1847 / 43 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Theaterplaß, die Brüdtengasse und den „König von Ungarn“, Bald darauf ward anch das dritte Stockwerk vom Brand ergriffen, die Flamme {lug zu den Fenstern heraus, und kurz nachher stürzte das Dach zusammen. Nur den angestrengtesten Bemühungen der E den, wobei sich das Militair rühmlihst auszeihnete, gelang es, die

anze Garderobe und die Theater - Bibliothek zu retten; es Baare und Logen sind ein Schutthaufen; der Theil des pes eé, in dem \sich der Redoutensaal befindet, wurde gleichfalls gerettet.

§rankreid.

í j 6, Februar.

eputirten - Kammer. Sibßung vom s

Das E an Berryer zum 2ten Paragraphen Baz E

ges{hlagene Amendement wollte den Anfang des Saßes : T -

ziehungen Ew. Majestät zu allen auern S n ge a trauen, daß der Frieden der 2e! ps

edie folgenden Worte : „Wir wünschen uns mit Jhnen

e E tebende erseßen: „Frankreich wünscht diesen Glü dazu“, dur nacsteh M8 seiner Würde und seiner reht-=

; ird ihn unter W | / mäßigen Interessen zu erhalten wissen,“ Herr Hebert wider- sebte id diesem Amendement, indem er zeigte, daß es, wenn

; o doch dem Sinne nah ganz den Junhalt des nicht den Wee (-Dufaureschen Amendements reproduzire. Herr von Lasteyrie beantragte darauf die gänzlihe Weglassung des 2ten Paragraphen, und Herr Berryer {loß sih nun diesem Amen- dement an. Herr Guizot suhte nahzuweisen, daß ein solhes Vo- tum von Seiten der Kammer verhängnißvoll für die Aufrechterhal- tung des Friedens werden fönnte und fast einer Kriegs= Erflärung gleihkommen würde, denn an den Frieden nicht glauben, heiße an den Krieg glauben. Sei es nicht Eng= land, weldes sich beklage? Und dennoch hätten in England das Parlament und die Krone kein Bedenken getragen, ihr Vertrauen in die Erhaltung des Friedens zu verkünden. Die Anführung dieses Beispiels brate Herrn Bureaux de Puzy auf, er wollte nun erst für Streichung des Paragraphen stimmen und wäre es auch nur, um England niht nahzuahmen. Der Paragraph des Adreß-Ent= wurfs wurde aber mit großer Majorität angenommen; nur die äußerste Linke und die äußerste Rechte stimmten dagegen. Der Rest der Sißung wurde Juterpellationen über einige niht in der Thron - Rede berührte auswärtige Angelegenheiten gewidmet, wozu verabredetermaßen die Gelegenheit gelassen war, ehe zum 7ten Adreß =- Paragraphen (denn die Paragraphen 3 bis 6 sind bereits angenommen) übergegangen würde. Herr von Quatrebarbes nahm die Aufmerksamkeit der Regierung für die Lage der Christen in Syrien in Anspruch; die Frage wurde aber auf Herrn Guizot ’s Wunsch vertagt, Jn Bezug auf Otaheiti gab, durch Herrn St. Marc Girardin veranlaßt, der See-Mis- nister, Admiral Ma ckau, einige Erklärungen, welhe die Kammer zu befriedigen schienen. Ueber die Prithard-Entschädigung befragt, er- flärte Herr Guizot, daß er niht wisse, wie es damit stehe.

Paris, 7. Febr, Der Graf von Moltke hat dem Könige das Sreiben überreiht, welhes ihn als außerordentlihen Gesandten und bevollmächtigten Minister des Königs von Dänemark am hiesigen Hofe beglaubigt. / e

Der Marquis von Ferrière le Vayer, bisher sranzösisher Le- gations-Secretair in China, is in gleiher Eigenschaft nah Lissabon verseßt worden. 4 , ; :

Die Erklärung der Morning Chronicle, daß jeht endlich der Notenwechsel zwischen der englishen und der französischen Regie= rung über die spanische Vermählungs - Frage beendet sein solle, wird vom Journal des Débats mit der Bemerkung mitgetheilt: „Wir müssen der Schnelligk. it und der Umsicht, mit welcher Lord Palmerston den Rath des Lord Aberdeen (welcher im Oberhause die Beendigung dieses Notenwechsels wünschte) befolgt hat, unsere gerechte Anerken- nung widerfahren lassen, Besser spät als gar nit.“

Das Journal des Débats sagt über die Rede des Herrn Thiers: „Man hatte uns einen heftigen Ausfall, einen wahren Wuth- Ausbruch desselben prophezeit, Es hieß, Herr Thiers wolle Herrn Guizot mit in seinen Sturz ziehen, und die Säulen des Palastes Bourbon würden darob erdröhnen. Wir waren auf Stürme gefaßt, Doch von alledem nichts, Vom Anfang bis Ende seiner langen Rede zeigte Herr Thiers, wir erkennen es mit Freuden an, den größten Anstand und Mäßigung. Diese Bemerkung ist keine Falschheit unse- rerseits, Herr Thiers zählt in seinem parlamentarischen Leben der glänzenden Momente genug; Lebhaftigkeit und Wagniß sind ihm eigen, das heißt sie liegen in seiner Natur, Wenn er also mäßig ist, so will er dies sein.“ „Die encykflopädistische Nede des Herrn Thiers“, erklärt die Presse, „hat alle Eigenschaften und gewöhnlihen Mängel des gewandten Redners, Geschickt und glänzend an mehreren Stellen, wird er je- doh an vielen anderen verworren und schwach. Die Kammer hat ihm mit jener Wohlgefälligkeit angehört, die einem seltenen Rede- talent geziemt, Doch glauben wir nicht, daß er die Ueberzeugungen der Majorität auh nur im ‘entferntesten geändert. Die Opposition selbst zollte ihm nur mit Rückhalt Beifall, und mit Ausnahme eini- ger Stellen war die Kammer eben so wenig bewegt als über- zeugt, Prinzipiel sagte Herr Thiers durchaus nichts Neues. Herr Thiers vergißt viel und lernt wenig, Seine Zllusio- nen werden iu Kammer und Volk täglich unbeliebter.“ Ju dem leitenden Artikel der Epoque wird Herrn Thiers vor- geworfen, er habe, da er sein Stillshweigen nicht zu entschuldigen vermoht, Herrn Guizot zu kompromittiren versucht, indem er ihn zwingen wollte, auf die unendbare Angelegenheit der spanischen Hei-

