1847 / 11 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

U ctm me: A

—-—“ F

Fe g atn: iti

Berliner Börse.

Den 9. Januar 1847.

40

Pr. Cour.

Actien. |ch Brief. | Geld. |

Fonds. Ë

St. Schuld-Sch. 34! 943 | Prämien-Scheune | | d. Seeh. à 99 T. _—| 93 j 9253 Kur- u, Neumärk. | | Schuldyverschr. 3; 92% E Berliner Stadt-

94% [Brl.Potsd.Magdb.| 4 do. Obl. Lit. A.B.| 4

Mgd. Lpz. Eisenb.

Brl. Anb. abgest.

Obligationen 32 94x do. do. Prior. Obl. 4 Westpr. Pfandbr. 3; 923 _— Düss. Elb. Eisenb, F Grossb. Pos. do. 4 1024 _-— do. do. Prior. Obl. 4 |

Ge: do. /35| 915 | 914 [BRhem. Eisenb. T E Amphitheater 10 Sgr, Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rthlr. 1 E -—— L a , - / 4 : s

Ostpr. Pfandbr. 35) 947 do. do. Prior. a. Q E Jm Schauspielhause. Mit aufgehobenem Abonnement: Die Pomw. do. 33 94x | 944 O “e 104 N Karlsschüler, Schauspiel in 5 Abth, von H, Laube.

Kur- u. Neum. do. - 95 96 js a L Meteor ologische Beobachtungen. Montag, 11. Jan. Jm Schauspielhause, Kte Abonnements- Schlesische do. |37| e S i 1847 y : \ \ s Borstelluug: Struensee, Trauerspiel in 5 Abth, von Michael Beer.

do. v, Staat ga- s S 847. Morgens Nachmittags | Abends | Nach einmaliger D L S Lo O e, 2 e ) t.

al [l Se 111 S Gn. d s L. O s P ie Vuvertüre, die Musik zu den sämmtlichen Zwischenakten und die M! . |: 5 . «Fan, . . . j »ODAC g -. “u e , | Magd.-Halbst.Eb.| 4 110 | N zur Handlung gehörige Musik ist von G, Meyerbeer. Br.-Schw.-Frb.E. 4 | E E Luftdruck. ..,, [341 12" Par. 341,96’ Par. 343 39" Par. Quellwärme y K Ls R. Gold al marco. —— E do. do. Perior.Obl. 4 ten z Luftwärme . ., :| 2,6° R.| S Mi S Q B, |Flusswärme 0,0” R Ratio =— - Friedrichsd’or. 13% 13/7 Bonn-Kölner Esb. 4 | 91% A Thaupunkt... 4 - 4 0" R 30° B. | 4,5° R. [Bodenwärme 2,1 "m, Berantwortlicher Nedacteur Pr. T4 A, M1 ELI C H, And. Gldm. à 5Th.|— 127 114 Niedersch.Mk.v.e. « 5 5 Dunstsättigung 90 pt. 85 pt M) pt. Ausdünstung 0,004" Rh, s “aat F S E R 6 i s Sis 5 do. Priorität 4 947 93% W ;, | ül : : Jm Selbstverlage der (Frpedition Disconto. 2A R 100% 99* | @lLler . ...... trüb, | trüb, | trüh, Niedeorschlag (0), u init u : do. Priorität C 2 4 E «C654 0, | O. | O, [Würmewechse! Le Nied.-Mrk. Zwghb. 4| 697 s Wolkenzug . .. O. | 4,0 ° Gedruckt in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerci. do. Priorität 4 3| 92 | e n . D) y 1 « v u ) L S. C0314 b Pagesmittel: 342,16‘ Par... (i R... 0,8 R... 88 pCi, 0. | Berlin-Hamb, 4 | 101 din vate. 0 daniua

do. Prior. Oblig. 5 100%; 99%

do. do. Prior. Obl. | 4 |

I

Pr. Cour. Köniolihe Schauspiele. Wechsel - Cours. Thlr. zu 30 Sgr. Sonntag, 10. Jan, Jm Opernhause. 4te Abonnements - Vor- Brief. | Geld. stellung: So machen es Alle, Opera bussa in 2 Aften, von A. W, A C 950 Fl 6 1412 | 141% Mozart, Nach Così san’ tulte neu bearbeitet von L. Schneider. P, Cour. E E E 950 Fl. S 1402 | 140 Hierauf : Die Marketenderin und der Postillon, Ballet- Divertissement e 1 da Ls 1 ebn «lie aaa, tete 300 Mk. Kurz | | B in 1 Aft, Ju Scene geseht von Herrn Saint - Léon. Musik von S 300 mx. 2 mi. | | 1501 Pugny. (Mad. Fanny Cerrito- Saint - Léon: Kathi, Herr Saint- 92 A E P P | Lat. 3 Mt. 6 2146 20; Léon : Hans.) Aufang 0 Uhr. 917 i aaa Ube a Gai L L És éb 300 Fer. 2 mi. | 7050) 797 Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern- So e O is, ah, . 150 Fl. 2m. a} 101% haus - Preisen verkauft : : - | Di E E O 100 e Sn E as ; Cin Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, S i S 1e, E, S 4 au im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Cin Villet im Parquet 96 957 Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss, 100 Thlr. ) 2 m | 99% : 1 Rtblr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 06; | 105; Frankfurt a. M. südd. W........... ICO0 Fl. 2 m. 56 1856 14 1 Rtÿhlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, m E E L4G anbi, F Swat À 1077 im Balkon daselbst und im Parterre 20 €& qr. Ein Billet im

BSckanntmachungen.

