1880 / 147 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 25 Jun 1880 18:00:01 GMT) scan diff

M pi iff in Sandeherred (Norwegen öbc von mehr als 2 Fuß über den Riemenlöchern, so daß das | Planken haben am Ende geschnihe phantastishe Drachenköpfe mit | Ï sind Ueber E ild® A as M Lt T eres E gen) arf auf dem Wasser gleihwohl nicht so ganz niedrig ausgesehen \pielenden Zungen und. offenen Rachen mit Reihen großer ohne ; Der Grabhügel, in welchem dieser bedeutsame Fund gemacbt Bors Ln. e R, find, Feine Se C E ey Eren N n E aren G reit De l Ee ist, m i i i | i d iegel, alt gewesen. a ußen sind die er- nd mehrere Elle ; . ) : N C f D i ] E, uuf (pan Dured teine Unger Ep O Mle d E E Ee O S ea bedeckt gewesen, welche halb übereinander | sind, ist unzweifelhaft, aber es läßt sih noch nit sagen, wie sie L é é â É

auf si ziehen; seine jeßigen Dimensionen sind etwa 450 Fuß im Umkreis und 16 Fuß in der Höbe; ursprünglih wird er höher ge- wesen seip. De wegen seiner. Größe hat er den Namen „Königshügel“ erhalten. S das Schiff nunmehr ausgegraben auf dem Boden de? Pans dasteht, macht es einen recht imposanten Eindruck. Und do ewirken vielleicht die großartigen Umgebungen, der gewaltige Hügel und die das Grab umgebenden 5—6 Ellen hohen Lehmwände, daß

befestigt waren. Die Drachenköpfe gehören paarweise zusammen ; wahrsceinlid waren fie paarweise an den Stevenplanken, einer an jeder Seite, befestigt. :

Die “Mittheilungen über die in der Grabkammer gefundenen Beschläge zu Sattel- und Riemenzeug sind dahin zu berichtigen, daß die für Silber gehaltenen beiden Garnituren aus Blei sind. Ihrem ganzen Stile nah erweisen diese Bleibeschläge sih als etwas in un- serer jüngeren Eisenzeit bisher Unbekanntes und Einzigdastehendes.

lagen, die Holzbekleidung der leßteren war abwecselnd gelb und ide bemalt, was, von der Seite gesehen, einen lebhaften Anblick dargeboten haben muß. ; Die Mitte des Schiffes wird von dem großen Block ausgefüllt, in welchem der Mast angebracht war. Leßterer hat nach hinten nie- dergelegt werden können; derselbe ist ziemlid {wer, in einer Höhe von 3 Fuß mißt er 3 Fuß im Umkreis; das untere Stück, welches an seinem Plate stand, hatte eine Höhe von fast 11 Fuß. Das obere

zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

M 147. Berlin, Freitag, den 25. Juni 1SSOQ;

ff 2 wt E

C ian R

L: man jeßt noch nit so leiht den vollen Eindruck der Größe erlangen 1 i : us N L fg eth ies n Ge ace j : : : E ; das Swif aus dem Hügel gebrabt und noch mehr, | Stück, welches abgehauen im Fahrzeug lag, mißt 22 Fuß; falls kein | Ich bin geneigt, sie in Verbindung mit der ostballi]ch _ : Widerstand gegen die Staats3geseße, keinen Anstand - = z

Y as es unter Dach Abidmen ist, 2 man sehen, daß man es | Zwischenstück fehlt, ist die ganze Höhe des Bet “a E En E ae E E 5 Nicztamtliches. men, si den einfaden Kontrolvorschriften ohne a 4 vit e e B Fur: von O E A ri@t mit eincm Boote, sondern mit einem wirklihen Fahrzeuge zu | gewesen, was im Verhältniß zur Länge des iffes, uß, ni und Fun g ; : Preußen. denken zu fügen. Ih werde, weil es in der Kommission wenig geschmackvoll ; wenn der Vorredner sein liberales ‘Roß

Berlin, 25. Juni. Jm weiteren Verlaufe der gestrigen (83.) Sißung seßte das Haus der Ale geordneten die zweite Berathung des Gesezentwurfs, be- treffend Abänderungen der kirchenpolitishen Ge- seße, mit der Diskussion des Art. 10 fort. Nach dem Abg.

begrabene Vikinger sie auf einem Zug nah der Ostsee erworben hat.

Das Ausgzraben bietet nicht geringe Schwierigkeiten dar. Das Holzwerk, welches sich etwa ein Jahrtausend in dem feuchten Lehm so gut konservirt hat, ist, wenn es jeßt trocken nird, sehr geneigt, zu reißen und si c, zu e R e A lee Etn er wird das Fahrzeug daher mehrere Male mi asser übergo})jen, zu h E de welchem D Aa eine Feuersprize aus Sandefjord requirirt hat. de von Heereman ergriff der Minister der geistlichen 2c.

vorgekommen is und es interessant genug ist, davon ncch einmal Kenntniß zu nehmen, eine Erklärung vorlesen, die in der That för diese Seite der Sache in hohem Grade charakteristisch is. Die Herren wisse: jedenfalls, daß die ausgebreitetste, und ih darf wohl sagen, mit dem größten Segen verbreitete Genossenschaft, die- jenige der barmherzigen Brüder in Schlesien is. Jch habe selbst

viel istz wahrscheinli fehlt jedoch ein Zwischenstück. Interessant ist, daß vor dem Mastblock die Üeberresse einer Spille (Winde) aufge- funden worden sind, welche ohne Zweifel dazu verwendet worden ist, den {weren Mast zu heben und zu senken. : Die hinter dem Maste angebracht gewesene Grabkammer ift jeßt niedergelegt, da die schweren Balken das Scwiffff drückten und

/ tkun hat, dessen Dimensionen zeigen, daß unsere Vorvâter mit dem- U selben die Wogen der Nordsee sehr_wohl durhpflügen konnten. Mau Ink ist jet dabei, den Lehm an den Seiten des Schiffes fortzuschaffen E und zugleih das Schiff, um es zusammen zu halten, zu unterbauen, h so daß es aus dem Hügel fortgeschafft werden kann.

