1847 / 22 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Türkel. X Konstantinopel, 6. Jan.

Führung des Capitains C. F. Manovsky, von Odessa im hiesigen Hafen angekommen und mit ihr die aus 14 Seeleuten und einem Passagier bestehende Mannschaft eines russischen Schiffes, welches aus Odessa mit einer Ladung Roggen, für Antwerpen bestimmt, use Segel gegangen war. Der Capitain Manoveky war so glülich gewesen, diese 15 Personen sämmtlich zu retten, als er sie im Schwarzen Meere unter 43° 24 nördl. Br. und 29° 43/ w. L 1n größter Gefahr des Unterganges antraf. Sie rühmen dankbar ihren Retter und die gütige Behaudlung, die sie auf seinem Schiffe ge- funden haben,

Vereinigte Staaten von flord - Amerika. N 14. Jan. Das Dampfschiff ,, Cambria“/ hat Nach- e Vort vom 31. Dezember überbraht. „5m amerifanischen Kongreß is noch nichts von Bedeutung vorgekommen; auch mit den Mitteln zur Bestreitung der Kosten des mexikanischen Krieges hat man sich noch nicht beschäftigt, und der Schaß wird wahrscheinli leer sein, ehe man noch die Maßregeln zur Erhebung des Geldes beschlossen hat. : Herr Baritroft ist A Senate als Gesandter in England be- ätigt worden. ; E M Die Kriegsbrigg „Somers“/, zu dem Geschwader im mexikanischen Meerbusen gehörend, ist am 8. Dezember in der Nähe von Veracruz - bei Green Jsland mit 80 Mann an Bord auf ein Felsenriff gerathen und untergegangen. 39 Mann wurden gerettet, 37 kamen ums Le- ben, 8 Mann, die bei Veracruz ans Land getrieben waren, wurden von den Mexikanern zu Gefangenen gemaht. Die Bemühungen der Mannschaft englisher und französisher Schisse, welche in der Nähe des „Somers“ lagen und die Schiffbrüchigen retteten, werden mit

Am 30. Dezember ist die preußische Brigg aus Königsberg, „Friederike Wilhelmine“, unter

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Die Schiffs- und Hanbdelsliste für New-York enthält einen Nah- weis über die Ausfuhren von Lebensmitteln und Brodstoffen nah Eng- land. Vom 31. Oktober bis zum 25. Dezember sind dana aus

New-York allein 183,701 499,334 Scheffel Mais, 807,693 Pfd. Spe, 302,351 und 5,695,369 Psd. Käse nah England verschifft worden.

Fässer Mehl, 442,436 Scheffel Weizen, fd. Butter

Handels- und HBörsen-Üachrichten.

Answärtige Börsen. 5% Span. 205.

Polu. —.

Amsterdam, 15. Jan. Niederl. wirkl. Sch. 5927.

3% do. 375. Pass. 55. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Pr. Sch. —. 4% Russ. Hepe 88.

Antwerpen, 15. Jan. Zinsl. —. Neue Aol. 205 G.

Frank furt a. M., 17. Jan. 5% Met. 108. 1075. Bauk-Actien p. ult. 1926. 1923 Bayr. Bank-Actien —. Hope —- Stiegl. —. Iunt. 595 G. Poln. 300 Fl. 99% G. do. 500 Fl. 80. 793.

Hamburg, 18. Jan. Bank-Actien 1570 Br. Engl. Russ. 1057 Br.

Paris, 15. Jan. 5% Rente fin cour. 117. 10. 3% do. fia cour. 78. 80. Neapl. —. 3% Span. 395. Pass. —.

Wien, 16. Jan. 5% Met. 108%. 4% do. 99. 3% do. 73. Bank- Actien 1570. 68. Anl. de 1834 15775. de 1839 1197. Nordb. 175%. Gloggn. 133%. Mail. 1115. Livoro. 955. Pest. 1005. Budw. —.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 21. Jan. Jm Opernhause. 9Ite Abonnements- Vorstellung : Die Krondiamanten, komische Oper in 3 Akten, von

großer Anerkennung gerühmt,

Scribe, Musik von Auber. Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den kleinen Opernhaus- Preisen verkauft. _Im Schauspielhause: 12te Abonnements-Vorstellung : Die Karls \chüler, Schauspiel in 5 Abth., von H. Laube. Freitag, 22. Jan. Im Schauspielhause. 13te Abonnements=- Vorstellung: Zu Lessing's Geburts-Feier: Emilia Galotti, Trauer- spiel in 5 Abth., von Lessing.

Meteorologische Beobachtungen.

1847. Morgens Nachmittags | Abends Nach einmaliger 19. Jan. 6 Ubr. 2 Ubr. | 10 Ubr. | Beobachtung.

Luftdruck... ,.« 338,59'" Par./337,91’’' Par./338,04'’’ Par.|Queliwärme 7,4" Di Luftwärme ....| 4,9° R.| 3,1° R.| 3,5° R. |Flusswärme 0,0° R. Thaupunkt... .| 5,3° R. —4,0° R.| —4,4° R. |Bodeuwärme 4 U. Dunstsättigunug- 95 pCt. 84 pCt. 92 pCct. Ausdünstung 0,002"'Rh, Weoliet - - ch « « Schnee. | trüb, | trüb. |Niederschlag 0,041‘‘Rh. Wia. P E | NW. | NW. [Würmewechse! 3,1° Wolkenzug - « - —- NW, | anti 4,0°

Tagesmittel: 338,48’ Par... —3,8° R... —4,5° R... 90 pct. NW-

Verantwortliher Redacteur Dr. J. W. Ziukeisen.

Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdrukerei.

Sckanntmacungen.

[56] S A Veh

Der Kaufmann Louis Schwabe, des muthwilligen Bankerotts beschuldigt, hat sih dur heimliche Entser- nung der Untersuchung entzogen.

Die Militair- und Civil - Behörden des Julandes werden dienstergebenst ersucht, auf den unten näher be- zeihneten Entwichenen vigiliren, ihn im Betretungsfalle verhaften, mit den bei ihm in Beschlag zu nehmenden Geldern und Effcfkten unter sehr sicherer Begleitung hier- her transportiren und an die Expedition der Stadt- voigtei-Gefängnisse, Molkenmarkt Nr, 1, hierselbst ab- liefern zu lassen, Wir versichern die ungesäumte Er- stattung der dadur verursachten baaren Auslagen und den verehrlihen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit,

Berlin, den 13. Januar 1847.

Der Untersuchungsrichter 1. Abtheilung des Königlichen Kriminalgerichts hiesiger Residenz. Person - Beschreibung.

Der Kaufmann Louis Schwabe, 42 Jahr alt, jüdischer Religion, gebürtig aus Deßau, 5 Fuß 3 Zoll groß, hat s{warze Haare, hohe Stirn, graue Augen, stumpfe Nase, ovales Kinn, schadhafte Zähne und is von blasser Gesichtsfarbe. Besondere Kennzeichen: ein starker Backenbart und eine Platte,

[58] Domgericht zu Berlín, den 19, Januar 1847. Der Termin, welher zum Verkaufe des im Dorfe Caulsdorf belegenen Köhlershen Ackergutes, Vol. I. Nr. 7. des Domgerichtlihen Hypothekenbuchs verzeich- net, auf den 3, Februar d. J. anberaumt war, is auf- gehoben,

Bayreuth, den 9, Juli 1846,

[633] Publi casdunn

Die ledige Dienstmagd Elisabetha Barbara Marga- retha Catharina Schmidt von hier hat sih im Jahre 1806 von hier weg, und so weit aktenmäßig bekannt ist, nach Berlin begeben, seit 1813 aber von ihrem Aufenthalte und ihrer Person nichts mehr hören lassen.

Auf den Antrag der Verwandten derselben werden die gedachte Elisabetha Schmidt oder ihre etwa zurü- gelassenen unbekannten Erben und Erbnehmer hiermit aufgefordert, sich binnen 9 Monaten oder längstens in dem auf den

8. Juni 1847, Vormittags 9 Uhr, angeseßten Termin persönlih oder schriftlich vor dem Kreis- und Stadtgericht dahier zu melden, widrigenfalls die Elisabetha Schmidt für todt erklärt und ihr im stadt- gerichtlichen Depositorio befindliches, aus der v. Bret- tin. Konkursmasse flüssig gewordenes Vermögen im Be- trage zu 76 Fl, 30; Kr. denjenigen ihrer Verwandten, denen es nah geseßliher Erbfolge gebührt, nah Abzug der Kosten ohne Cautionsleistung ausgeantwortet wer- den wird, Königl. Kreis- und Stadtgericht, Der Königl, Direktor. (L. S.) Freiherr v, Waldenfels,

[46] Oeffentliche Bekanntmachung. Jm Namen Seiner Hoheit des Herzogs 2c, Durch die zu Anfang dieses Monats vollzogene neunte und resp. vierte Ausloosung vou Schuldbriefen aus der ersten und zweiten geschlossenen Anleihe der Landschaft des Getidalbums Gotha sind zur Abzahlung bestimmt worden : 1) aus der ersten Anleihe 94 Obligationen und zwar: aus Serie A. Nr. 40. und 131. aus Serie B. Nr. 168. 263, 275 und 319. aus Serie C. Nr. 586. 641. 712. 801. 812. 930, 980. 1058. 1063. 1137. 1154, 1170, 1206. 1280. 1327. 1370. 1420. 1485. 1584 u. 1594. aus Serie D. Nr. 1782. 1819. 1822. 1873, 1979, 1999, 2008, 2100. 2119. 2217. 2344, 2349. 2468, 2472. 2477. 2570. 2713. 2778. 9787, 2818. 2956, 2973. 2991. 3012. 3176, 3265. 3287, 3348. 3385, 3444, 3581. 3614. 3617. 3781, 3925, 4028, 4051. 4088, 4135 und 4145 i aus Serie E. Nr. 4216. 4235. 4245. 4284. 4415. 4426. 4446, 4507, 4521. 4599. 4687. 4757. 4758. 4789, 4811. 4821, 4837. 4887. 4906. 4956. 5026, 5101, 5148, 5227, 5240. 53413, 5353 und 5367. 4

Allgemeiner Anzeiger.

