Kozminek, anów, Katy, Balin, Luszowice und Göry Luszowskie vor- über, alle e Orte a, inneren Zollgebiete lassend, wendet sh g pa östlih gegen Mystachowice, Psary, welche Orte ins shon ins. U ebiet gehören, und läuft dann zwishen Nova Góra und Misfkínia, n an Czerna, Czaifowíce, Dubie, Brzezinka, Wieckowice, Zabierzów, Modlniczfa , Pcfowice, Zielonki , Sudol, Batowice, Marta, DitGarloe und Luczar.owice vorüber, alle diese Ortschasten in den Dry ezirk einbeziehend, endlih südlich an den gs schon in Pen E Bezirk gehörigen Orten Wadow, Ruszcza, Branice und Przylaset voruber, wo sie wieder in die Weichsel einmündet, B. : Verzeichniß ; lche in derjenigen Ortschaften des krakauer Gebietes, we j G R S S kerirt einbezogen worden sind.
j ty, Bobrowniki, Bole- Augustin, Baran, Bibice, Bobrek, Bobrek maîy,
howice n Bosutów, Branice, Brzezie, Brzezinka, Byczyna, Shadai Chetmek Cicmigi, Cicszfowice, Cto, L puien E e O Dle: 2 narodowa, Debnik, Diugoszyn, Dojazdow, U, 3” facowice Waj, Gaïlica, Giebuttów, Gteboka, Gorzów, Górfa E Gromiec, Jaworzno, Zeleú, Jeziorki, Jezer, Kantorowice, Karniów, Karn- lowice, Kepa rusiecka, Kobylany, Kocmyrzow, Koscielniki, Krzysztoforzyce, Leg bei Ziaiki, Lgota, LibiaZ wielfi und maîy, Luczanowice, Modlnifa, Modlniczta Nied;ielisfka, Nowa góra, Ostreznica, Paczoltowice, Paprotnik, - Pefkowice Plofi, Podleze, Prawda, Prussy, rofop, Przylasek, Raciborowice, Radwanowice, Rogów, Rußcza, Siersza, Stanistawowice, Sudot, Sule- cow, Szviki, Szezakowa, Tomaszowice, Trojadvn, Trojanowíce, Wadow, Wegrzee, Wegrzpnowice, Wieowice, Wolica, _Wröótenice, Wycíaze, Wy- mystow, Wysoki brzeg, Zabierzow, Zacheimek, Zary, Zdzieslawice, Zastow,
Zelkow, Zielona, Zielonki,
C. Verzeichniß
der Gränzzoll-Aemter und Zollstraßen im krakauer Gebiete.
Díe Zollstraße
Zieht bis zu | Geht vom Gränzzoll- Benen- 90n, }demGränzzoll-| Amte bis an die in- nung. Amte, nere Liníe,
Gränzzoll-Aemter.
Standort.
1, Preußen vons1. Unmittelbar x }
Kommer- |dt! Brücke an} auf der 1, tem nah der Pszemsza| Chaussee. | 2, längs der Weichsel
Chetmek. | zial- Czarna. 2, längs der bis nach X.cg.
Zollamt. |ypündung derszum Brzosto-| über Chehmek, Libins
Pszemsza in | wicer Lan- wielfi, nah L,bia# may,
die Weichscl. | dungsplaye. T
j über die Ueber- Hülfs- fuhrsplätte am Zollamt. | Pszemsza- flusse.
über Jelen nach
unmiitelbar, Byczyna.
41. von Preu- ßen über die " i¡tupner Gränz- ; f j ülfs- Unmittelbar süber Jezor, Dombrowa, aa 2 bede auf der Jaworzno, nach Jeziorki An, land liber die| Butweide, oder Byczyna,
niwfkaer Gränz- brüde.
1. Rechts über Ploki nah Myszlachowice,
j zwischen der 2, Gradaus über Zoll-Amt. | Gränzsäule Ostreénica nach Nowa N. 149 u, 150. Góra,
Von der russi- Hülfs- | hen Gränze
unmittelbar.
Hülss- Von Rußland bei der Gränz-] unmittelbar. Zoll-Amt., sáule N. 84.
Nah Tonie oder nah
Modlnica. Groß-Bronowice,
Kommer- [Von Rußland Wegrzce. kziakt - Zoll-\bei der Gränz-] unmittelbar,
Nach Pradnik, Amt. | sâule N. 61.
Hülfs- Nußland
Gränzsäule Zoll-Amt, N, 31,
über Dojazdów nach
unmittelbar. Grebatów,
Hülfs- G ränzsäule e aa N. 47.
über WycíaZze nach
unmittelbar. Pleszw.
S rankrei.
Deputirten-Kammer. Sihung v0 Nach der radikalen Rede des Herrn Dare r Pagds, deen bs sonders heftig gegen die von dem Ministerium in Bezug auf Spa- nien befolgte Politik und gegen die Heirathen aussprah, welche die
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eits des Rheins immer günstiger für Frankreich, je mehr Fortschritte lee machten, und dies Verde Frankreich auh jene Mächte selbst all- mälig mehr zuwenden ; man sokle nur dur laute Verkündigung, daß die Kanzösische Póölitik eine Politik des Friedens .und «des Wo lwol- lens sei, der verbreiteten Meinung, daß das französische Volk hab=- gierig und eroberungssüchtig wäre, immer mehr eatgegenwirken, dann werde die Gewißheit, daß Frankreich jenseits des Rheins feine Feindschaft mehr zu besorgen habe, auch seine Gegner jenseits des Kanals gefügiger machen. Jn diesem hier ausgesprohenen Sinn habe er sein Amen- dement vorgeschlagen, welches jeden Gedanken an ungehörige Nach- giebigkeit oder Shwäche von Seiten des Kabinets fern halten folle, Hierauf verlangte Herr Bureaux de Puzy, daß die Abstimmung über den zweiten Paragraphen, da derselbe das Vertrauen in die Er- haltung des Friedens auedrücke, bis nah der Diskussion der beiden folgenden, die spanishen Heirathen und die krakauer Maßregel be- treffend, aufgeshoben werde. Herr Guizot willigte in dies Verlan= gen, und die Kammer trat demselben bei.
Paris, 2. Febr. Der König hat dem Königlichen Prokurator zu Rennes, im Departement der Jlle und Vilaine, Herrn Malherbe, in Anerkennung der Festigkeit und des Eifers, die er bei den dorti- gen Unruhen am 10ten v. M. gezeigt, wobei er {wer verwundet wurde, den Orden der Ehrenltgion verliehen.
