1847 / 31 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Königliche Schauspiele.

Sonnadend, 30, Jan. Jm Schauspielhause. 18te Abonnements-

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Vorstellung : Die Karléschüler, Schauspiel in 5 Abth., von H. Laube. Jm Opernhause. Mit aufgehobenem Abon- nement : Die Hugenotten, Oper in 5 Abth. , nah Scribe, überseßt |

Sonntag, 31. Jan.

von Castelli. Viardot-Garcia : Valentine.) Anfang 6 Uhr.

Sckanntmachungen.

[59] Gerichtliche Vorladung.

Alle und Jede, welche an den Nachlaß des am 3, Oktoder d. J. zu Franzburg mit Tode abgegangenen Kaufmanns und Königl, Post-Erpediteurs Heinrich Nor- mann aus irgend cinem Grunde Rechtens Forderungen und Ansprüche zu haben vermeinen, werden zu deren Anmeldung und Beglaubigung in dem auf

den 12. Februar 1847, Morgens 10 Uhr, vor dem Königl, Hofgericht anbe- raumten Liquidations-Termine, bei Vermeidung der in eben diesem Termine zu erkennenden Präklusion und aufzuerlegenden ewigen Stillshweigens, mit dem Bemerken hierdurch aufgefordert, daß die bekannten Naclaß - Gläubiger die Vorlegung eines von hiesiger Kanzlei forroborirten Postenzettels zu gewärtigen und die weitere Anmeldung ihrer auf solhem verzeichneten Forderungen uicht nöthig, auf den Ersay desfallsiger Kosten wenigstens nicht zu rehnen haben,

Datum Greifswald, den 24, Dezember 1846. Königl. preuß, Hofgericht von Pommern und Rügen, (L, S.) v, Möller, Prasees.

[84] Édikftal-Vorladung und offener Arrest.

Ueber das Vermögen des entwichenen Kaufmanns Thomas Rymarkiewicz aus Wronke is am 25, August c, der Konkurs-Prozeß eröffnet worden.

Der Termin zur Anmeldung aller Ansprüche an die Konkursmasse steht am 12. April 1847, Vormittags um 9 Uhr, vor dem Herrn Land- und Stadtgerichts- rath Krzyzanowski im Parteienzimmer des hiesigen Ge- richts an.

Wer sich in diesem Termine nicht meldet, wird mit seinen Ansprüchen an die Masse ausgeschlossen und ihm deshalb gegen die übrigen Gläubiger cin ewiges Still- \chweigen auferlegt werden,

Zugleich würd hierdurch der ofene Arrest verhängt und alle diejenigen, welche zu diejem Vermögen gehü- rige Gelder oder geldwerthe Gegenstände in Händen haben, werden angewiesen, anu Niemand das Mindeste davon verabfolgen zu lassen, vielmehr solche binnen vier Wochen bei dem unterzeichneten Gericht anzuzeigen und mit Vorbehalt ihrer Rechte zur gerichtlichen Ver- wahrung anzubieten.

Jm Fall der Unteclassung gehen sie ihrer daran ha- benden Pfand- und anderen Rechte verlustig, und jede an den Gemeinschuldner oder sons an einen Dritten geschehene Zahlung wird für nicht geschehen erachtet und von dem Uebertreter nochmals beigetrieben toerden,

Samter, den 13, Dezember 1846.

Königl, Land- und Stadtgericht,

[4025] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 14, November 1846, Das in der Zimmerstraße Nr. 9 belegene, im stadt-

gerichtlihen Hypothekenbuhe von der Friedrichssiadt

Vol. 24. No. 1531, verzeihnete, vormals den Erben

des Vergolders Jacob Prochaska gehörige Grundstü,

gerichtlih abgeshägt zu 10,290 Thlr, 4 Sgr. 3 Pf., soll am 24, Juni 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die unbekannten Real-Prätendenten werden hierdurch unter Verwarnung der Präklusion vorgeladen.

[934] Nothwendige Subhastation,

Das iîm Hypothekenbuche von Jessern Fol. 85. No. 15, verzeichnete, im Lübbener Kreise am Schwielochsee belegene Etablissement Hoffnungsbay, gerichtlich abge- {ägt auf 12,510 Thlr., soll in termino den 26, Mai f, 3., Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle sub- hastirt werden, Die Taxe, der Hypothekenschein und etwanige besondere Kaufbedingungen können in unserer Registratur eingesehen werden.

ieberose, den 19, Oftober 1846,

Gräflich von der Schulenburgsche Gerichte der Stadt- und Standesherrschaft Lieberose,

Niederschlesisch - Märkische [6b] Eisenbahn.

Diíe 4prozentigen Jnterims-Coupons pro 1847 zu den Stamm-Actien der Niederschlesisch- Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft werden vom 1. Fe- bruar bis Ende März k. J., mit Ausnahme der Sonntage, in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr, bei der Hauptkasse auf dem hiesigen Bahnhofe der Ge- sells haft ausgegeben,

Die Actien sind zu dem Zweck mit zwei von dem Jnhaber derselben unterschriebenen und" mit Angabe sei- ner Wohnung versehenen, nah der Reihenfolge der Nummern geordneten Verzeichnissen, wozu die Formu- lare in obengenannter Hauptkasse vom 2. Januar k, J. ab unentgeltlich in Empfang zu nehmen sind, einzurei- chen und sollen, so weit es thunlich ist, bei kleinen Posten Zug um Zug mit den Coupons ura gegeeen werden, wogegen ein Exemplar des Verzeichnisses sofoit eigenhändig zu quittiren is, Bei größeren Posten oder starkem Andrang indessen wird seitens der Hauptkasse ein Exemplar des Verzeichnisses über die eingelieferten Actíen abgestempelt statt Quittung zurückgegeben. Die Actien sind spätestens nah 8 Tagen mit den inzwischen beige gen Coupons gegen Zurücklieferung des quit- tirten Verzeichnisses wieder in Empfang zu nehmen,

Berlín, den 30, Dezember 1846,

Die Dírection der Niederschl - Märkis s E Eisenbahn - Gesecshat, R

Musik von G. Meyerbeer. Ballets von Hoguet. (Mad,

Preisen verkaust :

1 Rtblr. 15 Sgr. | 1 Rthlr. 10 Sgr.

phitheater 10 Sgr.