so weiter tummele wie bisher, werde es denselben bald ab- werfen. Der Abg. von Eynern sage: Die Katholiken wären in der Minorität nette Leute nun die Katholiken seien in Preußen in der Minorität! Sollte die von dem Vorredner

Bie jüngsten Ünkersuhungen haben einige interessante Auf- zitirte Stelle aus dem Katechismus von Perone richtig sein,

E Z ñ ; ; 7 : ürde; jeder : ; ! ; diese Konaregati l É 2 T f LED j 7 i 1 E d wel üher Mitgetheiltes berichtigt und | die Fortshaffung in hohem Grade erschwert haben würde; je 1 P it. l tese Kongregation 1 beféablen Gäegenbeit acn C RE Le ifi | a wak. ‘tan C T5 nit e die Riemer wäh, E R en Made so daß 208 Me „in e Di a Sa mit Tanmenretsern bede Ae geo i A e e. folgt, 200 Eilan E a in E garaen Gyr freiheit s val N lbe, Bab bie ven Bere C E 18 rend des Ruderns angelegt worden sind. Nachdem die Seiten des | ursprüngtichen Form zujammenge| Be ? , s E g eis O O L ans vollfiiiviae Dräbarieit Wis Vie dea tIMVAHA C A Be6: Serten vom G S E mit solcher Hingebung und Aufopferung wirkt, wie dieser Orden, der | in Münster erfunden resp. entstellt sei. Der Sale ial pag es

zeug nach seinem zukünftigen Aufbewahrungsorte gebrackæ ird. | zur Konservirung erwünsch gung aa beveia in Cer unalnsllaen L Defiabe: Sis fönren, E Es vom ersten Augenblick des Geseyes an ohne allen Anstand si den | tone immer seinen E Welte gei es

Schiffes bloßgelegt, fand man, daß runde Riemenlöcher in der ober- s hatta Me lcidung der Schiffsseite angebracht waren, und zwar in cinem Abstande von 2 Fuß 7 Zoll nach Innen und mit Ein- \{nitten im oberen Theil versehen, so daß die Riemenblätter durch» h: passiren konnten, indem die Riemen von Innen hinausgesteckt wurden. ? An der inneren Seite befanden sich kleine zierlih gearbeitete Klappen, ver- | mittelst welcher die Riemenlöcher ges{lossen wurden, falls man segelte. | An der eigentlihen Schiffsseite waren zwei Ober - Relinge von

fann erst stattfinden, wenn das Fahrzeug nach scinem s{chließlihen Aufbewoahrungsort gebracht ift. :

Wie si denken läßt, hat der Fund überall in Norwegen und selbs im Auslande das grö fte Interesse erweckt. Die Zabl der her- beiströmenden Schaulustigen ist eire große gewesen; an einem der jüngsten Sonntage ankerten in der Nähe des Fundortes 13 Dampfer mit Besuchern. Das Fahrzevg soll im Alterthume-Museum der Universität Christiania Aufnahme finden.“

Aufsichtsvorschriften gefügt hat. Dafür ist ihm aus den Reihea seiner eigenen Glaubens genossen eine sehr starke Kritik zu Theil ge- worden, man hat darin den Abfall von den dogmatishen Grund- säßen der katholishen Kirche in so hohem Maße behauptet, daß gegen den ehrwürdigen Prior des Mutterhauses zu Breslau die allerbeftigsten Anfeindungen taraus entstanden find. Was hat der Prior hierauf geantwortet? Er hat öffentli erklärt:

„Von einer längeren Berufsreise zurücgekehrt, bin ich erst heute in der Lage, die {weren Verdächtigungen und argen BVerun- glimpfungen zurückzuweisen, welhe die „SWlesishe Volkszeitung“ in den Nummern vom 11. und 18 d. unserem Orden zugefügt hat. Ich erkläre hiermit in der bestimmtesten Weise, daß Seitens des Ordens der Regierung nichts geschehen ist, was unserem Gewissen, den Satzungen der Kirche und den Regeln des Ordens auch nur im Geringsten zuwider ist. Zugleih hoffe ih, daß durch derartige Verdächtizungen das Vertrauen in nichts erschüttert werden kann,

Interessant ist es, den Einbrucb der alten Grabplündercr zu sehen; die ganze Sciffs\eite an der Bakbordseite ist fortgehauen, die {weren Balken sind vollständig durchsclagen; diese Plünderung muß son in alten Zeiten geschehen sein, während die Tradition noch die Erinnerung an die Grabkammer urd deren Plaß im Hügel aufrecht erhielt, L :

Der im Fahrzeuge gefundenen losen Gegenstände haben wir bereits Erwähnung gethan. Es mag hier nur noch Einiges über die geshnibten Holzgegenstände gesagt werden. Besonderes Interesse erregen die gefundenen Dracbenköpfe. Acht bis zehn Zoll breite

über diese Angelegenheit der weiblihen Kongregation \pre{hen, appel- liren und ich stehe gar nicht an zu sagen: wit Ret appelliren an die edelsten Gefühle, die die menshlihe Brust bewegen.

Ich muß, indem ih mich auf den Staatsftandpunkt stelle, fest- halten an der staatlichen und von dem preußischen Staat als solcher anerkannten Nothwendigkeit, und das bringt mi allerdings von vornherein in eine Lage, die gerade niht angenehm zu nennen ist. Namentlich wenn der Hr. Abg. Reichensperger an die Ritterlichkeit der in der Regierung befindlichen Personen avpellirt, um die Be- _ S S R R R S R S E T T handlung der Orden auf eine andere Basis zu stellen, so ge- S lebe (V gans ofen, daß das für mim ein schr arkter

i G S U 4 Stachel ist, denn ih hasse nihts mehr, als die Möglichkeit BDeffentlicher Anz EIKELT, Inserate nehmen an! bie Annoncea-Expcdtttonen des

des Vorwurfs: Mangel an Ritterlihkeit weiblichen Ordenskongrega- „Zuvalidvendauk“, Rudolf Mosse, Haaseuein