Die leitenden Artkel der heutigen Blätter beziehen sih fast aus- \hließlich auf die gestrige Adreß: Debatte in der Deputirten-Kammer. Das Journal des Débats findet, daß Herr Billault, auf dessen Aeußerungen man, seiuer neuen Stellung wegen, besonders gespannt war, eine vollfommen vetnünftige Sprache geführt und durhaus pa- triotishe Gesinnungen kundgegeben; so habe derselbe denn au nicht umhingefonnt, die Politik der Regierung in deu spanishen Heirathê- fragen zu billigen, mit der Erklärung, daß er niht zu denen gehöre, die eine fremde Regierung gegen ihre eigene unterstüßen möchten. Wie würden gewisse Fractionen der Opposition diese Erklärung aufnehmen. Der Siécle, das Organ einer dieser Frac- tionen, scheint indeß durch die Sprache des Herrn Billault niht sehr überrascht oder beunruhigt zu sein, denn, bemerkt dies Blatt, wenn derselbe auh die Heirathen gebilligt, so habe er doch auch mit gerechter Strenge die auffallende Form jener münd- lichen Vorzimmer - Verhandlungen zu Eu getadelt, da sie feine Spur zurüließen und unter solhen Umständen keine versassungêmäßige Verantwortlichkeit vorhanden sei. Der Constitutionnel is sehr furz und sagt, er überlasse seinen Lesern die Würdigung der Billaultschen Rede. Die Presse erklärt, sie stimme den Jdeen Billault's völlig bei. Frieden und gutes Vernehmen, wo möglih, mit England und allen großen Mächten, aber nihts mehr von jenen AÄnnigkeits-Betheu=- rungen, welche den doppelten Fehler hätten, daß sie unter entschei- denden Umständen keine Zuflucht darböten und andere Staaten nur verleßten. Herr Thiers hätte, der Presse zufolge, großen Unmuth über die Rede Billault's verrathen.
Es heßt, daß den Commandeuren der verschiedenen Militair- Divisionen der Befehl zugegangen ist, alle, wie gewöhnlich, auf sechs Monate beurlaubten Soldaten einzuberufen. Jn den Departements des Westen, des Jnnern und des Südwesten dauern die Unruhen noch immer fort, Der Geseß-Entwurf, wodur 4,501,384 Fr, zur Ver- mehrung des Effektivbestandes der Armee im Jnnern des Landes ver- langt werden, hat in den Büreaus der Deputirten-Kammer zu sehr lebhaften Debatten Anlaß gegeben, und die Kommission is mit dem
Einverständniß ernannt worden, daß sie in ihrem Bericht den Wunsch pre vente soile, dieser Maßregel einen blos temporären Charakter zu verleihen.
Die Stellung des Grafen St. Aulaire soll der Königin Vic- toria und dem englishen Hofe gegenüber so peinlich geworden sein, daß er nah Paris zurückzukehren verlangt hätte. Eine Audienz, um die er bei der Königin nahsuchte, soll ihm ohne Erklärung kurzweg abgeshlagen worden sein.
Zu dem leßten Paragraphen des Adreß - Entwurfes haben die Deputirten Gustav non Beaumont, Bethmont und Leon von Malle- ville folgendes Amendement vorgeschlagen, welhes an die Stelle der vier Schlußpunkte, von den Worten: „Eine bereits lange Erfahrung u. \ w.“ an (s. Nr. 33 unserer Zeitung), geseßt werden soll: „Möge eine freisinnige und gemäßigte Politik der Regierung jenes moralische Ansehen sichern, welhes der Verwaltung so nöthig ist, die Achtung, welhe Rechtschaffenheit stets gebietet, unseren Jnstitutionen ihre fried- lihe und regelmäßige Entwickelung, und Ew. Majestät können auf unsere unabhängige und uneigennüßige Mitwirkuug rechnen.“
Der Abbé Lacordaire is nah Lüttich eingeladen worden, dort die Fastenpredigten zu haltenz er wird nächster Tage dahia abreisen.
Der Courrier français will wissen, daß es zu Algier zwi=- hen Marschall Bugeaud und dem General Lamoricière wegen ge- wisser in einem Schreiben Abd el Kader?s an diesen General euthal- tenen Ausfälle auf den Marschall zu einem lebhaften Wortwehscl ge- fommen sei.
Die Epoque greift die Presse über ihre Aeußerungen wegen der Differenzen zwischen den Kabinetten von England und Frankreich an und giebt derselben Schuld, daß sie im Jnteresse Rußlands die beiden Länder in Krieg zu verwickeln trahte, während es das Jn- teresse derselben verlange, den Frieden aufrecht zu erhalten und aus einem vorübergehenden Mißverständniß keinen dauernden Hader ent- stehen zu lassen.
Ein Angestellter vom Gerichts - Personal hat im Auftrage der Regierung die in der Hauptstadt bestehenden Klöster untersucht, es
beiden Länder nicht inniger mit einander verbinden würden , d wenig Anklang in der Kammer fand und mit seinen Ausfällen gegen Marie Christine und gegen Guizot nur Murren hervorrief, wurde die allgemeine Adreß-Debatte, rascher als sonst, bereits geschlossen, und man schritt zur Erörterung der einzelnen Paragraphen. Der erste, der sih auf die Noth im Lande bezieht , ging ohne Diskussion durch. Als der zweite an die Reihe kam, der von den Verhältnissen zu den auswärtigen Mächten handelt (\. ‘Nr, 31 unserer Zeitung), erhob \sch Herr B il- lault, der befänntlih zu dem dritten, auf die \panischen Heirathen bezüglichen Paragraphen ein (gestern mitgetheiltes) Amendement vor- geschlagen hat, und erflärte, daß er diese Heirathen billige, da sie ein Schritt zu einer Politik seien, die er \elbst anempfohlen, Ju Folge der erlangten Resultate sei die sranzösishe Regierung wit der englischen in Mißhelligkeiten gerathen ; dr feinerszis werde nicht Par- tei: für eine sremde Macht gegen sein Vaterland ergreisen. Die englische lanz sei allerdings zerstört, aber- er glaube niht, daß dieses Uebel ‘nicht wieder gut zu machen wäre, besonders wenn man díe unermeßlihen Opfer berüksihtige, in welche D habe willigen müssen, um diese Allianz nah dem früheren Ze würfniß awishen beiden Ländern wiederherzustellen, lies pam Stolà dicanbe: Gnniateit, Die siderid seveomal fé aufe zum lenende greit, m au Las auids wenn England glaube, daß d
he Kontinent sie ihm liefern, und ohne ‘daß es Opser an seinen | Interessen - oder an seiner Ehre - zu Ms nöthig haben würde;
fönne man auch mit Le q ‘das are rwe M iß L n _DUnd mit den drei nordis 2 nien, j a A on die Stimwung unter „den Bepölkexungen jen-
R
Vortheil dies ankreich ‘das Bedürfniß von Allianzen, so werde der Sat |
hat si bei dieser Visitation dürchgus nichts Unregelmäßiges ergeben, vielmehr Alles in der größten Ordnung gefunden,
Vom Zuchtpolizeigeriht zu Montbrison im Loire - Departement wurde fkürzlih ein Herr Vadon, der ein Vermögen von 200,000 Fr. haben soll, wegen Aneignung. von zwei Faß Wein, welche bei der leßten Uebershwemmung von der Loire ans Ufer geiwvorfen worden waren, zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt.
