1880 / 147 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 25 Jun 1880 18:00:01 GMT) scan diff

E

M e

Paris, 23, Juni. (F. T. B.) (Schlussbericht.)

Produktenmarkt, Weizen rubig, p: Juni 30,59, pr. Jali 29,10. pr. Juli-Angust 28,50, pr. September-Dezcmber 26,80 Roggen fest, rr, Zuni 25,00, pr. September-Dezember 19,25

7

Mebl rubîïg, pz. Juni 66,25, pr, Juli 63,59, pr. Juli - Augast |

62,70, pr. September - Dezember 56,75, Rüböl fest, pr. Juni 77,59, pr. Juli 7775, pr. Juli-August 78,00, pr, September-De- zember 79 C0. Spiritus rubig, pr. Juni 65,25, pr. Jali 65 00, Þpr. Jwi-Áugust 64,75, pr. September-Dezomber 60,25. -— Wetter:

Verändenlich,

New=-Wozra, 23, Juni, (W. T. B) : _M aarenbericht, Baumwolle in New-York 111/16, do. iz

Nsw-Orleans 114. Petrolenm in New-York 101 Gd.,'do, in Philadeipha 104 Gd,, rohes Petroleum 74, do, Pipe line Certiticats 1 D. 13 C. Mohl 4 D. 25 C. Roïiher Winterweizen 1 D. 22 C. Mais (old mixod) 52 C. Zucker (Fair refining Muscovados) 78, Kaffee (Rio-} 14%. PBobmelr (arke Wilcox) 713/16. &9, Fairbanks 72, do. Rolo u, 2rothers 77, Bpeck (sber clear) 7% C. Getreidefracht 51.

Auszahiungen,. Anugerinünde-Sokwedtor Bisenbaka. Die für das Jahr 1879 für die Stamm-Prioritäts-Aktien auf 13% festgesetzte Dividende wird mit 10 A 50 „4 pro Aktie vom 1, Jali ab, obenso wie die

am vorgenarunten Tage fölligen Zinsen der Schuldverschreibungen imt 150 M pro Stück bei der Berliner Handelazesellechaft in Ber- lin ausgezahlt, Bei der am 21 d. Mts. stat'gehabten Verloosung der Schuldverschreibungen wurde dio No, 2 über 3000 A lautend gezogen.

OstpreussIsobeo Landaohaft, Die za Johannis fällig werdenden, s0Wwis früher fällig gewesenen Coupons von Ostpreussischen Pfand- briefen werden vcm 1. Ju'i ab in Berlin bei Meyer Cohn eingelöst,

Karsz-Charzow-Azow-Elsenbahn. Die am 1, Jali fälligen Coupons werden von da ab in Berlin bei F, W. Krause & Co. und der Berliner Handelsgesellschaft eingelöst,

ar I: Art

Theater. WVallner-Theater, Freitag: 3. 91. Male: Der jüngste Lieutenant,

Tictoria-Theater, Direktion: Emil Habu. areitasi Zum Dirittleßten und 272. Male: Die

inder des Kapitän Grant. Neu! Kostüme neu! (Kapitän Grant: Em:l Habn.)

Sonnabend, den 3. Juli: Zum 1. Male: Erster Theil Goethe's Faust.

Sonntag: Zum 1. M.: Zweiter Theil Gocthe's Faust, als Mysterium in 2 Tagwerken für die Sanne eingerichiei von Otto Devrient. Musik von

afen.

Krolls Theater, Freitag: Margarethe, Oper in 4 Akten von Gounod. Vor und nach der Vor stellung Großes Doppel- Concert im Sommer- garten bei brillanter Beleuchtung d: selben. Anfang 97, der Vorstellung 64 Uhr.

National - Theater. Freitag: Dic Räuber.

Lermania-Tiecater, (Am Weinbergösweg.) Freitag: Auf vielfahes Verlangen. Zum 21, Male: Berlin um Mitternacht. Volksstück mit Ge- fang in 5 Akten von O. Mylius. (Sie haben ja _fo Necht, Einlage gesungen von Hrn. Fischbach.)

Sonnabend: Zum 1. Male: Johu Styx oder Schwarz und Weiß. Original - Lebensbild in On von E. Frißshe. Musik von G. Seidel.

Belle-Alliance-Theater, Freitag: m praHtvollen Sommergarten: Großes Militär- Concert, au8geführt von den 3 Musik&ören des 3, Garde-Grenadier-Regiments (Königin Elisabeth), des ersten Garde-Feld-Artillerie-Regiments und des Königl. Katetten - Corps , unter persönlicher Leitung der Königl. Musik - Direktoren Herren Ruscheweyh, Baumgarten und Herold. Auftreten der 3 Geschwister Rommer, genannt „die \{4wäbi- {en Singvögel“ und der Tyroler Sänger-Gefell- {aft „Engelhardt“. Abends: Brillante Jllumi- nation durch 20 C00 Gasflammen. Im Theater: Zum 7. Male: Das herrenlose Gat. Lustspiel in 3 Akten von Antou Anno. Anfang des Concerts 6 Ußr, der Vorstellung 7 Uhr.

