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sie auf brei zurück, an deren Spie er den Prinzeit vot Sachsen - Koburg stellt, Man wird sagen, Lord Aberdeen deute in seiner Depesche an den spanischen Botschafter auf keine Aus schließung des Prínzen von Ko- Aber reden die Handlungen des englischen Ministers nicht lau- Vergißt man, daß Lord Aberdeen selbst der Erste war, der díe französische Regierung von den zu Gunsten des Prinzen von Koburg gemachten Eröffnungen in Kenntniß seßte; daß er es war, der Herrn Guizot von der Unterstüßung benachrihtigte, die Herr Bulwer dit- sen neuen Schritten gewährt, und von dem Tadel, den das englische Y E nisterium gegen seinen Agenten desha!b hatte ergehen lassen? Is es nic bekannt, daß Herr Bulwer darum seinc Entlassung einreichen zu mujsen glaubte? Was anders war der Sinn, die Bedeutung dieser freiwillig E der englishen Regierung gemachten Anzeige, als daß sie die arvtarade is Prinzen von Koburg als außerhalb des bedungenen Kreises liegead e p 4 tete? Wir gestehen, cs seßte uns höchlichst in Erstaunen, den Eifer zu jenen, N : mit Lord Palmerston in seinen anderen Depeschen darauf hinweist, daß Lord Aberdeen es gewesen, der Herrn Guizot jene Mittheilung gemacht. Als ob Herr Guizot im entferntesten die Neigung verspürt hätte, dies zu leugnen oder zu verhcimlichen, als ob es nicht im Gegentheil für ihn und seine Sache von Gewicht gewesen as E E e Jn? i ord ar es, der die französtsche Negie e nachrid- E La Und Lord Palmerßon stellt sich, als sähe er niht, daß diese einzige Thatsache seinem eigenen Benebmcn das Urtheil spricht, indem es ein unwiderleglicher Beweis ift, daß gegen den Prinzen von Koburg eben so wohl ein Vorbehalt bestand, wie gegen eincn der Söhne des Königs der Franzosen, und daß Lord Aberdeen die Poiitik des herzlichen Einverständnisses loyal ausführte, was scin Nachfolger nicht
burg hin. ter als seine Sprache?
tigte, was iu Madrid geschmiedet wurde,
thun wollte?“
Aus Chateauroux wird unterm 19ten, also zwei Tage später als die leßten Nachrichten, gemeldet, daß die von Tours abgegangenen den Truppen zu Busançais, dem Mittelpunkt des Bezirks von Cvateau- | sel nach den roux, des Haupt-Schauplabes der Unruhen, eingetroffen waren. Es war die höchste Zeit, daß die bewaffnete Gewalt einschritt, denn es Zu Bellabre, im Be-= zirk du Blanc, wurde Herr Robin- Taillaut, einer der angesehensten Einwohner und chemaliger Maire der Gemeinde, am Abend des 17ten Er hatte eine von seiner Aerndte her- rührende Getraideladung auf einen der Märkte des Landes geschickt und am folgenden Sonntag den ganzen Tag über selbst Getraide un- ter die Einwohner von Bellabre vertheilen lassen, und als er Abends nah Hause zurückehrte, wurde er von einem Flintenschuß zu Boden Troß aller in blinder Wuth schon verübten Exzesse schien dieser Mord doch ganz unerklärlich. Die Werkstätte der Linneu-Com- pagnie zu Blanc für Segeltuchweberei ist mit Plünderung bedroht, weil die Ruhestörer darüber ergrimmt sind, daß die dort beschäf sich ihnen uicht anschließen, sondern Nach Ankunft der Truppen zu Busançais hat auch die National-Garde daselbst ibv;ren Dienst Der Kriegs - Minister hat so eben einer seiner
hatte so eben ein zweiter Mord stattgefunden,
das Opfer dieser Aufregung.
gestreckt.
tigten zahlreihen Arbeiter die Ordnung aufrecht zu halten suchen.
wieder angetreten,
C
Ordonnanz-Offiziere, den Oberst-Lieutenant LHeureux, nach den Cen- tral-Departements abgesandt, um ihm über dic dortigen Zustände und über die nöthigen Truppen-Verstärkungen zu berichten. Auch hat das zu Beauvais stehende 13te reitende Jäger - Regiment den !
überliefert.
Sparkasse und von sind, Das Gannerousche Handelsstand Provinzen zu
zu 100 Tagen.
STULiN „11. Zat.
nigreiche :
werden sollen,
120
Befehl erhalten, nach Chateauroux zu marschiren. des Débats glaubt indeß heute zu der Hoffnung berechtigt zu sein, daß die Unruhen sich ihrem Ende näherten, und daß es bald die völlige Herstellung der Ordnung werde anzeigen können. Zu Angers haben Arbeiter aus eigenem Antrieb drei Jndividuen, die von Chateau- gontier kamen und die Gemüther aufreizen wollten, der Polizei
_ Man spricht davon, daß die Bank von Frankrei, wenu die jebige Krisis no länger fortdauern sollte, über zwei andere Maßregeln be- rathen würde, nämlich 1) die Beschränkung der Disfontirungen, entweder durch Verkürzung der Fristen, also etwa durch Zurückweisung von Papieren, die über zwei Monate zu laufen hätten, oder dur Einschränkung der täglichea Diskontirungs - Summe. 2) Verkauf der der Staatspapiere, in denen sie fast ihr ganzes auf 67 Millionen Fr, sich belaufendes Kapital angelegt hat. Beide Vorschläge werden vom Constitutionnel sehr entschieden bekämpft, der erstere als gefähr= lich für den Kredit der Bank selbst, als cine Erschütterung des öffent- lichen Vertrauens und als eine Ungerechtigkeit gegen die Handelewelt ; der l: tere, weil diese Ucbershüttung des pariser Geldmarktes mit eiuer solchen Menge von Staatspapieren, und wenn 2s auch allmälig und jecesmal nur in fleinen Quantitäten geshähe, der Kontrahiruug einer Anleihe von 60 Millionen gleihkommen würde. der Bank von Frankreich is in den beiden lebten Tagen wicder um 2 Millionen Fr. verringert worden, in Folge von Rückzahlungen der Diskontirungen, die Banquierhaus hat ein erlassen, worín es 6 pCt. und 59 Tage und zu 6 pCt. mit * Kommissiou für die längeren Verfall- zeiten disfontirez deu Diskonto für Paris bestimmt es auf 6 pCt. für fuyze Sicht und auf 6 pCt, mit 7 Kommission für Wechsel bis
Wie verlautet, foll eine Kommission zur Prüfung einer Reform des See-Strafgeseßbuchs ernannt und den Kammern im Laufe dieser Session ein Geseß-Entwurf zu diesem Zweck vorgelegt werden,
Elsoubnen.
