Land- und Forstwirthschaft.
Die fachmäßige Durprüfung der Weingärten von ganz Un- garn auf die Reblaus ist, wie „M. Föld“ erfehrt, vom ungarischen Aderbau- Ministerium angeordnet worden. Um für diesen Zweck über eine genügende Anzahl von Fachkräften verfügen zu können, wurde der Unterrihts-Minister ersubt, unter dem Lehrpersonal der Mittelschulen 50 Pro effsoren der Naturgeschichte zu bezeichnen, welche auf den von der Phylloxera infizirten Gebieten dur die ministe- riellen Sachverständigen instruirt wecden sollen, worauf dann mit Eintritt der Sculferien und wo mögli \{chon Anfangs Juli die Visitation der Weingärten im ganzen Lante wird begonnen werden. Die für die Untersubung nöthigen Vorbereitungen find {on jetzt im Zuge.
London, 11. Juni. (Allg. Corr.) Jn Ascot wurde gestern das Hauptrennen der Woche, nämlich das um den „goldenen Pokal“, abgehalten. Da das Wetter dem „Cup Day“ günstiger war als den vorhergehenden Ascot-Renntagen, war die Betheiligung des Publikums eine äußerst zahlreihe. Der Prinz und die Prinzessin von Wales erschienen in Begleitung ihrer Familie auf dem Renn- plaße. An dem Rennen um den goldenen Pokal im Werthe von 1000 Pfd. Sterl. betheiligten si nur drei Pferde, von denen Mr. F. Grettons „Jsonomy*“ Erster, Lord Bradford's „Chippendale“ Zweiter und Graf de Lagrange's „Zut* Dritter war.
Gewerbe und Handel.
Landsberg a. W., 13. Juni. (W. T. B.) Wollmarkt. Bis jett sind 4600 Ctr. angefahren, Die Wäschen sind gut. Die Zahl der Käufer is noch gering,
— 14. Juni. (W. T. B.) Wollmarkt. Die Zufuhren dauern fort. Das Geschäft eröffnete \{chleppend, so daß bis jeßt wenig zu vorjähricen Preisen verkauft ist. Die Zahl der Käufer hat sich nicht vermehrt.
— 14. Juni, Mittags. (W. T. B.) Wollmarkt. Das Geshäft bleibt zu vorjährigen Preisen und darunter sehr \{lep- pend. Die Zufuhr beträgt jeßt ca. 8000 Ctr. und übersteigt bei Weitem das vorjährige Quantum. Die Wäsche ist gut. Die Käufer, deren Zahl nach wie vor gering ist, sind Händler und benachbarte Fabrikanten. — Regenwetter.
Neubrandenburg, 14. Juni. (W. T. B.) Wollmarkt. Zufuhr 5500 Ctr., Wäschen mittelmäßig. Markt fast geräumt, Preise 3—5 M unter den vorjährigen Preisen. Hauptkäufer sind Kämmer.
Thorn, 12. Juni. (W. T. B.) Wollmarkt. Angefahren ¿000 Ctr. Wäsche gut.
— 13. Juai. (W. T. B.) Wollmarkt. Angefahren 4000 Centaer. Die Wäschen sind durchweg gut ausgefallen. Der Lerkauf ist s{leppend; die Produzenten halten die vorjährigen Preise, wäh- rend die Käufer zurückhaltend sind. Einzelne Sorten erzielten 3 M mehr als im leßten Jahre.
— 14, Juni, Nachmittags. (W. T. B.) Wollmarkt. Der Verkauf wurde lebhafter, nachdem die Produzenten die Preise er- mäßigt halten ; beste Wollen erzielten- 3 #6 mehr, geringe bei mangelhafter Wäsche 3—8 4 weniger als im vergangenen Jahre. Angefahren waren 4650 Ctr., wovon 5 verkauft sind.
Posen, 12. Juni, Abends. (W. T. B.) Wollmarkt. Das Geschäft blieb auch Nachmittags sehr till. Cs sind bis jeßt zwei Drittel der Zufuhren verkauft, meist zu vorjährigen Preisen; nur E wurden für sehr gut gelungene Wäschen 6 bis 9 1 darüber ezahlt.
— 13. Juni, Vormittags. (W. T. B.) Wollmarkt. Die gesammten Zufuhren betrugen 20323 Ctr. gegen 20240 Ctr. im Vorjahre. Ler Markt räumt si nur sehr {wer bei ausgespr ochen matter Tendenz. Schlet behandelte Wollen müssen sehr große Kon- zessionen machen, um Nehmer zu finden.