[19] Betrauntmacmu nig

Daß die Theilung des Nachlasses des am 2. Ofto- ber 1844 hierselbst verstorbenen Königlichen Geheimen Registrators im Ministerio des Jnnern, Gustao Hein- rih Maeßtke, bevorsteht, wird den sämmtlichen Erbschasts- Gläubigern mit Hinweisung auf §. 137 seq. Tit, 17, Th. 1. A. L, N. bierdurch bekannt gemacht.

Berlin, den §8. Dezember 1846.

Königliches Preußisches Kurmä:kisches Pupillen-

Kollegium,

[20] BDetgunimacwung Der am 6. Februar c. anstehende Licitations-Termin in der Subhastations-Sache der Herrschaft Märk, Fried- land und des Allodial-Nitterguts Langhof wird hiermit aufgehoben. Marienwerder, den 5. Januar 1847. Civil-Senat des Königl, Ober-Landesgerichts,

[691] Nothwendiger Verkaus. Stadtgericht zu Berlin, den 20, Juli 1846.

Die in der Fruchtstraße Nr, 1 und in der Mühlen- straße Nr. 43, 44, 45, 46 und 47 belegenen und im Hypothekenbuche Vol. 30 Nr, 2147, Vol. 29 Nr. 2104 und Vol. 36 Nr. 2254 verzeihneten, Kattunfabrikant Kornschen Grundstüce, zusammen gerichtlih abgeschäut zu 52,042 Thlr. 9 Sgr. 9 Pf, sollen

am 4, März 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[692] Detauulmacoutqa. Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 27. Juli 1846,

Die dem Schlächtermeister Paul Septsous zugehöri- gen, in der Kochstraße Nr, 33 und 34 belegenen und im stadtgerichtlihen Hypothekenbuche von der (Friedrichs- stadt Vol, 22. Nr, 1579 und Nr. 1580 verzeichneten Grundstüe, zusammen gerichtlih abg-s{hägt zu 10,975 Thlr. 29 Sgr., sollen

am 9, März 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Negistratur einzusehen.

Lie unbekannten Real-Prätendenten werden hierdurch

zu diesem Termine bei Vermeidung der Präklusion vor- geladen,

t a A 02

118 b]

Es werden alle diejenigen, welhe an den wahrschein- lih übershuldeten Nachlaß des am 15, Dezember 1845 verstorbenen hiesigen Kaufmanns Friedrih Elias Ditt- mer als läubiger aus irgend einem Nechtsgrunde For- derungen und Ansprüche zu machen berechtigt sind, hier- durch aufgefordert, solhe in cinem der nachstehend vor uns, Nachmittags 3 Uhr, angeseßten Termine, als am 21, Zanuar, oder am 4,, oder endlich am 18, Februar 1847, gehörig anzumelden und zu beschei- nigen, oder zu gewärtigen, daß sie durch das in öffent- liwer Diät am 8, März 1847 zu publizirende Präflu- sio-Erfkenntniß werden präfludict und für immer abge- wiesen werden,

Stralsund, den 28. Dezember 1846,

Verordncte zum Stadtkammergericht. (L. S.) (gez.) Hagemeister.

[869] Ediktal-Ladung.

Auf die von dem Webermeister und Handelsmann Heinrih Gottlob Groß hierselbst bei uns eingereichte Inselvenz- Anzeige haben wir zu dessen Vermögen den Konfurs-Prozeß eröffnet. Es werden deshalb \ämmt- liche befannte und unbekannte Gläubiger genannten Großens hierdurch geladen,

s den 17, März 1847 an hiesiger geordneter Gerichtsstelle in Person oder durch ehôrig legitimirte Bevollmächtigte zu erscheinen, ihre orderungen bei Strafe tes Auss{lusses von dieser onfursmasse und bei Verlust der Wiedereinsezung in den vorigen Stand gehörig zu liquidiren und zu be- scheinigen, hierüber mít dem Curator litis et bonorum und nach Befinden unter sih der Priorität halber bin- nen sechs Wochen retlich zu verfahren, zu beschließen

den 5. Maí 1847 der Publication eines Prôflusiobescheids , die Außenge-

und

Allgemeiner Anzeiger.

bliebenen betreffend, sub poena publicati sich zu ge- wärtigen, sodann aber

den 18. Mai 1847 zu Treffung eines Vergleichs anderweit persönlich oder durch gehörig instruirie Bevollmächtigte vor uns an (Herichtsstelle zu ersbeinen, der Gütepflegung unter der Verwarnung, daß die, welche nicht erscheinen oder sich nicht bestimmt erklären, ob sie dem Vergleiche beitreten wollen oder nicht, für Einwilligende werden angesehen werden, beizuwohnen, im Fall aber, daß ein Vergleich in diesem Termine nicht zu Stande kommen sollte, des Aftenschlusses und

den 30, Jun1 1847 der Publication eines Locations-Urtels sub poena pu- blicati gewärtig zu sein,

Auswärtige haben Bevollmächtigte zu Annahme fünf- tiger Ladungen bei 5 Thlr, Strafe anher zu bestellen, und wird solches zu Jedermanns Nachachtung zur öf- fentlihen Kenntniß gebracht.