2) aus der zweiten Anleihe 36 Obligationen und zwar: aus Serie A. Nr. 11, 38 und 152. aus Serie B. Nr. 162. 164. 181. 227. 292. 297. 443. 444. 465. 475, 479, 482, 494. 540, 595. 675. 686. 847, 859. 971. 997. 1122. u. 1138. aus Serie C. Nr. 1226. 1272. 1283. 1287. 1302. 1360. 1430, 1432. 1479, und 1518, Hiernächst sind 3) der diesfälligen Geseßesbestimmung zufolge die am 10. Januar 1842 ausgeloosten und durch die Herzogl. Ober - Steuerkasse zurücgezahlten landschaftlichen Schuldscheine nebst den dazu gehörigen Zinsleisten und Coupons der ersten Anleihe, nämlich aus Serie A. Nr, 67 und 144. aus Sirie B. Nr. 161. 265. 286 und 415. aus Serie C. Nr. 483, 703. 811. 855. 1078, 41108. 1182. 41208, 1215. 1255, 1337. 1398, 1490. 1496. 1550. 1558, aus Serie D. Nr. 1731. 1917. 1933, 2065, 2114. 2142. 2208. 2277. 2291. 2354, 2459, 2463, 2622, 2675. 2809. 2827. 2930, 2938. 2976. 3139. 3286. 3343. 3375. 3562. 3636. 3687. 3737. 3936, 4036. 4092. 4160; aus Serie E. Nr. 4232. 4239, 4317, 4365. 4554, 4591, 4595. 4752. 4820, 4863. 4871, 5108. 5214. 5237 und 5292, verbrannt woiden. Endlich tvird 4) zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die funf- zehnten Zinsaböschnitte zu den landschastlihen Obli- gationen der ersten Anleihe: Nr. 2509, 3294 und 3327. aus Serie D. Nr. 5247. aus Serie E. ingleichen die sechzehnten Zinsabschnitte zu den Obliga- tionen derselben Anleihe : Nr. 3327. aus Serie D. und Nr. 4932 und 5247 aus Serie E. wegen unterlassener Präsentation nunmehr erloschen sind, Gotha, am 12. Januar 1847, Herzoglich Sächs. Ober-Steuer-Kollegium. v. Henning, E, v, Wangenheim,

Niederschlesisch - Märkische A Eisenbahn.

Die Menge der Güter, die zur Beförderung auf der Niederschlesisch - Märkischen Eisenbahn aufgegeben wer- den, hat sh neuerdings o vergrößert , daß es unmög- lih is, dieselben mit den regelmäßigen Zügen zu be- fördern, Extrazüge aber fönnen, ohne die Sicherheit des Betriebes auf der eingeleisigen Bahn zu gefährden, nicht immer eingelegt werden. Wir sind daher, um eine? möglichst regelmäßige Beförderung der Güter zu sichern, zu der Bestimmung genöthigt, daß von jeyt ab nur so viel Güter angenommen werden dürfen, als mit den regelmäßigen Zügen befördert werden können, und be- merken zugleich, daß während der bevorstehenden Frank- furter Messe hinsichtlich der auf den Stationen Berlin und Frankfurt aufgegebenen Güter nur dann für pünkt- liche Befördeeung einzustehen ist, wenn sie, ohne Rück- sicht auf die im §. 64, des Betriebs - Reglements“ vom 17, Juli 1846 bestimmte Annahmezeit, bis Mittags 1 Uhr eingeliefert werden, Jm Allgemeinen aber er- suchen wir die Absender von Mcßgütern, dieselben wo möglich hon frühzeitig vor dem Beginn der Messe aufzugeben, und machen endlich vatauf aufmerksam, daß auf sämmtlicben Haltestellen in Gemäßheit des §. 44, des Betriebs-Reglements gar keine Güter zur Beförde- rung angenommen werden,

Berlin, den 14. Januar 1847.

Die Direction der Niederschlesish-Märkiscben Eisenbahn- Gesellschaft.

Hess1sche Ludwigs-

Eisenbahn.

Mit Bezug und im Anschlusse an unsere Bekanntmachungen v. 27. und 28. November 1846 bringen wir an- durch nach Vorschrift ) des §. 14. der Statuten zur öffentlichen Kennt- niss, dass seitdem fer- ner in Gemässheit der

[46 b]

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T M U r M E wi A A N E A LIASAA D E N. N P

! §S. 12 und 13. der Statuten annullirt worden sind :

A. VVegen Nichteinzahlung der auf den 31. März 1846 ausgeschriebenen ersten Rate von S resp. 4 pCt. nachfolgende Interimsscheine:

No. 913. 920. 1226. 1234. 1235. 2154. 3044. 3941. 3942.

Den ersten Unterzeichnern welche in Folge der §8. 12 und 13. der Statuten an Stelle der Be- sìtzer die fragliche Einzahlung geleistet haben wurden unter den nämlichen Nummern Duplikate ertheilt.

B, VVegen Nichteinzahlung der auf den 15. August 1846 ausgeschriebenen zweiten Rate von 9 pCt. von Seiten der Besitzer :

1) Nachverzeichnete Interimsscheine Zu- gleich mit den bei der ersten Ein- zahlung ertheilten CGertifikaten, rEesP: uittungsbogen:

No. 46. 64. 68. 75. 280. 281. 287. 562. 563, 588, 589. 690. 694 705. 710. 721. 750. 751. 784, 785. 786. 851. 912. 41069. 1070. 1147, 1151. 1153, 41217. 41229, 1223. 1224. 1227. 1349, 1351, 1352. 1407. 1409, 1454 à 1457 incl. 1461. 1462. 1466. 1467. 1684. 1688. 1696. 1702. 1706. 1709. 1712. 4721. 41727. 1728, 1749, 41755. 41773, 1777. 1781, 1875. 1943 à 1946 incl. 1958, 1964, 1971. 2090. 2140. 2155. 2156. 2219. 2220. 2221, 2317. 2318. 2359. 2360, 2374. 2375. 2376, 2407, 2458. 2567. 2568, 2570. 2589, 2590. 2600. 2728. 2731. 2732. 2733, 2736, 2866. 2867, 2916. 3013, 3014. 3030, 3045, 3064. 3067. 3103. 3130. 31341. 3132. 3335, 3360. 3351. 3397, 3398. 3399. 3511, 3512, 3513. 3580. 3581, 3586. 3587. 3622, 3623. 3624, 3735. 3739. 3784, 3867. 3870. 3871. 3874. 3883, 3884. 3889 à 3893 incl. 3901. 3914. 3951. 3952, 4133 à 4148 incl. 4153. 4210. 4284. 4311. 4429. 4562. 4582. 4595. 4643 à 4647 incl. 4716 à 4721 incl. 4745, 4823, 4824. 4882. 4890, 4894,

Den dermaligen Einzahlern sind Dupl ikate dicser Interimsscheine und neue Quittungsbogen ausgefertigt worden.