Sonnabend: Zweites groïes Sommerngatits3- fest. Anfang 6 Uhr. Ende 12 Uhr Nachts. Alles Nähere die Ans(lagzettel.

Steebriefe end Untersuchungs - Sacheu. [16214]

Sicckbrief. Gegen den unten kescriebenen Adam Bieler von Fladerêbah, welcher flüchtig ist,

ist die Untersuhungshaft wegen {weren ODieb- |

stahis verhängt und die Voruntersuchung eröffnet worden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gefängniß zu Altenkirchen abzuliefern. AiteukirŸen, den 21. Juni 1880. Königliches

Umtsgericht. Beschreibung. Alter 20 Jahre, |

Religion evangelis{, Gewerbe Schlosser, Größe 1,70 m, Haare blond, Stirn fcei, ohne Bart, Augen brauen blond, Augen s{warz, Nase und Mund ge- gewöhnli, Zähne gesund, Kinn rund, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deuts. Besondere

Kennzeichen: am Zeigefinger der linken oder reten i

Hand eine Schuittnarbe.

Offene Nequisition. Jn der Strafsache gegen den Schuhmacher Carl Hein aus Ludwigswalde ift derselbe dur vollstreckbares Urtheil des hiesigen Köriglihen Schöffeugerichts vom 29. Dezember v. I: wegen Entzichung der militärischen - Kontcole zu 6 # Geldsirafe, ev. 2 Tagen Hast, sowie 6 46. 30 S Gerichtskosien verurtheilt. Sein zeitiger Aufenthalt hat bisher nit ermittelt werden können. Es wird daher ersucht, von dem 2c. Hein im Betretungsfa!le die Geldstrafe und Kosten einzuziehen, bezw. hierher einzuliefern, eventuell die substituirte Haftstrafe zu Ee, 0 n n, Geschehenen Nachricht zu geveun. Celle, den 19. Juni 1880, Königliches Amtgericht. T. Kistner. Mes

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

3532 ce , y (107% Oeffentliche Zustellung.

Der Eisenbahnarbeciter Georg Wilhelm Ofter- berg dahier, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Geiger tahier, klagt ggen seine Ehefrau Anna Cathariua Osterberg, geb. Ullmann von hier, jeßt unbekannt, wo, abwesend, wegen Ehescheidung auf Grund Verurtheilung der Beklagten zu einer s{chweren peinlihen Strafe, mit dem Antrage zu erkennen, daß die zwischen ihm und der Beklagten bestehende Che dem Bande nah getrennt, die Be- klagte für den {huldigen Theil erklärt und in alle dez selben treffenden Nachtheile und in die Kosten verurtheilt werde, und ladet die Beklagte zur münd- líwen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 111, Ci- vilfammer des Königlichen Landgerichts zu Frank- furt a./Main

auf den 28. Oktober 1880, __ Vormittags 9 Uhr, mi? der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- ritte zugelassen Anwalt zu bestellen,

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

rankfurt a./Main, den 16. Juni 1880.

; Denker, G-1ichtéschreiber des Königlichen Landgerichts.

Die Wartefrau riederike Gerstenscchlaeger, verwittwet gewesene- Sator, geb. Kullmann dahier, vertretzn durch Rechtsanwalt Dr. Meyer, dahier, kTlagt gegen ihren Ehemann, den Bildhauer Andreas Gersienshlaecger von hier, dermalen un- bekannt wo abwesend, wegen Ehescheidung auf Grund gröbliber Mißhandlung, fortgesezter Belei- digung, lebensgefährlihcr Bedrohung, regellosen Lebcnêwandels und unversöhrlihzen Hasses wit dem Antrage, zu erkennen, daß das zwischen den Streit- theilen bestehende Band der Ehe getrennt, der Ver- flagte für den allein {huldigen Theil erklärt und in die Pozeßkosten verurtheilt werde, und ladet den Beklagten zur mündlihen Verhandlung des Rechtsstreits vor die I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Frankfurt a./Main

auf deu 1. Noveuber 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, cinen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung tird dieser Aussug der Klage bekannt gemacht.

Frankfurt a. /Main, den 16, Juni 1880.

Denker, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

9 ee : Ti [16226] Oeffentliche Zustellung.

