1847 / 28 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

den sähe, er si als seiner Verbindlichkeiten los und ledig betraten würde und als befugt, ein für Frankreich so beklagenswerthes Ereigniß durch Bewerbung entweder um die Hand der Jnfantin oder um die der Königin selbst abzuwenden. Jch frage, ob in einer solchen Ucbereinkunft die beiden Regierungen über etwas Anderes verfügt haben, als was ihnen als ihr Recht zustandz ob sie der Krone Spaniens im mindesten zu nahe getreten, und ob die Freiheit der jungen Königin nicht stets und vollkommen bewahrt wurde? Da nun die französische Regierung im Jahre 1845 erfuhr, pas das englische Kabinet die Vermählung der Königin mit dem Prinzen e Koburg zu Madrid begünstige, erklärte sie, an die zu Eu west seitig eingegangenen Verpflichtungen erinnernd, der “englischen Ee, daß sic, indem der casus foederis sich nicht verwirklicht S ihre ganze Freiheit, nah Gutdünken zu handeln, wieder as war Jch frage, ob man das Falschheit im Handeln nennen kannt E das englische Whig-Kabinet ans Ruder gelangt war, theilte ihm me epr sentant das Memorandum mit, welches die zu Eu stipulirten Dekingungen aufgestellt hatte; der englische Minister sagk, E ggr La L me ärti orden, wärtigen Amte nl! D dru nur eine Jrstruction an unseren

Í dies Memoran / 1 ! Seannion. Siv; de dem englischen Kabinet mitgetheilt hatte, Liegt die

Gesandten war, d i: e PEY 2 (Herr Guizot: „Dieses Memorandum is nicht inden

Sáaven em O Miínifters geblieben, es ist ihm blos mitgetheilt, ge- zeigt worden, „Man vergleiche die Beilage zu Nr, 25 der Alig. Preuß. Jn der Depesche vom 31, Oktober gesteht der Minister,

G En aa) werde, um die zu Gunsten des Prinzen von Koburg an-

n Unterhandlungen zu unterstüßen; er gab diesen dringenden Le Tocderungen ao und “rllárte, daß díe Kandidatur des Prinzen von Koburg ihm genehm sein würde, Diese ohne Vorwissen der französischen Regierung gemachte Erklärung mußte augenscheinlih Frankreich seine ganze Freiheit wiedergeben, Die französische Regierung hat nur gethan, was die englische selbst gethan hatz diese Regierung stellte sih nämlich an die Spiße der Frankreich feindlihen Partei; Frankreich hatte also das Ncht, seine Juteressen zu \{ühen und sie gegen England, das sch von ihm getrennt, zu vertheidigen. Die englishe Regie- rung sagte, sie wünsche nicht den Erfolg eines Prinzen des Hauses Ko- burg; im Grunde ihrer Seele hoffte sie aber, daß die Umstände ihr ciwas zu Hülfe kommen sollten, und daß das, worauf sie nicht hinarbeiten konnte, nichtsdcstoweniger geschehen würde. Jch glaube, daß ín diesem A:geublick ihre Resignation ihr etwas schwerer fallen muß. Jedermann räumt iu Frankreich cin, daß die englische Allianz cine gute Sache, daß sie die Bürg- schast bes Friedens is, Handelt es sih aber darum, zu ihrer Erhaltung das leichteste Opfer zu bringen, so \chreit man, daß wir von England uns ins Schlepptau nehmen ließen. Heute, wo die Regierung thut, was sie zur Feststellung der Sicherheit und unserer Gränzen zu thun angewiesen ift, shreit man, wir opferten die englische Allianz für Familien-Jnteressen lin, Man beschwert sich über unsere Jsolirung, Lassen Sie uns nichts thun, was diese Lage erfchweren könnte, geben wir niht den Regierungen ein Recht, sh über uns zu beschweren, so wie wir vielleicht das Recht habcn, uns über die englische Negierung zu beschweren. Meine Herren, nehmen wir unsere Lage, wie sie is, mit ihrer guten und schlechten Seíte hin, halten wic uns fest auf der Bahn, die wir uns vorgezeihnet, FZeigen wir Alle, wer wir au feien, Staatsmänner, Deputirte, Pairs, Publiziken, Denker, zeigen wir, daß wir feine großen Kinder sind, die heute weiß, morgen schwarz sagen, sondern ein ernstes Volk, das sich ohne Schwäche bei den einmal gefaßten Beschlüssen zu behaupten weiß.“

Sihung vom 20, Januar. Herr Guizot ging im zweiten Theil seiner die Politik der Regierung in den Heirathsfragen vertheidi- genden Rede (über deren Anfang schon berichtet ist) sehr ausführlich auf den Gang der Unterhandlungen ein.

„Der Grundsay unserer Politik bezüglich Spaniens““, sagte der Minister, „nicht zu gestatten, daß die Krone Spaniens dem Hause Bourbon entzogen werde, is allbefannt. Alle unsere diplomatischen Antecedenzien, das Gleich- gewicht der Macht in Europa, \o wie die Würde der französischen Krone, forderten uns auf, mit Entschiedenheit auf diesem Punkte zu beharren. Diesen Grundsay habe ih zur Grundlage unserer Politik gemacht und un- sere Ansicht stets allen europäischen Höfen klar erläutert. Herr Pageot war der Dolmetscher unserer Gesinnungen zu Berlin und Wien, Herr Perrier zu St. Petersburg. Es fonnte also über unsere Ansichten durchaus kein Zweifel oder Bedenken stattfinden. Diesen Grundsay erklärte ih den Kammern vom Anfange anz ich verkündete ihn 1841, 1842 und 1843, er war dic beständige Richtschnur meiner Sprache. Aber wir verkannten nicht, welche Schwierigkeiten dicse Politik uns berciten und daß sie durch Aufregung der National-E1apfindlich- keit der Spanier gegen uns gewendet werden konnte; da wir jedoch unsrre Politik als gut und national erkennen mußten, so beharrten wir fest auf ihr. Wir fannten ihre Gefahren, aber wir wußten, daß sie volksthümlich sei, und deshalb nahmen wir keinen Anstand, sic fühn zu verfünden. Unbedenklich verpflichteten wir uns im voraus, und dies hat uns Verlegenheiten berei- tet, Während so die Politik Frankreihs entschieden und öffentlich war, war sie zugleih sehr gemäßigt und versöhnend. Wir erkannten stets die Rechte Spaniens anz wir dienten und halfen seinen Jnteressen, selbs wenn sie unserem Vortheile entgegen waren. Wir suchten stets die spanischen Parteien zu versöhnen und gaben ihnen gute Rathschläge. YJeder- mann weiß, daß die drei nordischen Höfe einen Bewcrber um die Hand Jsabella's, den Grafen Montemolin, unterstüßten. Wir shlossen ihn nicht aus, obwohl dies uns in Frankreih viele Vor- würfe zuzog, Jh schrieb am 19, April 1842 dem Grafen Flahault, daß dieser Heirathsplan gut sei, weil er die beiderseitigen Thron-Ansprücbe ver- \{hmelzen und Spanien mit dem übrigen Europa in Verbindung bringen könne. Ih deutete aber auch auf die Gefahren dieser Cembinatian für Spanien hin, indem ich sagte, daß sowohl die Progressisten als die Modc- rados sie übel aufnehmen würden. Jch zeigte, daß die bloße Wahrschein- lichkeit dieser Verbindung schon die Parteien in Spanien ausgeregt habe. Ich fügte bei, daß Jsabella für uns die rechtmäßige Souverainin Spa-

die hohe Schönheit der Composition, als durch den vorzügli N j „als üglihen Vortra r s zu an für As ietnatEatigen «efialtetà reich - rieti von Haydn aus D-moll bi genußreihen Matinée. C PE R ett ‘mier s

Musikalisches.