2) Ferner nachyerzeichnete Duplikate von be- reits wegen Nichteinzahlung der ersten 5 pCt. annullirten Interimsscheinen, zugleich mit den denselben bei der ersten Einzahlung beige- sügten Certisikaten resp. Quittungsbogen:

No. 69. 376. 400. 401, 568, 742. 743. 1008 1009. 1071. 1085. 1295. 1297, 1305. 1692. 1701. 1835, 1836. 1994, 1995. 2115. 2116, 2117. 2237. 2266. 2279, 2299, 2398, 2399, 2406. 2457, 2464, 2571, 2593. 2594. 2618. 2755, 2756. 2871, 2872. 2873. 2920 à 2924, incl. 2926. 2942, 29415. 2975. 3047. 3062. 3065. 3101. 3102. 3554, 3559. 3566, 3567. 3568, 3643, 3645. 3693, 3779, 3872, 4162,

Den dermaligen Einzahlern sind Triplikate dieser Interimsscheine und neuc Quittungsbogen aus- gefertigt worden.

Mainz, den 12. Januar 1847.

Der Verwaltüngsrath.

[27 b]

K. K. priv. Lombardisch - Ve- netianische Ferdinands - Eisen- bahn (Mailand-Venetianische ).

Einzahlung.

Nach Jnhalt der Al- lerhöchsten Resolution v. 48. Januar 1846, welche in den öffentlichen Blät- tern von Venedig, Mai- land, Wien und Augs- burg zur allgemeinen d Kenntniß gebracht wor-

den, wird den Herren

Actien - Besißern hiermit erinnert, daß sie am

31. Januar 1847,

bei Vermeiduug des im §. 8. der gesellschaftlichen Sta- tuten angedrohten Verfalls, die an diesem Tage festge- seyte Rate von zwölf Prozent einzuzahlen haben,

P . R A

P N

Den Herren Actionairen steht frei, gleichzeitig au die legte Rate von zwölf pCt., welche am 31. Juli 1847 verfällt, zu berichtigen.

Bei der Einzahlung werden jene viecrprozentigen Zin- sen abgerechnet, welche auf die eingezahlten Beträge zu vergüten sind.

Die Einzahlungen der am 31. Januar 1847 fälligen Rate können erfolgen :

in Venedig in dem Büreau des Ausschusses,

» Mailand in dem Administrations-Büreau der Ge- sellschaft,

» Augsburg bei dem Herrn J. C. Baur,

» Wien bei den Herren Arnstein & Eskeles,

» Franlfurt a. M. bei den Herren M, A. 9. NRoth- schild & Söhne,

» Leipzig bei den Herren Frege & Co,,

Berlin bei ben vern Hirschfeld & Wolff.

Die genannten Agentien sind berechtigt, den Herren Actionairen eine entsprechende Provision zu bercchnen, deren nähere Bestimmung später bekannt gemacht wer-

den wird. : , Die Original-Certifikate müssen zum Behufe der Ein-

zahlung in Begleitung zweier gleihlautender arithme- tisch geordneten Nummeinlisten eingereicht werden,

Venedig, 28. Dezember 1846.

Vom Ausschusse der Gesellschaft der K, K. priv. Lombard. - Venet, Ferdinands - Eisenbahn- Unternehmung.

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Auf obige Kundmachung Bezug nehmend, kann die ; J j M Einzahlung von 12 % auf die Actien der (al;

land-Venetianischen Eisenbahn mit L. 120

ab Zinsen » 28, 40

C beinah L; 91 60 Cs,

vir Sit vom bente av. bis den F1Usien 0, Monats s Mittags 12 Uhr, zum à Vista Cours

auf Wien (3 L. = 1 Fl.) mit Hinzuziehung der vom Gesellschaf:s - Ausschusse sür die Agentien festgeschten Speesen von 4 % der Einzahlungs-Nate, bei uns ge- leistet werden. Die von uns quittirten Actien werden den Besigern binnen kürzester Zeit wieder ausgehändigt,

Schematas zu den Verzeichnissen sind bei uns in Em- pfang zu nehmen.

Berlin, den 12. Januar 1847, Hirschfeld & Wolff, Linden Nr. 27.

[57 Tovbéed= Anzetge

Heute Morgen verschied Herr Wilhelm Valcckenberg, Kaufmann und Landtags - Abgeordneter der Stadt Worms, im beinahe vollendeten 57sten Jahre, umgeben von seinen Kindern, nach neuntägigem Krankenlager, an den Folgen einer Lungenlähmung.

Die tief trauernden Kinder, Schwiegerkinder, Schwe- ster und Schwager bringen diesen für sie unersezlichen Verlust zur Kenntniß der Freunde des theuren unver- geßlihen Heimgegangenen.

Worms, 2 Januar 1847,

Das Abonnement beträgt: 2 Rlhlr. für & Iahr. e u 4 Jahr __— Sl - l’! in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Fusertions-Gebühr für den aum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Inhalt.

