1847 / 29 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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früchte an unbemittelte Gemeinden und die Armen - Unterstüßung be- treffend :

_ „¿¡&opold , von Gottes Gnaden, Großherzog von Baden, Herzog von Hähringen. Zur Abwendung der Nachtheile, welche die gegenwärtige

heurung der Lebensmittel, insbesondere für die ärmere Klasse Unserer Un- Ren, im Gefolge hat, schen Wir Uns veranlaßt, zu verordnen , wle olgt : Ï §, 1. Jn jedem Amtsbezirke is eine Unterstüßungs - Kommission níe- derzuseßen, Dieselbe besteht: a, aus dem Vorstande des Bezirks-Amtcs, der in der Kommission den Borsig führt; b, aus dem Physikus, dem E Pfarrer (in gemischten Orten von jeder der beiden Konfessionen) uyd Ne Bürgermeister des Ortes, worin das Bezirks-Amt scinen Siß hat ; c. S s zwei oder mehreren weiteren Bürgern dieses Daten E A e iodeziede Rath ernennt; d, aus zwei oder mehreren, au Ito E E E e

öri i j den Einwohnern, j L Bueyeluden dezugleher Die Letzteren werden , auf geeignete

thä Mitwi warten lasset. / g

Erluädigung, vom Amés-Borstande zur Theilnahme an den Geschäften der Unterstüßungs-Kommission eingeladen. i : |

V j i s - Kommission erforsht die Mittel, wie der

S En schiedenen Gemeinden des Bezirks zu steuern

in den ver ck s Loy Ca e L die diesfallsigen Vorschläge, welche das Bezirks- Amt von den einzelnen Gemeinde-Näthen zu erheben hat,

6, 3, Die im §. 2 erwähnten Mittel sind theils a) solche, wodur

ürftio elegenhcit zur Arbeit und zum Verdienste verschafft wird. (Es D her pes u Staatsbauten, namentlih auch die Herstel- lung von Wegen oder anderen Gemeinde - Baulichkeiten, so wie Kulturen oder gemeinnüßige Unternehmungen jeder Art, worüber die Bezirksämter insbesondere mít den Wasser- und Straßenbau - Jnspectionen und Bezirks- Forsteien sich zu benchmen haben.) Ferner sind die im §, 2 erwähnten Míttel b) theils solche, wodurch den Bedürftigen, welche arbeitéunfähig sind oder soust keinen Verdienst finden können, der nöthigste Unterhalt ge- währt wird, L

8. 4, Zu den Mitteln, deren der §. 3b, erwähnt, gehört unter Ande- rem: a) die Anschaffung von Kartoffeln und Getraide auf Kosten der Gre- meinde, um sie an Dürftige um mäßige Preise, etwa mit Borgfristen, be- ziehungsweise an ganz Arme auch unentgeltlich abzugebenz b) stat: der Vertheilung von Mehl und Getraide fann mit noch mehr Vortheil auf Rechnung der Gemeinde Brod daraus gebacken und dieses auf gleiche Weie an die Dürsftigen abgegeben werden; c) ganz besonders zu cmpfehlen sind auh die Suppen - Anstalten, wie sie in vielen Gemeinden bereits bestehen, und über deren Einrichtung den Unterstüßungs-Kommissionen vom Ministe- rium des Junern Belehrungen mitgetheilt werden.

6. 5, Das Bezirks - Amt erläßt an die einzelnen Gemeinden die von der Unterstüßungs - Kommission berathenen Anordnungen und wacht auf deren Vollzug. Dasselbe sorgt zugleich, daß die zur Anschaffung der Le- bensmittel erforderlihen Summen , so weit sie die zu sammelnden sreiwilli- gen Beiträge übersteigen, theils von den dazu geeigneten Fonts, theils von den Gemeinden (wo nöthig selbst durch Schuld - Aufnahme) beigebracht werden,

§, 6, Die Unterstüßungs-Kommission begutachtet, ob und welche Ge- meinden des Amisbezirks als sehr arm zur Aufbringung dcr Mittel zur Unterhaltung ihrer Armen völlig außer Stand seien, oder welche wenigstens einer Unterstüßung von Seiten des Staates in der Art bedürfen, das ih- nen ein Quantum von den durch den Staat aufgekauften Früchten in ei- nem ermäßigten Preise oder gegen Borgfristen abgegeben werden sollen,

§. 7. Diese Gutachten der Bezirks-Unterstüßungs-Kommissioncn wer- den der Kreis - Regierung vorgelegt, welche dieselbeu periodish zusammen- stellt und von acht zu acht Tagen gutachtlih an das Minisicrium des Jn- uern zur Entscheidung über die Anträge cinsendet, Jn dringenden Fällen kann die Bezirks - Unterstüßungs - Kommission sich auch unmittelbar an das Ministerium des Junern wenden.

Gegeben zu Karlsruhe in Unserem Sigais-Ministerium, den 21, Ja- nuar 1847, Leopold,“

Fürstenthum Waldeck, Jn Walde is unterm 14, Ja= nuar durch landesherrlihe Bestimmung verordnet worden, daß die seither den in wirklihen Staatsämtern Angestellten zugestandene Be= freiung vom Militair-Dienste auch auf die Pfarrer und Lehrer aus- zudehnen sei, weshalb künftig alle Pfarrer und Lehrer, so wie die Pfarr- Adjunkten und Gehülfen, wenn deren Berufung eine wirkliche Anstellung im öffentlichen Dienste in sich begreift, von der Militagir= pflicht befreit sind,

Oesterreichische Monarchie.

Pesth, 21. Jan. (Wien. Ztg.) Das Dekret, wodurch der Erzherzog Stephan (wie bereits gemeldet) zum Statthalter von Un- garn ernannt wird, lautet folgendermaßen :

„Ferdinand der Erste von Gottes Gnaden u, \. w, Hochgeborne u, #, w., Vebe Getreue! Nachdem der unerforschliche Rathschluß der ewigen Vor- sehung Unseren eben so geliebten als treuverehrten Oheim, den durchlauch- tigsten Kaiserl. Königl. Erzherzog Joseph Palatin und Unseren Königlichen Statthalter von Ungarn, und in Jhm zugleich Unseren treuesten Freund, einen über die Verfassung dieses Königreichs stets mit reger Sorgsalt wachenden, werthesten Rathgeber und den beharrlichsten Theilnehmer an den Sorgen Unserer Allerhöchsten Regierung im Allgemeinen, be- sonders aber in Bezug auf Unser theures Königreich Ungarn und die da- mit verbundenen Theile zum empfindlichsten Schmerze Unseres Herzens ab- derufen hat: so erheischt der feste Wille, mit welchem Wir das Wohl und Glü Unseres theuren Königreichs Ungarns stets zu mehren beflissen sind,

