1847 / 21 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Nothwendiger Verkauf.

Die Erbpachtsgerechtigkeit des zu Grünhoff belegenen, dem Erbpachtsbesißzer Leopold Alerander Benedix zn- ehörigen Grundstücs, welches zu 4 Prozent auf 6529 hlr, 17 Sgr. 6 Pf., zu 5 Prozent auf 5224 Thlr, 45 Sgr., zu 6 Prozent auf 4369 Thlr. 20 Sgr. ge- richtlih abgeschäßt is, soll zufolge der in der Registra- tur einzusehenden Taxe, am 29, April k, J., Vor- mittags 11 Uhr, im herrschaftlichen Hofe zu Klein-Kay an den Meistbietenden verkaust werden,

Zu diesem Termine werden zugleich alle unbekannten Real-Prätendenten zur Vermeidung der Präklusion hier- mít vorgeladen.

Neustadt, den 2. September 1846,

Patrimonialgeriht Klein-Kah-

Berlin-Votsdam-Magdeburger

[40 b] Eisenbahn.

Am Donnerstag den 11. Februar d. J., Nach- mittags 4 Uhr, wird in dem Geschäftslokale der

unterzeichneten Direction zu Berlin, Potsdamer M Play Nr, 6, die Ver- “loosung der statuten- mäßig zu amortisirenden Stücckzahl Prioritäts- Actien der Berlin - Potsdanker Eisenbahn - Gesellschaft stattfinden,

Wir bringen dies in Gemäßheit der §§, 4 und 8, des Nachtrags zu den Statuten der Berlin-Potsdamer Eisenbahn - Gesellschaft vom 13. März 1839 (Amts- blatt 1839 Seite 169) mit dem Bemerken zur öffent- lichen Kenntniß, daß den Jnhabern von dergleichen Prioritäts - Actien gestattet ist, der Verloosung beizu- wohnen.

Potédam, am 14, Januar 1847,

Das Dirextoriu-m der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn- Gesellschaft.

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Berlin-Potsdam-Magdeburger [416] Eisenbahn.

Am 418, Februar d. J., Nachmitiags 4 Uhr, wird die Ausloosung der für dieses Jahr zur Amortisation bestimmten Prioritäts - Obligationen Litt. B. der Potêdam- Magdeburger Cisenbahn- Gesellschaft in Gemäß- heit des §, 5. des Aller- höchsten Privilegii vom 17. August 1845 (Geseßsamm- lung Seite 572) in unserem hiesigen Geschäftslokale, Leipzigerstraße Nr. 1, stattfinden,

Wir werden auch, um dem im Allerhöchsten Privi- legío vom 10. Juli v. J. vorgeschriebenen Amortisa- tionêplane zu genügen, die danach ím laufenden Jahre zu tilgenden Prioritäts - Obligationen Lit. C. unserer Gesellschaft in diesem Termine auêloosen und die ver- loosten Stücke demnächst Behufs Amortisation fündi- gen, wollen aber, um von den Käufern derjenigen Obli-

ationen, welche jeßt in 5 % Zinsen tragende umge- rieben find, jeden Nachtheil abzuwenden , diesen die Wahl laffen, ob sie für die durch die Verloosung be- troffenen Stücke Baarzahlung oder Auswechselung ge- gen andere 5prozentige Obligationen dieser Gattung verlangen wollen.

Díes bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß,

Potsdam, den 15. Januar 1847,

Das Direktorium der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn- Gesellschaft.

Scene geseht. von A. Saint = Léon.

Musik von C. Pugny. Die

Prozent.

Die Herren Actionaire der Neisse- de Brieger Eisenbahn - Gesellschaft werden hiermit aufgefordert, auf den Betrag ihrer Quittungsbogen die sechste Einzahlung oon Zehn Prozent

Som 19. bis incl. 23.

Februar c.

(mit Ausschluß des Sonntags), Vormittags von 8 bis 1 Uhr, an die Hauptkasse der Neisse-Brieger Eisenbahu (auf dem Oberschlesischen Bahnhof hierselb) zu leisten, Die Einzahlung wird auf dem Quittungs- bogen durch Herrn Kassirer Lange und Herrn Con- troleur Bialecki bescheinigt.

Bei der Zahlung sind die nah den Nummern geord- neten Quittungsbogen und ein beizulegendes Verzeich- niß derselben zu übergeben.

Auf jedem Quittungsbogen werden den Herren Actio- naircn die Zinsen von 45 Thlr. für 3 Monate 8 Tage (vom 16, November v. J. bis incl, 23. Februar d. J.)

zu Vier Prozent mit Vierzehn Silbergroschen Acht Pfennigen

in Anrechnung gebracht, so daß auf jeden Quíttungs- bogen

Neun Thaler Funfzehn Silber- groschen Vier Pfennige

einzuzahlen bleiben,

Actionaire, welche ihre Einzahlung bis zum leßten

Zahlungstage nicht leisten, verfallen nah §. 12. der

Statuten iu eine Conventionalstrafe von Zwei Thalern

für jede Actie.

Breslau, den 8, Januar 1847.

Das Direktorium der Neisse-Brieger Eisenbahn- Gesellschaft.

