von 350000 M

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c- Nachdem die Vertretung des Kreises Steinfurt auf dem Kreistage am 29. November 1879 beschlossen hat, die zur Tilgung der Kreis\schulden erforderlihen Mittel im Wege einer Anleihe zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der Kreisvertretung, zu diesem Zwecke auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen vesibeue, Sei- tens der Gläubiger unkündbare Anleihesheine im Betrage von 350 000 Æ aus8ftellen zu dürfen, da fich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger noch der Schuldner Etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des §. 2 des Geseßes vom 17. Juni 1833 zur Aus- stellung von Anleihesheinen zum Betrage von 350 000 4, in Buch- staben: Dreihundert und Fünfzigtausend Mark, welche in folgenden

Abschnitten: 150000 M zu 1000 M 160000 900 - 40000-, “* 900:

zusammen 350 000 : : :

nach dem anliegenden Muster auszufertigen, mit Vier vom Hundert jährli zu verzinsen und nah dem festgestellten Tilgungsplane mittelst Verloosung jährlich vom 1. Juli 1880 ab mit wenigstens 1,2887 vom Hundert des Kapitals unter Zuwachs der Zinsen von den ge- tilgten Schuldverschreibungen zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrlihe Genehmigung ertheilen. Dieselbe erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihescheine die daraus hervorgegangenen Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums verpflihtet zu sein. Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung Seitens des Staates nicht übernommen. S :

Urkundlih unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Instegel.

Gegeben Berlin, den 20. April 1880.

Wilhelm,

Graf zu Eulenburg. Maybach. Bitter.

Hofmann.

Provinz Westsalen. Regierungsbezirk Münster. Anleiheschein

des Kreises Steinfurt.

BUGitabe. Ny uk Mark Reichswährung. Ausgefertigt in Gemäßheit des landesherrlihen Privilegiums vom (Amteblatt der Königlichen Regierung zu Münster vom e L Nr. Silèé., und Geséb-Sammtlung für 188 Se. LOUTende L.)

AU Grund Leo unte Allerhochs} genehmig- ten Kreit tagsbes{lusses vom 29. November 1879 wegen Aufnahme einer Schuld von 350 000 & bekennt si der Kreisausschuß des Kreises Steinfurt Namens des Kreifes durch diese, für jeden Inhaber gültige, Seitens des Gläubigers unkündbare Verschreibung zu, einer Därlehns\{chuld von Mark, welche an den Kreis baar gezahlt worden und mit Vier vom Hundert jährli zu verzinsen ift.

Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 350000 # erfolgt nach Maßgabe des genehmigten Lilgungsplanes mittelst Verloosung der Anleihescheine in den Jahren 1880 bis spätestens 1915 ein- \{ließlich aus einem Tilgungsstocke, welcher mit wenigstens 1,2887 vom Hundert des Kapitals jährlich unter Zuwachs der Zinsen von den getilg- ten Schuldverschreibungen gebildet wird. Die Ausloosung geschieht in dem Monate Mai jeden Jahres. Dem Kreise bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungsstock zu verstärken, oder auch sämint- lihe noch im Umlauf befindliche Anleihescheine auf einmal zu kündigen. Die durch A Os Tilgung ersparten Zinsen wachsen ebenfalls dem Tilgungsstocke zu. ;

A Aula oon: sowie die gekündigten Schuldverschreibungen werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welhem die Rückzahlung erfolgen soll, öffent- lih bekannt gemacht. Diese Bekanntmachung erfolgt sech8, drei, zwei und einen Monat vor dem Zahlungstermine in dem Deutschen Reichs- und Preußischen Staats-Anzeiger, dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Münster, in der zu Münster erscheinenden Provinzial-Zeitung, in dem daselbst erscheinenden Westfäliscben Mer- kur, im Steinfurter Kreisblatte und in dem Münstershen Anzeiger. Geht eines dieser Blätter ein, so wird an dessen Statt von der Kreisvertretung mit Genehmigung des Königlichen Regierungs-Präsi- denten in Münster ein anderes Blatt bestimmt. :