122 und Unserer väterlichen Absicht am schnellsten entsprechende Weise erseßen, und deshalb , da die Würde eines Palatins und Königlichen Statthalters erledigt ist, einstweilen bis zu der am nächsten Reichstage erfolgenden Pa- latinalwahl für die Ernennung Unseres Königlichen Staathalters in Ungarn Sorge tragen. Nachdem Wir demgemäß den durchlanchtigsten Kaiserl, Königl, Erzherzog Stephan, Unseren geliebten Vetter, als welcher niht nur ein Sohu Unseres obenerwähnten unvergeßlichen Oheims, sondern auch in Erwägung seiner bisher an den Tag gelegten ausgezeichneten Eigenschaften des Gei- stes und des Herzens der würdige Erbe der Tugenden seines Vaters un- sterblichen Angedenkens is, zu Unserem Muiyds Statthalter in Unserem Königreich Ungarn und zurn Vorsiger der Königlichen Septemviral - Tafel mit allen jenen Gerehtsamen, Vorrechten und Privilegien , welche mit die- ser Würde verbunden sind, gnädig ernannt baben: so verständigen Wir hiermit Ew, Getreucn von dieser Unserer Allergnädigsten K, Entschließung zur Wissenschaft und Darnahachtung. Jm Uebrigen verbleiben Wir Euch mit Unserer Kaiserlich Königlihen Gnade gewogen. Gegeben in Unscrer Residenzstadt Wicn, am 45, Januar 1847, Ferdinand, Graf Georg Apponygi, Michael Paziazi.“

_ Krafau, 25. Jan. Die heutige Gazeta Krakowsfa ent- hält folgende Bekanntmachungen :

1) Um das frafauer Gebict hinsichtlih des Geldumlaufes mit Galizien und den übrigen österreichishen Erbländern gleichzustellen, haben die in dem beiliegenden Auswiise A. aufgenommenen Arten von Metallgeld, dann das darin verzeichnete Papiergeid und endlich die Noten der privilegirten öster- reichischen National - Bauk von nun an im fkrafauer Gebiete das geseßliche Tauschmittel zu bilden und werden als solches bei allen öffentlichen Kassen und Aemtern behandelt werden, Zur Erleichterung der Bewohncr des krafauer Gebietes wird jedoch gestattet, daß die in dem Ausweise B. ver- zeichneten russischen, polnischen, preußischen, sächsischen und holländischen Münzen, welche bisher daselöst gesezlichen Um!auf haiten, noch bis legten Dezember 41847 bei den öffemlichen Kassen und Aemtern und zwar zu jenem Preise angenommen werden, welchen die dem Ausweise beigefügte Kolonne „Ein{ösungswerth in Convcutions - Münze“ ersichilih macht, Vom 1, Januar 1848 an fönnen die in dem Aus- weije B. enthaltenen Münzen, gleich allen anderen fremden Geldsorten, nur noch bci dem Kaiserl. Kön:gl. Landmünz Prebir-, dann Gold- und Sil- ber-Einlösungs- und Filial Punzirungs-Am!c zu Lemberg, so wie bei den übrigen Münz- und Einlösungs-Aemtern der Monarchie, um dien inneren Metallwerth eingelöst werden, Bei dcn in dem Ausweise À\ aufgenomme- nen Geldsorten 1st der Grundsay zu beachten, daß die nicht volwichtigen Goldmünzen, dann alle beschädigten, beschnittenen, durhlöcheiten, sehr ab- genußten oder im Gepräge schr unkenntlihcn Gold- und Silbermünzen bei den öffentlihen Kasscu in Zahlungen als Münze gar nicht, sondern nur den Gold- und Silber - Einlösungs - Acmtern als Material angeuom- men und systemmäßig eingelöst werdcn, Krakau, 21, Januar 1847, Moriz Graf Dey m, Kaiserl, Kouigl, Hof-Commijsair.

Hier folgen dann dic angeführten zwei Ausweise über die österrcichi- chen uud fremden Münzen und Geldwerthe.

2) Das mittelst Allerhöchsten Paten!s «om 27, Januar 1840 in Ga- lizien eingeführte Gescy in Betreff der Bemessung und Erhebung der Ver- brauchs-Abgabe, die mittelst des Stempcls von Spielkarten, Kalendern und Zeitungen zu entrichten ist, soll vom 1. F:bruar 1847 an auch im frafauer Gebicte provisorish in ?!uwendung kommcu, Exemplare dicses Gesebes be- finden sich bei den K. K. Gefällsämtern und bei der K. K. Kameral -Be- zirks-Verwaltung in Krakau, wo Jedem die Einsicht freisteht, Auszugswcise wird Folgendes bemerkt: 1) Spielkarten, wclche zum Gebrauche bcstimnt sind, unterliegen dem Stempel. Die Stempelgebühr beträgt bei Taroc- Karten 20 Kreuzer C. M,., bei uunplanirten sogenannten Bauernkarten 6 Kreuzer C. M., bei Spielkarten jeder anderen Art 15 Kreuzer C, M. für jedes Spiel. 2) Alle zum Gebrauch bestimmte Kalender, sie mögen für sih bestehen oder anderen Werken beigefügt scin, unterliegen dem Stem- pel, Die Stempelgebühr beträgt bei allen Kalendern ohne Unterschied 3 Kreuzer für das Stück, 3) Alle im Julande aufgelegten oder zum Ge- brauch aus dem Auëlande eingebrachten Zeitschriften, welche die politische Tagesgeschichte enthalten ( Zeitungen), unterliegen dem Stempel, Die Stempelgebühr beträgt bei allen Zeitungen, ohne Unterschied des Umfangs dersclben und der darin enthaltencn eigentlichen politischen Notizen, 2 Kreu- zer für cine ausländische und 1 Kreuzer für eine inländische Zcitung. Vom 1, Februar an müssen die zum Gebrauch bestimmten Kalender und Zei- tungen und vom 20, Februar an die Spielkarten gestempelt sein, Bei Ucbeitietungen dieses Gesches soll das Strafgeseß über Gefälls-Ueber- tretungen, sowohl hinsichtlich der Strafen, als rückchtlich des zu beobach- tenden Verfahrens, die volle Anwendung sinden, Wegen Stempelung von Zeitungen und Kalendern is sich an das hiesige K, K. Haupt - Zollamt zu wenden, Für Karten, da eine Karten - Fabrik hier nicht bestebt, wird hier- orts feine Stempelpresse gehalten. Krakau, 23, Jauuar 1847, Moriz Graf Dey m, i 3) Von dem Tage der Einbezichung des frafauer Gebiets in den österreichishen Zoll-Ve:band, nämlich vom 29, Januar 1847 an, würd die zollfreic Einfuhr vou Weizen, Roggen, Gerste und Hafer aus dem Aus- lande über die neue, das krakauer Gebiet gegen Preußen und Polen be- gränzende Zolllinie bis auf Weitcres provisorisch bewilligt, Weiches zur allgemeinen Kenntniß hiermit bekannt gemacht wird. Krafau, 18, Januar 1847, Moriz Graf Dey,