[43 b] Die resp, Actionairs der hiesigen Speicher - Actien- Gesellschaft werden in Gemäßheit des §. 33 seq. der Statuten zu einer General - Versammlung im Hause Kl, Prásidentenstraße Nr. 7, auf Mittwoch den 27. Januar 1847, Vormittags 10% Uhr, hierdur ergebenst eingeladen. Berlin, den 8, Januar 1847. Die Direction der Speicher-Actien-Gesellschaft,

[13 b] Oberhohndorfer

Steinkohlen- Actien - Gesell- schatt.

Zehnte Einzahlung zu 10 Proz. oder 20 Thaler pro Actie.

Die Junhaber von Junterimsscheinen der Oberhohn- dorfer Steinkohlen - Actien - Gesellshaft werden hiermit in Gemäßheit des §. 2, der Statuten aufgefordert, die

40te Einzahlung mit 20 Thalern pro Actie bis p ä-

testens den 2, Februar d. J. an die Herren

Heinrich Küstner & Co. in Leipzig u leisten und die desfallsigen Zahlungen sammt den

nterimsscheinen portofrei an dieselben einzusenden, worauf den Eigenthümern die vollen Actien nebst Di- videndenleiste und drei Dividendenscheine verabsolgt werden wird.

[53] List's Zollvereinsblatt, Jn Folge freundschaftlicher Uebereinkunft mit der bis- herigen Expedition erscheint vom nächsten Jahre an im

Citerarische Anzeigen.

Verlage der Unterzeichneten :

Das Zollvereinsblatt.

Gegründet von Dr. Friedrich List, Fortgeseßt von Dr. Theodor Toegel. Fünfter Jahrgang 1847, Wöchentlich eine Nummer in gr. 8,, nebst Beilagen und Jntelligenzblatt.

Preis für den ungetrennten Jahrgang 4 Thlr.

6 Fl, Conv.-M, oder 6 Fl, 48 Kr. rhein. Nach dem Hintritt des großen Vorkämpfers für Fort- bildung und Entwielung der gewerblihen und mer- fantilen Kräfte seiner Nation hat es der genannte Her- ausgeber, Herr Dr. Tögel, s{chon früher auf e Zeit von dem Verstorbenen mit der interimistishen Re- daction des Zollvereinsblattes betraut, im Juteresse der Wissenschaft, wie der Zukunft Deutschlands, für eine hei- lige Pflicht erachtet, das bisherige Organ Friedrich Lists nicht verwaist zu lassen, : Das Zollvereinsblatt wird unter Leitung des Obigen mit neuen Kräften und erweitertem Jnhalt fortgeführt und demselben zugleih ein Jutelligenzblatt zu Ankün- digungen für Geschäftsleute aller Fächer beigegeben wer- den. Die hohe Aufgabe, die dessen Gründer dem Jour- nal gestellt hat, bleibt dieselbe; neben einer fortlaufen- den Uebersicht des Tagesgeschichtlihen auf dem Ge- biete des Handels, der Gewerbe und der Handelspolitik aller Länder, wird dasselbe namentlich den industriellen Zuftänden Deutschlands und der öfterreichischen Mo- narchie erhöhte Aufmerksamkeit widmen und si in lei- tenden Artikeln über die materiellen Bedürfnisse des Vaterlandes und deren Befriedigung verbreiten. Alle Buchhandlungen und Postämter nehmen Bestel-

lungen an, in Berlin die Buchhandlung von (E, S.

Miittler (Stechbahn-3), Posen und Bromberg.

Augsburg, m Dezember 1846. Math. Riegershe Buchhandlung.

Bei E, H. Schroeder in Berlin, Lin- den 23, is eben erschienen und durch alle Buchhand- lungen zu beziehen :

8) Die Gymnastik, nach dem System des Schwedischen Gymnasiarchen P. H. Ling, dargestellt von H g. Nothfiein. i Dritter Abschnitt: Die Heil - Gymnastif, gr. 8. geh. 20 Sgr.

[52] Anzeige für das juristische Publikum, n der Hahnschen Verlagsbuchhandlung in Leipzig wud so I lebten und durch alle Buchhandlungen zu beziehen, vorräthig- bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn 3), Posen und Bromberg: Lehrbuch des Königlih Sächsischen Pri- vatrechts. Von Dr. Ch. G. Haubold, che- mal. Königl. Sächs. Ober -Hofgerichtsrathe und rofessor u, \. w. Nach der zweiten, von Dr. K.

, Günther, Ordinarius der Juristen - Fakultät

u. \, w., besorgten Ausgabe, herausgegeben von

Dr. P. H. F. Hänsel, Stadtgerichtsrathe zu Leipzig. Dritte vermehrte Auflage. Erste Ab- theilung. gr. 8. 41846, Preis 2% Thlr.