Wie man hört, soll im Laufe dieser Session ‘der Kammern eine Luxussteuer in Antrag kommen,
Der Akademie der Wissenschaften wurde kürzlih die neue und \hon mehrmals angeweudetè Entdeckung vorgelegt, den Menschen durch Cinathmung von Schwesel « Aether \o zu betäuben, n die
peinlihsten chirurgishen Opergtionei L vollzogen werden fönnen, R Ine VYRen Seme
Z Paris, 2. Febr, Zur heutigen Sigun tens A g der Deputir- unter sede vie Je sih ein zahlreiches Publikum. eingesunden, dar- e’waren vollständig gesüllt, Um 45 Uhr wurde die Si r- öffnet, und es begann sofort die Verhandlung übr den Poragra 3 des Adreß-Entwurfs, die. aab a betreffen P grageaph
as Ministerium i Entschul lebélw Besen, mern es anth geblieben
nter tte ‘f vielleicht Men Bieler Betrath
lossen zu haben. Das
vorgebracht, es sei G 3 nad des Bender gon
net 1 habe, wäre 18 ‘fr | ran eb Qu
geben, daß die bella ‘ben. Priñzén von Koburg heirathe
‘amen, und die diplomatische Tribüne wie die öffent-
Herr Lesse ps \spräch zuerst gegen d esen j ' h, - Er d f in EN mit Uebereilu L alh des Perzogs von D dan
‘nur unter der Bedinguitg/ züge-
dem auch sei, er bebaure, daß in der Unterhandlung niht mit jener Offenheit und Loyalität zu Werke gegangen worden sei, die man hätte wünshen müssen, Waren die Prätensionen Englands übertrieben, \o hätte man ihnen offen widerstchen sollen, man habe aber vorgezogen, die Schwierigkeiten zu umgehen, zur List seine Zuflucht zu nehmen. Die französische Ehre leide unter solch? zweideutigem Verfahren. Das Jutecesse einer neuen Allianz mit Spanien durfte nicht Ursache sein, daß man die Grundprinzipien jeder Unterhandlung. vergaß, Uebrigens piibe er, ‘die Heirath habe nicht die Bedeutung, die man ihr beizulegen suhe. Seiner Ansicht nach, sei sie sogar dem Geiste der Juli- Revolution entgegen. Der Redner sucht zu zeigen, daß weder Frankreich noch Spanien ein mächtiges Junteresse bei dieser Verbindung haben. Er stellt eine Menge von Hypotbesen auf, ergeht sih in genealogisben Unter- suchungen und erinnert an Thatsachen aus der G-schichte, aber ohne auf bestimmte Schlüsse zu kommen. Der Lärm der Privatgespräche in der Kam- mer wurde zuleßt so groß - als die allgemeine Unaufmerksamkeit, und es war unmöglih, den Nedner weiter zu hören, der end- lih die Tribüne verließ. Herr von Lavergne, gleichfalls ein neuer Deputirter, hatte das Wort für den Entwuif. Er will nicht die Frage des Verfahrens des französischen Kabine!s behandeln, diese sei erschöpft durch Veröffentlichung der Dokumente und die in der Pairs - Kammer gegebenen Erklärungen. Sollte sie aber doch noch einmal vorkommen, so wolle er es einem beredteren Munde übelassen, sie ins wahre Licht zurücfzubringen. Er wolle dem vorigen Redner folgen über die Grundfrage. Die spanische Seite derselben sei bis jeßt noch nicht ins Licht geseßt worden. Jmmer habe man die Sache nur vom französischen oder englischen Gesichtspunkte aufgefaßt, aber die spauishe Negierung und das syanishe Volk seien nicht minder betheiligt, Auf dieser Seite seien aber große Schwierigkeiten vor- handen gewesen. Vor 1842 habe man sich in Spanien mit der Frage der Vermählung der Königin nicht beschäftigen können, wegen des Bür- erfrieges und des findlichen Alters der Königin. Gleich an- fähgs habe die s\ranzösishe Regierung ihre Politik klar und be- stimmt ausgesprochen, Damals habe eín Frankreich nit freundlich gesinnter Mann in Spanien an der Spiße der Regierung gestanden, darum mußte die sranzösische Regierung sch erklären. Man habe zwar gesagt, die französische Regierung habe kein Recht gehabt, gewissermaßen die Jnteressen Spaniens vertreten zu wollen, Aber man soll nicht vergessen, daß der Kö- nig in Frankrei ein Bourbon sei. Eine Stimme links unterbrechend : König, obgleich Bourbon! Herr von Lavergne: Obgleich oder weil Bourbon, darüber habe er hier nit. mit dem Unterbrecher zu -rech- ten, mit dem er wahrscheinlich sh doch nicht verständigen würde. Also in Frankreich herrsche ein Bourbon, es sci also natürlich, daß derselbe den spa- nishen Thron seinen Verwandten erhalte, seiner Linie erhalten wollte, um so mchr, als in Spanien eine Partei sci, welbe die Bourbonen vom Thron dort verdrängen möchte. Auf die Geschichte des Abschlusses der Heirathen eingehend , billigt und lobt der Redner das Verhalten des Kabinets, das nur mit größter Mäßigung, aber auch mit - Festigkeit vom Rechte Frank- reis Gebrauh gemacht habe, Herr Cremieux ergceift das Wort eben gegen 1 Rede, als der Bericht wegen des Postschlusses abgebrochen wer- den mußte.