Bei Schlesinger in Berlin erschien vor kurzem ein T

ARE anz-Albu von Graziani, dessen Inhalt, bestehend in En aus iun anerfennungswerthes Geschick für diese Gattung von Compositionen ver- p É ee Majestät “e E a geruhten, dem Verfasser für die Alcr- gnädigst angenommene Dedicaiion des Albums ein Medaill übersenden. E O DEROUE A

Zur italienischen Literatur. Dante und Ariosto. 1. (Forts. Vergl, Nr. 26 der Allg, Pr. Zig.)

| Die große Zahl von Ausgaben Dantescher Werke, namentlich der Divina Commedia, deren ich Eingangs erwähnte und bei deren Berücksich- tigung der für die Geshmac{srichtung in Jtalien bezeichnende, von Gamba in seiner Serie dei Testi di lingua wie von Cesarc Balbo in seiner Vita di Dante angeführte Umstand sich herausstelli, daß, wäh- rend im 16ten Jahrhundert 40 Ausgaben erschienen, das 47te nur fünf, das 18te 37 entstehen sah, denen dann im 19ten eine so imposante Reihe folgte, diese große pon von Ausgabcn mußte eine kritische Bibliographie wünschenswerth erscheinen lassen, wie Marsand fic für Pe- trarca in den Jahren 1819—20 und vollständiger 1826 gab. Gamba fonnie (a. a. O. 1V. Ausg. 1839 S. 120—136) nur über das Wichtigste Notizen geben; auch die Ausgabe della Minerva enthält ein beschränktes Verzeichniß, Des Dr. J, Pephold Catalogus Bibliothecae Danteae (Dresden 1844), als sechste Abtheilung des Verzeichnisses der Büchcrsamm- lung Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Johann von Sachsen, ist ganz un- bedeutend, Eine Arbeit dieser Art ward von Manchen beabsichtigt, in neuerer Zeit in Jtalien von P. J. Fraticelli, einem florentiner Buch- händler, dem wir die erste befriedigende Ausgabe der Opere minori ver-

danken , und von dem Veroneser Alessandro Torri, dem Herausgeber

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niens sei, und daß wir keine Vereinbarung wünschten, welche Spanien selbst niht angenehm sei. Zum Schluß erklärte ih, daß jeder Prinz des Hauses Bourbon, welcher der Königin Jsabella angenehm sei, auch uns angenehm sein werde. Die Kammer sieht, daß wir bei unserer Erklärung zu Gunsten der Combination unparteiisch verfuhren. Später faßte ih in einer Note vom 21. September 1843 an Graf Flahault die gemein- sam von Frankreih und England angenommenen Verhaltungsregeln zusammen. In dieser Note ward gesagt, daß feïnes von beiden Kabinetten eine förmliche Ausschließung ausspreche; schlage man aber den Prinzen von Koburg als Bewerber vor, so werde Frankreih davon Anlaß nehmen, die Bewerbung des Herzogs von Aumale zu erneuern, Unsere Regierung beab- sichtigte nicht, zwischen den Nachkommen Philipp's V. die Junitiative zu cr- greifen z sie genchmigte sic alle und gab Spanicn, das hcit dem zahlieiche- ren und aufgeklärteren Theile sciner Bevölkerung, anheim, unter den ver- schiedenen Bewerbern um der Königin Hand zu wählen. Nachdem diese Bedingungen aufgestellt waren, trat als erster Bewerber Graf Trapari auf; weder Frankreih, noch England hattcn ihn aufgestellt, aber wir hatten nichts gegen ihn einzuwenden, Die Heirath hatte die Zustimmung der Königín Christine; sie siherte Spanien die Anerkennung Nceapels und fnüpfte engere Bande zwischen den drei in Europa regieren- den Zweigen des Hauses Bourbon. Was England angeht, so erboten wir uns stets zu vercinigtem Wirken mit ihm in Spanien, weil Niemand mehr als ích überzeugt scin fana, daß der Kawpf zwisd en England und Frankreich um Einfluß in Spanten leyteiem verderblich ist. Dort, wie an- deiswo, wollten wir mit unseren englischen Verbündeten în gutem Einver- nehmen leben. Nie ist Eug'and freimürhig in den Verband eingetreten ; seine Politik war die der Zurüchaltung 1nd des Zögerns; es widerseßte ih uns nicht, aber es wirkte niht gemeinsam mit uns. Der Fall Eipartero's versegte Englands Politik in Spanien einen Stoß: zugleich hieß es, daß die spanische Negierung die Hand des Herzogs von Aumale für Jsabella verlangen werde, Dies erregte die Aufmerksamkeit der englischen Regierung, welhe nun ihrerseits uns entgegen fam und unscre Mitwirkung nachsuchte, ‘“ Dcr Redncr verlas dicse vom 2. Juli 1843 da- tirten Eröffnungen der englischen Regierung und die Antwort des französiscen j Kabinets. „Das Ergeb: war, daß wir das Erbieten Englands mit Vergnügen annahmen, wie es wörtlih in der Antwort hich. Das Wesentliche der getroffenen Vereinbarung war, daß beide Regierungen einräumten, die Frage der Königlichen Heirath solle als eine durchaus und ausschließlih spanische btractet werden. Wir konnten dicse Combination nur billigen; wir billigten sie auch wirklich, das heißt unter dcr einzigen Bidingung, daß eine etwaige Wahl die offene Zustimmung Zsabilla?s er- halte und den gesehlihcn und verfassungsmäßigen Formen genüge. Diesc Combination stieß aber inmitten der spanischen Parteiwirren und Ansprüche auf große Schwierigkeiten, Auch war die Sache nicht dringend; sie konnte verschoben werden, da die Königin noch jung war, und sie wude verschoben, So blicb die Frage bis zum Sommer 1844, wo wir Gelegenheit hatten, der englischen Negierung die Rectlichfeit unsezer Politik von neuem zu beweisen z wir etlärten offiziell die Verzichileistung des Herzogs von Aumale auf die Hand Jsa- b:lla’s, Dadurch hatte freilich unser Spiel cine gate Kaite verloren, Ui dicsc Zeit machte das spanische Kabinet eine ernste Cröffnung bezüglich der gleich- zeitigen Heirathen des Grafen Trapani mit Jsabella und des Herzogs von Montpensier mit der Jufantin. Wir gaben dieser Eröffuurg kein Gehör und erläuterten unsere Beweggrünte in einer Depesche, dic ich dim Grafen Bresson zuschickte. Die Kunde machte iudessen auswärts Lärm und dem londoner Kabinct einige Unruhe. Dics geschah kurz vor dem zweiten Be- suche der Königin Victoria in Eu, welcher uns die natürliche Gelegenheit bot, in Bezug auf die Heirathen ganz dieselben Erläuterungen zu geben, welhe ih tein Grafen Bresson gegeben hatte. Wir ver- hehlten nicht, daß die Heirath des Herzogs von Montpezsier mit der Jufantin dem Könige der Franzosen du1chaus angenehm sein nürde, aber wir erklärten bestimmt, daß wir nicht jenen Plan in einer Weise zu benuyen gedächten, welche die von beiden Regierungen gemeinsam verab- redete allgemeine Politik durchkreuzen würde; die Heirath Montpensier solle daher nicht nicht blos nach jener der Königin, sondern auch dann erst vor sich gehen, wenn diese dem spanischen Throne cinen Erben gegeben habe, Lord Aberdeen erkannte die Freimüthigkeit unserer Erklärungen an und machte keine Einwendung, Das Einvernehmen und gemeinsame Handeln beider Regierungen blieb somit unberührt. Nach den Konferenzen zu Eu ging die Frage ihren Gang weiter, Die Bewerbung Trapani's beschäftigte fortwährend das madrider Kakinetz aber man nannte auch bald, und zwar nicht dur fremden, sondern dur spanischen Einfluß, andere Namen, Am häufigsten kam der Name des Prinzen von Koburg vor und ciregte uns natürlih Besorguiß, Jch schrieb an Lord Aberdcen, der mir ver- sicherte, daß wir von dieser Seite nichts zu fürchten hätten. Dennoch mußte ih dem Giafen Bresson neue Weisungen geven, welche ihm empfal- len, wachsam zu sein und gegen jene Combination, falls sie wahiscbeinlich werde, zu protestiren. Die neapolitanische Combination verlor immer mchr Boden, und das Kabinet des Generals Narvacz war dem Stuze nabe. Jn diefe Zeit fällt das Memorandum vom 27. Februar, welcbes unscr Gesandter in Loudon dem englischen Kabinet überrcichte, und welches, die dem Grafen Bresson crihcilten Weisungen wiederholend, dem englischen Kabinet kundmachte, welches Verfahren wir einschlagen würden, falls die zu Madrid vorgeschlagene Combination ernstlih we:de, Damals machte uns das madrider Kabinet eine zweite E.öffnung, indem ecê vorschlug, den Her- zog von Montpensier noch vor der Heirath der Königin zu vermäh- len, Wir verwarfen diesc zweite Eröffnung gleich der ersten. Erst im Mai machte Graf Bresson mich ernsilih auf tie diohenden Bestrebun- en gufmerfsam, welhe in Madrid zu Gunsten des Prinzen von ‘oburg stattfänden, und ich erfvhr zugleih, daß die spanische Regie- rung eine Mittheilung ähnlicher Art an die englische Regierung geritet habe. Meine Ueberraschung, ich gestehe es, war sehr groß, und ich eilte, sie Lord Aberdeen auszudrücken, welcher leugncte, daß er an jenem unvor- hergesehenen Akte den mindesten Antheil habe, Was batte denn aber die Combination Koburg crzevgt? Jhr U sprung muß in Spanien selbst ge-