: | 5 Die Gazzetta Picmoutese enthält foigenden UArtifel über den Stand der Eisenbahn - Aibeiten im Küo
„Wiewohl die Vorarbeiten zur Errichtung von Eisenbahnen in unserem Vaterlande von einer durch Königliche Privilegien dazu autorisirten P:iívat- Gesell-baft shon im September 1840 begonnen wurden, so ist das Werk dennoch erst dann in das Leben getreten, nachdem Se. Majestät, nah Er- wägung der Schwieriokciten des Unternehmens und von höheren Nücfsichten dazu bewogen, mittelst Erlaß vom 13. Februar 1815 befohlen hatten, daß die Schienenwege von Gen1a nah Turin, nach dem Lago Maggiore 1 nd nach der lombardischen (Gränze auf Kosten des Königlichen Acrars errichtet
Das Journal
verpachtet,
genu worden.
Nothwendigkeit, Die Reserve
zahlreiher als je Cirkular an es Wech-
erklärt, daß « Kommission auf
gemauert.
ersprießlich is.
Nachdem die Vorarbeiten zu dicsen Bahnlinien von Sciten der |
nern ein aus Verwaltun
zelne Arbeiten in Pacht
Giovi-Hügel, dessen ticsste
Nuinen der ehemaligen Stadi Libarna, von 120,000 Metcrn, Die Gesammtauslage hierfür beläuft sich, nach Ab- zielten Konkurrenz - Nachlässe , auf 14,900,000 Lire, Die Aufdämmungen, Abgrabungen, Viadukte, W gen dabei zu bewersstelligen, macht dicsen Bau zu einem
zug der daran er
und Uebe:brúuckan sehr schwierigen.
Der bci Moncaliere îm Bau begriffene Viadukt von 25 Bogen, de- ren jeder über 25 Fuß hochz jener bei Stencvasso wird 5 deren jeder von einer Höhe von ctwa 60 Fuß.
Das häufige Vorkommen der Gewässer machte aud den Bau von ver- schiedenen Brücken nothwendig. Die bedeutendsten davon auf der turíner Linie sind: die Po-Brücke bei Moncal'eri mit 7 Bogen von je 70 Fast im Lichten; jene über den Tanaro bei Alexandrien mit 15 Bo Metern Schne; und jener über die Bormida unweit 9 Bogen von je 47 Fuß Oeffn!ng crhalten wird,
Diese sämmtlichen Werke sind mit Zi gcln urd gcehauenem Gestein
Staais - Jngenieure mit Eifer betriebe, vot der Staats - Verwaltung aus der Reserve-Kasse ein Kapital von 15 Millionen piemontesische Lire hierzu angewiesen uad unter dem Vorsize des ersten Staats - Secxctairs des Jn- | gs- und technischen Jndividuen bestehendes Conseil errichtet worden, hat man schon im leytverflossenen Herbste angefangen, ein- t zu überlassen, und es is gegenwärtig der Bau der gesammten Linie zwischen Turin und Serravalle, so wie die Herstellung von drei Tunnels zwishen Serravalle und Genua, darunter der größcre am Durchbrüche hon über 300 Fuß vorgerückt sind,
Auf der Linie von Alexandrien
Folgendes sind die Einzelnheiten der bercits verpachteten Bauwerke : Die vollständig iîn Bau übergebene Linie von Turin bis zu den jenseits Seri:avalle, in ciner Länge
Unter den bereits genchmigten Werken wird aber das ansch"lichste und folossalste die Brücke bei Valcuza werden, wo.u die Materialien hon her- beigeschaffflff werden, um ohne Verzug zum Baue zu schreiten. Diesclbe wird 420 Meter lang sein und 21 Bogen von je 20 Metern Höhe crhal- ten, somit um fast zwei Drittheile größer werden, als jene über die Sesia bei Vercelli. Die Unkosten für den Bau diescs großen Werkes werden sich, mit Jubegriff der Accessorien, auf vierthalb Millionen bclaufen.
Damit übrigens längs den im Bau beg'iffenen Bahnstreckcn der Erd- und Materialien-Transport mit Vortheil gescvehen köune, so 1 der Bau von provisorischen Schierenwegen beschlossen und die Herbeisch dazu nothwendigen Schicnen uvd Polsterhölzer im Aufftricde worden. Eben so is die Herstellung eincs Theils des Unterlagshelzes für die Bahn d:1rch Verträge schon gesichert und die Licitation zur L bedeutender Eisenschienen-Particen im Zuge, während man mit dei der Kontrakte zur Anschaffung der erstcu Lokomotiv-Maschinen und der Berlinen und Waggons eben beschäftigt is,
Ungeachtet der Strenge der Jahreszcit haben die Bahn Arbciten keinen Tag geruht, was dem Unterhalte der Brod- und Arbeit sucheuden Klassen Bei der eben cingetretencn milderen W tterung hat sich die
Anzahl der Arbeiter noch vermehrt,“
Sekanntmaczungen.
[72] Oeffentliche Vorladung.