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E rfte aar tp Sa pO O Fe 2 4. Ou Jm Schauspielhause. 25e französishe Abonnements-Vorstellung, Pr. Cour. Actien. E G E L LROLLE E 150 Fi Mt, f f ¿ : : : E R Aa S Fonds. |S| Gold Brief, | Geld. _| Gem: a 150 Fl. 2M. . | 1015 | 1015 Jarvis, ou: Le Marchand de Londres, drame en 2 actes, de a | | 08 “is fe gh ia E R G 100 Thle. | 2 Mt. 995 | M. Charles Lafont. La seconde représentation de: Le Major St. Schuld-Sch. 3z| 954 | 94j [Bel Potsd.Magdb./4| S A E z 8 Tage S Cravachon, vaudeville-comique en 1 acte, de MM. Labiche et Prämien-Scheine | | do. ObI, Lit. A.B. e 455 | 99ck | Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss, 100 Thlr. 2 Mt. 99% E T éfeane. : L ads eri an orte d D e O Frankfurt a. M. sidd. W. .........- 100 /FL 4M, 56 16 M ES Donnerstag, 21. Jan. Im Schauspielhause, 12te Abonne- Kur- erra oie R Fey Ñ H P AE ck00 4e I 6 ELÁ od 100 SRLI. | 3 Wochen e 75 ments-Vorstellung : Die Karlsschüler, Schauspiel in 5 Abth., von Schuldyerscbr. [35 /| ä 0. do. Prior. . S L L E fl | Bel, Ank. abgest. j | Auswärti Se Börsen. i D, Laube. Obligationen |34| 943 [ao. do. Prior. Obl. 4| —, | N Aman 15: Saa. : Model Wi Sch: V0, E Oa y Westpr. Pfandbr. /35| 91% | 917 Düss.Elb. T 1057 | E 3% do. 37%. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Pr. Sch. —. Poln. —. i i Grossh. Pos. do. |4| | 1014 do. do. Prior. O 1 | ag 4% Russ. Hope —. teorologische Beobachtungen. : i: do. [32 92 915 |Rhem. Eisenb. 875 | 865 | Antwerpen, 14. Jan. Zinsl. —. Neue Anl. 20 #- Mete g sch B ch 3 Ostpr. Pfandbr. [35 E 95 [do. do. Prior. ObI. 4 i L] Frankfurt a. M., 16. Jan. 5% Met. 108. 1075. Bank-Actien P ult, 1847. Morgens | Nacbumittags | Abends | Nach einmahger Pomm. do. |32| 947 94 j¡do.v. Staat garant. D 1923.21. Bayr. Bank-Actien 659 Br. Hope 87% Be. Stiegl. 87% Br. Iut. 59.7. 59. 18. Jan. 6 Ubr. | 2 Ubr. | 10 Ubr. | Beobachtung. Kur- u. Neum, do./35| E 945 Ob.-Schles.E.L.A 4 Poln. 300 Fl. 99% a. do. 500 Fl. —. i E L E Sehlesische do. (35| | 964 | „do. Prior. Ren E London, 13. Jan. Cons. 3% 93%. x. Belg. —. Neue Anl. 25%. 25% | Luftdruck... 338,90’ Par.|338,83’"" Par.'338 81’ Par.|Quellwürme 7,7° R. do, v. Staat gl do, : Lt. B. 111 110 Passive 54. T. Aug Beh, 172. 16k. 25% Holl. 59{. 585. 4% do. 93. 925. Luftwärme. ...| 47° R. | 3,5° R.| 3,9° R, |Flusswärme 0,0 Ms rantirt, Lt, B34) E 2 B.-St.E.Lt.A.u.B. g 110 Port. 375. 363. Engl. Russ. --. Bras. 88. 87. Chili —. Mex. 2335. 234. | Thaupunkt... .| 59° R| 4,8° R. 4,9° R. [Bodenwärme 4,9 R. | | Magd.-Halbst.Eb. 4 e Peru 40. 38. | Dunstsättigung. 90 pet. 88 pCct. | 91 pCt. Ausdüustung 0,003 Rh, R Br.-Schw.-Frb.E. 4 “f Paris, 14. Jao. 5% Reute fin cour. 117. 80. 3% do. fin cour. 79. 35. | E neblig. trütb. teub, |Niederschlag 0,010 Rh, Gold al marco. —| n t do. do. Peior.Obl. 4 g E | Neapl. —. 3% Spau. —. Pass. —. E NW. N W. | NW. |[Wüärmew echse! 3,3 Friedrichsd’or. |—| 1375| 13/2 Bonn-Kölger Esb. Î 92 91 Wien, 15. Jan. 5% Met. 1085. 4% de. 99. 3% do. 73. Banks Wolkenzug - -- ias NW. | 4,1 And. Gldm. à5Th.\—| 12 114 t 4 94! Actien 1570. 68. Anl de 1834 1577. de 1839 1197. Nordb. 173%. Gloggn. 1325. M reamittel: 338 85!!! Par... —4,0° R... Ba B... V0 Ct NW. Disconto. A 4 5 e Ea 5 1007 99% Mail. 110%. Livorn. 943. Pest. 997. Budw. —. O j 0, riorita ù 4 A 7 E Z ———— C R n —— E z Nied.-Mrk. Zwgb.|/4| Üonigoliche Schauspiele. Verantwortliher Redacteur Dr. J. W. Zinfkeifen, B Mittwoch, 20. Jan. Jm Opernhause. 8te Abonnements - Vor- | Jm Selbsiverlage der Expedition. iei 4 | 991 stellung, Zum erstenmale wiederholt : Esmeralda, großes Ballet in : | S L | A Bua L 2 Abth. und 5 Bildern, von J. Perrot. Neu eingerihtet und in Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei. DiAILA eACS O B ÉOE m B ren 2 ——— - en ———————— ——— cen E - Allgemeiner Anzeiger. 37 i in Erinne- j Bei G. Basse in Quedlinburg is erschienen und [37 b] zahlungssumme hierdurch zur Nachachtung in Erinne V Da S N 5 anntma Ungen . ch2 t F rung gebracht, bei E, S, Mittler in Berlin (Stechbahr . D), Bek ch g . Neisse-Brieger Eisenbahn. Friv den 3, L LeA d orfér Siéirikóil Posen und Bromberg, zu haben; 789 P lama. _ t i as Direktorium der Oberhohndo1fer Steinkfohlen- 55 M. Wöl fer: Der angehende fgr endiger V Sechste Einzahlung von Zehn Actien Gesellsgass [55] f