Frank i Paris, 24, Jau. Gestern Abend nahm der König die Adresse

nichts lebhaster, als daß Wir diesen \chweren Verlust auf die zweckmäßigste

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Herr Beyrich spra von einigen Veisteine [ on Herr Ehrenberg in den fu tigen Schi erngen, woe von L db Eda ausglcader en Tupserhai igen Schicfern des Roth Liegenden in Böh-

exr Threnberg zeigte die von Prof. Goeppert in Breslau ein- gesnodie „Probe einer Ueberwallung eines Waisitanvensiamimes, dieselbe, Res O pn D der Wissenschaften zum Grunde

a ra Uver die von Herrn Robert S . burgf En G ur Untersuchung eingesandte Gebirgsmasse uns Vis: E -- rer B die erste, und zeigte Zeichnungen der Form. y

ph Eulen eine Reihe von Quarz-Krystallen, welche theils many ele nur untergeorduet seltene Flächen zeigen, die sowohl soise angedóren. g der gewöhnlichen Pyramidenkanten, als auch der End-

unter sprah über die im Holzringe der alt ze vo a Entwickelung der diesjährigen Pflanze On BetGat So. 1 - |

Hexr Cabanis über die rihtige Deutung des anomal i und der seruellen Färbungsverschiedenheit bie amerifanifchen Seladere dex Psarinen in Bezug auf fritishe Sichiung der zu derselben gehörigen Arten. Die bisher bei einigen en beobahtete eigenihümlih verfümmerte Flügelfeder is eine nur den alten Männchen allein zukommende Eigenthüm- lichfeit. Die Färbung der Weibchen if in der Regel sehr abweichend, und däufig ershcinen ganz andere Farben, als bei den Männchen, Altera- oder Geschlehtsverschiedenheit derselben Art sind oft als spe:ifische Kenn- zeichen beirachtet worden. Auf alles dieses achtend, läßt si die in neueren Werfen (Gray genera of birds XXVH) auf 44 angegebene Zahl der Ar- tes, nah Ausscheidung mehrerer, hierher gar nicht gehörigen, auf 13 wirk- lich begründete zurüführen.

Zur italienischen Literatur. Dante und Ariosto. I. (Sehluß. Vergl. Nr. 28 der Allg. Pr. Ztg.)

Durch den mehrgenannien Vicomte Colomb de Batínes und den fessor Atio Vannucci (einem eifrigen und talentvollen Mitarbeiter

der Pairs-Kammer entgegen und antwortete darauf: „Jch bin sehr

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gut und lebendig geschriebenen florentinishen Geschichte für die Jugend, von der bis jegt nur der Anfang in Lambruschini's leider unterbrocener Guida dell? Educatore ersicn) if ein anderes Unternehmen angeregt wor- den, welhes von Juteresse z1i werden verspricht: eine Samml::ng von Studj inediti su Dante oder cin Archivio Dantesco, Sowohl neue Ori- ginal- und aus anderen Sprachen übersegte Artikel, fritishe Analysen u, st, w,, wie in Handschriften befindliche Erläuterungen und Bereicherungen der Dante-Literatur sollen in dieser Sammlung Play finden, was für die Freunde dieser Forschungen uamentlih im Auslande erfreulich wäre, falls es besonders der zabllojea Zersplitterung in Broschüren ein Ende machte, die man sich oft so {wer vershaft. Der erste Band is (Florenz 1846) eischienen, Ein Aufsaß von Colomb: „Del Comwento su la Divina Comedia ap- pellato POttimo e di quello attribuito a Jacopo della Lana; flatti e congetture scritte al Sig. Scymour kirkup (S, 131 158), hat ein so eben unter folgendem Titel erschienenes Schristchen veranlaßt: „Quando e da chi siía composto l’Ottimo Co- mento a Dante. Lettera al Sign, Seymour Kirkup pittore Inglese a Firenze di Carlo VWVitte. Colla giunta di alcuni supplimenti alla Bibliografía Dantesca del Sign, Visconte Colomb de Batines.” (Leipzig, J. A. Barth. 1847, 52 S. 8.) Das Aiter der Dante - Kommentare ist mehrfah in Untersuhung gezogen worden: dasselbe genau zu kennen, is wirklich insofern wichtig, als n1r daraus die Priorität der Erkläruugen , so wie deren Zusammenhang mit der Lebenszeit des Dichters hervorgeht, Sonst is freilich diese Untersuchung mehr von antiquarischem als sonstigem Belang, wie es denn auch mit den erwähnten beiden Aufsägen der Fall ist, welche übrigens die Daniofili vielfach interessiren werden. Man glaubt es kaum, wie verwickelt manche der hier in Betracht kommenden Fragen sind, und wie weder die verschicdenen und von einander abweichenden Hand- schristen, noch die alten Drucke, in welchen die Kommentare zum Theil un- ter unrichtigen Namen vorkommen, entscheidende Auskunft geben. Jn das Detail einzugehen, erlauben Zweck und Umfang dieser Anzeige nicht. Nur auf die Haupt-Resultate aufmerksam zu machen, bemerke ih, daß Colomb de Batines zu dem Schlusse kommt, daß der in der Vindeliniana (Ven. 1477) und in der schon genannten Nidobeatina gedruckie, in jenec dem Benvenuto da Juola guge hriebene, ín dieser mit allerhand Zusäyßen ver- schene Kommentar der des Bolognesers Jacopo della Lana , mit dem auf Veranlassung des Erzbischoss Giovanni Visconti angefertigten gleich- lautend und vor 1348 enistanden sei (nah Witte in den Wiener Jahr-

an dem Vieufseuzschen Archivio storico Lialiano pnd Verfasser einer schr

büchern d, Lit, 4828, Bd, XLIV. 1—43,, schon vor 1328); daß endlich

-—at von den Gefühlen, welche Mir die Pairs-Kammer für Meine öhne und Mich ausdrückt, Jch danke ihr besonders für die Mit- wirkung, welche sie stets Meiner Regierung gewährt, und für den Beistand, den sie ihr leiht, um Frankreich die Bortheile zu sichern, die es genießt und deren erste Bedingung die Aufre{chthaltung der Ord- nung ist. Die Leiden, welhe auf einigen Theilen unserer Bevölke- rung lasten, betrüben Mich tief. Unsere Bemühungen, diesen Druck zu erleihtern und seine Dauer abzukürzen, werden bei Jhnen auch ferner Unterstüßung finden, und Jh gebe Jhnen geru Mein Ver- trauen fund, daß, troß dieser empfindlichen Prüfungen, die Wohlfahrt Frankreichs, der Gegenstand all? unserer Wünsche, jenen fortschreiten- den Gang zu nehmen fortfahren wird, zu welchem mit Jhnen Mir Glück wünshen zu können, für Mich so ersreulich ist.“

Der König hat die Verordnung unterzeichnet, durch welhe Herr Forth-Rouen zu seinem Gesandten und Geschäftsträger in China er= nannt wird. Herr Forth-Rouen wird seinen Aufenthait in Kanton nehmen,

Jm Budget der auswärtigen Angelegenheiten gaben in den Büreaus der Deputirten - Kammer besonders Herrn Guizot's Ansähe für Reisekosten und Missionen, die neben dem Ansaß für geheime Ausgaben stehen, Veranlassung zu Bemerkungen. Der Aufwand für die spanischen Heirathen wurde oielfah angegriffen ; 20,000 Fr. für ein am Cap zu errihtendes Konsulat faud mehr Beistimmung. Sonst war man gegen die vorgeschlagene Vermehrung der Konsular-Ageuteu, weil Sinekuren damit gegründet würden,

Die Partei, die unter der Leitung der Herren Billault und Dufaure sich von dem linker Centrum und Herrn Thiers getrennt, hat den Courrier français zu ihrem Organ erwählt.

