1847 / 34 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

zu organisiren, habe ich für nöthig erahtet, Bergleute kommen zu lassen, welce die erforderliche E besien, um in diesem Dienstzweige diejenigen Erleichterungen und Verbesserungen einzuführen, welche die Wissenschaften in anderen Ländern an die Hand gegeben haben. Die auf die vorgeschlagenen Maßregeln bezüglichen Pläne werden Zhrer Prüfung unterzogen werden. i Î „Wenn wir nun, meine Herren, unsere Blicke anf unseren inneren Zu- stand werfen, so finden wir ihn so gedeihlih, wie zu irgend einer anderen Seh und so wie die Shwäche unserer Mittel es nur irgend gestatten rg ch bin so glücklich gewesen, mi selbst davon zu überzeugen bei der d ten Runbreise, die ich dur unsere Dístrifle gemacht, und von der A bes freudigsten Eindrücke zurückgebracht babe, da ih allenthalben Ordnu g, Wohlstand, Fortschritt, in Verbindung mit Vertrauen und Zuneigung 3 meiner Regierung, fand. s „Die Weiße S Viehseuche hat im Ea rag ee Ag Zu- Bond des Gedeihens gestörtz dur die ichlichen Ertrag der Aerndten,

dagegen ergriffen wurden, und durch den rei en ( Saa die liche Vorschung uns begnadigt hat, ist jedoch das Uebel fast unbemerfkbar vorübergegangen. Diese Magregeln sind noch immer in ihrer

vollen Kraft, bis man die Gewißheit erlangt haben wird, daß die Geißel

l en iff. L E Seide Ruhe ist auf keinem Punkte des Fürstenthums wäh- rend ber legtverflossenen vier Jahre gestört worden, und diejenigen, die bei ihrer Neigung zum Bösen die Aufsicht der Regierung täuschen und dem rächenden Arm der Geseße entgehen zu !önnen glaubten, haben bald Ur- sache gehabt, es zu bereuen. Wir dürfen uns sogar schmeicheln, meine Herren, daß unser Land heute eine Sicherheit darbietet, wie man sie nur immer in den bestorganisirten Staaten finden kann, obgleih die Strafen bei uns weit gelinder sind, als in allen añderen Ländern, und die Todes- strafe, wie Sie wissen, faktisch abgeschafft ist, Mit der höchsten Befriedi- gung beeile ich mi hier, dem wallachiscen Volke die ihm gebührende Ge- rechtigfeit wiederfahren zu lassen, indem ih anerkenne, daß dieses Nesultat großentheils der Milde seiner Sitten zu verdanken is,

„Die verderblihen Mißbräuche, die noch unlängst ganz offen began- gen wurden und ganz besonders auf den Dorfbewohnern lasteten, sind ver- \{hwundenz und wenn noch einige davon bestehen, die der Wachsamkeit der Regierung entgehen konnten, so liegt es darin, meine Herren, daß eine gründlihe Aenderung in der Moralität der Menschen und die Ausrottung fehlerhaften Gewohnheiten sehr {wer zu erreichen sind; es bedarf hier zu vieler Zeit und einer standhaften Ausdauer zum Guten von Seiten der- jenigen, die durch ihre Stellung berufen sind, öffentlihe Functionen zu be- kleiden, Diese leßteren können in keinem Falle mehr zu ihrer Rechtferti- gung vorschüßen, daß sie ihre Stellen oder ihr Avancement zum Schaden ihres Vermögens erhalten.

„Die Schäßungs-Anschläge, die mit allen sie begleitenden Uebeln wie- der aufgetauht waren, die Transactionen der Dörfer mit den Rekruten, die ohne Unterlaß für den Unterhalt unserer Pikets an der Donau, so wie für die zu ihrem Obdach bestimmten ephemeren Bauten geforderten Aus- gaben, welche jedes Jahr wiederkehrten, sind, als eben so viele Quellen end- loser Mißbräuche, abgeschaff}t worden, Die Dorffassen, von jeder geseßwi- drigen Ausgabe befreit, haben nur für die Bedürfnisse, zu deren Bestreitung sie errichtet sind, zu sorgen. Die Pslichtigkeit der Dorfbewohner für die Rekrutirung, welche sie zu lcisten haben, beschränkt sih auf die geseyliche Summe von 300 Piaster, cinmal für ses Jahre bezahlt, selbs wenn wäh- rend dieses Zeitraums sie dur geseyliche Mittel verpflichtet sein sollien, eine neue Rekrutirung zu stellen.

„Die Klagen, welche die Bauern unaushörlih gegen die Pächter erho- ben, haben sih durch die strengen Maßregeln, welche ergrissen wurden, um so viel als möglich die Rechte eines Jeden sicher zu stellen, sehr bedeutend vermindert,

„Die Reserve-Magazine sind heute, wie das Gesey gewollt hat, eine Hülfe für die Dorfbewohner in Fällen der Noth, ohne andere Last für sie, als daß sie mit der einen Hand nehmen, was sie mit der anderen geben,

„Die Maßregeln, welche im verflossenen Jahre gegen die Hungers- noth, von der wir bedroht waren, ergriffen wurden, waren so beschaffen, daß sie zur Befriedigung aller Bedürfnisse der inneren Consumtion genüg- ten und dabei die Jnteressen des Handels, durch Aufrechthaltung der freien Ausfuhr, schonten.