und wie weit lasse derselbe Aenderungen der Maigeseße zu? Das sei unklar. Der Staat habe niht nur die mit Erzie- hung sih beschäftigenden Orden aufgelöst, wie der Minister be- haupte, sondern au die mit Gebet und mit der Kunst \ih beschäftigenden die leßteren hätten wahre Kunstwerke in Paramenten für Kirhen und Kapellen angefertigt. Die Kontrole, der man die Krankenpflegeorden unter- werfe, sei s{limmer als die Ausweisung, und diese Kon- trole werde au dur diese Vorlage nicht beseitigt. Die Er- klärung des Priors der s{lesishen barmherzigen Brüder be- weise Nichts, denn zu einer solchen sei nur die dem- selben vorgeseßte bishöflihe Behörde berechtigt. Andere Krankenpflegeorden unterwürfen sich dieser Kontrole, die schärfer sei, als sie gegen Vagabonden geübt zu werden pflege,

dünnem Material angebracht, welcbe an Verlängerungen von Schifffs- ; festi : die Ober-Relinge neigten sib etwas uach ren A machten aber doch den Eindruck einer

dem Innern des Schiffes,

| | R i ¡N O | n Deutschen Reiih#- u. Königl. tionen gegenüber, die sich den edelsten und humansten Zwedcken d Masern fie des Dentsven 4 l Mensheit widmen. h O Een Der

h Preuß. Staats-Anzeiger und das Geatral-Handels-

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Kelluer Andreas Julius Kikrih, aus Bernburg im Her- zoathum Anhalt gebürtig, welcher sich verborgen hält, soll eine durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Kammergerichts zu Berlin vom 29, August 1878 erkannte Gefängnißstrafe von noch 2 Monaten und 9 Tagen vollstreckt werden. Es wird ersuct, denselben zu verhaften und in das Amtsgerichts- gefäng. des Ergreifungsortes abzuliefern. Berlin, den 22. Juni 1880. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. Beschreibung: Alter: 26 Fahre, Größe: 1,61 m, Statur: kräftig, Haare: dunkelblond, kraus, Stirn: hohgewölbt, Bart : dun- felblonder Scuurrbart, sonst rasirt, Avgenbrauen : dunkelblond, Augen: blau, Nase: grof, Mund: ge- gewöhnlich, Zähne: vollständig, Kinn: oval, Ge- ncht: voll, oval, Gesichtsfarbe: gesund, Sprache: deuts. Besondere Kennzeichen: In der linken Leiste eine große rothe Narbe.

Steckbrief. Gegen den Kaufmaun Bernhard Simon, geboren am 9. April 1580 in Stolp i./P,, welcher si verborgen hält, soll eine durch vollstreck- bares Urtheil des Königlichen Kammergerichts zu Berlin vom 18. November 1878 erkannte Gefäng- nißstrafe von drei Monaten vollstreckt werden. Es | wird ersucht, denselben zu verhaften und in das ; Amtszefängniß des Ergreifungs8ortes abzuliefern. | Berlin , den 21. Juni 1880. Königliche Staatês anwaltschaft beim Landgericht I.

{16308]

Schiffer Gottfried Fink aus Düsseldorf soll er- beblihe Angaben bezüglih des Raubmords an Josef Pollak machen können. Ich bitte denselben auf Be- treten eidlich über seine Wahrnehmungen einzuver- nehmen.

Mannheim, den 23. Juni 1880.

Großh. Landgericht. Der Untersuchungsrichter 1.

[16230] Jm Namen des Königs! In Sachen betreffend das von dem Schulvorstande zu Oster- holz beantragte Aufgebotsverfahren bezügli der von der Wittwe des Bokschiffers Johann Friedrich Schmonsees, Meta, geb. Wohlers, in Osterholz und dem Landwirth Johann Mahnke aus Osterholz, ¿. Z. in New-York, angekauften, in der Feldmark Osterholz belegenen Grundstücke, erkennt das König- lide Amtsgericht zu Osterholz durch dea Amts- rihter Meyer für Recht: Alle Diejenigen, welhe dem Aufgebot vom 21, April 1880 zuwider im heutigen Termine Rechte der im Aufgebot bezeichneten Art an den daselbst genannten Grundstücken nicht ange- meldet haben, werden hierdurch solcher Rechte im Verhältniß zum neuen Erwerber der ge- dachten Sr ilae Me verta erklärt.

Meyer. Beglaubigt: Bode, Gerichtsschreiber. Nerkündet am 18. Juni 1880. Bode, Gerichtsschreiber.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c. [15792] Bekanntmachung,

Die Ausführung der Arbeiten und Lieferungen zum Bau einer Wegeüberführung mit hölzernem Ueberbau in Station 32,12 zwischen den Halte- stellen Fangschleuse und Hangelsb.:rg, bera an auf zusammen ca. 9000 M, soll in sffentlicer Sub- mission vergeben werden, und ist hierzu ein Ter- min auf

den 1. Juli d. Js., Vorm, 10 Uhr, vor der unterzeichneten Dienststelle anberaumt. Be- zügliche mit der Aufschrift : F „Submission auf Herstellung oiner Wegeüber-

und portofrei einzusenden. : :

Die Submissionsbedingungen, das Preisverzeichniß nebst Offertensormular, sowie die Zeichnungen, liegen im diesseitigen technishen Bureau während der Dienststunden zur Einsicht aus, auch werden solche daselbst gegen Erstatiung der Kopialien auf Crfor- dern abgegeben. Ein Exemplar der Bedingungen 2c. liegt außerdem im Bureau des Vereins Berliner Bau-Interesscnten, Wilhelmstr. 92/93, hiers elbst aus.

Berlin, den 14. Juni 1880.

Königl. Cisenbahn-Betriebs-Amt (Berlin-Sommerfeld), Koppenstraße Nr. 88/89.

[16074] Bekanntmachung. ;

Der zum Bau des Dienstgebäudes des Ministe- riums der geiftl. 2c. Angelegenheiten, Unter den Linden Nr. 4, erfordez liche Bedarf von

1000 Mille Hintermauerungsfteinen sollen in öffentliher Submission vergeben werden.

Versiegelte Offerten mit der Aufschrift: „Sub- mission auf Hintermauerungssteine“ sind nebst den Proben an das Baubureau, Unter den Linden 4, portofrei bis zum 29, Juni 1880, Vormittags 11 Uhr, cinzureihen, zu welcher Zeit der Termin statifindet. : : :

Die allgemeinen und speziellen Bedingungen find im Baubureau und beim Berliner Baumarkt ein- zusehen.