des Ottimo Corento, von welchem noch kie Nede scin wird, in Deuisch- land von Karl Witte, der mehr vielleict als irgend eincr un‘erer Lands- leute um das Studium des Dichters sich verdient gemacht hat. Cesare Balbo legte nur zum eigenen Gebrauch beim Studium einen Katalog der am meisten in Betracht kommenden Drucke an. Den Genannten is ein Franzose zuvorgckommen, der in Florenz lebende Vicomte Colomb de Batines. Von diesem erschien der Anfang eines solhen Buches: Bi- bliografia Dantesca ossía Catalogo delle ediizoni, traduzioni, co- dici mss. e comenti della Div. Comm. e delle opere minori di D,., seguito dalla serie dei biógrafi di lui. 'Traduzione Italiana sul Ms. Francese. (Prato, 1845. Bd. 1. 351 S. gr. 8.) Dieser erste Band, Herrn Villemain gewidmet, beschäftigt sich ausschließlih mit den Editionen, Kommentarcn, Ueberschungen, Auszügen der göttlichen Komödie, Mit der zu Fuligno in Umbrien im Jahre 1472 erschienenen, vom Meister Joh. Numeister und “dem Fulignaten Evangelista Mei besorgten Ausgabe begin- nend, welce gemeiniglih den beiden in demselben Jahre zu Jesi in der Mark Ancona und zu Mantua gedruckten als Editio princeps vorgesept wird, registrirt die Bibliographie bis zum Jahre 1845 227 Drucke und geht dann, wie gesagt, zu den Auszügen, Prosa- Bearbeitungen u. s. w. über. Weder ganz volUständig noch stcts genau, wie von Witte in eincm noch zu nennenden Schristchen nachgewiesen- wird, hat dicse Arbeit doch in Nück- sicht auf Fleiß und Ausführlichkeit der Notizen wesentliches Veidienst. Lci- der sind die einzelnen Ab1he.lungen schr ungleich, wie denn unter Anderem die über bildliche Darstellungen, verworren und ‘von geringem Nuyen, des Herausgebers Unbefkannischast auf diesem Felde an den Tag legt, Die Ueberseßungen sind, so viel mir bekannt, vollständig- aufgeführt; die Titel der deutschen sind aber sämmtlich höchst fehlcrhast gedruckt. Es verdient bemerkt zu werden, daß nicht bei uns allein, die wir im Laufe dieses Jahr- hunderts von der Kannegießer schen Uebertragung vier Auflagen erschei- nen sahen, von der Strecckfuß schen drei, neben denselben die Ueberseßung des Prinzen Johann von Sachsen, die von Kopisch, von Bernd von Guseck, von Graul (Hölle) und Hörwarter und Enk (Hölle und Fegefeuer)z sondern in Frankreich quch und England die Versuche, die gött- lihe Komödie in die Landessprache zu übersehen, ein immer größeres Pu- blifum finden. Wie unter den deutschen Uebertragurigen die in Terzinen überwiegen, so in Frankrei die in Prosa, während in England der blank verse am belíebtesten is, Die Ucbersehung von: Arkäud, dem vormaligen