Die zum Armenrechte zugelassene Handarbeiteriu Chrisliane Juliane Teutsch, verw. gew. Marx, geb. Sau8wald in Thonberg, verireten durch den Rechtsanwalt Dr. Schill in Leipzig, klagt gegen ihren Ehemann, den Hanvarbeiter Karl Friedrich Teutsc), zuleßt in Thouberg, jeßt unbekannten Aufenthal1s, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Scheidung der zwischen den Parteien bestehenden Ehe und ladet den Beklagtzn zur münd- lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Leipzig auf den 1. Dezember 1880, Vormittags 19 Uhr, mit dex Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszyg der Klage bekannt gemacht.

Leipzig, den 22, Juni 1880,

: : Dölling, Gerihtss{reiber des Königlichen Landgerich13,

941 S N [16224 Oeffeatlice Zustellung.

Die Ehefrau Ottilie Auguste Mantel, ge- bozene Brömser, zu Heidelberg, vertreten durch Rechisanwalt Dr. Lindheimer dahier, klagt gegen ihren Ebemann, den Kaufmann Vcter Auton Joseph Mantel von Frankfurt a./Masu, der- i malen unbekannt wo abwesend, wegen Ehescheidung ! auf Grund bösliber Verlaffung, mit dem Antrage, zu erkcnnen, daß die zwischen den Parteien am 13, September 1875 geschlossene Che dem Bande ¡nad ge!rennt und dor Beklagte für den ¡ huldigen Theil erklärt werde und ladet den Be-

; lagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts- { streits vor die Il]. Civilkammer des Königlichen Lar dgerihts zu Frankfurt a /Main

| auf ven 28. Oïltober 1880,

j Vormittags 9 Uhr,

¡ mit der Aufforderung, einen bei dem gedabten Ge- è richte zuge!assenen Anwalt zu bestellen.

j Zum Zwette der öffentlichen Zustellung wird die- ¡ ser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Frankfurt a./Main, den 15. Juni 1880,

: Denker, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts, D Aufgebot,

Alle Diejenigen, welhe nähere oder glei nahe Ezcbansprücße als nacbenannte ermit:elte Erb- berehtigte :

1) Bäckermcisier George Friedrich Sauder in

Danzig,

2) Ehefrau des Kanfmaunns Caz:l Döring, Luise Auguste Therese, geb. Saudex zu Danzig,

3) Ehefrau des Kaufmanns David Döriug, Marie Dorothee Christine, geb. Sander zu Dauzig,

4) Ehefrau ves Schiffers Heinrich Fulle, Auna Dorethea Ernestine Auguste, geb, Blume zu Münden,

5) Ehefrau des Bäckers Georg Sander, Ne: gine Elise Auguste, geb. Blume in Danzig,

6) Lohgerber Georg Justus Blume aus Mün- den, z. Z. in M.-Glavobach,

7) Kaufmann Max Sander aus Danzig, z. Z. in Hamburg,

an den Nachlaß des am 28. Februar 1880 verstor-

benen Arbeiters JFohann Fricdrih Krazenberg

zu Münden zu haben vermeinen, werden vor Aus- stellung der für die eben Genannten beantragten

Grbbescheinigung zur Ergänzung des Nachweises

vom unterzeihneten Gerichte aufgefordert, ihre An-

sprüche spätestens bis zu dem auf Dieustag, den 5, Oktober d. J,, : Vormittags 11 Uhr,

an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine an-

zumelden, und zwar unter der Verwarnung,“ daß

nah Ablauf d¿s Termins die Auéstelluug der Erb- besheinigung erfolgen wird,

Münden, den 21, Juni 1880.

Königliches Amtsgericht Leonhardt, Beglaubigt :

Krone, Amiszer.- Assiflent.

(1627) Vekanutmachunz.

Durch Aft vor Notar Hoffmana zu Mörs vom 30, Mai 1880 wurde zwischen :

1) Kari SHamur, Fußrunternehmer, zu Wermels-

Tirhen im Kreise Lenney wohnend, einerseits

und 2) Maria Elisabeth Gräf, ohne besonderen Stand, zu Kallenberz, Bürge: meisterei Wertnels- kirhen wohnend, andererseits, ein Eyevertrag errichtet, der am heutigen Tage im Ausêzuge im Audienzsaale des hiesigen Königlichen Amtsgerichts in den hierzu bestimmten Tabellen ein- getragen wurde und na welchem bestimmt ist: „&s8 soll in der Ehe vorgenannter Beider die _allgemeine Gütergemeinschast stattfinden.“ Werinelskirchen, den 23. Juni 1880. Der Gerichtsschreiber. Kluth.

[16225] Bekanutmachung.

Die Dienstkaution des aus seinem Aute als Ge- rihtsvollzieher des hiesigen Königlichen Amtsgerichts am 31. März d. J. geschiedenen Gerichts\c{reibers Wilhelmi S{hmerder zu Gr. Glogau, bestchend in einem Schein der Preußischen konsoclidirten Anleihe Litt, E, Nr. 25081 über 109 Thlr. à 44% foll zurückgegeben werden.