Berlin, den 21. Juni 1880. Die Kgl. Bau-Verwaltung.

[16022] Bekanntmachung.

Die Maurer-, Dachdecker- und Anstreicherarbeiten inkl. Material-Lieferung zur Ausführung der Bau- reparaturen pro 1880 bei dem Filial-Artillerie- Depot zu Wittenberg sollen im Submissionswege vergeben werden, wozu ein Termin auf

den 2. Juli 1880, Vormittags 11 Uhr, im diesseitigen Büreau anberaumt worden ift.

Postmäßig verschlossene Offerten sind mit der Aufschrift „Baureparaturen in Wittenberg“ bis zu dem genannten Termine franco hierher einzu- enden. / | Die Kostenanshläge und Bedingungen liegen im Büreau des Filial- Artillerie-Depots zu Wittenberg zur Einsicht aus, können auch gegen Kopialien von dort abschriftlich bezogen werden.

Artillerie-Depot Torgau.

[16310] Bekanutmachung.

Im Wege der öffentlichen Submission sollen:

74 fieferne Bettungsbohlen à 3 m lang, 30 ecm

breit und 8 cm stark,

33 fieferne Bettungsrippen à 4,5 m lang,

016.00),

13 dergleichen à 6 m lang, 0,16 cm [], beschafft werben, wozu ein Termin auf den 12. Juli cr., Vormittags 11 Uhr, im diesseitigen Bureau angeseßt worden ist. :

Postmäßig vershlossene und mit der äußeren Auf- \{rift: „Submission auf Bettungshölzer“ ver- sehene Offerten sind bis zum genannten Zeitpunkte an das unterzeichnete Artillerie-Depot einzureichen, woselb die Bedingungen zur Einsicht ausliegen, welche auch gegen E: stattung der Kopialien bezogen werden können.

Artillerie-Depot Torgau. [15445] Submission auf die Lieferung von : 3450 Bettungsbohlen à 3 1a lang, 30 cem breit, 8 cm stark, 1786 Rippenstücke à 0,9 m lang, 16 gem stark, 961 Rippenstüccke à 0,9 m lang, 16 ecm breit, 8 cm stark, : sämmtlich von Kiefernholz, am 5, Juli d. J., Vormittags 10 Uhr, im Bureau des Artillerie-Depots, wo die Lieferungs- bedingungen eingesehen, auch gegen Einsendung von 1,50 M bezogen werden können. Cöln, den 15, Juni 1880.

Die zu dem Neubau des Garnison-Lazareths in Neu-Ruppin erforderlichen: 1) Glajscr-Arbeiten verans{blagt auf 1430 4 67 S 2) Maler- und Anstreicher-Arbeiten, veranschlagt auf . O ote 409 0

3) Schieferplattenlieferung, veran-

Ia sollen in öffentlicher Subwission an den Mindest- fordernden vergeben werden. : / Die Bedingungen und Kosten-Anschläge liegen im Bureau des Garnison-Lazareths, sowie auf dem Berliner Baumarkt, Wilhelmstraße 93/93 zur Ein- sit aus und können auch gegen Erstattung der Kopialien bezogen werden. | : Versiegelte und mit entsprechender Aufschrift ver- sehene Offerten sind bis zum 5, Juli cr., Vor- mittags 10 Uhr, franco einzusenden, zu welcher Zeit die Eröffnung in Gegenwart der erschienenen Submittenten erfolgen wird. Neu-Ruppin, den 22. Juni 1880,

Königliches Garnison- Lazareth.

S A E H E L T ELA MOEAE R E D R E E A E E A E L EAREE w E R e

WVerloosung, Amortisation, Zinszahlung u. st w. von öffentlichen Papieren.

[16129] : L i Angermünde-Schwedter Eisenbahn.

Die laut Beschluß der Generalversammlung vom 21. Juni cr. auf 1,75°/6 festgeseßte Dividende für das Geschäftsjahr 1879 auf die Stamm-Priori- täten unserer Gesellshaft kann gegen Vorlegung und Abstempelung des Dividendenscheins Nr. 7 (cfr. 8&8. 18, 19 des Statuts) vom 1. Juli ab in Berlin bei der Coupons- Kasse der Berliner Handelsgesellschaft während der üblichen Geschäftsstunden mit 10 M 50 - erhoben werden.

Die Dividendenscheine sind arithmetisch geordnet, mit Nummernverzeichniß versehen, einzuretchen.

Fn derselben Versammlung wurde von den Schuld- verschr:ibungen

die Nummer 2 über 3000 M zur Rückzahlung am 1. Juli gezogen.

Die Rückzahlung erfolgt gegen Rückgabe der Obligation nebst den dazu gehörigen, noch nicht fälligen Coupons nach dem 1. Juli cr. bei der Ber- liner Handelsgesellschaft, bei welcher von diesem Tage ab auch die Ziusen der übrigen Schuldver- \hreibungen gegen Einlieferung des Zinsscheins

Nr. mit 150 Æ pro. Stüdck zur Auszahlung gelangen. Schwedt, den 22. Juni 1880.

Der Aufsichtsrath

er Angermünde-Schwedter Eisenbahn-Gesellschaft.

18% Rostocker Bauk.