Nachdem über das Vermögen des hiesigen Kaufmanns Theodor Spehr der Konkurs eröffnct worden, so wer- den die unbekannten Gläubiger desselben hicrdurch auf- gefordert, ihre Ansprüche spätestens auf
ben 3. Mat c, Vormittàags 10 Uhr, in unserem Parteienzimmer vor dem Land- und Stadt- gerichtsrath Vietsch anzumelden und nachzuweisen, Wer sich bis zu oder in diesem Termíne nit meldet, wird mit allen Forderungen an die Masse ausgeschlossen und “ ihm deshalb gegen die übrigen Gläubiger cin ewiges Stillschweigen auferlegt, Zu Mandatarien werden die Justizräthe Haelshner und Robe hier vorgeschlagen, der Justiz-Kommissarius Menzel ist zum Kurator bestelit,
Hirschberg, den 15, Januar 1847,
Königliches Land- und Stadtgericht,
[71] Berat m Ung.
Das von der hiesigen Kommune zum bleibenden Ge- dächtniß der Kirchen-Neformation in der Stadt Berlin gestiftete Evangelishe Säkular-Stipendium joll vom 2. November 1847 ab anderwcitig auf 2 Jahre mit 300 Thlr, jährlich an einen im preußischen Staate geborenen oder zur Zeit sciner Bewerbung demselben angehörigen Kandidaten der evangelischen Theologie verlichen werden, der das triennium academicum be- reits absolvirt und die Universität von dem Tage der Meldung ab gerechnet nicht länger als seit 2 Jahren verlassen hat.
Derselbe muß neben einer gründlichen philosophischen und humanistischen Bildung cine vorzügliche theologische Ausbildung erworben haben und letztere durch ein Zeug- niß über die von ihm bestandene Prüfung pro licentia concionandi oder dur ein Zeugniß der hiesizen theo- logischen Fakultät, erstcre aber durch Erlangung des Dofktorgrades in der Philosophie bei der philojophischen Fakultät der hiesigen oder einer anderen inländischen Universität nachzuweisen vermögen, Hat der Kandidat die philosophische Doktorwürde noch nit rite erlangt, und sollte es beabsichtigt werden, ihm das Stipendium zu verleihen, so ist derselbe gehalten, zuvor die Promo- tion bei der hiesigen philosophishen Fakultät nachzusu- hen, welche si bereit erklärt hat, dicsem Kandidaten, wenn sie ihn der Promotion würdig befunden hat, dic Promotions - Gebühren zu erlassen. Auch is} der Sti- pendiat verpflichict, im Laufe der beiden Stipendien- jahre den Licentiatengrad in der Theologie bei der hie- sigen theologischen Fakultät zu erlangen, und hat sich auch diese bereit erflärt, dem Stipendiaten nach bestan- denem Examen den Licentiatengrad der Theologie ko- stenfrei zu ertheilen.
Indem wir im Uebrigen auf das durch Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 29. August 1841. genehmigte Sta- tut für dieses Stipendium verweisen, vom welchem Exem- plare in den Registraturen des Magistrats und der Stadtverordneten-Versammlung, so wie bei den Herren Dekanen der theologischen und philosophischen Fakultät und in der Registratur der Königlichen Universität hier- selbs, niedergelegt sind, fordern wir die Bewerber um dieses Stipendium auf, \ich spätestens bis zum legy- ten März 1847, unter Einreichung ihrer Zeugnisse, insbesondere 1) des Abiturienten-Prüfungs- Zeugnisses, 2) des Universitäts-Abgangs- Zeugnisses, 3) des Zeug- nisses über die bestandene Prüfung pro licentia con- ctionandi oder des §, 6, des Statuts sub 1, gedachten Zeugnisses der theologischen Fakultät der hiesigen Uni- versität, und 4) event. des Diploms über die von dem- Kandidaten bei ciner preußischen philosophischen Fakul- tät rite ertoorbene philosophishe Doktorwürde nebst ei- nem Exemplar der Dofktor-Dissertation, bei uns zu mel-
Allgemeiner Anzeiger.
den und ihre Meldungen in unserem Bürcau in dem Berlinischen Rathhause hierselb| abzugeben,
Berlin, den 2, November 1846,
Kuratorium des evangelischen Säkular-Stipendiums.
[56 b] Wera maun e.
Die General - Versammlung der Mitglieder der Ha- gelschaden-Versicherungs-Gesellschaft zu Erfurt wird den 4 Mint 4. d Ci Morgens 9 Uhx, in dem Freundschen Kaffechause hier- selbst abgehalten, was wir hiermit nach Vorschrift des §. 37. des Statuts zur öffentlichen Kenntniß bringen.
Erfmt, am 21. Januar 1847. Das Direktorium der Hagelschaden Versicherungs - Ge- - sellschaft daselbs. Steuber, S chmalfufi. [52 b] T E E Die Herren Actionairs der BRerlinischén Feuer- Versicherungs - Anstalt werden zu der auf Montag den 8. Februir c., Vormittags 11 Uhr, im Lokale der Anstalt, Spandauerstrasse No. 81, anberaumten statutenmäfssigen jährlichen General - Versammlung hiermit cingeladen. Berlin, den 25. Januar 1847. Die Direction der Berlinischen I" uer-Versticherungs- Ans!alt. VV. B rose. H. Hotho. H, Keibel. Brendel, L F. Meisnilzer 34 b] :
» 34 —- - D . .- s 0 Berlin - Anhaltische Eisenbahn. EYT r), Aus Nichtbeachtung i der Vorschrift aller Ei- senbahn-Bcet:iebs-Negle- ments, daß jedes Stück des Neisegepäcks mit dem Namen, besonders deut- lih aber mit der ß Bestimmungssta- tion versehen sein müsse, werden häufig Verwechselungen herbeigeführt, weld;e so- wohl den Reisenden, als den Bahnverwaltungen Un- annehmlichkeiten und Verluste verursachen. Um solche zu verhüten, wird hierdurch wiederlolent- lih auf obige Vorschrift aufmerksam gemacht, mit dem Bemerken, daß nicht ordnungsmäßig signirtes Gepäck zurückgewiesen werden fann. Berlin, den 15. Januar 1847. E Wee ton. v. Cronstein, Vorsigender, [27 b] ——
K. K. priv. Lombardisch - Ve- netianische eFerdinauds Z Eisen- bahn (Mailand-Venetianisd e).
Einzahlung.