Lengenfeld im Königl. Sächs, Voigtlande, den 6, Ok- tober 1846.

Herrlich Förstershe Gerichte daselb st. Kunze, Ger.-Dir.

[1137] ESviftaäl“Ladunts

Nachdem in Ehe - Desertionssachen Christianen Frie- derifen Heidmann geb, Hofmann aus Friedersdorf hie- siger Jurisdiction, Klägerin, entgegen deren abwesendem Ehemann Johann Gottlicb Heidmann, welcher sich zu- legt im beregten Friedersdorf vor aht Jahren als Brauergesell aufgehalten hat, Beilagten, Leßterer in dem am 24. November 1849 abgehaltenen anderweiten Edik- taltermine ausgeblieben is und Erstere um Foristellung des Ediltalprozesses gebeten, in dessen Folge auch ein Bescheid abgefaßt worden is, so wird genannter Heid- mann hiermit geladen,

den 16. Februar 1847

Vormittags vor der hicsigen Justiz - Kanzlei persönlich zu erscheinen und sich der Eröffnung des gedachten Bescheides, welcher auch im Falle seines Ausbleibens Mittags 12 Uhr für publizirt erachtet werden wird, zu gewärtigen,

Reibersdorf bei Zittau, am 19, Dezember 1846, Die standesherrlih Gräflih von Einsi-delische Justiz- Kanzlei daselbst,

Flohr, Kanzlei-Direktor,

Y L 28 26 D E M Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn.

Wegen der Schwicrigkeiten, welhe die Witterungs- Ve:hältnissr des Winters uuf einer über 50 Meilen langen, nur mit cinem Geleise versehenen Bahn der geordneten Durchführung mehrerer täglicher Personen- züge nothwendig entgegenstellen, tritt mit Genehmigung des Königlichen Finanz - Ministerüi der früher publizirte Winter-Fahrplan mit dem 14, Januar außer Kraft, und werden vom 15. Januar incl. bis zum 1, April dieses Jahres auf der Niederschlesisch - Märkischen Eisenbahn folgende täglihe Dampfwagenzüge stattfinden.

l. Ju der Richtung von Berlin nach Breslau.

A. Personenzüge,

Abfahrt von Ankunst ín Berlin Mg, 7 U. M. Breslau Abds. 8 U. 9 M. Berlin Abd. 6 » » Frankfurt » 8 » 45 » Liegniy Mg. 11 » 7 » Breslau Mitt, 4 » »

B. Güterzüge.

Abfahrt von Ankunst in Berlin Mitt, 4 1. 30M. Sorau Abds. 8 U. 25M, Sorau Mg. 10 » 16 » Breslau Nchm. 4 » 38 »

ll. Ju der Richtung von Breslau nach Berlin.

A. Personenzüge,

Abfahrt von Ankunft in Breslau Mg. 7 U. 30 M. Verlin Abds. 8 U, 46 M. Breôlau » 10 » 33 » Liegniy Mitt, 12 » 40 » Frankfurt » 7 » 15 » Berlin Mrg, 10 » »

B. Güterzüge.

Abfahrt von Ankunft ín Breslau Abds. 5U, 30 M. Bunzlau Abds, 9 U. 11 M. Bunzlau Mrg. 7 » 45 » Berlin Nachm, 4 » 45 »

[20 bj

Mit den Güterzügen werden auch Perso- nen in allen drei Wagenklassen, so wie mit den Perxsonenzügen auch Güter als Eil- fracht, so wie Equipagen, Pferdeund Hunde, DETOT D P,

Berlin, den 7. Januar 1847,

Die Direction der Niederschlesis{-Märkischen Eisenbahn- Gesellschast.

“Niederschlesisch - Märkische s Eisenbahn.

Zur Ausführung einer durch die ungünstige Witte- rung veranlaßten Reparatur des Langenauer - Dammes muß die Kohlfurt-Görlißer Bahnstrecke \o- fort bis auf weitere Bekanntmachung außer Betrieb geseßt werden,

Zur Erhaltung der Verbindung während dieser Unterbrechung des Betriebes hat das Königliche General-Postamt nach einer uns zu- gegangenen Mittheilung die nöthigen Maßregeln getroffen.

e

Berlin, den 7. Januar 1847. Die Direction ver Niederschlesish-Mäikischen Eisenbahu-

Gesellshnft, [19 b] Berlin-Hamburger Eisenbahn. » U Nachdem nun die er-

E L E r forderlihen Steuer - Ex-

peditionen auf unserem hiesigen Bahnhofe einge- richtet sind, findet jede

steuerlihe Abfertigung, der die auf der Berlin- Hamburger Eisenbahn

trausportirten (Hüter beim

= (Fingange eder Ausgange unterworfen sind, auf dem Bahnhofe statt, Beim Ein- gange von Gütern wird den in Berlin domicilirten Adressaten dersclben der Frachtbricf nebst einem Advise gratis zugesandt, in welchem letzteren eine Fri? be- stimmt jst, innerhalb welcher der Adressat die steuerliche Abfertigung besorgt haben muß. Nach dieser Frist un- abgefertigt gebliebene Güter müssen auf Kosten der Be- treffenden durh die Spediteure Herren Phalandt «C Dietrich zur Niederlage deklarirt und auf den Königl. Packhof abgefahren werden.