Auf Antrag des Königlichen Amtsgerichts IV. hierselbst werten alle Diejenizen, welche aus der Amtsführung des 2c. S@nmerder als Gerichtëvoll- ziecher Ansprüche zu haben glauben, aufgefordert, dieselben in dem

am 18, September d. J.,, 11 Uÿr, vor dem Ämtêrichter Predari im Zimmer I1V. des hiesigen Amtsgerichts anberaumten Termine und spätesten3 bis zum Erlaß des Ausschlußurtheils an- zumelden.

Die Ausbleibenden werden mit ihren Ansprüchen ausges{chlossen und an die Person der Schuldners selbit verwiesen werden.

S{hwweiduiß, den 19. Juni 1880.

Koniglices Amtsgericht III. Pitredarci.

Berliner Stadt-Eisenbahn, Die Ausführung der Eisen-

im Bahnhofe Königébrücke im 34 Umfange von circa 82 Tonnen E 2 ntl, Matertiallieferung soll in Submission vergeben werden. Die Zeichnungen liegen in unserem Centcal-Bureau, Beethoven- straße 1, beim Baumeister S{hnieger aus. Die Bedingungen nebst Offertenformular sind eben-

lid

daselbst beim Bureauvorsteher Weltermann gegen ;

Grlegung von 2 M, die Zeichnung gegen Erlegung von 1 6 zu haben, werden jedoch nur an solche Unternehmer abgegeben, deren Qualifikation uns bekannt, oder durch Zeugnisse fiskalischer Behörden

genügend nahgewiesen wird. Offerten sind versiegelt j

und portofrei bis Mittwoch , ven 7. Juli d. J.

Vormittags 11 Uhr, an uns einzureihen, um !

welche Zeit sie in Gegenwart der ershienenen Sub- mittenten eröffnet werden. Berlin, den 23. Juni 1880. Königliche Dircktion der Berliner Stadt- Eisenkahn.

[16236 Zoologischer Garten.

Vom 1. Juli d. J. ab erfolgt die Zahlung der Zinscoupons der 6 pCt. Obligationen vom Jahre 1871 und 1873 gegen Rückgabe des Coupon

Ser. IITL. No. 2 (I. Semester 1880), der 6 pCt. Obligationen vom Jahre 1878 gegen Rückgabe des Conpon

Ser. I, No. 5 (I. Semester 1889), soWwie auch die Zahlung der verloosten, noch nicht zur Einlösung präsentirten Obligationen, wochen- täglich in den üblichen Geschäftsstunden in der Couponskasse des Herrn S, Bleichroeder, Behren- strass8e 63, Cto, 3398/6.)

Berlin, den 23. Juni 1880,

Der Vorstand des Actien-Vereins des Zoologischen Gartens. Duncker. O1 E.

PSaD) Rumäuische Eiseubahuen-Aftien-Gesellschaft.

Nachdem die Dividende für das Jahr 1879 auf 36/10 Prozent = 4/6 10,80 für die Stamm-Aktie de G 300 = Thlr. 100 fest- geseßt worden ist, kayn dieselbe gegen Einlieferung der mit cinem Nummernverzeichnisse zu begleitenden Dividendenscheine Nr. 9 vom 1. Juli cr. ab bei der Direktton der Diskonto-Ge- sellschaft hier und Herrn S. Bleichröder baor in Empfar g genommen werden. Berlin, dea 24. Juni 1880. Der Fürstliche Direkior. J, Falindéro. [16218] Berlin-Pots3daut- Mazgzdoeburger- Eisenbahn.

S4 Ausreichung E neuer Ziauscoupons.

Am 1. Juli d. J. beginnt die Ausgabe der vierten Scrie Zinscoupons und Talons zu den vierprozentigen Berlin - Potsdam - agdeburger Eisenbahn - Prioritäts - Obligationen Litt, C, neue Emission, sowie

der zweiten Serie Zinécoupons und Talons zu den viereinhalbprozentigen Berlin-Potsdam-Magde- burger Cisenbahn-Prioritäts-Obligationen Litt, F. _Die Inhaber dieser Obligationen werden aufge- fordert, Bihass Eclangung der neuen Zinscoupons die Talons vom 1, Juli 1874 resp. vom 1. Oktober 1874 von dem genannten Tage ab, während der Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr (mit Aus- {luß der Sonn- und Feicrtage) bei der Kasse des

Tonstruftionen für die Perrons }

; Königlichen Betriebsamtes in Berlin auf dem Potsdamer Bahnhof einzureih:n.

Den Talons ist ein \pezielles Verzeichniß, welches | die Numwern in arithmetisher Reihenfolge, sowie den Namen und die Wohnung des Ausftellers enthält, in cinmaliger Ausfertigung beizufügen. Formulare zu diesen Verzeichnissen können bei der bezeineten Kasse unentgeltlih in Empfanz genom- men werden.