„Bei Prüfung des Zustandes unserer Finanzen, meine Herren, werden Sie sich überzeugen, daß, ungeachtet er weit entfernt is, den täglich sich mehr entwickelnden Bedürfnissen zu entsprehen, und troß der Unzulänglich- keiten und den shweren Verlegenheiten, die ein Budget darbietet, das ein- für allemal festgeseßt ist und hinsihtlich des Einkommens keine Aussicht auf Vermehrung hat, während es in Betreff der Ausgaben auf diejenigen sih beschränkt, die man zu einer Zeit voraussehen konute, wo wir noch nicht die Bahn des Fortschrittes, auf der wir heute wandeln, betreten hatten,

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unsere Mittel durch die bie Anstrengungen dennoch nicht erschöpft worden sind, und ihrer Geringsügigkeit durch die strengste Ersparniß die Wage gehalten wurde. Die Westiarie-Kasse ist heute frei von allen Schulden, deren Zinsen ihre Verlegenheiten vermehrten. Das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben is dergestalt aufrecht erhalten worden, taß jedes Jahr ein wirklicher Uebershuß blieb, um mehrere außerordentlihe Ausgaben zu decken, als z. B. die, welche durh die Jn- stallation des Fürsten gefordert wurden, und andere dergleichen, die nicht vorausgesehen waren und im Verlauf der legtoerflossenen Jahre eingetreten sind. Alle übrigen Staats-Kassen 7 im besten Zustande und bieten eine ziemlih bedeutende Reserve dar: die der Munizipalitäten von ungefähr ei- ner Million Piaster; die der Dorsschaften gegen drei Millionen; die Central- Kasse über vier Millionen, ungeachtet der Ausgaben, zu denen sie für ver- schiedene Verbesserungen, die sic angehen, beitragen mußten, (Shluß folgt.)

Handels - und Börsen-=- Üachrichten.

Berlin, 1. Febr. Die Course etwas matter als am Schlusse der Sonnabends - Börse. Das Geschäft größtentheils auf diejenigen Effekten beschränkt, welche zur heutigen Liquidation erforderlich,

Berliner Börse. Den 30. Januar 1847.

Pr. Cour. Brief. | Geld,

951 94 92x 95

Fonds. S] Actien. |& Bil. Potsd.Magdb.| 4 do. Prior. Oblig. 4 do. do. do. B.-St.E.Lt.A.u.B. Bonu-Kölncr Esb. Br.-Schw.-Frb.E. do. do. Prior. Ob. | Cöln-Minden. v.e. | Düss.Elb. Eisenb. #7 do. do. Prior. Obl. Magd.-Halbst.Eb.| Med. Lpz. Eisenb./| do, do. Prior. Obl. Niederscb,- Märk. do. Priorität do. Priorität Nied.-Mrk. Zwgb. do. Priontät' 3!/[0b.-Schles.E.L.A z do. Prior. do. Lt. B. Rhein. Eisenb. do. Stamm-Prior. (voll eingezahlt) do. do. Prior. Obl. do.v. Staat garant. C Thüringer Wilhb.-B. (C.-0.)

St. Schuld-Seck. Prämien-Scheine d, Seeb, à Di T.| Kur- u. Neumärk. Schuldyverscbr. Berliner Stadt- Obligationen Westpr. Pfaudbr. Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm, do. Kur- u. Neum. do. Seblesische do. do. v. Staat ga- rantirt, Lt. B.

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Gold al marco. Friedrichsd'or. And. Gidm. à 5Th.

Disconto. ai

Actien. Bvl. Anh. Lit. A. do. do. Prior. Obl. Berlin-Hamb.

do, Priorität

100:

Auswärtige Börsen.

Niederl. wirkl. Sch. 587.

Amsterdam, 28. Jan. Zinsl. —. Preuss. Pr. Sch. —,

3% do. 364. Pass. —. Ausg. —. 4% Russ. Hope 87%.

Frankfurt a. M., 29. Jan.

Poln, =,

5% Met. 1085 G. Bank-Actien p. ult.

Poln. 300 Fl. 99% G. do. 500 Fl. 798. 5.

Hamburg, 30. Jan. Engl. Russ. 1043 Br.

Bank-Action 1570 Ber.

Passive 57. 5. Ausg. Sch. 17. 16. 25% Holl. 584. 577.

Port. —. Engl. Russ. 111. 1107. Peru 40. 38.

Paris, 28. Jan.

mea 7

Pass. —.

Neapl. —. 3% Span. 34.

5% Span. 19.

1920. 1918. Bayr. Bank-Actien 655 Br. Hope 87% Br. Stiegl. 86K Br. Int. 5877 G.

London , 26. Jan. Cons. 3% 914. 91. Belg. 947.93. Neue Anl. 237. Z 4% do. 91. *. Bras. 86. 84. Chili 95. 93. Mex. 225. 22.

5% Rente fin cour. 117.40. 3% do. fia cour. 77. 35.

Wien, 28. Jan. 5% Mei. 1084. 4% deo. 99%. 3% ‘do. 72. Bank- Actien 1563. 60. Anl. de 1834 157. de 1839 119. Nordb. 174. Gloggn. 132. Mail. 109%. Livorn. 95. Pest. 997. Budw. —-. Y

Meteorologische Beobachtungen.

1847. 31. Jan.

Nach einmaliger Beobachtung.