— 13. Juni, Namittags. (W. T. B.) Wollmarkt. Die Haltung des Marktes blieb bis zum Swlusse desselben eine matte. Die Preise stellten sih wie folgt: Für hohfeine Wollen wurden be- zahlt 210- 215 Æ, für feine 185—200 M, für mittelfeine 170 bis 183 MÆ, für Mittelwollen 160—170 Æ, für Rustikalwollen Ar Âs
üsseldorf, 11. Juni. Die gestrige, sehr zahlrei besuchte Sigzung des Auss\cusses des Vereins zur Wahrung a Ie meinsamen wirthschaftlihen Interessen in Rheinland und Westfalen beschäftigte sih mit folgenden Angelegenheiten. Der Verein war von zwei verschiedenen Seiten aufgefordert worden, Dele- girte zu Versammlungen zu senden, in denen die Agitation gegen die Surtaxe d'entrepôt eingeleitet bez. fortgeseßt werden soll. Der Aus- {uß hielt eine Agitation vor Kenntniß der betreffenden Vorlage eigentlich für verfrüht, beschloß jedo, sich bei den in Aussicht ge- nommenen Versammlungen dur Delegirte vertreten zu laffen, die Frage selbst aber sowie die von den Delegirten in den betreffenden Versammlungen einzunehmende Haltung in einer weiteren Auss{ußsißung zu erörtern, welche auf Montag, den 5, Juli, anberaumt wurde. Der Aus\chuß beschloß ferner, zu beantragen, daß in etner dieser Versammlungen auc die Correc- tion des Rheinstromes berathen weiden möge. Die Beschlußfassung über ein von auswärts eingegangenes Gesu, einen Antrag auf Aenderung der Statuten des deutschen Handelsftandes zu unterstüßen, wurde ausgeseßt. Cin ausführliher Bericht über die leßten Eisen- bahnkonferenzen in Cöln und Hannover, erstattet von dem Delegirten des Vereins, Hin. Möller-Bralwede, wurde mit Interesse entgegen- genommen. Auf die Mittheilung, daß das Präsidium des Central- verbandes deutscher Industrieller bes{lossen habe, die diesjährige General- versammlung im September in Düsseldorf abzuhalten, wurde derGeneral- Sekretär Bueck ermächtigt, sich mit den wirthshaftlihen und in- dustriellen Vereinen in Rheinland und Westfalen in Verbindung zu seßen, um diejenigen Maßregeln zu berathen und festzustellen, welche die Geseße der Gastfreundschaft in diesem Falle erfordern. Der Ausschuß genehmigte ferner den Beitritt des Vereins zur Förderung der Eichen- \chälwaldfkultur und der Interessen ‘der Lederindustrie in Siegen als Mitglied des wirthschaftlihen Vereins und kooptirte ein Mitglied des Ersteren in den Ausschuß. Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildeten die Entwürfe eines Gesetzes, betreffend die An eige der in Fee und ähnlichen Betrieben vorkommenden Unfälle und von orschriften betreffend den Schuß gewerblicher Arbeiter gegen Ge- fahren für Leben und Gesundheit. Die Geseßentwürfe waren sofort nah ihrem Erscheinen d n Mitgliedern des Vereins zur Begutach- tung zugegangen, und der Generalsekretär war vom Vor- flande beauftragt worden, die Gutachten zusammenzustellen ; diese Zusammenstellng lag dem Ausschusse vor. Derselbe erkannte es als eine Aufgabe der Industriellen und Gewerbetreiben- den, selbst Hand anzulegen, um das Zustandekommen von Gesetzen zu ermöglichen, welhe dem Zwecke entsprehen und dabei doch ver- einbar mit den Interessen der gewerblihen Thätigkeit sind; er betraute mit Vorbereitung resp. Erfüllung dieser Aufgabe eine Kom- mission, bestehend aus den Herren Kommerzien-Rath E. Langen- Cöln, Dr, Natorp-Essen, Dr, Jansen-Dülken, Direktor Ottermann- Dortmund, Justiz-Rath Dr. Goose von der Firma Friedr. Krupp in Efsen und dem Generalsekretär Bueck. Der Aus\{huß beauftragte die Kommission, bezüglih ihrer Arbeiten enge Fühlung mit dem Hauptverein deutscher Ingenieure zu halten.
Nürnberg, 12. Juni. (Hopfenmarktberict ven Leopold Held, Hopfen - Kommissionsgeschäft.) Vie Haltung des Marktes ist unverändert. Gutfarbige Waare ist ziemlih gesuht, während gelb- lihe Hopfen nur wenig gefragt sind. Die Zufuhren haben eine
anz unbedeutende Größe, und der Lagerbestand it deshalb im ftetigen
zurüdgehen begriffen. Nur durch den leßtgenannten Umstand findet die anhaltend feste Stimmung ihre Berechtigung. Die Preise aller Sor- ten sind die gleichen geblieben. Die Exportfirmen verharren in ihrer ablehnenden Haltung. In Folge der kühlen Witterung der leßten Zeit war der Bierkonsum ein geringerer, als man erwartet hatte, und viele Brauereien haben deshalb noch große Biervorräthe, dur welche Sachlage indirekt au die Größe des Bedarfs am Markt in '
Mitleidenschaft gezogen wird. Die Notirungen lauten: Prima Hallertauer, Württemberger, Badische, Polen 140—160 M, Fina Hallertauer, Württemberger, Badische, Polen, Elsäfser, Aischgründer und Marktwaare 90—120 Æ, geringe aller Sorten 70—80 M
Rudolstadt, 12. Juni. (W. T. B.) Wollmarkt. Ange- fahren 4500 Stein. Gute Wäsche. Der Markt verlief rasch und befriedigend. Die Preise stellten sich auf 150—180 M4
I
At
Berlin, 14 Juni 1880.
Berliner Rennbahn zu Hoppegarten 1880.
Sommer-Meeting. Zweiter Tag, Sonntag, 13. Junt,
„_In Folge des s{önen Wetters führte die Ostbahn in Tangen Zügen eine große Menge S -auluftiger nach Hoppegarten. Die Rennen waren gut besezt. Das Sommer-Jagdrennen verlief unglücklich, dena von 7 Pferden, welche hinausgalloppirten, kamen nur zwei heim; eins gab freiwillig den Kampf auf, und vier kamen zu Fall; davon fiel Hrn. v. Wittenbergs {w. H. „Shitomir* so unglücklib, daß sein Reiter si scheinbar eine Gehirnerschütterung zuzog und das iy selbst das Bein bra und auf der Bahn ershossen werden mußte. Die übrigen Fälle ver- liefen ohne Beschädigung. Tie Rennen begannen um 4 Uhr mit:
1: Versucsrennen der Hengste. Klubpreis 1500 46. Für 2- und 3jähr. inländ. Hengste. 60 A Eins., halb Reug. Diít. 900 m. Das Rennen hatte 14 Unterschriften, von dencn 8 Reugeld zaÿlten und 6 am Ablauf erschienen. Es siegte nah einem höchst interessanten Rennen scher mit 3 Längen des Grafen Hahn zwei- jähriger br. H. „Der Wucherer“ v. Hochstapler a. d. Dashing Wave, 93 kg (Smart). Des Königlichen Hauptgestüts Graditz 3 jähr. br. H, ¿Vorl y. Gambuscan a. d. York\hire Bride, 67 kg (E. Fisk), mate mit Hrn. Raimunds 3 jähr. br. H. „Andrassy*“ v. Kingcraft a. d. Actreß, 69 kx (Busby), todtes Rennen um den zweiten Platz. Zeit 58 Sekunden. Werth des Rennens 1800 4 qur „Dex Wudcerer“. — Es folgte diesem Rennen um 4x Uhr:
II. Preis der Diana. Staatéëpreis 5000 Für 1877 geb. inländ. und öfterr.-ungar. Stut. 200 4 Eins., 150 4 Reug. Dist. 2000 m. Das Reaunen hatte 43 Unterscrift:n, 25 zahlten 75 Æ, 13 dagegen 150 G Reugeld. Am Ablaufépfosten erschienen fünf Pferde. Es siegte leiht und mit Ueberlegenheit bei einem Vor- sprung von 9 Längen tes Grafen B. Zychi's F. St. „Merény“ v. Cambuscan a. d. Mildred 56 kg (T. Osborne), des Grafen Joh. Szlavay's F. St. „Gamiani* v. Cambuzcan a. d. Grand Ducheß 96 kg (Smart) wurde zweite und 24 Längen hinter dieser traf Kapt. Jos's br. Sk. „Basta“ v. Ruftic a. d. Lady Beaconsfield 56 kg (Little) als dritte ein. Zeit 2 Minuten 15 Sekunden. Werth des e 0312,99 Æ für „Merény“. — Um .5 Uhr folgte diesem
ennen:
I1II. Offizier-Rennen um den von Sr. Majestät dem Kaiser und König Allergnädigst bewilligten Preis von 825 M Uar Pferde im Besiß von Offizieren im aktiven Dienst der deutshen Armee und von solchen geritten, welche bisher auf einer öffentlihen Rennbahn kein Rennen im Werthe von 1000 ( gewonnen haben, au in die- sem Jahre (1880) nit unter einem Jockey abgelaufen sind. 15 M4 Eins, ganz Reug. Dist. 1800 m. Von den 9 Unterschriften, welche das Rennen aufwies, war eine ungültig und 4 Pferde zahlten Reu-
geld. Am Pfosten erschienen 4 Pferde, von denen des Lieut. von .