Postsendungen sind fraukfirt an dieselbe

zu richten.

Gegen die mit der Post eingehenden Talons er- folgt die Uebermittelung der neuen Coupons an den Einsender unter Couvert und unter voller Werth- deklaration der Copons, sofern eine andere Werthÿ- angabe nicht vorges&rieben wird.

PWitagdebueg den 22. Juni 1880.

Königliche Eisenbahu-Direktion,

915 j [16215] BPekauntmachung.

Der Westpreußische (Nitterschastlihe) 44 9% ige Pfandbrief (1. Serie) D. Nr. 1660 über 100 Tblr. ist anzeigliÞh ohne Coupons und Talon in der Zeit von 1874 bis 1876 zu Braunschweig dem Fräulein Hermine Volkland entwendet worden und ist auf dessen Kraftlos-Erklärung angetragen.

Marienwerder, den 13. Juni 1880,

Königliche Westpreußische General-Landschafts-Dirc ktion,

[16217] Bekanutmachunug.

Kündigung von Marienwerder Stavtobligationen. Bei der am heutigen Tage slattgehabten Ziehung der zu Neujaßr 1881 einzulösenden Stadtobligatio- nen sind folgende Nummern gezogen worden :

Litt, A. Nr. 17 über 1000 Æ ¿e O N O U 90 ev 1e 200 A e D 40 02 0 S0 Uber 1e 100 M

zusammen also 1700 Die Besitzer dieser Obligationen werden auf- gefordert, die ihnen zustehenden, hiermit gekündigten Kapitalien von Neujahr 1881 ab gegen Nückgabe der Obligationen und der von . da ab laufenden | Zinscoupons und Talons in der Stadtkasse bier- selbst in Einpfang zu nehmen. Die Verzinsung der ausgeloosten Obligationen hört mit Neujahr 1881 auf und wird der Betrag für die nicht zurück- gelieferten, von Neujahr 1881 ab laufenden Zins- coupons von den Kapitalien in Abzug gebracht werden. Marienwerder, den 18. Juni 1880. Der Magistrat.

[16219] Rheinische Eiseubahn.

e R Dividende-Zahlun Durch Beschluß der Generalversammlung der Aktionäre der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft vom 22. Juni cr. ist die Dividende sür das Jahr 1879 festgeseßt wie folgt:

a, für die Stammaktien auf 7 Prozent oder 52 4 50 S pro Aktie, zahlbar gegen den DividenvelMein Ur, o)!

Þ. für die Prioritätsstammaktien, auf welMGe be- reits 4%/% Zinsen gezahlt sind, auf noch 3 Vro- zent eder 22 4M 50 H pro Ake, zahlbar gegen den Dividendeschein Nr. 14;

c, für die an Stelle der eingezogenen Stamm- aktien der früheren Bonn: Cölner Eisenbahn- Gesellschaft au8gereihten Stammaktien, welchen ein Minimum von 5% zugesichert ift, auf 7 Prozent oder 52 A 50 „§ pro Aktic, zahlbar gegen den Dividendeschein Ir. 20.

Die vorstehenden Dividendebeträge werden gegen Aushändigung der bezeichneten Scheine von heute ab bis Ende Juli cr. ausbezahlt:

in Cöln: bei unserer Hauptkasse, dem A. Schaaff-

hausen’shen Bankverein, Herren Sal. Oppen-- beim Jr. &.Qle, D O. Slein, J: D. Her- al Deichmann & Cie. und A. & L. Camp- ausen ;

in Aachen : bei der Aachener Disconto-Gesell saft ;

in Berlin: bei Herrn S. Bleichröder und der

Bank für Handel und Industrie.

Nach dem 31. Juli cc. erfolgt die Einlösung nur noch bei unjerer Hauptkasse. Unter Hinweis auf den §. 21 der Statuten, machen wir die Inhaber von noch nicht cingelösten Dividendescheinen aus früheren Jahren wiederholt darauf aufmerksam, daß diese Scheine nah Ablauf von vier Jahren, vom Tage der erfien Aufforderung an gerechnet, werthlos werden.

Cóln, den 22. Juni 1880.

Königliche Dircktion.