sucht werden. Wir hatten die beiden Eröffnungen der dortigen Regierung zurügewiesen; da sie also von unserer Seite auf Schwierigkeiten, auf förmliche Weigerungen stieß , so wandte sie sch, im Junteresse ihrer Politik und in Uebereinstimmung mit ihren beständigen Zwecken, eifrig und lebhaft zu der Wahl des Prinzen von Koburg. So standen die Sachen ím Junt 1846. Unm eine so verwickelte Frage leicht lösen zu können, war offenbar die Einmüthigfkeit und das gemeinsame Handeln Frankreichs und Eng- lands nöthig; nur dadur konnten wir eine rasche und günstige Lösung zu bewirken hoffen. Jch trage kein Bedenken, zu sagen, daß ich fest über- zeugt bin, dies gemeinsame Handeln würde unter Lo:d Aberdcen's Mini- sterium tis zum Schlusse ungehindert fortbestanden haben. Dieses Ver- trauen fam nit blos aus der zwischen Lord Aberdeen und mir herrschenden Eintraczt, eine so!che Freundschaft unterstüßt wobl, entscheidet aber nicht die Staats‘ragen, Sie haben vicl von der Eifersucht, von dem Kampfe um Einfluß zwischen Franfkreich und England sprecher hören. Jch lege sicherlich nicht viel Bedeutung darauf. Jch lege wahrlich nicht viel Werth darauf, denn mein Vertrauen gründet sich auf den unter beiten Völkern herrshenden Friedenswunsch, es gründet sich auch auf die beid: n Ländern gemeinsame Mission der Civilisation, Diese Ueberzeugung habe i, Lord Aberdeen theilte sic ; darum verlicß ich mid ou mit Fug darauf, daß wir die große Vermählungsfrage gemeinsam friedlich sc{l1chtenwürden, Die Kamner wird mir die Gerechtigkeit widerfahren lassen, zu bemerken, daß ich cinem anderen Minister dcs Auswärtigen gegenüber ieine persönliche Leidenschaft sprechen lasse, Auch bemerke ih, wie ih mi beeile, in dieser Frage von dem eng- lischen Minister der a:swärtigen Angel-genhciten jeden Verdacht einer Un- loyalität und cines Treubruchs zu entfernen, Jch halte nit dafür, daß es passe, ein solches Element in diese große Kontrovcise hineinzubringen. Jch betrachte bei solciem Gegenstande jede Beschuldigung von Unloyslität und Treubruch als eine Niederträchtigkeit und Abgeschmacktheit (comme une bassesse et comme une absurdité). Kwz, wir finden uns cinem Minist.r gegenüber, der andere Absichten als sein Vorgänger haben fonnte. Jch gehe nicht auf 1840 zurück, ich bemerle blos, daß Lord Aber- deen's Benehmen gegen uns von dem neuen P:inister oft ange- griffen worden war, Man warf ibm Gefälligleit gegen Frankreich vor, man richtcie an ihn Vorwürse, wie man sie gegen uns u unserem Lande richtct. Na ürlich flößte uns dies einige Zuiücfi altung éin, sehr na- türlih war cs, daß wir zusahen, um zu wissen, ob in der Politik nichts geändert sei. Wir warteten, wir börten seine öffentlichen Worte, Der Minister hielt, zu Tiverton wieder gewählt, eine Rede vor scinen Wäbleru, er fonnie uns mit eincm Woite über seine Poliiif gegen Frankreich ausklä- ren, Er sprach kein Wort davon ím Parlament, iein Wort in scinen dí- plomatishen Mittbeilungen, Augenscheinlich hatte man Lust, sich uns ge- genüber in gewisser Zurückhaltung zu halten, in dem Zusammenwirken nicht zu verharren z daher war auch uns Zurückhalten aufe:legt. Indessen glaubte ih die Junitiative ergreifen zu müssen z ich shzicb am 20. Juli unserem Ge- sandien in London, daß er dem cnglischen Kabinet cin gemeinsan:es Wirken für die Heirath des Jnfant:n Don Francisco vorschlagen solle, Ein paar Tage später empfing ih dic der Kammer mitgetheilte Depesche vom 19, Julí, welcbe in der Sachlage wcsen!liche Aenderungen vcmusa=te. Sie war zu- erst nah Madiid gesandt worden, ohne daß man sie uns mitge!beilt hatte. (Lord Palmerston hatte aber doch dem französischen Geschäftsträger in Lon- don, Grafen Jarnac, davon sofort Mittheilung gemacht.) Das gemein- same Handeln l'atie somit aufgebört z Eygland verfolgte eine isolirte Poli- tif und verbarg sie vor Frankreich. So viel von der Formz j gt zu dem Inhalte, Ju dieser Depesche wurde dcr Piinz von Koburg nicht blos als Bewerber genannt, sondern an die Spiye der Liste gestellt, Graf Trapani aber ganz ausgeschlossen. Zugleich hieß es, daß gegen den Piinzen von Koburg keine Einwendung stat: finden fónne, Die Depescd:e enthielt feiner cinen heftigen Angriff auf die spanishe Negicrung und cine Hindeuturg auf die Männer, welhe an die Spiye der Ge- \cbäfte zu stellen seien. Sowohl hinsichilih der Heirath, als hin- sichtlih der Leitung der spanischen Geschäfte, zu welcher England die Progressisten berufen wissen wollte, verschte uns diesc Depesche in eine ganz veränderte Stellung, die ih unmöglich verkennen konnte, Jch wäre höchst strafbar gewesen, wenn ich die Anzeichen, daß das englische Kabinct uns verlasse wolle, mißachtet hätte; ein anderer Umstand aber gab mir unwi- derstehlich die Ueberzeugung, daß dies der Fall ci, Mein Vorschlag vom 20, Juli zu gemeinsamem Handeln Frankreichs uyd Englands für Don Francisco's Heirath blicb fünf Wochen lang ohne Antwort, Bei solchen Thatsachen mußte ih unserem Gesandten zu Madríd jede Freiheit wieder- geben und ihm die nöthigen Vollmachten ertheilen, um unserer Politik eíne sehr große Niederlage zu ersparen. Was ih vorschrieb, that Graf Bresson. Er that es mit cirer Intelligenz, ciner Thätigkeit, ciner Máßigung und cinem Talte, die ihm zur größten Ehre gereichen. Graf Bresson hat Alles berücksichtigt, «r e: füllte eíi- nerseits alle Pflichten, welche ihm die allgemein bcfaunte, laut prokianii:te Politik seiner Negierung auferlegte, obne anderersci:s zu ver- gesscn, was man zu Eu versprochen, ohne zu vergessen, was wir der spa- nschen Regierung shuldig waren, Graf Brcsson hatte stets erilärt, daß jeder Sohn des Jufanten de Paula, welcher der Königin als Gemahl zu- sage, auch Frankreich zusagen werde. Er hielt si bis zim leßten Augen- blik, das ihm vorgezeichnete Ziel verfolgend, auf diesem Te:rain; \o wíe auch auf dem, daß alles Mögliche von unserer Seite gethan wcrden müßte, damit die Heirath des Herzogs von Montpensier und der Fufantin nicht gleichzeitig mit der Heirath der Königin statifände. Sie schen, wie weit wir in unseren Beteuklichkciien gingen, selbs in der neuen Lag*, dic sich für uns bereitet hatte, felbst nah allen Thatsachen, die ih so eben der Kammer vorgelegt, Wir vergaßen nicht, was “in Schloß En vor- gegangen war, und wir strebten danach, hinsicètlic der Zeit der Heirath des Herzoos von Montpensicr mit der Jufantîín noch ein gewisses Maß von Freiheit zu behalten. Man trang 1n uns, daß diese Heirath zugleich mit der Heirath der Königin vollzogen würde, Man wollte dies durhausz die spanische Regierung wollte bis zum lehten Augenblick, so wie in dem ganzen Verlauf der Sache, nicht dic eine Hei-

sranzößscben Botschaftsrathe in Rom und Biographen Dante's, Machiía- vcll’s wie der Päpste Pius VUl. und VIIT. und Leo XlI., wurde vor fur- zem zum viertenmalc gedruckt, ungeachtet der Konkurrenz von Brizcux, Pier Angelo Fiorentino, einem in Paris lebenden Neapolitaner, und