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rathen als der Erste si einzulassen. Die ganze Taktik der Opposi- tion sei eben dahin gegangen, Herrn Guizot bei einigen heftigen und unüberlegten Worten, die dem Lande entweder Großbritanien oder den drei nordishen Höfen gegenüber Schwierigkeiten bereiten könnten, zu

. überrashen. Mit diesem Plane sei sie indeß völlig gescheitert. Der

Courrier français erflärt in Bezug auf diese Verhandlungen in der Kammer: „Wir haben einer pikanten Scene beigewohnt, die in der Geschichte der repräsentativen Komödie fortleben wird.“

Das Journal des Débats enthält heute unter seinen neue- sten Nachrichten eine erste kurze Mittheilung. aus Berlin vom 3ten d. a das die neuen ständischen Einrichtungen betreffende Königliche

atent.

Während die Getraidepreise in ganz Frankreich so sehr gestiegen sind, haben die Fleischpreise auf den 5 hauptsächlihsten Viehmärkten, verglihen mit deneu des Jahres 1845, nur eine sehr geringe Erhü= hung erfahren, was als ein Beweis angeführt wird, daß die Vorliebe für vegetabilische und hauptsächlich Brodnahrung zu groß sei, um die Bevölkerung zu dem jeßt wegen seiner größeren Nahrungskraft of- fenbar wohlfeileren Fleischverbrauch zu veranlassen. An manchen Or= ten, meint man, würde sich die Fleishnahrung um 100 pCt. billiger herausstellen, als das Brod.

Der Courrier français mekdet, der König der Sandwich= Juseln habe vier Geschäftsträger, für Frankreih, England, Nord= Amerika und Holland ernannt,

Herr Constant, Verfasser einer Broschüre: „Die Stimme des Hungers“, und die Herren Ballay und Legallois, Verleger , Mai= strasse, Drucker derselben, sind wegen Aufreizung der ärmeren Voelks= flassen und Versuch zu Unruhestiftungen am 8, Februar vor die Assi- sen der Seine geladen worden.

ck= Paris, 7. Febr. Man versichert, das Ministerium beab= sichtige, fast unmittelbar nah der Beendigung der Adreß = Debatte den Geseß-Entwurf über die geheimen Fonds in die Deputirten-Kam- mer zu bringen, worüber es also wahrscheinlich noch einmal zu einer rein politishen Verhandlung kommen wird.

Die Lage des Geldmarkftes hat sih seit aht Tagen verbessert, obgleih die Course der Eisenbahn - Actien sich nur wenig gehoben haben im Vergleih zu dem starken Steigen der Rente, besonders der Dprozentigen, Der Stand der politishen und finanziellen Verhält=- nisse hat übrigens auh wieder einen etwas günstigeren Anblick ge= wonnen, Die Spekulanten beschäftigten sich seit einiger Zeit übri=- gens weit weniger mit der politishen als mit der finanziellen Lage und mit der Frage der Subsistenzmittel. Die erste Frage war täglich an der Börse: Wie steht die Reserve der Bank? Wie viel Getraide wird noch eingeführt werden müssen, um den inneren Verbrauh zu decken, und wie groß is beiläufig die Summe Geldes, welhè noch darauf zu verwenden sein wird? Ein großer Theil der in diesen verschiedenen Beziehungen gehegten Besorgnisse scheint allmälig verschwunden zu sein. Das seit einiger Zeit eingeführte Getraide, zu Marseille aus dem südlihen Rußland, der Türfei und Aegypten, und zu Havre, Caen und Dünkirchen aus Antwerpen und den Häfen der Nord=- und Ostsee, übersteigt eine Million Hektoliter, und diese beträchtlihe Einfuhr hat bereits auf den Märkten des Südens, des Centrums und des Westens von grankreih den Anfang eines Sinkens der Getraidepreise hervorge=- rufen, Dauert diese Einfuhr noch einige Zeit fort, so werden die Bauern des Landes selbst ihr bisher zurückgehaltenes Getraide {hon zu Markte bringen und zu niedrigeren Preisen abgeben müssen, da ihre Hoff- nung auf ein weiteres Steigen der Preise zugleich mit der Besorg=- niß vor wirklihem Mangel verschwinden muß. Andererseits hat die Erhöhung des Diskontosaßes der Bank von Frankreich die davon er- wartete Wirkung in der That hervorgebracht, indem der Ausfuhr des baaren Geldes ins Ausland ‘dadurch wirklich Einhalt geshah und eine Zunahme der baaren Reserve der Bank erzielt wurde. Die baaren Vorräthe der Bauk waren einen Augenblick unter 60 Millionen her- abgesunken, und davon hätten noh die dem Schaße gehörenden Sum- men in Abzug gebracht werden müssen. Jeßt hat die Bank wieder über 110 Millionen baares Geld in Kasse, Allerdings is in dieser Ziffer das Anlehen in Silberstangen zum Werth von 30 Mill. Fr. inbegriffen, das durch Vermittelung des großen londoner Hauses, Gebrüder Baring und Comp., bei der Bank von England“ gemacht worden ist. Zieht man diese Summe von dem (epigen baaren Kassenbestand der Bank von 110 Millionen ab, \o bleiben der Bank noch immer 80 Millionen, was also eine starke Zunahme gegen leßten Monat aus= weist, Man darf daher der Hoffnung Raum geben, daß die Bank niht von neuem ihren Diskontosaß erhöhen werde, sondern daß sie sogar bald im Stande sein werde, den früheren von 4 Prozent wie- der herzustellen und so dem Handel und der Jndustrie wieder den Verkehr zu erleihtern. Jn einem Theile der Departements, besonders in den östlihen, hat die vorgenommene Erhöhung des Diokontosaßes sehr drückend auf den Verkehr gewirkt, das Geld wurde immer selte= ner, der Zinófuß immer höher. Klagen darüber sind laut gewoiden, und die angesehensten Kaufleute von Meß haben denselben in einer Zuschrift an den Handels-Minister unterm 25, Januar auch Ausdruck

