1880 / 125 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 31 May 1880 18:00:01 GMT) scan diff

gestern fand in Lyon eine Versammlung von 500 ehe- maligen Zöglingen der von nicht erlaubten Drdensgemein- schaften geleiteten Kollegien statt. Zweck der Versammlung war, über die Mittel des Widerstandes gegen die Märzdekrete zu berathen. Eine Versammlung aller Pariser Sozia- listen auf den 3. Juni einberufen worden ; die Versamm- lung soll im Saale der Rue d’Arras abgehalten werden.

29, Mai. (W. T. B.) Die Abtheilungen der De- putirtenkammer haben heute die Mitglieder der Kom- mission zur Berathung des Antrags auf gerichtliche Ver- folgung des Herzogs von Padua wegen doppelter Aus- übung seines Wahlrechts gewählt. 7 Mitglieder der Kom- mission sind gegen den Antrag, 4 für denselben.

Das radikale Fournal „Mot d'Ordre“ veröffentlicht eine Zuschrift Rocheforts, in welcher derselbe den Polizei- Präfekten heftig angreift, weil sein Sohn bei der Demon- stration am leßten Sonntag von einem Polizisten einen Säbelhieb erhalten habe.

30. Mai. (W. T. B.) Anläßlich dex landwirth- shaftlihen Ausstellung in Nevers hielt der Mi- nister Cohéry eine Rede, in welcher er die Seitens der Regierung zu Gunsten der Landwirthschaft gethanen Schritte hervorhob und betonte, daß die günstige finanzielle Lage des Landes fortgeseßte Entlastungen gestatte. Der Minister {loß mit der Erklärung, daß Frankreih seinen friedlihen Weg fortseßen und dabei Achtung und Sympathien nah außen hin finden werde, während es im Jnnern die nothwendigen Re- formen vorbereite, ohne einem legitimen Rechte zu nahe zu rel und ohne sich durch irgendwelhe Ungeduld fortreißen zu lassen.

_ Italien. Nom, 29, Mai. (W. T. B.) Jn der heu- Ugen Sißung der Deputirtenkammer wurden Seitens des Finanz-Ministers die in der leßten Session nicht berathenen Geseßentwürfe vorgelegt und die Dringlichkeit für die Be- rathung der Mahlsteuervorlage beantragt. Die pro- visorische Finanzgebahrung pro Juni wurde ohne Diskusjion genehmigt. Die Dissidenten der Deputirtenkammer sind mit den Ministeriellen anläßlih der Wahl der 30 Mitglieder für die Budgetkommission in Verbindung getreten. Die Ministeriellen und die Dissidenten kamen überein, 16 Ministerielle und 9 Dissidenten in die Kommission zu wählen und 5 Plätze den Konstitutionellen zu überlassen. O O B) Die Veveveintunt der Ministeriellen mit den Dissidenten bezüglih der Wahlen für die Budgetkommission erfolgte, nahdem die Konstitutionellen sich geweigert hatten, die von den Dissidenten geforderte, das Verhältniß ihrer numerishen Stärke über- steigende Anzahl von Dissidenten auf die Kandidatenliste für die Budgetkommission zu seßen. Die gestern gewählten 24 Mitglieder der Budgetkommission gehören der zwischen den M'nisteriellen und den Dissidenten vereinbarten Liste an. Die Kandidaten der konstitutionellen Partei kommen bei den noh zu besezenden 6 Stellen zur engeren Wahl.

Türkei, Konstantinopel, 28. Mai. (W. Pr.) Die bulgarischen Gemeinden von Monastir, Prilip, Ochrida, Resnija und Florina haben der internationalen Kommission eine in 23 Artikeln abgefaßte Petition übersendet, in der sie die Gleihberehtigung des bulgarischen Elements im Sinne des Art. 23 des Berliner Vertrags bei Einführung der neuen administrativen Reformen verlangen.

Das „Reutershe Bureau“ meldet aus Konstanti- nopel vom 29.,, der Minister des Auswärtigen, Savas Pascha, habe in dem Bestreben, die s{hwebenden Fragen einer raschen Lösung entgegenzuführen, seinen Abschied an- geboten, falls ihm niht Vollmacht ertheilt würde, die bezüg- lichen Unterhandlungen ohne jegliche andere Kontrole als die des Sultans und des Großveziers weiterzuführen ; auh würde er keine anderen Rathschläge als Seitens des Großveziers annehmen.

30. Mai. (W. T. B.) Es verlautet, daß eine theilweise Veränderung des Ministeriums bevorstehend sei, um das Kabinet homogen zu gestalten; Said Pascha würde indeß den Vorsiß im Conseil behalten.

31. Mai. (W. T. B.) Nachdem der Sultan das Verlangen Jsmail Paschas, des vormaligen Khedive von Egypten, nah Egypten zurüdkehren zu dürsen, genehmigt hatte, hat Tewfi k Pascha dasselbe zurückgewiesen. Als darauf Jsmail Pascha erklärte, nah Konstantinopel kommen zu wollen, um den Schuß des Sultans anzurufen, ließ Said Pascha ihn wissen, daß er in diesem Falle seine sofortige Wiederentfernung zu ge- wärtigen habe.

Nach einem Telegramm der „Daily News“ aus Konstantinopel vom 29. d. M. hätte sih der Nath der Ulemas gegen die Hinrichtung Veli Mohameds, des Mörders des Dberst-Lieutenants Kummerau, und ebenso gegen eine Einmischung der europäishen Mächte in die türkische Verwaltung ausgesprochen.

Philippopel, 28. Mai. (Pr.) Dem Permanenz-Comité der Provinzialversammlung wurde das Projekt für eine Nationalbank vorgelegt. Der englishe Vize-Kon-

sul in Burgas, Brofil, wurde von der dortigen b ulgari Bevölkerung öffentlih mißhandelt. gen bulgarischen

Serbien. Belgrad, 28. Mai. (Pr.) Jn oppositionellen Kreisen wird die osfizióse Nachricht, daß die Set ition bei der Abstimmung über die Eisenbahnkonvention die S A e e E

ragujewaß, 29, Mai. . D. B.) Der Eisenba hn- ausschuß der Skupschtina hat Vie Arbeiten beendi m

ci Dienstag findet eine Plenarsißzung der Skupschtina att.