Friedrih-Wilhelms-Nordbahn.

[33 b] Eilfte Einzahlung.

y Die Besißer von Cer- tififaten der Friedrich- Wilhelms - Nordbahn / werden hierdurch beuach- ee richtigt, daß die eilf t'e

¿r H Einzahlungvon5% A nah Abrehnung der auf Tre war den bisherigen Einzah- D lungen haftenden Zinsen

9 N von 16 Sgr. 6 Pf. mit Thlr. 4. 13 Sgr. 6 Pf. für jedes Eertififkat bei uns täglich bis zum 1, Februar a. è., mit Ausnahme der Sonntage, von 9—12 Uhr Vormittags geschehen kann. Zu diesem Behufe sind die Certifikate mit spe- ziellem Nummern - Verzeichniß auf unserem Comtoir, Burgstraße Nr. 25, cinzureihen, um -dagegen die neuen sofort oder erst nah erfolgter Einsendung in Empfang zu nehmen.

Berlin, 14, Januar 1847.

Jacobsón & Nieß,

Hagelschaden- und Mobiliar-Brand-Ver- sicherungs-Gesellschaft [50 b] zu Schwedta. d. O,

Die neuesten Statuten unserer Gesellschast, wel- che wir den resp. Mitgliedern bereits mitgetheilt haben, werden vom 2. März cr. an in VVirksam- Leit treten,

VVir bringen dies mit der Benachrichtigung hier- durch zur öffentlichen Kenntnils:

dass diejenigen Mitglieder unserer Mobiliar- Brand - Versicherungs - Gesellschaft, welche ihre Policen mit den Bestimmungen des erwöhnten Statuts in Einklang zu bringen wünschen, die desfallsigen Antrags - Formulare dazu bei den betreflenden Herren Spezial-Direktoren in Em- pfang Rehmen können.

Schwedt, den 18. Januar 1847.

Die Haupte Direct1 0h.

Meyer. QMiEerold, Bielke v A ettéoborn

19381 Bei dem Königl, Justizamte Chemuíy is I

zu dem Vermögen der Jnhaber der Strumpswaaren- Handlung Theodor Seisert & Compy,, Theodor Seifert und Franz Herrmann Vhilipp Young, in Niclasvorstadt allhier der Konkursprozeß eröffnet und

Il

zu Befestigung eines zwischen der Chefrau des geisted- tranfen Friedrich Wilhelm Kupfer in Wüstenbrand, Ca- roline Wilhelmine verehel, Kupfer, und den bekanntèn Gläubigern ihres genannten Ehemannes abgeschlossenen Vergleichs mit Erlassung von Ediktalien, nah Mafigabe des Mandats vom 13, November 1779, zu verfahren beschlossen worden.

Es werden daher alle befannte und unbekannte Gläu- biger dir sub I. genannten Theodor Seifert und Franz Herrmann Philipp Young, so wie alle diejenigen, welche an densclben aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche zu haben vermeinen, niht minder alle zur Zeit noch unbekannte Gläubiger des sub Il. genannten Friedrich Wilhelm Kupfer in Wüstenbrand und alle diejenigen, welche an dessen Vermögen sonstige Ansprüche zu ha- ben glauben, hiermit öffentlih vorgeladen,

den Sechsten April 1847, welcher zum Liquidations - Termine anberaumt worden ist, zu rechter früher Gerichtszeit bei Strafe des Aus- \hlusses von den betreffenden Massen und des Verlustes ihrer Ansprüche, so wie des Veilustes der Nechtöwohl- that der Wiedereinseßung in den vorigen Stand, per- sönlich oter durch gehörig legitimirte Bevollmächtigte an Amtsstelle zu erscheinen, sih anzugeben, ihre Forderun- gen und sonstigen Ansprüche gehörig anzumelden und zu bescheinigen, mit dem verordnetcn Konkursvertreter und beziehendlih bestellten Kontradiktor sowohl, als auch, nach Befinden, unter sih selbst, über die Priorität ihrer Forderungen rechtlih zu verfahren, binnen sechs Wochen zu beschließen, und den fünf und zwanzigsten Mai 1847 der Bekanntmachung eines Präklusivbescheides, welcher in Ansehung der Außenbleibenden Mittags 12 Uhr für bekannt gemacht erachtet werden wird, gewärtig zu sein, hiernächst i den funfzehnten Juni 1847, als in dem anberaumten Verhörstermine, Vormittags 9 Uhr, anderweit persönlich, oder durch gehörig legiti- mirte Bevollmächtigte, bei Vermeidung, daß diejenigen, welche außenbleiben oder über die geschehenen Ver- gleichs-Vorschläge, so wie, was die Kupfecrshen Gläu- biger anlangt, über den Beitritt zu dem bereits abge- schlossenen Nachlaßvertrag, \sih nicht bestimmt erklären, dem Beschlusse der Mehrzahl für beitretend und bezie- hendlih für einwilligend werden erachtet werden, an hiesiger Amtsstelle zu erscheinen und \sih bestimmt zu erklären, hierauf aber beim Nichterfolge eines Vergleichs den sechsten Juli 1847 der Jnrotulation und Versendung der Akten nach recht- lichem Erkenntniß sich zu versehen.