gegeben. Großbritanien und Irland.

Oberhaus. Sihung vom 5. Februar. Der gestern in Unterhause von Lord George Bentinck vorgelegte Eisenbahnplan für Jrland beschäftigte heute die Lerds zu Anfang der Sibung, Lord Brougham beantragte einen Nachweis der in den leßten zwei Jah- ren gezahlten Eisenbahn-Dividenben und ein Namens-Verzeihniß von

den Jnhabern irländisher Eisenbahn-Actien, denn er betractete'die Bill Lord George Bentinck's nur als eine Beförderung der Eisenbahn= Speculationen. Lord Stanley und der Herzog von Richmond vertheidigten die Bill, und Ersterer warf Lord Brougham eine Eisen=- bahn-Monomanie vor, welhe ihn den wohlthätigen Zweck der Bill niht erkennen lasse. Lord Brougham vertheidigte sich dagegen und erflärte, durchaus kein Feind der Eisenbahnen zu sein, aber er wolle, daß dieselben aus Privatmitteln, niht aus Staats-Fonds ge=- baut werden. Auch der Graf Fibßwilliam trat gegen Lord Broug= ham auf, dagegen spra sich der Marquis von Lansdowne unter Bewilligung der verlangten Papiere in ähnliher Weise wie gestern Lord John Russell gegen die Bill aus. Der Mar= quis von Landsdowne legte hierauf den Bericht des für das Erziehungswesen eingeseßten Comités des Geheimenraths auf die Tafel des Hauses nieder uud seßte die Gesichtspunkte der Regierung über diesen Gegenstand aus einander. Er erklärte zuvör=- derst die Ausführung eines National-Systems des Volks - Unterrichts in England wegen der im Lande vorherrshenden Verschiedenheit der Ansichten darüber sür unmöglich; eine große und einflußreihe Partei im Lande sei bekanntlich jeder Einmischung des Staates in das Schul= und Erziehungswesen entgegen, während eine andere Partei wieder in der Verschiedenheit des religiösen Glaubens ein unübersteiglihes Hinderniß des gemeinsamen Volks-Unterrichts erblicke. Unter solchen Umständen habe deshalb das Geheimeraths - Comité si darauf be- shränfen müssen, für die zweckmäßige Verwendung der von dem Parlamente für das Unterrichiswesen bewilligten Geld= summen Sorge zu treffen, und zu diesem Zweck werde vorgeschlagen, die Schul-Jnspectionen zu vermehren, die Zahl der Jnspektoren zu vergrößern, denjenigen Schullehrern, welche sih besonders auszeichnen, zu erlauben, daß sie unter ihren Schülern die zu Schulamts - Kandidaten passenden Jndividuen auswählen und zum Lehramte ausbilden, zu welchem Behufe ihnen daun von Seiten des Staates für jeden solhen Schüler eine bestimmte Geld = Unter- stüßung gegeben werden soll; ferner, die füuftigen Schullehrer nah sorgfältiger Prüfung so viel wie mögli aus diejen Schulamts-Kan= didaten zu wählen; den Schullehrern und Schullehrerinnen gelegent= lihe Gratificationen und Pensionen für ihr Alter nah sunfzehnjähri= em Dienste zuzusihern, und endlih die Anlegung von Gewerbe= schulen zu befördern und die Armenschulen zu verbessern, Lord Brougham stimmte mit dem Marquis von Lansdowne da- hin überein, daß die Einzelnheiten, welche derselbe so eben auseinandergeseßt, fein Unterrichts = System bildeten; es sei aber sehr zu beklagen, daß nah 45jähriger Diskussion dieses Ge- genstandes England noch immer kein vollklommenes Erziehungs-System habe. Dieser Zustand der Dinge sei nicht der Fehler eines Einzel= nen, sondern der Gesellschaft in England überhaupt. Er wünsche feineôweges das Unterrichtswesen ganz ‘so gestaltet zu sehen, wie in Preußen, dessen System in England drückend wäre, aber er wünsche do, daß die Regierung den Lokal =Jnstituten hülfreih zur Seite stehen möchte. Es sei betrübeud, daß dies nicht der Fall ist, Hoh- firhlihe und Dissenters theilen die Gesellschaft in zwei Klassen ; beide lieben die Erziehung in hohem Grade, aber ihre Streitig- feiten noch mehr, und so verlieren sie den Zweck aus dem Auge, um ihre besonderen Meinungen geltend machen zu können. Der Lord war übrigens mit den Einzelnheiten des Regierungsplanes wohl zufrieden. Auch Lord Wincelsea billigte dieselben unter gleihen Aeußerungen des Bedauerns übêr den Mangel eincs umfas= senden Systems, das er indeß ausshließlich mit der herrshenden Kirche in Verbindung gebracht wissen wollte, Der Bischof von London und der Erzbischof von Canterbury sprachen ebenfalls für den ministeriellen Plan, als das unter den gegenwärtigen Um- ständen allein Erreichbare. Das Haus vertagte sih darauf.