Nuߧland und Polen. St. Petersburg, 30, Mai. (W. T. B.) Das „Journal de St. Pétersbourg“ publizirt ein Schreiben des Fürsten Gortschakoff, in welchem derselb? seine unmittelbar bevorstehende Abreise nah dem Auslande anzeigt und allen denjenigen, welhe ihm während seiner Krankheit ihre Sympathie bekundeten, herz- lichen Dank ausspriht, Dem „Gol os“ zufolge wird der Minister des Jnnern, Makoff, am 2. Juni eine Reise in E Ote at Me Ai daRE Lee wird U. A. die S ydinst, Nishni-Nowgorod, Tschistopol, Kazan, Ufa, Astrachan und Zarizin besten. ads / |

Amerika. Washington, 29. Mai. (W. T. B.) Der Ausschuß des Senats für die Cu Bt e gelegenheiten empfiehlt die Annahme einer von beiden Häusern des Kongresses zu beschließenden Resolution, worin

unbedeutend, namentlih grüne Hopfen sind sehr rar. Eine ciniger-

Anbetrac(t des kleinen Angebots nicht zum Verkauf duängen. Die Preise find vollständig unverändert; sie lauten: Prima Hallertauer, Württemberger, Badische, Polen 135—160 4, mittel do. do. 90 bis 120 M, prima Elsässer 120—130 4, mittel 90—115 46; Aiscy- gründer und Marktwaare mittel 90—115 M.

Roheisen in den Stores belaufen sich auf 443 400 Tons gegen

265 200 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Howöfen 116 gegen 89 im vorigen Jahre. E

Norddeutschen Lloyd „Neckar“ ist hier eingetroffen.

Aufhebung derjenigen Beschränkungen, welhe für die Ein- fuhr von aus den Unionsstaaten kommendem Tabak in diesen Ländern bestehen.

Südamerika. Rio de Janeiro, 12. Mai. (Allg. Corr.) Aus Santiago de Chile ist hier folgende Depesche vom 11. d. eingegangen: „Drei Divisionen chilenischer Truppen stehen jeßt in Buenavista am Flusse Samos, 24 Meilen von Tacna, und erwarten dort eine weitere Division, die am 30. April Moquegua verließ. Die chile- nishen Truppen hatten große Entbehrungen zu erleiden und beim Ueberschreiten des Gebirges, sowie auf dem Marsche durch die Wüste mit ihrer Artillerie große Schwierigkeiten zu überwinden. Das Gros der Verbündeten steht im Dorfe Calana, 6 Meilen von Tacna entfernt. Eine Schlacht is nahe bevorstehend.“

_ Meldungen aus Buenos Aires zufolge seßt die chile - nische Flotte das Bombardement von Callao fort, und ernste Beschädigungen wären bereits den Docks sowie der Stadt dur das Feuer der cilenishen Fahrzeuge zugefügt, die sih außerhalb der Schußweite der peruanishen Batterien befänden. Die Einwohner flüchteten nah Lima, woselbst große Auf- regung herrscht. Es wird hinzugefügt, daß in Lima in Folge der hohen Lebensmittelpreise, die geseßlich geregelt werden, Unruhen stattgefunden hätten.

Nio de Janeiro, 30. Mai. (W. T. B.) Die chile n i- schen Truppen haben Tacna (im südlihen Peru) einge- nommen und sind in rashem Vormarsch auf Arica.

Neichdtags - Angelegenheiten.

Cassel, 29. Mai. (W.T. B.) Bei der Reichstagsersaß- wahl im zweiten Wahlkreise des Reg.-Bez. Cassel erhielten nach amtlicher Feststellung : der Berawerksbesißer Dr. Philipp Schwarzen - berg 8126, der Regierungs-Rath Dr. Bähr 1866, der Landgerichts- Rath Goebell 1553 und der Sozialdemokrat Wilhelm Frick 1519 Stimmen. Ersterer ist somit cewählt.

Landtags- Angelegenheiten.

Potsdam, 31. Mai, (W. T. B.) Bei der Ersaßwahl zumAbgecrdnetenhause an Stell? des verstorbenen Abg. Wulfs- hein wurde nach amtlicher Feststellung der Eisenbahndirektor a. D. Büchtemann in Berlin (liberal) mit 89 Stimmen gewählt. Der Gegenkandikat, Verwaltungsgerihtsdirektor Neuhaus (konf.), erhielt 74 Stimmen. Crefeld, 31. Mai. (W. T, B) Bei der heutigen Ersaßwahl zumAbgeordnetenhause erhielt der Kandidat der Centrumöpartei, Justiz-Rath Cornelius Trimborn in Cöln 132, der Kandidat der liberalen Partei, Seyffardt, 108 St. Ersterer ist somit gewählt.

: Gewerbe und Sandel. Nach Mittheilung des Helsingfors'er Dagblad hat die dort stattgehabte Versammlung der Gläubiger der im Konkurse befindlichen Borgä-Kervo Cisenbahn-Aktiengesellshaft beshl-sen, die Bahn nunmehr öffentlih an den Meistbietenden ¿u versteigern. Der Versteigerungstermin ist auf den 26, Oktober d. J, Mittags 12 Uhr, im Stationsgebäude zu Borgä angeseßt worden. Am 29. d. M. hat in Breslau die ordentliche Generalver- sammlung der S{lesishen Aktien-Gesellschaft für Berg- bau und Zinkhüttenbetrieb stattgefunden. Anwesend waren 17 Aktionäre, zusammen 21 882 Aktien mit 2173 Stimmen ver- tretend. Auf Vorlesung des Verwaltungsberihtes des Vorstandes über das Betriebsjahr 1879 sowie des Berichts der Revisoren, welche beide si gedruckt in den Händen der Aktionäre be- fanden, wurde Verziht geleistet und den Anträgen des Verwaltungérathes resp. Vorstandes gewäß: a, die Verthei- lung einer Dividende von 54%, b, die Zuschreibung von 159 492 M4, zum Re*ervefonds, c, die Ueberweisung von 10000 X zur Beamten- Pensionskasse, d. die Uebertragung des Restgewinnes per 13 217 4 auf das Jahr 1880 einftimmig genehmigt, sowie dem Verwaltungs- Rath Decharge über die Geschäfts-, Rehnungs- und Kasseaführung des Jahres 1878 ertheilt. Ebenso erklärte sih die Generalversamm- lung damit einverstanden, daß die Differenz von 5%, zwischen Pari- und Rückzahlungecours der drei Miütonen- Anleihe alljährlich aus dem Reservefonds entnommen wird. Nürnberg, 29. Mai. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held, Hopfen-Kommissionsgeshäft.) Die Geschäftslage am Markte ist in den leßten 8 Tagen keiner Veränderung unterworfen gewesen. Die Frage ist nach wie vor eine geringfügige, und es beschränkt die- selbe fich hauptsä blih auf guifarbige Waare. Die Zufuhren haben fortlaufend dieselbe Größe wie die Umsäße. Die Lagerbestände find

maßen namhafte Frage würde rasch fühlbare Lücken in den Vor- râthen enstehen lassen. Die Stimmung ist fest, da die Eigner in