Morgens 6 Ubr.

Nachmittags

2 Ubr.

Abends 10 Uhr.

331,11’ Par./330,82"’' Par.339,57' Par. Quellwärme 7,7° R. + 0,5° R. + 10° Be + 0,9° R. |Flusswärme 0,2° R. 0,6° R.| -— 0,3° R.| 0,1° R. [Bodenwärme 0,0°R 91 pCct. 90 pct. 90 pCct. Ausdünstung O,003''Rh, trüb, trüb, Schnee. Niederschlag 0,026“‘Rhb;, NO. NO. Wärmewechse! + 1,59 NO. 0,0°

0,3? R... 90 pct. N0.

Luftwärme . ... Thaupunkt... Dunstsättigung -

Wolkenzug - « - | Tagesmittel: 330,83" Par... + 0,8° R...

Üoniogliche Schauspiele.

Dienstag, 2. Febr, Jm Opernhause. 414te Abonnements- Vorstellung: Dramatisch-musikalishe Akademie in 3 Abth., unter Mit- wirfung der Mad. Viardot- Garcia und des Herrn Kraus,

Er ster Theil: 1) Konzert - Ouvertüre vom Königl. Kammer- musikus Herrn Böhmer, 2) Romanze und Rondo für Bratsche, fom- ponirt und vorgetragen vom Königl. Kammermusikus Herrn Schulz. 3) Duett aus der Oper: Semiramis, von Rossini, gesungen von Mad, Viardot-Garcia und Dlle. Tuczek, 4) Ensemble-Tanz, ausge- führt von den Dlles. Bethge, Bordowich, Dittbaner, Stardcke, den Herren Brue, Ebel, Passini, Stullmüller und dem Corps de Ballet. 5) Pas de deux, auégeführt von Mad. Brue und Herrn Hoguet- Vestris.

Zweiter Theil: 6) Ouvertüre zu Oberon, von C. M. von Weber. 7) Duett aus der Oper: Die Puritaner, gesungen von den Herren Krause und Bötticher. 8) Arie von Balfe, gesungen in der Oper: Don Pasquale von Mad. Viardot=-Garcia. 9) Polka, ge=- tanzt von Dlle. Galster und Herrn Ebel. 10) La Léituana, getanzt von Mad. Brue. 5

Dritter Theil: Der dritte Akt der Oper: Othello. Musik von Rossini. Mad. Viardot - Garcia: Desdemona. Herr Kraus: Othello. Anfang halb 7 Uhr. L Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Opernhaus- Preisen verkausft : ;

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. ; in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden-Logen 2 Rthlr. :

Mittwoch, 3. Febr, Jm Schauspielhause. 21e Abonnements=- Vorstellung : Männertreue, Lustspiel in 1 Aft, Hierauf: Tartüffe, Lustspiel in 5 Akten, nah Molière,

Donnerstag, 4. Febr. Jm Schauspielhause. 22ste Abonnements- Vorstellung: Othello, der Mohr von Venedig, Trauerspiel in 5 Abth., von Shakespeare, überseßt von Heinrih Voß.

Verantwortliher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen, Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei.

Allgemeiner Anzeiger.

Bekanntmachungen.

[1021] Bekanntmachung.

Die bevorstehende Theilung des Nachlasses des am 30, August 1845 gestorbenen Kaufmanns Anton Friedrich Ludwig Senglier wird in Gemäßheit der Vorschrift des §. 137. Titel 17, Theil 1. des Allgemeinen Landrechts hiermit bekannt gemacht,

Breslau, den 16, November 1846,

Königliches Vormundschaftsgericht.

[676] Ediktal-Vorladung,

Auf Antrag des Kurators und der Verwandten wer- den der Tischlergeselle Christian Heiny von hier, ein Sohn des Tischlermeisters Johann Zacharias Heiny, welcher vor 20 Jahren sh nah Troppau begeben hat, und, falls solher niht mehr am Leben sein sollte, dessen unbekannte Erben und Erbnehmer hiermit öffent-

lih vorgeladen , sich binnen neun M s aber im Termin onaten, spätestens

den 24, Mai 1847, um9 Uhr Vorm in unserem Gerichtslokale chriftlid) oder versönlid zu melden, widrigensfalls sie für todt erklärt und ihr Ver- mögen demjenigen ausgeantwortet werden wird, dem solhes nach der gesezlihen Erbfolge gebühren wird. E den 22. Juli 1846. önigl. Land- und Stadtgericht,

94

l Auf den as der Direction der Rhein-Wéser-Ei- senbahn - Actien - Gesellshoft hierselbst und dem §. 43, des Statuts derselben gemäß, werden alle unbekannten etwa noch vorhandenen Gläubiger der genannten Ge- sellschaft, welhe ihre Auflösung beschlossen hat, aufge- fordert, ihre etwanigen Forderungen spätestens in term, den 8. Mai, Morgens 11 Uhr, cor, Dep. Herrn O. L, G. Assessor Pfotenhauer, anzumelden und geltend zu machen, widrigenfalls sie damit präkludirt und blos

an die Person desjenigen, wit welchem sie kontrahirt,

verwiesen werden sollen. Minden, den 23, Januar 1847. Königl, Preuß. Land- und Stadtgericht,