Aus den Verhandlungen der Generalversamm- lung der Aktionäre der Rostocker Bank vom 19. d. M,, in welcher 873 Aktien mit 90 Stimmen vertreten warcn, wird statutenmäßig das Nach- stehende bekannt gemacht :

Der Bericht des Verwaltupgsraths der Bank und der Direktion mit den vollständigen Rechnungs- vorlagen ist gedruckt und im Voraus an die Herren Aktionäre vertheilt, weiwegen denn auf die Ver- lesung desselben verzichtet ist, wogegen der Bericht des Ausschusses verlesen is. Es wird darin berich- tet, daß der Ausschuß im verflossenen Verwaltungs- jahre im Ganzen fünf Sißungen abgehalten hat, und daß zur Revision der Bankrechnungen wiederum eine aus drei Mitgliedern des Aus\chusses bestehende Committe erwählt ist, welche die sämmtlichen Rech- nungen, sowie die ganze Geschäftéführung der Bank einer gründlichen Prüfung unterzogen hat. Der all- gemeine Revisionsbericht ist in der Generalversamm- lung vorgelesen und wird aus demselben bemerkt, daß ih die Revisionscommitte am Schlu)je ihres Berichts wörtlich wie folgt ausgesprochen hat:

Artillerie-Depot.

führung in Station 32,12 der Niederschlesisch- _ Märkischen Eisenbahn“

Monituren zu stellen gehabt, und haben uns andererseits so vollständig überzeugt, daß die ganze Leitung und Verwaltung des Gefchäfts mit vorzüglicher Umsicht und Tüchtigkeit aus- geführt ist, daher wir nicht blos die Erthei- lung ciner Decharge empfehlen müssen, sondern uns auch gedrungen fühlen, in beiden Beziehun- gen ein besonderes Lob auszusprecen.“ Die Ertheilung der Decharge an den Verwal- tung:rath und an die Bankdirektion für das ab- gelaufene Rechnungsjahr ist denn au beslossen. Nach der Rechnungs-Vorlage der Direktion be- trägt der Reingewinn des abgelaufenen Geschäfts- jahres, nachdem bereits eine Abschlagsdividende von 49/0 des Aktienkapitals, gleih 240 000 M gezahlt if, die Summe van 6 85 421,22 Hiervon gehen zunächst ab: 1) die Tantième des Verwaltungê- raths und dér Di- rektion mit 6 3035,40 2) die statutenmäßige Dotirung des Re- ce 16809,80 « 20 890,70 bleiben M. 64 530,52 Die Direktion hat proponirt: 1) davon für dubiöse Debitoren-Konto abzu- ben 6 14000 2) an die Aktionäre z1i vertheilen eine Super - Dividende von 5/6%% oder 5 of.

servefonds mit .

per Aktie, glei . 50000 3) auf neue Rechnung / i VOVZUTTCCEN « « 4 350,52

é. 64 530,52 Dieser Antrag is im Beihalte der Befürwortung der Revisionscommitte zum Beschlusse erhoben, und wird demzufolge eine Superdividende von %% des Aktienkapitals vertheilt werden, welches #ich also im verflossenen Verwaltungétjahre mit 4F°/9 ver- zinset hat. Der Reservefonds der Bank betrug 250 000 Æ, und beläuft sih jeßt auf 267 855 M. 30 : Die Reihe des Austritts aus dem Ausschusse traf dieses Mal die Herren Kaufleute Emil Beck- mann, W. Lange, Martin Petersen, W. Scheel und den Herrn Bau-Inspektor Saniter, sämmtlich zu Rostock. Die Vorgenannten sind dur absolute Majorität wiedererwählt, und haben die Wahl angenommen. (H. 02888.) Rosto, den 19. Juni 1880. Der Verwaltungsrath der Rostocker Bank.

[16311] Bekanntmachung. S

Von den auf Grund des Allerhöchsten Privile- giums vom 6. Juni 1874 ausgegebenen / Justerburger Stadtobligationen 111. Emission find in heutiger Magistratssißzung folgende Num- mern zur Einlösung gezogen worden :

4.68 89 171 174 202 221 222 227 236 267 341 343 345 357 363, überhaupt 16 Stück à 600 (A = 9600 M.

Diese Kapitalsbeträge werden den Inhabern der Obligationen hierdurch mit der Aufforderung ge- fündizt, dieselben gegen Rückgabe der Schuldoer- {reibungen nebst Talons und Zinsscheinen ver späteren Fälligkeitstermine am 2. Januar 1881 bei unserer Stadthauptkasse in Empfang zu nehmen, indem mit vem 31. Dezember d. J. die Verzinsung aufhört. i i

Der Betrag der etwa fehlenten Zinsscheine wird von dem Kapital in Abzug gebracht.

Justerburg, den 17. Juni 1880.

Der Magistrat.

Redacteur ¿ Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel) Druck: W. Elsner.

Fünf Beilagen

Berliuz

„Im Uebrigen haben wir, wie der beifolgende

(einschließlih Börsen-Beilage).

unterrichtlihe Seite den Kongregationen abgeschnitten, wir haben es zu thun mit den Krankenpflegeorden. Von diesem Standpunkt aus, meine Herren, sage ich, sollte das Centrum die Vorschläge, die wir in dieser Geseßesvorlage bringen, mit Freuden begrüßen, denn sie enthalten im Wesentlichen Punkte gerade eine Viilderung und Abstellung derjenigen Uebelstände, gegen die auch der Herr Ab- geordnete Frhr. von Heereman in seinen leßten Aeußerungen ganz wesentlih polemisirte. Es dürfte also ein großer Theil der Aus- führungen, die sowohl Hr. Reichensperger als Hr. von Heereman gemacht haben, diesem Artikel der Vorlage gegenüber in der That gegenstandslos sein. Denjenigen Beschwerden, ih will niht sagen allen, aber einen großen Theil welche wir heute gehört haben, will, soweit wir sie als berechtigt anzuerkennen vermögen, der Artikel 10 der Vorlage Abhülfe verschaffen.

Nun kann ih mi, glaube ih, für die heutige Diskussion dar- auf beschränken, nicht die Vorlage zu motivirea, denn ich nehme an, sie wird vom ganzen Hause anerkannt, und wenn ih mir die Redner- liste ansehe, die vor mir liegt, und für die Vorlage nur einen Redner finde, so ziehe ih meinestheils nicht daraus den Sch{luß, daß die Herren von jener Seite (links) des Hauses dem Artikel 10 ihre Genehmigung ver- sagen wollen. Ja, nah der Rednerliste kann ih es niht anders annehmen ; ich hâtte allerdings gewünscht, daß mir in der Diskussion auch von jener Seite (links) des Hauses einige Unterstüßung zu Theil würde, während ich jeßt allerdings ganz allein eintrete.