Großbritanien und Irland.
London, 1. Febr. Die leßte Note des Herrn Guizot in der spanischen Vermählungs-Angelegeaheit vom 25. Januar, welche als Antwort auf die Note Lord Palmerston's vom 8. Januar an den franzésishen Botschafter, Grafen von St, Aulaire, gerichtet ist, ist nunmehr auch dem Parlamente vorgelegt worden, und die Times wünscht, daß es dic lebte in dieser Sache sein möge. Das Blatt is mit Lord Aberdeen der Ansicht, daß die Fortführung der diplomati- \hen Kontroverse zwishen Lord Palmerston und Herrn Guizot nur zu Unheil führen und in einen persönlihen Zwist zwischen den beiden Staatsmännern ausarten könne. „Wir sind geneigt“/, sagt die Times, „auf das herzlichste Lord Aberdeen darin beizupslichten, daß, da diese Korrespondenz von England begonnen worden, Frank= reih billigerweise das leßte Wort haben sollte. Bei der jehi- gen Lage der Angelegenheiten können wir durhaus nicht ausfindig machen, welch wesentlihes Ziel durch einen weiteren diplomatischen Notenwechsel wahrscheinlich zu erreichen oder selbst zu erdenken sei. Den Gedanken, daß irgend ein Staatêmann, dem das Schicfsal eines großen Landes anvertraut ist, durch ein solch armseliges Gefühl be= wegt werden könnte, wie die Eitelkeit, aus einem politishen Streit siegreih hervorzugehen, sollte man feinen Augenblick hegen dürfen. Sowohl natürlih als verzeiblih is cs, daß Streitende durch die Hipe der Debatte etwas über die Gränze dessen getrieben werden, was nothwendig zur erfolgreichen Diskussion i, Wenn aber die Gründe erschöpft sind und Alles gesagt ist, was die Verrunst ein- giebt oder die Klugheit billigt, so bleibt einem klugen Mann keine andere Wahl, als entweder zu wirflihen Feindseligkeitcn über- zugehen oder schweigend den Eintritt irgend eines Ereignisses vou hinreihender Wichtigkeit abzuwarten, das zum Handeln auffor- dern könnte. Uns däucht, daß Lord Palmerston und Herr Guizot gerade in dieser Lage sind; der Ton und die Stimmung ihrer lehten Korrespondenz deuten einige Herbheit an und drohen noch mehr, Mit jener Berücksichtigung des Friedens und jener vollkommenen Würdi- gung der wahren Junteressen seines Landes, “ welche seine ganze aus- wärtige Politik carakterijirt haben, deutet Lord Aberdeen in der leh= ten Oberhaus-Sihßung auf die Uebelstände, welche die Fortführung solcher Korrespondenz wahrscheinlih verursahen würde. Daß seine Besorgnisse nicht unbegründet, meinen wir, würde wohl Niemand einzuräumen Bedenken tragen, der Geschichte studirt unb die unver- meidlihe Tendenz einer über ihre nöthigen Gränzen sih verlängern= den Diskussion in einen Streit auszuarten, wahrgenommen hat. Unter diesen Umständen, meinen wir, würde Lord Palmerston seines Landes Interessen und seinen eigenen Kredit durch Behauptung eines würdevollen Shweigens am besten berathen. Genug und viel- leiht mehr denn genng ijt gesagt worden, um die Ehre dieses Landes zu retten und sejne Rehte zu behaupten, Es ist keine Gefahr vor- handen, daß man unsererseits voraussePen föunte, als gäben wir zu Frankreihs Plänen auf Spaniens Unabhängigkeit unsere Zustimmung. Und sollte das Ereigniß je sich zutragen, das zu befürhten heute durhaus fein Anlaß sich bietet, das aber im natürlichen Lause der Dinge blo (Hemahlin eines französishen Königssohne auf Philipp's Thron's seßen würde, dann werden wir guf die bereits erwähnten Vorstellungen hin- weisen und zugleih die Bahn einshlagen können, welche die gebüh- rende Rüdsiht auf unser eigenes Interesse und die Befreiung Spa- uiens von fremder Herrschast vorschreiben mag!“
Von den dem Parlamente vorgelegten Aktenstücken über die \pa- nische Vermählungs-Frage stellen einige Depeschen der britischen Ges sandten und Minister mehrere Thatsachen dieser verwickelten Angele= genheit, in welher Herr Guizot ‘dur die Schärfe seiner Dialektik über Lord Palmerston den Sieg dayon getragen hat, in ein neues Licht und scheinen die Behauptungen ‘des französischen Ministeriums zur Rechtfertigung ihres Verfahrens durchaus zu widerlegen, Be- fanntlih begründet das französische Ministerium sein Verfahren in der Hauptsache auf zwei Behauptungen, nämlich erstens auf eine vor4 eblihe Vereinbarung mit dem britischen Kabinet, daß die Königin
rena ihren Gemahl nur unter den Prinzen des Hauses Bourbon olle wählen dlirsen und daß allein aus Rüsiht auf diese Vereinba- rung das französische Kabinet den Herzog von Montpensier - selbst nicht unter die Kandidaten für die Hand der Königin gestellt habe; zweitens, daß das englische Kabinet den Prinzen Leopold von Koburg als Heiraths-Kändidaten aufgestellt und dadur das französische Mi- nisterium von den Verpflichtungen befreit habe, welhe in Betreff des itpunktes- der tus des Herzogs von BMoripenset mit ‘dey tin ‘Luisa -Fernända in den Konferenzen zu ‘Eu ühernommen