. Sihung vom 5. Februar. Ehe das Haus zur E der Comité-Berathung der Bill zur Unterstüßung von hülflosen Armen iu Jrland, überging, wurde heute eine Menge untergeordneter Geschäfte erledigt. Zwei neue Mitglieder des Hauses, der Graf Grosvenor und Lord Robert Grosvenor, nahmen nah abgelegtem Eide ihre respektiven Sipe für Chester und Middlesex ein, Lord Palmerston erklärte auf eine Anfrage des Herrn Meuß, daß das neulih in der Themse mit Beschlag belegte und für die portugiesishen Jusurgenten bestimmte Schiff „Black Cat“ auf Ver- anlassuug des portugiesischen Gesandten angehalten worden sei, Herr Ricardo fragte, ob raffinirter Zucker unter den Schifffahrts- Geseßen in England als Fabrikat des Landes, in welhem er raffinirt sei, eingesührt werden könne, und erhielt von Herrn Gibson, dem Vice - Prástdenten des Handelsamts, zur Antwort, daß, den Sthiff- fahrtsgeseßen gemäß, unter Fabrikaten die Erzeugnisse derjenigen Länder verstanden werden, in welchen sie fabrizirt seien, und daß demgemäß, wenn in Europa raffinirter Zucker als ein fabrizirter Artikel angesehen wird, die Zulassung desselben als europäishes Erzeugniß erfolgen fann, Diese Frage zu entscheiden, läge aber den Zoll-Behörden ob, Eine bestimmtere Antwort versprah Herr Gibson bei nächster Ge- legenheit zu geben, i A g

Als hierauf der Comitébericht über die irländische Unterstüßungs- Bill sür hülfslose Personen vorgelegt wurde, demzufolge aus dem fonsolidirten Fonds 300,000 Pfd. bewilligt werden sollen, entspann sich wiederum eine längere Debatte über die irländischen Zustände, Lord Clements glaubte die Bill im voraus für unpraktish erklären zu dürfen. Herr Hutt äußerte sein Bedauern darüber, daß die Re- gierung nicht einen Auswanderungsplan zum Hauptgegenstande ihrer Vorschläge geniaht hat. Die Kartoffel, meinte er, habe jeßt auf

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düstere Apathie versunkene Bär ein, Rechts igt Jsegrimm. Er hat die verbundenen Vorderarme incinandergefügt, die Füße übereinandergeschlagen, und das gesenkte Haupt, dessen Blicke sih auf einen Thierschädel hesten, scheint von nachdenklichen Betrachtungen über den Wechsel der irdischen Dinge erfüllt, Weniger gefaßt zeigt sih an der linken Seite Frau Giere- mund, welche, laut \chreiend’, den Verlust ihrer Hinterfußbekleidung zu be- lagen scheint, indeß ihr Sprößling nah einer Maus hascht, welche, die auslaufende Spiße der Pyramide bildend, die dürftig zugemessene Gefangen- | zu shmälern denkt,

Der übermüthige Sieger Reineke aber erscheint auf dem duitten Bilde als bußfertiger Sünder mit Pilgerhut, Mantel und Stab, bereit, nah Rom zu wallfahrten. Es fehlt ihm nicht die Tasche aus dem Fell des Bärenz ungern vermissen wir aber die gleichfalls erbeuteten Wanderschuhe von der Wolfsfamilie, Sehr gelungen ist die \cheinheilige Stellung und

ne, womit er der ry des Widders zu horchen scheint ,- dem Lampe als Betpult dient; peeau die Figur des Kaplans, der genau der Schil-

entspricht, welche Reineke dem Dachs (VU1. V, 171 ff.) entwirft,

als er aus Versehen die Sünden Anderer anstatt seiner eigenen aufzuzäh-

unternimmt. Der zwicfahe Wegweiser hinter der Gruppe, der nah

migem M und Nom wessei, is zu einer komischen Hermesstatue mit grim- Die Folge ves an La

M mpe verübten Mordes sehen wir auf dem zwei-

ten E ißt ver Künstler in den Details wieder Ea Sen, dam

Dich n es v Er hai es passend gesvnden, die drei Haupt - Feinde

des GuIL 2e en Hauyt - Ereignissen niemals fehlen zu lassen. Hinze

t bóslich. my Rrons den hervorgezogenen Kopf des Hasen, und an- erfa fun bls mit darelwilier Rader in qule hes Bor:

icht, thun. er und zu euer Vor-

t Braun und Zsegrimm, Wir müssen unseren Führer zu Lieb anneh-

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men, daß sie schon vorher aus ' der Gesangenschaft erlöst wurden, Freilich sehen sie etwas abgemagert aus, und ein dalicgender Bienenkorb scheint anzudeuten, daß Braun beslissen war, versäumte Mahlzeiten nachzuholen, Die Strafe, welche vom Könige dem ganzen Geschlecht der Beleidigten ge- gen die Wollträger auszuüben erlaubt wird, sehen wir an dem ersten Sün- der vom Fürsten selbst vollziehen , “indem er dem geängstigten Kaplau den Kopf heruntersehlägt, Höchst ergöplich is der panische Schrecken dargestellt, der bei dieser Handlung in die übrigen anwesenden Schafe gefahren ist. Nach so strengem Gerichte finden sich Braun und Jsegrimm wieder in alle Ehre ei1gescht, und {bon damals konnten, wie es scheint, dergleichen frohe Begebenheiten nicht ohne die gehörigen Tafelfreuden von statten ge- hen; denn der Gesfeieiten wegen verlängerte (ih das Fest bis auf zwölf Tage. Jhrer acht waren davon schon in ununterbrohenem Freuden- taumel verslossen, da erschien zuerst das flagbare Kaninchen und nach ihm auch Merkenau, dic Krähe, Letztere berichtet die vom Mon euen Pilger an der theuren Gatiin treulos verübte Mordthat, Auf der seh sten Tafel schen wir dargestellt, wie Frau Scharfenebbe dicht daran ist, durch unver- wüstlihe Neugierde in dem undurchdringlichen Zaun der räuberischen Zähne hängen zu bleiben. Unfern des Hochgerichts „liegt er für todt auf der Heide, beide Augen im Kopfe verkehrt, es hing ihm die Zunge weit zum offenen Munde heraus.“ So erzählt es- Merkenau. Das mitleidige Che- aar tasiet auf dem Todtgeglaubten herum, und wir wissen, wie schlimm das der Frau bekam. Trohÿ der gegen ihn obshwebenden- Anklagen, hält der uchs és, auf den Rath des Dachses, doch für das Gerathenste, dreist nah oi zu gehen, und so sehen wir ihn zum zweitenmale in Begleitung des effen den schweren Weg nah der Burg zurücklegenz wieder wird die Länge des Weges dur eine Beichte zu kürzen versuht. Reineke entwirst dem Dachs ein Gemälde der sozialen Zustände und deckt die

Schwächen derselben auf. Er spricht vielleicht eben die Worte (V1. V, 126,) |

Daß der Wolf und der Bär zu Rathe wieder gelangen j e Schadet noch Manchem, Sie stehlen nnd rauben; es liebt sie der Köníg Jeglicher sicht es und schweigt, er denkt an die Reihe zu kommen, Nimmt ein armer Teufel, wie Neineke, irgend ein Hühnchen,

Wollen sie Alle gleih über ihn her u- st, w. |

Denn, ungesehen vom salbungsvollen Beichtiger, \hleppt er, gewisser- maßen als Kommentar zu seiner Behauptung, einen getödteten Eis. ter sich her und deutet mit dcr Hand auf den Hintergrund, wie zux rflä- rung eines- lebenden Bildes, das dort aufgestellt ist, Denn twvir sehen den Wolf mit einem Krummstab unter eine Heerde Schafe treten, Er hat den fettesten Widder ergriffen, und die andcren laufen bestürzt davon, Der Mörder hat vom Maler eine gar zu große Aehnlichkeit mít dem Fuchse bekom- men, obschon er doch niht wohl für einen Anderen, als einen Bären aus dem Geschlehte Jsegrimm zu nehmen ist_ Denn indem wir den Blick er- heben und in- der Luft einige Adler im Kampf um einen anderen Widder erblicken, wird uns klar, daß uns zugleich die Wirkung der Verurtheilung Bellyas anschaulich gemacht werden sollte, nach welcher ja seine ganze Nach-, fommenschaft auf ewig den Raubthieren als Beute zuerkannt wurde.

So lassen wir, wie das leptemal, den erfindungsreichen Rothbart aber- mals ‘an dem Vorabend einer sehr kritischen Situation und sehen erwar- tungsvoll der nächsten Lieferung entgegen, die uns die weitere Entwickelung veranschaulichen wird, . 5,

Berichtigung, Im neulih. (Nr. 41 der Allg. Pr.-Zeitung)

- abgedruckten Bericht über die Februar -Sißung der archäologischen Gesell- haft ist ein unedirtes Relief des Vatikans als „Roma und Fortuna“ darstellend zu verstehen und der auf einen Bearbeiter des Menander be-

züglihe Vers „Menaudri paucas vorti scitas fabulas“ zu lesen. \ E ———_

ehört, das Haupt - Nahrungsmittel der armen Klasse zu! sein, fortan müsse Getraide an die Stelle treten; der Anbau desselben in gehöriger Menge und zu genügendem Ertrage sei aber ohne Anwendung wissen haftliher Bodenkultur nicht möglih, und diese wiederum unausführbar, wenn man nicht die ins Endlose parzellirten Grundstücke zu größeren Massen vereinige. Man müsse also die klei nen Afterpächter anderweitig versorgen, und das lasse sich nur bewir- fen durch Beförderung der Auswanderung, womit ein zweckmäßiger Plan zur Kolouisirung im Lande selbst verbunden werden müsse. Die Kosten, meinte Herr Hutt, werde die Operation selbst deen. Sir George Grey, der Minister des Junern, erkannte die hohe Wich- tigkeit der Sache an, erklärte es aber gerade aus dem Grunde für unzweckmäßig, sie so gelegentlich zu besprehen und forderte zur \{chleu- nigen Förderung der vorliegenden Maßnahme auf, welhe den Zweck habe, dem jeßt vorherrshenden Elende direkt zu begner. Herr Smith O'’Brien verlangte eine kleinere Eintheilung der Bezirke, in wel- hen die neu einzuseßenden Hülfs-Comités in Wirksamkeit treten sol len, Herr Labouchere vertheidigte dagegen die von der Regierung getroffene Anordnung, derzufolge die Wahl-Bezirke mit jenen Bezir=- ken identisch sein sollen. Nach einiger Diskussion über diesen Punkt, an welcher Herr More O'Ferrall, Sir H. W. Barron u. A. Theil nahmen, fkonstituirte sich das Haus zum Comité, berieth die Details der Bill bis zum 12ten Paragraphen und vertagte sich dann auf Herrn Roebu ck's Antrag bis zum Montag.