[739] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 17. August 1846. Das dem Tischlermeister Fricdrich Wilhelm Deich- mann gehörige, hier in der Jnoalidenstraße Nr. 29 be- egene und im Hypothekenbuche Vol, 1Y b, No. 122

eingetragene Grundstück, gerihtlich abgeschäyt zu 8279 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf, soll

am 11, März 1847 Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt weiden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzuseheu. ; Der dem Aufenthalte nah unbekannte Real-Gläubi- ger, Maurerpolier Carl Winkel, wird hierdurch öffentlich vorgeladen,

[843] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 16, September 1846. Das den Schuhmachermeister Johann Gottlob Glo- beckschen Erben gehörige, hier in der Lindenstraße Nr. 44 belegene und im Hypothekenbuche von der Louisenstadt Vol. 10. No. 684 eingetcagenè Grundstück nebst Zube- hör, gerihtlich abgeschäßt zu 16000 Thlr., soll

am 10, April 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Negistratur einzusehen.

[54 b] 8 . Berlin d D t Es [E Unter Hinweisung auf 5 Ey r unser Reglement für den j Güter-Verkfehr füh- len wir uns veranlaßt, Nachstehendes wiederholt zur öffentlichen Kenntniß lo zu bringen: N 1. Alle zur Versen- Se dung kommenden Güter werden in Berlin und Hamburg den Absendern ohne weitere Vergütung vom Hause abgeholt und eben so den Empfängern vo1s Haus oder den Speicher geliefert, 2, Mit den hier ausmündenden anderen Eisenbah- nen stehen wir in direkter Güter-Uebergabe, en von hit Absertgang der auf andere Baß h enden Güt i e La N p elarnte E E Ide Alte iemand bedarf bei diesen drei Verr besonderen Vermittelung, und es fon cas anderweit herrührenver Nahnahmen und der éventuellen baaren Verläge bei der steuerlichen Abfertigung, eine Speese den Waaren-Empsänger nie treffen, der nur die tarismäßige Bahnfracht , in welcher die Kosten für An- oder Abfuhre mit enthalten sind, zu entrichten hat.

¿Hamburger Eisenbahn.

Ä

O M) S

Jede Auskunft über die speziellen Einrichtungen wird

unser Dirigent des hiesigen Güterwesens, Herr Arndt, gern ertheilen, Berlin, den 24. Januar 1847. Die Direction der Berlin-Hambaurger Eisenbahn-Gesellschaft.

52b | Ba Herren Actionairs der Berlinischen Feuer- Versicherungs - Anstalt werden zu der auf Montag den 8. Febrnar c., Vormittags 11 Uhr, im Lokale der Anstalt, Spandauerstrasse No. 81, anberaumten statutenmässigen Jährlichen General - Versammlung hiermit eingeladen. Berlin, den 25. Januar 1847. Die Direction der Berlinischen Feuer-Versicherungs- Anstalt. ! H, Hotho. H. Keibel. L. F. Meisnitzer.

VV. Brose. C. Brendel,

Oberhohndorfer Steinkohlen- 0 A Actien - Gesell- schafi. Zehnte Einzahlung zu 10 Proz. oder 20 Thaler pro Actie,

Die Juhaber von Junterimsscheinen der Oberhohn- dorfer Steinkohlen - Actien - Gesellschaft werden hiermit in Gemäßheit des §. 2. der Statuten aufgefordert, die

10te Einzahlung mit 20 Thalern pro Actie bi s #p ä-

testcns den 2. Februar d. J. an die Herren

Heinrich Küstner & Co. in Leipzig zu leisten und die desfallsigen Zahlungen sammt den Jnterimsscheinen portofrei an dieselben einzusenden, worauf den Eigenthümern die vollen Actien nebst Di- videndenleiste und drei Dividendenscheine verabfolgt werden wird. N Zugleich wird die im §. 7, der Statuten für die niŸt zum bestimmten Tage bewirkte Einzahlung festgesepte Conventionalstrafe von 10 % der ausgeschriebenen Ein- zahlungssumme hierdurh zur Nachachtung in Erinne- rung gebracht.

Leipzig, den 3, Januar 1847,

Das Bireftorium der Oberhohndorfer Steinkohlen-

Actien-Gesellschaft.

6te Einzahlung auf Ungarische Cen-

E Gt . S tral-Eisenbahn- Actien. (Wien-Preßburg-Pesth u. st\wJ) Zufolge uns gewordenen Auftrages kann die 6te Ein- zahlung von 10 % oder Fl. 29, |

ab Zinsen mit Fl. 22. 30, per Actie und { % Agenturspesen von der Einzah- lungssumme bis

: L 2 4 . incl. den 13. Februar 1847, mit 4 % Verzugszinsen vom 1, Januar ab, bei uns geleistet werden, j

Berlin, den 28. Dezember 1846.

Hirschfeld & Wolff,

Linden Nr. 27.

sCiterarische Anzeigen.

Vei Hermann Gobert in Hamburg ( Neuerwall Nr. 60) ist erschienen M S zu: ie

[680] : : Hochländerin, Romantische Oper

in drei Akten von Bernd von Guseck.

Musik von Conradin Kreuber.

Preis 4 Sgr. 14 Kr. Rh. 12 Kr. C.-M. Die löblihen Bühnenvorstände, welche die Oper des

Herrn Kapellmeisters C. Kreutzer zur Aufführung

bringen, wollen sich wegen der Textbücher direkt an die obige Buchhandlung wenden, welcher der Debit kon-

trafilih (Lein zusteht.