Bis zu dem Tage, wo folchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlihen Terminen, am 2. Januar und am 1. Juli, von heute an gerechnet mit Vier vom Hundert jährlich ver- zinset. :

ie Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Nüdtcale Ver: lies gewordenen Zinsscheine, beziehungsweise dieser Schuldverscreibung bei der Kreiskasse zu Burgsteinfurt und bei dem Bankhause Lindekamp und Olfers zu Münster und zwar auch in der nah dem Eintritte des Fälligkeitstermins folgenden Zeit. Mit der zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten Schuld- verschreibung sind auch die dazu gehörigen Zinsfcheine der sp- teren Fälligkeitstermine zurüczuliefern. Für tie fehlenden Zins- \{heine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die gekün- digten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nah dem Rückzahlungstermine nicht erhoben werden, sowie die inner- halb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, nit erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten des Krei- es. Das Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder vernichte- ter Schuldverschreibungen erfolgt nah Vorschrift der &8, 838 und ff. der Civilpcozeßordnung für das Deutsche Reich vom 30. Januar 1877 (R. Ges. Bl. S. 83) beziehungsweise nach 8. 20 des Ausführungs- glevee zur Deutschen Civilprozeßordnung vom 24. März 1879

es. S. S. 281. E . ne können weder aufgeboten noch für kraftlos erklärt

werd A Toll Demjenigen, aue den Verluft von Zinsscheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei der Kreisverwaltung anmeldet und den stattgehabten Besiß der Zinsscheine durch A zeigung der Schuldverschreibung oder on in glaubhafter Weise dar- thut, nah Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der gets und bis dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung

ezahlt werden. i: :

E It dieser Schuldverschreibung sind halbjährige Sine an, s zum Schlusse des Jahres 1884 ausgegeben; die ferneren Z g \cheine werden für fünfjährige Zeitabschnitte ausgegeben een e Ausgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt e er Kreiskasse in Burgsteinfurt gegen Ablieferung der der ä ten Zinsscheinreihe beigedruckten Anweisung. Beim Verluste der E weisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreihe an den Jnhaber der Schuldverschreibung, sofern deren Vorzeigung rechtzeitig

geschehen ift.

Berlin, Donnerstag, den 27. Mai

i it d ierdurch eingegangenen Verpflichtungen vit tes Ateis: mit A Vermögen und mit seiner Steuerkraft. Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt. h den E Unterschrift des Landraths. Steinfurt.

: Die Anleihescheine sind außer mit den Unter- sbriter Va E und zweier Mitglieder der Finanzkommis- sion des Kreises mit dem Siegel des Landrathes zu versehen.

Regierungsbezirk Münster. Zinsf E eibe zu der Schuldvershreibung des Kreises Steinfurt, Buchstabe . .. M b Mark r

zu vier vom Hundert Zinsen über Pfennig.

Provinz Westfalen.

Der Inhaber dieses Zins\heines empfängt gegen dessen Rük- gabe in der Zeit vom 2. Januar (bezw. 1. Juli) 1... ab die

Zinsen der vorbenannten Schuldverschreibung für das Halbjahr vom e Ten mit

Mark . . . . Pf. bei der Kreiskasse zu Burgsteinfurt, auch A ven ae R ina a und Olfers zu Münster. urgsteinfurt, den . . ten : 4 Do Finanzkommission des Kreises Steinfurt. (Unterschriften.)

Dieser Zinsschein is ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fällig- keit erhoben wird. i :

Anmerkung. Die Namensunterschriften der Mitglieder der Finanzkommission können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namens- unterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Provinz Westfalen. Regierungsbezirk Münster. Anweisung zum Kreisanleiheschein des Kreises Steinfurt. Buchstabe. M Uber. . . Mark.

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu der obigen Schuldverschreibung die . . te Reihe von Zinsscheinen für die fünf Jahre 1. . . bis... 1... bei der Kreis-Kommunalkafsse zu Burgsteinfurt, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen si ausweisenden Inhaber der Schuldverschreibung dagegen Widerspruch erhoben wird.

Burgsteinfurt, den . | I

Die Finanzkommission des Kreises Steinfurt. (Unterschriften.) :

Anmerkung. Die Namensunterschriften der Mitglieder der Finanzkommission können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedrucit werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namens- unterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Lie Anweisung is zum Unterschiede auf der ganzen Blatt- breite unter den beiden leßten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken.

._. ter Zinsfcein. ter Zinsswein.

Anweisunz.