_ London, 6. Febr. Die ministerielle Morning Chronicle zeigt an, daß endlih der Notenwechsel mit der französischen Regie- rung über die spanishen Vermählungen geschlossen sei, Sie sagt: „Der Notenwechsel über die Frage wegen der spanishen Vermählun- gen fann jeßt als beendet angesehen werden, indem die leßte Note des Herrn Guizot der Art war, daß sie eine Antwort des englischen O weder rehtfertigen und noch weniger erforderlich machen onnte,“

__ Die Hauptbestimmungen der Bill Lord George Bentinck?s über die Anlage von Eisenbahuen in Jrland zur Beseitigung der dortigen Noth \ind folgende: 1) dic Regierung wird ermätigt, eine Summe von 16 Millionen Pfo, aus dem Schaße zu entnehmen oder in Schah- tammerscheinen auszugeben oder auf den Staatsfredit anzuleihen, um damit Darleihen zur Anlegung von Eisenbahnen in Jrland zu bestrei- tenz; 2) alle durch Parlamento-Afte sanctionirte Eisenbahn-Gesellschaf= ten in Jrland sind berechtigt, Darleihen aus jenem Fonds nachzusuchen, die ihnen dann nah erstattetem Berichte der Eisenbahn=Commissaire vou den Lords des Schaßamtes bewilligt werden sollen; 3) für die Arbeiter, welche bei solhen von der Regierung unterstüßten Eisenbahnbauten be- schäftigt werden, wird besondere Fürsorge getragen, indem die Bau- Unternehmer verpflihtet werden, - ihnen allwöchentlich ihren Lohn in baarem Gelde auszuzahlen und für sie Wohnstätten in unmittelbarer Nähe des Baues einzurichten ; 4) den Eisenbahn-Commissairen bleibt die JFuspection der Bahn - Anlagen vorbehalten; 5) die Vorschüsse werden auf die Bahn verhypothezirt und müssen innerhalb 30 Jah- ren vom Tage der Eröffnung der Bahn zurückbezahlt werden, die Zinsen werden halbjährlih bezahlt und betragen so viel, wie der je- weilige Zinsfuß der Schaßkammerscheinez 6) die Regierung wird er- mächtigt, diejenigen Eisenbahn-Anlagen, welche die betreffenden Eisen- bahn - Gesellschasten zu vollenden sich außer Stande finden, selbst zu übernehmen, zu vollenden und dann zu veräußern.

Die Blätter veröffentli.hen jeßt die dem Parlamente mitgetheil- ten diplomatischen Dokumente über die Einverleibung Krakau?s, von denen nur die englischerseits erlassenen hervorzuheben sind. Es sind dies zunächst ein Auszug einer Depesche des englishen Konsuls in Warschau, Oberst Duplat, an Graf Aberdeen, d. d. 10. März, über die Wichtigkeit Krakau?s als Handelspunkt und als Centrum eines großen Cisenbahnneßes zwishen dem Adriatishen und dem Balti- \hen Meere. Sodann kömmt ein Auszug: aus einer zweiten Depesche des Herrn Magennis, d. d. Wien, 16. März, die Einseßung der provi= sorishen Militair - Regierung unter Graf Wrbna und andere Neben-= Umstände der Beseßung von Krakau berihtend. Drittens eine Depesche des Grafen - Westmorland vom 30. April 1846, den Zu=- sammentritt des General Berg, Grafen Ficquelmont und Herrn von Caniß zu einer Konferenz in Berlin über die fortan in Krakau her= zustellende Regierungsform meldend, Jn dem Auszug einer vierten Depesche, d. d. Petersburg, 419, November, zeigt Lord Bloomfield die Einverleibung Krakau's als ein vom Grafen Nesselrode ihm mit= getheiltes fait accompli an und meldet, wie er dem russischen Minister sofort sein Erstaunen hierüber ausgedrückt und ihm bemerkt habe, er habe zwar davon gewußt, daß die drei Schußmächte die Frage wegen Einführung einiger Aendeiungen in der krakauer Verfassung berathen, um zu hindern, daß dieser Staat für seine Nachbarn eine Quelle der Unruhen werde; aber auf eine so tief greifende Maßregel, wie die Ausmerzung des freien Staates Krakau aus der Landkarte von Europa, sei er durchaus nicht gefaßt gewesen, da er dies Verfahren für unverträglih mit der auch von England unterzeichneten wiener Schlußakte halte, Auch habe er im Verlaufe des Gespräches abermals sein Bedauern über diesen Vor- gang und die Meinung ausgesprochen, daß derselbe in England großes Erstaunen und Unzufriedenheit erregen werde. Der Aus- zug einer fünften vom General-Konsul Ward in Leipzig herrühren- den Depesche is vom 26. Januar und theilt den auf Transit und Entrepot bezüglihen Paragraphen 8 der Proclamation des Grafen Deym. vom 18. Januar d. J. mit, Den Schluß der mitgetheilten Dokumente macht die Depesche Lord Palmerston’s an die englischen Gesandten in Wien, Petersburg und Berlin vom 23, November, N g Oau nah früheren Auszügen der Blätter bereits be- annt ist, j

Gestern Morgen erhielt das in Portsmouth liegende Regierungs- Dampfschiff „Porcupine“’ Befehl, schleunigst so viel Lebensmittel, als nur immer möglich, einzuladen und in aller Eile nah dem Norden Schottlands zu bringen. Gleichen Befehl hat das Transportschiff „Birkenhead““ erhalten, welches zum Transpoct eines Theils des nad Gibraltar bestimmten 56sten Regiments dienen sollte und die zu leg- terem gehörigen Weiber und Kinder nebst dem Gepäck der Soldaten hon am Bord hatte. Da jenes Regiment nun Gegenbefehl bekom- men, so wird der „Birkenhead““ den dem Hungertode nahen Hochlän- dern Mehl und andere Nahrungsstoffe zuführen.

Schweden und Üorwegen.