Heyden-Linden IT. (3, Husaren) 5 jähr. F. H. „Nostiz“ v. Rustic a. d. No Chance, 77§ kg (Reiter Besitzer) - des Lieut. von Tresckow T, (3. Ulan.) 4 jähr. br. St. „Nur Zu“ v. Blue Gown a, d. St. Agnes, 74 kg (Reiter Besißer) mit einer Länge \{lug. Zeit 1 Minute 48 Sekunden. Werth des Rennens 825 M für „Nostiz“. — Es folgte um 5¿ Uhr diesem Rennen:
__ IV. Staatspreis IlII, Kl. 3000 A Für alle 3 jähr. und älteren inländ. Hengste und Stut., welche noch keinen Staatspreis I, oder 11, Kl. gewonnen haben, 180 #4. Eins, 90 ( Reug. Dist. 2200 wm. Das Rennen hatte 4 Unterschriften. Da des Frhrn. Ed. v. Oppenheim 4 jähr. F. H. „Tyrann“ v. Mopnseigneur a. d. Gorse, 62 kg, am Start zurückgezogen wurde, die übrigen Pferde aber nur vom Fürsten Hohenlohe-Dehringen angemeldet waren, so ließ Let- terer seine 4 jähr. F. St. „Künstlerin“ v. Flibustier u. d. Arcadia 603 kg (Madden) über die Bahn gehen und erhielt den Preis von 3450 #Æ — Um 6 Uhr \{loß \ich diesem Rennen an:
V. Verkaufs-Handicap. Klubpreis 1500 A Für 3 jähr. und altere inländ. und öfsterr.-ungar. Pferde. 60 A Eins, ganz Reug. Distarz 1609 m. Bis zum 25. Mai waren nur 3 Pferde genannt, von denen noch eins Reugeld zahlte; dagegen wurden mit doppeltem Einsaß noch 3 Pferde nahgenannt, so daß 5 Pferde am Pfosten erschienen. Es siegte nach einem sehr hübschen Kampf mit einer halben age Kapt. Ioë's 3 jähr. br. St. „Adagio“ v. Soap- ftone a. d. St. anes 45 kg trug 46} kg (Little) gegen des Prinzen Franz Habßfeldt 4 jähr. F.-St. „Frau Grant“ von Flibuftier a. d. Union 54 kg (Harding). Zeit 1 Minute 45 Sekunden. Werth des Rennens 2040 4, welche „Adagio“ erhielt, die in der Auktion von ihrem Besißer für 1950 4 zurückgekauft wurde. — Den Swluß des Tages bildete um 64 Uhr:
_VI. Sommer-Jagd-Rennen. Klubpreis 3000 A Herren- Reiten. Für 4jähr. und ältere inländ. und österr. -ungar. Pferde. 150 Æ Einf\., 80 4 Reug. Distanz 5000 m. Von den 13 Unter- schriften, welhe das Rennen aufwies, wurde für 6 Pferde Reugeld gezahlt und 7 galoppirten am Pfosten auf, von denen jedoch nur ins Biel kamen Lieut. Hoffmanns (2. Hus.) 6jähr. br. H. „Familienrath“ v. Düppel a. d. Helena (Hbl.), 80 kg (inkl. 23 kg extra), Reiter Lieut, v. Kramsta (Garde-Kür.-Regt.), Hrn. O. Oehlsclägers 6jähr. br. H, „Postillon“ v. Wingrave a. d. La Perichole 80 kg (inkl, 23 kg extra), Reiter Hr. v, Tepper-Laski, „Postillon“ hatte von Anfang bis zum vorleßten Hinderniß geführt, wo „Familienrath“ an ihm vorüberging und nach Gefallen mit mehr als 25 Längen siegte. Die übrigen Pferde waren mit Ausnahme von einem, welches hart- näckig refüsirte, gestürzt. Werth des Rennens 3930 Æ für „Fami- lienrath“, 600 M für „Postillon“.