Aus dem Departement de l’Judre, wo die Unruhen über die Brodtheuerung herrschen, werden die Nachrichten, in Folge der An=- wesenheit der Truppen daselbst, immer beruhigender. Die Ausre- gung in Chatcauroux und in der Umgegend dieser Stadt hat be= reits aufg: hört. Die mobilen Kolonuen nehmen auf dem platten Lande zahlreiche Verhastungen vor, Die Ruhestörer werden überall thätig verjolgt.

Der Courrier français behauptet, unter den von Herrn Guizot nicht vorgelegten Dokumenten in Betreff Krakau's befinde sich eine wichtige Note des Fürsten Metternich an oen Grafen Flahault, worin Oesterreih darauf Bezug genommen, daß es gelegentlich der frafauer Revolution auf den Einverleibungoplau hingedeutet, indem dies das einzige Mittel sei, der Wiederkehr ähulicher Unordnungen für die Zukunft vorzubeugen, und daß Herr Guizot damals keine Einwendung tawicder erhoben habe.

Herr Leverrier hat vom Kaiser von Rußland den Si. Stanis- lauê-Orden 2ter Klasse erhalten.

Die Reformec erzählt, die pariser Bank habe vor einigen Ta- gen in einem refommandirten Briefe Renteu - Coupons im Betrage von 3 Millionen nah London gesandt, der Brief sei aber niht an- gekommen, und man sei jeßt mit der Untersuchung des Verlustes be= schäftigt.

= Paris, 24, Jan, Die Deputirten-Kammer hat si beute in ihren Büreaus versammelt zur Fortseßung der vorläusigen Besprechung des Budgets für 1848. Ju allen Büreaus sprach man sich für den Grundsaß aus, jedes Verlangen von Kredit-Erhöhungen ohne Gnade zu verwerfen. So erging es dem Antrag des Ministe- riums des Jnnern auf eine Kredit - Erhöhung von 23,000 Zkr. mit welcher die Zahl der Unterpräfekturen zweiter Klasse auf 13 erhöht werden solltez so die 100,000 Fr., die für das Theater franais mehr verlangt werden gegen das vorige Jahr, Jm Allgemeinen er= flärte man si lebhaft gegen Vermehrung des Personals der Vüni- sterien. Mehrere Mitglieder beantragten, man solle jeden Monat die Ziffer der schwebenden Schuld dem Publikum mittheilen. Jn Betreff des Budgets der öffentlichen Arbeiten beklagte man sich über die Länge des Reglements für den Betrieb der Eisenbahnen und über die Nachlässigkeit, welhe die Agenten der Behörde in Erla¿gung des Vollzugs desselben sich zu Schulden kommen ließen, Lik Adreß= Kommission ist für morgen zusammenberufen, um den Entwurf des Berichterstatters zu vernehmen, Die Debatte in der Kammer selbst wird am Donnrrstag beginnen,

Großbritanien und Irland.

Unterhaus. Sihung vom 21. Januar. Wie schon furz erwähnt, brachte heute Lord John Russell seinen Antrag we=- gen Suspendirung der GBetraide-Geseße vor das Haus uud motivirte denselben im Wesentlichen folgendermaßen : |

Jch werde in der Eniwickclung der Gründe, welhe mich ver: nlassen, bei dem Hause die Suspezdirung der Getraide-Gesehe zu beantragen, kurz scin fönnen und bemerke nur im voraus, daß dieselben Gründe mit gleicher Kraft für die Suspendirung der Navigations-Geseßze |pre- hen, Zu Ende der leytjährigen Aerndte meldeten die Berichte, daß der Weizencrtrag bei weitem nicht dem einer Durchschniits- Aerndte gleichkom-

men, und daß Gerste und Hafer einen sehr beirächt!'ichen Mindecertrag in

dieser Kommentar sowohl von dem sogenanmiten Ottimo, wie von dem, Dante's andercm Sohne Jacopo zugeschriebenen, welcher durch Jacopo Ferrari von Neggio herausgegeben werden soll, verschiedez und âlt:x sei, als der Ottimo, der niht durchgängig Original, sondern unker Benußung schon vorhandener Erläuterungen entstanden, während Torri, der Herx- ausgeber desselben, ihn au jcyt noch für den ältesten aller vor- handenen Kommentare erklärt, Ju diesen Punkten stimmt Witte mit C. de B, überein: aber gegen dessen Behauptung, daß der Ottimo nah 41351 geshricben sci und von verschiedenen Handen herrühre, unternimmt er eine sehr geschilie Bewiisführung, aus dcr, wie mir scheint, mit ziemlicher Gewißheit hervorgeht, daß die Entstehuag in die Jahre 1333 bis 34 zu segen is, und daß die Hindeutungeu auf spätere Zeit.n lediglich von Zusäßen herrühren, Die Beweise selbft, aus den Angab.n des Kom- mentarè hergenommen, möge man in jeiner Strift nachlesen, welche für die zuerst von dem gelehrten L, Mehus un die Mitte des vorigen Jahr- hunderts angeregte, von C. de B. ausgeführte Ansicht, daß Andrea Laucia, florentinisher Notar, der Verfasser je, 1n weiterem Umfange Gründe entwickelt, Aus eine auch a! ßerhalb des Kreiscs chronologiscyer Untersuchung sehr wichtige Stelle des Oittimo Comento darf ih hier noch aufmerfsam machen : es is die, wo der Erläuteier zu Hille Gej, X., 85 sagt: „Jch, der Schreiber, höite Dante bemerken , daß nicmals der Reim ihn veranlaßt habe, Anderes zu sagen, als seine Absichten gewesen: daß er aber oft und vielfach in seinen Reimen den Worten and-ren Sinn beige- legt, als sie bei den übrigen Autoren auszudrücken gewohnt feien,““ Auf S. 25—52 der Witteschen Schrist folge die bereits crwähnten Zu- säye und Berichtigungen zu der ersten Abtheilung der Bibliografia Dan- tesca. Die Genauigfeit und Zuverlässigkeit, weiche W, hier an den Tag legt, machen um so mehr den Wunsch rege, daß er eine in dies Fach ein- \clagende Arbeit, für welche er viele Jahre lang gesammelt und Vorstudien gemacht hat, eine Classification der Dante-Handschriften nach Familien, end- lich zum Abschlusse bringen und bekannt machen möge. Vor acht Jahren wies Cesare Balbo in seiner shönen Vita di Dante auf dies Unter- nehmen und dessen Verdienstlichkeit hin: Allen, die sih für solche Studien interessiren, würde es um so willkommener sein, da dem regellosen Herum- tasten unter Handschriften und Lesarten nur auf diese Weise ein Ziel ge- steckt werden könnte. Vielleicht findet sich gegenwärtig in Florenz Gelegen- heit, eine solche Arbeit zu drucken, falls. bei uns zu viele Schwierigkeiten sich in den Weg stellen sollten, Jn wie weit übrigens die zu erwartende zweite Abiheilung von Colomb de Batines, welche sich mit Kommen-