Bau- und Werkmeister

in Städten und auf dem Lande, Eine gründliche An- weisung zur Ausführung landwirthschastliher und bür- gerliher Neubauten und Reparaturen, zur Materialien- funde und zwecckmäßigen Anwendung der Materialien zu den vorgenannten Bauten, ferner zur Anfertigung der Bauanschläge und zur Bestimmung der Arbeiten nach Taxen und au nach Tagewerken. Ein praktisches Handbuch zum Selbstunterricht 2c, Mit 18 sauber li- thographirten Tafeln, gr. 8. Preis 1 Thlr. 10 Sgr. Maurer- und Zimmergesellen , welche sich zum Mei- ster-Examen vorbereiten wollen, finden in diesem Werke Alles, was dazu erforderlich ist, in gedrängter Kürze und deutlih vorgetragen.

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und Vereinfachung des Geschäfts, gr, 8, Geh, Preis 75 Sgr.

44 b a E den 21. Januar 1847, Abends 7 Uhr. Im Saale der Königlichen Sing-Akademie. Zweites und letztes Konzert, von Fräulein Anna Bochkoltz, unter gütiger Mitwirkung des Kk. K. Hof-Opernsän- gers Hrn. Kraus aus YVien, der Königl. Kammer- musiker Herren À. u. J. Stahlknecht u. Stei- sensand, des Herrn Rosenberger und mehrerer Mitglieder der Königlichen Kapelle. Brotér 1heil A 1) Trio, Op. 32., vorgetragen von den Herren Stel- sensand und Gebr. Stahlknecht. Taubert. 2) Scene uud Rundo aus „Orpheus“, vorgetragen von Frl. Bochkoltz. 4 Gluck, 3) Adagio und Rondo aus dem D-dur-Konzert, vor- getr. v. Herrn 9, Stahlknecht. Stahlknecht, 4) Duett aus Nabucodonosar, vorgetragen von Frl. Bochkoltz und Herrn Kraus. Verdi. S Werte U G61 L 5) Grosse Sonate für Piano und Cello, vorgetragen von den Herren Steifensand und Stahl- knecht. Beethoven, 6) Arie aus yErnani“, vorgetragen von Fräulein Bochkoltz. Verdi.

7) Lieder, vorgetragen von Herrn Kraus,

Violoncello und Violine, vorgetragen und komp, von den Herren Gebrüdern Stahlknecht.

mie und Abends an der Kasse zu haben. Der Saal wird um 6 Uhr geöffnet.

Zugleich wird die im §. 7. der Statuten für die nicht um Fesdienmien Tage bewirkte Einzahlung festgeseßte

onventionalstrafe von 10 % der ausgeschriebenen Eín-

(Die zweite Abtheilung erscheint im k, J.)

8) Divertissement über cin böhmisches Lied, für

Stahlknecht,

9) „Geister-Stimmen“, „VVarnung vor dem Rhein“, Lieder, vorgetr. v. Frl. Bochkoltz, Bochkoltz. Numerirte Billets à 1 Thaler sind in den Musi- kalienhandlungen der Herren Schlesiuger, Unter den Linden 34, Stern u. Co., Verd. Markt No. 6, beim Hauswart Rietz in der Königl. Sing- Akade-

Das Abonnement beträgt: 2 Klhlr. für % Iahr. 4 Rthlr. - #5 Iahr. 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. nsertions-Gebühr für den A etner Seile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

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Jnuland. rovinz Preußen. Beschluß der S i t

Danzig zu Gunsten der “ic die M “Pei Da

I EDe e Kartoffeln, n eutsche Bundesstaaten, Königreich Ba 8 - Verei zur Beförderung der Seidenzucht. aid A E gt ma

Rußland des A Museums in Göttingen, x i ußland un olen. Skt, Petersburg, W :

de Jedang R P 9, Waffenthat der Besayung

Fraukreich. Paris, Ordensverleihungeu. Pairs-Adreßkommission. Urlaub des Justiz-Ministers, Aktenstücke übr die V RZte fragen. Schiffbrüche, Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Die Getraide-Plünderung zu Rennes ; die algierische Kolonisirungsfrage.)

Großbritanien und Jrland, London, Thätigkeit der Admiralität zur Linderung der Noth. Portugiesishe Fonds. Mexikanische Ka- perbriefe, Vermischtes, (Schreiben aus London. (England und Frankreich bei deu bevorstehenden Kammer - Debatten.)

Schweiz. Kanton Genf, Berathung des Verfassungs - Entwurfs, Beantwortung des Rundschreibens von Freiburg. Kanton Frei- burg, Stimmung des freiburgischen Volkes.

