1847 / 29 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

érhalten habe, denselben abec ers nach näherer Ansicht vorlegen könne. Die Ordnung, in welher Reihenfolge die Maßregeln des Ministeriums vorgebracht werden, gab Herr Tufnell, einer der Staß- Secretaire, {hon vorgestern an, und zwar wird Lord J. Russel 1) beute in einem General- Comité des Hauses die Resolutionen L Betreff der Korn- und Navigationsgeseße, 2) morgen die Einseßung es Spezial-Comité?s wegen der Heimat-Geseße beantragen und 93) c 25sten den Zustand der Dinge in Jrland vor das Haus E Die beutigen Verhandlungen des Unterhauses bis zum Abgang ? oe des Herrn Roebuck in Post bezogen \sich auf eine Jnterpellation des L briefe. Lord Betreff der in London ausgegebenen mexifanishen Kaperdbriefe. fei L e lische Regierung davon feme Palmerston erklärte, daß die englishe Regterung L, k: x T; Ge ‘dings eine Anzeige überreicht Kenntniß gehabt; der Times set allerdings ge. E He fo ‘weigert habe. Ein gewisser worden, deren Aufnahme dieselbe aber verw d L Bleecta-boût Marr habe nämli eine Anzeige publiziren wollen, A al z D Zwede in der City eröffnet werde die Regierung wisse a As ht, ob diese Pcrson oder Jemand anders von der mexikanischen Regie- runa dazu autorisirt worden sei, Ein Briefwechsel habe zwischen der briti und nordamerifarischen Regierung desfalls stattgefunden ; leßtere habe die Hoffnung geäußert, England werde nicht dulden, daß ein Aft solcher Art bei den heutigen Beziehungen zwischen England und Nord - Amerika geshehen dürse. Lie englische Regierung babe darauf erwiedert, es würde, insofern die Landesgesebe es gestatteten, die von den Umständen gebotenen Maßregeln treffen. Auf Lord J. Russell's Vorschlag ging darauf das Haus in ein Comité über, um zu untersuchen, inwiefern die heutige Getcaide-Geseßgebung tem - porair zu suspendiren Te 1

Der S tandard giebt folgendes Resumé der lebten, bis zum 47ten d. M. reichenden Berichte aus Jrland: „An einigen wenigen Punkten an der Südküste des Landes mildern sih die Leiden des Volkes in Folge der von den wohlhabenden Bewohnern der weni- ger {wer heimgesuchten Bezirke übersandten Unterstüßungen, aber in den Gebirgs- und Sumpfgegenden und in den entfernter liegen- den Distrikten fallen Hunderte täglih dem Hungertode anheim, und die Sterblichkeit is so groß, daß die Lehmwände der Hütten die Gräber für viele Bauern sind, welhe {on vor zwei oder drei Wochen dem Tode erlagen. Die Ueberlebenden sind so #chwach, daß sie die Leichen in geweihter Erde zu bestatten nicht vermögen, und manche Leichen bleiben in den Hütten liegen, nur bedeckt von der Erde, welche die Nachbarn in Hüten und Schürzen herbeitragen, Die Zeitungen von Cork, Clare, Mays, Galway, Sligo und Nor- common sind mit Schilderungen dieses kummervollen Zustandes der Dinge angefüllt, Die Privatberihte aus Donegal und Antrim mel- den, daß in den gebirgigen Theilen dieser Grafschaften die Noth ganz dieselbe Höhe erreicht hat, wie im Süden von Cork. Die wohlha= benden Bewohner von Belfast und der anderen größeren Städte im Norden sind eifrig bemüht, das Elend zu lindern, welches, wie {on erwähnt, in der Grafschaft Ulster sih freilich auch zeigt, aber feines- weges in so allgemeinem Umfange. ‘“

Die Direction der Bank hat gestern beschlossen, den Diskonto noch um F pCt, zu erhöhen, so daß derselbe heute 4 pCt. hier steht. An der Börse ist man der Ansicht, daß eine Anleihe für Jrland nöthig werden dürste, so ungünstig auch die Zeit dafür is, Die hiesigen Kapitalien sind für die Eisenbahnen nöthig, und ungeheure Summen gehen für Getraide außer Land? Man meint, daß eine Ausgabe von Schaßkammerscheinen seitens der Regierung dem Be- dürfniß leihter abzuhelfen im Stande if,

Der Marquis von Londondern1y hatte darüber Beschwerde einge- reiht, daß die Times die diplomatischen Aftenstücke seines Bruders, des englishen Gesandten bei dem wiener Kongresse, über die polni- hen Angelegenheiten veröffentlihte. Der Unter-Staats-Secretair des Aeußern, Mr. Addington, hat jedohch darauf erwiedert, da die fraglihen Aftenstücke niht aus den englishen Originalien , sondern aus [einer französischen Ueberseßung derselben entnommen seien, #0 seien die Rechtsgelezrten der Krone der Ansicht, daß die Veröffent= lihung dieser Aktenstücke durch die Times im Wege des Rechts nicht verhindert werden könne.

Schweden und Uorwegen.

Stockholm, 16. Jan. Der Ausschuß sür die Repräsentativ= Verfassung hat unter dem Vorsiße des Justiz-Ministers zwei Berathun- gen gehalten und die Frage über das Wahlrecht der Beamten im Allgemeinen und die Wahleinrihtung der Stadt-Repräsentanten in der ersten Kammer erörtert, Beamte und Subaltern-Offiziere mit einem jährlihen Einkommen von unter 600 Rthlr. sollen auf dem Lande nur bei den mittelbaren Wahlen stimmen, Beamte mit Gehalt über 600 Rthlr. und Militairs vom Capitainsrang an können bei den unmittelbaren Wahlen stimmen. Die Wahlart in den Städten soll überall dieselbe bleiben „ohne höhere und niedere Steuer-Klassen.

S M Wll.