mehreren Theilen Englands liefern werden. Die größte Kalamität aber, die uns betroffen hat, ist die Vernichtung der Kartoffel - Aerndte ín Jrland und einem bedeutenden Theile von Schottland. Man hat den Ausfall in Irland auf mehr als drei Viertel des Gesammtbetrages geschäßt, ihn jedoch nicht genau berechnen können; in Schottland beträgt er gewiß mehr als die Hälfte. Dieser Ausfall hat natürlich dazu bcigetragen, die Preise der Lebensmittel sehr zu steigern, indeß haben doch im vorigen Jahre bedeutende Einfuhren von Getraide und Mehl aus dem Auslande und den britischen Besizungen stattgefunden. Diese Einfuhren belicfen sich auf 1,800,000 Quarters, Die Quantität ist groß, aber es verging längere Zeit, che sie zur Consumtion fam, wiewohl der niedrigere Getraide-Zoll von 4 Sh. pro Quarter bereits in Kraft war und jedenfalls dazu beige- tragen hat, cine noch größere Steigerung der Preise der Lebensmittel zu verhindern. Uebrigens war auch die Furcht vor Mangel noch keineswegcs aklgemein; die Getraidepreise in England waren im Oktober und Novemter v. J. nicht der Art, daß sie lebhaste Besorgnisse hätten einslößen können, wie denn in der ersten Woche des Oftobers der Durchschnittspreis von Weizen 54 Sh., in ter zweiten Woche 55 Sh. 10 Pce., in der dritten 59 Sh. 10 Pce., in der vierten 61 Sh. 9 Pce., in der ersten Woche des Novembers 61 Sh, 3 Pce. und in der vierten Woche 59 Sh. gewesen ist, Aus diescn Zahlen ergiebt sich eher cine Verminderung als eine Steigerung des Preises während der Monate Oktober und Novemberz seitdem aber ist allerdings eíne bedeutende Stcigerung eingetreten, und dieselbe ist um so bedrohlicher, da sie unmittelbar nach der Aerndte eintrat, Der Weizenpreis, der im August auf nicht mehr als 47 Sh. stand, ist am 16ten d, M. auf 70 Sh, 3 Pce, gestiegen, und diese Steigerung is selbst vielen im Ge- traidchandel beschäftigten Judividuen uneiwartet gekommen. Was Jrland und Schottland betrifft, so ist das übergroße Elend, welches dort herrscht, allgemein bckannt; alleiín an Kartoffeln beträgt der Ausfall in Jtland, zu Gelde angeschlagen, mindestens 12 Millionen Pfund, und ih trage kein Bedenken, zu erklären, daß eine Summe von 4 bis 5 Millionen Pfund zum Ankauf von Lebensmitteln verwendct werden muß, um wenigstens den lau- fendin Bedarf zu decken. Dabei is indeß nicht aus den Augen zu veilic- ren, daß diese Lebensmiitel nur -von gewissen Gegenden her uns zugeführt werden fönnen, Jn Frankreich, Deuschland und cinem großen Theile des westlichen Europa is die Aerndte unzureichend ausgefallen, Ju den meisten dieser Länder hat man Maßiegeln getroffen, um den Auëfall durch Frei- gebung der Getraide-Einfuhr zu deckcnz in anderen Ländern ist die Aus- suhr von Lebensmitteln verbotcn worden. So sind es denn nur zwei Punkte, von woher England cinc hinreichend große Quantität von Feld- srüchten crhalten zu können hoff:n darf, Der eine Punkt ist Odessa, von wo indeß {hon ein bedeutender Theil der Vorräthe in Folge der Freigebung der Einfuhr nach Frankreich crpedirt worden ist. Der Gesammt - Betrag dieser Sendungen wird auf 700,000 Quarters veranschlagt werden können, und weite'e Sendungen stehen zum Frühjahre bevor. Ju Amerika is die Aerndte der eincs guten Durchschnitts-Jahres gleichgekommeu, Der Weizen hat reichliven Ertrag geliefert und der Mais cinen größeren Ertrag als irgend ein vorhergehendes Jahr. Wir bedürfen in England der Zufuhr einer großen Quantität dieserGetraidegattungen,und dennoch haben Schisfe, welche mit Getraide und andereu Lebenëmittclu befrachtet waren, ihrer Flagge wegen in Liverpool und anderen Häfen abgewiesen werden müssen. Nun scheint cs mir aber bei dem gegenwärtigen Zustande des Landes nothwendig, jedes Hinderniß der Verproviant,rung des Landes durch den Ucberfluß der ande- ren Ländcr verschwinden zu machen, Während ciner karzen Zeit hatte sich das Verhältniß der Getraidepreise in England so gestellt, daß es vortheil- haft war, aus den östlichen Theilen des Landes Getraide nach Frankreich zu verschisfen, aber diese Verschiffungen hörten bald auf, da sich das Preis- verhältniß {nell zum Nachthcile Englands umwandelte. Als die Preise in Frankreich stiegen, stieg der Preis des bei uns unter Königlichem Schloß befindlihen Getraides um 1 Sh,, #9 daß dcr 4 Sh.-Zoll die Bestimnaiung vieler Ladungen verändern mußte, Angenommen z. B., der Preis in Lon- don sei 62Sh. und in Havre 59 Sh., so würde die Einfuhr vortheilhafter in Havre als in Londou sein, wo der Zoll den Netto Preis auf 58- Sh, reduziren würde, Es dürfte nun freilich unmöglih sein, anzugeben, eine wie große Quantität von Getraide man zur Einfuhr zu er- warten haben werde, wenn der 4 Sh.-Zoll aufgehoben wird, jedenfalls wird dadurch aber cine Vermehrung der Lebensmittel-Zufuhren herbeigeführt wer- den, und die Legislatur kann daher die Ecwägung der Sache nicht von der Haud weisen, Um nun die Einfuhr fremden Getraides möglichst zu erleich- tern, schlagen wir vor, die Getraidezölle bis zum 1. September d. J. aufzuheben; dem Parlamente bleibt es aber vorbehalten, ob es dicse Suspension verlängern oder das bestehende Geseß wieder einführen will; in gleiher Weise werden wir mit deu Schifffahrtsge- seßen verfahren. Jch glaube, daß keine Paitei in diesem Hause sich unserem Vorhaben widerseßen wird, Die Vertheidiger der Getraidegeseßc selbst haben niemals bcfürchtet, daß die Suependirung dersciben in gewich- tigen Fällen nicht zulässig sei, wie denu auch diese Geseze in den Jahren 1756, 1766, 1790, 1791 und 1800 wirklih suspendirt worden sind, obgleich die Negierung selbs damals dem Svstem der Schußzzölle huldigte. Was diejenigen betrifft, welche jeder Beschränkung der Einfuhr eutgegen sind, so fönnen dieselben natürlich um so weniger behaupten, dvaß die bestehenden Getraidegeseße der gegenwärtigen Noth nicht weichen müssen, und das manu ihr vorgeschriebenes Erlöschen am 1. Februar 1849 abzuwarten habe, Herr Bankes, der Pretectionisten - Partei angehörend, erklärte sofort seine Zustimmung zu dem ministeriellen Antrage, ba er den gegenwärtigen Umständen vollkommen angemessen sei. Er tadelte indeß, daß das Ministerium mit Suêpendirung dex Getraide - und Schifffahrts - Beseße so lange gewartet habe, und versprah si wenig Vortheil von der Maßregel, da der Verzug die verfügbaren

tatoren und Codices befassen soll, mit W's Plan zusammeutrift, ist mir nicht bckannt, j .