Italien. Schreiben aus Genua. (Befinden der Prinzessin Luise von Preußen.) Bologna, Bekanntmachung des Legaten.

Griechenland. Aihen, Der Nechenschaftsberiht. Das Budget,

Türkei. Schreiben aus Konstantinopel, (Nettung russisher See- leute durch ein preußishes Schiff im Schwarzen Meccere,)

V SEMSte1 90s FEPNRNININEA, London, Der Kon- greß. ntergang einer Kriegsbrigg. Lebensmittel - Ausf New-York As Saal, E E S

Königl, Opernhaus, (,„Esmeralda“.) Rom. Reform der Kirchenmusik

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Wirklichen Geheimen Rathe, Freiherrn Alexander von Humboldt, den Schwarzen Adler-Orden z ferner

Dem Landrathe von Cohausen in Saarburg, dem Landgerichts= Rathe a, D, und fürstbishöflihen Konsistorial-Rath Sh olh in Bres- lau, so wie dem Stadtrichter, Justiz-Rath Zernin zu Rummels- burg, im Regierungs-Bezirk Köslin, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; desgl, dem Grenadier Lange des 1sten Garde - Regiments zu Fuß die Rettungs-Medaille mit dem Bande zu verleihen.

Der Ober - Landesgerichts - Assessor Sonnen berg zu Tilsit ist zum Justiz - Kommissarius für den Kreis Fishhaufen, mit Anweisung seines Wohnsißes in Fishhausen, und zugleih zum Notarius im De= partement des Ober - Landesgerichts zu Königsberg bestellt worden.

Das 1ste Stück der diesjährigen Geseß-Sammlung, wel-

hes heute ausgegeben wird, enthält: unter Nr. 2784, Die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 23, Oktober v. c betreffend die den Kreisständen des glaßer Kreises in

Allgemeine

Preußische Zeitung.

B erli

Bezug auf die Unterhaltung der Chaussee von Glaß nach Neurode bewilligten fisfalishen Vorrechte; 7

Nr, 2785. desgleihen vom 11, Dezember v. J,, betreffend die Druckschriften, welhe Veröffentlihungen über die Ver- S der preußischen Stände-Versammlungen ent- alten;

» 2786. und vom Bea ua m. €t a., betreffend die Vergü- tung von Partial-Bränden bei der westpreußi ter- Sozietät; zuleßt PpreuyisGen awer

» 2787, Das Geseß vom 23sten dess. M. u. J., betreffend die Stempel- und Gerichtskosten in Vormundschaften und Kuratelen.

Berlin, den 21. Januar 1847. Geseß-Sammlungs-Debits-Comtoir.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Fürst und Jhre Hoheit die Fürstin Karl Egon von Fürstenberg, nah Weimar, i

. . h . Uichtamtlicher Theil. An d, Berlin, 20. Jan. Se. Majestät der König haben Allergnä j U Le ( A gna=- digst geruht: Dem Kammerherrn und Kommissarius für die Thü- ringische Eisenbahn, Grafen von Keller zu Erfurt, die Anlegung des ihm verliehenen Komthurkreuzes des Großherzoglich sachsen-wei- marshen Falken - Ordens; desgl, dem Ober - Jngenieur Mons und dem Abtheilungs-Jngenieur Dihm die Anlegung des ihnen verlie- henen Ritterkreuzes, resp. 1ster und 2ter Klasse, des gedachten Ordens

zu gestatten.

Provinz Preußen. Die Stadtverordneten- Versammlung in Danzig hat beschlossen, die Bestimmung, wonach die dortigen Mennoniten bei Häuserkäufen und Verkäufen 5 pCt. mehr städtische Abgaben entrichten mußten, als die Mitglieder anderer Konfessionen, aufzuheben.

Nhein - Provinz. Das kreselder Kreis- und Jntelli- genz-Blatt vom 16. Januar enthält die nachstehende Antwort des Herrn Ober-Präsidenten von Eichmann auf das Schreiben der dortigen Handels-Kammer in Bezug auf das Branntweinbrennen aus Kartoffeln :

„Mit der in dem gefälligen Schreiben vom 10ten d. M. enthaltenen Ausführung, daß ein Verbot oder eine Beschränkung der Branntwein-Fa- brication zur Zeit weder für nothwendig zu halten, noch von ersprießlichen Folgen sein werde, bin ih im Wesentlichen einverstanden. Es fönnte cin solches plöpliches Verbot, wodurch von den Grundsäßen der Gewerbefreiheit abzewihen und das Junteresse vieler Branulweinbrenner beeinträchtigt wer- den würde, nur durch die allerdringendsten Umstände gerechtfertigt werden, mithin nicht sowohl dur eine vorübergehende Theurung der Lebensmittel, als vielmehr nur durch Unzulänglichkeit derselben für den Bedarf bis zur nächsten Aerndte, welche leytere für die Rhein-Provinz nicht zu besorgen ist. Es würde aber auch eine Anordnung dieser Art auf die Preise der Lebensmittel nicht von so erheblichem Einflusse sein, als gemeinhin ange- nommen zu werden pflegt, Denn von den im Jahre 1845 in der Rhein - Provinz zum Branntweinbrennen verbrauhten 278,865 Scheffeln Getraide und 1,654,457 Scheffeln Kartoffeln würden, nah der Bevölke-

n: Dounersfäg den Ne LWanuár

Alle- Post - Anslalien des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Slatt an, für Serlin die Expedition der Alg. Preuß ( Zeitung: Friedrihs straß e Ür. 72.