Kanton Bern. (Schwz. Bl.) Vermuthlih wird der Groß- Rath nur bis zum 23, Januar versammelt bleiben und dann im Fe- bruar wieder zusammentreten, um die Berathung des Prozeßgeseßzes und anderer Geseß-Entwürfe zu beginnen, Das Projekt der Schule Synode wird während dieser Sißung niht zur Behandlung kommen, da es vom Regierungs-Rathe noch nicht vorberathen ist.

Von der Direction des Junern is} ein neues Armengeseß aus- gearbeitet worden, nah welhem der Uebergang von der gesetzlichen in die freiwillige Armen-Unterstüßung auf fünf Jahre vertheilt, diese sich aber auf das System von Kirhengemeinde-Armen=-Vereinen grün- den würde, Die Gemeindestellen sollen nah 5 Jahren gänzli auf- gehoben, dagegen einige Armen-Anstalten errihtet werden.

Die Regierung hat dem Erziehungs - Direktor den Auftrag zur Vorbereitung einer Reorganisation der Hochschule gegeben. E

Die veränderte Stimmung in einem Theile des Oberlandes scheint sich zu erhalten. Wenige Tage uach der Wahl des Herrn Moser zum Mitgliede des Großen Rathes fand in Brienz die Wahl eines Sittengerihts - Präsidenten statt, wobei die Ultra - Radikalen, obwohl die Rechtshaffenheit ihres Kandidaten in allen Beziehungen anerkannt wurde, neuerdings mit 198 gegen 416 Stimmen in der Minderheit blieben. Und eben so wurde den 17ten d. in Thun, troy aller Anstrengungen der radikalen Partei, ein konservativer Landmann, Herr Gemeinde=-Präsident Gabriel Feller von Strättlingen, mit einer Mehrheit von etlichen zwanzig Stimmen, gegenüber Herrn Fürsprech Engemann, einem Anhänger der jungen Schule und der Volfs=-Ver= eine, welhe Beide an Kredit in allen Theilen des Landes von Tage zu Tage mehr verlieren, zum Mitgliede des Großen Rathes ge- wählt,

Der Erziehungs - Direktor Schneider hat dem Großen Rathe einen Vorschlag zu Organisirung der Schul - Synode vorgelegt, nach welhem dieselbe aus 115 Mitgliedern bestehen würde. Von diesen hätten die Lehrer nur etwa ein Fünftel, nämlih 20, zu ernennen, vier Fünftel dagegen, nämlih 95, wärden „vom Volk aus dem Volk“ nah der Wahlart des Großen Raths gewählt werden.

_ Kanton Zürich. (Eidg. Ztg.) Wie man vernimmt, wird der französische Botschaster, Herr Bois-le-Comte, der seit dem Antritt seines Postens in Zürich geblieben war, vor einigen Tagen aber diese Stadt verlassen hat, um an den Berathungen der fran- zösischen Pairs - Kammer Theil zu nehmen, nah seiner Rückkehr in

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die Schweiz seinen Wohnsiß wieder in Bern nehmen. Lagegen dürf=- ten sih die Gesandten von Preußen und Bayern demnächst an die- jenigen von Rußland und Oesterrei anschließen und von Bern nah Zürich übersiedeln. Bekanntlich hat sich der französishe Botschafter der nah vorausgegangener Verständigung gleihlautend von den Ge=- sandten von Rußland, Oesterrei und Preußen an den Vorort Bern gerichteten Note nicht angeschlossen, obwohl man annehmen darf, daß das französische Kabinet die Ansichten der drei nordishen Mächte rück- sihtlich der bundesgemäßen Pflichten der vorörtlihen Regierung von Bern theilt und insoweit mit, den von jenen an den Vorort gerih= teten Noten einverstanden is}.

A atte N

Genua, 15. Jan. (A. Z) Die auhaltend rauhe Jahres- zeit hat große Nachtheile für viele Vegetationen gebracht, namentli haben die- hier vor einiger Zeit überall noch in s{chönster Zierde prangenden Orangen und Citronenbäume vom Froste dergestalt ge- litten, daß Millionen von diesen Früchten der Verderbniß preisgege- ben sind, wodur den Grundeigenthümern ein bedeutender Verlust erwächst, Auch in Bezug auf Etkrankungen haben die stets vorherr= s{hende Kälte. und die häufigen stürmenden Nordwinde großen Ein- fluß geübt und viele Opfer gekostet. Die höchsten preußischen Herr= schaften werden ebenfalls stets durh diese nachtheiligen Einflüsse in der Villa Lomellini noch zurückgehalten, obshon zuc Freude derselben der Zustand der hohen Kranken (Prinzessin Louise Königliche Hoheit) sich in den leßten 14 Tagen um Ciniges gebessert hat, insofern Fieber- bewegungen weniger vorgekommen sind, und bei der bald zu erwar= tenden besseren Jahreszeit ein Wechsel des Aufenthalts si{ch möglich machen dürfte.