Glasgow, 29, Mai. (W. T. B.) Die Vorräthe von

Verkehrs-Anstalten: New-York, 29, Mai. (W,. T. B.) Der Dampfer des

jahrs- Meeting. Auch gestern war der Besuch der Rennbahn ein überaus» starker. Leider verliefen die einzelnen Konkurrenzen nicht glücklich, son- dern endeten mit einem sehr {weren Unglücksfall. Bei der Früh- jahrs-Offizier-Steeple-Chase kam der Lieutenant voa Boddien Il. Lein Pen e ae D 17 fo unglüdcklich zu Fall, er \chwer verleßt wurde. ie Rennen verliefen in nachftehe. d

Reihenfolge; Sie begannen um 33 Uhr mit: | V

und ältere inländ, und österr.-ungar. Hengste und Stuk. Eins, ganz Reug. Dist. 1200 w. Der Sieger muß die Peitsche im nächsten Jahre vertheidigen auch bei veränderter Proposition. Das Rennen hatte 11 Unterschriften. vorigen Jahre war Graf H. Hendel von Donnersmarck sen., welcher in diefem Jahre die Vertheidigung der Peitsche dem 4 jähr. F. H. ePicklock“ überließ, der jedoch als leßter im Ziel ‘eintraf. Außer diesem Pferde erschienen noch drei andere Konkurrenten ; es siegte mit großer Ueberlegenheit des Fürsten Hohenlohe-Oehringen 4 jähr. br. H. „Donnerkeil* v, Savernake a. d. Stella 62 kg (Madden) mit 9 Längen Vorsprung gegen des Hrn. Maimund 3 jähr. br. H. eAndrafsy" v. Kingcraft a. d. Actreß 534 kg (E. Fisk), Zeit 1 Min, 15 Sek. Werth des Rennens 2800 & für „Donnerkeil“, Um 4 Uhr folgte diesem Rennen:

ältere inländ. Hengste und Stut,, die 1879 und 1880 kein Renn im Werthe von 6000 G oder darüber gewonnen haben. K Eins., halb Reug.

Berlín, 31. Mai 1880.

Berliner Rennbahn zu Hoppegarten. 1880. Früh- Uner Lag, Sountag, 30. Mal,

I, Goldene Peitsche und Staatspreis 2000 (A Für 3 jähr. 100 M

Sieger in diesem Rennen im

nenden Kampf des Fürsten Hohenlohe-O-hringen 3jähr. br. H. „An- dante“ v. Savernake a. d. Cantate (inkl. 1 kg extra) 534 kg (Madden) des Rittmstr. Graf:n Schlippenbah 3jähr. {chwbr. H. „Kronos*“ v. Rusftic a. d. Hymen (inkl. 1 kz extra) 53} kg (White- ley) mit einer Kopflänge {lug. Zeit 1 Minute 55 Sekunden. Werth des Rennens 2775 #4 für „Andante“. Dem Rennen folgte um 43 Uhr:

III. ODberbhof-Rennen. Staatsvyreis 1500 A, Für 3jähr. und ältere inländisde Hengste und Stuten. 100 A Eins., halh Reug. Dist. 2000 mw. Von den fünf Unterschriften, welche das Rennen aufwies, zahlten drei Reugeld, und am Pfosten erschienen: des Fürsten Hohenlohe-Oehringen 4jähr. br. H. „Blue Rock* v, Blue Gown a. d. Breeze (inkl. 5 kg extra) 67 kg (Madden) und des Frhrn. Ed. von Oppenheim 3jähr. F. St. „Fricka“ v. Mon- seigneur a. d. Walkyre 51 kg (Sopp). „Blue Rock* führte vom Fleck in mäßiger Pace mit immer wahsendem Vorsprung und siegte, wie er wollte, mit 25 Längen in 2 Minuten 20 Sekunden. Er erhielt den ersten Preis mit 1675 4. Um 5 Uhr folgte diesem Rennen:

IV. Veil chen-Handicap. Gradiyer Gestütspreis 1500 Herrenreiten. Für 3jähr. und ältere inländ. Pferde. 80 4 Eins, halb Reug. Dist. 2000 m, 8 Pferde waren zu diesem Rennen ge- nannt; drei von ihnen zahlten Reugeld, und am Ablauf erschienen fünf. Es siegte nah einem überaus spannenden Rennen und hartem Kampf des Lieut. von Treêsckow I. (Brandenb. Ulanen-Regiment Nr. 3) Gar. O D „Fadelträger“ v. Falfirk a. d. Hymen 78 kg (Reiter: Besißer), gegen des Fürsten Hohenlohe-Oehringen djähr, br. H. „Harmonium“ v. Buccander a. d. Lady Cecilia 82 kg (Reiter Erb- prinz vo.. Fürstenberg vom Garde-Hufaren-Regiment) mit einem kur- zen Kopf. Zeit: 2 Minuten 28 Sekunden; Werth des Rennens 1620 A für „Fadelträger". Diesem Rennen [chloß sich um 55 Uhr an:

V. Verkaufs-Handicap. Klubpreis 1500 A Für 3jähr. und ältere inländ. und österr.-ungar. Pferde. 100 4 Eins., halb Reug. Dist. 1600 m. Der Sieger ist für 1500 4 käuflich. Von den 8 Pferden, welchen der Handicapper die Gewichte zugetheilt hatte, ¿ahlten 6 Reugeld, und am Ablauf erschienen nur: des Herrn V: Oehlschläger 4jähr. br. H. „Hochmeister“ v. Flibustier a. d. Hum- ming-Bird 64 kg (H. Milne) und des Herrn Meyer-Wellersdorf 6jähr. br. H. „Alpenstock“ von Savernake a. d. B. Flat. 65 kg (Barlow). Sieger blieb nHochmeister“. Zeit 1 Minute 45 Sekun- De Der Sieger wurde bei der nah dem Rennen vorgenommenen Auktion für den Preis von 2150 ( an den Stallmeister Wallat verkauft. Den S@luß des Tages bildete um 6 Uhr:

VI. Srühjahrs-Offizier-Steeple-Chase. Staatspreis 2000 6 Für inländ. und öfterr.-ungar. Hengste und Stuten im Besitz von Offizieren des stehenden Heeres der deutschen Armee und von solchen in Uniform zu reiten. 50 4. Einsaß, halb Reug. Dist. ca. 4000 m. Das Rennen hatte 12 Unterschriften gefunden, Am Pfosten erschienen 4 Pferde: des Lieut. Hoffmann (2. Hus.) 6jähr. br. H. „Familienrath“ v. Düppel a. d. Helene (Hbl.) incl. 2 kg extra 744 kg (Reit. : Lieut. v. Kramfta Il, vom Garde-Kür.-Regt.), des Lieut. Graf zu Dohna 11. (3. Ul.-Regt.) a. br, St. „Tante Lotte“ v. Savernake a. d. Nimble 725 kg (Reit.: Besißer), des Rittmeister Erbprinz zu Bentheim (Gardes du Corps) a. br. St. „Petersilie“ v. The Wigard a. d. Wild Parsley 723 kg trug 77È kg (Reit. Besitzer), des Lieut. v. Boddien Il. (17, Ul.-Regt.) a. dbr. H. „Der Böhme“ v. Com- promise a, d. Lobelia 76 kg (Reit. : Besißer), Sieger blieb „Fa- milienrath“, der mit wohl 100 Längen Vorsprung das Ziel im Schritt passirte. Werth des Rennens 2000 # für „Familienrath“. „Der Böhme“ sprang mit seinem Reiter Lieut. v. Boddien bei dem einen Hinderniß zu kurz und fiel auf seinen Reiter, der besinnungslos8 und {wer verleßt von der Bahn getragen wurde. Der nächste und sechste Nenntag des Frühjahrsmeeting wird am 6. Juni abgehalten.

Gent, 29, Mai. (W. T.B.) Jn der Pulverfabrik zu Wetteren, unweit Gent, hat heute eine Explosion A FOAR A

bei welcher viele Personen verunglückt sind. Bis jeßt sind 10 Todte aufgefunden worden. y

Im Seile Aline atéx tritt Hr. Conrad Junker vom hiesigen Victoria-Theater am nächsten Doris N Male als „Heinz“ im „Rattenfänger von Hzmeln“ auf. Es ift dies die 165, Aufführung dieses Volksstües.

Bader: Statiitil, Personen

Aachen bis 23. Mai (Fremde und Kurgäste) . .. . , 10670 D (Rheinprovinz) bis 23, Mai (Fremde und Kur-

O 16084 Bad Elster (Königreich Sachsen) bis 27, Mai (189 Parteien) 263 Goczallowiß (BDberschleften) bis 25, Mt 36 Neuenahr (Rheinprovinz) bis 26. Mai (Fremde). . ... 427 Deynhausen (Westfalen) bis 28. Mai (nebst 166 Durhhreisen- den) Eten: der K C, 467 Reinerz®) (Graf. Glatz) bis 25. Mai (r.ebst 91 Durchreisen-

N U C M2 Soden (Reg. Bez. Wiesbaden) bis 23. Mai (Kurgäste). . . 8379 Weißer Hirsch mit Oberloschwiß (Ks :igreih Sachsen) bis 29 A E D Ql Bad Wildungen**) (im südlichen Theile des Fürstenth. Waldeck)

O O

*) Zum Abs{luß der Saison 1879 hat die Badedirektion von Re in -

erz einen Frequenznahweis veröffentlicht, aus welhem wir Folgendes hervorheben : Im Jahre 1879 haben Reinerz besucht 1690 auswärtige Familien mit 2870 Perfonen; davon waren begleitende Familien- glieder 700; hierzu traten 68 dortige Familien mit 103 Personen, so daß insgesammt 2273 Personen (bei einer Gesammtzahl von 1758 Familien mit 2973 Personen) die Kur gebrauchten. Dieser Frequenzziffer sind noch zuzurechnen an Durchreifenden 1300 Fa- milien mit 1680 Perfonen ; die Gesammtfrequenz erhöht sich sonach auf 3058 Familien mit 4653 P.rsonen. Nach den Staaten geordnet waren hiervon u. A. aus Preußen 2650 Familien, aus den öster- reichischen Staaten 144, aus den russishea Staaten und aus dem Königreih Sachsen je 84, aus Mecklenburg 11, aus Hamburg und dem Elsaß je 4, aus Italien 3, aus Holland und Frankreich je 2 Familien, aus Amerika und Asien je 1 Familie. 49) Wildungen hat mehrere Mineralquellen, welche einen mehr als 300jährigen Ruf als Heilmittel gegen die Krankheiten der Harnwerkzeuge, Bla enkatarrh, Gries 2c, 2c. besißen. Aerzt- liche Autoritäten (Tabermontanus 1585, Wichmann 1797, Osann 1832, Hufeland 1832, Lebert u. A.) sprechen sich in ihren Werken rühmend über die Wildunger Wasser aus. Die Kurgäste finden Wohnung in dem großen Badelogirhause, dem Europäischen Hofe, mehreren Hotels und etwa 25 Privathäusern. In dem großen Badelogirhause befindet sich eine Postanstalt mit Telegraphen ; daselbst werden auch die Bäder verabreicht, Der Versandt d.r Mi- neralwasser betrug am 20. Mai rund 200000 Flaschen (gegen 180 000 Flashen im V rjzhre). Die Wildunger Mineralquellen- Aktiengesellshaft hat zur Hebuna des Bades in dem letzten Jahre mancherlei Bauten ausgeführt, und gegenwärtig wird eine Wandel- a an is Se ai dem Bade zur Zierde g?- reichen wird. enbahnstation für Wildungen ift Wabern an der Bahn Casfsel-Frankfurt a. M. y

1I, Ado nisrennnen. Staatspreis 2409 A Für 3jähr. und

100 Dist. 2000 m. Von den 10 Unterschriften,

der Präsident Hayes ersuht wird, mit Frankrei, Spanien, Oesterreih und Îtalien Verhandlungen einzuleiten betreffs

welche das Rennen gefunden hatte, wurden 5 zurückgezogen, und am Start erschienen nur 5 Pferde, von denen nah cinem überaus span-

Berlin:

Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage). (591)

' Ausführungen,

Erste B

cilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Mai |

Maa

Nichtamtl

i 1. Berlin, 31. Mai. Jm weiteren Verlaufe Ma (75.) Sißung seßte das Haus der Ab- L dneten die erste Berathung des Gejeßentwurfs, be- ea d Abänderungen der kirhenpolitischen Geseße Ï treffe Nach dem Abg. Frhr. von Zedliß und Neukirch ergriff | m Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten von Putt-

mer, wie folgt, das Wort: 1a Mine Herren!

| inen ü ise diej meinen überzeugenden Weise L Ab sammengestellt, welche

die Güte hatte, zu bemerken,

die Regierung

j wissen Mangel von Schärfe gelitten hätte, der

S L

ies.

dner hat in einer für mi Der Herr Vorredner h N für die Vorlage sprechen ; und wenn er

daß derjenige Theil meiner gestrigen welche si auf den eventuell künftigen Gebrauch, den

orlage machen würde, bezog, an einem E Y blos auf meine Er-

enigen Gesichtépu

múdung zurückzuführen sei, so muß ih meinztrseits bekennen, daß

i tangel das vollste supplirt hat Herr Vorredner diesen meinen Y at R A E

‘eine Ausführungen ließen an Entsch wünschen nichts übrig.