.

1847.

rung vertheilt, auf den einzelnen Kopf nur etwa F); Scheffel Getraide und etwa 7 Scheffel Kartoffeln fallen, wobei noch atte zu ziehen is, daß cine bedeutende Menge kranker Kartoffeln, die sür Menscen nicht ge- nießbar sind, verbrannt worden, und daß der Getraide-Bedarf für die Bren- nereien großentheils von der Ostsee und aus Amerika bezogen worden is. Das eine und das andere wird auh im vorigen Jahre bei einer nah amt- lichen Nachrichten sehr beträchtlichen Abnahme der Branuittwein-Fabrication geschehen sein, Andererseits würde durch ein solches Verbot, wie die Han- delskammer mit Nücksicht auf die örtlichen Verhältnisse versichert, der Vieh- stand vermindert weiden, die Landesfultur in vielen Gegenden zurüdschrei- ten, mithin die Production verringert und der Preis vieler lanbwirthschaft- lichen Erzeugnisse gesteigert werden, überdies aber auch die Staatskasse einen sehr bedeutenden Cinnahme-Ausfall erleiden, der in sonstiger Weise wieder gedeckt werden müßte, und ein anderer Nachtheil würde darin bestehen, daß fodann aller Branntwein und Spiritus , der {on zu tehnischen ‘Zwecken unentbehrlich ist, aus dem Auslande eingeführt und dadurch alljährlich eine ansehnliche Geldsumme dem Julande entzogen werden würde. Diese Fol- gen scheinen diejenigen, welhe, wie ih nicht zweifle, aus den wohlmeinend- sten Absichten auf ein Verbot der Branntwein - Fabrication dringen, nicht genugsam berüsihtigt zu haben, Die Vortheile eines selhen Verbots mit den Nachtheilen gehörig abgewogen, kann ih dasselbe, selbst abgesehen von den besonderen Jnteressen der Branntweinbrenner, nicht für zweckdienlih halten, auch eine allgemeine Beschränkung der Brennereien auf den Ver- brauch der selbstgewonnenen Früchte und Kartoffeln vorläufig nicht als cin Bedürfniß anerkennen, weil die Brennereien der Rhein-Provinz, mit weni- gen Ausnahmen, landwirthschaftliche sind, für welche nach der Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 16, Juni 1838 nur unter der Bedingung, daß aus- {ließli selbstgewonnene Erzeugnisse verwendet werden, eine Ermäßigung der Branntwein-Steuer nachgegeben is, und demnach der Verbrauch auf- gekaufter Früchte und Kartoffeln ohnehin hon nicht von Bedeutung sein wird. Koblenz, den 11, Januar 1847, Der Ober - Präsident der Rhein- Provinz, Cichmann,“

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayeru. Se. Majestät der König hat die Genehmigung zur Errichtung eines Frauen- Vereins für Beföderung der Seidenzuht in Bayern, unter dem besonderen Schube Jhrer Majestät der Königin, ertheilt, Der Haupt=-Verein besteht in Mün- hen, wo Jhre Majestät die Vorsteherinnen 2c. wählt; außerdem wird in jedem Kreise ein Kreis-Verein gebildet.

_ Königreich FSannover. Die Gel. Anz. melden aus Götting en vom 16. Januar: „Abermals hat durch die Munificenz Sr. Majestät des Königs das hiesige Königliche akademishe Museum einen bedeutenden außeroidentlihen Zuwachs erhalten. Derselbe be= steht in einer sehr reihhaltigen zoologischen Sammlung, welche der Pastor Reusmann in Lehrte seit einer langen Reihe von Jahren mit großer Sorgfalt und bedeutendem Kostenaufwande zusammengebracht hat, und die etwa 100 Säugethier-, 550 Vogel -, 200 Reptilien= und Fish=, 1000 Konchilien- und 10,000 Jnsekten = Arten enthält. Dieser neue Zuwachs ist um so erfreulicher, als mit Beihülfe dessel= ben das hiesige Museum in den Stand geseßt wird, neben der alige- meinen Sammlung noh eine besondere l’auna hannoverana, als ein wissenschaftlihes Archiv der speziellen vaterländischen zoologischen Na- turprodukte, anzulegen.“ f

Rußland und Polen.

__St. Petersburg, 13. Jan. Es wird von einer glänzenden Wasffenthat der Besaßung der Festung Golowia gemeldet, die, am

Königliches Opernhaus. Esmeralda, Ballet von J. Perrot; Mad. Cerrito-S t. Léon: Esmeraldaz Herr Stk. Léon: Gringoire. (Den 19, Januar.)