Die Anthropologische Gesellschaft trat am Sonnabend zu- sammen. Prof. Bastian wird seinen leßten Nachrichten zufolge noch im Laufe dieses Jahres zurückehren. Er hat sih von Neu-Seeland, wo er Ermittelungen über die Geschichte der Wanderung der polynesischen Völker angestellt hat, nah Honolulu begeben und hier die Spuren althawaii’shen Geisteslebens, dessen leßte Funken si jeßt im Ver- löschen ggen zu sammeln gesucht, eine Aufgabe, bei deren Lösung er vom König der Hawaii-Inseln jelbst thatkräftigst unterstüßt wurde. — Mit besonderer Genugthuung machte sodann der Vorsibende die Mit- theilung, daß sich die Alterthumsforshung auch Allerhöchster Mithülfe zu erfreuen gehabt habe: Jhre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin hat den Aufenthalt in Italien u. A. auch dazu benußt, in Begleitung italienisher Gelehrten, eine Höhle bei Fa narina an der Riviera zu besuchen und dort eine Anzahl Urnenscher-
en u. dergl. aufzudecken, von denen die Hohe Frau einen Theil der Ge- sellshaft übersandt hat. Die Frage nach der Verwendung von Graphit bei Herstellung alter Töpfe, die die Gesellschaft bereits wiederholt be- \{äftigt hat, ist nunmehr dur Untersuchungen, die der Chemiker der Porzellan-Manufaktur Dr. Salomo fange stellt hat, soweit gelöst, als wir jeßt wissen, daß \sih in der That bei \{lechtem, namentli aber bei \{lecht gebranntem Thon ein Zusaß von Graphit nahwei- sen läßt, womit jedoch nicht gesagt ist, daß nun auch alle Urnen, die jenen s{war;,en Glanz zeigen, einen Graphitzusaß enthalten müssen. Es wird ih jeßt darum handeln, die Grenzen des Vor- kommens beider Arten \{chwarzer Urnen festzustellen. — Die Gesellschaft bescbäftigte sih sodann wiederum mit der Frage der Entwickelung des Farbensinnes, und zwar vornehmlich mit der eigenthümlichen Erscheinung, daß Naturvölkern wie Kiudern bei vollkommen ent- wielter Wahrnehmungsfähigkeit der sprahliche Ausdruck für Farben fehlt, eine Erscheinung, die bekanntlich zu dem Trugschlusse geführt hat, daß, da die sprahliche Bezeichnung fehle, auch die Wahrneh-
mung fehlen müsse, und die fo zu der jeßt als irrig erkannten voa der hiftorishen Entwicklun1 des rier Veranlagt Lt aegeben hat. — Hr. Schul schilderte demnächst die Erlebnif; seiner Reise im südlihen Madagaskar, die ihn durh dag Gebiet der Sagalaba und Masaghalle in das Reih dez Königs Resumaneri geführt hat, wo ihn leider ein Fieber zur Umkehr zwang. — Zum Sw{luß wies Prof. Dr. Virchow die von dem St. Petersburger Dr. Stephanie erhobenen Angriffe gegen S(liemann in längerem Vortrage energish zurü. Auf die jeßt als falsch erwiesene Behauptung fußend, daß Schmetter- linge vor der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts nicht bildlich dargestellt seien, hatte bekanntlich Stephanie die Funde von Mykenae und ras, Mel U S metlerlingöbarstellungen zu Tage gefördert sind as 3. Jahrhundert n. Chr. verlegt, ohne Rücksicht auf d: Fundschicht zu nehmen. G R
__ Riesa, 11. Juni, (Leipz. Ztg.) Heute Nachmitta elan hierher die Nachricht, daß zwischen der Röderauer Signalftatioz (Die dem Bahnhof Röderau zwei Züge aufeinandergefahren seien. Diese Nachricht hat sich bestätigt. Der eine Zug, der Per- fonenzug Nr. 516, der hier 1 Uhr 40 Minuten nach Elsterwerda ab- fährt, war auf einen von Berlin kommenden Extrazug, der den Circus Herzog nah Chemniy befördern sollte, aufgefahren. Wen hierbei eine Schuld trifft, ist vorläufig noch nicht ermittelt, Das Sahrperfonal ist mit unbedeutenden Verleßungen davongekommer den Passagieren ist auch ein Unfall nicht zugestoßen. Etwaige Be; \chädigungen find durch Herarsspringen aus den Wagen verursacht worden. Von den beiden Zügen haben si die Maschinen vollständig ineinandergebokrt, „außerdem sind ein Packmeisterwagen und vier Eüterwagen vollständig zertrümmert. Die Wucht des Zusammen- stoßes ist dadurch bedeutend gemildert worden, daß der eîne Zug langsam fuhr und der andere noch im reten Augenblicke bremsen konnte. Der Verkehr nach Dresden und Röderau erleidet dur diesen Unfall keine Störung, da der Verkehr von und nach Röderau- Berlin über Zeithain geleitet wird. Das demolirte Gleis hofft man bereits morgen wieder fahrbar gemacht zu haben.
Graf Turati läßt in der Via Meraviglia in Mailand einen
ees Palast bauen. Bei Aushebung des Grundes stießen die
rbeiter auf Spuren alter Mauern von cementirtem Kies und großen
Bruchsteinen. Professor Castelfranco konstatirte, daß man die
Reste eines alten, berühmten römischen Theaters vor si habe,
das dur viele Jahrhunderte auch der Ort für Volk8versammlungen war.
Dem Erfinder der Schiffs\{chraube, Jösef Ressel, soll in Heinersdorf bei Friedland, wo sein Vater von deutschen Eltern geboren wurde, eine Gedenktafel gewidmet werden. Wie der „Neuen fr, Presse“ geschrieben wird, hat sich der Gewerbeverein von Friedland an den gegenwärtigen Besißer des Geburtëhauses von Anton Ressel, in Heinersdorf, den Fabrikanten Felix Heints{l, mit der Bitte ges wendet, durch Anbringung einer Gedenktafel an di-sem Hause, Ressels deutsche Abstammung zu verewigen.
Nach der am leßten Sonnabend abgehaltenen Be itigun der 5 Garde-Landwehr-Bataillone sind dieselben u solvirung der 12 tägigen Uebung aufgelöst und die dazu einbeordert gewesenen Offiziere und Mannschaften wieder in ihre Heimath ent- lassen worden. Die für die Dauer der gedachten Uebung behufs Ab- haltung von Gefehts- und Schießübungen im Terrain in den Can- tonnemenis Nauen resp. Straußberg, Königs-Wusterhausen und Teupiß abgerückten Bataillone hiesiger Infanterie-Truppentheile sind von dort hierher zurückgekehrt.