Alle Arbeiten, die bei der steuerlihen Abfertigung auf dem Bahnhofe Behuss Nevision und Verwicgung ec- forderlich sind, werden ohne alle Vergütigung ge- leistet,

Wer die steuerlihe Abfertigung seiner Güter nicht selbst besorgen will oder fann, hat sich dazu des auf der Gütcr-Expedition anwesenden Abgeordneten der vor- genannten Spcditeure zu bedienen, welcher eine Provf-

sion dafür zu erheben berechtigt ist, doch für Versteue-

rungen nicht über 1 % des Steuerbetrages, für Be- gleitshein-Extrahirungen nicht mchr als 5 Sgr. für je- den Begleitschein verlangen darf. e 4

Alle hier cingehenden au auswärtige Empfänger auf andere hier mündende Eisenbahnen übergehende Güter werden lehteren direkt, ohne alle Vermit- telung und ohne Berechnung von Spesen, übergeben, es wird auch deren hier erforderliche steuer- liche Abfertigung (Versteuerung oder Begleitschein - Ex- trahirung) ohne alle andere Kosten, als Nachnahme des zu belegenden Baar-Verlags für Steuer oder Blomben und Begleitschein, prompt besorgt. E

Die An- und Abfuhr der Güter besorgen hier in Berlin die Herren Phalandt & Dietrich und Mo- reau Valette für unsere Rehnung, und haben von Niemand dafür Kosten zu erhcben, sie sind nur beauf- tragt, von der Güter-Expedition ihnen überwiesene Fracht und sonstige Beträge einzuziehen,

Nawnahmen werden nah 8 Tagen aus der Kasse der Güter - Expedition direkt den Frachtbrief- Ausstellern, keiner Zwischenperson, gezahlt,

Frankaturen sind bei Aufgabe des Gutes an die Ex- pedítion baar zu bezahlen.

Alle Anfragen in Betreff des Güterverkehrs sind an j

unseren Dirigenten des (Hüterwesins, Herrn Arndt hier, zu richten. Berlin, den 8, Januar 1847, Die Die tf of der Berlin-Hamburger Eisenbahn-Gesellschast,

Sächsisch: Schlesische [18] Œißfenbalp.

Von den in un-

Á N j serer Bekanntma- E 0,0 hung vom 23. d November 1846 aufgeführten Jn- terims-UActien der achten inzalh lung, auf welche bis zum lten ge- dachten Monats die neunte (Lin zahlung nicht ge- leistet worden war, sind bis mil Ablauf der Präklusiv- frist, den 4ten dieses Monats, folgende Nummern der erwähnten 8ten Einzahlung :

Nr. 2502 bis mit 2001. 21,890; 21,891; 25,800,

28,940 bis mit 28,948, mithin 22 Stück nit eingelöst worden.

Jun Gemäßheit §. 18. der Gesellschafts-Statuten wer- den hiermit diese voraufg geführten Sächsisch-Scchlesischen Eisenbahu - Juterims - Actien der achten Einzahlung für erloschen erflärt, und sind demgemäß deren Jnhaber aller ihnen als solche zustehenden Rechte verlustig.

Dreöôden, den 5. Januar 1847,

Dae Direlioriun der Sächsish-Schlesischen Eisenbahn-Gesellschaft, G L Sl Franz Netcke.

14 m Ls A. Ge, 4 "1 Seeländische Eisenbahn.

Da der Bau der Seeländischen Eisenbahn bis Noth- schild nunmehr bald vollendet ist, cs sch aber aus dem lezten Berichte des Ober-Jngenieurs herau€gestellt hat, daß zur Oeffnung und endlichen Vollführung der Bahn eine größere Summe, als der Bctrag des restirenden 10ten Einschusses auf die Actien, erforderlich sein wird, so is in Gemäßheit der §§. 31. und 33, Lit. þ,. des Statuts cine außerordentiihe General - Versammlung anberaumt worden, welche hier in Kopenhagen, Mitt- woh den 17. Februar 1847, um 6 Uhr Nachmittags, im Vorsaal des höchsten Gerichts auf „Prindsens Pa- lais“’ gehalten wird, und wozu die Herren Actionaire hierdurch eingeladen - weiden, um den Bericht über den Siatus der Gesellschaft am 31, Dezember 1846 zu em- pfangen und darüber zu beichließen, wie die Mittel zur Deckung der fehlenden Summe herbcizuschaffen sein werden.

Kopenhagen, den 4. Januar 1847. i Der Ausschuß der Sceländi/chen Eisenbahn-Gesellschaft.

Citerarische Anzeigen. [21]

m Verlage der C, W, Leske schen Buchhaudlung in Darmstadt erscheint vo Neujahr 1847 an und ist dur alle Fürstlich Thutn und Tarisschen Posten , so wie durch alle Zuhhandlungen , zu dem Preise von 2 Thalern Preuß®LCouk, zu beziehea, vorräthig bei

E. S. Mitkler in Berlin (Stechbahn Nr. 3),

Posen und Bromberg :

Der deutsche Auswanderer. Centralblatt der deutschen Auswanderung und Kolonisitung. Re- daction: F. Haas, Dr. Künzel inDarmstadt und Dr. H. Malten in Mainz. gr. 4.