Auswärtige Gläubiger haben bei 5 Thlr, Strafe zur Annahnte künftiger Ladungen oder sonstiger Verfügun- gen Bevollmächtigte am hiesigen Orte zu bestellen,

Chemniy, den 27. Oktober 1846.

Das Königl. Justizamt allda.

[462] Ediktal-Citation. Demnach Carl Georg Christoph Francke, ein Sohn des weiland Ea dE: Johann Conrad Francke hierselbst, als Compagnie-Chirurgus mit den Westphä- lischen Truppen im Jahre 1812 nah Rußland marschirt ist und scitdem keine Kunde von seinem Leben und Auf- enthaltsorte geren hat, so wird derselbe auf den An- trag seines Kurators, Magistratsdieners Heinrich Linde- mann hierselbst, nahdem der Vorschrist der landes- herrlihen Verordnung vom 5. Januar 1824 Genüge geleistet is, vorgeladen, sih binnen Jahresfrist und spä- testens in dem auf den

130 Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Opernhaus-

Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rthlr,

“BITSMTTATe Mlteider,

Ein Billet im Am-

A uui 104 /: Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte an- beraumten Termine zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt und über scin Vermögen den Nechien nah ver- fügt werden wird.

Auch werden Alle, welhe ctwa Nachrichten über den Verschollenen mitzutheilen im Stande sind, ausgefordert, solche anher mitzutheilen,

Zugleich werden diejenigen, welhen Erb- oder son- stige Ansprüche an dem Vermögen des Verschollenen zustehen sollten, aufgefordert, dieselben in dem ange- seßten Termine bei Strafe des Ausschlusses anzumel- den und thunlichst flar zu machen, und haben übrigens die etwa außerhalb des hiesigen Gerichtsfreises wohn- hasten Liquidanten in jenem Termine procuratores in p bei Vermeidung der Offizial-Beiordnung, zu be-

ellen,

Wolfenbüttel, den 20, Mai 1846.

Herzogl. Braunschw.-Lüneb, Kreisgericht dasclbst.

Brinckmeier,

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[36] Verpawmtung zweier obrigkeitlihen Meierhöfe,

Vom Oberamte der Herrschaft Lissa im bunzlauer Kreise in Böhmen, vier Meilen von der Hauptstadt Prag östlih gelegen, wird hiermit öffentlich kund ge- macht, daß vermöge hochobrigfeitliher Entschließung zwei zu dieser Herrschaft gehörige, in der angenehmsten und anmuthigsten Lage, eine halbe Meile von der K. Stadt Nimburg gelegene, vorzüglich arrondirte, mit einander angränzende Meierhöfe, und zwar:

der Meierhof Großkostomlat wit einer arca

von

473 Jo 35 n 0. Mapy Aeder,

4 S 788 9 » Wiesen,

a O » Gärten, 33» 1947» » Hutweiden,

dann einer im Jahre 1843 von Grund aus neu erbau- ten Spiritus - Fabrik mit einem Doppel - Pistori::s8\cen auf die Verarbeitung von täglihen 80 Mehen Kartof- feln eingerichteten Apparate, und einem Maststallc auf 80 Stück Vieh und der

Meicrhof Schibih mit einer area von

388 Joh 830 (1° n. ô, Maß Aeder, 41409 » 14200, » » Wiesen, 4 857 » » Gärten, M ». 09/09.» » Hutweiden,

auf die Dauer von zwölf Jahren, das ist vom 16. April 1847 bis dahin 1859, sammt cinem angemessenen fun-

| dus instructus und den nöthigen Wohn- und Wirth-

schastêgebäuden, alles im besten Stand und Zustand, im Wege s\hristlicher Offerte verpachtet werden,

Die respektiven Pachilustigen, denen es freisteht, die Pachtobjekte zu jeder Zeit nah vorangegangener An- meldung beim Oberamte zu besichtigen, so wie die spe- ziellen Pachtbedingnisse bei demselben oder auch bei der obrigfeitlihen Jnspection in Prag auf der Neustadt Nr, 1339 einzuschen, oder davon auf portofreies Ver- langen Abschriften zu erheben, werden demnach ausf- gefordert, ihre Pachtofferte unter deutlicher Angabe ihrer Namen und Wohnorte, dann der mit Buchstaben aus- zufüllenden Pachtzins-Anbote, und unter Beilegung ei- nes Vadiums von 2000 Fl, C. - M. für jeden Meier- hof, am 31, März 1847 bei dem gefertigten Oberamte einzubringen und si endlih über ihre |Vermögens- Umstände dokumentirt auszuweisen, weil gleich an die- sem Tage über die Annahme oder Nichtannahme der eingebrachten Offerte von Seiten der hohen Obrigkeit entschieden werden wird.

Uebrigens können Offerte zur Pachtung jedes einzel- nen oder beider Höfe zusammen eingebracht werden.

Lissa, am 31, Dezember 1846.

U S) Restugil, Oberamtmann.

Citerarische Anzeigen. [8

9] Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste

in alphabetisher Folge von genannten Schriftstellern bearbeitet und herausgegeben von J. S. Ersch und J. G. Gruber,

Mit Kupfern und Karten. Der Pränumerationspreis beträgt für jeden Theil in

der Ausgabe auf Drucfpapier 3 Thlr. 25 Sgr., auf Velinpapier 5 Thlr.