Inland, Verlin, Allerhöchste Kabinets-Ordre. Provinz Preußen. Feier des Krönungs - und Ordensfestes ín Königsberg. Proz Sdlesieu, Großer Diebstahl im Mineralien-Kabinct der Universität in Breslau, s

Deutsche Bundesstaaten- Großherzogthum Mecklenburg- Schwerin, Berordnung wegen der Hypothefken- und Stadtpfand - Bü- cher, Handels- und Schifffahrts - Vertrag mit Schweden und Norwe- gen, Herzogthum Holstein, Verwendung der Zoll-Entschädi- gungs-Gelder,

Außlaud und Polen. St. Petersburg. Bericht über die Waffen- that dcr Besagung von Golowin îm Kaukasus,

Frankreich. Paris, Ordens -Verleihungen. Die Beurlaubung des Justiz - Ministers, Die Entsagungsfrage in Betreff der Nachkommen der Herzogin von Montpensier, Schreiben aus Paris. (Adreß-Kom- mission der Deputirten; Stimmung gegen Thiers; der Versuch der Her- ren Billault und Dufaure; Marft-Unruhen.)

Großbritanien und Irland. London. Hofnachricht, Die Times gegen Lord Palmerston's Politik in der spanischen Heirathssrage. N: Noth, Versammlung der irländishen Giundbesiyer in

upin.

Schweiz. Kanton Bern. Note des russischen Gesandten an den Vorort. Kanton Freiburg. Milde Behandlung der Gefangenen.

Ftalien. Neapel. Ausbruch des Vesuvs, Festlichkeiten in Caferta. Der König, Florenz, Große Kälte.

Spauien. Schreiben aus Madrid. (Strenge Maßregeln gegen die Karlisten; dcr Graf Montemolin ; der Kongreß und die Minister; Nach- richten aus Portugal ; Vermischtes.)

Türkei. Konstantinopel, Ernennungen,

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börse, Schreiben aus Amsterdam, (Börsen- und Marktbericht.)

Sing-Akademie. („Die Schöpfung von J. Haydn““.)

llichtamtlicher Theil.

J n l-@ 1: d,

Berlín , 21. Jan. Se, Majestät der König haben Allergnä- digst geruht: dem Flügel-Adjutanten und interimistishen Commandeur des 2ten Garde -Ulanen- (Landwehr-) Regiments, Oberst-Lieutenant Grafen zu Solms-Rödelheim, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs von Schweden Majestät ibm verliehenen Ritterkreu- zes des Schwert - Ordens; so wie bem Steuermann Shueße zu Köperberg, Regierungs-Bezirk Potôdam, die Anlegung der von dem Senate der Stadt Hamburg ihm verliehenen, zur Erinnerung an den Brand im Jahre 1842 gestifteten Medaille zu gestatten.

Berlin, 21. Jan. Die im heute ausgegebenen ersten Stü der diesjährigen Geseßb-Sammlung enthaltene Allerhöchste Ka= binets-Ordre, betreffend die Druefschristen, welhe Veröffentlihungen über die Verhandlungen der preußischen Stände-Versammlungen ent- halten, lautet wie folgt :

„Um die Vorschriften der Censurgeseße mit denen der ständisczen Ge- seßgebung wegen der Veröffentlihungen über den Gang der Verhandlungen der preußishen Stände - Versammlungen, insbesondere mit der Ordre vom 9, November 1833 (Geseß-Sammlung 1834 pag. 91) und Meinen Propositions Dekreten vom 23, Februar und 30, April 1841, in Einklang zu bringen und die aus der Vergleichung jener und dieser Vorschriften entstandenen Zweifel zu beseitigen, bestimme Jch, auf den Antrag des Staats - Ministeriums, daß die Voxrschrist unter Nr, 3 s. 1 der Verordnung vom 30, Juni 1843 nicht lediglih auf Zeitungen und Zeitschriften angewendet werden, sondern für Schriften aller und jeder Art und auch für solche Veröffentlihungen maßgebend sein soll, welche zu einer anderen Zeit, als während der Dauer der Ständeversamm- lungen, erfolgen. Gleichzeitig seße Jch fest, daß der Debit solcher Sch1if- ten, deren Junhalt dieser Bestimmung zuwiderläuft, nach Vorschrift der 68. 6, 7 und 11 Nr. 2 der Verordnung vem 23, Februar 1843 zu ver- bicten ist, ohne Unterschied, ob dieselben der inländischen Censur unterlagen oder nicht. Í :

Dieser Erlaß is durch dic Gescysammlung zur öffentlichen Kenntniß zu bringey. :

Charlottenburg, den 11, Dezember 1846,

Friedrich Wilhelm.

An das Staats-Ministerium,“

Sing- Akademie.

Die Schöpfung von J. Haydn, (Den 20. Januar.)

Den wohlerworbenen Ruhm eines Kunst - Justituts ersten Ranges zu bewahren, geräth die Sing- Akademie nicht selten in harte Bedrängniß,. Wir meinen, bei öffentlichen Aufführungen, in Betreff der Soli, deren ge- nügende Besegung oftmals unbesiegbare Schwierigkeiien bietet, Hier den Kunst-Anforderungen eines durch die ausgezeichneten Leistungen des Chors verwöhnten gebildeten musikalischen Publifums zu, begegnen , müssen die besten hiesigen Kräfte, wozu wir größtentheils die Königlichen Sänger renen, beansprucht werden, Dennoch sind diese, beim besten Willen ihrer- seits, nicht immer disponibel, Auch diesmal wurden sie, wie verlautet, durch die in diesen Tagen stattgehabten Proben zu der nächstens zur Auf- führung gelangenden Oper „die Hugenottien““ verhindert, eines der schönsten Meisterwerke Haydn's durch ihre Mitwirkung zu verherrlicben.