Die Pantomime soll durchweg einen Sinn haben, aber auch durhweg siunlich sein; innere Vergänge, geistige Kämpfe, die nicht in Leidenschaft ausbrechen, entziehen sich der Versinnlihung. VBaraus folgt, daß Claude Frollo, der Archidiafon, der in dem Hugoshen Noman durch den Streit von Pflicht und Begierde interessirt, in dem Ballet nur ein {warz ver- mummter Jutriguant, eine Art Bravo ist,

In der Dichtung fann das geringfügigste Creigniß dur seinen geisti- gen Jnhalt wichtig, ja entscheidend wirken, in der Pantomime nur durch ein gewisses Quantum in die Augen fallender Macht, Jm Roman tränkt und erquickt Eëmeralda den aettillhaidolten Quasimodo, und von diesem Moment schreibt sich seine Anhänglichkeit her; unser Auge weilt auf den wenigen Zeilen, deren Bedeutung wir fühlen. Jn der Pantemime aber darf dieser cine Moment nicht dieselbe Flüchtigkeit haben, wenn er als ihr Hauptmotiv, ihr Weudepunkt gelten soll; sie fordert cine gewisse Breite der Ausführung, wie die musikalische Composition, Vielen ist jener Moment in dem Trubel der Action sicherlih entgangen, und die ihn beobachteten, haben ohne Textbuch gewiß seine Bedeutung nicht verstanden.

Diese unumgänglihe Nothwendigkeit des Textbuches im Ballet (und häufig auch in der Oper) beroeist recht, wie shwah cs mit der eigentlichen mimischen und plastischen Darstellung in der neueren Tanzfnnst steht, die nicht selten zu Aufschristen ihre Zuflucht nehmen muß, um \sich nur ver- ständlih zu mahen. Ein gemaltes Bild aber, wie auch ein lebendes, muß durch sich selbst verständlich sein.

Der Mime und Tänzer spriht niht mit Worten, sondern mit Geber- den und Bewegungz kein Laut darf von ihm ausgehen, tein Geräusch, wenn cr in die Hände klatscht, fein Lachen in der Freude, fein Schrei in der Todesgangst, Er hat auf den Ton verzichtet, seine Harmonicen und Dissonanzen liegen in seinen Formen. Alle seine Seelenlräfte sind gleich- sam auf die Bewegung als ihre einzige Aeußerung reduzirt, die durch Mannigfaltigkeit und Stärke ihre Einseitigkeit ersegen muß; der Affekt, der a. son| im Wort, im Gesange offenbart, muß sich im Blick, im Sritt entladen.

__ Im Grunde müßte sch die Mimik selbst genügen und des Orchesters vit bedürfen. Man is aber_an diese Unterstüßung bereits so gewöhnt, daß man sie vermissen und durch die lautlose Stille des Tanzes wie durch das Geberdenspiel der Taubstummen geängstigt werden würde,

Die Pantomime muß einen Sinn , der Tanz einen Charakter haben. Wie gegen diese unerläßlihe Forderung von der neueren Schule gesündigt wird, ist kaum zu sagen, Au Gesang und Jnstrumental-Musik sind durch seelenlose Virtuosität gefährdet, aber es fehlt nie an begabten Menschen,

die am QAGIY und Wahren „halten. Die Entartung der Tanzkunst aber wird durch keinen von denen, die sie üben, aufgehalten, weil die Meisten von der Bedeutung ihrer Kunst gar feine Ahnung haben, der Sinn für

Plastik überhaupt bei uns selten is, Manche unserer größten Dichter sind jpáât oder gar nicht zum Verständniß der Antike gelangt.

__ Die Mehrzahl zeigt Kunststücke, die allerdings sehr {wierig sind, und die der Tänzer machen föunen muß, um über seinen Körver volle Herr- schaft zu gewinnen, die er aber niemals zeigen darf. Es sind nur Stu- dien, Mittel, die nie als Zweck verwandt werden dürfen. Gewohnheit hat uns dahin gebracht, daß wir dur den Gegensay aller Grazie niht mehr verleßt werden, zu deren ersten Geseßen es gehört, daß fie nie durch ein Aeußerstes förperlicher Anstrengung hervorgebraht werden fanuz es muß jederzeit noch cin Rest des Möglichen bleiben, den die Jmagination des Zuschauers bewahrt, der ihr aber nie gezeigt werden darf. Z

Der Tanz muß Charakter haben: das Ballabile aber, das mit großcm Aufwand von Massen nur gerade Linien oder Kreise bildet, ist chcarafteclos,

Die Bewegung muß einen Sinn, ein Motiv haben: welchen Sinn aber hat es, wenn einc Tänzerin auf den Zehen über die ganze Bühne geht oder eín Tänzer große Sprünge macht und sich in der Luft dreht ? Diese Sachen muß man den Herkulesse) und ersten Athlethen ihrer Zeit überlassen, ; Auf deu Zehen steht man, wenn man hort, wenn man eiwas aus der Höhe herablangen, wenn man seine (Hröße scherzhaft zeigen will ; aber ganze Fußreisen darf man auf den Zehen so wenig, als auf dem Kopfe machen, Zene Sprünge macht ein übermüthiger Lustiger, ein Satyr ein Papillon, und in allen diesen Situationen sind ste motivirt; aber nuc springen oder sich drehen, um zu zeigen, daß man hoch springt und keinen Schwindel bekommt, muß auf einer anderen Arena geschchen.

