1902 / 96 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 24 Apr 1902 18:00:01 GMT) scan diff

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er bon tiescr Kontrole überrascht werten kann. Ich abcr, daß die Gewerbeaufsichtsbeamten auf dem Gebiete dieses Gesetzes, auh wenn ibre Zahl in Zukunft wesentlich vermehrt werden follte, verhältniß- mäßig nur wenig leisten können. Nah meiner allerdings rein per- sönlichen Ueberzeugung würde in der lokalen Aufsiht über die Aus- führung dieses Gesetzes eine dankbare Aufgabe für die Lehrer und die Schulaufsichtsbebörden liegen. Warum erlassen wir dieses Gesetz? Um zu verhindern, daß die Kinder in ihrer körperlihen Entwidckelung durch übermäßige Arbeit physisch geschädigt werden, und daß sie die körperlihe und geistige Frishe behalten, die nothwendig ist, um den obligatorishen allgemeinen Unterriht der Volks- \{hule mit Erfolg besuchen zu können. Das beste Urtheil hierüber, meine Herren, kann nie ein Gewerbeaufsihtsbeamter haben, sondern zunächst nur der Volksschullehrer felbst (sehr richtig! bei den Sozial- demokraten) und in böberer Instanz der Herr Schulinspektor. Ich glaube, es würde eine Frage sein, die der Prüfung wohl werth wäre, ob man nicht für solhe Auffiht oder Mitauffiht im Wege der Partikulargesezgebung eine gewisse geseßlihe Grundlage schaffen fönnte. Ih kann in dieser Beziehung selbstverständlich keine Er- Han ung abgeben, ih sehe aber bis auf weiteres keinen anderen Weg, im zu einer wirksameren Aufsicht über die Ausführung dieses Gesetzes zu gela ingen.

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au über den Zustand der Schulen auf dem gesprochen worden. Ja, meine Herren, dieses den einzelnen Staaten überlassen, deren Sache und deren Auéführung ist, die darauf zu daß das Schulwesen in einer Weise geregelt wird, um den Zweck der Schule auch wirklich zu erreihen. Wenn die Herren bier behauptet haben, in den Schulen auf dem Lande würde wenig gelernt, so muß ih das bezweifeln, ih kann Ihnen versichern, ih habe Hunderte von Landschulen besuht und dem Unterricht beigewohnt, und ich bin häufig geradezu überrascht ge- wesen ih möchte das zur Ehre des deut] Gen Bolks\chullehrers sagen was die Volks\{ullehrer selbst bei überfüllten Klassen aus ibren S(ulkindern machen, was sie leisten und welches Maß von Wissen sie vermocht haben, ihren Kindern beizubringen. (Sehr gut! rets.) Ih babe unter den Volkss{hullehrern geradezu Genies in der Kunst des Unterrichtens gefunden. Ich glaube also, daß auch die

Zommer- und Kartoffelferien immer noch ganz

Landschulen troß Somn unîì ahtung8werthe Leistungen aufweisen, und daß die Landschullehrer Ganzen das

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hier wiederholt Gebiet müssen wir die Schulgeseßzgebung

sehen haben, daß

Cann Lande

Nusnabmen giebt es überall den Kindern im

Lande für sie

tädtischen und | müssen en und dem

1griffe

tlichen

zichung wcibliher Hilsskräsle dex Gewerbe-Inspektion zu erwarten sein. Mit der Vorlage wird der bewußten oder unbewußten Ausbeutung der Sweaters der Weg verlegt werden. Wir werden freudig an dem Entwurf mitarbeiten. ; : Abg. Dr. Zwick (fr. Volksp.): Auch ih sehe in diefem Entwurf