TJF Früheren Subskribentcn auf die All, emeine En- cyklopädie, welchen eine Neihe von Theilen fehlt, so wie solchen, die als Abonnenten neu eintreten wollen, wer-

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sichert. Jm Jahre 1846 sind neu crschienen :

Erste Section (A—6G). Herausgegeben von J. G.

Gruber. 43ster und 44ster Theil. Zweite Section (H—N). Herausgegeben von A. G. Hoffmann. 2ö5ster Theil. Dritte Section (0—Z). Herausgegeben von M. H. E, Meier, 21ster und 22ster Theil. Leipzig, im Januar 1847, F, A, Brockhaus.

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lîin (Stehbahn 3), Posen und Bromberg.

[61b] ai : Jn allen Buchhandlungen is vorräthig, in Berlin

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Bretschneider, Dr. K. G., Präsident des Ober- Konsistor, und General-Superintendent zu Gotha, Kirchlich-politische Zeitfragen behandelt in zerstreuten Aufsäßen. Jet vom Ver- fasser gesammelt und herausgegeben, broshch, 24 Bogen. 25 Thlr.

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[86] Auch im Jahre 1847 erscheiren in unserem Verlage: Minerva, Ein Journal histor, u. polit. Jnhalts von Dr. Fr, Bran. Miscellen aus der neuesten ausländischen Litera- tur von demselben, und sind durch alle Buchhand- lungen zu beziehen, in Berlin durh die Buchhand-

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theinmische Monatsschrift [87] : 10D praküsche Aerzte. Herausgegeben von i | e N - N r B S 7 « Nasse, Wutzer, Kilian, Geh. Medizinalräthen und Prosessoren an der Kö- | e nigl. Rhein. Universität. De, UNgAr,. D, ClacsSsen. prakt. Arzte in Bonn. prakt. Arzte in Köln. Erster Jahrgang, 1847. Januar, Diese Zeitschrist erscheint von Jetzt ab in monat- lichen Lieferungen von 3 bis 4 Bogen zu dem Preise

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Schweiz zu beziehen, in Berlin durch die Gropiussche Buch- und Kunsthandlung, Königl. Bauschule Laden No. 12, i! Péutia duc de Riegelsche Buchhandlung.

99 b] F Der Unterzeichnete i entschlossen, am Sonntag den 31, Januar, Abends 6 Uhr, im Saale des Englisches Hauses, Mohrenstr. Nr. 49, durch Beweise seiner überall mit Verwunderung gesehenen Gedächtniß- und Di- vinationsfraft zu unterhalten. Er hat das Glück gchabt, sie selbs vor, gekrönten Häuptern zu zeigen, und fann die Zeugnisse darüber, so wie zwei Ringe, mit denen er am Päpstlihen und Königlich Däni- schen Hofe bechrt ist, aufweisen, Er hofft allen zu genügen, die ein Jnteresse haben für jede Art gei- stiger Begabung over für jede außergewöbdnliche Nich- turg beharrlihen Fleißes, die außerordentliche Lei- stungen zur Folge hat. Es is den verchrten Be- suchern gestattct, jedes beliebige Buch, sobald nur einige hebräishe Säße darin zu finden sind, zur Prüfung ihm vorzulegen. Die Karte zum Eintritt tostet in seiner Wohnung, Klosterstr, Nr. 13, eine Treppe hoch, 1 Thlr., an der Kasse 1 Thlr. 10 Sgr, | Berlin, den 23. Januar 1847.

Rabbi H irsch Dánnemark aus Ungarn,

[60 b] i .

Vorlesung über Monu- mentalgesc hichte. Sonnabend den 30.Jan.,12—1 Ubr, im Bibliotheksaale d. Museums. 3te

Vorles.: über d. Weltlagen im Gebiete d. Denkmäler. Eintrittskarten sind im Sekretariat d. Mus. zu erhalten.

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M 31.

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Anttlicker Vheil. i Inland, Berlin, Ern-.nnungen und Abschieds - Bewilligungen in der Armee, Jyuhalt des Justiz-Ministerialblattes,

Deutsche Bundesstaaten, Königreih Sachsen, Landtag. Die Sächsisch-Baperi;che Eisenbahn, Königreich W ürttemberg. Der Kronprinz und die Kronprinzessin in Lebensgefahr, Fürsten-

thum Lippe, Eröffnuag der Stände-Versammlung. W ätigfkei É Sicberheits-Maßregeln, E iat t)

Desterreichische Monarchie. Wien. Berichtigung in Betreff des Fürsten Metternih. Krakau. Verlängerung der Fristen in Betreff der Waaren-Anmeldung und Konstatirung.

Nußland und Polem. St. Petersburg Handel der Bewohner von Transkaukasien.

Frankreich, Paris. Hofnachricht. Antwort Guizot's auf J'almer- ston’s leßte Note, Gefechte mít den Arabern. Warnung vor der Annahme mcxifanischer Kaperbriefe, Erklärung Billault’s. Ver- mischtes, Schreiben aus Paris, (Adreß - Entwurf ter Deputirten; h S A in Paris; Nücffehr der Ruhe im Jnnern und Getraide- ufuyr,

Großbritanien und Jrlaud. London. Hofnachricht. Erste Le- sung der Schifffahrts- und Kornbill im Oberhause. Die Resolutionen über Zulassung des Zuckers in Bra .tereien, Deputation wegen Auf- hebung der Malzsteuer. Nachrichten aus den Vereinigten Staaten,

Schweiz. Kanton Genf, Erklärung des abgetretenen Staatsraths in Betreff der Entschädigung. - Kanton Tessin, Vewegung österreichi- scher Truppen an der Gränze. =— Maßregeln gegen den Schmuggel.