Um o mehr isst die heutige Ausführung anzuerkennen, die troydem auch nah dieser Seite hin viel Erfreuliches zu Tage förderte und überhaupt eine gelungene genannt werden darf, Das herrliche Tonwerk begeisterte All-2 Mit demselben Behagen, mit dem es vorgeführt ward, nahmen es dic rer entgegen, Sämmitliehe Mitwirkende waren sichtlih mit ganzer Seele bei der Sache, jeder Einzelne beeiferte sich nah Kräften, die Meister- \chöpfung bis ins kleinste Detail hinein, durch sorgsames Eingehen in die Jntentionen des Komponisten, zu ehren und so zum Gelingen des Ganzen beizutragen, Einzelnes glütte vorzugsweise, So gestaltete sich das ma-

jestätische : i ¡Und es ward Licht“,

R E B

Allgemeine

Preußische Zeikung.

erlin, Freitag den es" An u.d

Provinz Preußen. Jn Königsberg wurde am 18. Ja=- | nuar das Krönungs- und Ordensfest in gewohnter Weise gefeiert. | Die Königliche Deutshe Gesellschaft hielt eine öffentlihe Sipung, | in welcher der zeitige Secretair, Herr Professor A. Hagen, den Jahresbe- riht mittheilte. Als neu aufgenommene Mitglieder wurden genannt: | Dr. Möller, Dr. Wichert und Dr. Töppen aus Königsberg, ferner Dr. Hamann aus Gumbinnen, Professor Hirsch aus Danzig, Stk. | Julien und Burnouf aus Paris. Dagegen betrauert die Gesellschaft den Tod von drei ihrer ausgezeichnetsten Mitglieder: Hüllmann, Bessel und Dre. Motherby auf Arnoberg, welcher Leßtere in einer | größeren biographischen Skizze geschildert wurde. Alsdann gab Herr Geheime Rath Professor Dr. Schubert einen Vergleich früherer Zustände der Provinz Preußen mit der Gegenwart, welcher in bedeutsamen statistishen Zusammenstellungen manhe meik- würdige Aufklärung über den jeyt so viel besprochenen Nothstand lie- ferte. Jn dem Auditorium maximum des Köniclichen Universitäts- | gebäudes sprach der akademische Redner, Herr Geheime Rath Pro- fessor Dr. Lobeck, „über das Gemälde des athenischen Demos von Parrhasius und ähnliche Völkerbilder,“ Vor und nah der Rede fand eine Musik - Aufführung statt. Am Schlusse der Rede wurden die von Studirenden für eingereihte Preis - Abhandlungen gewonnenen Preise bekannt gemaht. Abends war bei dem Herrn Ober - Präsi= denten von Preußen, Dr. Bötticher, Ball. Jn der deutschen Ressource wurde das Stiftungs - Fest der Gesellschast durh ein Mittagsessen begangen.

Provinz Schlesien. (Bresl, Ztg.) Jn Breslau ist am 18. Januar in der Abendstunde zwischen 8 und 9 Uhr durch ge- waltsamen Einbruch in das Mineralien- Kabinet der Universität ein großer Diebstahl an dieser Anstalt begangen worden. Beinahe alle Edelsteine, und zwar die fostbarsten Exemplare, mehrere Gold-, Sil- ber - und Kupferstufen, unter den ersteren eine von 20 Dukaten an Goldwerth, und verschiedene andere meist frystallisirte kostbare Mine- ralien, im Ganzen über 200 Exemplare, wurden entwendet, Es be- finden sich darunter mehrere Diamant-Krystalle, 2 große vollkommen ausfrystallisirte wasserhelle und mehrere gelbe brasilianishe Topase in langen Krystallsäulen, eine Anzahl geschliffener brasilia- nischer Topase, mehrere lange Säulen von edlem Bergll (Aquamarin), ein großer geshliffener hochrother Rubin und ein geschliffener Sapphir,

beide in goldene Ringe gefaßt und von hohem Werthe, ein großer prachtvoller geshlifener peruanischer Smaragd, viele Krystalle von edlem rothem Spinell und 2 große schwarze Spinell - Krystalle, ein 2 Zoll langer Sapphir - Krystall, eine große Menge fleinerer ge=- \chlifener Sappbire, Rubine, Spinelle, Smaragde, Berylle, Zirkone, Hyacinthe, Granaten, eine große Krystalldruse von Kanelstein, über 20 Krystallsäulen von edlem Turmalin, grün, rosenroth und weiß z 2 große schwarze Schörl-Krystalle, einge brasilianishe Chryso - Bee rolle, viele Chrysolithe, Olivine und eine beträchtliche Anzahl anderer

Mineralien. Deutsche Bundesstaaten.