Bäder-Statistik, Personen
Augustusbad (bei Radeberg i. Sachsen) bis 31. Mai (5)
Pat E Baden-Baden bis 3. Juni Ge) 1000 Driburg (Westfalen) bis Ende Mai (Kurgäste) 9 Eilsen (bei Bückeburg) De Gute Da 75 Glgeréburg (Wasserheilanstalt in S.-Gotha) bis 1. Juni (Nrn) 66 Elmen (Soolbad bei Gr. -Salze, unweit Magdeburg) bis
10; SUnt (200 A a E E ONS Elster (Königreich Sachsen) bis 8. Juni (512 Part) . . . 703 Königsdorff-Jastrzemb (Oberschlesien) bis 3. Juni (45 Nrn.) 76 Kreischa (Königreih Sachsen) bis 320 Mai 9 Landeck (Grafschaft Glaß) bis 2. Juni (nebst 47 Durch-
reisenden) (Kur Ra, 108 Langen-Schwalbach (Nassau) bis 13. Juni (Fremde) . . , 672 Lippsprinteé (Well) v 1 O. 6 Marienborn (bei Camenz in Sachsen) bis 4. Juni 33 Weinberg (WeDelmold) bis Ce Mt 00 Nenndorf (Regierungsbezirk Cassel) b's Ende Mai... 161 Neuenahr (Rheinprovinz) bis 12, Juni (Fremde)... , . 536 O (Westfalen) bis 11. Juni (nebst 262 Dureisenden)
I C S. 0B Purmont (O L u R 170 Reichenhall bis 4. Juni a E Reinerz (Graf. Glatz) bis 2. Juni (nébst 182 Durchreisenden) 599 Schandau (Königreich U bis G Bunt (56 Part) . . 135 ep bis G, SUD Ur E u i 2366 Tharant (Königreih Sachsen) bis 3. Juni (35 Partèle).. . 61 Warmbrunn (Schlesien) bis 1. Juni (nebs 270 Sommer-
Dae) (Ura E 8] Weißer Hirsh mit Oberloschwiß (Königreih Sachsen) bis
4%. ZUnt, (190 Pa E 7 008 Werne (Westfalen) bis 3, Juni (Kurgäste)... 18 WOteovaden Vis-3, U E 22-1539 Soolbad Wittekind (bei Giebichenstein u, Halle a. S.) bis
d Sun Oln. 0 E 1B
Das Soolbad Wittekind genießt seit laugen Jahren den Ruf einer der best eingerichteten Kuranstalten für seine heilkräftigen Sool-, jod- und bromhaltigen Mutterlaugenbäder, Sooldampfbäder, Soolshwefel bäder, elektromagnetischen Bäder, Inhalationen, sowte die Trinkkuren seines Salzbrunnens, aller gangbaren, stets fris und direkt von den Quellen bezogenen Mineralwasser und trefflicher Ziegenmollke. — Tndikationen sür den Gebrauch der Sool- und Mutterlaugenbäder zumeist mit gleichzeitiger Trinkkur des Witte- kind - Salzbrunnens geben in exstés Reihe die mannigfachen \krophulosen, _rhachitishen Haut-, Sw{hleimhaut- und Knochen krankheiten jugendliher Individuen mit Ablagerungen und Ausschwizungen in den Sinnesorganen, den ODrüsen, im Zellgewebe, der äußeren Haut und den Gelenken ; ferner Rheuma tiêmen, zunähst folche in den Muskeln und Gelenk-n oder besonders in den j OoA und fibrösen Gebilden ; Hautkrankheiten unter der orm Jogenanter Flehten, raeist chronishe Ekzeme 2c.; chronishe atarrhalishe Leiden der Schleimhäute, der Nase, des Gehörganges, der Augenbindehaut 2c., ganz besonders aber Frauenkrankheiten mit chronisch entzündlihen Zuständen, Exsudaten 2c. Für jüngere tuber- kulose und herzkranke Individuen im Anfangbstadium sind stets fris e Kuh- und Ziegenmilch, sowie täglih früh aus Ziegenmil ereitete süße Molken zu haben.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck:; W. Elsner.
Vier Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage), (6474)
Berlin:
zum Deutschen Reichs-Anz
„Mi 137.
Berlin, Moutag, den 14. Juni
(R M MECCI I LUE 2 Dir D E M A I 0A E M V E M E BE
S Ea nfserate für den Deutschen Reichs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition
des Deutschen Reichs-Anzeigers und fiöniglich Preußischen Staats-Anzeigers : Berlin SW., Wilhelm-Straße Nr. 32.
—- ——————————————————————=——- ————— ep
Steebriefe und Untersuchungs - Sachen.