dem Deputirten P. Aroux (in Versen); von Cary's bekannter zuerst 1814 gedruckter Ueberseßung, welche neuerdings in der von J, C. Wrigh t, vereinzelter Versuche nicht zu gedcufen, eine Nebeabuhlerin fand, trat be- reits die fünfte Ausgabe ans Licht, So erweitern und mehren sich nah verschiedenen Seiten hin Mittel und Theilnahmé. i Die alten Kommentatercn der göttlichen Komödie, jene näml:ch, welche der Entstehungszcit des Gedichtes unmittelbar folgen, sind bis auf neuere Zeiten verhältnißmäßig wenig beachtet worden, Und doch sind dieselben, wie Witte richtig bemerlt, oon besonderer Bedeutung, indem sie entweder durch Dante's lebendiges Wort oder durch dic noch frische Tradition den Sinn zu erg'ünden im Stande gewesen waren, welchen der Dichter in fein mysteriöses Werk gelegt hat, Um dieses Umstandes willen kann ih nicht mit Balbo überesafimmen; welcher (Vita di Dante, 1. 343, il, Ausg.) auf die Erläuterer aus dem Trecento wenig Gewicht legt, weun man ihm a”ch darin Recht geben. will, wo er bemerkt, daß dieselben sich in Allge- meinheiten verlieren und von dem, was den Dicbter betri, wenig wissen. Witte war es, der vor ciner Reihe von Jahren (im „Hermes“ 1824, Bd, XXiV. S, 134— 166) auf verschietcne dieser älteren Kommentare auf- merksam machte. Scitdem ist Manches in dieser Richtung geschehen, Ab - esehen von dem früher schon theilweise gedruckten Benvenuto da meola, gab Aless. Torri den sogenannten Ottimo Comento unter Rosini's, Müúzzi's u. A, Beistand in 3 Bänden, Pisa 1827 —29, heraus + eine Arbeit, die vielen zum Theil übermäßig herben Tadel fand (imter Anderem von dem jchigen Unter-Bibliothekar an der Magliabechiana, G, B. Piccicóli), und eine neue Ausgabe, der man von der Hand des Römers Francesco Cerrotti entgegensieht, nicht überflüssig gemacht hatz von den Boecaccio schen Erläuterungen veranstaltete J. Moutier, orenz 1831, einen vervollständigtken und berichtigten Druck, welcher dem rüheren von Lor, Ciccarelli unter A. M, Saloini's Namen beforg- ten (Flor. 1724) bei weitem vorzuziehen ist; der Kommentar zur Hölle, von Guiniforte dei Bargigi aus Bergamo, dessen schon in der ge- nannten Nidobeatinischen Ausgabe unter den acht alten Erläuterern ge- dacht wird, erschien zu Marseille 1838 in eîner shönen, durch G, Zach e-

rath ohne die andere abschließen ; sie wollte, daß beide Heirathen ihr jenen Beistand Frankreichs, auf den ihre Bemühungen abzweckten, sichern helfen sollte ; sic wollte, sie verlangte es; noch im leßten Augenblick, am 28, Au- gust, ließ Graf Bresson, nah vielen Debatten, in den Heiraths-Kontrafkt, gegen viele Einwendungen, gegen vielen Widerstand, die Worte einschalten : „Diese Heirath soll, so weit es möglich, gleichzeitig mit jener der Königin stattfinden,“ Es wurde aber augenfällig, daß, falls am 5. September vicht Alles für die spanischen Heirathen becndigt wäre, Alles in zweifel- haften Zustand zurüfallen und daß neue Veranlassungen zu Ruhe- störungen und Ausständen auftauchen würden, Daher war fkein weiteres Zögern möglih, Graf Bresson schrieb uns täglich. Erst am 4, September jedoch geshah es, daß ich, dem Befehle des Königs ge- mäß, durch cine telegraphishe Depesche Herrn Bresson ermächtigte, in die Gleichzeitigfeit der Heirathen einzuwilligen. Jh will hier nicht ausführlich berichten, was dieser Lösung folgte, Jedem unparteiischen Beobachter miß gewiß nah meiner Darlegung das Verhalten des französischen Kabinets im richtigen Lichte und gerechifertigt erscheinen, Es sind Thatsachen, deren Wahrheit ih betheuern kann, Was wir im Anfange sagten, haben wir gethan; wir haben Alles vollbracht, was wir zu vollbringen wünschten. Wir haben feinen Vertrag verleßt, weder dea von Utrecht, yoch eincn an- deren. Wir haben feine Zusage gebrochen, wir haben durch keine Hand- lung einen Fehler begangen. Wir thaten Alles, was wir vermochten, um ein Einvernehmen mit Großbritanien, ein gemeinsames Handeln herbei- zuführen, Wir sind somit unserer Pflicht vollständig ‘nachgekommen und haben der Würde Frankreichs gemäß gehandelt, ohne je unser Thun von der Klugheit oder Redlichkeit zu trennen, Jn welche Lage hat uns dics Berfahren Europa gegenüber verseßt? Jn Bezug auf Spanien sind die Thatsache: flar. Die Heirath wurde reifih und frei in den Cortes erör- teri, An Ursachen zu Nuhestörung und zum Aufstande fehlte es in Spanien nicht z aber alle fielen vor dem Wunsche des Laudes, und die Heirath wurde vollzogen, Seit der Heirath wurden die Cortes neu gewählt, und das Ur- theil Spaniens hat eine vom nämlichen Geiste beseclte Versammlung auf die Bánke der Cortes gesandt, Wir haben also das Recht, zu sagen, daß Alles unter der freien Mitwirkung und dem Wunsche der spanischen Nation gemäß geschah. Bezüglih Spaniens fönnen wir uns daher, wie Sie sehen, zu den vollbrachten Ereignissen nur Glück wünschen, Unv in Bezug auf andere Mähte? Jh erkläre, daß keine Eín- wendung, keine Bemerkung weder von den Mächten, welche die Kö- nigin von Spanien anerkannt haben, noch von denen, welche sie nicht anerkannt haben, gemacht worden ist. Keine Macht is dem Proteste Eng- lands beigetreten, feine hat ihm bcitreten wollen. Die Kontinentalmächte, welche die Königin Jsabella nicht ancrkannt haben, bcharrten dabei, sich ganz außerhalb der Frage zu halten. Unsere Stell'ng zu diescn Mächten wie zu Spanien bleibt die nämliche; als sie von dem Hecirathsplane zwische:1 dem französischen Prinzen und der spanischen Prinzessin unterrichtet wurden, antworteten alle in denselben Ausdrücken, und diese Ausd1ücke waren der Art, wie sie in ähnlichen Fällen gebraucht werden, und ganz so, als ob sie sih auf jede andere Heirath bezögen, Was England betrifft, so hegt dessen Negieiung all:rdings cine ernste Unz fricdenhcit, und unsere Beziehungen zu dersclben sind in einem gewisscn Maße gestört, Gebe man sich aber deshalb richt der Meinung hin, daß diese vorübergehende Spannung cinen Grund abgebe für ernste Besorgnisse, Nichts der Art wird eintreten, wenn wir zweierlei thun; nämli, wenn wir unsere allgemeine Politik nicht ändern, und dann, wean wir uns entschlossen zeigen, das, was wir gethan haben, in geziemender Weise aufrecht zu erbalten, und wenn wir vns zu keinem Entgegenkommen, zu keinem Zugeständniß herbeilassen. Halten Sie sich überzeugt, daß die Mißstimmung des britischen Kabinets vor dem Belange der überwiegenden Juteressen weichen wind, die in London eben so gut in Anschlag gebracht und berücksichtigt werden, wie in Paris, Die britische Nation u::d ihre Regierung wissen zwci grofe Dinge wohl aufzufassen : die Gerechtigkeit und auch die Nothwendigkeit. Bleiben wir also fest auf un- serem Rechte, fest auf der vollendctcn Thatsache, und halten Sie sich über- zeugt, die guten Beziehungen wcrden sich wieder anknüpfen zwischen den beiden Ländern !

Nach dieser Rede, welche oft von Beifall unterbrochen wurde, folgte bekanntlih die Annahme des auf Spanien und die Heirath des

Herzogs von Montpensier bezüglichen Paragraphen der Adresse.