Stockholm, 20, Jan. Heute sind zwei für unsere industriellen Verhältnisse äußerst wichtige Königliche Verordnungen, beide vom 22. Dezember datirt, nämli eine Fabrik - und Handwerks-Ordnung und eine Handels-Ordnung, verkündigt worden. Es ist dadur, mit we- nigen Einschränfungen und Ausnahmen, die Greiheit des Handels= und Gewerbewesens festgeseßt. Alle Zünste {ind abgeschafft, und jeder Schwede, der das mündige Alter erreiht hat und nicht in \{hlech- tem Rufe steht, is berechtigt, alle und jede Handwerks- Produkte und Fabrikate zu verfertigen und sowohl in den Städten, als auf dem Lande zu verkaufen, nur muß ‘er vor der Stadt=Behörde seine Kennt- niß des Gewerbes, das er ausüben will, erweisen. Der Handel ist ganz freigegeben und fann von einem Jeden, der zu schreiben und zu rechnen versteht, ausgeübt werden, Die neuen Verordnungen werden vom 1, Juli d, J. an zur Geltung kommen,

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Der General Graf Björnstjerna hat um seine Entlassung als \hwedish-norwegisher Gesandter nahgesuht. Der Graf hatte diesen Posten während zwanzig Jahren mit Ruhm bekleidet und den Bei- fall sowohl des eigenen als des fremden Hofes erworben. Sein Ruge ist noch niht ernannt, Der Legations-Rath, Freiherr von Rehhausen, wird vorläufig als Geschäststräger der Mission zu London vorstehen. Die Zahl der hiesigen fremden Gesandtschaften ist dur zroei neue vermehrt worden ; Baron Flums de Tschudy is als neapolitanisher Minister - Resident und Graf Costa de Beaure- gard als sardinisher Geschäftsträger hier beglaubigt worden. Seit Anfang dieses Jahrhunderts hat kein neapolitanisher Gesandter sich hier befunden, und ein sardinisher Bevollmächtigter ist niemals hier

gesehen worden. S weiz.

Kanton Luzern. Scultheiß und Regierungs - Rath des Kantons Luzern haben unterm 27. Januar folgendes Schreiben an den Vorort in Bezug auf die von den Repräsentanten Oesterreichs, Preußens und Rußlands eingegebenen Noten erlassen :

„Durch Kreisschreiben vom 14, Januar sind uns vom hohen Vorort Abschriften der Noten, welche von der Kaiserl. österreichischen, der Königl. preußischen und der Kaiserl. russishen Gesandtschaft demselben eingereicht worden sind, so wie von der von dem hohen Vorort auf dieselben ertheil- ten Antworten zugekommen, Der Schritt, welcher von den Gesandten be- nannter drei Mächte durh Einreichung dieser Noten, gegenüber dem gegen- wärtigen hohen eidgenössishen Vorort, gethan worden, verdient ein außer- ordentliher genannt zu werden, und ein {merzliches Gefühl muß jeden Eid- genossen ergreifen beim Anblick so ernster Mahnung abseiten der bisher mit uns befreundeten Mächten. Leider müssen mir gestehen, daß die anarchi- {hen Auftritte, der alljährlih beinahe wiederfehrende Schauplaß revolutio- nairer Bewegungen in unserem Vaterlande den Glauben an die Fortdauer der Herrschaft des Geseßes in demselben im Jn- und Ausland bedeutend ershütteit haben, und auch wir verhehlen uns nicht, daß wir einer Zukunst entgegengehen, die shwere Drangsale für das Gesammt-Vaterland in Aus- sicht stellt. Treue Erfüllung der durch den Bund sämmtlichen Bundesgliedern über- bundenen Verpflichtungen, treues Zusammenwirken aller eidgenössischen und kan- tonalen Behörden der Eidgenossenschaft für Schuy und Handhabung gesch- liher Ordnung und verfassungsmäßiger Zustände sind allein das Mittel, das, wie es die Ruhe im Jnnern uns sichert und den Frieden wie- derbringt, so auch unsere Selbstständigkeit gegen außen garantirt, Mit Beruhigung darf sich der Stand Luzern das Zeugniß aeben, auf diesem Pfade treuer Bundeserfüllung und unentwegten Sinnes für Recht und Ge- \cplichfeit bisher immer gewandelt zu sein, und dadurch von sich aus keinen Anlaß zu den außerordentlihen Schritten geboten zu haben, zu welchen die Ge- sandten der Mächte Oesterreich, Preußen und Nußland sich veranlaßt sahen. Zu hoher Beruhigung gereiht uns daher, auch in dem vorörtlihen Ant- wortsschreiben die Erklärung niedergelegt zu finden, daß der hohe Vorort bemüht sein werde, die ihm vermöge seiner bundesgemäßen Stellung auf- erlegten Verpflichtungen gewissenhaft zu erfüllen, Wenn, woran wir nicht zu zweifeln wagen, der hohe Vorort dieser unumwundenen Erklärung treue und rüsihtslose Folge giebt und dem gegebenen Wort auch die That folgt, dann glauben wir der zuversihtlihen Erwartung uns hingeben zu dürfen, daß mit der unbedingten Herrschaft des Geseßes in der Schweiz ein Zustand wiederkehre, der auch jeder Störung unserer freundschaftlichen Verh*ltnisse zum Auslande vorbeugt. Wir glaubien uns verpflichtet, diese Bemerkungen einer hohen vorörtlichen Behörde zur wohlwollenden Beherzi- gung zu empfehlen, und benußen diesen Anlaß u, #, w,“

Kanton Genf. Ueber den Gang der Verfassungs-Debatten berihten s{weizer Blätter: „Bisher is Alles im radikalen Sinn entshieden worden, Man is zum Artikel der im Lande geborenen Gremden und der Heimatlosen gekommen, und die Diskussion hat alle die düsteren Bilder versheuht, welhe man heraufbeshworen hatte. Die Kommission hat sih geneigt gezeigt, den Amendements beizustim- men, welhe zum Zweck haben, die Bürgerrechts - Erwerbung so zu reguliren, daß \{lechte Subjekte beseitigt werden können. Man kam darin überein, nur die Eingeborenen und. Heimatlosen als Bürger an- zuerkennen, die von einer Gemeinde aufgenommen wurden, und welche zehn Jahre im Lande ansässig sind, Es is wahrscheinli, daß etwas Aehnliches beschlossen werden wird,“

Es erscheinen jeßt in Genf in großer Menge Broschüren gegen die neue Verfassung.