Was nun diejenigen Bemerkungen des Herrn Vorredners betrifft,

i die einzelnen Artikel l l A M bereits gestern zu erklären die Ehre

ije er an L so habe ich

i da l l E s Vorlage in einer

wesentlicher

ließen würde. Sie wird sich E ih nach den Ausführungen

[ annehmen darf, daß sie iet Verbesserungen in das Ges {chadet seines prinzipiellen Charafkt werden können.

i 8 ih bitte um G be noch einmal um das Wort gebeten, und ih

ca iventi id es jeßt noch einmal ergreife. i h j um den nachfolgenden Rednern die Fh habe mir heute kurzen Rü-

mich in aller Kürze fassen,

und den Raum nicht zu sehr zu beshränken.

c ntt ; Wort erbeten, um einen wesentli um deswillen das Wo rigen Debatte hervorgetretenen,

Das Charakteristische n haben, liegt ei sich extrem

¡lie un auf einige, in der ge M L interessante Gesichts derjenigen Aeußerungen, die miiner Meinung nach darin, gegenüberstehenden , sich Auffassungen auf Das

einand

horst u A \äßlih perhorresziren. N den an unverhüllten Gang na horst e e weil sle Die 1 änden der : r a diese beiden Gegensäße geht doh ganz gewiß nicht, und

CR. C. C den anz e 2 Gunsten der Vorlage Sen Proportionale das Richtige getroffen

von den R einer gewissen, ihrer prinzipteüen ; i Das ift

na den Regeln der mittl

hat, Meine Herren, die Vorlage ist, glaube ich,

wähnten Herren Abgeordneten mit

Stellung entsprechenden Uebertreibung behandelt worden.

ewiß. die ganz einfache Lösung O will weiter nichts, als ordneten Landes8ge]

l area ih jedem die Staatêreg n E zu gestalten , daß

inzipi dern unberührt bleibt, von Herzen nud gemeinschaftlih mit der Kom- des Herrn Vorredners e konstituirt werden wird, bemühen, alle et hineinzubringen, welche unbe- ers von der Regierung konzedirt

wir gestern E daß die Votlage von zw ) M er prinzipell aus\chließenden Entschiedenste } i i f ino der Aa N Windt- E E bein, daß sie die Vorlage grund- Der Abg. Falk abe

eingehenden

puntkie.

verurtheilt wo

katholische Kirhe mit ge

ipotenz tes Staates überliefert. M 8 i mit einander zu vereinigen, ih ziehe daraus für mich zu

einfahen Sluß, daß

dieses Râäthsels. Die auf dem Boden der

seßgebung die Möglichkeit afen, durch

öhnli taigesezgebung iedlich d hnliche Handhabung unserer Maigeseßge A M katholiswen Mitbürger Abhülfe zu schaffen.

i j in {w E weck und kein anderer, weder ist ein \{wäd A E dem früheren Standpunkte ihr zu imputiren, noch die

jenigen Gesichtspunkte, welche der Abg. Windthorst in einer, m

Erachtens nicht glücklichen Weise gestern zu bezeichnen sich veranlaßt

den Hrn. Abg. Windthorst. Er A welches vielfach în

i ieses Aktenmaterial für unvollständig 1 1 S N das Verlançen, daß P E ) i i er Verhan ib p E N JIch kann nicht die Erklärung Verlangen nachkommen werde, cin Blaubuch vorzulegen, welches

lichen möge,

Shriftstücken gewechselt worden ist, E daß die Regierung tiesem

sie hat nicht die Absicht gehabt, eine vollständige Darlegung der

unter dem Namen Korruption fühlte. Ich will aber doch noch auf einige Einzelheiten zurückkommen und wende mich zunächst an

vermißt die Vollständigkeit

der Dekatte angezogen worden ist. ind für unklar und

ganzen kircenpolitiscen

handlungen zwishen Berlin und Rom darstellen sollte,

dern die Veröffentlichung iener

unmittelbaren und ih glaube, sehr praktif

Motive der Vorlage E E e f ß die è nicht verpflichtet 11k, weilt

E Sh bin e in mee Ae E

d J e i orst in diese

der Lage, den Herrn Mbgeurdnelen 4 De tan A N

kein so übergus fundamentales und nah jeder Beziehung nothwen-

diges von ihm bezeichnet worden ist.

befriedigen zu können, hoffe indes

geordnete Windthorst darüber, daß entschließen können, dem Pronuntius

Depeschen hat lediglich

die Regierung sich nicht dazu

in Wien diejenigen Verhandlungen mitzutheilen, welche vor dem Staatéministerialbeschluß vom 17. März

innerhalb der Staatsregierung gepflogen seien.

Meine Herren, hierauf

habe ih zu erwidern, daß solche

bkandlungen vor diesem Beschluß überhaupt gar nit stattgef

haben, sondern die Sache ist, wie historisch so verlaufen. Nachde sprehungen zurüdckgekehrter S9 A diese Erwägungen ) aube diese igungen sein vi der eminenten Wichtigkeit handelte. Die Antwort auf die dieser Beziehung an unseren B können, war eben die Mittheilung welcher alle diejenigen Gesichtspun es sich hier handelt. Im Uebrigen, meine Herren, seinem Vortrage, wenn ih so sag

Kommissarius

Hand entgegenkommen, hat sich in

zum Abschluß gebracht

; i ernste f Meder lcaten niht die allerkürzesten

der Prenkte, um die es sich hier Frage, welche der Pronuntius iu otschaster irgendwie hat richten jenes Beschlusses vom 17. März, fte ja vollständig enthält, um die

teht nun der Abg. Windthorst in g acn auf n es p ilige Vater ist ja mit ausgesiredker Standpunkte. Er sagt, der H Der R bun vers öbnlicy erwiesen i t bierauf nicht die volle befriedigendeAnlwork erkhelk, h A t E daß die ge\tern von mir mitget eo Daten und Materialien doch eigentlich das Gegentheil Me L gebe zu, wir haben eine uns entgegengestreckte Hand gesehen, aber

ih gestern {hon erläutert

m die Wiener vorläufigen Be-

nachdem referirt darüber

waren , uns darüber Erwägungen

war nur entgegengestreckt zum Nehmen und nicht zum Geben.