Nach Jnhalt der Al- lerhöchsten Resolution v. 18. Januar 1846, welche in den öffentlichen Blät- tern von Venedig, Mai- land, Wien und Augs- y burg zur allgemeinen d Kenntniß gebracht wor- den, wird den Herren Actien - Besißern hiermit
(0X; A 12e A H IATRE
di - â e en h D N L
h dr A B
erinnert, daß sie am
314. Januar 1847,
bei Vermeidung des im §. 8. der gesellschaftlichen Sta- tuten angedrohten Verfalls, die an diesem Tage festge- sehte Rate von zwölf Prozent einzuzahlen haben.
Den Herren Actionairen steht frei, gleichzeitig auch die leßte Nate von zwölf pCt,, welche am 31. Juli 1847 verfällt, zu berichtigen,
Bei der Einzahlung werden jene vierprozentigen Zin- sen abgerechnet, welche auf die cingezahlten Beträge zu vergüten sind.
Die Einzahlungen der am 31. Januar 1847 fälligen Rate können crfolgen : z
in Vencbig in dem Bürcau des Ausschusses,
» Mailand in dem Aduministrations-Büreau der Ge-
fellschaft,
» Augsburg bei dem Herrn J, C. Baur,
» Wien bei den Herren Arn stein & Esfeles,
» Franlfurt a. M, bei den Herren M. A, v, Roth-
schild & Söhne,
» Leipzig bei den Herren Frege & Co,,
K) . _— . f r » Berlin bei den venen Hirschfeld ) x Da G ad X Wolff.
Die genannten Agentien sind be:ehtigt, den Herren Actionairen eiue entsprechende Provision zu berechnen, deren nähere Bestimmung später bekannt gemacht wer- den wird.
Die Original-Certififate müssen zum Behufe der Ein- zahlung in Begleitung zweier gleichlautender arithme- tisch geordneten Nummernlisten eingereiht werden,
Venedig, 28. Dezember 1846.
: Bom Ausschusse der Gescllschaft der K, K, priv, Lombard, - Venct, Ferdinands - Eiseubahn- Unternchmung.
Auf obige Kundmachung Bezug nehmend, kann die . , , I 4 Einzahling von 12 % auf die Actien der PIlai-
land-BVenelianischen Eiscnbahn mit L, 120 ab Zinsen » 28, 40 — — demnach L. 91, 60 Cts,
per Stück von heute ab Vis den 31 fien d.
Monats , Mittags 12 Uhr, zum à Vis1a Cours
auf Wien (3 L, = 1 Fl.) mit Hinzuziehung der vom Gesellschaf:s - Ausschusse sür die A zentien festgeschten Specsen ven 4 % der Einzahlungs- Nate, bei uns ge- leistet werden. Die von uns quíttirten Ac:ien werden den Besißern binnen kürzester Zeit wieder ausgehändigt,
Schematas zu den Verzeichnissen sind bei uns in Em- pfang zu nehmen.
Berlin, den 12. Januar 1847.
Hirschfeld & Wolff, Linden Nr. 27.
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Jn der Verlagshandlung von C, W. Leske in Darmstadt ist erschienen und durch alle Bucbhand- lungen zu beziehen, in Berlin durch die Buchhand-
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Herausgegeben von Bee C L Ko c, Secch ster Band. Zweites Heft, Gr. 8, Geh. 25 Sgr. Dieses Heft enthält 21 Rechtsfälle.
Die Agrar-Geseße des preu- ßischen Staats
nebst Ergänzungen und Erläuterungen, Zusammengestellt von J. Ko ch, Königl, Geh. Negierungs-Rathe. Supplement-Heft, Gr. 8. Geh. Preis 75 Sgr. Enthält sämmtliche Ergänzungen bis 1846 und ist für die Besißer aller 3 Auflagen des Hauptwerkes (25 Thlr.) gewiß unentbehrlich.
7 nah dem Lago Maggiore is der Bau über den Po unterhalb Valenza und eine Strecke der Bahn zwischen No- vara und Momo ín Pacht überlassen,
( 01 t Die Verpachtungs - Entwürfe über die anderen Streckcn der zwei Bahnlinien sind eb
en der Prüfung unterzo-
asserleitungen
Bogeu erhalten,
gea, von je 32 Ulessandrien, welche
affung der vcrpachtet
ieferung Abfassung
125
Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.
Greitag den 29 Januar.
fciileäa I n halt. Frankreich. Paris, Palmeistou's De n O C pesche an Bulwer.
Spanien. Schreiben qus Madrid, (Verhandlungen des Senats ;
f a1griffe gegen die Minisier; die Vermählung ; Vermischtes.) EEEIEN and, Schreiben aus München. (Colonisations - Projekt ; G ‘Fei ung einer Kolonie auf Candia; griechische Piraten ; Näuberbanden.) Urkei. Konstantinopel, Abreise Schekib Efendi's. — Ausschluß
en vom Caspishen Meere. — Deutsche Schifffahrt. ‘ifenbahnen, Wien. Die Eisenbahn vom Adriatischen Meere bis an die Nordsee.
Handels- und Börsen-Nachrichten. Screibeu aus A msterdam, (Börsen- und Marktbericht.) — Vergleichende U: bersicht der Durchschnitts- preise der vier Haupt - Getiaide - Arten und der Kartoffeln im preußischen Staate im Jahre 1846.