i olgenden Personen: 1) Cyran, Albert s 10. April 1851 in Stoki geboren, 2) Leske, Julius Robert, am 5. April 1851 in Lagowiß geboren, 3) Lukowiak, Anton, am 10. Mai 1851 in Srosdamuter geboren, 4) Grosëzek, Robert, am 12. August 1851 in Strehse geboren, d) Zange, Sohann Ferdinand, am 20. August 1852 in Bent- schen geboren, 6) Brauer, Franz, am 31, März 1852 in Kutshkan geboren, 7) Kalisb, Johann Friedrich Wilhelm, am 8. Dezember 1852 in Deutsch Boehmisch geboren, 8) Cierzniewski, Jacob, am 24. Suli 1852 in Glozewo geboren, 9) Fabian, Carl August, am 2%. August 1852 in Weißen- fand geboren, 10) Weber, Johann Gottlieb, am 20. Suli 1852 in Schrompe geboren, 11) Driebe, Carl Ferdinand, am 25, März 1852 in Rhyn geboren, 12) Buwbholz, Hermann Albert, am 24. April 1852 in Grunzig geboren, 13) Fechner, Gustav Albert Hugo, am 8. August 1853 zu Meseriß geboren, 14) Hoffmann, Franz Stefan, am 2, März 1853 in Tirschtiegel geboren, 15) Schewe, Otto Hermann, am 28. Januar 1853 in Polnish-Böhmiscb ge- horen, 16) Szott, Adalbert, am 29. April 1853 in Ernestinowo geboren, 17) Rozynek, Lorenz, am 26. Sanuar 1853 in Weidenvorwerk geboren, 18) Auf- Farth, Emil Friedrih Julius, am 13. Januar 1853 in Swiechocin geboren, 19) Fiscbbach, Johann Ernst, am 11. September 1853 in Bauch- wiß geboren, 20) Franke, Johann Carl, am 15, September 1853 in Janowo geboren, 21) Schueßt, Johann Gottlieb, am 3. September 1853 in Kurzig geboren, 22) Klatte, Carl August Reinhold, am 3. Oktober 1853 in Polißig geboren, 23) Buerger, Herknann Heinrich, am 25. Mai 1853 in S{loß Tirschtiegel geboren, 24) Schulz, Jo- hannes Gustav, am 1. Mai 1854 in Alt-Tirschtiegel geboren, 25) Grzywno, Petrus, am 14. Februar 1854 in Strehse geboren, 26) Kaczmarck, Adalbert, am 21. April 1854 in Zakrzewko geboren, 27) Meyer, Jo- hann Stefan, am 17. September 1854 in Bobelwitz geboren, 28) Fritsch, Karl Ferdinand, am 9. No- vember 1854 in Kurzig geboren, 29) Buchholz, Frieds rih Reinhold, am 22. April 1854 in Polißig geboren, 30) Pawelski, Lorenz, am 10. September 1854 in Stierziz geboren, 31) Piechoßki, Joseph, am 22. Juni 1854 in Alt-Jablonke geboren, 32) Handke, Frieds rich Wilhelm, am 4. Dezember 1855 in Bentschen geboren, 33) Meier, Friedrih August Emil, am 11. September 1855 in Bentschen geboren, 34) Ko- \{ißki, Adolph August, am 22. November 1855 in Neu-Tirschtiegel geboren, 35) Loechelt, Johann Gott- fried, am 24. Februar 1855 in Friedenhorst geboren, 36) Hering, Anton, am 6. Februar 1859 in Lomniyg geboren, 37) Kostera, Paul, am 14. Sanuar 1855 zu Neudorf geboren, 38) Janton, Franz, am 4, Oktober 1855 zu Stoki geboren, 39) Neumann, Adalbert Johann, am 16, Januar 1855 in Nastettel geboren, 40) Belger, Theodor Ferdinand, am 3. Mai 1852 in Meseriß geboren, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Ab- siht, sich dem Eintrilte in den Dienst des stehen- den Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Er- laubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach er- reichtem militärpflichtigen Alter si außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §8. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.-G.-B. Dieselben werden auf den 22. September 1880, Vormit- tags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zur Hauptverhandlung geladen. Bei unents{huldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Civilvorsizenden der Kreisersaÿkommission zu Meseriß über die der Anklage zu Grunde liegen- den Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. Meseriß, den 8. Juni 1880. Königliche Staatsanwaltschaft.
Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.
(15175) Oeffentliche Ladung.
Die verehelihte Tuchmacher Sickder, Emma, geboreue Theil, zu Forst, hat (gen ihren Ehe- mann, den Tuchmacher Heinrich Sicker, zuletzt in Forst — dessen gegenwärtiger Aufenthalt unbekannt ist — wegen bösliher Verlassung mit dem Antrage Klage erhoben:
ihre Ehe zu trennen, auch den Verklagten für den {huldigen Theil zu erklären und ihm die Kosten des Prozesses aufzuerlegen. :
Zur Beantwortung der Klage, sowie zur weiteren
mündlichen Verhandlung ist Termin
auf deu 20, September 1880, Vormittags 117 Uhr,
vor der I, Civilkammer des unterzeichneten Land- gerihts im Sißungszimmer Nr. 9 anberaumt, wozu der Sat der Verwarnung hierdurch vor- geladen wird, daß falls er in diesem Termine weder persönlich noch durch einen Bevollmächtigten er- [cheinen sollte, die böslihe Verlassung für erwiesen angenommen und demgemäß nah Ableistung des ceiligenzeides Seitens seiner Ehesrau, erkannt wer- en wird.
Zum Zwecke der dffentlichen Zustellung wird diese Ladung bekannt gemacht.
Guben, den 7. Juni 1880.
Königliches Landgericht, (gez.) Kochler,
Erster Gerichts\chreiber.
. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc
. Verloosung, Amortisation, Zinszaklung” u. s. w. von öffentlichen Papieren.
[15170] Oeffentliche Zustellung.
Die verebelichte Kaufmann Louise Knoblanth, geboréne Seiler, zu Dessau, vertreten durch den MNechtsanwalt Freyberg, klagt gegen ihren Ehemann, den Kaufmann Friedrich Knoblauch aus Dessau, 3. Zt. in unbekannter Abwesenheit, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Ehescheidung, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhaad- lung des Re{btsstreits vor die I. Civillammer des Herzoglichen Landgerichts zu Dessau auf den 4. Oktober 1880, Vormittags 10 Ulr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedahten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwette der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekanut aemacht.
Dessan, dean 4. Juni 1880.
Mayiäuder, Kanzleirath,
Gcrichts\{reiber des Herzoglichen Landgerichts.
[15164] Oeffentliche Zustellung.
In Sachen der Ehefran ves Kcsselshmieds Joseph Pfeiffer, Ulrike, geb. Lejeune zu Anclam, wider ihren genannten Chemann, früher zu Nord- hausen, jeßt in unbekannter Abwesenheit lebend,
ist zur Eröffnnng des Erkenntnisses vom 8. Novem- \
ber 1878 ein Termin auf
den 20. September 1880, Mittags 12 Uhr, an biesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 33, vor der IL, Civilkammer des Königlichen Landgerichts anbe- raumt, zu welchem der Beklagte, Kesselshmied Joseph Pfeiffer, hierdurch öffentlich geladen wird.
Nordhausen, den 8. Juni 1880.
Der Landgericht38-Sekretär. Thurn.
(15173) Oeffentliche Zustellung. .