Pp Uen,

5 Madrid, 15. Jan. Gestern begann im Senate die Dis- fussion des Adreß -Entwurfes. Niemand hat hier verkannt, daß aus dem Jnhalt und der Fassung desselben die Abscht der Kommission, über die Minister einen, wenngleich in shonenden Formen gekleideten Ausspruch der Mißbilligung zu verhängen, hervorgeht. Die ge= sammte periodishe Presse sprach \sih in diesem Sinne aus. Nur die Minister selbst gaben sich das Ansehen, in dem Entwurfe den Aus= druck dcs Beifalls der Kommission zu erblicken, Bevor die Diskussion eröffnet wurde, forderte der Minister - Präsident, Herr Jsturiz, die Kommission auf, unumwunden zu erklären, ob in dem Ent- wurf irgend eine feindlihe Absiht verborgen läge, oder ob die Regierung auf die entschiedene, rückhaltslose Unterstüßung von Seiien des Senates rechnen dürfe. Jm Namen der Kommission ertheilte Herr Burgos eine ausweihende, zurüd- weisende Antwort, ganz in dem Sinne, der in dem Adreß - Ent= wurfe vorwaltet, so daß Herr JZsturiz darauf erklärte, die Minister würden den weiteren Gang der Diskussion abwarten, um eine ent- schiedene Ansicht über die Bedeutuug der Adresse zu fassen, Herr Luzuriaga, vertrauter Freund Vlozaga?’s und Justiz - Minister während dessen kurzer Verwaltung, sprah als srine Ueberzeugung aus, daß in dem Entwurfe ein gerechter Tadel des Ministeriums ausgesprochen wäre, indem er namentlih auf die Stellen hinwies, in denen von den auswärtigen Verhältnissen, der Amnestie, der Preß- freiheit, der Aufhebung des geseßlihen Zustandes die Rede ist, Er war den Ministern vor, daß sie den Verhältnissen Spaniens zu dem päpstlichen Stuhle keine günstigere Gestalt zu verschaffen gewußt hätten, seitdem ein Mann ihn einnähme, „der sih an die Spibe der Civilisation stelle.“ Der Redner befragte dann den Minister, ob in der That keine bemerkenöwerthe Aenderung in den Bez‘ehungen zu den fremden Mächten eingetreten wäre, „Es giebt eine große uns ver= bündete Macht“, sagte er, „die uns im lehten Kriege die Hand reichte, die sih auf feierlihe Weise über ein Ereigniß ausgesprochen hat, daß ih hier niht näher bezeihnen:will, daß aber als eine Verleßung völferrechtliher Verträge der neueren Zeit zu betrachten is, ein Er- eigniß, welches die Juteressen der europäischen Mächte beeinträchtigt und einen Keim des Krieges in sih faßt, einen Keim politischer Ver= wickdelungen, und wenn ih gleih in verschiedenen Demonstrationen noch nicht die- Vorboten eines Krieges erblicke, fo thun sie doch dem Lande großen Schaden, denn sie rauben uns das Bewußtsein der Sicherheit, ohne welhes wir feine Thatkraft äußern können.“ Daun suchte der Redner darzuthun, daß die Minister sich rühmten, die in- nere Ruhe hergestellt zu haben, und denno sich bei Aufstellung ihrer gewaltsamen, geseßwidrigen Maßregeln, bei der Beschränkung der persönlichen Freiheit, der Durchsührung eines unhaltbaren Steuer= Systems, darauf beriefen, daß sie die ungeseblihe Bahn ein- schlagen müßten, weil Versuche zu Empörungen von allen Seiten auftauchten. Endlich erklärte der Redner, daß er für deu Adreß= Entwurf stimmen werde, weil er in ihm die Absicht, den Tadel des Senats über das Ministerium zu verhängen, erblicke.

Der Minister-Präsident, Herr Jsturiz, behauptete, die po- litischen Verhältnisse zum Auslande hätten in der That keine Aende=- rung erlitten. „Ein großes politisches Ereigniß““, sagte er, „hat die wohlwollenden Gesinnungen einer der uns verbündeten Mächte, deren uns geleisteten Dienste die Regierung durhaus anerfennt, um etwas abkühlen fönnen, dadurch wird aber das zwischen beiden Regierungen bestehende gute Vernehmen auf feine Weise erschüttert, Die Regie rung hofft, daß das gute Vernehmen, das um etwas gelitten haben fann, bald wieder auf seinem früheren Fuße hergestellt sein werde. Da aber Herr Luzuriaga behauptet hat, daß, während jenes gute Vernehmen erschüttert wäre, cine andere Macht einen überwiegenden Einfluß erlangt hätte, so muß ich ihm erwiedern, daß er sih cinem großen Jrrthum hiugiebt, Wenn die Freundschaft zwischen uns und der in Frage stehenden Macht zugenommen hat, so ist dies die Folge der Dankbarkeit der Regierung für die Dienste, welhe jene Macht uns leistet, indem sie das Eindringen der Revolutionaire verhindert, von denen ein Theil der politischén Partei des Herrn Luzuriaga und ein anderer den Absolutisten angehört, welche in unserem Laude den Bürgerkrieg aufs neue anzufachen suchen.“

Nachdem Herr Luzuriagaä- mit Unwillen ausgerufen hatte: „bie Parteigäuger der Empörung sind, uiht meine Freunde!“ sagte der Minister-Präsident, die Regierung hätte die Nachricht erhalten, daß am 1, Dezember zu Rom in einer Congregation die Absendung eincs Velegaten nah Madrid beschlossen worden wäre. Noch andere Angelegenheiten der spanishen Kirche wären in dieser Versammlung zur Sprache gebraht worden, allein die Pflichten seiner Stellung verhindern ihn, für jegt sich ausführlicher darüber zu äußern. Jun Bezug auf Olozaga sagte der Minister-Präsident, die Regierung hätte nur den Handschuh aufgehoben, welhen jener ihr hingeworfen,

Am Schlusse der Sibung entwarf der Senator Garcia Go- yena eine betrübende Schilderung von der Stellung der Justizbeam- ten, die im ganzen Lande vor den Eingriffen der Militairbehörden verstummen und \sih verbergen mußten. Eine Menge schaudererregen- der Thatsachen wurden von ihm als Belege seiner Behauptung an- geführt, Der Minister des Junnern erwiederte darauf, es be- stände die Verordnung, daß alle Karlisten, wo man sie fände, er- schossen werden sollten. Wenn daher, wie es in Caspe geshah, ein Lieutenant zwanzig oder dreißig Karlisten erschießen lasse, so würde nur das Geseß vollzogen.

Der General-Capitain von Catalonien berihtet aus Gerona, .

dáß die aufrührerischen Banden aus jener Provinz verschwunden wä- ren. Dagegen zeigen fie sich nun in der Provinz Lerida und an der Küste bei Mataro. Die junge zur Aushebung bestimmte Mannschaft gesellt sich zum Theil ihnen bei.