: è darauf zurüd- gau. i Den ge L ebo aslbgtwielen nicht eine der wir sagen könnten, bier liegt

in der Chat eine Art von Sicherheit vor, daß das unsererseits be-

kommen, obgleich ih das frühe einzige Phase zu verzeichnen, von

thätigte Entgegenkommen Erwider

Regierung vorwirft, daß sie es an Versöhnl

so möchte ih den Hrn.

dieser Illusion frei zu machen. Er sagt dann ferner, die Bel

ich meine Beweisführung geknüp

ung findet. Also wenn m

tung der drei Geseye, an a habe ihn in keiner

, namentlich an Art. 4 und

Ver-

Ich werde

r sieht in der Vor- ch Canofsa, und der Abg. Windt-

ächlihe? Zurüd-

cen Zweck gehabt, die liständigen. Ich glaube, gehen, als dieser

Sodann klagt der Herr Ab-

idkeit habe fehlen lassen, Abg. Wiadthorst dringend bitten, ih von

befriedigt, denn

Berlin, M

abusn hätten ja ganz deuil

im | habe, zu beweisen, denn i

der

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des

Ver- son- den

habe

Vers unden habe,

unser hatte, ein.

Wir

an der

und iy me n mitgetheilt, der Kardinal- Grzbischo Ge organische Institution der Kirche anerkannt habe, und er hat gesagt, sollte Geißel dies gesagt haben, danr sei er allerdings im Unrecht. D, weine Derr A i s8halb, um die Wa O ch halte7mih überzeugt, daß der Hr. Abg. Windthorst darin keinen Zweifel set, sondern ih komme darauf zurück im Interesse der E a weil diese Aeußerung allerdings in charakteristishes Licht auf die Il i e in denen wir uns bewegen und Sie müssen mir darum er- ge- | lauben, das hocinteressante Aftenftük an den betreffenden Stellen

nidt so weit entgegengekommen, wie es nöthig e Pfa i Mis Grie könne sich diesen Rekursus gefallen lassen, Dr. Windthorst hat dann bezweifelt, daß, wie ih

zu verlesen. Ich s{hicke voraus, daß

sondern als erfolgreicher Unterhän fonzediren braucht, als was von nothwendig ift.

wogen wurde, das Koadjutoramt v

mühbe- und ehrenvollen Berufe zu der ein im höchsten Maße beahtentwe Reihe von Drukseiten einaimmt,

lehnung des Kommissoriums. J

dur, von deren er erwarten und

Das \chickte ich voraus, me

fanonishen Instanzenzuges ih

jeder Bischof protestiren. Das ist urgefähr der Stand gesehen von den Koerzitiv- und

erkläit, nicht nur er, sondern

sich diese Korrespondenzen vergege Buch „Die kirchlihen Zustände

fallen lassen.

punkte nit verschließen wird, u

ihn anzugreifen, berechtigt sein, fommen der

tuell zu ertheilenden Vollmach

Seite des Hauses vertreten hat, denn als ih gestern dasselbe aut

Also der Hr. Abg. Dr. Falk fag

vergiebt. Meine Herren, wovon aus, was bezweckt er? Er sp

davon haben wird, daß die vom

Ausspruch, aber materiell, mei

geben wird. Was thut denn

welche Weise

eine Vollmacht, und zwar eine dann &ebrauh machen wird, w

die Verhandlungen über den

rung abgegeben hat zu u geit, als er noch Bischof in Speier war, ugleih au designirter Koadjutor von j 4 N er nicht A8 als Friedesuchender und Bittender sich darstellt,

was er erreicht hat, dasteht und der de8halb wirkli nicht mehr zu

Es ist Ihnen bekannt, meine Herren, daß Hr. von Geißel durch die Vermittelung des Hocseligen Königs Ludwig von Bayern und auf Wunsch von dessen Königlichen Schwager be-

befindet sih in einem Briefe vom 22. 41 O tUtdiken M die an ihm gerichtete Bitte des Königs sich diesem

dinal die vorläufige, \spätcr von ihm nit aufrecht erhal:ene Ab- diejenigen wichtigsten Institutionen und Organisationen der Kirche

Gunsten und zu Gunsten derjenigen Auffassung, die er vorfühtit, ge- regelt sein mußte, bevor er das Amt übernehmen könne.

bedeutsamen Zusammenhang diese Stelle vorzuführen. i Cie D BEBisGerine zum Vorwurf gemacht worden, daß 4 die jungen Priester zu einer reversalmäßigen Unterschrift verpflichte habe, niemals gegen ein kirchliches Disziplinarurtheil an irgend eine Behörde, es sei denn N S u ri und darauf sagt rzbischof von Geißel wörtli olgendes : : : e O aubar bezwecke der Hochwürden H. Erzbischof dur jene These nichts anderes, als die kirhlidbe Sicherung des natürlichen dreifachen Instanzenzuges rein geistlicher, die Lehre und die Disziplin betreffenden Verhandlungen, lediglich auf kanonishem Gebiete, und es konnte seine Meinung nicht sein, seine Untergebe- nen, wenn sie in vorkommenden Fällen nah Durchgehung jenes

no ustehende appelatio ex abusu an die Staatsgewalt abzu- A O L katholischer Bischof wird einer solchen Appella- tion entgegen: sein, wenn der Appellant vorerst die kirlichen In- tanzen einzuhalten hat und eine Gravamen über Amtsüberschrei- tung zu formuliren im Stande ift; allein gegen Eingreifen der weltlichen Gewalt in den kanonischen Prozeßgang in Sachen der Lehr- und Kirchendisziplin lite pendento und bevor nicht der Quärulant die kirhlihen Gerichtsftellen zurückgelegt hat, muß

r. Abg. Dr. Windthorst, das kann keine Kirche acceptiren, während N R Auftrage der Kurie handelnder Kirchenfürst ausdrüdcklich

fönne die Legitimität des recureus ab abueu verkennen. Ueberhaupt fann ih bier an die allgemeine Bemerkung knüpfen, daß, wenn man

Thätigkeit des Hrn. von Geißel als Kölner Oberhirt“ enthält, so gelangt e Ü der f der That frappanten Wahrnehmung, daß die da- malige Anschauung der hohen Prâälatur in Deutschland eine ganz erheb- liche Annäherung an unsere jeßigen Maigeseßze enthielt. Sie finden in diesem Buche eine ganze Anzahl von Meinungéäußerungen von Geißel, die eine so freundliche und eine so wenig prinzipiell dem Staatsinteresse entgegengeseßte Richtung bekunden, daß man in der That von unserem San tpane aus dadurch nur auf das aller- woblthuendste berührt werden Tann, | i i e N sollte damit eiwas vorsichtig sein, immer bei jedem Diskus onspunkt gleih zu sagen: Das kann sich keine Kirche ge- Die Kirche läßt manches zu, temporum ratione babita, das ist eine uralte Erfahrung und die Regierung nimmt an, daß auch in der jeßigen Phasf

ij inte d unserer Vorlage; ih habe mi deshalb verpflichtet O aud vision Lte nochmals auf die Sache zurüzukommen.