Nr. 26 des „Amtsblatts des Reichs-Postamts“ hat folgenden Inhalt: Verfügungen: vom 21. Mai 1880: Post-Dampf- \chiffoerbindungen mit Dänemark und Schweden ; vom 20. Mai 1880: Statistik des Waarenverkehrs; vom 21. Mai 1880: Einsendung der Kontrollisten über ausgezahlte Postanweisungen; vom 14, Mai 1880: Wegfall der Ermittelung des Gewichts eisenbahnza) lungspflichtiger Postsendungen auf der Berlin-Görlißer Eisenbahn. :

Archiv für Post und Telegraphie. Beiheft zum Amtsblatt des Reichs-Postamts. Herausgegeben im Austrage des Reichs-Postamts. Heft 9. Mai 1880. Inhalt: Aktenstücke und Aufsäße: Das dänische Seepostwesen. Drucksachen, Muster- sendungen und Waarenproben. Helgolands Postverkehr. Die Eisenbahn dur das Euphratthal. Kleine Mittheilungen: Ver- wendung des Hughes-Apparates auf dem Kabel zwischen Marseille und Algier, Lelegraphenneß von Australien. Ueber die Post- verhältnisse der Argentinishen Republik. Die neue Forthbrüde in Schottland. Zeitschriften-Ueberschau.

Nr. 12 des Armee-Verordnungs-Blatt s hat folgenden Inhalt: Gesetz, betreffend Ergänzungen und Aenderungen des Reichs- Militärgeseßes vom 2. Mai 1874. Vom 6. Mai 1880. Verlegung des Stabsqguartiers des. 1. Bataillons (Rosenberg) 4. Oberschlesischen Landwehr-Regiments Nr. 63 von Rosenberg nach Creuzburg und dem- nächstige anderweitige Benennung des beregten Bataillons, Ent- schädigung der Offiziere des Beurlaubtenstandes für Abhaltung von Kontrolversammlungen. Mittheilungen über die Wiederbeschäfti-

ung von pensionirten Beamten im unmittelbaren Staatsdienste. Vorschrift für die Verwaltung der Artillerie-Depots. Instruktion für die Artillerie-Depot-Inspektionen. Instruktion über die persön- lien Verhältnisse des Zeug-Personals. Vorschrift über das Ge- \{äftsverfahren bei den technischen Revisionen im Bereiche der Ar- tillerie-Depots. Vorschrift für die Verwaltung der Laboratorien bei den Artillerie-Depots. Sommer-Fahrplan der Militär-Eisenbahn. Geschäftsordrung für die Festungs-Bau- Kassen vom 11. März 1880. Feldpost-Dienstordnung. Erläuterung zu §. 129 des Reglements über die Naturalverpflegung der Truppen im Frieden. Abänderungen und Nachträge zu den Exerzier-Reglements für die uß-Artillerie und der Instruktion über die Bedienung. Servis- ape der Dienstwohnungsinhaber bei Verseßungen. Nach- trag zum Verzeichniß der höheren Lehranstalten, welche zur Ausstel- lung von Zeugnissen über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Militärdienst berechtigt sind. Ab ibr mer im Aushevungsbezirk Hammelburg für 1879. Gebührnisse auf Urlaub erkrankter Mannschaften. Eröffnung der Eisenbahn- strede Peiskretsham-Borsigwerk. Beförderung der behufs Ver- passens künstlicher Glieder einbeorderten Invaliden auf Eifenbahnen. Reise- und Umzugsgebührnisse der Unterärzte. Eröffnung der Eisenbahn Niedermendig-Mayen sowie der Eisenbahnstrecken Betten- hausen-Cassel und Eshwege-Leinefelde. Feier des Todestages des Herzogs Leopold von Braunschweig.

Gewerbe und Handel.

t8berict der Königlichen Direktion der Berlf r E Rb ahn berichtet über die Entwickelung

Her A während des Jahres 1879. Die Königliche Direktion tenstatièt im Mina des Berichts, daß bei der im Jahre 1879 im