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Paris, 22. Jan. Die vielbesprohene Depesche Lord Palmer- ston’s an Herrn Bulwer, vom 19, Juli, lautet, wie folgt :
„Zwei Fragen scheinen in diesem Augenbli die besondere Beachtung der Personen auf sih zu ziehen, welche an den spanischen Diíngen Juteresse nehmen: die Heirath der Königin und der politische Zustand des Lan- des. Was die erste Frage angeht, so habe ich dermalen den Jusftructionen, welche Sie von meinem Vorgänger im Amt (Lord Aberdeen) erhalten ha- ben, nichts beizufügen, Die britische Negierung hegt nicht die Absicht, die Ansprüche irgend eines der Prinzen, die als Kandidaten für die Hand der Königin von Spanien auftreten , thätig zu unterstüßen ; sie glaubt eben so wenig, sich irgend einem derselben entgegenstellen zu müssen, Die Wahl eines Gemahls für die Königin eines unabhängigen Landes isst offenbar eine Angelegenheit, in welche sich die Regierungen der anderen Länder einzumischen nicht berechtigt sind, es sei denn, die Wahrscheinlichkeit trete ein, daß die gedachte Wahl auf einen Prinzen falle, der so direkt zu der regierenden Familie irgend einer fremden Macht gehörte, daß zu besorgen wäre, er fönne die Politik seines Adoptivlandes mit derjenigen seines Geburtslandes auf eine dem europäischen Gleichgewicht nachtheilige, den Juteressen der anderen Staaten Gefahr drohende Weise in Verbindung bringen, Es befindet sih jedoch keiner von den Prinzen, die heute als Kandidaten für die Hand der Köni- gin von Spanien bezeichnet werden, in dieser Lage. Die Zahl dieser Kandidaten beschränkt \sich in der That auf drei: den Prinzen von Koburg und die beiden Söhnen des Jnfanten Franciëco de Paula. Jch rede weder von dem Grafen von Trapani, noch von dem Grafen von Montemolin, denn es scheinen feine Aussichten vorhanden, daß die Wahl der Königin auf den einen oder den anderen diesec beiden Prinzen fallen könne, Was nun die drei genannten Kandi- daten selbst anbelangt, 9 hat Jhrer Majestät Regierung nur ihren auf- richtigen Wunsch auszudrücken, daß die Wahl auf denjcnigen unter ihnen fallen möge, der durch die ihm einwohnenden Eigenschaften das Glück der Königin am sichersten gründen und zum Wohle der spanischen Nation am meisten beitragen mag, Was die zweite der oben angeregten Fragen, näm- lich den politishen Zustand Spaniens, betrifft, so habe ih Jhnen in dieser Beziehung so wenig, als bei der ersteren, în diesem Augenbli be- sondere Justructionen zu ertheilen. Diese politische Lage, man muß es ge- stehen, kann nur ein Gegenstand tiefen Bedauerns und ernster Betrübniß für Alle sein, die Antheil nehmen an den Geschiken des spanischen Volks. Nach eincm Kampf zur Eroberung der constitutionellen Freiheit, der seit 34 Jahren dauert, sieht sich Spanien unter einem Regierungs- System, das, wie es auch mit der T yeorie stehen mag, in der Praxis we- nigstens so willkürlich ist, als je eines zu irgend einer anderen Zeit der spanischen Geschichte gewesen sein mag. Es ist wahr, Spanien hat nach dem Bucbstaben des Gesezes ein Parlament. Aber die Freiheit ter Wahl bei Berufung der Mitglieder dieses Parlaments is neutralisirt worden dur Gewalt oder andere Mittel; kaum is es zusammengetreten, so wird es auch hon wieder bei der ersten Manifestation einer von den Jdeen der Re- gierung abweichenden Ansicht vertagt oder aufgelöst, Die Preßfreiheit steht im Gesey geschriebenz aber die Willkür - Akte der Regierung haben diese Freiheit so heruntergebraht, daß sie nur so lange besteht, als das gesagt wird, was der Regierung zu hören angenehm ist, für alles An- dere aber aufgehört hat, Das Gesetz hat allerdings Gerichtshöfe eingeseßt und dazu bestimmt, die der Vergehen und Verbrechen angeklagten Jndivi- duen zur Untersuchung zu ziehen; es si1d aber sehr viele Personen verhaf- tet, eingesperrt, verbannt und wohl auch in einzelnen Fällen hingerichtet worden, nicht nur ohne verurtheilt, sondern sogar ohne gehört worden zu sein, Dieses gewaltsame und willkürliche System scheint bis zu einem ge- wissen Grade den Sturz seines Urhebers überlebt zu haben und von den gemäßigten Personen, die ihm gefolgt sind, noch nicht aufge- geben worden zu sein, Es ist sehr zu wünschen, daß die ge- genwärtigen spanischen Minister oder die, welche an deren Stelle fommen mögen, ohne Zeitverlust in die constitutionelle Bahn zurücfehren und endlich einmal die Gesetze achten. Ein System willfkür- liher Gewaltsamfeit, wie dasjenige, welches man in Spanien befolgt hat, führt aller Wah scheinlichkeit nah, au wenn es von der festen Hand und dem energischen Willen dessen, der es organisirt hat, geteitet wird, zu offe- nem Widerstand; wenn es aber nicht länger unterstüßt und gehalten wird von diesem starken Arm, und man versucht, es unter ciner s{wächeren, weniger kühnen Leitung fortzuseßen, so bedarf es keines großen Schaifsinns, um vorauszusehen, daß ein solches System unfehlbar zu einem Ausbruch führt. Wenn die Minister der Krone die Geseße, welche die Sicherheit des Volkes verbürgen, mit Füßen treten, kann man s\ch nicht wundern, wenn das Volk endlich aufhört ¡die Gesetze zu achten, welche die Sicherheit der Krone garantiren. Gewiß, es is nicht geschehen, um die spanische Nation der Tyrannei zu überliefern, unter wel- cher sie heute seufzt, daß Großbritanien die Verbindlichkeiten der Quadru- vel-Allianz von 1834 übernommen und in Gemäßheit dieses Vertrags die thätige Unterstüßung gewährt hat, die so mächtig beigetragen zur Vertrei- bung des Don Carlos von dem spanischen Boden, Jnzwischen is aber Jhrer Majestät Regierung so sehr durchdrungen von den Jnkon- venienzen jeder Jutervention in die inneren Angelegenheiten unab- hängiger Staaten, selbst wenn dicse JZntervention sih auf freund- \haftlichen Rath beschränkt , daß ih mich enthalten muß, Sie zu irgend einer Vorstellung über den Gegenstand bei den spanischen Ministern aufzufordern. Obschon ich nun sorgfältig darüber wache, dieses Verhältniß nie auf irgend eine andere Weise, als wie solches im gegen- wärtigen Schreiben geschieht, auszudrücken, und indem ih vermeide, bei irgend einer Gelegenheit oder unter irgend einer Form, Gesinnungen zu erfennen zu geben, welhe Unzufriedenheit erregen, vermehren oder aufmun- tern fönnten, so haben Sie doh gegen Niemanden von den Personen, von welchen die Heilung der entstandenen Uebel abhängen mag, ein Geheim- niß daraus zu machen, daß solcherlei die Gesinnungen und Ansichten der englishen Regierung sind,“
Sp ut cu
S Madrid, 16. Jan. Gestern soll die Regierung die Nach- riht erhalten haben, daß die fkarlistishen Generale Elio und Zaria- tegui, begleitet von mehreren anderen farlistishen Offizieren, über Zagarramurdi am 11ten in Navarra eingedrungen sind. Diese Nach- riht bedarf indessen wohl der Bestätigung.