Jn Navarra fand bisher nie eine Truppen - Aushebung statt. Als sie aber jeßt vorgenommen werden sollte, rotteten sich am 10ten etwa 700 dazu bestiminte junge Leute bei Pampelona zusammen, an welche die aus der Stadt sih anschlossen. Die Behörden ließen sie durch Kavallerie auseinandersprengen, allein ein großer Theil der Einwohner schien bereit zu sein, den Widerstand der Militair=Pflich- tigen zu unterstüßen, und als die Gendarmen aufs neue auf die Gruppen eindrangen, erscholl der einstimmige Ruf: „Es lebe Ca- brera und Montemolin!‘“‘ Darauf machte die Kavallerie von ihren Waffen Gebrauch, und die Menge zerstreute sich, Mehrere Perso- nen wurden verhaftet,

Auf Befehl der Regierung wurde Olozaga am 10ten von Pam- pelona nah der französischen Gränze“ abgeführt, um dort freigelassen zu werden.

Die Regierung hat plöblich den Gouverneur und die Besaßung von Santoña, welches für das Gibraltar des uördlichen Spaniens gilt, ändern lassen. Die Besaßung von Bilbao is versiärkt worden, und auch in Burgos soll ein Truppen-Corps zusammengezogen werden. Der General-Capitain von Galicien hat die meisten Truppen seines Bezirks in Santiago vereinigt. Hiesige Blätter behaupten, mehrere Hundert Navarreser, frühere Parteigänger des Don Carlos, hätten sich in dem Kloster Jrache bei Estella versammelt und beschlossen, die Waffen aufs neue zu ergreifen.

Das englische Linienschiff „Vanguard‘““, von 80 Kanonen und 650 Mann, befindet sich seit dem 24, Dezember im Hafen von Mahon.

Der Jnfant Don Enrique hütet seit einigen Tagen das Bett.

Herr Gonzalez Bravo i} mit seiner Familie von Lissabon hier angekommen, Vor seiner Abreise verlieh die Königin von Portugal ihm das Großfreuz des Ordens der Empfängniß.

Handels - und Börsen- Nachrichten.

Wien, 19. Jan, Die Unterhandlungen zum Abschluß des bevorste- henden Staats - Anlehens haben noch nicht begonnen ; es heißt jedoch, daß es in den nächsten Tagen geschehen werde. Die zu diesem Behuf zu emit- tirenden Effekten sollen 4prozentige, nah der Meinung Anderer 5prozentige Obligationen sein.

Auswärtige. Börsen.

A msterdam, 23. Jan. Niederl. wirkl. Sch. 587. 3% do. 36. Pass. —. Zinsl. —. 4% Russ. Ilope 877.

Antwer Pen, 22. Jan. Zinsl.- —.

Frankfurt a. M., 24. Jan. 5% Met. 107%. 1895. 1893 Bayr. Bank-Actien —. Hope —. Poln. 300 F1l.99% G. do. 500 Fl. 79% G6.

Hambu Pes 25. Jan. Bank-Actien 1570 Br. Engl. Russ. 104% Ber.

London, 21. Jan. Cons. 3% 912. S Belg. 93; G. Neue Aul. 24% 24. Passive 54. 5. Ausg. Sch. V 165. 25% Moll, STR: ; 4% do. 92. 91. Port. 34. 332. Bras. 86. 84. Chili —. Mex. 22k 21%: Peru —.

P aris, 22. Ján. 5% Rente fin cour. 117. Neapl. —. 3% Span. 34. Pass. —.

Wien, 23. Jan. 5% Met. 108. 4% doe. 99. 3% do. 72%. Bank- Actien 1570. 68. Anl. de 1834 1572. de 1839 1197. Nordb. 175. Gloggn. 1327. Mail. 110ï. Livorn. 95%. Pest. 997. Budw. —-.

5% Span, 19 T

Ausg. —. Preuss. Pr. Sch. —. Poln.

Neue Anl. 19 7 .

: Bank-Actien p. ult,

Í. v a0 G 11 Stiegl. —. lut. 98 6 G.

Engl. Russ. —.

3% do. fin cour. 77. 89.

Berichtigung. Jn dem gestrigen Blatt der Allg. Preuß, Sto. S. 119 Sp, s Unter London 5, 40 9. 01, an Nuplano anstatt an Desterreih, _

Meteorologische Beobachtungen.

Abends Nach einmaliger

0 Ubr,

| Nachmittags | 2 Ubr.

Morgeus

1847. 6 Ubr. |

26. Jan.

Beobachtung.

Luftdruck... .|335,02'" Par. 334,93" Par.'334,74'" Par. Quellwärme 7,7° R. | _— V R. 18° R. | —— 150% R. Flusswärme 0,0° R, 3,29 R. 3,0 R.

Luftwärme... ais 13” R. ¡Bodenwärme 3,1°R, Dunstsättigung. 84 pCt. | 66 pCt | 97 pCt. |Ausdünstung 0,004''Rh, V Gt e ees neblig. | trüb, halbbeiter. |Niederschlag 0,010‘‘Rh, Wld e dees O. | 0, | 0, Wärmew echse! -+ Da Wolkenzug « «- | 0, | s 1,1° Tagesmittel: 334,90’ Par... -+0,3° R... —2,5° R... 82 pCt. O.

Thaupunkt .., H

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 28. Jan, Jm Opernhause, 12te Abonnements-Vorstel- lung: Dthello, der Mohr von Venedig, Oper in 3 Abth., mit ein- gelegtem Solotanz, nah dem Jtalienishen, von Grünbaum. Musik von Rossini. (Mad. Viardot - Garcia : Deódemona. Herr Kraus: Othello.) Anfang 6 Uhr.

Die zur Oper: „Der Barbier von Sevilla“, welche wegen Hei- serkeit des Herrn Blume heute nicht gegeben werden kann, bereits ge= fausten Billets bleiben zu: „Othello“ gültig, wenn solche niht bis heute Mittag 1 Uhr im Billet-Verkaufs-Büreau gegen Wiederempfang des Betrages zurückgegeben werden,

Preise der Pläye:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rth!r. 10 Sar. z in den Logen des ecsten Rauges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.z im Parquet und în den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden-Logen 2 Rthlr.