_1880O,

Großen und im Ganzen fortdauernden Ungunst der wirthscchaftlichen Verhältnisse nicht erwartet werden durfte, daß der Verkehr auf den zu dem Berlin-Stettiner Eisenbahn-Unternehmen gehörigen Linien wesentli bessere Resultateergeben würde, als im Vorjahre. Es werde vielmehr {on als ein günstiges Ergebniß anzusehen sein, daß der beträhtlihe Rückgang in der Rentabilität des Unternehmens, der im Jahre 1878 einge- treten war, keine weiteren Fortschritte gemaht hat. Es weisen die Einnahmen aus dem Personenverkehr fowohl auf der Stammbahn wie auf den Vorpommerschen Zweigbahnen noch Ausfälle gegen dxs Vorjahr auf, dieselben werden aber zum Theil durch Mehreinnahmen im Güterverkehr ausgeglihen. Die Bemühungen, den Ertrag des Unternehmens durch Verringerung der Ausgaben zu erhöhen, sind in umfassendem Maße fortgeseßt worden. Der Sekundärbetrieb wurde im vergangenen Jahre auf die ganze Strecke Angermünde - Frank- furt a. D. ausgedehnt. Die Gesammteinnahme des vorigen Jahres bei den Stammbahnstrecken Berlin-Stettin-Stargard, Eberswalde-Frank- furt a. D., Angermünde-Freienwalde a. O.,, Ducherow-Swinemünde und Pasewalk-Mecklenburgische Landesgrenze betrug, eins{ließlich des aus dem Jahre 1878 mit 1102797 A übernommenen Bestandes 11,861,744 X Die Ausgabe, exkl. der auf die am 1. Juli v. I. beziehung8weise 2. Januar d. I. fällig gewordenen Zins- und Divi- dendenscheine Nr. 14 und 15 zu den Stammaktien mit 42% pro 1879 gezahlten Zinsen betrug 9513 277 M, bleibt ein Uebershuß von 2 348 467 H. Zur Zahlung der obigen Zinsen waren dagegen er- forderlich 2 951 887 M, so daß ein vom Staate zu deckendes Defizit verbleibt von 60&420 4. Bri den garantirten vorpommerschen Zweigbahnen Angermünde-Stralsund, Züssow-Wolgast und Stettin- Pasewalk hat die Einnahme nicht hingereiht, nah Berichtigung der Ausgaben, einschließlich der Beiträge zum Reservebaufonds (Erneue- rungsfonds) die Zinsen des in 4ßFprozentigen, vom Staate arantirten Prioritäts - Obligationen aufgebracten Anlage - apitals vollständig zu deken. Das Defizit bei den Zinsen der Vor- pommerschen Zweigbahnen beträgt 1 299 363 4, 53 739 H. weniger als im Jahre 1878, Die ebengedahten, vom Staate mit 43 °/0 garantirten Zweigbahnen haben si im vorigen Jahre mit 0,80 %/ gegen 0,65% im Jahre 1878 verzinst. Bei der Angermünde- Schwedter Bahn hat der vertragsmäßig der Berlin-Stettiner Stammkbahn gebührende Antheil an der Einnahme zur Deckung der Ausgaben nicht hingereiht. Das Defizit beträgt 9223 Æ 13 883 M weniger als im Jahre 1878 und hat aus Mitteln der Stammbahn gedeckt werden müssen. Die Betriebseinnahme der Stammbahnstrecken von 10 758 946 4 ist hinter der des Jahres 1878 um 159 566 H zurüdgeblieben. Aus dem gesammten Personen- und Güterverkehr hat sich gegen 1878 eine Vindereinnaßhme von 88048 A6 ergeben, auch bei den sonstigen Einnahmen hat si gegen das Vorjahr eine Mindereinnahme ron 71517 herausgestellt. Die Betrieb8aus8gaben des vorigen Jahres für die Stamm-Bahnstcecken von 9513 276 A stellen sich nach Abzug der Ausgaben, die aus dem Bestande des Jahres 1878 bestritten sind, und nah Abzug der Zinsen für die Prioritäts-Obligationen sowie des Zuschusses zur Verzinsung des Anlagekapitals der Hinterpommershen Bahnstrecken und der Amortisation, jedoch eins{ließlich der Beiträge zum Reservebaufonds (Erneuerungsfonds) auf 6853558 t (— 331 886 4). Der Re- servebaufonds (Erneuerungsfonds) der Stamm-Bahnstrecken {loß Ende 1879 mit einem Baarbestande von 3 268 207 M (+ 946 337 46); der Reservefonds {loß 1879 mit einem Bestande von 1040 474 Die Einnahme der Vorypommerschen Zweigbahnen von 2 823 