Das Abonnement beträgt : 2 Rthlr. für % Jahr. 4 Kthlr. 5 Iahr. : E er - 1 Jahr. n alen Theilen der M i S in Preis - Sid nferlions-Gebühr Raum einer Zeile Ves E Anzeigers 2 Sgr. i

M 34.

Aal Amt'icher Theil, Inland. Provinz Westfalen. Dee Dro ding Der Eisgang, undesftaaten. Für Ö n Propositionen 4 aa L H rseuthum Lippe. Die Ablösnngen, Frankreich, aris, Maßregeln in Bezug auf die Adreß - Entwurf der Deputirten, Vertheidigung U Ra Vers E T Tie baubsnngtn über die spanischen Heirathen, Recbt- Genie E n Bustamente, Abgeordneter der Ma- roßbritanien und Jrland. London. Die Tim r di Zehnstunden-Bill, Zur spanischen Frage, Die Finanzen e U oon Frankreich. Nachrichten aus den Vereinigten Staaten. Ver- misMies, Schreibcn aus London. (Lord Palmerston sin ver spaní- atten Frage. —- Dic irländischen Maßregeln.) S TLLANDE, Amsterdam, Die Austrocknung des harlemer Meercs, A geen. Brüssel, Beschluß in Betreff der Praxis der Militaic- 3 erz é, ¿Lebensmittel - Frage, Abnahme der Ausfuhr nah Frank- tei 9. Cisenpreise, Schreiben aus Brüss\ el. (Der Nothstand und le politische Stimmung ; Haltung der Parteienz ein literarisches Kurio- sum;z Senatoren-Wahl.) Schweiz, Kanton Genf. Die Entschädigung. Kanton Frei- burg, Entlassung der Truppen, Kanton Tessin, Eisenbahn-

b

ÄAtalien., eapel. Ankunft des Prinzen Luitpold von Bayern,

Moldau und Wallachei. Bu ch are, Schluß der Rede des Hospodaxs, _— Antwort der General-Versammlung auf dieselbe,

T und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börsen- und Markt-

Das Rathhaus in Münster,

Fünfte Trio-Soiree im Saale des Hotel de Russie, Zur Kunst-Arhäo- logie, Acgyptisches, Gymnastik, | Zur Kunst-Archäo

Belage,

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Î , Die Kinder der verwittweten Freiin von Richthofen, gebornen Prinzessin von Shleswig=-Holstein, nämlich den Ritterguts- besißer Freiherrn Friedrich Karl Gottlob von Richthofen auf Kohlhöhe, fstriegauer Kreises in Slesien, und seine drei Ge- {wister, Louise Friederike Katharine, vercheliht mit dem General der Jnfanterie von Naßmer, Agnes Friederike Wilhelmine, vereheliht mit dem Oberst-Lieutenant Grafen von Lüttichau, und Jris Amalie Freün von Richthofen, Ehren- Stists-Dame des Fräulein - Stifts zum heiligen Grabe, aus Höchst= eigener Bewegung in den Grafenstand zu erheben; so wie

Den Domainen - Rentmeistern Künßel zu Tecklenburg und Filbry zu Münster den Charakter: Domaincu-Rath ; und

Nachstehend verzeihneten Personen das Allgemeine Ehrenzeichen

zu verleihen:

Dem Gastwirth Adam zu Reichenbach, Kreis Reichenbach.

Dem Weber Friedrih Sch ölzel zu Langenbielau, Kreis Rei-

chenbach.

Dem Secretair Kummer zu Guhrau, Kreis Guhrau.

Dem Tagelöhner August Dittrig zu Herrnstadt, Kreis Guhrau.

Dem Freigärtner Gottlieb Barnowski zu Zedliß, Kr. Trebniß.

Dem Steuer - Assistenten Heinrih Rothe zu Wohlau, Kreis

Wohlau.

Dem Squllehrer Shmidt zu Pluskau, Kreis Wohlagu,

Dem Schulzen Faber zu Norigave, Kreis Wohlan.

Dem Häusler Gottlieb Richter zu Krummendorf, Kr, Strehlen,

Preu

t

Allgemeine

Berlin, Mittwoch den Zee Februa

Dem Bauergutsbesißzer Gottlieb Semenski zu Friedersdo Kreis Strehlen, A Mork

Dem Freigärtner Gottlieb Milde zu Damslau, Kreis Breslau,

Dem Kämmerer Franz Scholz zu Zobten, Kreis Schweidnibß,

Dem Gerichtsschreiber Gottfried Schmidt zu Esdorf, Kreis Schweidniß.

Dem Kanzlisten Gottlieb Frieduch Sitte zu Nimptsch, Kreis

B Aas: Á

em Häusler Christian Jünglin u Schmi i

N st Jüngling zu Schmihßdorf , Kreis

Dem Sreibauer Friedri Pußtke zu Karbiß, Kreis Militsch.

Dem vormaligen Gränz=Aufsecher Friedrich Speer, zu Sulau,

Kreis Militsch.

Schulzen Hagedorn zu Ségern, Kreis Strehlen. -

Schulzen Hoffmann zu Kottwiß, Kreis Strebniht.

Schulzen Jo pp ich zu Zedliß, Kreis Schweidniß,

Schulzen John zu Katschkau, Kreis Guhrau.

Schulzen Nagel zu Reichwald, Kreis Wohlau.