Wöchentlich erscheint ein Bogen und die?rwa nöthi-

gen Lithographieen oder soustigen Veilagen?! Bei Be- ziehungen durch andere als die Fürstl. Thurn- und Taxis\hen Posten tritt ein verhältnißmäßig höhere: Abonnements-Preis ein.

Aci ant , C

Das Abonnement beträgt: 2 Rlhlr. für { Iahr. 4 Rthlr. - 2 Jahr. 8 Rthir. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Inserftions-Gebühr sür den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr,

/ a V Q î í s

IÚnsh att

Amtlicher Theil.

Inland, Provinz Preúßen. Chausseebau zur Beschäftigung brod- loser Arbeiter. Konsistorial - Rath Bresler erhält das Doktor - Diplom der theologischen Fakultät zu Berlin. ProvinzSchlesien, Unterstüßung der Armen in Ratibor, Rhein-Provinz, Eisgang.

Deutsche Bundesstaaten. Königreih Bayern, Leibrente sür die Familie List's, Königreich Hannover, Stände - Veihandlun- gen, Herzogthum Sachsen-Koburg, Arbeits - Anstalt für Le- dürftige in Gotha. Herzogthum Sachsen-Meiningen, Auf- hebung der gutsherrlichen Gerichtsbarfeit. Fürstenthum S dchwarz- bur z-Sondershauscn, Trennung der Verwaltung von der Justiz,

Frankreich. Paris, Hofnachriht, Politische Fragen der nächsten Session, Lord Normanby bei der Neujahr -Gratulation, Die fran- zösischen Truppen an der s{hweizer Gränze, Frankreichs Befestigungeu.

Bermizjchtes. Schreiben aus Paris, (Die Spaltung im link:n Centrum; die spanischen Heirathsfragen.)

Großbritanien und Jrland, London, Die Einnahme des leyten

Bierteljahres, Hohe Brodpreise, Das Anlehen der französischen

Bank, Lord Elgin, Vermischtes,

Schweiz. Kanton Zürich, Die Getraide - Einfuhr. Kanton Genf, Carteret zum Großraths-Präsidenten,

Jtalien. Turin, Die Verhältnisse Roms zu Spanien und Rußland,

Tosfana und Lucca, Vermählungs-Pläne in Modena und Neapel, Spanien. Madrid, Eröffnung der Cortes, Bricfe aus Madrid. (Die Frau von Arana und der Jufant Ton Enrique; der Marquis von BViluma ; Olozaga verhastet; die karlistishen Banden; Nachrichten aus Portugal; Eöffnung der Cortes; Vermischtes.) Aegypten. Alexandrien, Ankunft des Priyzen Oskar von Schweden, VOUAs und Börsen-Nachrichtem. Berlin, Börsen- und Maikt- »eridht.

Königsstädtisches Theater. (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) Die wisscn- schafilihen Borlesungen in der Sing-Akademie. (Erste Voilesung.)

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem Kaufmann Link zu Danzig den Charakter als Kommer- zien-Rath zu verleihen,

Se, Königl, Hoheit der Prinz Albrecht is von Triest wieder hier angekommen,

In Folge Stellentausches ist der Justiz-Kommissarius Schmidt zu Breslau als Justiz-Kommissarius bei dem Ober-Landesgerichte zu Ratibor und als Notarius im Departement desselben nach Ratibor, dagegen der Justiz-Kommissarius Scheffler zu Ratibor als Justiz» Kommissarius bei dem Ober-Landesgerichte zu Breslau und als Nota- rius im Departement desselben, nah Breslau vom 1, Gebruar d, J ab, verseßt worden. 3

.

Die Juteressenten werden benachrichtigt: daß das Titelblatt und die chronologische Uebersicht zur Geseß-Sammlung für das Jahr 1846 erschienen is, versendet wird und das Sachregister für dieselbe Zeit im kurzem nachfolgen soll, :

Brit, De L Su Sa

Geseß-Sammlungs-Debits-Comtoir,

Tichtamtlicher Theil. L

Berlin, 10, Jan, Se, Majestät der König haben Allergnä- digst geruht, dem General = Lieutenant von Below, Commandeur des Kadetten - Corps, die Anlegung des ihm verliehenen Großkreuzes des Kursürstlih hessischen Hausordens vom Goldenen Löwen; so wie dem General =- Lieutenant von Rey her, Direktor des Allgemeinen Kriegs-Departements, die Anlegung des ihm verliehenen Großkreuzes des Königlich bayerischen Verdienst-Ordens vom heiligen Michael zu gestatten,

Allgemeine

Preußische Zeitung.

B ev 14 6;

Montag den

Provinz Preußen. Schirwind, 5. Jan, Um die vie- len brodlosen Arbeitsleute hiesiger Gegend zu beschäftigen, soll an den bereits im Bau begriffenen Chausseestrecken des hiesigen Kreises gear- beitet, auch sollen dazu Steine angekauft werden. Vorläufig werden sich zwar diese Arbeiten nur auf das Zerkleinern der Steine beschrän- ken können, der lehteren i} indessen hier und bei Pillkallen bereits eine bedeutende Menge angefahren, so daß Gelegenheit zu einer nah- haltigen Beschäftigung vorhanden,

Danzig, 7. Jan. Die theologische Fakultät der Universität Berlin hat dem hiesigen Konsistorial - Ratb, Superintendenten 2c. Herrn Bresler das Dofktor-Diplom übersandt, und der Dekan dersel ben, der berühmte Kirchen-Historiker August Neander, hat sich dabei in besonders anerfennender Weise über tie im Verlage der Gerhard- {hen Buchhandlung von Herrn Bresler herausgegebene Reformations- Geschichte ausgesprochen, Das Werk, welches bisher in Heften er- schien, is vollendet und wird mit nächstem auch in einer Gesammt- Ausgabe dem Publikum übergeben werden.