Auch gestern wurden die Minister im Senat auf das heftigste
angegriffen, ohne daß eine einzige Stimme zu ihrer Vertheidigung sich hätte vernehmen lassen, Der Herzog von Valencia (Ge- neral Narvaez) erklärte, die Minister hätten dargethan, daß ihnen die Kräfte und Fähigkeiten mangelten, um die Jnteressen des Thrones und der Nation zu shüßen. „Das Land bedarf““, sagte er, „einer Fraftvollen Regierung, welhe jeden unbefugten, vorzüglich aber jeden ausländischen Einfluß zurückweisen muß, denn dieser ist de-
müthigend und {impflich und äußert sich zum Naththeil der Würde und bige ad des Landes. (Lauter Beifall erscholl von allen Sei- ten) Jch hege keine Hoffnung, daß die Minister uns retten können. Gegenwärtig herrsht unter uns größere Uneinigkeit als je, Alle Klassen des Staates sind in moralische und materielle Anarchie ver- sunken. Das Ministerium selbst ermangelt der Einigkeit und eines bestimmten leitenden Gedankens. Die beständigen ministeriellen Kri- sen beweisen es. Aus dieser Anarchie muß durchaus eine Revolution hervorgehen; von einer anderen Seite tritt ein neuer Prätendent auf, und überall zeigen sich die Vorboten eines Ungewitters. Der Bürgerkrieg wird sih, meiner Meinung nah, erneuern, und wir wer- den nicht stark genug sein, um ihn im Entstehen zu unterdrücken.“ Der Herzog machte dem Kriegs - Minister zum Vorwurf, daß er die 51 Bataillone Provinzial-Milizen (Reserve) aufgelöst hätte, und be- dauerte endli, daß die Minister eine so beschränkte Amnestie ertheil- ten. „Jch bitte“, hloß er, „die Minister und alle Anwesenden, mit der größten Sorgfalt zu vermeiden, daß Fremde auf unsere heimi- schen Angelegenheiten Einfluß ausüben. Spanien muß frei und un- abhängig sein. Aus dem auswärtigen Einflusse kann nur Unheil für unser Land und Schmach für unseren Namen hervorgehen.“ Der Minister des Jnnern, Herr Pibdal, hielt seiner Verwaltung eine lange Schußrede. Als er aber behauptete, das Ministerium hätte die Vermählungs-Frage auf eine Weise gelöst, die von dem ganzen Lande mit Begeisterung und Jubel aufgenommen wäre, wurde er durh den lauten Ausbruch allgemeinen Unwillens unterbrohen. Dann erklärte er, die Regierung wiese jeden unrechtmäßigen Einfluß zurüdck, es gäbe aber auch einen rechtmäßigen Einfluß, und vor diesem si zu beugen, hieße siegen.
Der General Narvaez unterbrah den Minister mit folgen- den Worten: „Daß eine fremde Macht Einfluß hier ausübt und ihn noch zu vermehren sucht, ist Thatjahe. Gerade heute erhielt ich das Journal des Débats vom 7. Januar. Jn ihm befindet si eine ausführlihe Darstellung der Umstände, dur welche die Ver- mählung unserer Königin herbeigeführt wurde. Jun dieser Darstellung wird angeführt, daß die französische Regierung nicht zugeben wollte, daß der Herzog von Sevilla als Bewerber um die Hand der Köni- gin aufträte, weil er Feind des französischen Einflusses wäre. Es ist in diesem Aufsatze von allen Unterhandlungen, von den Konferenzen französischer und englisher Botschafter die Rede, denen kein Spanier beiwohnte. Als Spanier müssen wir beklagen, daß dergleihen geshehen konnte.““
Der Minister des Junnern behauptete dagegen, die Hei- rathófrage wäre feine spanishe, sondern eine europäische gewesen und auf eine den Juteressen Europa's entsprehende Weise entschie- den worden. Da nun der Minister erklärte, er hätte dem Lande eine neue, vollständige Organisation ertheilt, \o erwiederte Herr Luzu- riaga, eine Ueberseßung des französischen Geseß - Bülletins wäre keine Organisation,
Am Slusse der gestrigen Sihung hielt Herr Cafranga (Staatsrath unter Ferdinand VII.) einen langen Vortrag, in welhem er auf alle in dem Adreß = Entwurf enthaltenen Punkte einging und die Minister mit Vorwürfen überhäufte. Der gewandteste Publizist, behauptete er, würde niht anzugeben vermögen, zu welcher Klasse die in Spanien jeßt zur Anwendung gebrachte Regierungsform gehöre, Den Namen der repräsentativen Monarchie müsse man ihr geradezu absprechen, da zwar demNamen nach ein Grundgesehß vorhanden wäre, dieses aber von der Regierung in seinen wesentlichsten Bestimmungen niht beobachtet würde, Dies that der Redner durch \prehende Thatsachen dar. Nachdem er die sherzhafte Frage gestellt hatte, ob die Regierung etwa deshalb die spanischen Piaster gegen französishe Fünffrankenstückte um- taushe, damit die Spanier sich an den Anblick eines fremden Mo- narhen gewöhnen möchten , ohne den des ihrigen zu fennen, unter- warf er die Lösung der Heiraths- Frage dem bittersten Tadel. Nicht einmal die Ehe = Kontrakte, in denen doh von der Mitgist die Rede wäre, hätten die Minister den Cortes vorgelegt, wie die Constitution (Art, 47) verfüge. Die Art und Weise, wie die Heirath des Her- zogs von Montpensier mit der Jnfantin Luisa zu Stande gebracht worden wäre, ließe sich weder mit dem göttlihen, noch mit dem po- sitiven, noch mit dem