worden sind, Beide Behauptungen werden durh die thatsächliche Darstéllung ‘der neuesten Depeschen widerlegt. “Aus einer äl- teren Note des Grafen -von Aberdeen, vom 16. März 1842, an den britishen Botschäster zu ‘Wien, Sir Rob. Gor- don, geht hervor, daß der Minister Frankreihs Anmaßungen in Betreff « grie du: haus nicht guthieß ; denn es heißt darin als Antwort „auf -die Vorstellungen des -sranzösischen «Geschäftsträgers, Herrn Pageot: „Jh erwiederte, daß ih weder Frankreih -noch ganz Europa irgend welches Recht einräume, über die Hand der Kö- nigin von Spanien zu verfügen; daß, als der König der Franzosen die Erbfolge der Königin Jsabella anerkannte, er dieses that, ohre irgend welche Stipulation, daß sie einen Bourbon - Prinzen ehelichen solle, und daß er gewußt haben mußte, wie ein solhes Ereigniß nothwendig ungewiß sei.“ Uebrigens lege England fein Veto auf einen französischen Prinzen, und wenn ‘die Königin von Spanien oder ihre Regierung solhe Wahl träfe, so würde England einen solchen Kandidaten bereitwillig annehmen. — Der Graf von Aberdeen erklärte ferner auf eine Frage des Herzogs von Sotomayor, ob England mit Gleichgültigfeit es ansehen würde, wenn Frankreich Spanien zwingen wollte, keinen Prinzen außerhalb der Bourbon-Fa- milie zu wählen, daß er Frankrei für zu gerecht und aufgeklärt halte, als daß es so etwas versuchen würde, Würde indessen „wider alle Vernunft und Wahrscheinlichkeit“ so etwas versucht, „so unter- liege es feinem Zweifel, daß Spavien niht uur die wärm- sten Sympathieen Großbritanieus, sondern ganz Europa?s finden würde,“ — Lord Cowley schreibt ferner deu 13. Juli an Lord Palmerston, daß der Vorschlag einer Verbindung zwischen dem Prinzen von Koburg und der Königin Jsabella die größte Bestürzung in Paris erzeugt habe. Herr Guizot sagte ihm, „wenn man auf dem Plan bestehen bleibe, so würde er dem Könige anrathen, den Herzog von Montpensier als Kandidaten auf die Hand ter Königin Isabella aufzustellen,’ — Jrnsbesondere bemerkenswerth is das Schrei- ben des Marquis von Normanby an Lord Palmerston vom 4 September 1846 über eine Unterredung mit Herrn Guizot, aus dem wir Folgendes wörtlich folgen lassen: „Herr Guizot fügt hinzu, daß die Königin Jsabella zu gleicher Zeit ihre Gutheißung zu der Vermählung ihrer Schwester mit dem Herzog von Montpensier geben sollte.“ „Zu gleicher Zeit?“ fragte ih, „niht zu gleicher Zeit“, erwiderte er, „niht daß die Heirath zu gleiher Zeit stattzufinden hätte.“ Jch bemerkte, wie ih keine Bedeutung darauf lege, daß ih natürlih ganz ohne Jnstructi-nen von meiner Regierung wäre, um desseu Ansicht über eine \o unerwartete Mittheilung geben zu können, daß ih aber niht umhin fönne, jeßt, im ersten Augenblicke, ein großes Bedauern übec seine Mittheilung auszudrücken und meine Veberzeugung, daß es sowohl bei der britischen Regierung als in England sehr unangenehme Gefühle rege mahen müsse. Er be- merkte, er hege die Zuvers;ht, daß es keine dauernde Verstimmung zur Folge haben werde, Jch erwiederte, ‘daß meines Dafürhalteus gerade dieser Schritt sehr wahrscheiulich eine dauernde Aufregnng zu unterhalten geeignet sei. „Aber“, unterbrach er mich, „wenn die Kö= nigin Jsabella Kinder hat? dann wollen wir sehen.“ Jch ragte, ob dieses heißen solle, daß die Verbindung nicht eher Plaß greifen solle, als bis sie Kinder habe? „Nein, nein“, rief er aus, „ih kann kein solches Versprechen geben.“ Jh fragte, ob thatsächlich, als der Ge- genstand früher zwischen ihm und dem Grafen von Aberdeen berührt wurde, er nicht ein solches Uebereinkommen eingegangen? Er entgeg- nete, „daß dieses der Fall sei, daß er aber dem Grafen von Aberdeen im Februar erklärt habe, baß, sähe er irgend welche Gefahr, daß eine Koburg-Paitie stattfinde, so würde er sch selbst von dieser Verpflich- tung befreit betrahten. - Er habe diese Gefahr als gekommen ange- sehen und daher seine Politik geändert, als er zum erstenmale einen Koburg - Prinzen in der Kandidatenliste aufgestellt fand, daß das frühere Gouvernement eine solche Verbindung als ganz außer Frage erklärt hätte Jh stellte in Abrede, daß ir- gend eine Spur von solcher Vereinbarung vorhanden, und daß nach dem, was Ew. Herrlichkeit mir mitgetheilt, ih niht glauben köune, daß irgend so etwas je von dem Grafen von Aberdeen Jhnen münd- lich mitgetheilt worden. Er sagte, er könne mich auf sein Wort ver= sichern, daß dieses der Fall gewesen; ih bemerkte, daß ih wirklich nur negatio mich äußern köune und seine positive Behauptung an- nehme, daß aber kein persönlihes Einverständniß dieser Art die bri- tische Regierung binden könne, — Aus einer anderen Note des Mar-= quis von Normanby an Lord Palmerston vom 25. September geht hervor, wie derselbe Herrn Guizot über die rasche Abreise des Herzogs von Montpensier nah Madrid Vorstellungen machte und ihm in Erinnerung brachte, wie er versihert, die Heirath der Jnfantin werde nicht zu gleicher Zeit stattfinden. Anfangs erinnerte sih dessen Herr Guizot niht mehr, als der Marquís von Normanby ihm aber die Einzelnheitea vorhielt, räumte endlih Hecr Guizot ein, daß er wohl etwas Aehnliches gesagt, daß er nämli gesagt, die Heirath der Königin werde „zuerst stattfinden — so werde es auch geschehen,“ Der Marquis von Normanby bemerkte darauf, wie er den Wor- ten nur den natürlichen Sinn hätte beilegen fönnen, daß nämlich jene Verbindungen zu verschiedenen Zeiten stattfinden sollten, daß er nicht aber darunter verstanden, daß die Königin zuerst mit ihrem Gemahl getraut werden solle!