einen sehr erheblichen Fort! ritt und hoffe, daß er sehr bald mit den Aenderungen der Kommis sion Geseß werden wird. Weitere Schritte müssen folgen auf dem Gebiete der Gesindeordnung und der L andwirth- schast, wo sehr große Auswüchse bestehen. So ohne weiteres geht das ja nicht ; es müssen dazu vor allem amtliche Grhebungen gemacht werden für ein boffentlih bald zu erlassendes Geseg. Daß die Hüte- finder ares und das Nübenziehen so harmlos sei, wie der Staatssekretär meinte, kann ich nicht zugeben. Ich weise auf eine Schrift des Lehrers Agahd über diese Hütethätigkeit hin. Dort heißt es u. a., daß die 13- und 14jährigen Hütemädchen sich größtentheils rüdhaltslos preisgeben ; auch das nage am Marke der ländlichen Bevölkerung von : Jugend auf. Der Staatssekretär berief sich auf seine Erfahrungen in den ländlichen Schulen. Die Anforderungen an die ländlichen Schulen find dieselben wie für die städtishen, Das Ziel ist also ein sehr hohes, und es kann bei 12 Stunden wöchentlich in den ländlichen Schulen nicht erreicht Sten, Der Ministerial-Direktor Kügler hat große Bedenken gegen das Halbtags-Schulwesen auf dem Lande aus- gesproden. Die Kinder kämen {hon ermüdet in die Schule. Diese Anschauungen sind ganz die meinigen. Heutigen Tages k ann das Kind niht sagen, ob es nicht sehr bald in die Stadt komme und ganz andere Kenntnisse besien muß. Der Lehrer muß also normale Kenntnisse beibringen. Was die Kontrolvorschriften betrifft, so hat der Staatssekretär gesagt, daß die Gewerbe-Inspektoren nicht in der Lage wären, die Hausarbeit zu fontrolieren. Auch ich glaube, daß die Lehrer in Bez zug auf die Kontrole und Ertheilung der Karten u. T am besten mitwirken fönnten. Sie kènnen die Verhältnisse der Familien am genauesten, sie müssen in dauernder Verbindung mit den Familien bleiben. Ih wundere mich, daß im Geseh selbst von der Mitwirkung der Lehrer keine Rede ist. Ju den Motiven ist nux von einem Rückhalt der Lehrer die Nede. Die Lehrerschaft hat diese ganze Frage eigentlich erst in Fluß gebracht, und der Lehrer Agahd ist einer der ersten Vorkämpfer für diese Sache: das ganze Material oe BVorlage is feinen Schriften ent nommen. Der Entwurf soll zunächst die schlimmsten “Auswüchse be seitigen; das Meiste ist dem Bundesrath und den Polizeibehörden überlassen. Ich sollte denken, daß gerade die Lehrerschaft bei der örtlichen Negelung mitzuwirken hätte. Nichts von alledem steht im Gese. Jch hoffe, daß das in der Kommission nachgeholt wird. Uebe1 den erzieherishen Werth der Kinderarbeit stimme ih dem Staats sekretär zu. Eine dem Kinde anzupassende körperliche die körperlide und sittlihe Erziehung des Kindes noth Berlin giebt es 25000 im Erwerbsleben thätige Kinder. Gefahr würde die vollständige Beseitigung der Arbeit für die Haltung dieser Kinder sein! Es giebt ja körperliche Beschäftigung (t chon de weil z. B. 12, bis 13 jährige selbst überlassen bleiben tonnen, abwesend sind. Vielfach sind

wenn ibnen niht irgent Im Vorderhause giebt

\ braucht , el brauch Familie die “‘vaa1 Gro)chc1

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wendig. In Cl nittliche Kinderl 01 \ 10 L DIC shalb nicht ga verbieten Kinder b 4 wenn Bater und Muttí

die Kinder auf die wveldbe Beschäftigun

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Arbeit ist für

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 65. Sißung vom 22. April 1902, 11 Uhr. NäGtrag

Beim Etat der landwirthschaftlihen Verwaltung wird zunächst die in zweiter Lesung mit geringer Mehrheit ay, genommene Forderung der Gewährung eines Darlehns von 1,4 Millionen Mark an die Genossenschaft für Viehverwerth uh zur Errichtung eines Magerviehhofes in Friedri hs; felde berathen.