Îtalien. Neapel, Ankunst der Prinzessin Luitpold von Bayern, Ver- mischtes. Ancona. Die Unterhandlungen mit Rußland.

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Hestige Angriffe gegen die Mi- nister im Senat und Kongressez Erklärung der Regierung von Peru we- gen der Rüstung des Generals Flores.)

Griechenland. Ancona. Die Einverleibung Krakau's,

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börse,

Erleichterungen für den

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Kaiserlich österreihischen Major Heller vom General- Quartiermeister = Stabe in Wien den Rothen Adler - Orden dritter Klasse; dem disponibeln Hauptmann (mit Majors - Charakter ) Schhrempff im Bereich des 1sten Bataillons (Danzig) 5ten Land=-

ehr-Regiments den Rothen Adler - Orden vierter Klasse; so wie dem evangelisen Küster und Schullehrer Wilhelm zu Beuy, im Regie- rungs-Bezirk Stettin, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen; und

Den Appellationsgerichts - Assessor Heinß mann zu Köln zum Staats-Prokurator zu ernennen,

Der bisherige Ober - Landesgerichts - Assessor Casper is zum Advokaten bei den Obet= und Untergerichten in Neuvorpommern und zugleih zum Notar, mit Anweisung seines Wohnsißes in Greiss= waldz und

Der bisherige Advokat und Notar Heydemann in Greifswald zum Justiz-Kommissarius bei dem Land=- und Stadtgerichte in Stet- tin und den Untergerichten des randowschen Kreises, so wie zum Notar in dem Departement des Ober-Landesgerichts in Stettin, er-

nannt worden,

Uichtamtlicher Theil.

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a

Berlin, 30. Jan. Se. Majestät der König haben Allergnä- digst geruht: Dem General - Postmeister von Schaper die Anle- qung des ihm verliehenen Großkreuzes des Königl, belgischen Leopolds Ordens, so wie dem General-Post-Amts=-Direktor Schm üdckert und dem Geheimen Postrathe Meßner die Anlegung des ihnen verliehe- nen Groß-Offizier- resp. Commandeur-Kreuzes des gedachten Ordens,

zu gestatten,

Berlin, 30. Jan. Nach dem heutigen Militair-Wocheu- blatte is der 2e General-Stabsarzt, Dr. Loh meyer, zum 1sten General - Stabsarzt der Armee und Chef des Militair - Medizinalwe- sens, der General-Arzt De. Grimm zum 2ten General - Stabsarzt der Armee mit Obersten-Rang, der Major von Bercken vom 8ten Kürassier-Regiment zum etatsmäßigen Stabs - Offizier, der Haupt- mann von Seydliß vom 17ten Jufanterie - Regiment zum etats- mäßigen Major ernannt, der Oberst-Lieutenant, Baron von Jm- hoff, als Commandeur des 5ten Jufanterie - Regiments und der Major Graf Waldburg-Truchseß als Commandeur des 7ten Kürassier - Regiments bestätigt und dem Oberst und Brigadier der 6ten Gendarmerie-Brigade, von Windheim, als General - Major mit Pension der Abschied bewilligt worden.

Berlin, 30, Jan. Die Nr. 4 des Justiz-Ministerial- Blattes enthält folgende allgemeine Versügung, die Ausnahme jugendlicher Verbreher in die an- einigen Orten bestehenden Anstalten zur Erziehung und Besserung verwahrloster Kinder betreffend :

Nachdem sich im Jahre 1824 in Berlin ein Verein zur Erziehung sittlich verwahrloster Kinder gebildet hatte, ist von des Hochseligen Königs Majestät mittels Allerhöchster Ordre vom 19. Juli 1825 die Ueberweisung zweier wegen Diebstahls zur Strafa1beit verurtheilter Knaben an diesen Verein mit dem Vorbehalt, daß die Strafe nachträglich vollstreckt werden solle, wenn die Besserung nicht erreiht würde, genehmigt und dem Justiz-

Allgemeine

, ? und Auslandes nehmeu Bestellung auf dieses Blatt an, für Serlin 4 L - die Expedition der Allg. Preuß, Zeitung: d Friedrihchsstraß e Ür. 72.

Berlin, Sountag den Ile Januar

Minister zugleih die Ermächtigung crtheilt worden, in einzelnen Fällen nach Befinden der Umstände auf gleihe Weise zu verfahren,

Dieser Allerhöchsten Bestimmung gemäß, sind scitdem zum öfteren jugendliche Verbrecher dem hiesigen Vereine zur Besserung überwiesen worden,

Jnzwischen haben sih ouch in anderen Devartements ähnliche Anstal- ten gebildet, und es läßt sih erwarten, daß im Laufe der Zeit noch mehrere dergleichen entstehen werden, j

Da si nach den bisherigen Erfahrungen die voilä. fige Unteibringung jugendlicher Verbrecher in solchen Anfalten als zweckmäßig bewähit hat, die Allerhöchste Ordre vom 19, Juli 1825 aber uur auf'den berliner Verein bezogen werden fann, so haben Se. Majestät der König auf den Antrag des Justiz - Ministers mittelst Allerhöchster Ordre vom 2. Dezember v. J. zu genehmigen geruht,

daß diejenigen Obergerichte, in deren Bezirk geeignete Erziehungs-Anstal- ten der Art bestehen, einzelne jugendlihe Verbreher mit jedesmaliger Genehmigung des Justiz- Ministers darin unterbringen, und daß dem- nächst, je nabdem der Versuch der Besserung ohne Erfolg bleibt oder Besserung erzielt wird, entwider die Vollstreckung der Strafe verfügt oder wegen Begnadigung Allerhöchsten Orts berichtet werde.