zu Anfang unseres Jahrhunderts (jagt Cesare Balbo, nachdem cr die wechselnden Schifsale des Dante-Siudiums vor und nah der Erfin- dung der Buchdruckerkunst in heredten Worten geschildert) äußerte A lfieri, cs gebe vielleicht nicht dreißig Personen in Jtalien, welche die Göttliche

Kon ödie wahrhaft gelesen hätten, Wie hat das sich geändert! Und wie sind in der neuesten Zeit Schriften auf Schriften erschienen, welche das Theologische, Philosophische, Allegorische, Historische in der Komödie erläu- tern, viel Unnüßes darunter, selb\t Absurdes, wobei die Allegorie des Gz- dicht s geradesweges zu Tode gehczt und auch der cifrigste und ausdauerndste Forscher ganz abgemaitct worden ist doch auch viel Gutes, Tüchtiges und Geiitceiches, wodurch vas Verständniß wesentlih gefördeit ward, Eine fri- tis: Bibliographie dieser täglih sich mehrenden Arbeiten, über welihe Witte, Blanc und Andere an verschiedenen Orten, aber natü:lich immcr nur Einzelnes berührend, gesprochen haben, wäre ein dankcnswerther Bei- trag zur Literärgeschichte, Und bem großen Gedichte nichi allein, auch den anderen Sriften is von vielen Seiten her Sorgfalt zugewandt worden, Darüber deufe ih in einem zweiten Artifel zu berichten, R t.

Zur Geschichte der dramatischen Literatur.

Theater und Kirche in ihrem gegenseitigen Verhält=- E V NAFO dargestellt von Dr. S. Alt. Berlin

Das vorliegende Werk enthält eine Zusammenstellung aus historischen und theoretishen Büchern über die dramatische Kunst u'd erspart scinem Besißer manchen Gang auf die Bibliothek, Nicht Jeder wird cinen so reichen Apparat zur Hand haben und \sich gern manche interessante Details auf be- queme Weise zuführen lassen, Wie auf einer Flaggenkarte aller Nationen, stehen hier Nachrichten über das griechishe, indische, cinesishe, römische, das mittelalterliche und das neuere Theater neben einander, und exquisite Gai, Zeyen als Proben, die auf die Lektüre des Ganzen lüstern machen.

M er außer dem geschichtlihen Apparat will das Werk auch, wie schon sein Títel zeigt, ein Prinzip ‘eruiren, welches das Verhäliniß der dramati- schen Kunst zu den jedesmaligen Neligionen ertlären sollz da aber weder alle S N dramatischen Versuche bis zur Form des Theaters, noch aus jede Religion es bis zur Gestaltung einer Kirche gebracht hat, das

esen der antiken Religion dem Begriff der Kirche sogar geradezu wider- spricht, so hätte der Titel des Werkes eher „die dramatische Kunst in

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Getraide - Vorräthe größtentheils {hon anderen Ländern zugeführt habe. Schließlih äußerte der Redner indeß einiges Bedenken über die Länge des in Vorschlag gebrachten Zeitraums der Suspendirung. Sir H. W. Barron stimmte dem ministeriellen Antrage voll- fommen bei. Herr Goulburn, der frühere Kanzler der Shah- Kammer, ebenfalls, jedoch mit dem Bemerken, daß die Maßnahme wirksamer gewesen sein würde, wenn man sie früher ergriffen hätte. Ju Betreff des ferneren Verfahrens mit den Navigations =- Geseßen behielt er sich seine Meinung vor, Der Kanzler der Schaß-Kammer, Sir Charles Wood, suchte hierauf die Minister gegen den Vor- wurf zu rechtfertigen, daß sie ihre Vorschläge zu lange verzögert haben. Jm Oktober v, J. sei der Bericht eingelaufen, daß in Nord=- Amerika große Getraide - Vorräthe vorhanden scien, und daß viele englishe Schiffe (in New-York und New-Orleans allein 66 Schiffe) im Begriff ehen, Getraide- Ladungen einzunehmen, Diefer Bericht habe das Ministerium getäuscht, tenn die Getraide-Einfuhr habe den dadur erregten Erwartungen nicht entsprochen. Darauf habe die Regierung ihre Aufmerksamkeit nah Ot isa und Galacz gclenkt, und er glaube, d1ß, sobald die Schifffahrt in diesen Häfen wieder offen sei, die dort liegenden Schiffe Getraide in bedeutenden Quan- titäten nah England verladen werden, sobald die Navigations- Geseße suspendirt sind. Zu bemerken sei übrigens, daß uo nicht ein einziges Korn Mais von der Aerndte des vorigen Jahres iu Eng=- land eingesührt sei, uud daß man daher jedenfalls auf baldige Ein-= suhr dieser Getraidegattung rechnen dürfe, sobald die Schifffahrts= Geseßze suspendirt seien. Um die Einfuhr von Getraide in Jrland zu fördern, habe sich die Regierung enthalten, selbst als Jmporteur aufzutreten z indes; habe sie doch für die am meisten darbenden west- lihen Bezirke Getraide in England gekauft, dabei aber Sorge getra= gen, daß die Einkäufe keine Preissteigerung zu Wege bringen konn- ten, indem sie stets dem Jmpuls, den der Markt bereits erhalten hatte, gesolzt sei. Die Regicrung habe Mais, Gerste, Reis und 200,000 Quarter verschiedener Getraidesorten gekauft; 3,700,000 Quarter Maismehl seien seit Einführung des neuen Getraidezolles eingeführt, und dies reiche hin, 84 Mill. Menschen 4 Monate zu ernähren. Dabei habe tie Privatspeculation mächtiger gewirkt, als alle Maßregeln der Regierung, Aus Jrland sind im vorigen Jahre 1,300,000 Quarter Getraide weniger in Eugland eingeführt worden, als im Jahre vorher, dage= gen hat sih die Einfuhr von England nach Jrland bedeuteud gestei= gert, Die Regieruag ließ selbst Getraide vermahlen, um es nach Zrland zu shicken, uud die Anzahl ihrer Mebldepots daselbst i} seit dem vorigen Jahre von 9 auf 26 in deu westlichen Bezirken gestie=- gen. Mau müsse aver, {loß der Schaßkanzler, mit Anlage solcher Depots sehr vorsichtig zu Werke gehen, denn sobald die Regierung einschreite, ermatteten die Bemühungen dez Privaten, und uicht selten diene deshalb die Eröffnung solcher Spricher mehr daz, das Elend zu verg:ößern als zu lindern. Nach dem Schayßkanzler nahmen noch cine Menge Redner das Wort, die indeß der Debatte kein Juteresse gbben. Herr Hume wurde von Lord J. Russell ermahnt, von sei= uer Opvosition gegen die Maßregel abzustehen, und Oberst Conolly und die Herren P, Scrope und Grattan beshwerten s über die Art der Getraide-Verthcilung in Jrlaid, Darauf drehte sich die Diskussion um die Frage, ob die Aufÿyebung der Navigations-Gescbe ganz oder theilweise eintreten solle, 0b nur zum Zweck der Korn= ladungen oder aller anderen Frahten. Der Schatzkanzler und später Lord John Russell erklärten hierauf, daß jedes Schiff, un= ter welcher Flagge cs sei, den aus Getraide bestehenden Theil seiner Ladung zollfrei in den englischen Häfen solle löschen dürfen, daß aber in Betreff der aus anderen Waaren bestehenden Fracht streng nah den Navigations-Geseben verfahren wer- den folle, ganz nah einem Präcedenzfalle im Jahre 41847, Die Herren Bright und Roebuck, so wie" andere Freunde der Handelsfreiheit, erklärten darauf die Maßregel für wenig heilsam, wogegen Lord George Bentinck, der neue Führer der Protectiouisten, sch der Navigations-Gesebe mit Eiser an- nahm und in prober Weise gegen die Korn-Spekulauten sich auslicß, die er nah dem Beispiel Shah Nadir?s „an den Beinen aufhängen lassen wollte, wenn er Premier-Minister wäre.“ Dieje Art von Re- den seßten den Lord dem Spotte der Herren Browen, Escott und auch Lord J. Russell?s aus. Zum Schluß wurde der Au- trag Lord Nussell's einstimmig augenomnmjenz das Haus ging in das beantragte Comité über, Herr Greene, der Vorsitende, brahte den Bericht der Resolutioncu in Betreff der Suspendirung der Kornzölle vor und eine Bill wurde sofort auf Grund derselben eingebraht, Ein Gleiches geshah mit dem auf die Navigations-Gesebße bezüglihen Theil des Antrags. Hierauf vertagte sich das Haus,