Abg. Dr. Langerhans (fr. Volksp.) tritt unter großer Un nrube des Hauses, bei der seine Ausführungen nicht verständlich werden, fir die Ablehnung der Forderung ein und verwirft allgemein die Unter stüßung einer Genossenschaft aus Staatsmitteln. Es werde cie Interessentengruppe das MNecht gegeben, einen Magerviehhof 4“ errihten, während die Gemeinde Nummelsburg selbs einen \oldhen bauen wolle. |

Minister für Landwirth

Ich möchte dem Herrn wohl ein kleiner

schaft 2c. von Podbielsfi: Vorredner zunächst erwidern, daß sig Irrthum in seine Ausführungen einges{lihen hat Ich glauke nicht, daß mein Herr Vorgänger bei Berathung des Ge, setzes über die Anlage der Schlacht häuser eine derartige Aeußerung über die Schlachtvieh höfe gethan hat. Es hat sich damals ledig] g um die Anlage von Schlachthäusern in den größeren Gemeinden unseres Landes gehandelt. In diesem Falle aber handelt es ih nit um ein Schlachthaus, sondern um einen Viehhof; ih glaube, Herr Borredner wird mir nunmehr zugeben, daß eine Abä damals gegebener Zusicherungen niht vorliegt, sondern daß hier um etwas ganz Anderes und, wie ih hinzufügen möchte, Neues handelt. Ich glaube niht, daß irgendwo bis Magerviehbof angelegt worden ist, und es können nicht die Behauptungen des Herrn Dr. Langerhans, Erfahrungen damit gemacht hätte, zutreffen. kein Fall beka wo bis jeßt ein derartiger worden ist.

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der nderuna es si um eiwas jeßt ein fole daher au wobl daß man [hled \te Mir. ift wenig Biehhof an ztehbof ih nah lofort Beranlas mmoen iohmals den Herrn Minister der öffentlichen \owohbl zu der ja auh den Herren Gemeinde Nu 1ahten Ausführungen bc

darau!

anlangt, fo habe

Nuseinanderseßuung in der zweiten Lesung

mmelsburg, als aud ¡züglih der A hat mir der Her

M 96.

(Schluß aus der Zweiten Beilage.)

Der Viehhof und das Schlachthaus haben einen Ueberschuß von zwei Millionen ergeben. Das Anlagekapital verzinst sich mit 12,9 9/6. Berlin befürchtet Konkurrenz von einem S{hlachthaus auf dem Mager- viehhof, aber dieses Schlachthaus soll nur den angegebenen Zweck haben. Der Abg. Crüger hat bei der zweiten Le füna gesagt, die Mittel der Genossenschaft seien ganz ungenügend. Er hat sich die Sache ungeheuer bequem gemacht, er hat nur aus dem ersten Gesch häftöbericht dieser neuen Genossenschaft einige Angaben verlesen, wonach die Genossenschaft eine zweifelhafte Sicherheit biete. Die Genossenschaft, zu welcher u. a. 140 einzelne Génofsenschafter gehören, hat eine Hastsumme von über einer Million Mark. Nach den Grund- säßen der Preußischen Zentral-Genossenschaftskasse für die Beleihung der Genossenschaf ten bedeutet das also, daß die einzelnen Genossen- hafter eine Summe von zehn Millionen nachgewirsen haben müssen. Die Genossenschaft hat bereits sich in Friedrichsfelde fe \tgelegt durch \Inkauf des Terrains für 180 000 4 Die Anlage L die Eisen: hahnverwaltung nur vortheilhaft; ich bitte deshalb, die Forderung zu hewilligen.

Abg. Graf Stra chwißz: Meine Freunde sind zu dem gekommen, für die unveränderte Regierungsvorlage zu Aline nach- dem sie die Nothwendigkeit eines Magerviehhofes für die Landwirth- haft geprüft haben. Eine Handelsstelle für Magervieh if unbedingt nothwendig. Vor 20 Jahren hätte man noch fragen können, ob es nicht ohne eine folche Handelsstelle gehe, oder heute nicht mehr. Oas vom Osten nah dem Westen gehende Mágervich fann den sangen Weg nicht aushalten, und deshalb hat man in Rummelsburg cinen Viehhof geschaffen, da hn Vieh seinen Weg über Berlin nehmen muß. Dieser Viehhof reiht nicht mehr aus. Aus langen, objektiv geführten Méttanblüngen in allen betheiligten Instanzen ist diese Vorlage hberausgekommen. Dieser Magerviehhof wird eint

(58 ift danfkenswerth, daß

ridtige Kontrole für die Preisbildung sein die Landwirthschaft nüßlihe Unternehmen

nt\chluß

Regierung dieses für rstügt.