Squlzen Grüttner zu Karschau, Kreis Nimpt\ch.

Gendarmen Franke zu Münsterberg,

Gendarmen Conrad zu Lisa, Kreis Neumarkt, und

Gendarmen Block zu Köber, Kreis Steinau.

Dem Dem Dem Dem Dem Dem Dem Dem Dem

Se. Königl, Hoheit der Prinz Friedrich K i es eat mar nach Bonn abgereist, NORL SUeoreq Karl F Wer Wel

Der bisherige Kammergerichts - Assessor G16 ckner is zum Ju- stiz - Kommissarius bei dem Land- rg Stadtgerichte zu s und den Patrimonialgerihten des wittenberger Kreises, mit Anwei- sung seines Wohnsißes in Wittenberg, zugleih zum Notarius in dem Departement des Ober-Landesgerichts zu Naumburg ernannt worden.

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Com= mandeur der Aten Division, von Wedell, und , Der General - Major und Commandeur der Aten Landwehr- Brigade, von Corvin=Wiersbißki, nach Stargard.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

_ Verlin, 2. Febr, Se, Majestät der König haben Allergnä- digt geruht: dem General-Major Grafen von Püdckler, Comman- deur der 11ten Kavallerie-Brigade, die Erlaubniß zur Anlegung des ihm verliehenen Commandeurkreuzes erster Klasse vom Herzoglich braunshweigishen Orden Heinrichs des Löwen zu ertheilen,

Provinz Westfalen. Der Westfälische Merkur mel- det Folgendes aus Münster vom 30. ind e Abend ist unsere Stadt wieder im völligen Besiy des {chönen Rathhaus- Gebäudes, dessen vorderer Theil in Folge der Eroberung Münsters durh Bernard v. Galen im Jahre 1661 in eine Hauptwache umge- wandelt war. Seit jener Zeit war der Stadt-Magistrat in die nur

durch zwei shmale Gäßchen zugänglihen Hintergebäude des Rath- hauses zurückgedrängt, die oberen Räume des Haupt - Gebäudes aber lagen wüst und leer. Ein solcher Zustand konnte allenfalls der frü-

ßische Zeitung.

Alle Post - An alten d und Auslandes Mans Gestellung aus C T a f Berlin ie Expedition der p Z Zeitung: s. Prev Friedrichs straf e Ur, 72.

r 1847.

heren höchst einfachen städtishen Verwaltung nothdürftig genügen, ward aber peinlich bei der jeßigen umfassenden Einrichtung der- selbeu, die außer dem Magistrat und der Stadtverordneten-Versamm- lung die Polizei- Verwaltung, die Armen- Kommission, das Servis= Amt u. \. w, einschließt. Deshalb gelangte bereits unterm 13, Fe- bruar 1843 an den fommandirenden General des VII. Armee-Corps, Herrn General der Jnfanterie von Pfuel Excellenz, die Bitte des Magistrats um Verlegung der Hauptwache in die unteren Räume des nahen Stadtweinhauses, die, von der Königlichen Regierung un- terstüßt, bei Sr. Excellenz die wohlwollendste Aufnahme fand und unter so günstigen Auspizien im April 1843 die Genehmigung des hohen Kriegs = Ministeriums erhielt. Die zur Ausführung der Maßregel erforderlihen Verhandlungen, so wie die baulichen Ein=- rihtungen , kamen mit dem Schlusse des Jahres 1846 zu Ende, so daß die Räumung des Rathhauses und die Beziehung der neuen Hauptwache auf den 29, Januar anberaumt werden konnte, wo sie um 3 Uhr Nachmittags wirkli stattfand. Die städtishen Behörden haben nun die wichtige Aufgabe, die gewonnenen weiten Räume in eines würdigen Siß der städtischen Verwaltung umzuwandeln. “/

Nhein- Provinz. Seit dem 28. Januar Nachmittags hat der Eisgang bei Deuß begonnen, drängen \ich die Eismassen des Oberrheins, welhe bis heute den ganzen Strom eingenommen haben, solchergestalt, daß die Verbindung der Ufer nur auf das nothdürsftigste beschränkt bleiben muß. Man erwartet, daß in einigen Tagen der Drang nachlassen wird, und. daß dann alôbald an den Wiederaufbau der Rheinbrücke gedacht werden kann, deren Bauglieder in der Zwi- shenzeit wieder in den Stand geseßt worden- sind,

Deutsche Bundesstaaten.

Fürstenthum Lippe. (L. Z.) Ueber den Gang des Ablösungs= Geschästes im Fürstenthum Lippe ergiebt sich aus amtlichen Notizen Folgendes : Alle bis zum Ende des Jahres 1846 vorgekommenen Ablösungen belaufen sich im Ganzen auf 792,000 Rthlr.z; die Ab- lösungen vermindern sich aber von Jahr zu Jahr und hatten im Jahre 1846 einen Kapitalwerth von 47,700 Rthlr., so daß sie über 37,000 Rthlr, weniger als im Jahre 1845 betrugen. Diese Ver- minderung bezieht sich hauptsächlich auf Rauh - und Blut - Zehnten. Die Ablösungspreise für reines Korn und für Zehnten sind rüdsiht= lih des Jahres 1847 abermals, und zwar höher als früher, gestie- genz für Roggen is} der Preis um 9 Spf., für Gerste um 7 und für Hafer 5 Ps. pro Scheffel höher geworden. Die Verpflichteten, welche in den ersten Jahren nach Veröffentlihung des Ablösungs=- Gesehes bemüht gewesen sind, ihre Prästationen abzulösen, haben dur die gestiegenen Preise, namentlih der Körner, einen erheblichen Gewinn gemacht.