Großherzogthum Meelenburg-Schwerin. Das offizielle Wochenblatt vom 16. Januar enthält -die laudesherrliche, mit den Ständen vereinbarte Verordnung, nah welcher rücksichtlich der Umwandlung der in den Hypothekenbüchern und Stadt-Pfandbü- chern gegenwärtig si intabulirt findenden N?-Pöste in die nah dem 14-Thaler-Fuß ausgeprägte Münze die E-nwilligung der gleih- and nah= stehend intabulirten Gläubiger nicht erforderlih sein soll, sobald durch eine solhe Umwandlung ter Cours von 1165 pCt. nicht überschritten wird,

Der Handels- und Schifffahrts-Vertrag zwischen Schweden und Norwegen einer= und Mecklenburg - Schwerin andererseits ist am 10. Oktober 1846 zu Hamburg von dem Königl. shwedischen Minister- Residenten, Grafen von Wrangel, und dem hiesigen Regierungs-Di- rektor von Oerßen abgeschlossen und unter dem 31. Dezember ratisi- zirt worden, Er beruht auf vollständiger Gegenseitigkeit, und sollen übereinkfunftêmäßig die Bestimmungen wegen der von mecklenburgi- \hen Schiffen in {chwedishen und norwegishen Häfen auf gleichem Fuße mit den Jnländern zu entrichtenden Scifffahrts - Abgaben auch auf kie Abgaben im Götha- und Trollhätta - Kanal si erstrecken. Dieser Vertrag, in den auch die {wedische Kolonie St, Barthelemy mit eingeschlossen is, soll, vom 1, Januar 1847 an gerechnet, fünf Jahre lang iu Kraft, au über diese Frist hinaus noch ferner ein weiteres Jahr so lange verbindlich bleiben, bis einer der fontrahiren= den Theile zwölf Monate vor Ablauf der gestellten Frist seine Ab=

durch die Allgewalt der Stimmen und des Orchesters von wahrhaft impo- santer Wirkung, während Chöre, wie der fugirte : „Verzweiflung, Wuth und Schrecken““,

mit dem lichten Mittelsagz:

„Und eine neue Welt“, ferner der prächtige Lobgefang :

„Stimmt an die Saiten“, dann der fast dramatischen Aufschwung nehmende Schlußchor des ersten

Theils:

„Die Himmel erzählen die Ehre Gottes““, wie überhaupt die wundervollen Schlußchöre der verschiedenen Abtheilungen, so lebensvoll ausgeführt, Gemüth und Herz der Hörer aufs tiefste be- rührten.

i Die umfassende Partie des Naphael hatte Herr Koyolt übernom- men, und, wir dürfen es dem wackeren Sänger zum Ruhme nachsagen, er führte sie mit künstlerischer Sicherheit und mit vielem Erfolge durch, ob- gleich er nit ganz günstig disponirt schien. Nicht nur die Arien, z, B. die in D-moll und dur:

, Rollend in shäumenden Wellen““, sondern auch die schwierigen Recitative gelangten durch die shönen Mittel und den gebildeten Vortrag des Sängers zur vollen Geltung, Nur bei einzelnen deklamatorischen Stellen, wie: | /

„Die Lust durchschnitten feurige Blipe““, j räumte Herr Ko olt, unseres Bedünkens, in der löblichen Absicht, mög- lichste Deutlichkeit der Aussprache zu erzielen und dem dramatischen Aus- druck höchstes Genüge zu leisten, dem Worte fast zu großes Vorrecht vor dem Tone ein, Er sprach hier mehr, als er sang, eine Manier,

dic wir als cine die musikalische Jllusion störende, weder in der Oper noch

Alle Post - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Slatt an, für Serlin die Expedition der Alg. Preuß, ? Zeitung: Friecdrichs straß e Ür. 72.

2 1847.

sicht, denselben außer Geltung treten zu lassen, fkundgethan haben wird.

Herzogthum Holstein, (B. H.) In der am 16. Januar in Kiel gehaltenen Versammlung der Prälaten und Gutsbesißer ward

| über die Verwendung der diesjährigen Revenüen des aus den Zoll- | Entschädigungs - Geldern gebildeten gemeinschaftlichen Fonds der

hleswig - holsteinshen adeligen Klöster und Güter verfügt. Neben einigen fleineren Summen, die für verschiedene gemeinnüßige Zwede, namentlich auch für die höheren Bauershulen in Rendsburg und Töstruy, bewilligt sind, is dem Vorstande der in diesem Jahre in Kiel zu haltenden Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe die Summe von 20,000 Rthlrn. zur Disposition gestellt, mit der Er- mächtigung, falls es erforderlih sein sollte, auch über diese Summe hinauózugehen.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 15. Jan. Der ausführliche Bericht aus dem Kaukasus über die Waffenthat der Garnison der Festung Golo- win, im Lande der Ubichen, an der Ostküste des Schwarzen Meeres, lautet :

„Unter allen Küstenstämmen beharren die friegerishen Ubichen am hartnäigsten in ciner feindlihen Stellung gegen uns. Schon im Jahre 1844 maten sie einen Versuch, die Festung Golowin zu erobern, die ihrem Schleichhandel mit den Türken den Weg versperrt , wurden aber durch die Bajoneite der tapferen Garnison ins Gebirge zurückgeworfen. :

Scitdem wurde von ihnen nichts Bedeutendes unternommen. Die Vertheidigungswerke des Forts haben bei dem diesjährigen ungewöhnlich hohen Wasscrstande des Flusses Schache schr gelitten, und aus diesem für die Besaßung so ungünstigen Umstande schöpften die verwegenen Ubichen Hoffnung, daß ein neuer Sturm gelingen werde. So beschlossen sie, mit einem starken Heerhaufen von etwa 6000 Mann Rache zu nehmen für frü- here Niederlagen. Sie büßten aber aufs neue schwer, : D