AWochen-Ausweise der deutschen Zettelban?en. [16221] Wohen-Uedbersihr der Städtischen Bauk zu Breslau am 23, Juni 1880,

Activa. Metallbestand; 1,025,813 A 05 S. Bestand an Reichskafsenscheinen: 2810 #4 Bestand an Noten anderer Banken : 556,200 4 Wechsfel1 5,001,620 ÆA 70 S. Lombard: 3,191,300 Effekten: 188,693 4 70 g. Sonstige Zfktiva1 32,240 M 34 S.

i Passîva. Grunblapital: 3,000,000 A Rer | serve-Fonds; 609,000 & Banknoten im Umlauf | 2,801,900 A Lägliche Vecbinblihkeiten: Depositen- | Kapitalien 3,367,340 6 An Kündigungsfrist gebun- dene Verbindlichkeiten: K Sonstige Passiva:

vacat. Eventuelle Verbindlichkeiten aus weiter be- | E im Inlande zaÿlbarea Wechseln: 188,672 6

Deutscher Reichs-Anzeiger

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Königlich Preußischer Staats-Anzeiger.

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L M dition: SW. Wilhelmstr. Nr. 32. v

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Berlin, Freitag,

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nehmen im Deutschen Reich sämmtliche Post-Aemter, für Berlin die Expedition dieses Blattes, SW. Wilhelmstr. 32, sowie die Stadtpost-Aemter und Zeitungs-Spediteure entgegen.

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Julius Da se in Triest; für Griechenla» und die Türkei das Kaiserlih Königlihe Post-Amt in Triest; für Großbritannien und Irland Herr A. Siegle (110 Leadenhal? Street V. C.) in London; für Nord- Ame: a Herr E. Steiger (22 & 24 Frankfort Street) in New-York.

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Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

dem Obersten z. D. Kolb, bisher Commandeur des Brandenburgischen Train-Bataillons Nr. 3, den Rothen Adler- Orden dritter Klasse mit der Schleife, und dem Studiosus der Philosophie Erich Stahn zu Halle a./S. die Rettungs- Medaille am Bande zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den nachbenannten Personen die Erlaubniß zur An- legung der ihnen verliehenen nihtpreußishen Ordens-Jn- fignien zu ertheilen, und zwar: des Ritterkreuzes zweiter Klasse des Herzoglich braunshweigishen Ordens Heinrichs des Löwen: dem Justiz-Rath und Divisions-Auditeur Borman n beim Herzoglich braunshweigischen Kontingent ; des Verdienstkreuzes erster Klasse desselben Ordens: dem Lazareth - Verwaltungs - Inspektor Hassenstein zu Braunschweig ; sowie des Fürstlih schwarzburgischen Ehrenkreuzes vierter Klasse: | dem Zahlmeister Shulßze im 3. Thüringishen Fnfan- terie-Regiment Nr. 71.

Deutsches Neich.

BVebanntmacGuU n g

Vom 1. Fuli ab wird bei den Postanweisungsformularen für ten inländischen Verkehr das Postwerthzeihen von 20. gleih mit eingedruckt sein. Von den Postanstalten werden diese Formulare gegen Einziehung des durch den Werthstempel dargestellten Betrages an das Publikum abgeseßt werden. Beträgt die Gebühr mehr als 20 4 Z (also bei Postanwei- sungen von mehr als 100 A6), so ist der Mehrbetrag in Frei- marken aufzukleben. Von den Postanstalten werden mit Frei- marken beklebte Postanweisungsformulare vom 1. k. M. ab nicht mehr ausgegeben. Dagegen werden neben den neuen Formularen mit Werthzeichen auch weiterhin noch Formulare ohne Werthzeichen, jedoh nur in Mengen von mindestens 20 Stü, zum Preise von 10 Z für je 20 Stück an das Publikum verkauft werden. Neue Postanweisungsformulare ohne Werthzeichen gelangen erst zur Ausgabe, nachdem die Vorräthe an Formularen bisheriger Art bei den Postanstalten verbraucht sind. Jn den Händen des Publikums befindliche Formulare der alten Art können aufgebrauht werden. Bis auf Weiteres können mit eingedrucktem Postwerthzeichen ver- sehene Postanweisungsformulare, wenn sie in den Händen des Publikums unbrauchbar geworden sind, bei den Postanstalten gegen neue gültige Formulare umgetauscht werden. Die Ver- wendung der ‘aus verdorbenen Formularen ausgeschnittenen Postwerthzeihen zum Frankiren von Postsendungen is nicht gestattet.

Berlin W., den 15. Juni 1880.

Der Staatssekretär des Reichs-Postamts. Stephan.

Königreich Preufen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den Geheimen Ober-Regierungs- und vortragenden Rath im Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Adolph Friedrich Schartow, zum Wirklihen Geheimen Ober-Regierungs-Rath mit dem Range eines Rathes erster Klasse und Direktor der Abtheilung für Domänen zu er- nennen.

In der heutigen Handelsregister - Beilage wird ®èr. 26 der Zeichenregister-Bekanntmahungen veröffenilicht.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 25. Juni. Se. Majestät der Kaiser und König wohnten, laut Meldung des „W. T. B.“ aus Ems, gestern Abend der Vorstellung im Theater bei, seßten heute die Kur fort, machten dann eîne Promenade und nahmen später den Vortrag des Chefs des Civilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths von Wilmowski, entgegen.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz nahm am Mittwoch Vormittag den Vortrag der viertèn Armee-JFnspektion entgegèn und wohnte gestern früh dem gefehtsmäßigen Abtheilungsschießen einer kriegsstarken Compagnie unter Führung Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Wilhelm in den Eichbergen bei Saarmund hei.