Sämmtliche Obergerichte, in deren Departements sich dergleichen zur Aufnahme jugendlicher Verbred er geeignete Erziehungs - A! stalten befinden, werden demgemäß angewiesen, in vorkommenden Fällen hiernach zu ver- fahren, und zugleih ermächtigt, in dringenden Fällen die jugendlichen Ver- breher vorläufig an die Erziehungs - Anstalt abzuliefern und die Genehmi- gung des Justiz-Ministers dazu nachträglich einzuholen.

Berlin, den 20, Januar 1847. Der Justiz-Minister

lhden,

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Sachsen. (D. A. Z) Durch Dekret vom 21. Januar i} eine Schrist über die Sächsisch - Bayerische Eisenbahn an die Stände-Versammlung gelangt, in welcher an dieselbe folgende Anträge gerichtet werden:

„Die Stände-Versammlung wolle 1) zum Abschluß einer für die Re- gierung mit der Sächsisch - Bayerischen Eisenbahn - Compagnie zu treffenden Uebereinkunft dahin, daß die gedachie Compagnie ihr Eigenthum sammt allen Rechten und Verbindlichkeiten an den Siaats-Fiskus abtrete, dagegen die Gesellschafts - Actien noch bis zum Monat September 1855 mit Vier vom Hunkert verzinst, hernach aber gegen 3 pCt, tragende, nach einer noch festzuseßenden Bestimmung auszulosende Staatspapiere umgetauscht werden, endlich die Compagnie si als nah §. 7b ihrer Statuten aufgelöst erkläre z 2) zu Fortführung und Vollendung der Sächsisch - Bayerischen Eisenbahn wie zu Üebernahme ihres Betriebes für Staats-Rechnung, endlich 3) zu den für diesen Zweck erfo1derlihen Einrichtungen und Anordnungen ihre Zustimmung ertheilen,

„Zur Motivirung dieser Anträge wird zuvörderst angeführt, daß, wenn es bei der früheren Vereinbarung, welche auf dem vorigen Landtage be- rathen wurde, verbleibe und die Compagnie zu erneuten Versuchen für Be- schaffung des noch erfordeilihen Geldbèdarfs angehalten werden sollte, daraus unvermeidlih ein Vorzug hervorgehen werde, welcher niht nur eine bei Unternehmungen von so bedeutendem Umfang, wie die hier fraglid:e, stets höchst nachtheilige Unsicherheit und Schwankung zur Folge haben, son- dern die Regierung selbst für die rechtzeitige Einhaltung der ihr hinsicbtlich der Sächsish-Bayerischen Eisenbahn obliegenden vertragsmäßigen Verpflich- tungen bedenklih machen müßte,

„Allerdings sei noch ein Ausweg denkbar: die darlchnsweise Gewäh- rung des gesammten Geldbedarss aus dcr Staats-Kasse, wobei sih aber von selbst verstehe, daß die letztere der Gesellschast gegenüber uicht die Stelle eines Actionairs oder Theilhabers, sondern nur die eines Darleihers einnehmen würde. Hierbei würde aber die Frage entstehen, ob dann die mit der Stände - Versammlung von 1845 46 vereinbarten Zugeständnisse für die Compagnie in Wirksamkeit bleiben sollen oder niht, Jm vernei- nenden Falle würde der Staat die Existenz der Compagnie nur fristen, um sie fortwährend in einer gedrückten Lage zu erhalten, und faum dütfte eine derartige Verfahrungsweise den Gesinnungen entsprechen, welche dem Säch- sish-Bayerischen Eisenbahn-Unternehmen, als einem der für den vaterländi- schen Verkehr einflußreichsten, an den Tag gelegt wurden, als es ins Leben trat. Jm bejahenden Falle würde die Staais-Kasse nicht nur mit einem Viertel des ursprünglichen Anlage-Kapitals von 6 Millionen, sondern auch mit ei- nem Drittel des ferner aufzuwendenden Kapitals bei der Verzinsung o lange nachstehen, bis den Actionairen 4 Prozent gewähit worden sind, und sogar diesen Zinsfuß für die Dauer von fünf Jahren nah Vollendung der Bahn den Actionairen garantiren ; demnah würde aber die Regierung eine nachtheiligere Stellung einnehmen, als man je vorausseßen konnte, der Staat pürde nämlich ungefähr fünf Achtel des gesammten Anlage - Kapi- tals für das Unternehmen hergeben, sich in Ansehuaug seines Zinscnbezuges einer sehr bedenklihen Chance ausseßen und dcnnoch die Verfügung über die ganze Anlage den mit drei Achteln bethciligten Priori- “täts - Actionairen überlassen, Zwar bliebe noch die Möglichleit, sich mit der Compagnie über neue, zwishen den beiden zulegt ge- dachten Wegen die Mitte haltende Bedingungen zu vereinigen; aber auh hierbei würde eine mit der vertragsmäßigen Verpflichtung der Regierung unvereinbare Verzögeiung nicht wohl zu vermeiden sein. Ein erheblicher Grund für die Ueberlassung des Cisenbahnbaucs in Sachsen überhaupt an Gesellschaften habe in dem Wunsche gelegen, den Staat vor der Aufnahme neuer Anleihen zu bewahren; aver wie sih jeßt die Sache gestaltet habe, könne die Staatskasse mit Nücksiht auf die bindenden Bestim- mungen des mit Bayern bestehenden Staats-Ve.trages die Gewährung der erforderlihen Geld:nittel oder do eines großen Theiles derselben gar nicht umgehen, und der mit der Stände-Versammlung von 1845—46 virrabredete Finanzplan könne für die Zukunft nicht mehr a!s ausreichend angeschen werden , der Staat möge die Sächsish-Bayerische Bahn übcrnehmcn oder nicht, da der Geldmarkt durch eine außer aller Berechnung liegende Gewalt bewegt und beherrsbt wird. :