Jm Oberhause wurde dic Antwort der Königin auf die Adresse der Lords von Lord Fortescue verlesen, Sie ist, wie ge= wöhnlich, ganz furz und lautet: „Mylords! Jch danke Ew. Herr= lichkeiten für die Auskrücke Jhrer Loyalität gegen Peine Krone und

ihrem Verhältniß zur Religion“ lauten müssen, Der gegenwärtige muß auf die Vermuthuag führen, daß der Verfasser nur vom Mittelalter und der neueren Zeit handeln wolle. j Bie h Im Anfang isst den Völkern dic Religion Alles, und jeder Keim ciner späteren Entwickelung von ihr, als von ciner Hülle, eingeschlossen, Jn dieser kräftigen, ungebrochencn, wenngleich für uns dunklen Zeit war Alles, was aus der geistigen Kraft der Völker unmittelbar hervorging, religiós, auch ihre Kunst; sic kannte gar keinen anderen Stoff, als deu religiösen, und cs währte lange, bis dicse Welt neben dem Göttlichen auftauchte und ihr eigencs Recht, zu sein, erlangte, Die Schcidung des Gött- lihen und Jrdischen, die Entstehung eins selbstständigen und auf unab- hängige Gestaltung dringenden Stoffes nehinen wir in vem Verlauf der antifen und der christlihen Zeit wahr, Das griechishe Drama {loß sich anfangs an den Kultus des Dionyjos au, und die Mystecien des Mittel- alters waren dramatisirte biblisce Geschichte; aus beiden Anfängen aber entwielte sich cine ihren Stoff aus der realen Welt \chöpfende Dich- uug, in der, wenn auch Goit selbst, so doch das Göttliche nicht fehlt z und sie, die ihre ecste Nahrung aus ver Wurzel der Religion gesogen, tricb jeyt ihren Wipfcl in divergirender Richtung aufwärts und cigene Wurzeln abwärts in den Boden shöner Wahrheit, Wer nunmehr die weitabstehen- den Kronen der ge1rennien Gewächse zusammenbinden will, der übt Zwang gegen das organish Geschiedene, denn die Natur will nicht nur geehrt sein,

: wo sie verbindct, sondern auh wo sie trenntz der vergißt, daß unser jebi-

ges Sein zwischen den Polen des Hötilichen und Menschlich.n ruht, und daß die rolle Kugcl des Lebens zerstört würde, wenn man beide Pole in Einen Punkt zusammendrücken wollte.

Dr. Alt sagt richtig, daß, wie die christliche Kirche, so auch das Thea- ¡cr, auf die Einheit des Göitlichen ¿nd Menschlichen basirt sei, Gewiß: die Vorstellung des Göitlichen kann vem endlichen Menschen nur werden, wenn er anthropomorphisirt, und das Menschlihe kann ihm nur Werth haben, wenn er es vergöttlicht, Wenn er aber mit dem Wunsche forisährt, daß „das gegenwärtige in der Kirche neu erwachte Leben sich auh dem Theater mittheilen möge‘‘, so kann das nur bedeuten, entweder, daß unsere Dramen wieder Mysterien, oder daß der religiöse Kampf unserer Tage auf die Bühne gebraht werden soll; Beides wäre so gottlos, als un- fünstlerish. Der Verfasser hat vielerlei gelernt, aber Eins vergessen, daß der eten Poesie jener fromme Wunsch nicht frommen, daß die gegen- wärtige Erregtheit sie nicht befruchten kann, Liebe und Zorn kann wohl eí- nen Vers, aber nit einen Dichter machen; hätte unsere Bühne nur reife, produktive Leute, welche die Welt kennen und nicht nah der Tantième ja-

gen, so wáre sie besorgt und aufgehoben,

Uebrigens aber begnügen wir uns, wenn sie der christlichen Wahrheit

Meine Person, und Sie mögen mit dem vollkommensten Vertrauen darauf renen, wie Jh sehnlichst dana verlange, Sie bei der Bes förderung der Wohlfahrt und des Glückes Meines Volkes zu allen Zeiten zu unterstüßen.“ Auf eine Anfrage Lord Brougham?'s, ob es wahr sei, daß die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika Ka=- lifornien von Mexiko gegen baare Zahlung oder auf Kredit anzukau- fen versucht haben, erwiederte der Marquis von Lansdowne, daß den Mexikanern von den Vereinigten Staaten allerdings ein solches Anerbieten gemacht worden sei; er wisse aber nicht, ob jene es an- genommen hätten. Das Haus vertagte sih darauf.