Jn der am 24. d. M. unker dem Vorsiße des Staats-Ministers Hofmann auge jan enen Sigung des Bundesraths erfolgte die Mittheilung von der Ernennung des Großherzoglih braunschweigishen Minister - Residenten,

Wirklichen Geheimen Raths von Liebe zum stellvertretenden

Bevollmächtigten für Schaumbusg: Lippe und. für Lippe. -

Mit der vom Vorsißenden beantragten zollfreien Ein- lassung der ausck Sidney zurückgelangenden deutschen Aus- stelungsgüter erklärte die Versammlung sich einverstanden; ebenso mit den Vorschlägen des Vorsißenden wegen Wieder- besezung erledigter Mitgliederstellen bei den Kaiserlichen Disziplinarkammern in Bromberg, Breslau, Arnsberg und Münster.

Die von der Großherzoglich badishen und Großherzoglich oldenburgischen Regierung eingebrahten Anträge auf Bewil- ligung gemischter Privattransitläger von Getreide 2c. in Mann- heim, Elsfleih und Nordenhamm sollen ohne vorgängige Ver- dbl: an einen Auss{huß demnächst im Plenum berathen werden.

Dex von Hamburg vorgelegte Entwurf eines Gesetzes wegen Uebertragung der Entscheidung von Streitfragen zwischen dem Senat und der Bürgerschaft daselbst an das Reichs8gericht, über welhen der Großherzoglich hessische Bevoll- mächtigte, Staatsrath Dr. Neidhardt berichtete, erhielt mit einigen vom Ausschusse für Justizwesen vorgeschlagenen Fas- sungs8änderungen die Zustimmung.

Auf den Vortrag desselben Berichterstatters wurde, dem Gutachten des Ausschusses für Handel und Verkehr ent- sprechend, eine Eingabe, betreffend die Maße, Gewichte und Waagen in den Apotheken, dem Reichskanzler überwiesen, einer Eingabe wegen Aenderung des §. 13 Nr. 6 des Bank- geseßes vom 14. März 1875 aber eine Folge nicht gegeben.

Weitere, von dem Großherzoglih mecklenburgischen Be- vollmächtigten, Ober-Zolldirektor Oldenburg, bezw. dem Groß- herzoglih badischen Bevollmächtigten, Ministerial-Rath Scherer mündli erstattete Ausshußberihte bezogen sihch auf Eingaben wegen Revision der Prüfungsvorschriften für die Seeschiffer und Seesteuerleute und wegen Einführung der Doppelwährung. Die erstere Angelegenheit wurde dem Reichskanzler über- wiesen. Auf die zuleßt genannte Eingabe wurd: ablehnender Bescheid beschlossen. : :

Den Schluß bildete die Vorlegung der neue ein- gegangenen Petitionen und die Regelung ihrer geschäftlichen Behandlung.

Der Schlußbericht über die gestrige Sißung des Nantes der Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage.

In der heutigen (84.) Sißung des Hauses der Abgeordneten, welher der Minister für Handel und

Gewerbe Hofmann , der Minister der öffentlihen Arbeiten Maybach, der Finanz-Minister Bitter, der Minister der geist-

lichen 2c. Angelegenheiten von Puttkamer, der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten Dr. Lucius und mehrere Kommissarien beiwohnten, gelangte folgende Jnterpellation des Abg. Dr. Virchow zur Verlesung: i i Nachdem die Königlihe Staatsregierung im Namen Preu- ßens die Einverleibung Altonas und der unteren Elke in das Bollgebiet beantragt hat, rihte ih an dieselbe folgende Anfrage: 1) Haben ausreichende Ermittelungen darüber stattgefunden, ob die erwnarteten Vortheile der Einverleibung Altonas nicht durch wirthschaftlihe Nachtheile für die Stadt überwogen

werden? 2) Ist ein Kostenanshlag über die Ausgaben auf- gestellt, welche die Einverleibung erfordern wird? und beab- sichtigt die Königliche Staatsregierung , rechtzeitig vor Beginn der Ausführung einen Beschluß des Landtages über die ganze Maß- nabme berbeizuführen? 3) Wie glaubt die Königlihe Staats- regierung, gegenüber den BVerßandlungen des Reichstages vom 8. und 10, Mai d. F., ihr Vorgehen beim Bundesrath, betreffend die Einverleibung der unteren Elbe in das Zollgebiet, (Antrag vom 28. Mai), rechtfertigen und mit der \{chuldigen Rückficht auf den Bundesstaat Hamburg vereinigen zu können ? :