Provinz Schlesien. Ratibor, 6. Jan. Jun der heuti- gen Nummer des Oberschl, Anzeigers erläßt der hiesige Ma- gistrat folgende Bekanntmachung in Betreff der Armen-Verpflegung: „Die hohen Preise aller Lebensbedürsnisse veraulaßten uns, im Cin= verständuiß mit der Stadtverordneten-Versammlung bereits im voris gen Winter: 1) allen in städtischen Justituten beköstigten Personen Verpflegungs-Zuschüsse zu bewilligen; 2) 100 Sack Kartoffeln theils unentgeltlich, theils für die Hälfte des Marktpreises, an städtische Arme zu vertheilen; 3) die fixirten baaren Unterstüßungen an der=- gleichen Arme von 1150 Rthlr. bis auf 1280 Rthlr.; 4) die Ali- mente und Bekleidungs - Auslagen für arme odec älternlose Kinder von 357 Rthlr. auf 425 Rthlr. zu erhöhen. Außerdem wurden aus mehreren Stistungen über 140 Rthlr. an Hausarme vertheilt, Die Stadt mußte zu obigen Unterstüzungen mehr als 2000 Rthlr. und außerdem zum allgemeinen Stadtshul-Fonds mehr als 2700 Rthlr, beitragen. Dennoch würden noch höhere Zuschüsse unvermeidlih ge- wesen sein, weun die Bedürstigen nicht anderweit, theils durch wohl- thätige Vereine, theils durch außerordentliche Geschenke bedacht wor- den wären,“

Nhein - Provinz. Düsseldorf, 4. Jan, Die Eisdecke hat sich heute früh gegen 12 Uhr in Bewegung geseht und dürste bei dem anhaltenden Thauwetter wohl ganz losbrehen. Der Eis- gang ist indessen niht ohne erheblichen Schaden für die Stadt ab= gegangen, indem die bereits im vorigen Jahre theilweise eingestürzte Thomas - Bastion wieder zwei sehr bedeutende Risse bekommen hat, dann aber auch ein Theil des neu erbauten Werftes in der Neustatt eingestürzt ist, Nach dem Urtheile Sachkundigec sollen noch größere Zerstörungen zu befürchten sein, wenn die Dossirung des neu erbau- ten Werstes seiner ganzen Länge nah nicht eine baldige Verstärkung erhalten sollte, die Fundamentirung des Werstes nicht verbessert und eine Regulirung des Stromes nicht vorgenommen wird.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (A. Z.) Se. Majestät der König hat der Wittwe Ur. Friedrih List's eine lebenslängliche Leibrente von vierhundert Fl. und jeder der beiden unverheiratheten Töchter eine Leibrente von jährlih zweihundert Fl,, bis zu ihrer Verebelihung oder sonstigen Versorgung, bewilligt. Zugleich ist das hier zusammen getretene Comité, das den Zweck hat, der Listschen Familie einen Beweis nationaler Dankbarkeit für die Verdienste List's zu geben, ge- nehmigt worden,

Königreich Hannover. Hannover, §8 Jan. (H. Z,) Das Königliche Kabinets-Schreiben vom 21, Dezember 1846, die zur Fortsebung und Bollendung der bidher unternommenen Eisenbahnen abgeschlossene Anleihe betreffend, gab zu einer ausführlichen Dis- fusslon Veranlassung, und beschlos; die zweite Kammer, dasselbe zur Prüfung einer Kommission von vier Mitgliedern zu überweisen,

_ Herzogthum Sachsen - Koburg. Jun Gotha haben die Perren Heige und Perthes eine Aibeits- Anstalt für Bedürstige zu errichten unternommen. Es wird beabsichtigt, namentlich alte, für andere Arbeit unfähige Männer und Frauen durch Spinnen von Flachs und Werg in den Wintermonaten zu beschäftigen; das gesponnene Garn soll durch bedürftige Weber hiesiger Stadt gewebt, auch gebleicht wer- den, um dem wohlhabenden Publikum eine dauerhafte, unverfälschte Leinwand zum Kaufe anbieten zu können, wodur dann nach Umsahz

Len Januar

Alle Pos - Anstalten des Ine und Auslandes nehmen Bestellung auf diescs Blatt an, für Berlin die Expedition der Alg. Preuß i Zeitung: : Friedrichsfslraß e Ur. 72.

1847.

der Waare erneute Beschäftigung der Armen möglih sein wird, Mit Genehmigung der Landes-Regieru! g is der Anstalt ein ansehnliches Kapital aus einem milden Fonds vorshußweise, aber unverzinslih zu- gewiesen worden.