Der Hr. Abg. Dr. Falk hat nun erklärt ih sehe ihn zwar nicht auf seinem Plate, ih werde aber do wobl, da ich nicht beabsichtige

r. Abg. De. Falk sagte im Eingange seiner Rede: ich hâtte in n e D Weise hervorgehoben, daß der Staats-Mini- sterialbeschluß vom 17. März den Standpunkt, der auch na seiner Ansicht der korrekte sei, vollkommen wiedergebe; er macht Le o diesen Staats-Ministerialbes{luß in allen seinen Punkten vollklom- men zu eigen, ih nehme an, auch in den

Dr. Falk in diesem Ausdruck ganz und voll die Meinung der linken

spruch entgegengeseßt, indessen das

ialbesch{l nthält na jeder Richtung hin Dasjenige in Bezug

ller h etitisce Ras was t G e S e i Porlage! Ja, , :

N E is: dein Aba. Falk durchaus bestreite, daß sie

im Wesen und in der Sache irgendwie hinter den Staats-Ministertal-

beschluß zurückweiht, oder dem Standpunkt des Staats irgend etwas

eine Vollmatt geben lassen zu einem nachsichbtigen Entgegenkommen auf dem kirlih- politischen Gebiet,

i u iín die That überseßt werde. Das war für die e ea ein vollkommen oa und korrekter

i deres, als, das thatsächliche Entgegenkommen der Regierung N an stattfinden, wenn die Regierung die Sicherheit haben wird, daß man auf der anderen Seite der friedlichen Gesinnung,

die theoretish ausgesprochen is, auch den thatsächlihen Nachdruck

Standpunkt auf? Nein! Keinesweg®, sondern sie verlangt auch nur

recursus ab

id gezeigt, daß die Regie-

von Geißel diesen Rekursus als

fomme auf diesea Punkt zurüdck rhaftiakeit dessen, was ih gesagt

Verschiedenheit der Auffassungen

der verewigte Kardinal diese Acuße- Cöln, also zu einer Zeit, dler, der im Vollgefühle dessen, seinem Standpunkte aus absolut

on Cöln anzunehmen. Die Stelle Juni 1841, im Antwort-

unterziehen. Ju diesem Briefe, rthes Akte: }tück ist und der eine große motivirt unter ander n der Kar- dem er das thut. geht er alle

wünschen mußte, daß sie zu seinen

ine Herren, um Jhnen den ganzen Es war dem

gravirt glauben würden, die ihnen

punkt unserer Maigeseßgebung, ab- Strafbestimmungen. Nun sagt der

überhaupt kein katholischer Bischof

nwärtigt, die das höchst interessante in Preußen, und die Berufung und

deshalb meine ih doch, meine

e die Kirche sich diesem Gesichts- nd darauf beruht ja der ganze poli-

\{on jeyt auf seine Aeußerungen zu

Punkte, wo von der even- t die Rede ist. Ob der Hr. Abg.

fann i allerdings nicht beurtheilen, spra, wurde mir lebhafter Wider-

ist ein uebensählicher Punkt. t: dieser vortreffliche Staats-Mini-

t der Staats-Ministerialbes{luß fei aus, die Regierung wollte sich

sobald sie ein sichtliches Zeichen heiligen Vater kundgegebene versöhn-

ne Herren, sagt doch dieser Beschluß

die Vorlage? Giebt sie etwa diesen

Vollmacht, von welcher die Regierung

von der anderen Seite stattgefunden haben wird. Dat gestern ausdrülih erklärt, und es steht ganz ausdrüdcklih in der De- pesche vom 14. Mai, welche ja in den Händen der Herren ift, in der das thatsächlihe Entgegenkommen darin gefunden wird, daß die Bis \höfe, sei es die künftig zu ernennenden, welche auf ihre P! rüdckfehren, die Anzeigepflicht erfüllen. Also, meine Herren, die ge|eß- lie Möglichkeit zu einer versöhnlihen Handhabung der Gesetze vor oder na der Erfüllung jener Vorausseßung is doch wahrlich gar nit als etwas Unterscheidendes hervorzuheben, sondern das EGntscheidende ist das, daß thatsächlich das staatliche Entgegenkommen sowohl nach der