657 bleibt hinter der des Jahres 1878 zurück um 2578 H Die Veo trieb8ausgaben der Vorpommerschen Zweigbahnen von 4 123 020 M stellen fich nach Abzug der Zinsen für das Anlagekapital, jedo ein- \{ließlich der Beträge, welhe an den Reservebaufonds (Erneuerungs- fonds) gezahlt sind, auf 2542 697 Æ (— 56 317 A). Der Reservebau- fonds der Vorpomwerschen Zweigbahnen hatte Ende 1879 einen Baar- bestand von 2455 531 4 (+306 130 46). Der Reservefond dieser Zweig- bahnen ift mit 32 178 # unverändert geblieben. Nach der Rechnung für die Angermünde-Schwedter Bahn ergiebt ih eine Brutto-Cin- nahme von 106 328 46 Hiervon ist an die Angermünde-Schwedter Eisenbahngesellschaft der vertragsmäßig auf 36 000 M festgeseßte Antheil gezahlt worden, so daß der Berlin-Stettiner Bahn für das vorige Jahr eine Einnahme von 70328 ä verblieben ift. Á Dreéden, 24, Mai. (Leipz. Ztg.) In dem 14. Geschäfts- jahre (1879) wurden vom landwirthschaftlichen Kredit- verein im Königreih Sachsen 2028450 M verloosbare, 121 575 M fündbare 49/6 Pfandbriefe, sowie 1489 850 M verlooss bare 44/6 Kreditbriefe, insgesammt 3 639 875 f gegen 1 130 000 M im Vorjahre verkauft. Der Zinsfuß der Einlagen wurde auf 3s °/o herabgeseßt, wodur der Gesammtbetrag der verzinslichen Einlagen auf über 1 Million Mark herabgedrückt und der größte Theil dieser Summe in Pfand- und Kreditbriefen wieder angelegt wurde. (8 wurden 1 595 000 Æ tilgbare und ca. 1268 700 „« kündbare Dar- lehne, zusammen 2863 700 #4 Hypothekendarlehne gegen ca. 903 000 A in 1878 gewährt. Die Zahl der Vereinsmitglieder verminderte sich von 7896 auf 7717 Personen, während die Stamme antheile sich von 5545 648 A im Vorjahre auf 5662236 A erhöhten. Am Jadres\{chluß betrug die Ziffer der verzinslihen Ein- lagen 7 133 772 M gegen 7797349 J in 1878, und waren 294 139 M Einlagezinsen zu vergüten. Die gewährten Darlehne be- ziffern sich auf 5 131313 A gegen vorjährige 2 936 016 M, wogegen an Rückzahlungen 2277 224 #4 geleistet wurden. An ausstehenden Darlehnen waren 29 595 215 A zu verzeihnen, gegen vorjährige 26 741 126 A Die Pfand- und Kreditbriefschuld hatte den Betrag von 20031 825 #, wofür ein Tilgungsfond im Betrage von 585 138 M vorhanden war. Die Effekten sammt Ziuscn repräsen- tirten einen Zeitwerth von 4389913 Die beiden Dresdner Hausgrundstücke hatten einen Buchwerth von 465 981 M mit en ÜebérsGuß von 35 854 A Der Geschäftsgewinn von 910 020 M läßt abzüglich der Zinsen, Abschreibungen 2c. einen Ueberschuß von 488 108 Æ zur Verwendung durch die Generalversammlung übrig. London, 24. Mal, bie, Gorr) Ute Zapun pp pes ellung der adelphia- un eading-Ei| - ei haft ete wie der „Times“ aus Philadelphia me S wird, große Aufregung verursaht. Die Aktien der Bahn waren e mehreren Tagen gefallen und \{lossen am Donnerstag zu d. die Zahlungseinstellung der Reading Coal und Iron Gompany ge- meldet wurde, gingen sie auf 15 zurück. Die Direktion der Eisen- bahngesellshaft beshloß sodann, die Zahlungen einzustellen. Die = mittelbare Ursache der Zahlungseinstellung war_ der Umstand, 209 eine beträchtlihe Anzahl von Noten mit Protest zurückam. è e Banken von Philadelphia \{nitten in Folge dessen der Bahn den Kredit ab und weigerten ih, deren Cheeks zu honoriren. An der Londoner Fondsbörse verursachte die Zahlungseinftellung am Sonns abend eine Panik in sämmtlichen amerikanischen Spekulationswerthen, Die Bonds der fallit gewordenen Bahn, die am Freitag noch zu N chandelt wurden, sanken auf 59 und ihre Aktien von 25 auf 1 Lieab, Erie Aktien und alle anderen amerikanischen Eisenbahnpapiere wurden mehr oder weniger in Mitleidenschaft gezogen.