Herzogthum Sachsen-Meiningen. (Magdb, Ztg.) Nach dem Geseße vom 25. März v. J. sollte, in der erflärten Ab- sicht, de Rechtspflege im Herzogthume allseitig zu vervollfklommnen, alle gutsherrlihe Gerihtsbarfeit, welhe noch im Lande besteht, sie möge mit einem Rittergute, einem Freigute, einer einzelnen Bürger=- schaft oder einer Neal-Berechtigung verbunden sein oder gewesen sein, mit einziger Ausnahme d.r den vormals Reichsunmittelbaren durch die Bundesgesche garantirten, mit dem 1. Januar 1847 aufhören. Die Bestimmung i} nun jeßt pünktlich zur Ausführung gebracht worden, wie aus einer Bekanntmachung vom 31. Dezember hervor- geht. Damit wird nämlich eine lange Reihe von Patrimonialgerih=- ten wir zählen 78 als diejenigen offiziell angezeigt, welche mit dem 1, Januar an die landesherrlihen Behörden übergehen, außer denen, welhe {hon laut früheren Befauntmachungen an den Staat übergegangen sind. Nur neun in einem besonderen Verzeich= nisse genannte Patrimonialgerichte bestehen noch fort, Der Ueber- gang jener Patrimonialgerichte ist nur in drei Fällen streitig gemacht worden, indem die Besißer dreier selher Gerichte den Fortbestand derselben behaupten.

Fürstenthum Schwarzburg-Sondershausen. (Mgd. Ztg.) Vom 1, April 1847 an werden wesentlihe Umgestaltungen in der Gerihts- und Behörden-Verfassung und in den Kompetenz-Ver= hältnissen unseres Landes ins Leben treten, bestimmt, die Trennung der Verwaltung von der Justiz zu vollenden und die möglichste Ein- heit in der Verwaltung herzustellen. Der Geschäftsfreis der Justiz= Behörden beschränkt sich fortan auf die Ausübung der Civil - und Kriminal-Justiz, der freiwilligen Gerichtsbarkeit und Bearbeitung der

Lehns-, Vormuntschafts- und. Hypothefken-Sachen. F Er L

Paris, 6. Jan. Der König und die Königin der Belgier sind vorgestern Abend wieder in Paris eingetrofsea,

Lie Times hat in einem ihrer leßten Blätter die Besorgniß ausgesprochen, daß eine öffentlihe Erörterung der spanishen Heira- then vor dem englishen Parlament und den französishen Kammern mit vielen Uebelständen und ernstlichen Gefabren, selbst für die Er- haltung bes Fuedens zwischen den beiden Mächten, verknüpft sei. Darauf bemerft heute das Journal des Débats, daß diese Be=- sorgniß, von der Times geäußert, etwas sonderbar erscheinen müsse, nahèem dieses Blatt selbst so viel dazu beigetra- gen, die Polemik über die erwähnte Frage recht anzufachen. ,, Wir begreifen sehr wohl die Ungelegenheiten “, sagt das französische Journal, „die aus einer in die Länge gezoge- nen Debatte über Gegenstände der auswärtigen Politik hervorge- hen fönnen, aber in constitutionellen Ländern muß man sich daran gewöhnen, und im vorliegenden Falle besonders halten wir es für durchaus nöthig, sich darein zu finden. Wir sind überzeugt, daß die französihe Regierung ihrerseits durch das Licht, welches über die letz= ten Ereignisse verbreitet werden wird, nur gewinnen kann, und das englische Blatt, welches diese Diskussion jeßt ungelegen zu finden scheint, mag sih sagen, daß es so viel als irgend Jemand dazu bei= getragen hat, sle nothwendig zu machen,“

Die ministerielle Epoque bestätigt es, daß die Mitglieder des diplomatischen Corps, welche den König über die Heirath des Herzogs von Montpensier beglüwünshen wollten, unter welchen der päpstliche Nuntius obenan gestanden, sich dazu bereit gefunden hätten, ihren Glückwunsch so allgemein zu halten, weil Lord Normanby ungern ver- hindert sein wollte, an der Neujahrs- Gratulation Theil zu nehmen, und seine Justructionen ihm nicht erlaubten, einen bestimmteren Glück- wunsch mit in seinem Namen aussprechen zu lassen, Lord Normanby versäume überhaupt nihts, um die Verhältnisse Englands zu Frank= rei freundlich zu gestalten.

Der Patriote Jurassien berichtet: „Nach einem Privat- schreiben aus Lausanne findet an der französishen Gränze eine große Truppenbewegung von Pontarlier bis Saint - Louis statt. Das 2te Bataillon des 18ten Regiments ist mit dem Stabe von Kolmar nah Mühlhausen abgegangen und hat sih echelonsweise bis zur Gränze von Basel aufgestellt. Zwei Compagnieen des 22ften Regiments sind nah Altkirhen marschirt. Auf diese Weise sind die Kantone Basel und Beru, so wie der von Genf umzingelt.

Königsstädtisches Theater. Ftalienishe Opern-Vorstellung. „Ernani“, von Verdi, (Den 9, Januar.)