Sihung vom 21, Januar. Ueber den Paragraphen, wel= cher sich auf die Einverleibung Krakau's in die österreichische Monar- chie bezicht, sprachen in gleih heftiger, leidenschaftliher und aufre- gender Weise zuerst Graf von Montalembert, der bekannte Füh- rer der sogenannten ueokatholischen Partci und Legitimist, dann der Herzog von Harcourt, der Graf von Tascher und Herr Ville- main, Herr Guizot bemerkte, daß er, da Niemand gegen den Adreß-Paragraphen aufgetreten, gar niht das Wort zur Vertheidi- gung der Ansiht des Ministeriums zu nehmen habe. Er erklärte jedo, daß er dem österreihischen Botschafter, welcher ihm die Antwort des Fürsten von Metternich auf die französische Protestation überreicht, erwiedert habe, daß er sich in weitere Verhandlungen darüber nicht cinlasse, und daß er zu sciner Protesta- tion vom 3, Dezember nichts hinzuzufügen und nichts hinwegzulassen habe. Er wiederhole hiermit diese Erklärung. Die sodann auf eine Anfrage des Herrn Villemain, in Betreff der Gerüchte von Ruß- lands Absichten mit dem Königreich Polen, von dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten (wie gestern shon erwähnt) verlesene russishe Depesche lautet folgendermaßen :

„Der Graf Nesselrode an Herrn von Kisseles. Skt. Petersburg, 30, Dezember 1846. Mein Herr! Jch erbalte in diesem Augenblick Jhre Depesche vom’ 19, Dezember, in welcher Sie mir anzeigen, daß Herr Gui- zot Sie über die angebliche Einverleibung des Königreichs Polen in das russische Kaiserreich befragt habe. Jch beiile mich, Zhncn heute darauf

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zu antworten und Sie auf ausdrücklichen Befehl des Kaisers zu er- mächtigen, diese Gerüchte auf die förmlihste Weise für unwahr zu erflären. Was zu dieser falschen Ansicht, welhe von den polni- schen Flüchtlingen, die immer bereit sind, die Absichten der Kaiserlichen Regierung zu enistellen, absichtlich verbreitet wird, Veranlassung ge- geben haben fann, is, daß man sich in diesem Augenblicke mít den Mitteln beschäftigt, die Aufhebung der Zoll-Linie, welhe Rußland von Po- len trennt, herbeizuführen, Dieje Maßregel, um welche schon zu verschie- denen Malen von den Einwohnern des Königreichs nahgesuht worden ist, ist ganz zu dessen Vortheil, weil sie dessen Produkten einen Absaÿ cröffnet, dessen es sich bisher nicht zu erfreuen haite. Haben Sie die Güte, dicse Erfärung dem Herrn Minister der auswärtigen Angelegenheiten mitzuthei- len und Jhre Sprache bei den Männern, welche fähig sind, anf den Stand der öffentlichen Meinung Einfluß auszuüben, danach einzurichten, Geneh- migen Sie 2c.“ S - :

Der Paragraph über die Einverleibung Krakau's wurde darauf angenommen, und es kam der 7te Paragraph der Adresse an die Reibe, der von den Finanzen handelt. Die Debatte darüber wurde

vertagt.

Paris, 22. Jan. Der Hof legt heute auf 14 Tage Trauer an wegen des Ablebens des Erzherzogs Palatin,

Nach den neuesten Berichten aus Chateauroux, im Departemeut des Jntère, wo die Unruhen wegen der Brodtheurung herrschen, vom 20, Januar, sind die Truppen aus Tours am 19, Januar in Bu= zançais, dem Hauptheerde derUnruhen, eingetroffen. Die Bevölkerung des Departements ist dadur beruhigt worden, und es hat die geriht- lihe Untersuchung gegen die Ruhestörer bereits begonnen. Das Jour- nal des Débats bemerkt, daß diesen Unruhen kommunistische An- sichten [zu Grunde lägen.

Der Präfekt des Seine - Departements hat so eben ein Rund- schreiben an die Maires der Landgemeinden des Departements ge- rihtet, worin er sie ermächtigt, die Munizipal-Conscils zusammenzube- rufen, um darüber zu berothen, mit welchen öffentlichen Arbeiten man, als den dringendsten, die arbeitenden Klassen am angemessensten be- shäftigen fönne. Der Präfekt hat zugleich Jnstructionen erlassen, wie zu verfahren sei, um Bewilligungen zu jenen Arbeiten von den 4 Millionen Fr. zu erlangen, welche für solhe Zwecke neuerlich an= gewiesen worden sind.

Die Akademie der Wissenschaften hat in ihrer astronomischen Abtheilung Herrn Faye zu ihrem Mitgliede gewählt. vab Prinz Joinville soll die Würde eines Groß - Admirals abgelehnt

aben. An die Stelle des zu Grunde gegangenen Dampfschiffs „Dante“ hat die französishe Regierung befohlen, dem Bey von Tunis das neue Kriegsdampf\chiff} „„Mangellan“ zum Geschenk zu \chidcken.

Es it die Rede von einem Lager bei Nantua, welches durch die ärgerlihen Eventualitäten in der Schweiz im Frühling nöthig werden dürfte. Es sollen mindestens dorthin Truppen zusammengezogen wer=- den, um von deu Ereignissen nicht überrascht zu werden, falls eine fremde Juniervention in der Schweiz nöthig werden sollte.

Im Jabre 1846 hat der Rübenzucker 17,151,069 Fr. Zoll ein- gebraht, 6,284,617 Fr. mehr als im Jahr 1845.

General Lamoricière hat nah Berichten aus Algerien vom 15. Januar Urlaub zur Rückkehr nach Frankreich erhalten, um seinen Siß in der Deputirten-Kammer einnehmen zu fönnen. General d’Arbou- ville wird in seiner Abwesenheit in Oran kommandiren. Aus Bis- fara in der Provinz Konstantine meldet man die Beilegung der Un- ruhen östlich von den Zibans, zu denen, wie man glaubte, sich Bu- Masa habe begeben wollen, dessen Bewegung aber sorgfältig über= wacht wird.

Dem Vernehmen nach hatte der neapolitanishe Botschaster vorge- stern der französishen Regierung die Verlobung des Grafen von Tra= pani mit einer österreichischen Prinzessin offiziell angezeigt.

Dem Grafen von Bondy, Pair von Frankreich, der am 15. Januar starb, is seine Gattin, Kammerdame der Königin, am 21. Januar gejolgt. Der Orleannais zeigt an, daß der Graf von Chambord, (Herzog von Bordeaux) in St. Dié eine Menge Holz, so wie An- weisungen auf Brodten von 8 Pfd. für 15 Fr., die jeßt 25 Fr. fosten, habe unter die Armen vertheilen lassen.

Eine Königliche Verordnung vom 18ten d. gestattet die zollfreie Einfuhr von rohem Kork auf französischen Schiffen zur Verarbeitung in Frankreich.

= Paris, 22. Jan. Jn der heutigen Sihung der Pairs- Kammer wurde die gestern abgebrohene Verhandlung über den 7ten Paragraphen des Adreß-Entwurfs, die öffentlichen Einkünfte und die Gleichstellung der Ausgaben mit den Einnahmen betreffend, fort- gesebt. q Graf Pelct de la Lozere sprach zuerst über die zunehmende Ver- mehrung der Ausgaben; anfangs habe die Repräsentativ-Kammer Ausga- ben bewilligen oder verweigern fönnenz jeßt sei ihr negativer Charafter ver- {wunden. Das Budget sci zu einer Mine geworden, aus der Jedermann \{chöpfe. Die Kammer fontrollire niht mehr das Ministerium, sondern die- ses führe sie. Es sci im Ganzen jeßt ein Ausfall von 700 Millionen vor- handen, und er beklagt sich, daß die Eisenbahnen ungeheure Kapitalien

nußlos vershlingen, 20—30 Millionen monatlich. in g Tue i abe sattzeihen lassen, ch. Er tadeli, taß man sih ierauf verlangte Niemand mehr das Wort, und der Paragr

angenommen, Jm Augenblicke der Abstirmung beklagte E Miran ouds Barthelemy, daß im Programm des Ministeriums von der Unterrichtse Freiheit feine Rede sei, so wenig als Lon der Freiheit der Kulté. Er hofft die Volegung eines betreffenden Gesey-Entwurfs und erwähnt die Ver- weigerung des Begräbnisses cines Advokaten durh die Geistlichkeit zu Li- moges, von welcher heute die Journale sprechen.