Jm Schauspielhause, 27e französishe Abonnements-Vorstellung. Pour la rentrée de Mr. Saint-Aubin, la première représentalion de: Un nuage au ciel, vaudeville nouveau en 1 acte, du théâtre du Gymnase, par M. M. Bayard et Mercier; la reprise de: Le Menteur véridique, vaudeville comique en 1 acle, par MM. Scribe et Mélesville; Estelle, ou: Le père et la fille, drame en 1 acte, par Scribe. |

Freitag, 29. Jan. Jm Opernhause. 13te Abonnements- Vorstellung : - Die Lotto-Nummern, Singspiel in 1 Aft, Musik vou N. Jsouard. Hierauf: Die Willys, oder: Gisela, phantastisches Ballet in 2 Abth., von St. Georges und Coralli, Musik von Adam. (Mad. Cerrito - Saint -Léon: Gisela, Herr Saint - Léon: Herzog Albert.) Anfang halb 7 Uhr.

Preise der Plätze:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr, 10 Sgr. z in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, #o wie zur Tribüne 1 Rthlr. 10 Sgr. ; im Parquet und in den Logen des zwei- ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im Parterre 20 Sgr. ; im Amphitheater 10 Sgr.z in den Fremdenlogen 2 Rthlr.

Im Schauspielhause. 17te Abonnements = Vorstellung. Zum ersteumale wiederholt: König René’s Tochter, lyrishes Drama in 1 Aft, nah dem Dänischen von H. Herß. Hierauf: Der Vetter, Lustspiel in 3 Abth., von R. Benedix.

Verantwortlicher Redacteur Dr. F W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei. Beilage

Das Abon¡nement beträgt: 2 Kthlr. für % Iahr. 4 Rthlr. - #5 Iahr. 8 Rthlr. - L Iahr. in allen Thcilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Je 29.

ATARTT E

Swat

Amtlicher Theil.

Inland. Provinz Schlesien, Herabseßung der Realsteuer in Bres- lau, Provinz Westphalen. Frequenz der Akademie zu Münster, Sthreiben aus Halic. (Promotionen.)

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Sachsen. Landtag, —- Königreih Württemberg. Landtag, Großherzogthum Baden. Verordnung zur Abhülfe des Nothstandes. Fürstenthum Walde ck. Die Pfarrer und Lehrer vom Militairdienste befreit.

DHesterreichische Monarchie. Pesth. Defrei zur Ernennung des Erzherzogs Stephan zum Siatthalter von Ungarn. Krakau. Münz- und Banknoten-Un lauf im krakauer Gebiet, Stempel von Spielkar- ten, Kalendern und Zeitungen. Gestattung zollfreier Getraide-Einfuhbr,

Fraukreich. Paris. Aniwot des Königs auf die Adresse der Pais- Kammer. Konsul-Ernennung, Einwendungen gegen Posten des auswärtigen Budgets, Organ der Partei Biliault - Dufaure. Zu- stand der Dinge im Jndre- Departement, Vermischtes. Schreiben aus Paris, (Das Budget in den Büreaus der Deputirten-Kamnier.)

Großbritauien und Zrland, Unterhaus. Antrag der Bills we- gen Suspendirung der Korn- und Schifffahrts - Geseße. Rede Lord J. Russell’s. FJrnterpellation wegen Californiens. Annahme der Korn- und Scbifffahrts-Bills. Bill wegen Zulassung des Zuckers in Brauercien. London, Deputation wegen der Zuker-Zölle, ÑKó- vigliher Brief für Jrland. Neue Ueberlandpost, Vermischtes, Schreiben aus London, (Charakteristik des Russellschen Kabinets und der Adreß-Debatte.)

Belgien. Brüssel. Die Heizsäle sür die Armen, Noth in West- flandern,

Schweiz. Antwort,

Ftalien. Rom, Deputation aus Ferrara. Proclamation gegen den Papst in Aucona. Die Aufhebung des Tribunals des Vikariats, Cutfernung der Bettler von den Straßen, Vermischtes.

Handels: und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börse,

Kanton Zürich. Die Noten an den Vorort und dessen

Königsstädtisches Theater, (Jtalienische Opern - Vorstellung.) Fünste Quartett-Versammlung, Gesellschast naturforschender Freunde, Zur italienischen Literatur. (Schlust.) Zur Geschichte der dramatischen Lite- ratur, Leipzig.

Beilage,

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Landrath von Stuckradt in Weißenfels den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; i Dem Kaufmann Johann Peter Tondeur zu Berlin den Charakter als Kommissions-Rathz und ' : Dem hiesigen praktishen Arzte, Dr. Christian Meyer, den Charafter als Sanitäts-Rath zu verleihen.

Beoraun ema u n 4.

Des Königs Majestät haben zu gestatten geruht, daß der zum Pathengeschenk für Se. Königl. Hoheit den Prinzen von Wales be= stimmte Schild während einiger Tage ausgestellt und der Ertrag die- ser Ausstellung zu wohlthätigem Zwecke verwendet werden könne. Der Schild wird demzufolge von morgen, Freitag den 29sten d. M.,

Kupferstih-Kabinet (im Schlosse Monbijou, über der Wache) zu sehen sein.

fommandirende General des 1sten Armee - Corps, Graf zu Dohna, von Königsberg i. Pr. i:

Asseburg-Falkenstein, nah Meisdorf.

Allgemeine

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Die Beschreibung des Schildes wird am Eingange ausgegeben. Berlin, den 28, Januar 1847. Der General - Direktor der Königlihen Museen. von Olfers.

Angekommen: Se, Excellenz der General = Lieutenant und

Der Vice - Ober- Jägertneister, Graf von der

Abgereist:

lichtamtlicher Theil. Inland.