Sitzung vom 22. Jan. Die Sißung wurde mit der Ver- lesung der Antwort Jhrer Majestät der Königin auf die Adresse des Hauses eröffnet. Sodann ging man sogleich zur Tages - Ordnung über, welche die Berathung der von Lord John Russell auf Grund seines gestern angenommenen Antrags eingebrachten Bills zur Auf- bebung der Getraidezölle und der Schifffahrts-Gesebe besagte. Lord J, Russell hattte bereits angezeigt, daß er in heutiger Sibung dar- auf antragen werde, beide Bills noh heute alle Stadien durchlaufen zu lassen, so daß sie morgen {on dem Oberhause überwiesen werden sollen. Herr Mitchell stellte als Vertreter der Freunde des freien Handels das Amendement, daß allen Schiffen, welhe mit Ladung aus frcmden Häfen nah England kämen, die Aufhebung der Navi=- gationzgeseßx bis zum 1. September zu gute fommen solle; aber die bald darauf erfolgte Abstimmung ergab die Verwerfung dieses Amendements mit 50 gegen 188 Stimmen. Die Kornbill sowohl als die Schifffahrtsbill wurden sogleich zum zweiten- und drittenmal verlesen und passirten das Haus.

Der Kanzler der Shabßkammer legte darauf die Resolu- tionen wegen Zulassung des Zuckers in Brauereien und Brennereien vor u: d motivirte in längerer Rede die Nothwendigkeit der Maßre- gel. Dieselben wurden gleichfalls unter geringer Opposition des Lord George Bentink und Herrn Smith O'Brien, welcher für JFrland eine Entziehung des Getraides aus dem Mehrverbrauh der Brauereien fürchtete, angenommen und eine Bill darüber eingebracht. Eben so erhielt der Antrag Lord J. Russell?s zur Einseßung el- nes Spezial-Comité’s, um die Geseße über Heimatsberechtigung zu erwägen, die Genehmigung des Hauses, Es erfolgte hierauf die Vectagung.

London, 23. Jan. Eine Deputation der Mauritius-Gesell=- haft, den Vorsißer, das Parlaments - Mitglied P. Barclay, an der Spitze, hatte gestern, in Gegenwart des Grafen von Clarendon und des Kanzlers der Schaßkammer, eine Audienz bei Lord John Russell, um eine Denkschrist wegen unbeschränkter Zulassung von Zucker und Molassen in den Brauereien und Brennereien zu überreichen. Der Premier - Minister erklärte derselben, daß die betreffende Maßregel, näm!ich die Zulassung von verzolltem (duty paid) Zudcker, nit aber von Niolassen, zum Verbrauch in den Brauereien und Brennereien sofort zur Aut führung gebracht werden solle, daß die Regierung beab=- sichtige, die Yaßregel permanent zu machen, und daß er hoffe, die= selbe werde {hon am 1. Februar in Kraft treten können.

Zur Unterstüßung der Subscription für die nothleidende Bevöl= ferung Irlands und einiger Distrikte der shottishen Hochlande ist gestern der erwartete Brief der Königin an den Erzbischof von Can= terbury, als Lord Primas des Reichs, und zugleih an den Erzbischof von York erlassen worden. Die Königin beauftragt darin beide Er;- bishöfe, in allen Kirhspielen ihrer Sprengel die Aufforderung zu einer Sammlung milder Gaben von den Kanzeln verlesen und die Sammlung in der darauf folgenden Woche durch die Kirchen-Vorste= her und Ärmen-Aufseher vornehmen zu lassen. Die so gesammelten Summen sollen bei der Bank von England deponirt und von dieser zur Verwendung für die erwähnten milden Zwecke verabfolgt werden.

Der König von Hannover hat als Herzog von Cumberland und Kanzler der Universität Dublin 1000 Pfd, St. zur Unterstüßung der hülsöbedürftigen Jrländer eingesendet.

Pie Uecberlandpost, mit Nachrihten aus Bombay vom 15, De= zember, is über Marseille hier eingegangen, bringt aber nihts von Belang, Jm Pendschab war Alles ruhig, und das britische Heer staud im Begriff, Lahore zu verlassen; doch wollte es einige Tage= märshe vor der Hauptstadt Halt machen, um die Resultate seines Abzuges abzuwarten. Man will nämlich in Erfahrung gebracht ha- ben, daß der Radschah Lall-Singh mit dem kashmirshen Jnsurgenten= Häuptling Jmamuddin im Einverständniß gestanden habe, um Ghulahb- Singh an der Besißnahme seines neuen Gebiets zu verhindern.

Berichte aus Rio Janeiro sind vom 7ten und aus Pernambuco vom 24. Dezember hier eiugegangen. Eine so schnelle Ueberfahrt hat lange nicht stattgefunden. Politishes nihts von Bedeutung

X London, 22. Jan. Die Eröffnung des englishen Parla- ments hat hier sowohl, als auch außerhalb, eine ziemli bedeutende

so nahe stehen, als jene Dichter, von denen der cine der Uebel größtes die Zchuld, der andere den einen trüben Gast auf der dunklèn Erde nanute, der das „Stirb und werde“ nicht an si erfahren,

Dr, Alt gründet diese Ansicht, die sich übrigens nur auf S, 1 und S. 703 als rother Fleck zeigt, ohne als rother Faden sih durch das etwas laby- rinthische Buch zu ziehen, wie doch die Vorrede verheißt, er gründet sie auf den Sah, daß dramatische, wie bildende Kunst „bei den heidnischen Grie- hen, wie bei den Christen, ihren Grund in dem Glauben an einen Mitt- ler zwischen Gott und den Menschen hat““, und führt die bekannte Deutung an, die Schelling dem griehishen Dionysos gegeben hat. Aber es ist nicht wohlgethan, diese einzelne Deutung aus einem bisher wenig erkannten System, wo es von dem Geiste des Ganzen geiragen wird, herauszureisßen und unmittelbar auf die Geschichte zu appliziren, Es giebt tiessinnige Iahrheiten, die aber nicht rüsichtslos wie das shlechthin Richtige ange- wendet werden dürfen.

Au Schluß der Vorrede fragt Dr. Alt, ob sein Buch wohl zur Re- gencration des Theaters beitragen werde? „Wenn auch nur Einer oder der Andere, dem diese Schrift in die Hände kommt, sich dur den Anblick eines Thcatergebäudes daran erinnern läßt: auch dies Haus is auf dem Funda- ment des Glaubens an Christum, den Gottmenschen, erbaut, so glaube nit vergebens gearbeitet zu haben.“ Es giebt wohl Kirchen, die an Thea- ter crinnern, aber fein Theater, das an die Kirche erinnertz und tveun man cs neur1dings hier und da versucht hat, sie auf das Theater zu ee, so wendet sich der gesunde Sinn davon ab, wie von Allem, L innere Wahrheit fehlt. :

Preis T e oatiide, Seliidah

deivaia, 25, Jan, Die fürstlich Zablonowst Ge Se COEN zu o ra ür L 7 1847 folgende historische Prers da: ens Ermittelung der Wohnsize slawischer Bevölkerun Said und Nach= Fem land (dn Lncburgilaen Esdide heer Germanisrana, an Kas: ep E Sant Dée zur Bewerbung einzusendenden Abhand- Prei L drin deutscher, lateinischer oder französisher Sprache abzufassen, lungen as ili eschrieben, mit einem Motto verschen und von einein ver- müssen deu en Bealeitet scin, der unter demselben Motio den Namen und siegelten Ze R Verfassers enthält, Die ‘4 der Einsendung endigt mit dem: Monat November , J. Die Adresse ist an den Secretair der sellschaft, Herrn Professor Fechner, zu richten, |

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