Herr Guizot: Er kenne die Thatsache auch wie die Journale, die Regierung sei aber zur Aufrechthaltung der religiösen Freiheit jedenfalls ent- schlossen, Der Staatsrath befasse s gegenwärtig mit der ernsten Frage der Unterrichts - Freiheit, und ein Geseh - Entwurf werde darüber vorgelegt werden.

Graf Montalembert st erstaunt, daß die Frage erst an den Staats- Rath wi da do die Regierung voriges Jahr so bestimmte Zusagen ge- macht habe. :

Herr Guizot: Er habe nichts gesagt, was den Redner vor ihm zu solchen Bemerkungen berehtige, Wenn in einer Zeit, wo die Session hon vorgerückt wäre, der Redner diese Fragen thäte, im Fall das Geseg noch nicht vorgelegt wäre, dann würde er es begreifen; jeyt, am Anfang der Session, habe Graf von Montalembert aber noch kein Recht , sih zu be- klagen.

N Die Paragraphen 7 und 8 werden angenommen.

Herr von Laplace sagt, die Lage Algeriens habe sich gegen voriges

Jahr schr verbessert, jeyt sei das Land ruhig, der so hartnäckige Feinb Franfreihs müsse sich verstecken vor seinen BVerfolgern, Die Aussichten seien also günstig, und man müsse sie zur Colonisation benupen. Sie sei möglich, aber vor Allem müsse Sicherheit bestehen als erste Bedingung derselben, Dazu seien beträchtlihe Streitkräfte nöthig, Die Armee habe auch während des Friedens eine große Aufgabe dort, die sie wie die des A zu erfüllen wissen werde. Man müsse sie nur gut zu benuygen wissen. Marquis von Boissy findet die Fassung des Paragraphen über Al- gier zu unbestimmt, Das Yebel in Afrika sei, daß ih die Regierung in Afrika statt das Gesey zu geben, dasselbe auflegen lasse, Er verlangt eine bestimmtere Redaction, Die Paragraphen 9 und 10 wurden darauf ange- nommcn, Es wird nun zur Abstimmung über die gesammte Adresse ge- schritten, welche folgendes Resultat ergab: Zahl der Abstimmenden 152, weiße Kugeln 144, shwarze 8, Die Adresse ist angenommen, und die Sihung wird hiermit aufgehoben.

Jn der Deputirten-Kammer ließ der Präsident den Geseh- Entwurf in Betreff der Einführung fremden Getraides vertheilen, der auf der Tagesordnung ist, und dessen Diskussion unmittelbar be- ginnen soll. Die Adreß-Kommission hat heute ihre 6te Sißung gehalten uxd darin ihre Beschlüsse über jeden in der Adresse zu be- rührenden Punkt gefaßt. Am Sonntag wird sie sich versammeln, um die Verlesung des Berichts des Herrn Vitet zu vernehmen. Man glaubt, nächsten Dienstag werde der Entwurf in öffentlicher Sitzung verlesen werden, die Diskussion aber am 28. Januar begin=- nen. Herr Hebert wäre zum Berichterstatter ernannt worden, wenn er nicht diese Chre abgelehnt hätts, worauf Herr Vitet alle Stimmen

bis auf seine eigene erhielt.

Großbritanien und Irland.

London, 21. Jan. Jhre Majestät die Königin empfing gestern im Buckingham-Palast den Ober - Hofmarschall, Lord Fortes= cue, und den Ober-Kammerherrn, Grafen Spencer, welche die Adresse des Oberhauses als Antwort auf die Thron-Rede der Königin über=- reichten. Jhre Majestät ertheilte eine sehr huldvolle Antwort auf dieselbe. Nachmittags kehrten die Königin und Prinz Albreht wie- der nah Windsor zurück. -

Die Gesandten von Oesterreih, Rußland und Preußen haben, wie die Times meldet, der Eröffnung des Parlaments nicht, wie die übrigen Repräsentanten der fremden Mächte, beigewohnt, und zwar wegen des förmlichen Protestes, welher in der Thron-Rede der Kür nigin gegen die Einverleibung Krakau's enthalten ist.

Die gestrigen Parlaments - Verhandlungen boten geringes Jn- teresse. Nur das Unterhaus hielt eine Sißung. Der Bericht über die vorgestern angenommene Adresse wurde vergelegt, und Herr Hume fand noch Gelegenheit, seine Ansichten über die Thron - Rede zu äußern. Jhm schlossen sch noch Oberst Sibthorp Herr Scrope, Lord Bernard, Sir G. Grey und andere weniger bedeutende Redner an, nah deren Bemerkungen der Bericht zum zweitenmal gelesen und die Adresse nohmals genehmigt wurde. Zu Anfang der Sizung wurde ein Antrag des Herrn Ewart, daß in allen Comités über Privat - und Eisenbahnbills wenigstens fünf Personen sien sollten, die niht an der Sache betheiligt wären, mit 103 gegen 36 Stimmen verworfen, Auf eiré Anfrage des Herrn Christopher über die beabsichtigte Zulassun des Zuers in den Brauereien erklärte Lord John Russell, daß diese Maßregel, der Absicht der Regierung gemäß, permanent sein solle, daß sie indeß nihts dagegen habe, wenn ein Amendement ge- stellt werde, dieselbe vorläufig auf eine bestimmte Zeit zu beschränken, wodurch man erst ihre Nüßlichkeit erkennen könne. Auf eine andere Anfrage erklärte Lord J. Russel, daß er zwar den Bericht über die Prüfung des oft erwähnten Wurfgeshüßes des Capitain Warner

R

tamen

roni geleiteten Edition, gegen welche si indeß Manches einwenden läßt.

Vor kurzem is auf Lord Vernon's Kosten ein wichtiger Beitrag zu die- ser Literatur erscicnen, der mit guten Gründen dem Sohne Dante's, Piciro Alighieri, zugeshriebene Kommentar, welcher, wie sih aus ei- ner Bemeifung zu den leßten Gesängen des Paradieses ergiebt, im Jahre 4341 beendigt wa:d, Der Titel des Buches ist: Petri Allegheri1ii SUPEer Dantis ipsius genitoris Comoediam Commenta- rium nunc primum in lucem editum consilio et sumptibus G. J: Dar, Vernon curante Vincentio Nannucci. (Florentiae apud G. Piatti. 1845. XXXL, 741 u. CLUI. S. gr. 8. mil zwei Tafeln Schriftproben der benußten HSS,) V. Nannucci, ein Florentiner, der lange Zeit Pro- fessor ín Corfu war, iff den Freunden altitalienischer Literatur durch meh- rere Arbeiten vortheilhaft bekannt, namentlih durch die Erläuterung der aus dem Provenza!‘ishen herübergenommenen italienischen Worte (Flor. 4839) nnd das sehr brauchbare Manuale della leiteratura del primo se- colo della lingua Italiana (3 Bbe., Flor, 1837 —39), welchem einzelne Jrrthümer und Verwechselungen, gewagte Urtheile und bissize Ausfälle das