Also, meine Herrey, für die Vorlage plädire ich nicht, sondern ih will nur ganz kurz motiviren, weshalb die Regierung glaubt, den Abänderungsvorschlägen, welche die Herren aus den Reihen des Cen- trums gestellt haben, nicht zustimmen zu können.

Wenn also zunächst die Ausdehnung der weiblichen Ordensthätig- keit verlangt wird, auch auf die Waisenpflege, so müssen Sie mir doch von vornherein zugestehen, daß dieser Vorschlag aus dem Rahmen der Krankenpflege herausfällt, Sie können durch keine Deduktion und durch keine Dialektik es dahin bringen, die Waisenpflege zu subsum- miren unter die Krankenpflegethätigkeit, und deshalb werden Sie mir nicht verübeln, wenn ich erklären muß: die Regierung kann auf diesen Boden nicht treten, weil sie ih eben von dem N Boden nicht entfernen kann, nas N nur auf die Krankenpflege beschränkt blei- en muß.

Dann wird verlangt in einer Reihe von Amendements, daß die- jenige Staatsëaufsicht, welche wir glauben festhalten zu müssen, in Bezug auf die Krankenpflegerorden gelockert werde, und Hr. vöoit Heereman hat ja ein Bild davon entrolit,. in wie hoheni Maße die Staatsaufsicht diese segensreiche Thätigkeit der Kongregationen nicht nur ershwere, sondern sogar zu vernihten drohe. Meine Herren, dies ist gerade der Punkt, in welchem die Staatsregierung die Rich- tigkeit der von jener Seite vor mir angeführten Gesichtspunkte be- streiten muß. Die Aufficht, welhe der Staat in dem M von 1875 über die Orden und ihre Thâtigkeit etablirt hat, ist keine solche, daß die Kongregationen in ihrem Nerv, in ihrer wirklich humanen Thätigkeit irgendwie auch nur behindert wären. Ich glaube, meine Herren, die Praxis wird das durchaus bestätigen.

Hr. von Heereman sagte zunächst, es ist doch geradezu unerhört, selbst bei einer bloßen Verseßung aus einer Niederlassung in die andere eine, wenn auch nur nachträgliche Kenntnißnahme der Regie- rung zu fordern. Es liegt vor mir ein Formular für solche Ver- ae, Erstens braucht die Anzeige nur allmonatlih zu geschehen, keineswegs für jeden einzelnen Fall, und dann enthalten die ganzen Rubriken ledialich statistishe Bemerkungen. Vor- und Zuname, Ordensname, Stellung im Orden, Jahr und Tag der Geburt, Jn- digenat, Zeit des Eintritts, Verseßung aus der Niederlassung A, in die B,, Grund der Verseßung und Thätigkeit in der Niederlassung. Diese leßtere Rubrik hatte lediglich den Bezug und Zweck, zu einer Zeit, als eine große Anzahl von Orden und Kongregationen noch die doppelte, die erziehlihe und die Krankenpflege übten, zu unterscheiden, welchem Zweck der Kollektivthätigkeit das einzelne Mitglied diente; nachdem die erziehlihen Niederla\sungen aufgehört baben, fällt diese Rubrik überhaupt fort. Was den Grund der Verseßung anbetrifft, so ist die ausdrücklihe Verfügung ergangen, daß diese Rubrik unaus- gefüllt bleiben kann, diejenige Kongregation, der es unangenehm ift, diese Notiz zu geben, macht einfah einen Stri. Sie werden mir zugeben, es fostet etwas Papier und Tinte, aber absolut weiter nichts, es enthält keine materielle Mel rantn irgend welcher Art.

Was nun die Aufnahme betrifft, so muß ich ja anerkennen, daß der Besichtspunkt, den Hr. von Heereman zur Sprache brachte, ein sehr wichtiger ist, Ich habe ihm gegenüber auch bereits bei der Etatsberathung hervorgehoben, aus welchen Gründen die Regierung das Geseh niht anders auslegen zu können glaube, als daß die Staatsaufsicht, wenn sie in der That von Wirkung und von einer gewissen Garantie für die Staatsinteressen sein foll, doch so weit wird gehen müssen, daß die Aufnahme des Mitgliedes der staatlichen Genehmigung unterliegt. Und nun, meine Herren, erlauben Sie mir doch eine Frage: Wie kommt es denn, daß gerade die einfluß- reisten, ich möchte sagen die mächtigsten Krankenpflegeorden keinen Anstand nehmen , indem sie eben den humanen Zweck ihrer segens-

reihen Thätigkeit höher ftellen wie irgend einen systemat ischen

Kure woe

fo heißt das doch nihts anderes als: diejenigen Kontrolvorschriften, welche das Gesetz 1875 enthalten, sind den Saßzungen der katholischen Kirche und meinen Ordenêregeln nicht zuwider. Meine Herren, wenn dieser Orden und ih könnte noch eine ganze Reihe anderer Orden neanen, ih unterlasse das aber, um keine unangenehmen Frciktionen hervorzurufen für die Betheiligten weyn diese Orden kein Bedenken tragen, vielleicht {weren Herzens , aber doc faktisch fich den Kontrolvorschriften zu unterwerfen, dann werden Sie mir die Frage erlauben, kann man diesen Vorschriften eine so vernich- tende und umstürzende Bedeutung beilegen, wie das heute von der Centrumsfrafkftion und bei früheren Anlässen gesehen ist? In der That tragen die Aufsichtsvorschristen diesen Charakter in keiner

Weise.