Den Landtags-Deputirten sind von der Regierung folgende Pro- positionen mitgetheilt, die zunähst zur Berathung kommen werden:

1) Eine die authentische Jpterpretation des §. 4 der Gütergemeinschasts- Ordnung von 1786 betreffend; 2) eine, betreffend die Abschaffung der An- zeigegebühren in Forstbetrugsachen, so wie die Bestrafung des vierten und ferneren Holzdiebstahls; 3) eine hinsichtlih der Allodification von Lehen und 4) cine rücksihtlich der Catastration dcr Städte. Jn der ersten Pro- position handelt es sich darum, ob die Gütergemeinschaft bei den Bauern auch so weit eintrete, daß derjenige, welcher eine Colona oder Anerbin hei- rathet, die volle Disposition des sonst in Gütergemeinschaft lebenden Ehemannes über das Kolonat erhalte, selbstständig Kontrakte darüber schlie- ßcn, Schulden darauf kontrahiren und Prozesse führen könne, oder ob in Absicht auf solhe Disposition die Gütergemeinschaft nicht eintrete und der Anerbin oder Colona jene verbleibe. Jm Leben und bei den Aemtern hatte man nämlich bisher die Gütergemeinschafts - Ordnung so verstanden, daß dem aufgeheiratheten Bauer allerdings solche Disposition gebühre, die Justiz- Kanzlei aber hatte in neueren Zeiten eine andere Ansicht aufgestellt und im entgegengeseßten Sinn entschieden, indem sie von einer Stelle des §. 4 der Gütergemeinschasts-Ordnung ausging, worin es heißt: „Außer der vorgedachten Erbfolge des längstlebenden Ehegatten erstreck sich aber die Gütergemeinschaft bei den Bauern blos auf die Errungenschast““, und es

drohte dadurch eine große Verwirrung in den öffentlihen Verkehr einzurei- ßen, weil nun alle Dispositionen aufgeheiratheter Kolonen, welche man

Fünfte Trio - Soiree im Saale des Hotel de Russie.

(Den 1, Februar.)

Unsere kritische Thätigkeit wird diesmal vorzugsweise durh ein zur Eröffnung des Abends exefutirtes neues Trio von W. Efkkardt (in F-dur) beansprucht, Die Arbeit is, als aus der Feder cines Dileitanten geflossen, jedenfalls als eine verdienstliche zu betrachten, um so mehr, da sie ciner Kunstgattung angehört, welche zu pflegen sogar unsere heutigen Musiker von Fach nur selten unternehmen. Uebrigens trägt das Werk in seiner Totalität keinesweges ein dilettantishes Gepräge, Jm Gegentheil, es bekundet ein ernstes, gediegenes Kunststreben, das sich oftmals recht erfolgreich in gelungener thematischer Verarbeitung und selbstständiger Stimmenführung offenbart, Dennoch fchlt es nicht an einzelnen Zügen, denen der Stempel des Dilettantismus deutlich aufgedrüt ist, wozu wir gleich im ersten Satze die Art, wie der Grundgedanke im Baß der Pianostimme zu den im Disfant akkord- mäßig angeschlagenen, gleichgültig erflingenden Achtelsnoten austritt, zäh- len, eine Manier, welcher sih auch Onslow gern befleißigt, die uns aber, nach unserer subjekiiven Ansicht, der Würde der Gattung nicht zu entspre- chen scheint, Davon abgesehen, entwickelt sh jedoch das interessante Hauptthema auf eine fast durhgehends künstlerische Weise, während das zweite Motiv ebenfalls anzichend erfundon und den beabsichtigten Gegensay hervorzurufen wohl geeignet ist, ohne indessen in vollklommenem inneren Zu- sammenhange mit der Haupt - Jdee zu stehen. Hierin, in dem Mangel an innerer Gedanken-Verbindung (denn äußerlich lassen sich wohl die hete- rogensten Säye aneinanderreihen), suchen wir den Hauptfehler der Arbeit, der sih, außer in dem eben bezeichneten Falle, am evidentesten im Finale geltend macht, Als sließendster, überhaupt gelungenster Say erscheint uns das Scherzo (D-moll), sowohl durch scin charakteristisches Motiv an und für sich, als wegen der echt fünstlerishen Durchführung des leßteren, Hinsichtlich des (in den Saiten -Jnstrumenten con sordini ausgeführten) Trio's dieses Scherzo's, das, musikalisch ebenfalls, einen wirksamen Gegen- sab erzeugt, gilt obige, die Themen des ersten Allegro's betreffende Bemer- fung. Geistige Vermittelung fehlt auch hier, obwohl sch das Musikstük als effeftvoll bewährt, Nächst dem S cherzo möchte das Adagio (B-dur)