Naturreht, noch mit den Rücksichten der hohen Staatsklugheit vereinigen. Der Herzog von Montpensier, meinte der Redner, vereinige alle Eigenschaften in sich, um Frank- reih zu beglüden, falls er den französishen Thron bestiege. Spanien würde er dagegen, falls er hier herrshe, nur wie ein Stieffind be- handeln, da er nicht im Lande geboren und erzogen wäre. Der Red- ner wies darauf hin, daß, als im Jahre 41615 (ungefähr wie seßt) die Doppelheirath des Prinzen von Asturien mit Maria Isabella von Bourbon und Ludwig's X11, mit Anna von Oesterreich stattfand, diese, als spanische Jnfantin, zuvor für sich und ihre gesammte Nach- fommenschaft auf die Thronfolge in Spanien Verzicht leistete, und diese Verzichtleistung zum Reichsgeseß erhoben und in den utrehter Verträgen ähnlihe Bestimmungen getroffen worden wären, um der Vereinigung beider Kronen vorzubeugen. „Daß es aber der Plan Frankreichs is, Spanien mit sich zu vereinigen“, sagte der Redner, ¡ist selbst den Unwissendsten (à los mas idiotas) bekannt, denn die Geschihte zeigt uns, daß Heinrich [V., Ludwig XIV. und Na- poleon darauf ausgingen, und wir sehen, daß der dermalige Monarch dasselbe unternimmt, nur mit dem Unterschiede, daß seine Vorfahren unser Land mit den Waffen in der Hand erobern wollten, während der König Ludwig Philipp uns mit sanfteren Mitteln der Liebe heim- sucht.“ Herr Cafranga entwarf dann ein Bild von den Gefahren, welche aus der Verstimmung Englands und anderer Mächte hervor- gehen fönnten, und meinte, daß ihnen vorgebeugt werden dürfte, falls die Herzogin von Montpensier sl{ch entshlösse, das von ihrer erlaud)- ten Ahnfrau im Jahre 1615 gegebene Beispiel zu erneuern.
Jn den oben angeführten Aeußerungen des Geuerals Narvaez darf man niht etwa das Bekenntniß eines bußsertigen Sünders er- bliden, Dem auswärtigen Einflusse, welhen er gegenwärtig so ge- räuschvoll verdammt, hat kein spanischer Minister so sehr gehuldigt, wie er, Nur die Person, durch welche dieser Einfluß hier ausgeübt wird, nicht die Quelle, aus welcher er fließt, is ihm verhaßt gewor=- den, Ueber gar Manches mag der General sich enttäuscht haben, aber auch die Nation will keine weiteren Täuschungen.
Gestern Abend fand die Versammlung der moderirten Deputir=- ten statt, in der man sich über die Präsidentenwahl verständigen wollte, Der Minister des Jnnern erklärte, dem Kabinet wäre diese Wahl ganz gleichgültig, falls sie nur nit auf einen Progressisten fiele, Niemand nahm das Wort zu Gunsten der Minister, und allem An- schein nah {chwankt die Wahl zwischen den Herren Castro y Orozco und Pacheco, Auf welhe Weise aber auch die Präsidenten - Wahl und die ministerielle Frage gelöst werden mag, die Regierung der Nation wird in den Händen einer Partei bleiben.
Griechenland.
O Múnchen, 23. Jan. Die Zahl der vorgestern mit der Post vom 10, Januar aus Athen hier eingetrofsenen Briefe war so
roß, wie schon seit lange niht mehr, Ueber das Colonisationt- Projekt des ehemaligen Artillerie - Hauptmann Hüß vernimmt man noch immer nihts Anderes, als daß der Minister - Präsident die Zus=- sicherung gegeben hatte, einen betreffenden Geseß - Entwurf an die Kammern zu bringen. Das mittlerweile in brüsseler Blättern viel- fah besprohene Unternehmen der Gründung einer Kolonie im größ- ten Maßstabe auf Candia wird von den griecishen Zeitungen shleht- weg als ein unausführbares bezeichnet, ohne daß dabei auf die frei- lih sehr naheliegenden Gründe, aus welchen ihm im voraus alles Gelingen abgesprochen wird, besonders eingegangen würde.
Es is neuerdings in triestiner Berichten wieder die Rede davon gewesen, daß griehishe Piraten selbst die Schifffahrt im Adriatischen Meere gefährdeten. Aus Athen wird dagegen gemeldet, daß nie eine strengere Ueberwachung gepflogen worden sei, als jeßt, und daß auch die in jüngster Zeit geübten sehr strengen Straf - Exempel {werlich verfehlt haben dürften, einen abshreckenden Eindruck hervorzubringen. Angeblih harren noch drei bereits wegen Seeraubes verurtheilte Jn- dividuen in den Gefängnissen des Vollzugs der über sie verhängten Todesstrafe. — e
Den gemeinsamen Operationen der griehishen und türkischen Behörden an, der Nordgränze des Königreichs war es gelungen, wie- der eine jener Banden von Räubern völlig zu sprengen, die ihr Un- wesen bald auf der einen Seite, bald auf der anderen Seite treiben, je nachdem sie da oder dort vor Verfolgungen sicher sind, was viel weniger dur die Gunst der unter diesem Gesindel nur leidenden Bevölkerung, als durh die Saumseligkeit der Behörden der Gall zu sein pflegt. Während aber thatsächlih die Beschwerden zumeist tür- fisherseits erhoben werden, is es even so bekannt, daß die türkischen Behörden in der Regel {wer zu gemeinschaftlihen Maßregeln mit den griehishen zu bewegen sind, was unter ähnlichen Gränzverhält=- nissen do allein zu siheren Erfolgen führen kann.