Der Kaufmann H. Nothenbücher, Alterwall Nr. 54 hierselbs\t, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. W. Bargmann hierselbst, klagt gegen den J. F. Schümaun, Aufenthalt unbefannt, wegen Zahlung von 309 4 nekst Zinsen und Kosten mit dem Antrage auf kostenpflichtige Verurtbeilung des Beklagten zur Zahlung von 300 4 nebst 6% p. a, Zinsen seit dem 1, Februar 1879, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Amtsgericht zu Hamburg, Civil-Abtheilung I, Dammthorstraße Nr. 10, auf
Greitag, d-n 17, September 1880, Bormittags 10 Uhr.
Zum Zwette der öffentlichen Zustellung wird dieser Nuszug der Klage bekannt gemacht.
Hamburg, den 10. Juni 1880.
Nentoto, Gerichts\ch{reiber dcs8 Amtsgerichts. Civil-Abtheilung I.
[19160] Oeffentliche Zustellung.
Die Sechuhmachersfran Ctkarlotte Schoen- feld, geb. Goedtke, zu Landsberg i. O. Pr., ver- treten durch den Justiz-Rath von Schimmelfennig ¡u Bartenstein, klagt ‘gegen ihren Ehemann, den seinem Aufenthalte nach unbekannten Schuhmacher Gottfried Schoenfeid wegen böslicher Verlassung auf Cheschcidung mit dem Antrage, das Band der zwischen Parteien bestandenen Ehe zu trennen, den Beklagten für den allein \{uldigen Theil zu er- klären, demselben auch die Kosten dieses Rechts- ftreits aufzuerlegen und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Bartenstein auf den 22. Oktober 1880, Mittags 12 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwelke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Bartenstein, den 29. Mai 1880.
Kroll, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[15167] Oeffentliche Zustellung. Die Katharina Kohler, ohne Stand, Ehefrau von Jakob Denné, Wirth zu Elversberg, ver- treten durch Rechtsanwalt Leibl , klagt gegen ihren genannten Ehemann Jakob Denné, Wirth zu Elvers- berg wohnend, auf Auflösung der zwischen Parteien bestehenden Gütergemeinschaft mit dem Antrage: «Es wolle Königliches Landgericht die zwischen Parteien bisher bestandene geseßliche Güter- emeinshaft für aufgelöst erklären, deren Thei- ung für den Fall der Annahme durch die Klä- gerin in zwei Hälften zwischen dieser und dem Verklagten verordnen, Parteien zur Ausein- anderseßung und Liquidation vor Îtotar ver- weisen und diesen ernennen“
und ladet den Beklagten znr mündlichen Verhand-
lung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer
des Königlichen Landgerichts zu Saarbrücken
auf den 23, September 1880, Vormittags 9 Uhr,
mit der Aufforderung, einen. bei dem gedachten Ge-
richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. i :
Zum Zwede der öffentlihen Zustellung wird die- fer Auszug der Klage bekannt gemacht.
Saarbrücken, den 9, Juni-1880,
Der Gerich1s\chreiber Köster, Landgerichts-Sekretär.
Deffentlicher Anzeiger. 7
L E E E T R E Ta T E
Erste Beilage eiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
1880.
9. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
8, Theater-Anzeigen, | In der Börsen-
—
Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „JFuvalidendauk“, Nudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Sgÿlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren
Aunoncen - Bureaus,
9, Familien-Nachrichten. beilage.
[15168] Oeffentliche Zustellung.
Die Anna Maria Wadcket, ohne Stand, Ehe- frau von Peter Meyer, Gastwirth, zu Bettstadt wohnend, vertreten durch Rechtsanwalt Simons, klagt gegzn ihren genannten Ehemann Peter Meyer, Gasiwirth, zu Bettstadt wohnend, anf Güter- trennung mit dem Antrage:
„Königliches Landgericht wolle die zwischen Par- teien bestehende eheliche Gütergemeinschaft für aufgelöft erklären, für den Fall die Klägerin niht Verzicht leistet, deren Theilung in zwei Hälften verordnen, die Parteien zur Liquidation vor Notar verweisen, die Kosten dem Verklagten zur Last legen“, . und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsftreits vor die zweite Civilkammer des Köpniglicben Landgerichts zu Saarbrücken auf den 23. September 1880,
Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke ter öffentlichen Zuftellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Saarbrüdccken, den 9. Jani 1880.
Der Gerichtsschreiber: Koster, Landgerichts\ekretär.
O] Aufgebot.
Es ift das Aufgebot folgender angebli verlorener Urkunden beantraat und zwar:
a, der Schuldverschreibung der Preußischen Staats-Prämien-Anleibe von 1855, Serie 1399 Nr. 139 893 über 100 Thaler,
von dem Königlichen Oberförster Simon zu Charlottenthal bei Osche;
b, des Preußishen Staatsschuldscheins Pitt. D, Nr. 2118 über 300 Thaler,
von dem pensionirten Postsekretär Stein- krauß hier ; ;
c, der „Preußischen Staattsshuldscheine Litt. F, Nr. 28 703, Nr. 120 067 und Nr. 133 339 über je 100 Thaler,
von dem Gerichtéediener Gustav Albert Muhs zu Gummersbach; : ;
d, des von dem Lombard-Comtoir der Reichs- hauptbank hier unter dem 25. Februar 1879 aus- gefertigten Pfandscheins Nr. 4402, Inhalts dessen Herm. Schwinning hier der Reibéhauptbank gegen ein von derselben empfangenes Darlehn ron 500 später 1500 4, 3000 F Halle-Sorau-Gubener 43 9/0 Prioritäts-Dbligationen und 3000 4 Berlin- Stettiner 4} °/9 Prioritäts-Obligation 4. Emission verpfändet hat,
von dem Destillateur Hermann SchHwin- ning hier ;
0, des von dem Comtoir der Reichshauptbank für Werthpapiere hier unter dem 3. September 1879 ausgestellten Depotscheines Nr. 116 504, Jn- halts dessen Frau Martha Walter, geb. Sc{liep- hack, hier der Reichsbank 2400 4 4è °/9 Berliner Stadt-Obligationen von 1866 nebs Coupons 3—8 und Talons zur Aufbewahrung übergeben hat,
von der Frau Martha Walter, geb. Schliep- hak hierselbst; :
f, des 4X prozentigen Berliner Stadt-Anleihe- Scheins vom 15. Januar 1875, Litt, N. Nr. 4257 über 209 Æ, i :
von dem Gummiwaarenfabrikanten Ludwig Meyer hier. i
Die Juhaber der vorbezeichneten Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf
den 11. März 1881, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Jüdenstraße Nr. 58, 1, Treppe, Saal Nr. 21, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Urkunden werden für kraftlos erklärt werden.