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Freie De O r E L ————=

der anzichendste Saß sein, Er zeichnet sich durch melodióse Führung vor- theilhaft aus (während das melodishe Element, einc mcrfwürdige Erschei- nung bei einem Dilettanten, im Uebrigen nicht vorwaltet) und interessirt außerdem ín mancen schönen Einzelheiten , z. B, durch die Art der Wie- dereinführung des Hauptzgedankens, der, beim erstenmale dem Piano zuer- theilt, bei der Wiederkehr in den Saiten - Jnstrumenten unter harmonischer Figurirung des Piano auftritt, Der leyte Sag entbehrt des natürlichen Flusses (wie wir schon oben andeuteten) am meisten; doch müssen wir die sorgfältige Verarbeitung der Motive und das daraus ersihtlihe Streben nach einheitsvoller Gestaltung anerfennen, Das Trio, durch die Herren Siteifensand und Gebrüder Stahlknecht. zu Dank ausgeführt, machte durch seinen überwiegend Gutes bergenden Znhalt einen befriedigenden Ein- druck auf die Versammlung und erfrentè sich sogar lauten Beisalls, Den übrigen Theil des ‘Abends füllten das erste Trio von Bectho- ven in Es-dur und ein Trio von Schubert in B-dur, Bi

Zur Kunst: Archäologie.

Ornamente aller klassishen- Kunst-Epochen, nah den Originalen in ihren eigenthümlichen Farben , dargestellt von Wilhelm Zahn, Königl: preußishem Professor u. \. w., 13tes Hest. 25 Thaler. Berlin, bei G, Reimer. 1847.

Unter den günstigsten Verhältnissen war es Herrn Zahn bei seinem vier- zehnjährigen Aufenthalte jenseits der Alpen vergönnt, zehn Jahre lang in den im Jahre 79 nach Christi Geburt vershütteten und seit den Jahren 1711 und 1748 theilweise wieder uLgear tene Städten Herfkulanum und Pompeji zu wohnen und dort die für die Kunst interessantesten Gegen- stände, vorzugsweise die antiken Malereien in ihrer ganzen Farbenpracht, gleich nah den Ausgrabungen naczubilden ; so entstand die Grundlage zu der reihen Sammlung seiner Studien, die jeyt Gemeingut der anzen Kunstwelt werden, Das dreizehnte Heft dieses zweiten für Kunst und Wissenschaft wichtigen Prachtwerkes, aus fünf farbigen Tafeln und einer Tafel erläuterndem Text bestehend, liegt vor uns, ehrere der schönsten antiken Wand- und Decken-Malereíen aus Pompeji und Herkulanum, so wie eine Auswahl der geshmackvollsten Decken- und Wand-Malereien des

Gíulio Romano zu Mantua, sehen wir hier in ihrer ganzen Farbenpraht, Da Herr Zahn schon seit einiger Zeit sein großes D E eauac Herkulanum und Stabiae“, in 20 Hesten ganz vollendet hat, so dürfen wir hoffen, auch dieses Werk recht bald ganz vollendet zu schen, indem alle Kräfte der technischen Ausführung, die früher bei jenem Werke thätig wa- ren, jeyt auch bei diesem Werke, unter Herrn Zahn's persönlicher Leitung, angewendet werden können,

Für Kunst-, Gewerbe- und Handwerks-Schulen , so wie für Fabrikan- ten, Bauliebhaber, Architekten, Maler u. \. w., ist dieses Werk, welches ägyptische, griehishe, römische, arabische, normannische und mittelalterlicbe Ornamente, und zwar alle in ihrem eigenthümlichen Farbenshmudcke, enthält, vom größten Nußen. ‘Dem seit dem Jahre 1827 durch Herrn Zahn ein- geführten farbigen Steindruck hat man es zu verdanken, die farbigen Blät- ter in dieser Volllommenheit ausgeführt zu sehen, wodurch es zugleich mög- lih geworden, ein solches Heft zu dem Preise von 25 Rthlr. herstellen zu fönuen, während es, wenn es mit dem Pinsel ausgemalt wäre, wenigstens ctande fosten müßte. Auf den verschiedenen Tafeln sind folgende Daïr-

ellungen :

Taf. 61. Eine grazióse horizontale Decke mít reich bemalten Stuck- gesimsen, in der Villa di Arrio Diomede zu Pompeji, ausgegraben 1774. Herr Zahn bemerkt im Texte, daß dies die einzige bis jeßt noch erhaltene horizontale Decke in Pompeji ist und sich in einem Zimmer der unteren Räume nach dem Garten zu befindet, über dem Theile des Kellers, in wel- hem man noch 20 Menschen-Skfelette vorfand, die sich in diesen Theil des Kellers bei der furchtbaren Verschüttung im Zahre 79 n. Christi geflüchtet

atten. i Z E

Taf. 62, Eine der geschmackvollsten Wände im grieishen Styl, in der Casa de’ Bronzi zu Pompeji, ausgegraben 1833, welche mit zu den shönsten Wänden in Pompeji zu zählen is, Der Grund der Hauptfelder ist dunkelroth mit den elegantesten festlich geshmücten Säulen, mit bemal- ten jonishen Kapitälen durhbrochen, Der Obertheil der Wand, ebenfalls auf dunkelrothem Grunde, bildet bemalte Giebel und Friese von Gebäuden, mit Darstellungen auf den Kultus des Bacchus sich A __ Unten ist die Lambris auf A E in verschiedene architektónische Felder

it allerlei Laubwerk eingetheilt. n S Taf. 63, Zwei der schönsten Wände auf blauem Grunde zu Pom- peji, Die eine Wand mít der schönen schwebenden Tänzerin, in deren