Es ist nun darauf hingewiesen, daß die zerstörende Wir- kung dieses Geseßes sich in den hinkenden Ziffern der Nieder- lassungen in s{chreckbarer Weise geltend macht. Meine Herren, wenn ich die vor mir liegenden authentishen Zahlen vergleiche, so ijt die Wirksamkeit des Ordens8gesetes, einschließlich der Aufhebung der erziehlihen Niederlassungen, deren eine große Anzahl waren, bisher folgende gewesen: Es bestanden bei Erlaß des Gesetzes geist- lihe Genossenschaften, also solhe, die sowohl Erziehung wie Krankenpflege betrieben, 26, und- Niederlassungen: 946, und zwar waren davon Mautterhäuser 84, und Zweigniederlassungen 862. Nach Einführung des Gesetzes blieben bis zum heutigen Tage also nur aus\{ließlich der Krankenpflege gewidmete Genossenschaften 36, und Niederlassungen 609. Meine Herren, das ist doc eine sehr stattliche Anzahl, und wir haben ja durch die Novelle, wie wir sie hier vor- legen, den lebhaften Wunsch, diese Anzahl noch erheblich vergrößer zu sehen, denn ih erkläre nohmals, der Staat sieht auch sein Inter- esse daran, daß die freiwillige Krankenpflege sowohl Seitens der katholischen, als Seitens der evangelischen Kirche in möglichst au?- giebigem Maße betrieben werde.

Also, meine Herren, wenn Sie sich begnügen mit dem, was wir Ihnen zur Zeit bieten können, das heißt also mit dem bisher durch die Geseßgebung anerkannten Gedanken der legitimen Thätigkeit der krankenpflegenden Orden, dann würden Sie einen wichtigen Akt, ih will von Ihrem Standpunkte sagen, aller- dings der Selbstverleugnung begehen, aber Sie werden dem Interess- Ihrer Kirche und Glaubensaenofsen einen wesentlichen Dienst leisten und ich darf deshalb auch die Herren vom Centrum bitten, sich dem übrigen Hause, welches, wie ih hoffe, Artikel 10 unter Ablehnung der dazu gestellten Amendements annehmen wird, anzuschließen.

Der Abg. von Eynern erklärte sih für die Beibehaltung des Artikels 10. Er werde sogleih dem Wunsche des Kultus- Ministers bezüglih der Ansicht seiner Partei über Artikel 10 nachkommen. Er habe natürlich erwartet, daß seine vorgestrige Nede dem ultramontanen Rosse, welhes das Centrum reite, ein starkes Futter zuführen werde, er hoffe, daß es gut verdaut werde, vermuthe aber, daß das Noß dadurch nicht fetter werden werde. Was die Jntelligenz in den Rheinlanden betreffe, so habe er neulih nur ausgeführt, daß seine Partei die untere Bevölkerung in ihre Anschauungen hineinzuziehen bestrebt sei, daß das aber {nell gehen werde mit denen, die nah Marpingen gingen, habe er au nicht geglaubt. Der Abg. Reichensperger habe darauf hingewiesen, daß das Klosterwesen in England voll- Tommen frei sei. Er habe ja vorgestern gesagt, daß die Ka- tholiken in der Minderheit nette Leute seien, aber Mißbräuche würde das Gesetz treffen wie der Blig. Wenn in dortigen Zeitungen Mittheilungen ständen, wie in deutschen bezüglich eines Vorfalls in Münster, so würde in England sofort eine amtlihe Untersuhung eingeleitet und öffentlich Auf- klärung gegeben werden. Der Abg. Stöcker habe auf den Vorgang in Tirol hingewiesen und sih durch die Aeußerung des Abg. Windthorst fehr befriedigt erklärt, der die beiden Kirchen als Schwesterkirchen bezeihnet habe. Er erinnere den Abg. Stöcker daran, daß der römische Gelehrte Perone, welcher die Säße des Syllabus zusammengestellt habe, in seinem Katechismus Folgendes gelehrt habe: „Die Protestanten seien der Abschaum der Büberei und Unsittlichkeit in jedem Lande, die Begünstiger desselben seien auf dem religiösen Gebiete das, was die Pestkranken auf dem physischen.“ Er wünsche dem Abg. Stöcker in seinem Familienleben eine liebenswürdigere SÓhwester. Bezüglich des Artikel 10 habe er für den größten Theil seiner politishen Freunde die Erklärung abzugeben, daß seine Partei für denselben stimmen werde, und zwar deswegen, weil sie den realen Bedürfnissen des Volkes, welhem kirhlihe Organe entgegenkämen, gern Befriedigung gewähren wolle, Der Kampf seiner Partei gelte nur der Uebermacht der römischen Kirche, niemals aber wolle er sich gegen die seelsorgerischen und religiösen Bedürfnisse des Volkes wenden.

: L Steckbriefe und Untersachungs-Sachen. | b. Industrielle Etabiiszementa, Fabrikes : A Z Meine Oerren! Ih will sogar noch einen Schritt weiter gehen. ; ; ; ; ; ; register nimmt an! die Königliche Expedition | 7. Fihhaatationan, Anfzeboto, Vorladungen | nund Grozahandel. S Gaales, G 1 E Ih gestehe für meine Person ganz offen, das: ih 18 für ribtig alte, | de) weiten Dideese esen eile N, j idt, bayer nehine ‘die BayN der Tantenpfegenden Lebens: dex Dentschen Reihs-Änzeigers und Königlich ù, dotal 6. Verschiedene Bekanntmachungan, Büttner & ?Lintex, sowie alle übrigen größerem der katholischen Kirche als solcher die Orden nicht in ihrer Cota- er weiten Diözese erfreut." am ra a | leute immer ab, so daß sie den vorhandenen Bedürfnissen reußischen Ataats-Anzeigers: 3. Vial Verpachizwgon, Subraissionen eto.| T. Literarisohe Auzeigen, Aunoneen-Bureaus. lität vorzuenthalten. Die Ordensthätigkeit bildet nun eine wesent- Wenn ih das nun vergleihe mit der Lage der Akten, nah | nicht mehr genügten. Statt 350 neuer Mitglieder müßten Berlin, 8. M. Wilhelm-Straße Nr. 382. 4 Ferioosung , Amortisation, Zinszahlung | 8, Theater-Anzeigen | In der Börten- | [ih eigenthümlice und natürliche Lebentäußerung der Kirche. Es | welchen allmonatlib die Verseßungsanzeigen und in den Fällen der | wenigstens 2000 seit Erlaß der Maigeseße eingetreten sein S W g. #. W, Vor bffentlichen Papieren. 9, Vamilice-Nachrichten. | bailags. M fragt si nur, auf welhen Gebieten der Staat feinen Interessen zu- | Aufnahme eines Mitgliedes der Antrag auf Genehmigung von den | um das Bedürfniß zu befriedigen. Die Zahl der 609 Nieder: I i E Man O N e Thâtigkeit Raum zu E E regelmäßig erstattet werden und der ehrwür- lassungen sei niht so E man zähle jedes Hospi- ; ; J i: Spezialberiht sub B. erweisct, bei der dies- geben; und da hat nun die preußische Gesehgebung, auf deren Boden | dige Woiwode sagk: O ; { ; i N Steebriefe und Untersuchungs - Sachen, | verschene Offerten sind bis zum Termin versiegelt | [16121] Bekanntmachuna. ¡fbeigen Revision so vie und geringfügige ih selbstverständlich stehe und stehen bleibe, die ganze erziehlihe und Ih erkläre, daß nichts geschehen ist, was den Sapungen der | tal mit einer oder zwei Shwestern als Niederlassung. Zu viel könne man von diesen edlen Personen für Zeiten der