Provinz Schlesien. Die Stadtverordneten - Versammlung

in Breslau hat im Einoerstänbnisse mit dem Magistrate und der

Kommunal-Steuer-Deputation beschlossen, daß das Mieths-Cinkommen

niht mehr mit zehn Prozent von zwei Drittheilen des Ertrags, son=

tern mit fünf Prozent von seinem vollen Betrage besteuert werden und diese Herabseßung hon vom 1. Januar d. J. ab eintreten soll,

Provinz Westphalen. (W. M.) Nach dem vor kurzem ausgegebeuen Verzeichniß der Behörden, Lehrer, Beamten, Justitute und sämmtlicher Studirenden auf der theologischen und philosophischen Akademie zu Münster im Winter-Semester 1846 1847 beträgt die

dermalige Zahl der immatrikulirten akademischen Studirenden: 259, von denen 177 der theologischen und 82 der philosophischen Faful!- tät angehören, Darunter sind 219 Junüänder (nämlich 164 aus West=- phalen, 43 aus der Rhein-Provinz, 7 aus Preußen, 3 aus Posen und 2 aus Sachsen) und 40 Ausländer (nämlich 19 aus dem König=- reih Hannover, 19 aus dem Großherzogthum Oldenburg, 1 aus dem Her= zogthum Limburg und 1 aus dem Königreich der Niederlande). Außerdem besuchen die Akademie, als zum Hören der Vorlesungen berechtigt, die Zöglinge der medizinish-chirurgishen Lehranstalt und mehrere Hospi= tanten. Jm lehtverflossenen Sommer-Semester betrug die Zahl sämmt- liher Studirenden 241, von denen der theologischen Fakultät 152 und der philosophishen 8) angehörten, so daß die Zahl der Theolo- gie- Studirenden sich bedeutend verstärkt hat, während sih bei der philosophishen Fakultät gegen das vorige Semester eine, wenngleich unbedeutende Abnahme herausstell. Sehr erfreulih is es übrigens, daß die Zahl der niht aus Westphalen gebürtigen Studirenden fortdauernd zunimmt, Jm vorigen Semester betrug dieselbe 85, im jeßigen dagegen 95,

X Halle, 20. Jan. Auf der hiesigen Königlicheu Universität sind im Zeitraume vom 12. Juli v. A bis zuin 12ten d. M. bei der theologischen 1, bei der juristishen 2, bei der medizinishen 14 und bei der philosophischen Fakultät 11, zusammen 28 Kandidaten, promo- virt worden. : f E 7

Außerdem is bei der theologischen Fakultät einem auswärtigen Geistlichen zu seinem Z0jährigen Dienstjubiläum die theologische Dofk- torwürde honoris causa ertheilt und bei der philosophishen Fakultät einem auswärtigen Schulmann die vor 50 Jahren erlangte philosophi= \che Doktorwürde erneuert und einem hiesigen Docenten wegen der vor 50 Jahren erlangten gleichartigen Würde der Glückwunsch der Fakultät dur besonderes Diplom dargebracht worden,

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Sachsen, In der Sihung der zweiten

ab, an den Werktagen von 10) bis Z Uhr, am Sountage von 11 bis

Z Uhr, gegen ein beliebiges Eintrittsgeld, zu dessen Empfange am ;

Eingange ein verschlossenes Kästchen aufgestellt ist, im Königlichen

Königsstädtisches Theater. Jtalienishe Opern-Vorstellung: La Sonnambula,

(Den 27. Januar.)

iteber das Weik selbs haben wir unser Glavbensbekenniniß zu wie- derholtenmalen abgelegt, Das Interesse dafür ist a:ch im Publikum als erloschen zu betraten. Dennoch wird die Oper mitunter noch Theilnahme zu erwecken nicht versehlen, wenn irgend ein erheblicher äußerer Anstoß vorhanden ist und z. B,, wie diesmal, eíne neue Bcscpgung eine anzie- hende Ausführung verspriht, Die Vorstellung bot hinsichtlich der Lei- stungen dcr Sgra, Fodor und des Sgr. Labocetta, welche in den Partieen der Amina und des Elvino zum erstenmale auftraten, in der That Vortreffliches und verdient die Beachtung der italienischen Opernfreunde in hohem Grade. Beschästigen wir uns zuerst mit „Aminen““, Die Rolle \agt dem Naturell der Sgra. Fodor sowohl in musikalischer als dramatischer Beziehung, insosern sie die bedeutende Kunstfertigkeit der Sáänge- rin zu entfalten vielfahe Gelegenheit giebt, Leidenschaftlichkeit des Ausdrucks aber nur selten beansprucht, vorzugsweise zu. Demgemäß reüssirte sie entschieden. Namentlich famen Scenen, wie die zu Anfang des ersten Akts mit Elvino, zu voll:r Geltung, Die Sängerin förderte hier, sowohl in der ersten Arie, als in den Duetten, die ganze Volubilität, T und Schönheit ihrer Stimme und ihres (Hesanges mit gewinnender Bd zu Tage, obgleich sie im Finale, wo es starke und [eien Walde Le zu bewältigen gilt, weniger Wirksames, dennoch VYAGenWertyes ei ee Dagegen excellirte sie im zweiten Akt durchaus. Vorzugsweise gelang der Austritt, wo Amina nachtwandelnd erscheint und im Geiste die Erinnerun- gen einer {chönen Vergangenheit in süßen, musikalischen Bildern vorüber- leiten läßt, Sgra. Fodor löste diesen Theil ihrer Aufgabe in jeder Hin- iht glücklich und in äußerst wohlthuender Weise, so daß sie die allge- meinste Anerkennung fand, die sich durch lebhaften Beifall und nach dem höchst gelungenen Vortrag der glänzenden Schluß-Aríe dur einstimmigen Hervor- xuf aussprah. Die musikalischerseits durchaus gelungene, überhaupt treffliche Leistung der Sängerin hatte diese Auszeichnung vollkommen verdient, Für getragene Particen ist Sgr. Labocetta gleichsam geschaffen, Es war daher ein ausgezeichneter Erfolg von seiner Leistung als Elvino im vor- aus zu erwarten. Der herrlich begabte Sänger sührte die Rolle in der That mit seltener Vollendung durch und riß oftmals durch die Schönheit und den seelenvollen Ausdruck seines Gesanges unwillkürlich zu Acclama-