CUrKkt Ll
Konstantinopel, 7. Jan. Schekib Efendi reist heute mit dem Lloyd - Dampfboot über Triest auf seinen Gesandtschafts-Posten nach Wien ab. Er wird aber zuerst von Triest wieder zurück über Ancona nah Rom noch einen Absteher machen, um den Papst we- gen seiner Thronbesteigung von Seiten der Pforte zu begrüßen und die Herstellung einer zunähst kommerziellen Verbindung zwischen der Pforte und dem römischen Stuhle einzuleiten. ;
Jn dem zwishen Rußland und Persien bestehenden Vertrage is befanntlih bestimmt, daß alle Häfen des Caspischen Meeres blos von russishen Kriegsschiffen besucht werden dürfen, aber nicht von persischen. Nur Asterabad war zu Gunsten Persiens ausgenommen. Rußland hat nun aber von Persien verlangt, daß auch diese Ausnahme aufs höre. Persien widerstand einige Zeit, als aber Rußland endlih mit Krieg drohte, gab es na, und so is nun die russische Flotte unbe- schränkter Herr auf dem ganzen Caspischen Meere.
Die Zahl der den Archipel und das Schwarze Meer besuchenden deutshen Schiffe steigt bedeutend mit jedem Jahre. Jm eben ver- flossenen Jahre belief sich ihre Zahl auf 125, darunter 60 aus den drei Hansestädten und die anderen 65 aus den übrigen deutschen Nord- und Ostseehäfen.
Stsenvaynem Wien, 19. Jan. (A, Z.) Die Herstellung eines Schienen- weges von der adriatishen Meeresküste bis zur Nordsee wird wohl auf keine anderen Hindernisse mehr stoßen , als auf jene, welche die ungeheuere Ausdehnung der Linie und die Beschaffenheit des Terrains darbieten, Die Frage, ob die Eisenbahn von Marseille an den Aermel- Kanal oder die deutsche hinsihtlich der Schnelligkeit der Ausführung den Sieg erringen werde, kann jeßt wohl s{chwerlich shon entschieden werden. Wir hoffen aber, die deutshe Route werde früher fertig, da bereits so große Strecken davon vollendet sind, namentlich von Cilly nach Bruck, von München nah Augsburg, von Bruchsal nah Mannheim, von Bonn nah Köln und von da bis Ostende, Von Seiten Bayerns wird die größte Bereitwilligkeit an den Tag gelegt zur Verknüpfung des bayerishen Bahn-Systems mit dem öster- reihishen an der salzburgischen Gränze. Zu der Strecke von Bruck an der Mur nach Salzburg werden shon in den nächsten Tagen die entworfenen Pläne an Ort und Stelle geprüft werden. Sobald man sich von deren Zweckmäßigkeit überzeugt haben wird, soll die Art der Detail-Ausführung näher berathen und festgestellt werden.
Handels - und Börsen- Nachrichten.
2} Anisterdant, 23, Jan, Die Course der holländischen Staats- papiere haben zu Anfang dieser Woche abermals einen empfindlichen Rück- fall erlitten, wozu das fortdauernde Weichen an der pariser Börse neuer- dings die Veranlassung gab; die daselbst später stattgehabte Preis-Verbessc- rung der französischen Renten machte indessen sehr geringen Eindruck auf den hiesigen Fondêmarkt, weil zugleich mehrere Aufträge zum Verkaufe von holländischen Effekten aus London hergelangt waren, wodurch die ange- fangene Preis-Verbesserung wieder gehemmt wurde, Juntegrale fielen ver- wichenen Montag bis 585 und später bis 585 %. Borgestern blieb der Preis 585 %, welcher aber zuleyt kaum mehr zu bedingen warz 3 proz, wirkflihe Schuld ging bis 70% % zurück und erholte sich dann bis T0 %, Aprozentige dito, am meisten ausgeboten, wurde Monta zu 91 und nachher zu 905% abgelassen; der Cours besserte sich jedo wieder etwas und erreichte zuleßt 917 %z 3z¿proz. Syndikat - Obligationen gingen von 89 auf 88% herunter und stellten sich dann wieder auf 884 %; Actien der Handels - Maatschappy, bis 1715 % gesunken, wurden gestern wieder zu 1727% abgenommen. Von fremden Staatspapieren haben si alte 5proz. russische Bbligationen bei Hope von 105% % wieder auf den vorigen Preis von 105% % gestellt; 4proz. Ceriifikate bei demselben s{wank- ten bei öôfterem starfen Ausbieten zwischen 88 und 875% und stellten sich gestern auf 875 %z 5proz. wiener Metalliques besserten sich nah einem Fall von 3% von 1034 auf 103%. Spanische Ardoin - Obligationen gingen von 2075 bis 195% herunter, stellten sich indeß, seit den besseren pariser Notirungen, bís 197 % wieder her; die Course der portugiellhen Obligationen shwankten erheblih und gingen ers von 395 ut 38 Á herunter, hoben s{ch dann wieder bis 38: und blieben zuleßt Notirungen stehen. Brasilianische Obligationen sind in Folge der tas nab Geld von London allmälig von 89 bis 87% % gefallen, Die ite 32 % bei hat aue meen, i der Zins-Cours auf 5 Anleihe-Geschästen gestiegen is. ; P
Am Getraidemarst “erhielt si eine in Winterzeiten| n Lebhaftigkeit, da vorkommende Particen Welzen, ser p steigenden Preisen Speculation und zur Versendung bei ofen elegten Preise sind: von un-
; n eifrig abgenommen wurden, Die le wes e 410 Fl, 4129 , 130pfd,
Í e ißbunten po ‘ Pein Le AOT Vot 2 126. 128pfd. dito 390, 400 Fl., E . O. rothbunten dito 385. 388 dl, U S: Poll was 78 9 Fl F
25pfd. alter 1 s vergonltes, Ante ms a und rigaer Roggen 300 Fl., 121pfd.
Von unverzolltem Lrt s im Konsumt galt 118psd. alter getrockneter
ommerschen dito 300 |
. preußischer 312 Fl.z alter 84psd, dänischer Hafer N Fl, ; 8psd. feiner ‘Hafer 200 Fl.; 70- bis 77pfd. Futterhafer von 150 bis 164 Fl. Gerste blieb ohne Handel,