Die Oper erlebte ihre erste Vorstellung in Berlin im Dczember 1845, zu welcher Zeit sie von der damaligen italienishen Opern - Gesell- hast unter Mitwirkung der Sgra, Bassa-Borio ohne sonderlichen Er- folg aufgeführt wurde. Jn der heutigen Beseßung reüssirte sie jeden- falls mehr. Dennoch i „ihr künstlerischer Werth, selbst wenn wir nicht nach deutsbem Mafstabe-- messen. und sie lediglich mit Verdi's früheren Werken vergleichen, unbedeutend. Der Komponist haite in seinem ,„Nabu- codonosor“ zu größeren H-ffnungen bercchtigt, die er aber schon in den „Lombarden““ nicht erfüllie, roch weniger im „Ernani““, Von einem Streben nah charafkteristi\ch er Vehandlungs- und Auffassungswcise, das im crst- genannten Werke häufig dur Erfolg gekrönt erschien, finden sih im „Ernani"“ wenig Spuren. Die Musik bewegt sich größtentheils ín den hergebrachten, italienischen Formen und Floskeln, is gewöhnlih in Melodie und Rhyth- mus uyd artet nicht selten in triviale Walzer - und Polka - Motive, so wie im bloßen Jnstrumentenlärm, aus, Nur hin und wieder begegnet man ciner etwas mehr als gewöhnlichen Phrase. Selbstständigkeit des Styls, dramatiicher Aufschwung fehlen gänzlih. So wird es erklärlich, wenn der musikau he Theil des Werkes dem deutschen Hörer kein großes Interesse einzuflößen vermag. Konnte die Oper denno außerhalb Jtaliens irgend- wo Erfolg hahen, so suchen wir den Schlüssel zur Lösung dieses Räthsels einerseits im Libre1ito, das, nach eincm Trauerspiel von Victor Hugo verfaßt, eine anziehende, spannende Handlung entfaltet, andererseits in den dankbaren Singpartieen des Werkes,

_Die Ausführung gelang, Jhr allein galt der lebhast gespendete Beifall des gut beseßten Hauses. Vorzugsweise (Erwähnung verdient Sgra. Fodor (Elvira). _Die Sängerin löste ihre Aufgabe nit nur musikali- scherseits musterhaft, sondern bestrebie sich auch sehr erfolgreich, ihrem Spiel mehr Aufmeiksamkeit zu widmen, so daß sie, so weit es die charak- terlose Musik zulicß, glücklihe dramatische Wirkungen erzielte. So gelang es ihr, den Stolz beleidigter weiblicher Würde, König Kail gegenüber, die Angst und Verzweiflung in der Scene seines Zusammentrcffens mit „„Ernani“ trefflich auszudrücken, wenngleich ihre Judividualität, sich zu jener wahrhaft tragishen Größe der Darstellung zu erheben, die eine Sängerin erst zur dramatischen Künstlerin stempelt, nicht ge- eignet scheint, Doch entschädigt Signora Fodor durch den ihrer Ztimme inwohnenden Reiz, so wie durch ihre berrlihen (Gesangs- kunst, in so hohem Grade, daß man den Mangel einer nicht überall aus- reichenden Darstellungskunst weniger bemerkt oder wenigstens um des Genusses der ersteren willen gern übersieht, Die Titelrolle (Ernani) hatte Sgr. Labocetta inne. Sie gab ihm hiureichend Gelegenheit, seine schö- nen Mittel, seinen scelenvollen Gesang geltend zu machen, obwehl ihn Gestalt und Stimmkraft zur Da! stellung dieser Rolle weniger besähigen. König Kail wurde durch Sgr, Pignoli im Gesang und Spiel cdel reprä- sentirt, so daß, da auch Sgr. Pons als Silva nicht in den früheren Feh- ler des Detonirens fiel, die Vorstellung der Oper cine schr befriedigende ge- nannt zu werden verdient, Nur der etwas rohe Chor beeinträchtigte zuwei- len den Genuß, welchen die übrigens gelungene Ausführung der Oper ge- währte, 60,

i dung.

Die wissenschaftlichen Vorlesungen in der Sing - Akademie,

Etset Vortritt (Den 9, Januar.)

Jn einer Stadt, wie Berlin, is es dem großen Kreise von Gebildeten, welche durh Berufsgeschäfte verhindert werten, sh unmittelbar mit den Wissenschaften zu befassen, ein Bedürfniß, über die Fortschritte derselben im Allgemcinen, so wie über hervorstehende Fragen des Tages, insbesondere von wissenschastlihem Standpunkte aus, belehrt zu werden, Die Vorlesungen in der Sing-Akademie sind aus diesem Bedürfniß entstanden, und die leb- hafte Theilnahme, welche dieselben schon seit mehreren Jahren gefunden ha- ben und, nach dem zahlreichen Besuch der heutigen ersten Vorlesung zu ur- theilen, auch în diesem Jahre finden werden, beweist, daß sie ihren Zweek nicht verfehlen, Der reihe Schaß wissenschaftliher Erfah- rungen, den Berlin besißt, wird hier seinem wißbegierigen und an den großen Fragen des Tages fo lebhaft sich betheiligenden Pu- blifum aufgeschlossen. Man spricht immer von einer Verbindung der Wissenschaft mit dem Lebenz hier haben wir dies Bündniß ganz nahe, Die ersten Männer bringen die Nesultate ihrer Forschungen in populairem Vortrage vor cine gemischte Zuhörerschaft und geben und empfangen so die Wohlthaten des gepriesenen Bundes, Genöthigt, durch das lebendige Wort zu wirken, müssen sie in bestimmter Vertretung einer e aus Ueber- zeugung sprechen, um selbst zu überzeugen, und eine praktische Richtung nehmen, um für das Leben nüßlich zu werden, Das Eine giebt unserer Wissenschaft Charakter, das Andere ihren Wahrheiten unmittelbare Anwen- Für das Publikum aber erwächst der größte Bortheil, wenn jene