Epidemien und Kriege nie bekommen. Jeßt erschöpften die wenigen noch vorhandenen ihre Kräste vor der Zeit, ihre Fn- firmität nehme zu, neue Mitglieder träten nicht ein, au die krankenpflegenden Orden würden durch die Maigeseße und selbst nah dieser Vorlage zum Aussterben gezwungen. Ge- wisse Erleichterungen in der Kontrole seien ers vom Minister von Puttkamer getroffen, sie ständen aber für die Zukunft in der disfkretionären Gewalt des jeweiligen Ministers und seiner Beamten, welche dieselbe zur Erzwingung anderer Konzessio- nen stets benußen könrten. Er bitte deshalb seine Anträge anzunehmen. Der Abg. Stöcker behandele die Katholiken mit Wohlwollen, sei aber noch von vielen Vorurtheilen gegen die- selben erfüllt. Der Abg. Stöcker sollte statt Mitleid mit den ausgewiesenen Ordensleuten Gefühl für das verlezte Recht, für die verleßte Gleichheit der Katholiken vor dem Gesetze haben. Was man den Freimaurern gestatte, die Vereins- reiheit, sollte man au den katholischen Orden gestatten. Der Abg. Stöcker sollte sich niht auf die Autoritäten Choiseuls und anderer Staatsmänner berufen, welhe den Papst zu der später von demselben sehr bedauerten Auflösung des Jesuiten- ordens gedrängt hätten, der Abg. Stöcker follte eher an Friedrich 11. denken, der di: Jesuiten in Preußen aufgenommen habe. Wenn der Abg. Stöcker sih gegen die Maßregeln in Tirol ausgesprohen habe, so verweise er den- selben auf die drakonishe Geseßgebung gegen die Ka- tholikfen in Medcklenburg und Schweden. Jn Eng- land sei man gegen die Katholiken gerechter, obwohl für Eng- land das fkatholishe Jrland ein wunderer Punkt sei, als für Preußen ein katholisher Landestheil. Die Konservativen zeig- ten den Katholiken Wohlwollen, zögen aber der Bewährung desselben eine Grenze durh den Willen der Staatsregierung, von dem sie sih zur Zeit niht trennen möhten. Er wünsche, daß die Konservativen sih dazu aufrafften, ihren wohlwollen- den Absichten gegen die Katholiken jeßt sofort vollen Ausdruck u geben und nicht die Waffe, mit der seine Partei jeßt ge- Buaen werde, nur in das Zeughaus zu stellen. Das Gesetz gegen die Klöster und namentlich gegen die barmherzigen Schwestern sei die bitterste Erscheinung des Kulturkampfes. Als der Kulturkampf angefangen habe, habe er gesagt, es ständen Dragonaden bevor. Man habe thm damals wider- tprohen. Was indeß geschehen sei, sei {chlimmer als die Dra- gonaden in Frankreich.

Hierauf wurde die Diskussion geschlossen. Persönlich ver- wahrte \sich der Abg. Dr. von Sybel gegen die Aeußerung des Abg. Frhrn. von Heereman, daß er die Falksche Geseßgebung verurtheilt habe. Er billige ihre Tendenz vollkommen, erkenne ihre wohlthätigen Wirkungen auf vielen Gebieten vollkommen an, und nur um diese Wirkung nicht abzus{hwächen, habe er sih gegen einige verfehlte Mittel dieser Ge)eßgebung ausge- sprochen.

Nach weiteren persönlichen Bemerkungen der Abgg. Frhr. von Heereman, von Eynern, Stöcker und Dr. Reichensperger (Cöln) wurden die Anträge der Abgg. Dr. Brüel und Frhr. von Schorlemer-Alst abgelehnt und der §8. 10 in der Fassung der E angenommen.

Art. 11 lautet nah der Regierungsvorlage :

Der Vorsiß in dem Kirchenvorstande von katholisben Kirchen- emneinden (§8. 12 und 5 des Geseßes vom 20. Juni 1875 S GANN, S, N kann dur Königliche Verordnung anderweitig geregelt werden,

Der Abg. Dr. Brüel beantragte, dem Artikel 11 folgende Fassung zu geben :

Durch Königliche Verordnung können unter Abänderung des Gesetzes vom 20. Juni 1875 §§. 12 und 5 (Ge,eß-Samml. S. 241) zum Vorsite in Kirchenvorständen von katholischen Kirchengemein- den deren geistlibe Mitglieder berufen werden.

Der Abg. Stengel beantragte den Artikel 11 zu streichen.

Der Abg. Schmidt (Sagan) begründete kurz den Antrag des Abg. Stengel. Es erscheine als ein höchst ungewöhnliches und bedenklihes Präcedenz, ein Geseh bestimmten Jnhalts aufzuheben und die materielle Erledigung der Frage gänzlich dem Belieben Königliher Verordnung zu überlassen. Die Aufhebung des legislatorishen Rechts dieses Hauses in dieser Form sei wohl s{werlich überhaupt vorgekommen. Ob man

enerell oder blos von Fall zu Fall den Vorsit, den katho- ischen Pfarrern übertragen nale: sei aus den Motiven nir- gends zu entnehmen. Wolle man die Frage generell regeln,