Abg. Dr. Crüger (fr l Abg. Nîng, daß der wirths{haft 5 Milliarden

Bolksp.): Durch die Behauptung des Nummelsburger Markt der deutschen gekostet habe, find auch sämmt- mderen Zahlenangaben gefennzeihnet. Die Ansichten darüber, Ausbau des alten oder die Anlegung eines ueuen Marktes s8werther sei, find verschieden, jedenfalls ift es nicht sicher, Berhältnisse îin Friedrichsfelde so günstig Um die nheit gründlih prüfen zu fi fönnen wir ja diese ing ableßen und die Regierung um eine besondere Der Abg. Ning sagt, die Genossenschaft hätte Minister in ,

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sind

nnen,

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1a

Dritte Beilage zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 24. April

1901 in Preußen 66, (hört, bört! rets) liht worden =; am 31.

verseuchte Gehöste gewesen.

lichkeit hätte, sfih die einfachen

ich habe sie mir ausrehnen lassen -

daß in Preußen im Jahre 1901

erhalten haben, und Gutsbezirke, in Bayern verseucht waren. 43,7 9/00. Ia, meinê doch unendlih viel mehr, als viel mehr Gehöfte verseucht auf das ganze Gebiet vertheilt Nach den weiteren zember 1901 in Pro

Preußen 39,7 (hört! hört! rechts), in Mille, in Bayern 28. Februar 1902 und in Bayern

Preußen 22 37 Gemeinden, 1902 an 0,01

in Preußen ebenfalls Gemeinden, das das sind 46 pr verseuchten Gebhöften

Fch hatte somit allen sagen: wir und Klauenseuche in Bezuge von Viek pflichtung, die der Landroirthschaft gegenü dieser Stelle auch

eiter ift

lens babe

t. Wrun

weni

in Bayern 321 verseuchte Gehöfte die Statistik ist im Oktober sind in Preußen 48, i (Hört, doch der Herr Abgeordnete zugeben, daß in Preußen mehr Kreise, Gemeinden und Gehöfte sind als in Bayern;

Das macht für Preußen Herxen, in wenn man sagt: gewesen. , verhältnißmäßig fehr ausgerechneten

Mille, in Bayern 19

19 Kreise, das sint 19 Kreise,

pro Mille, und in Bayern 57

„Reichs-Anzeiger“

hört! rechts.) Nun wird wenn er die prozentualen Zahlen auszurechnen , dann würde er 350

Gemeinden und

solchen. Zahlen

Der Zahl nah gewiß : viel weniger Zahlen verseucht 22 Kreise, das fint

Kreise, das find 0,5

das sind 3,6 pro Mille, unt 34,3 Vr1 das sind 98,9 pro find ; ferner waren am mit Viehstand in

also 0,1 pro

id, der preußische: wollen zu einer Zeit,

wo in Slidde Umfange herrsckcht,

Ich meine,

virthschafts-Minifs

richtig! rechts

gehabt ; veröffent n Bayern 548 mir

Freund-

das Ergebniß 740 Gemeinden Gutsbezirke 13,8 9/0, für Bayern liegt es find in Preußen

waren am 31. De-

98,9 pro Mill Preußen 27 Gemeinden, das 29 Gemeinden, Mille Mille, fo!

0,4 pro Mille, und in Bayer » Mille ; |

| |

1902.

so meine ih, daß niht, wie oft die Nede davon ist, die Landwirth- schaft eine Vertheuerung des Fleisches herbeiführt, sondern daß dann andere Momente mitspreen.

Ich stehe nit an, meine Herxen, anzuerkenr en, daß das Fleischereigewerbe in Berlin in lipter Zeit durch die hohen Schwein e- preise gelitten hat. Das if ganz naturgemäß, und es wird von kfeinemn Landrwoirthe bestritten werten, daß die Preise für Schweine im l Winter sehr hoch waren, daß dies Mikßstände

letzten herbeiführen mußte, unv es wird immer meine Aufgabe GUEANAS

von mir als

werden, die preußische Landwirthschaft anzuregen, daß S E n

zucht und Mästung von Schweinen diesem Uebelst

glaube aber, daß auch noch ganz l

speziell bei dieser Preissteigerung mitgewirkt haben

anderen Seite wollen die Herren nicht vi nästetes Nindvieh fich zwischen einem zu 3550 M haben, also

hier in

ch

andere Momente

raefien, Minimum

in den durch

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bewegt

E v L j M6 psund, wahrend den willen

Wi u i erhält. Das find Borredner sie etwa in

M fi nnen daraus

Berlin