„Was nun insbesondere die Verhältnisse des in Rede stehenden Eisen- bahn-Unternehmens anlange, so werde der Kosten-Aufwand durch die au- ßerordentlih großen Terrain-Swierigkeiten und dadurch betingte bedeu- tende Kunstbauten zwar zu einer sehr anschnlichen Höhe gi steigert, die aber immer noch hinter der bei mehreren anderen Bahnen Deutschlands stattfin- denden weit zurückbleibez nehme man nämlih den Bau-Aufwand für die 22 Meilen lange Bahn zu 12 Millicnen Nthlr, an, wiewohl in dem zu- leßt auf 12,105,459 Rihlr, veranschlagten Gesammt - Aufwande der Auf- wand für das zweite Geleis mit 1,106,000 Rthlr. inbegriffen und von den bauausführenden Behörden eine Ersparniß von einigen Hunderttau- send Thalern mit ziemlicher Bestimmtheit in Aussicht gestellt wor- den sei, so koste die Meile in runder Summe 545,500 Rthlr., während sie bei der Düsseldorf - Elberfelder Bahn 576,000, bei der Wien-Gloggniper 697,700, bei der Nheinischen (mit einfachem Geleis) 819,000 Rthlr, koste. Dic Verhältnisse des Betriebes seien als günstig an- zusehen; namentlich sei die Wohlfeilheit des Heizungsmittels von Wichtig- feit, in Folge dessen die Betriebskosten sih fortwährend vermindert I

ten. Hinsichtlich der Frequenz sei {hon das e der. bisherigen Streckenfahrten gusgeziichnet gewesen, da im Jahre 1846 durchschnittlich auf

Alle Post - Anstalten des In-

1847.

die Meile 21,772 Personen und 98,265 Ctr. Güter befördert worden seien, auf der Leipzig - Dresdener Bahn aber im Jahre 1841 als dem ersten, in welchem sich der Betrieb den gewöhnlichen Bedürfnissen angepaßt hatte, zwar etwas mehr (24,934) Personen, aber weit weniger Güter, und zwar nur etwas über 7 des gedachten Güter-Quantums (25,5584 Ctr.) Die Brüutto- Einnahme der ersteren habe im Jahre 1846 350,479 Rthlr. betragen z lege man den Ertcag der jeyt sahrbaren Strecke von Leipzig bis Reichenbach ín den 7 Monaten Juni bis Dezcmber mit 228,250 Rthlr. zum Grunde, o er- gebe sich auf 14 Meilen ein Jahresbetrag von mehr als 390,000 Rihlr. ; nehme man dafür auch nur 370,000 Nthlr., so gebe dies für die ganze 22 Meilen lange Bahn über 580,000 Rthlr, oder, wenn die Betriebskosten zu 50 pCt, oder 290,000 Nthlr. gerehnet werden, eine Verzinsung des Anlage- Kapitals von 12 Millionen Thaler zu 2,41 pCt., so daß eine Verzinsung des auf dic Bahn zu verwendenden Anlage - Kapitals mit 3 þpCt. (wie sie in der gleichzeitig an die Stände gelangenden Mittheilung wegen Veschaf- fung der Geldmittel für das Eisenbahnwesen in Aussicht genommen) sich keinesweges auf zu kühne Hoffnungen stüße, deren Verwirklichung einer schr fernen Zukunft anheimfiele.

„Lege man aber nur die Verzinsung von 2,41 þpCt, oder eine Netto- Einnahme von 290,000 Nthlr. zu Grunde, so ergebe sih als ein jährlich, so lange nicht eine Steigerung der Bahn - Erträge eintritt, von Seiten der Staatsfasse zu bringendes Opfer resp. 157,220 Rihlr. und 160,000 Rthlr., je nahdem der Gesellschaft entweder von Michaelis 1847 ab auf 8 Jahre 4 pCt. Zinsen und dann 3proz. Staatspapiere oder sofort 35proz. Papiere gegeben werden, Dagegen würde bei Aufrechthaltung der vorher beabsich- tigten Uebe:einkunst die Staatskasse die Zinsen von 4,026,666 Rihlr. (inkl, 320,000 Rtblr, seitherige und 540,000 Rihlr. fernere Zinsen-Vorschüsse) oder, zu 4 pCt. gerechnet, jährli 161,0665 Rihlr, einbüßen, wozu aber, da nach dem beabsichtigten Abkommen die Negierung die Garantie von 4 pCt. Zin- sen für die Actionaire auf die Dauer von 5 Jahren nach Eröffnung des Be- triebes auf der ganzen Bahn zu übernehmen hätte, auf mindestens 8 volle Jahre noch ein jährliher Zuschuß von 63,000 Rth!r. oder mit Berücksiht:gung des Rabatts ein Kapital von 427,698 Rthlr., mithin ein jährlicher Zinsen- betrag von 17,108 Rihlr. ommen würde. Hiernach stelle sih der Betrag, welchen die Staats-Kasse bei Ausführung der mit der vorigen Stände-Ver- sammlung verabredeten Bedingungen im Gegensagze der Bahn-Uebernahme unter den beantragten Bedingungen mehr zu leisten hätte, auf resp. 20,955 Rthlr. und 18,175 Rihlr. heraus. Dafür, daß dem alternatisv gestellten Be-