Kammer stand ein Königliches Dekret, die Nahrungs - Verhältnisse betreffend, auf der Tages - Ordnung. Da die Kammer die Verlesung " der ausführlihen Beilage zu dem Dekrete nicht verlangte, so ben:erkte

tionen hin. Ueberhaupt stand er Sgra. Fod or würdig zur Seite, und, es fann eru leicht ‘ilea wobltbuenderen Genuß geben, als diese Ove S men voller Wohllaut, Neiz und Frische im Zwiegesang mg var g zes zu hören, Schade, daß der Eindruc durch die mangelhaste Bejedung. es „Rudolph“ (Sgr. Corsi) gestört wurde. Der Sänger, den wir auf em Felde dcr Komik mit ungleich günstigerem Erfolge thätig Jajen, genügte in dieser Nolle weder durch Stimm - Mittel, noch durch Bortrag. Warum übernimmt Sgr. Pignuoli die Partie niht{_ Jedenfalls wäre bei einer Wiederholung der Oper auf eine andere Beseßung Bedacht zu nehmen,

Jm Uebrigen befriedigte die Vorstellung. A

Fünfte Kuartett- Versammlung im Cácilien - Saale der Sing - Akademie. (Den 25. Januar.) die wackeren Spieler zu Dank ausgeführten Mo -

Nach einem durch zartschen Ouartett (aus

nem (Hlück,

gen vortheilhaft aus. Eine gewisse romantische Färbung, Schwung arafkterisiren die treffliche Tondichtung außerdem,

denn überhaupt eine zu breite Ausspinnung der einzelnen Säge,

insofern es eine Ausnahme von den übrigen Säßen macht

B- dur) wurde das Juteresse der Hörer zunächst durch ein neues Quartett von Taubert (aus E - moll) in Anspruch ge- nommen. Der Komponist, dem wir in dieser Gattung der Kammermusik zum erstenmale begegnen, bewegt sich auf der neuen Bahn mit eutschiede- Das Werk steht durhaus auf dem heutigen Standpunkt der Kunst und zeichnet sich durch Gediegenheit und Originalität vor vielen ähnlichen in neuester Zeit der Oeffentlichkeit übergebenen Schöpfun- phantastischer Gleich der ersie Saß gewinnt in den eben so charakteristish erfundenen als geistvoll verarbeiteten Motiven ein eigenthümliches Kolorit und ruft durch Form und Inhalt einen fesselnden Eindruck hervor, Dennoch hätte das Tonstück, un- seres Bedünkens, durch gedrängtere Fassung in der Wirkung gewonnen, wie uns namentlich

der Schlüsse, bei allen Vorzügen des Werkes, als ein Hauptfehler dessel- ben erscheinen will, Am nachtheiligsten für die. Wirkung gestaltet sich dies Ueberschreiten des richtigen Maßes wie natürlicherweise immer in lang- samen Musikstücken im Adagio, das aber, davon abgesehen, ebenfalls gelungen und voller melodischer und harmonischer Reize ist, Das Scherzo

i gli i Ö Ganzen, nicht nur bildet indessen wohl den vorzüglichsten Theil des {önen Ga L rge

Alle Poft - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slatt an, für Serlin die Expedition der Alg. Preuß, Zeitung: Friedrichsfslraß e Ür. 72.

1847.

der Staats-Minister von Falkenstein, diese Beilage enthalte die Swil-

derung der Nahrungs-Verhältnisse, rihten dem Ministerium sich darstelle, Gegenden, sondern des gesammten

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wie sie nach eingezogenen Nach- niht einzelner Theile oder Landes. Er dat sid Gie ver- "flihtet, hon jeßt hinzuzufügen, daß in neuerer Zeit, beson ers in S L es Verhältnisse sich einigermaßen geändert hät- ten, namentlich insofern, als die Getraidepreise wieder gestiegen seien und der Stand der Sache ein mehr als früher Besorgnisse erregen- der genanut werden fönne. Er habe dies mitgetheilt, weil es der Kammer um \o mehr Anlaß geben werde, dem Gegenstand ihre Sorgfalt zuzuwenden, Das Dekret wurde der ersten Deputation

überwiesen.

Königreich Württemberg. (Schwäb. Merk.) In der Siz- zung der Kammer der Abgeordneten am 21. „zanuar gab der Präsident der Kammer Nachricht über den Stand des Geschäfts der zu Aufbringung der Mittel für den Eisenbahnbau niedergcseßten Kommission, wonach die Ar- beiten der Referenten und Korreferenten so weit vorgerüdckt sind, daß die Kommissions - Sizungen am nächsten Sonnabend oder Montag beginnen fönnen. Die Kommission hat ihre Arbeiten in Abschnitte über Beurthei- lung dessen, was geschehen is, was gesehen soll und über die technische Frage des Eisenbaynbaues getheilt und über jeden dieser Punkte eigene Re- ferenten bestell, Der Finanz-Minister von Gärttner machte auf drei Momente aufmerksam, welche die Beschleunigung der Kommissions-Arbeiten schr wünschenswe;th machten, nämlich die Nothwendigkeit der Deckung des Bedürsnisses sür die nächsten Monate und der Ausdehnung der Arbeiten in jeziger Zeit der Noth, die Realisirung von abgeschlossenen Afforden, welche sich auf beiläufig eine halbe Million Gulden belaufen, und die Be- nugung des im Augenblick wieder günstiger gewordenen Standes des