Ihre Zusammenrottungen und ihre Pläne konnten dem dortigen Mili- tair-Chef nicht verborgen bleiben, Die zwei Compagnieen des 7ten tscher- nomorschen Linien-Bataillons, die unter dem Kommando des Majors Ban- fowsti die Besaßung der Fcstung ausmachten, erhielten auf Anordnung des General - Adjutanten Budberg durch ein aus Gelentshif übergeführtes Kommando des 15ten Bataillons Verstärkung, so daß die Garnison aus etwa 500 Tapferen bestand, die hinter den rasch ausgebesserten Verschanzun- gen den Angriff der 6000 erwarteten, :

Die Ubichen blokirten zuerst die Festung und eröffneten am 10, De- zember, 8 Uhr Morgens, gegen dieselbe den Sturm,

Die Garnison harrte des Feindes; ein Theil stand auf den Banketts, ein Glied hoch, die anderen in Reserve bei den einzelnen Bastionen und im Mittelpunkte der Festung. 2

Der Priester Makari Kamenezki, der sich {on bcim Sturme im Jahre 41844 ausgezeichnet hatte, erflehte betend vom Himmel den Sieg und be- sprengte die unerschrockenen Kricger mit heiligem Wasser.

Mit unglaublicher Hast griffen die feindlichen Schaaren zu Roß und zu Fuß an, und zwar an drei Sciten zuglei: an der linken Fronte, lánas der Küste zwischen dem Blockhause und dem Meere und endlich an der vorderen Fronte der Festung,

Der erste Haufe drang bis zu den die linke Fronte deckenden Wolfs- gruben vor und saß hier ab. Jedes Pferd trug zwei Reiter, und nebenbei lief noch cin dritter Mann zu Fuß, sih am Steigbügel haltend. Während sie heranstürmten, wurde auf sie dreimal aus jeder Kanone mit Kartätschen geschossen. Nachdem sie abgesessen , übersprangen sie, unter dem Gewehr- und Kartätschen - Feuer aus 9 Geschüßen, mit oerwegenster Kühnheit und Kaltblütigkeit die Wolfsgruben, wo Viele ihren Tod fanden, drangen in den Giaben hinab und brachen an mehreren Stellen díe Pallisaden aus; eî- ner sprang dem anderen auf die Schulter, und so gelang es Mehreren, sogar durch die Pallisaden zu kommen und gegen die Brustwehr anzudrängen. Mitt- lerweile fuhren die auf der Flanke aufgestellten Geschüge fort, Kartätschen zu werfen, Des mörderischen Feuers der Artillerie ungeachtet, gelang es wirk- li einigen 20 Mann, auf die Schanzkörbe auf der Krone der Brustwehr zu springen, wo die Feldzeichen aufgestellt waren, Major Bankowski war ibren Bewegungen mit Aufmerksamkeit gefolgt und ließ zu rechter Zeit die Reserve vorrücken, die der Unter-Lieutenant des 15ten tshernomorshen Lí- nien-Vataillons, Kuriaschski, führte. Eingesegnet durch den Priester Ma- fari und den Jgumen Jefrem, der jenen zu erseßen E L in die Festung gekommen war, eilte die Reserve unter Hurrahrufen auf die linke Fronte der Festung und trieb mit dem Bajonette den eingedrungenen Feind in decn Graben zurü,

Die andere feindl:he Abtheilung, die zwischen dem Blockhause und der Mecresfüste unter dem Kartätschenfeuer dreier auf dem Blockhause postirien Geschüge heranstürmte, stürzte sich gegen die Wirthschaftsgebäude und gerade auf das Thor los, - Jn Ermangelung von Beilen hieben die Angreifer mit ihren Säbeln gegen die Thore, die sie zu zerbrechen versuchten, vereint mit ihren Schultern sich dagegen stemmend, während von oben aus einem über

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dem Thore angebrachten Ausbaue Kugeln, Granaten und eigens von der

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im Oratorium billigen. Herr Kraus (Uriel) bestrebte sich sichtlich, die ihm vorgeworfenen Mängel zu beseitigen und in den Gränzen eines edlen Vortrages zu bleiben, wofür die angemessene Ausführung der Arie: „Mit Würd? und Hoheit angethan“,

die ein großes Maß künstlerischer Beherrshung beansprucht, den sichersteit Beweis lieferte. Sein weiches, klangvolles Organ kam ihm hier trefflich zu statten, au den fcineren Nüancen gereht zu werden, während er die in- tensive Kraft desselben in dem recitativischen Theil der Partie gele zu machen ebenfalls Gelegenheit gewann. Mad. Burchard ( abríel) war trefflich bei Stimme, Die beiden reizenden Arien:

„Nun beut die Flur“

Auf ftarfem Fittige“

„Auf starkem Fittige““, befriedigen in der Ausführung, bis auf einige dem Che der De nicht zufagende, chromatische Verzierungen, h Wie nell sich Geschilichkeit der Sängerin aufs unzweideutigste FutaW ¡bre ‘heitidè Les

e dafu das Talent der Dlle. Zie entfaltete that dem Ohre eben so

ung als „Eva“, Der frishe Klang der Sen als ihr einfacher, a‘fühlnoller esang dem Herzen. v berechtigt zu roßen Hoffnungen. Fand „Adam“ nicht gleich genügende Repräsentation, o is die Schuld jedenfalls nicht dem wadckeren Dilettanten beizumessen, der die Partie, um dic Aufführung unter den oben berührten, behindernden Um- ständen möglih zu machen, bereitwillig übernommen hatte. Werfen wir y gi Auffühung einen Schleier, so dürfen wir dies,

also über dicsen Theil der AU? : bei einer Veranlassung , 0 übrigens so überwiegend Hang geboten

wurde, mit gutem Gewissen. 7 ——————_