Die umfassenden Maßregeln der Minister zu Gunsten Jrlands haben in Dublin eine sehr günstige Aufnahme gefunden und selbst auf den Getraidemarft eingewirkt, Nur darüber klagt man, daß die Unterstüßung zum Ankaufe des Saatkorus auf 50,000 Pfd. St. be- \chränft bleiben solle, eine Summe, welche kaum hinreihen würde, einen Acre in jeder Baronie Jrlands zu besäen, und die wenigstens verfünffaht werden müßte, um Nuyen schaffen zu könuen. Jndeß, im Ganzen finden die Maßregeln Beifall, zumal da man wissen will, daß Lord John Russell nirht ungeneigt ‘sei, auf das Begehren Lord Stanley's u. A, wegen Unterstüßung der irländishen Eisenbahnen einzugehen, Aus den Berichten im Jnnern von Jrland geht hervor, daß au dort, wie in Dublin, die Getraidepreise und die Preise der Lebensmittel im Allgemeinen im Fallen begriffen sind. Jn Cork \heint man nicht ohne Besorgniß vor ernsten Unruhen gewesen zu sein, da sih das Landvolk während der leßten Tage in großen Masssen in die Stadt gezogen hatte und lärmend Brod oder Arbeit verlangte.
Mit dem Paketshiff} „„Erpreß“' is die brasilianishe Post, welche Rio Janeiro am 16. Dezember verlassen hat, vorgestern in Falmouth angekommen, Es wird nichts von politishem Junteresse gemeldet. Der Streit mit dem amerikanishen Gesandten war, da derselbe ‘no feine Jnstructionen aus Washington erhalten hatte, noch unerledigt, die amerikanischen Kriegsschiffe hatten auh (am 2, De- zember, am Geburtstage des Kaisers, nicht salutirt. — Aus Mo tee - video hatte man Nachrichten aus Rio Janeiro vom 28. No- vember, die ebenfalls feine Veränderung in dem Zustände der Dinge
melden. S ch weiz.
Kanton Bern. Zur Festseßung des Betrages der Grund- steuer im Jura, um als Aequivalent +4 für den alles Kantonstheil Lom Großen Rathe beschlossenen Vermögenssteuer zu dienen, soll eine Kommiffion aus Bürgern beider Landestheile niedergeseßt werden, zu welcher der Finanz-Direktor Wahlvorshläge bringen soll,
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Kanton ‘Genf. (Eidg. Ztg.) Bei der Berathung über das Verfassungs-Projekt kam auch der Zeitungs-Stempel zur Sprache. Der Eutwurf der Versassuag vate die Bestimmung: „Es darf die'öffentiihe Presse durch keinerlei fisfalishe Maßregeln beeinträch- tigt werden.“ Jm Großen Räthe waren alle Parteien über das Prinzip einig, daß die politishe Presse befreit sein solle von jeder besonderen Steuer, und nur mit Rücksicht auf andere, auf Gewinn berehnete Publicationen war eine Meinungs-Verschiedenheit.
At alien.
Genua, 27. Jan. Das Herannahen des holden Lenzes wird hier \{chon fühlbar und verwisht allmälig das traurige Bild des
starren Winters, welcher dieêmal in-der hiesigen Gegend, wo der Him-
mel fast immer mild ‘lächelt, mit einer besonderen Härte aufge- treten is, Wie bei dem Menschen der ‘hestigste Shmerz leiht dur darauf folgende Linderung und Freude vergessen wird, so hat hier auch die Natur mit ihrem bezaubernden Vorgefühl des Frühlings bereits wieder das Unbehaglihe ausgemerzt, was der diesjährige ungewohnt strenge Winter brachte. Alles dies wirkt auch heilbringend auf die zarte Constitution Jhrer Königl. Hoheit der Prinzessin Louise von Preußeu, mit Höchstderen Befinden es zur allgemeinen Freude täglih besser geht. Jhre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Karl von Preußen, deren Aelternliebe keine Gränzen kennt, fühlen \ich bei dcr fortshreitenden Genesung ihrer Tochter überaus glücklih und seßen si gern über alles Ungemach hinweg, was dieselben hier, fern von der theuren Heimat, haben erleben müssen, Die Anwesenheit des Geheimen Medizinal - Raths Professor Casper aus Berlin übt auch einen wohlthueaden Einfluß auf die genannten hohen Herrschaften aus, indem derselbe ein großes Vertrauen des Prinzen und der Prinzessin Karl, so wie Höchstderen Tochter, besißt. Der am 3. Fe- bruar stattfindende Geburtstag der Frau Prinzessin Karl dürfte hier still verlebt werden, desto glänzender will man aber das Wiegenfest der Prinzessin Lnuise, wenn deren Genesung wie bisher im Fortschreiten bleibt, am 1. März begehen. Ueber die Rückkehr Jhrer Königlichen Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Karl nebst deren Tochter nah Berlin verlautet noch nihts Bestimmtes. Die Sehnsucht nach ihrer Vaterstadt wird indeß dieselben so bald als möglich dorthin zurückführen, Die Begleitung der erwähnten hohen Herrschaften giebt sich der Hoffnung hiu, den Frühling hon an den Ufern der Spree begrüßen zu können.
Turín, 23. Jan. Nachrichten aus Rom zufolge, hat der hei- lige Vater den Padre Arsenio, einen Mechitaristen, mit dem Empfang des türkfishen Gesandten, Schekib Efendi, bei dessen Landen auf ita- lienishem Boden beauftragt. Man versprach sich in Rom aus den bevorstehenden Unterhandlungen mit der Piorte sür die katholische Kirche im Orient günstige Erfolge, wenigstens für die Zukunft, und hoffte von Seiten aller christlichen Mächte den aufrichtigsten Beistand zur Verwirklichung eines das Wohl der Christenheit so nahe berüh- readen Planes zu erhalten.
S panien.