Der Finanz-Minister erklärte sich zur sofortigen Beant- wortung der Jnterpellation bereit, worauf der Jnterpellant in der Motivirung zunächst dem etwaigen Einwand entgegentrat, daß es sich hier um cinen Eingriff in das Recht des Reiches handle. Es sei kein diesbezügliches Reichsgeseß zu Stande gekommen, dem man sih fügen müsse; im Gegentheil, der Reichsk.nzler habe die in Rede stehende Angelegenheit in seiner betreffenden Cirkularnote als eine spezifish preußische bezeihnet. Um so sonderbarer sei es, daß die Regierung bisher noch nit über dieses preußishe Jnter- esse dem preußischen Landtage gegenüber sich ausgesprochen

abe. Es frage. fiM, in wessen Znlerese - Mr ollanshluß Altonas geplant werde, ob im Fnteresse des gesammten Staates Preußen oder nux der Stadt Altona. Der Staat spare dadur zwar die 600 000 / an das Reich f zahlender Vauibet: Die Stadt Altona aber werde sicher- ih dur die Aufhebung dieser ihrer seit Decennien bestehen-

den eximirten Stellung benagdeiligt, und der Staat müsse für die ihm zufließenden Vortheile die weitgehenden Zusagen, namentlih hinsichtlich der Eisenbahnbauten , wel man Altona gemacht habe, erfüllen. Die Regierung fei dem Hause auch verantwortlich für ihr Verhalten im Reiche gegenüber anderen befreundeten Dundesregierungen, da sih die Verantwortlichkeit der Minister dem Landtage gegenüber niht nur auf finanzielle Fragen beschränke. Sein Mißtrauen gegen die Regierung in diesem Punkte resultire

aus der auf Betreiben der preußischen Regierung im Bundes- rath erfolgten Verwerfung des billigen und zweckmäßigenAntrages dcs Hamburger Bundesrathsbevollmächtigten, vor der Entschei- dung dieser Angelegenheit eine sahgemäße Enquete über dieselbe veranstalten zu lassen. Dieses Vorgehen dokumentire

keine bundesfreundlihe Gesinnung gegen E und keine

objektive Beurtheilung der Frage bei der preußischen Regie- rung. Keineswegs geschehe diese Jnterpellation lediglih im Jnteresse Hamburgs: die Fortschrittspartei halte es für

patriotish, auf die bundesfreundliche Haltung der preußischen

Regierung hinzuwirken. : s

Der Finanz-Minister Bitter erklärte, es hätten aus- reichende Ermittelungen darüber stattgefunden, ob die er- warteten Vortheile der Einverleibung Altonas nicht dur wirthschaftlihe Nachtheile für die Stadt überwogen würden, aber wenn selbst diese Ermittelungen gewisse Nachtheile dieser Maßregel für die Stadt Altona ergeben hätten, fo sei doch die preußishe Regierung zu diesem An- trage berehtigt und verpflichtet gewesen, um den Art. 33 der Reichsverfassung auszuführen, zu deren Ueberwachung nach Art. 17 derselben der König von Preußen als Deutscher Kaiser berufen sei. Jn Betreff der Nr. 2 der Jnter- pellation hätten nur überschläglihe Berechnungen statt- gefunden. Die definitiven Kostenanschläge könnten erst nah Beendigung der desfalls s{hwebenden Ermittelungen aufgestellt werden; leßtere würden feiner Zeit dem Bundesrath und Reichstage zur verfassungsmäßigen Beschlußfassung vorgelegt, und soweit später auf Preußen zurückgegriffen würde, die ge- seßlih erforderlihen Maßregekn getroffen werden. Jn Bezug auf Nr. 3 der Jnterpellation habe sih die Regierung nur vor dem Reichstage zu verantworten; sie lehne in dieser Be- ziehung jede Erklärung in diesem Hause ab. A

Auf Anirag des Abg. Richter trat das Haus in die Be- \sprehung der Jnterpellation. Der Abg. Feciherr von Minni-

erode tadelte heftig den Ton, der in Nr. 3 der Jnterpellation

irhow gegen die Regierung angeschlagen sei. Derselbe erinnere an den Ton von Stadtverordneten gegen einen von ihnen vollständig abhängigen Bürgermeister. Die Minister seien für ihre Haltung als Mitglieder des Bundesraths dem Landtage niht verantwortlih. Viel zweckmäßiger, als die getroffenen Maßregeln der Regierung zu bemängeln, wäre es gewesen, die Frage der Erhöhung der Hamburger Aversen anzuregen. Das Bemühen der Fortschrittspartei um den Fam unge ar-

tikularismus sei „verlorene Liebesmüh.“ Bei Schluß des Blattes nahm der Abg. Richter das Wort.