Den reichsten Stoff liefert dem Ballet die gestaltenvolle Zeit des My- thus und des Märchens. Es war ein glücklicher Griff, den Mythus der Lanaïden zu bearbeiten, der wahrhaft ergreifend wirkt, Ju derselben Weise ließen sich die Dichtungen von Venus und Adonis, von Díana und En- dymion und andere mehr benußen, Das Ballet hat recht eigentlih ten Beruf, die Fabelwelt, das Reich des Phantastischen, zu verwirklichen.

Auch das neu einstudirte Ballet „Esmeralda““ hat einen reichen phan- tastischen Hinterzrund:; der Wunderhof, das Narrenfest sind Tableaux von großer Anschaulichkeit und lebhaster Wirkung, Die eigentlihe Handlung dagegen hat viele geistige Motive, die sich nit versinnlichen lassen, wie denn überhaupt das Charafteristishe der einzelnen Gestalten in den her- fömmlichen beftigen Actionen und der Gewohnheit der Pas untergeht, Auf Kostüm und Ausstattung war so viel Geschmack als Glanz verwendet, die Volksscenen waren ergößlich, die Decorationen prachtvoll; doch schien uns der Morgenschein hinter Notre-Dame von derselben Stelle auszugehen, wo eben vor unseren Augen der Mond untergegangen war,

Der Tanz mit Körben im zweiten Akt, so zlerlih er is , findet unsere Fäbigfeit zu genießen {hon etwas ermüdet, Die Hälfte wäre auch hier mehr als das Ganzez denn fein Sinn trinkt durstiger, als das Auge, aber feiner is auchch früher befriedigt, ja abgestumpft.

Die Phantasie würde sich vergeblich abmühen, wenn sie die entzückende Anmuth der Mad. Cerrito-St.-Léon schildern wolltez diesen reizenden

aber niht mit Worten schildern wellen, Die Magie einer solchen Erschei- nung beruht auf ihrer Einheit, die nur vom Auge ungetheilt genossen wer- den faun, vom Wort und Begriff aber zerstört wird, Wir wenigstens ver- zihten darauf, den reizenden Schmette:ling, der die Auen des Lebens durchflattert und sih auf dem Boden so leicht wie in dem weichen Medium

Tanz, den Schmelz der E das spielende Vollbringen des Schwie-

\ rigsten, das sie fast immer zu beseelen weiß, muß man sehen und genießen, /

der Luft bewegt, in fritishen Neyen einzufangen.

Die Ziege der Esmeralda, das erste Thier, das seit dem Hunde Aubry's und den Pferden der neueren Opernmusik unsere Bühne betritt, hat sich [u artig aufgesührt; nur mit dem Treppensteigen will es noch nicht ret gehen, 40,

5 Nom, 31. Dez, (A, Z) Auch für die in Jtalien lange schon einer gänzlichen Entartung und Verderbniß entgegcneilenden Kirhenmusik ist nun die Zeit ernster Reform gekommen, Die Congregazione dei sagri Riti will es nicht dulden, daß ein für dic Gesammterbauung durcz deâ” Goites- dienst so mächtig wirksames Element in seiner ursprünglichen Einfachheit und Reinheit ferner dur profanc Beimischung zerscyt und entfkräftet werde, Gregor XVI, wußte bei all seiner entschiedenen ausgezeihneten theologischen Bildung die Macht der Musik im Organismus der Liturgie nicht zu wür- digen, Daher seine Gleichgültigkeit gegen die von berühmten Meistern aus dem deutschen Vaterlande ihm oft übersandten Compositionen von Messen und Psalmodiecen, welche nicht selten ungeöffnet auf dem Tische liegen blie- ben. Pius 1X, hingegegen is ein feiner Kenner und großer Verehrer ern- ster, besondecs geistlihec Musik. Die Abhülfe eines praktischen Bedürf- nisses schien ihm vor allem Anderen {nell und sicher zum Ziele seiner diesfallsigen Wünsche zu führen: die Nestitution des foge- nannten Gregorianishen Kirchengesanges, Zu dem Ende is dem Signor Alessandro Monaldi mittelst Breve gestattet worden, die seit fast hundert Jahren niht mehr aufgelegten, für Geld kaum noch zu habenden und durch langen Dienst defekt gewordeten Chor- Liturgieen Patrono et Auspice Pio IX zum Gebrauch des Klerus der gesammten fatholishen Christenheit neu herauszugeben. Dazu sind ihm die Pressen der Vaticana überwiesen, Baini's anerkannt ausgezeichnetstem Schüler, dem Abbate Manni vom Sixtinischen Sängerchor, is die lorrelteste Neform der alten römischen und venetianischen fast aller Orten durch handschriftliche Einschiebsel mit und ohne bischöfliche Autorität verunglimpften Ausgabe des betreffenden Materials aufgetragen. Das neue große Werk wird außer einer nah gedruckten und handschriftlichen Quellen angestellten Revision des bereits vorhandenen auch die Offizien und Messen in den Compositionen der ersten Meister der Sixtinishen Kapelle zunächst in nachfolgenden Thei-

len mit Musik und Text bieten: 1) Directorium chori ad usum omnium ecclesiarum. 2) Anthiphonarium Romanum de Tempore et de Sanc-

tis. 3) Psalterium Bomanum dispositum per hebdomadam. 4) Gra- duale Romanum de Tempore et de Sanctis. 9) Manuale Chorale ad sformam Breviarii Romani,

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