Derlin, den 3. Juni 1880.
Königliches Amtsgericht 1.
L Aufgebot.
Der Kaufmann F. A. Reschke, Dresden-Neustadt, hat das Aufgebot eines von dem Sattlermeister August Duwe angenommenen Weselaëcepts in Höhe von 66 4 55 -, wahrscheinlih datirt: Dresden, den 5, April 1879, ohne Stempel, Unter- {rift und Giro, beantragt. 2
Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, \pä- testens in dem auf den 15, September 1880, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunde erfolgen wird,
Bielefeld, den 31, Mai 1880. :
Königliches Amtsgeriht. Abtheilung I.
E [LOLyA Aufgebot. _ Der Hälssgefattgenwärter Heiurih Funke zu Hildesheim hat das Aufgebot 1) einer über ein Capital von 150 A aus8ge- fertigten auf den Jnhaber lautenden 3# pro- zentigen Obligation der ftädtishen Spar- kasse zu Hildesheim, Litt. M. Nr. 24981, 2) von sech8 mit jener Obligation behuf Ver- zinsung des darin verbrieften Kapitals aus- gereichten Coupons, die mit dem Eintritt
der Zinsenzahlungstermine am 2, Januar
A —
1879 bis einschließlich 2. Januar 1884 fällig geworden sind, bezw. fällig geworden sein werden, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufge- fordert, spätestens in dem auf 1, Angust 1884, Mittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur- kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloser- klärung der Urkunden erfclgen wird. Hildesheim, den 8. Juni 1880. Königliches Amtsgericht. I. Bening.
L Aufgebot. Der Landwirth Heinrih Schulte Wullen zu Wullea hat das Aufgebot folgender Deckumente :
1) notarielle Schuldverschreibung vom 25. Jag- nuar 1867 über ein Darlehn von 900 Thaler zu Gunsten der Sparkasse der Stadt Dort- mund, eingetragen auf die Grundstücke Flur I. Nr. 328/14 und 332/15 der Gemeinde Ännen- Wullen, ausgestellt von dem Schreiner Heinr. Gronenberg in Wullen ;
2) notarielle Schuldverschreibung vom 7. August 1869 über ein Darlehn von 250 Thalern, im Vebrigen lautend wie ad 1,
beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufge- fordert, svätestens in dem auf
den 22. Dezember 1880, Mittags 12 Uhr,
vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urs kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Witten, den 3. Juni 1880,
Königliches Amtsgericht. IL. Abtheilung. Der Gerichts\chreiber : Feldmaunt,
Oas) Aufgebot.
1) Die Frau Anna Hedtke zu Dueren hat das Aufgebot des ihr E und verloren gegan- genen Quittungsbuhßes Nr. 1058 des Vorschuß- Vereins zu Koniß über 333,40 4 beantragt.
2) Der Stadt-Cxrekutor August Mischke zu Konitz hat als Vormund der minoreunen Clara Antonie Bubliß das Aufgebot des der leßteren gehörigen und verloren gegangenen Quittungsbuches Nr. 1235 des Vorschuß-Vereins zu Koniy über 313,15 S be- antragî.
Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 39, September 1880, Vormittags 10} Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 29, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vor- zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Ur- kunden erfolgen wird.
Konitz, den 2. Juni 1880,
Königliches Amtsgericht. IV. Abtheilung.
E Aufgebot.
Auf Antrag des Bauern Georg Advain Ott von
Legendorf wurde bezüglich des auf den Namen des enannten lautenden und demselben bei dem Brande
feines Hauses Nr. 2 zu Legendorf am 10. Juli 1879 zu Verlust gegangenen dreiprozentigen- Schuld- \cheins der Kgl. Bank zu Nürnberg Nr. 5876 über 1030 M, ausgegeben von der L Filialbank Am- ber am 14. Juli 1876, das Aufgebotsverfahren eröffnet.
Demgemäß ergeht an den Inhaber der vorge- nannten Urkunde die Aufforderung, spätestens in dem auf
Mittwoch, den 24. November 1880, Vormittags 10 Uhr, im Sitzungssaal Nr. 4 anbe- raumten Aufgebotstermin seine Rechte bei Gericht anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- falls dieselbe für kraftlos erklärt werden wird.
Nürnberg, den 31, März 1880. _
Kgl. Ee, Abih. °. Der Kgl. Amtsrichter. (L. S.) Ambach.
Zur Beglaubigung:
er geshäftsleitende Kgl. Gerichtsschreiber.
[15162] Verkündet am 28. Mai 1880, Schroeder, Gerichtsschreiber. Ju Namen des Königs!
Auf den Antrag des Schuhmachermeifters Karl Scimmelfennig in Königsberg erkennt das König- lihe Amtsgericht zu Tapiau durch den unterzeich- neten Amtrichter für Recht: L
Die Hypothekenurkunde über 150 Thaler Wechselforderung nebst 6 Prozent Zinsen feit dem 15, Juni 1870, 3 Thlr. 15 Sgr. Kosten der Requisition, sowie 2 Thlr. 19 Sgr. Kosten der Eintragung, eingetragen im Grundbuch von Gr. Fritshienen Nr. 4 Abth. 111. Nr. 5 auf Ersuchen des Prozeßrihters in Sachen Scbimmelfennig gegen Voß et Kons. für den Schubmachermeister Karl Schimmelfennig in Königsberg gemäß Verfügung der Kreisgerichts- Kommission zu Tapiau vom 8. September 1870 wird für kraftlos erklärt.
Tapiau, den 28, Mai 1880.
Königliches Amtsgericht.
S E a E E “(s E N R B L aat E E 7