eldmarfktes. j pit Aus Veranlassung der Petition der Kammer der Abgeordneten, bei dem nächsten Zoll - Kongresse für weitere Beschüßung der vater- läudischen Judustrie, vor Allem aber auf höhere Eingangs-Verzollung bei sämumtlihen Garnsorten mit aller Kraft hinzuwirken und dabei eine Veränderung des bestehenden Systems der Verzollung în der Weise im Auge zu behalten, daß ein Mehraufwand von Arbeit zugleich einen höhe- ren Zoll bedingez; ferner dahin zu wirlen, die Königlich preußische Regie- rung zu veranlassen, daß sie die Art der Erhebung des Rhein - Octroi auf eine dem Geiste des Zollvereins entsprehende Weise abândere, beantragt Binder eine modifizirte Erneucrung dieser Bitte. Es hätten nämlich, sagt er, durch die Beschlüsse der Zoll - Konferenz in Berlin vom vorigen Jahre zwar die leinenen Garne und Gewebe eine mitunter beträcht- lide Zoll - Erhöhung zu ihrem Schuße erhalten, dagegen sei bei den baumwollenen Garnen eigentlich Alles beim Alten ge- blieben. Für einfahe Twiste sei zwar der Zoll von 2 auf 3 Rihlr, erhöht worden, das betrage aber kaum so viel, als die englische Industrie neuerdings durch Aufhebung des Einfuhrzolls auf rohe Baumwolle begün- stigt worden sei, bei den geschlihteten Zetteln aber sei der frühere Zoll von 3 Rihlr. einfach geblicben, d. h. für die deutsche Judustrie hier der Schuß- zoll um einen Thaler vermindert worden, Der neue Tarif sei zwar bis zum Schlusse des Jahres 1848 gültig, allein es frage sich, ob die Kammer auf dem nächsten Landtage noch zeitig genug an diese Frage kommen werde (der Zoll - Kongreß von 1845 sei schon beisammen getvesen, als die betreffende Verhandlung in der Kammer vorgenommen wor- den sei), „und. dann. scheine. es von Interesse zu sein , jeyt glei bei der ersten Gelegenheit, die sih darbiete, die Stimme für erhöhten Schutz - Zoll wieder zu erheben. Bei der gegenwärtig auch in England herrshenden Noth würden die dortigen Fabrikanten gewiß Alles aufbieten, ihren Arbeitern auch durch neue Beschäftigung für den deutschen Markt Brod zu verschaffen; diesen englischen Arbeitern aber ständen die unsrigen gegenüber, für die wir zu sorgen hätten, und zwar jeyt um so mehr, da jeßt auch für Lebensmittel so viel Geld außer Landes gehe. Nach kurzen Debatten wurde auf den Vorschlag des Präsidenten be- shlossen, dur die Abgeordneten Binder und Dörtenbach eine entsprehende Adresse an die Staats - Regierung entwerfen zu lassen und in der nächsten

Sißzung vorzulegen.

Großherzogthum Baden. (Karlsruher Ztg.) Das Großherzoglihe Regierunge-Blatt vom 23. Januar enthält folgende Verordnung, die Abgabe der durch den Staat angekauften Brod

wirksamsten in der Form abrundet, fondern vornehmlich, weil es bei allem scinen Reich!hnm an schönen und originellen Zügen dennoch durchgängig natüclichen und klaren Fluß entfaltet. Der leyte Saß, fast im- mer die Klippe, an welcher die neueren Justrumental - Komponisten scheitern vielleiht weil der Gedankenfaden hier versponnen is will uns auch in dem in Rede stehenden Werke am wenigsten zusagen, ob- wohl er vielleicht der am sorgfältigsten ausgearbeitete is. Doch enthält er uns eben des Gemachten, Erdachten zu viel, des Gefühlten zu wenig und entbehrt was wir ihm vorzugsweise vorwerfen wenigstens in cinzelnen Partieen, der Originalität der Behandlung, deren Mangel sich in den in Mendelsohn's Weise gehaltenen, durbgeführten, beweglichen Passageu lundgiebt. Diese unwillkürlich (obwohl nur selten) geweckten, fremden Erinnerungen stören aber den Eindruck um fo mehr, als die Arbeit übrigens volle Selbstständigkeit bewahrt und nirgend, weder im ersten Allegro, noch im Adagio oder Scherzo, an den Styl oder die Manier eines bestimmten Meisters auch nur im Enktferntesten anklíngt. Troy der gemachten, nur Einzelnes treffenden Ausstellungen gehört das W.rk wir wiederholen es als eine gehalt-, geist- und aubt volle Arbeit zu den besten Quartett-Contvositionen, welche die See hervorgerusen hat. Daß die werthvolle Tondichtung, durch * foábrse: Unb Ausführung gehoben, allen Anwesenden entsprechenden G gewährte |

he 4 , (ing. Die Herren Zim- allseitige Anerkennung fand, bedarf keiner Versichert p in welchem nicht mermann und Kollegen hatten das Werk ihres Conf als dec Ens unbedeutende Schwierigkeiten, sowohl hinsichtlich der S" nd t

si j «or Sorgfalt einstudiri und trugen es,

sembles zu besiegen sind, mit großer 9 rständniß, überhaupt muster- wie zu erwarten stand, mit vollfommenen i ea Beethoven beschloß haft vor. Das reizende C-dur-Quinfte 2,

den Abend, L Gesellschaft naturforschender Freunde.

j der Gesellschaft naturforschender Freunde

J" q O Herc Lin ck einige Bemerkungen über die Lust-

am 19, Januar entwidckelte S len Boas

redete besonders von den Wurzelspißen der. Pan wurzeln der Pro im bs wahre Häutung bemerkt hatte, indem oft drei bis ano, LA rx einander liegen.

vier Schichten über “ete eine literarische Mittheilung über den Hpdrar- ec Basilosaurus Haslan, Zenglodon Omen, P Le R Le e dieses Thieres auf der Insel Malta vorkommen, n eíner

S ation, Welche derjenigen von Alabama sehr ähnlich is,