6 Madrid, 27. Jan. Seit sechs Tagen sind wir Zeugen der Anstrengungen, durch welche ein über dem Throne stehender, ge- seßwidriger Einfluß dem Gelingen einer neuen, den Wünschen der Majorität der Cortes entsprehenden ministeriellen Combination vor- zubeugen weiß. Nachdem, in Folge der Erwählung des Herrn Castro zum Präsidenten des Kongresses, ‘der Marquis von Casa Jrujo den Auftrag erhalten hatte, ein neues Ministerium zu bildeu, ließ si vor- ausseßen, daß das kaum abgetretene in etwas ‘veränderter Form wie- der hergestellt werden würde, Der fremde Botschafter, welcher in Herrn Mon die Stüße seines ganzen politischen Systems erblickt, war mitder einzigen Person, deren Rathschlägen die junge Königin wie Befehlen gehort, darüber einverstanden, daß man Herrn Mon nicht fallen lassen ‘dürfe. Der Marquis von Casa Jrujo, denselben Einwirkungen folgend, legte am L24sten der Königin seine ministerielle Combination vor, in welcher die drei abgetretenen Minister, Mon, Pidal und Ar- mero, aufs neue ihre Pläße fanden, Allein Herr Mon verlangte den Vorsiß des Kabinets, den der Marquis von Casa Jrujo si selbst vorbehielt. An diesem Zwiste scheiterte die Combination, und der Mar- quis zog sih zurück. Vorgestern in aller Frühe berief darauf die Kö- nigin den Präsidenten des Kongresses, Herrn Castro, zu sih und be- auftragte ihn mit ‘der Bildung des neuen Kabinets. Nachdem Herr Castro erklärt hatte, daß er selbst niht in dasselbe eintreten würde, lud er die Herren Bravo Murillo und Pacheco zu sih ein und for- derte sie auf, das politishe System zu entwickeln, welches Jeder von ihnen als Minister zu befolgen gedähte. Herr Murillo erklärte, überzeugt zu sein, daß man im Ganzen den vou den bisherigen Mi= nistern eingeschlagenen Weg nicht aufgeben dürfe, jetoch der moderir- ten Oppositions - Partei einige Zugeständnisse mahen müsse, um die Einigkeit unter den Modeiirten wiederherzustellen und dem Wieder- auffommen der Progressisten vorzubeugen. Herr Pacheco dagegen entwickelte die Nothwendigkeit einer allgemeinen, Niemand ausschlie- ßenden politishen Amnestie, der Wiederherstellung des- Schwurgerich- tes sür Preßvergehen, der Uebertragung bürgerlicher Aemter an Civil- Personen, der Acnderung mehrerer General-Capitaine und vor Allem der Beseitigung des einheimishen und auswärtigen Einflusses, welcher den freien Entschließungen der jungen Königin Fesseln anlege. Zu- gleih erklärte Herr Pacheco, daß er niht nut Herrn Murillo in das Kabinet eintreten könne, ihm sjedoch als Deputirter keinerlei Schwie- rigkeiten in den Weg legen würde. Herr Castro stattete der Königin vorgestern Abend Bericht über seine Unterhandlungen ab und bezeih- nete ihr die Herren Murillo und Pacheco als diejenigen Personeu, zwish:-n denen und deren Programmen sie zu wäzlen habe. Die Königin verschob ihre Antwort bis gestern früh, Während dieser Stunden fanden Berathshlagungen zwischen der Königin Christine und dem fremden Botschafter statt, dem vorzüglih daran gelegen war, Zeit zu gewinnen, um mittelst des Telegraphen die Befehle seines Souverains erhalten zu können. Das Ergebniß sener Besprehungen war, wie man hier überall behaupten hört, der Beschluß, ih vor der Hand in das Unvermeidliche zu fügen uud ein solches Ministerium aufzustellen, das zwar die Anforderungen persöulicher Eitelkeit befrie- dige, übrigens aber feine Elemente der Haltbarkeit darböte und foiglih, ungefähr so wie es vor einem Jahre dem Ministerium Mi- raflores erging, bald gezwungen sein würde, einem Kabinette Mon-Pidal wieder Plaß zu machen.
Heir Castro erhielt demna gestern früh durch die Königin den Auftrag, das Ministerium im Sinne des Herrn Murillo zu bilden, und bald wurden folgende Personen als ‘die neuen Minister bezeih- net: Der Herzog von Rivas, Präsident und Minister der auswär- tigen Angelegenheiten; Herr Bravo Murillo, Justiz-Minister; Herr Seijas, Minister des Jnnern., Um jedo die Anforderungen einiger anderer Personen zu befriedigen, errihtete Herr Castro zwei neue Ministerien z eines der Jndustrie (fomento) für- Herrn -Roca ‘de To- gores und eines des öffentlihen Unterrichts für Herrn Donoso Cor- tes. Die Finanzen wurden Herrn Santíllän, die Marine Herrn Topeto übertragen. Als ‘Kriegs - Minister bezeichneten Einige den General - Capitain von Valencia, Mauso; Andere den General- Capitain von Valladolid, Pavia,
Für jeßt enthalte ich mich aller näheren Angaben über: stände und die Bedeutung eines - solchen Kabinets, Se es gestern Abend hieß, die Minister-Ernennungen wären ‘bereits ‘gus gefertigt, so hörte man [wiederum diesen ‘Morgen, ‘man hätte \ch niht verständigen können, und in der That beobachtet heute die Gaceta das tiefste Stillshweigen.
Sobald der General-Capitain von Madrid und General-Jnspec= teur der Kavallerie, Pezuela (Bruder des Marquis von Viluma), erfuhr, daß Herr Pacheco und der jüngere Genrral Concha ihn als einen Mann bezeichneten, der den König in gewissen, von ihm ge- mißbilligten Plänen bestärke, erbot er sich, seine beiden hohen Aemter niederzulegen, Die Königin genehmigte dieses Anerbieten nicht.
Der französische Botschafter, Graf Bresson, war bekanntlih mit seiner gegen den Tiempo gerihteten Jnjurienklage von drei Gerich=- ten erster Justanz abgewiesen worden. Nun hat das hiesige Appel lationsgeriht, an welhes der Botschafter sih berief, diesen Ausspruch bestätigt.
Ju der vorgestrigen Sißung des Kongresses stellte Herr Cor- tina, in Verbindung mit mehreren progressistishen Deputirten, den Antrag, daß die Minister sämmtliche a die Vermählung der Köni- gin und der Herzogin von Montpensier Bezug habenden Papiere vor- legen möchten. Man glaubt, der Kongreß werde diesen Antrag, der interessante Diskussionen zur Folge haben dürfte, genehmigen. Herr Guizot sagte am 20sten in der Pairs - Kammer, die Cortes, welhe den beiden Vermählungen ihre Zustimmung ertheilt hätten, wären wiedergewählt worden, und der Ausspruch Spaniens hätte eine durh- aus von demselben Geiste, von denselben Gesinnungen beseelte, der- selben politishen Meinung angehörende Versammlung gewählt. Einige Stunden später wird Herr Guizot durch den Telegraphen erfahren haben, daß der erste Schritt eben dieser Versammlung der war, das E Os welches die Vermählungen abshloß, über den Haufen zu werfen,
Oftindien.