Verdienst nicht \{chmälern, zur Erläuterung des grammatifalischen Theiles |

und zur Verbesserung des, wie man weiß, oft unglaublich verderbten Tex- tes der Dichter und Prosaisten des 13. und der ersten Dezennien des 14ten Jahrhunderts sehr viel beigetragen zu haben. (Wie verderbt der Text ist oder war, davon hat der ohne die gehörige Kritik und Umsicht veranstaliete Wiederabdrucck der Poesie dei Re Suevi in der Bibliothek des stuttgarter literarishen Vereins, welche sonst so manches Werthvolle gebracht hat, und, wenn auch in geringerem Maße, Selliers de Moranville's in Wien erschienene Rime antiche (vergl. Witte in den „Blättein sür literarische Unterhaltung“, 1845 Nr. 339, 1846 Nr, 58) nicht geräde tröstliche Bci- spiele geliefert) Die Herausgabe war also in guten Händen, und wie das Buch äußerlich sehr schön ausgestattet is (ih bemerke für Bibliofilen, daß dan P als Wasserzeichen das Vernonshe Wappen hat, mit der De- Vie C E O e Sora made e S ereinigte Colonna-Torloniasche Wappen zeigt), #0 ist auch auf Text und frítishe Zugaben viele Sorgfalt v0 Magdie “agb vorhandenen Handschriften is cine Riccardishe, aus dem 45ten Jahr- gu zu E gelegt; aus anderen, zwei Laurenzianischen und einer fas en 6 ene der Familie Rosselli del Turco zu Florenz, ist die Varietas “ltändi eigefügt, Das Vorhandensein eier viel korrekteren, obgleich un- vollständigen vgtikgnischen HS, wurde dem Herausgeber zu spät bekannt,

doch sind die nicht selten den Text berichtigenden Varianten im Anhange

gegeben. Die Codices sind sämmtlich voll Fehler: der Herausgeber hat nicht willkürlich forrigiren wollen, wobei denn allerdings Manches schwer oder geradezu unoerständlich bleibt; nur die angeführten Stellen aus alten Klassikern, den Kirchenvätern u. s. w. sind sorgfältig verbessent, Was über Pietro di Dante bekannt isst, hat der fleißige Pelli in den Memorie ér servire alla vita di D. A. (2e Aufl., Flórenz 1823, S. 37—42) zu- fammengestellt, welchem Litta in rer Genealogie der Alighieri (in den Famiglie celebri Ttaliane) in furzem Auszuge gefolgt ist, Pietro folgte dem Bat r in die Verbannung, lebte eine Zeit lang in Siena, dann in Bologna, wo er zum Doktor der Nechte pronovirt ward, und in Ravenna, Nach Dante's Tode ließ er sich zu V-rona nieder, wo er ein öffentliches Richteramt übernahm, welches cr wenigstens von 1337 an bis zu seinem 1361 oder 1364 zu Treviso erfolgten Ableben verwaltete. Mit Petrarca stand er in freundschaftlihem Vekehr, Von seiner vor ihm gestorbenen Gattin Jacopa hate er mehrere Kinder, u. A, cinen Sohn Dante, von welhem in fünfter Generation Gineora Alighieri, die legte der Familie, stammte, welhe im Jahre 1549 den Grafen Antonio Serego, aus cinem alten und angesehenen veroneser Beschl ‘cht, heirathete, das heutzutage noch unter dem Namen Serego-Alighieri blüht, und an welches unter Anderem in Sant? Anastasia zu Verona das interessante Monument Cortesia Serego's, eines Condotticre aus der legten Zeit der Scaligerschen Herrschaft, mit seiner Reiter-Bildsäule erinnert, Daß Pietro, welchem ver- schiedene Poesieen zugeschrieben werden, einen Kommentar über die göôtt- liche Komödie schrieb, ist unbezweifelt, So sagt Franc. Filelfo darüber: „Nec arbitror quemquam recte posse Dantis opus commentari, nis1 Petri viderit volumen, qui ut semper erat cum patre ita eius mentem tenebat melius.” Daß aber das vorliegende Buch wirklich dieser Kommen- tar sci, wird von Manchen, unter Anderen auh von Dionisi und Tira- boschi in Abrede gestellt: das geringe Gewicht der vom Ersteren vorge- brachten, von Anderen wiederholten Gründe wird in einer Abhandlung des Pater M. G, Ponta, Rektor des Clementinishen Kollegiums zu Rom und um Dante vielfa verdient, nicht ohne Glück nachgewiesen. Nannucci läßt die Sache unentschieben , do scheint es, daß das Werk echt und es mit nihten Lüge is, wenn es im Eingange heißt : „Tnquit in Ecclesiastico Salomon: sapientia abscondita et thesaurus invisus, quae ntilitas in utrisque? Per haecc namque verba forsan opinor ese mótòs éertos méos dominos venerabiles et amicos iam diu prompts

precibus ad non modice suggerenduam mihi Petro Dantis Allegheriüi de Florentia quatenus noviter áliquid fabritarem, per quod librum Co- moediac ipsius Dantis propriam sapientiam et thesaurum adhuc in not paucis suis angulis claudentem, undique pérsecte valeant et audeánt aperire: non tantum nempe considerantes purum pusiìllumque iuristam ut sum, ad talem sarcinam susficientes humeros non habere, quantum ut, quia filias, praetendentes in me de vigore paterno, quod procul dubio abest, adesse. Diu enim ut egenus debitor ab eisdem recusaudo refugi: verum nunc demum, ut deprehensus a conscientia propria ac a rubore ingratitudinis ecos fugiens, latitando quodammodo carcerátus, velut cedens bonis, qui modicum dando liberatur a multo, quidquid habeo et possum eis modo conferam, quanquam minimum 1n prae- senti, videlicet hoc commentulum velut clavem quamdam âd talia E rienda sic ruditer sabricatam, quam tamen quia vires sic reserandi ha- bere non puto, nisí prius elimetur ab illo, qui te in simili, Hierusa- lem, confortavit, psalmista dicente: quoniam confortavit seras portarum tuarum etc. nec non Hieronymo in Epistola ad Pauli- num dicendo: quanti hodie se putant nosse literas tenent signatum librum nec aperire possunt, nisíi ille FEREE A rit qui habet clavem David, qui aperit et nem® n 1ts qui claudit et nemo aperit etc.z ideo incipio ducendo T as ad signum suae salutiserae crucis dicens: in nomine Patris F nin Spiritus sancti, Amen.“ Daß durch den Druck dieses me, bald cin anderer Trecento-Kommentar, der sogenannte un e e A s b. der einzige der Gibellinishen Richtung ange Per rgiesen worken i BAN Nannucci folgen soll, der Literatur ein iv baben abgêséhen dâvon auch jeßt noch víele der Erläuterungen Wichtig onberit bén Gang der i daß sie, nicht etwa einzelne Stellen erflárend_ O erben ¿anidréi Mid: sammten Dichtung verfolgend, die bei iten weifel wenn man au, in sichten an dea Tag bringen : unterliegt ! L , ; ien und spipfindigen, dem Stoffe nah meist Betracht der etwas wortreich: llern, den Dekretalen u. \. w. herbei- Alten, den Kirchen - Schriftstellern, L gus dey cramkeit, die Bedeutung geringer anschlagen sollte, als manche geholten Selehrsan zu thun geneigt sind, Ba lb o? s Audspru , daß keiner unter den Ztalienern X 3" Dante's eigenem Munde habe schöpfen können,

f ait der inrseits auch eine lebereilung. (For. folgt)

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