Das habe ich

läße zu-

Vorlage, wie nach dem Staats-Ministerialbeschluß geknüpft wird an die zu erwartende veränderte Haltung der kirchlichen Vrgane. Und nun frage ih Sie, meine Herren, wenn Sie dies als konstatirt annehmen, wenn Sie ferner bedenken, daß die Vorlage keinen einzigen der Grundpfeiler erschüttert, auf welchen unsere firhenpolitishe Geseßz- gebung beruht, sondern ja sehr zum Bedauern der Herren vom Centrum weiter nichts enthält als die Verheißung, daß bei Ans erkennung der Verpflichtung, die die Organe der katholischen Kir&e gegen uns haben, eine versöhnlide Praxis eintreten werde, wenn Shnen die Garantien dafür gegeben sind, ih will von meiner Person nit sprechen, aber in die veröffentlichten Depeschen des Reichs- anzlers, daß streng auf dieser Linie verfahren wird dann, meine Herren, kann ih in der That den Ausspruch des Abg. Dr. Falk, daß es sih hier um ein bedenkliches Schwanken in der kor- rckten Auffafsung s der nes der Gesete handele, in iner Weise für zutreffend halken. i i DE A be Dr, Falk meint nun, ja wenn wir diese Vollmacht geben, so wird die Regierung aus Schwäche sih von etner Ctappe zur anderen drängen lassen, und Sie sollen einmal sehen, diese evens tuellen Vollmachten werden bis auf den leßten Buchstaben ausgenußt werden, ohne daß wir das Entgegenkommen auf der anderen Seite finden, und er erninnert dann mit großer Emphase warnend an jene Epoche von 1839, wo der Staat sich in einer ähnli \{wierigen Lage der Kirche gegenüber befunden, aker doch nit so s{chwach be- nommen habe, wie es jeßt der Fall sei. Selbst der Erzbischof von Droste-Vischering, der doch noch nicht so \{chlimm gewejen fet, wie die jeßigen Bischöfe, habe nicht wieder in sein Amt zurückkehren dürfen, sondern habe {ih gefallen lassen müssen, daß „ein nor angestellt worden sei. Sehr richtig, aber der Hr. Abg. Dr. Fal hat vergessen hinzuzufügen, daß es zu jencr Zeit noch einen „auderen firchenpolitishen Konflikt gab, nämlich denjenigen mit dem Erzbischof Dunin, und daß der Erzbischof Dunin in sein Amt zurüdgekehrt {i unter den damaligen konstitutionellen Formen die jeßt in Art. 4 der Vorlage sich etwas anders gestalten. Der Erzbischof Dunin war durch ein gerichtliches Urtheil seines Amtes entsetzt, und nahdem er seinen Frieden mit dem Staat ge- {lossen hatte, ist er durch einen Königlichen Gnadenakt ganz ruhig bis zum Ende sciner Tage friedlih auf einen Posten zurückgeführt worden, und hat seinen Frieden gemacht unter, ich will nit sagen, dem Staate ihm diktirten, aber beiderseitig genehmigten Friedens- bedingungen. Llso au aus jener Epoche des Konflikts vom Jahre 1839 und 1840 und den daran geknüpsten Verhandlungen und Folgen wird mir der Hr. Abg. Dr. Falk doch wahrlich nicht einen Scatten von Besorgniß entgegenhalten können, daß wir nur L gehörigen Gelegenheit, wo es si darum handelt, durch geseßliche Vorlagen einen Konflikt zu s{lichten, mit etner Schwäche vorgehen würden, die allerdings, wenn sih das bestätigen sollte, was besorgt, ganz unerhört fein würde und dea Beifall und die Zustimmung der Volksvertretung gewiß nicht verdiente. N : Aber woraus wird denn nun diese Besorgniß gefolgert, daß die Regierung sich in einer solchen {wäch!ichen Haltung werde hinein- drängen lassen von einer Stellung in die andere? In dieser Bezie- hung sagt der Herr Abgeordnete Dr. Falk nun Folgendes : Früher habe die Regierung zäh und stramm an der Ausübung der Mai- gesetzgebung festgehalten; seit einem Jahre sei ein bedenkliches S chwanken eingetreten, der jeßige Kultusminister habe eine Reihe von Konzessionen gemacht, und die haben der katholischen Partei den Kamm s{chwellen machen. So ungefähr war, wenn auch nit genau, der Ausdruck, doch aber der Sinn seiner Ausführungen. Also es soll eine milde Praxis, die, wie ih dies ja anerkenne, seit einem Jahre besteht, erzwungen worden sein dur ein gewaltsames Drängen von Seiten der katholischen Partei im Volk! Der Herr Abgeordnete hâtte der Verständigktit halber noch hinzuseßen können, daß er dur dieses V rängen etwa aus seinem Portefeuille herausgedrängt worden ift, was er gewiß nicht anerkennt, was au historisch unrichtig wäre, denn es ist ja notorisch, daß Herr Dr. Falk diesem Drängen nicht gewichen ist. Also ich sage, die milde Praxis seit einem Jahre foll erzwungen gewesen sein durch die energische und siramme Haltung der katho- lishen Unterthanen. Daraus wird nun deduzirt: nachdem nun diese ein Jahr dauernde mildere Handhabung gewonnen sei, habe man nun noch mehr Muth ges{öpft und habe nun weiter gedrängt, ass daraus nun das Produkt dieser Vorlage, und wenn nun diese Vor- lage Gese geworden sein wird, dann wird die Regierung aus Schwäche den Vorbehalt, den sie an die Aanahme der Vorlage knüpft, die Anzeigepflicht auch fallen lassen und wird sich {ließli au alles Denkbare abdrängen lassen. Meine Herren, ift es möglich, den Zusammenhang der historischen Thatsachen mehr zu verkennen als ‘diese Darstellung? Ih sprehe uicht von der Periode von 1840 bis 1870, sondern von der seit einem Jahre. Als ich die Ehre hatte, in das mir anvertraute Ami zu treten, habe ich mir ganz einfa die Frage vorgelegt: SLIT es denn nit möglih auch bei fortdauerndem Konflikt den bes Fehenden Geseßen eine Auslegung und eine Anwendung zu geben, die nah Möglichkeit versöhnend, beruhigend in die Interessen Uner katholischen Mitbürger s{onend wirkt? Das ist das einfache S dessen, was ich seit Jahr und Lag gethan habe. Ich habe nicht A Beobachtung gemacht, meine Herren, daß diese von mir inaugurirke, übrigens auch von dem Hrn. Abgeordneten Dr. Falk {on Wannen Praxis ich sage das zu seinem Love ein sehr großes E u len einer agitatorishen Bewegung im katholishen Volke zur olge gehabt hat, im Gegentbeil, nah meinen Beobachtungen ift, Got e Dank, dasjenige erreicht, was ih zu erreichen gewünscht habe, S ) eine allmähliche Serum und dee Se Einkehr der Be it in die früher sehr aufgeregle Stimmung. 5 : A T rader Le meine Herren, ist sie denn entstanden aus dem Anschwellen eines solchen Drängens? Auch hier wiveT mene Herren, widersprechen die Thatsachen ganz E. en R a tungen des Herrn Dr. Falk. Die Vorlage Ut, R v S B Alle wissen und wie ih, glaube ih, mit ermü en ér u führlihkeit gestern auseinandergesezt habe, aus einem vo COREE freien und spontanen Entschluß der Königlichen Staatsregierung, den fie gezogen hat aus den Resultaten O großen di g Verhandlungen, die scit Jahr und Tag geschwebt habeù. Wo J darin das Drängen von dem Standpunkte einer straffen aber noth wendigen Ausführung der Geseße zu eiuer Konnivenz, wie sie bier näher bezeichnet istt? Der Hr. Abg. Dr. Falf räth vor allen Dees Zähigkeit und Ausdauer in dem noch fortdauernden Kampfe. é p wohl, meine Herren, ih weiß das vollkommen zu würdigen un G bin überzeugt, daß der Hr. Abg. Dr. galf nicht der Meinung g 7 daß ich für meine Person von der Würde und von der E der unverkürzten Aufrechterhaltung der Staatsgeseze anders N Es er. Aber in eincm Punkte, glaube ich, allerdings unters@e n D uns von einander. Ihm geht durchaus und prinzipte »

enn das thatsächliche Entgegenkommen

die unbedingte korrekte, konstitutionelle, politishe Stellung.

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