ehren der Compagnie zu enisprehen und nicht bei dem anfänglich vorge- Felten Vmtausche der Actien gegen 3proz. Staatspapiere stehen zu bleiben sein möchte, spricht sich die Regierung darum aus, weil mit Rücksicht auf die der Gesellschaft gemachten und beziehentlich in Auesicht gestellten Zugeständnisse sich cinerseits die Lage der Actionaire günstiger gestalte, ande1erseits die Staatskasse auf Verzinsung ihres Antheils eigentli nicht cher Anspruch zu machen haben würde, als bis die Bahn die Zinsen zu 4 pCt. von 8,833,3335 Rtblr. abwirst. Auch bleibe das dermalige alternative Verlangen der Compagnie, namentlich mit Rücksicht auf den gegentzärtigen Stand des Zinsfußes, noch weit hinter derjenigen Vergütung zurück, welche die Compagnie nach der am 24. April 1841 von der Regierung abgegebenen Erklärung im Falle des damals vorbehaltenen Ankaufs der Bahn erhalten sollte, indem den Actionairen sür den unzünstigsten Fall, daß die Dividende der ley- ten zehn Betriebs - Jahre bvurchschnittlich unter 4 pCt. zurükgeblie- ben wäre, dennoch jedenfalls der Nennwerth der Actien voll ver- gütet w-rden sollte, Uebrigens sind bei den in der Vorlage ent- haltenen Berehnungen die den Antheil der Staatskasse darstel- lenden Beträge allenthalben mit Einschluß der der sachsen - altenburgischen Regierung zustehenden Quote von einem Fünftel in Aufrehnung gebracht, weil die gedachte Regierung nicht nur an der Uebernahme der Bahn nicht Theil nehmen will, sondern auch den Wunsch zu erkennen gegeben hat, es möge die diesseitige Regierung den der ersteren zustehenden Antheil an dem Eisenbahn-Unternehmen für alle Folge übernehmen, worüber auch be- reits eine Verhandlung eingeleitet worden is, weil die diesseitige Regierung nit verkennt, daß die Gemeinschaft eines derartigen Unternehmens in der Folge leiht Verwickelungen herbeiführen könnte, welche vermieden werden, wenn sich dasselbe in Einer Hand befindet,“

Königreich Württemberg. Am 23. Jauuar schwebte das Leben des Kronprinzen und seiner Gemahlin, der Großfürstin Olga, in großer Gefahr. Auf der Rückfahrt von seiner Villa bei Berg wurden die Pferde an dem in russisher Weise bespannten Schlit- tes heu, der russishe Kutscher fiel, wie erzählt wird, herab, die Pferde nabmen Reißaus, da erfaßte in diesem gefährlihen Moment der Kronprinz mit der einen Hand die herabhängenden Zügel, mit der anderen hielt er die Kronprinzessin, welhe aus dem Schlitten zu springen im Begriff war, zurück. Dadurch ward größeres Unheil ver- hütet. Der Kronprinz bändigte nah und nach die ungestümen Rosse, welche mit dem Schlitten bis in die Nähe der Bockshammerschen Fa- brik zu Berg fortgerannt waren und ihn dort in einen Graben war= fen. Der Prinz brate sie endlich zum Stehen, übergab sie dem Kutscher wieder und ging mit seiner Gemahlin zu Fuß nah Stutt- gart.

Fürstenthum Lippe. Am 27. Januar wurde die Stände= Versammlung unter den üblichen Feierlichkeiten eröffnet, Wie ver- lautet, wird eine der ersten Beschäftigungen derselben die Bewilli- gung einer angemessenen Summe zur Abhülfe des gegenwärtigen Nothstandes der ärmeren Volfks-Klassen sein.

Auch in Detmold is jeßt nach dem Vorgange anderer Städte eine Speiseanstalt für Nothleidende errichtet, Es ist zu diesem Zwecke eine außerordentlihe Unterstüßungs -Kommission aus der Mitte des Magistrats und der Stadtverordneteu zusammengetreten, Eine von dieser Kommission veranstaltete Hauekollekte hat sehr erfreuliche Zeug- nisse von dem dort herrshenden Wohlthätigkeitssinne gegeben. Man rehnet darauf, diese Speisungen anhaltend bis Ende Mai fortseßen zu können, und sind zu dem Ende regelmäßige wöchentliche Beiträge bis zu jenem Zeitpunkte gezeichnet. ;

Als Folge des gegenwärtigen Nothstandes batte man in Det- mold in der lehteren Zeit vielfahe gewaltsame Einbrüche zu beklagen. Es ist deshalb vom Magistrate eine nächtliche Bürger-Patrouille an- geordnet, wel&e neben den Militair-Patrouillen der Garnison für die

Sicherheit des Eigenthums wacht.

Oesterreichische Monarchie.

| 99, Jan. (A. Z.) Seit einiger Zeit beschäftigen \sich eie ea gewisse deutshe Zeitungen angelegentlih mit dem Ge- sundheits - Zustande des Fürsten Staats - Kanzlers von Metternich. Der Nürnberger Korrespondent läßt sid sogar aus Frank- furt a, M. vom 17, Januar über gewisse Konjekturen berichten, welche daselbst über die im Laufe dieses Jahres angeblich zu erwar-