Triest, 30. Jan. (Oesterr, Lloyd.) Heute Morgens 10% Uhr brachte das Königlich großbritanishe Dampfboot „Ardent““ die Depeschen für die fünfte Probefahrt der ostindishen Ueberlandpost. Es hatte die Reise von Alexandrien in 1375 Stundeu Url Sge 6W- Die wichtigste Nachricht aus Ostindien is die friedlihe Beseßung des Pendschab. Die Bombay Times vom 2, Januar giebt über die Ereignisse folgendes Summarium: „Wir sind nun in der Lage, sür die Unwichtigkeit der Berichte in deu leßten Monaten dur die Mittheilung der jüngsten Ereignisse im Pendschab und im Sind Ersaß zu bieten. Der Wesir Lall Singh wurde des Einverständ- nisses mit den Aufrührern in Kaschmir verdächtig und die gegen ihn gerichtete Anflage des Scheik Emaum-ud= deen durch die von ihm geschriebenen Briefe bewährt gesunden. Bei der in Gegenwart einer aus Scheiks und englischen Offizieren zusammengeseßten Kommission vor= genommenen Untersuhung wurde dem Durbar verkündet, daß wir mit einem des Verrathes überwiesenen Manne keine Gemeinschast mehr haben fönnen. Lall Singh wurde hierauf abgeseßt und unter eng= lishen Gewahrsam nah Hindostan geführt, denn im Lande selbs würde er bei der aufgeregten Stimmung der Bevölkerung seines Lebens nicht sicher gewesen sein, Die Regierung zog dann die zu ergreifenden Maßnahmen in Betreff der beabsihtigten Zurückziehung uuserer Truppen in Erwägung, und es wurde endlich beschlossen, bei uns darauf anzutragen, daß eine Armee von 10,000 Mann während der Minderjährigkeit des Maharadscha in Lahore verbleibe, und daß unser Commissair faktisch das Amt eines Wesirs versehe. Wir will- fahrten diesem Ansuchen mit der Bedingung, daß die Scheiks sih den Auslagen für unsere Truppen im Belaufe von 250,000 Pfd. St. jährliÞ unterziehen, Der Maharadsha ist ein siebenjähri- ges Kind, so daß der Pendshab in den nächsten zehn Jahren unter Leitung der britischen Regierung und dem Schuße einer englishen Armee verbleiben wird. Es wäre wohl ein vergeblihee Raisonnement über das, was bis 1857 erfolgen kann. Das 40te Jufanterie- Regiment mit 8 inländischen Jnfanterie-Regimentern und einer verhältnißmäßigen Zahl Artilleri= sten erhielten den Befehl, die Truppen abzulösen, welhe zehn Mo- nate hindurch so wacker ihren Pflichten nahgekommen sind. Die E eikh-Regierung willigte gern in die Zahlung der erwähnten gußer= ordentlichen Auslagen für die Armee in Lahore, welhe wir zu un- serem eigenen Schuße ‘an der Gränze hätten unterhalten müssen. Dies sind die Ergebnisse der sehr getadelten Politik Lord Hardinge's, welher die Eroberung und Ueberziehung eines Landes verweigert hatte, das sich nun aus freien Stücken und auf friedlihem Wege ohne Widerstand, Unordnung und Unkosten unseren Händen über= lieferte.‘
{ Was die Angelegenheiten in Sind anbetrisst, so waren im Au=- genblick, als die leßte Depesche abging, Verstärkungêtruppen an Ort und Stelle abgegangen. Man sürchtet sehr, daß die Räubereien noch lange fortgeseßt werden können, da die Krankheiten unter den Trup- pen dem Dienste sehr hinderlih sind. Wenn im Jahre 1843 ein ähn= licher Einfall stattgefunden hätte, als sich neun Zehntheile unserer Truppen in den Spitälern befanden, so wären unsere Vorposten sammt den hinter ihnen aufgestellten Truppen der Vernichtung nicht entgan- gen. Die Verheerungen der Seuche im oberen Sind pflegen ín fünf jährigen Zeiträumen wiederzukehren, und wenn wir im Jahre 1848 an den Ufern des Jndus Truppen aufgestellt haben müssen, so kann es leiht geschehen, daß sich die Katastrophe von Cabul wiederholt. — Der Stand der Dinge in Kabul is beser, als früher. — Der General-Gouverneur befand sih auf dem Wege nah Ludianah und wird am 20. Januar in Delhi erwartet, — Jm Distrikt von Gwa- lior fielen häufige Räubereien vor, während in den Provinzen Jndu und Bhopal vollkommene Ruhe herrschte.
Lord Hardinge soll mit dem Plane umgehen, das Post-Porto in Indien herabzuseßen und ein Penny - Postsystem einzusühren. Jun Bombay war der neue Gouverneur Clerk angekommen und erfreut sih großer Popularität.
Dieselbe Bombay Times enthält au einen Artikel mit der Ueberschrift December in India,.in welhem gezeigt wird, wie ‘die- ser düstere Monat, in welhem die Engländer des Mutterlandes sich wegen Mangel an Beschäftigung am liebsten hängen und ersäufen, in Ostindien seit fünf Jahren die ereignißvollste Zeit des ‘Jahres dar- stellt, Jm Dezember 1841 war die Empörung in Gbilzie auf ihrem Höhenpunkte, die Besaßungen von Ghizni und Dschellalabad waren eingeschlossen, jene von Kabul auf dem Punkt, zu Grunde gerichtet zu werden, und eine Woche später wirkli vernihtet. Ein Jahr darauf wurde ‘das siegreiche Heer der Vergeltung auf seinem Rückmarsche ‘vön dem Reserve - Corps bewillfommnet, und der etste Schritt zur Be- seßung von Sind ward von den Truppen unter Sir Ch. Napier voll bracht, - Der Dezember des Jahres 1843 sah die Séhlachten von Maharajpur und Puniar und endete mit der Occupation von Owa- líor. — Ein Jahr darauf zogen die Generale Napier, Simpson -und
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; n gegen die räuberischen Stämme des oberen ps e LETS én südlichen Maharatten-Staaten hat- ten die Feindseligkeiten ihren Höhepunkt erreicht, —- Im Dezember 4845 wurden die großen und entsheidenden Schlachten von und Ferozschah geschlagen, und im leßten Monate des Jahres 1846