Dal en

Nom, 30, Jan. (N. K,) Die auf Befehl Pius? IX. dur den Kardinal - Vikarius ausgefertigte fromme Einladung zu dem in S. Andrea della Valle zu haltenden Pio Triduo zum Besten der unglücklihen Jrländer und das großartige Beispiel, mit dem Se. Heiligleit durch seine Gabe von 1000 Scudi voranschritt, hat reiche Früchte getragen, Nach der Mittheilung einer hier lebenden und da- von genau unterrichteten irländischen Dame waren in den ersten Ta- gen bereits mehr als 40,000 Scudi eingegangen, Nicht nur die hier lebenden Engländer haben sich durch höchst bedeutende Beiträge aus- gezeihnet, sondern auch die Römer haben durch namhafte Spenden das Jhrige gethan, Außer den Geldbeiträgen sind Ringe, goldene Ketten und andere Dinge von Werth beigesteuert worden.

Man beschäftigt ih jeßt ernsilich mit dem Plane, allgemeine Militairpfliht im römischen Staate einzuführen, welche einestheils dazu dienen soll, die bei der gegenwärtigen Gestaltung der Verhält= nisse unnöthigen und bei der allgemeinen Stimmung des Volks mehr störenden Schweizertruppen durch sofortige Auflösung der den Staat uoch auf mehrere Jahre bindenden Verträge ein für allemal zu ent- fernen, anderentheils den großen Vortheil gewährt, den kräftigen Theil des durch Müßiggang zum Betteln und Stehlen angeleiteten Volkes durch militairische Disziplin unter eine zweckdienlihe Aufsicht und Orduung zu bringen und zu einer dem Staate nüßglichen Thätig= keit zu verwenden, j

Das bereits vor längerer Zeit von einem gewissen Viotti im Staats - Sekretariat eingereichte finanzielle Prcjekt zur Ablösung der sämmtlichen Staatsschulden fand damals bereits höheren Orts Au- flangz man unterwarf es deshalb alsbald der genauen Prüfung einer dazu eigens niedergeseßten Kommission, deren Gutachten \ich in jeder Beziehung günstig für dasselbe aussprah. Damit wegen der hohen Wichtigkeit des Gegenstandes noch nicht zufrieden, sandte mau dasselbe zu gleichem Zwecke an mehrere tüchtige und praktishe Sachkenner in Paris, deren Ansichten mit denen der Kommission völlig übereinstimm- ten, Die Sache is also bis jeht so weit gediehen, daß das Projekt in der nächsten Zeit durch Unterschrift des Kardinal Staats-Secre- tairs uud Sr, Heiligkeit zur Anwendung gebraht werden dürfte,

Griechenland.

Athen, 20, Jan. (Wien, Ztg.) Am 13, Januar wurde der Neujahrstag nah grieishem Kalender gefeiert. Nach dem Got- tesdienste, bei welhem der Bischof von Attifa, unter Assistenz der heiligen Synode, in der Kathedral-Kirhe St. Jrene im Beisein des Königs, der Königin, des diplomatischen Corps, der Deputationen des geseßgebenden Körpers und der höheren Civil - und Militair- “ags pontifizirte, fand bei Jhren Majestäten großer Empfang

a .

Aus Anlaß der hierbei darzubringenden Beglückwünschungen richtete der französische Minister, Herr Piscatory, e e 2A Vi Pf gen Corps die nachstehende Rede an den König und an die

nigín:

„Sire! Unter den Pflichten des diplomatischen Corps giebt es keine, welche meine Kollegen und ich sehnlicher und Tiaeite, erfállen, als jene,

Euren Majestäten die aufrihtigstien Wünsche: unserer erla und aufe ehrerbietigen Huldigungen aljäbriih vet Souveraine

„Dem Könige alles Glück, welches er verdient, wünschen, heißt Grie- chenland Wohlergehen, Fortschritt und Befestigung seiner Institutionen wünschen. Als E Zeuge der Gefühle der Zincignng und der Treue durh welche der Souverain und das Land mit einander verbunden sind, weiß das diplomatishe Corps, daß die Wünsche, welche beide mit einander verschmelzen, dem Herzen Ew. Majestät die angenehmsten sind.

„Solche Wünsche, Madame, wären weder für den König, noch für das Land und für uns vollständig, wenn sie niht über Ew, Majestät alle die Wohlthaten der Vorsehung herabflehten.““

Der König antwortete: „Jh danke Jhnen, Meine Herren, für die Wünsche, welche Sie sür die La für Mich und für das Land so eben ausgedrückt haben, und wünsche ebenfalls Jhren Sou- verainen und Jhren Staaten Glück und Gedeihen. Der Eifer, wels chen Sie bewiesen haben, um die zwishen Meiner Regierung und zwischen jenen Jhrer Souveraine bestehenden und Meinen Gefühlen gänzlich entsprechenden freundschaftlihen Beziehungen noh fester zu knüpfen, gewähren Mir die Zuversicht, daß dieje Beziehungen si immer inniger gestalten werden.““

Nachdem sich das diplomatische Corps zurückgezogen hatte, wur- den die Deputationen der Deputirten-Kammer und des Senats ein=- geführt. Der Präsident der ersteren, Herr Rigas Palamides, hielt nachstehende Anrede:

„Mit tiefer Freude kommen die Nepräsentanten der Nation bei Gele- genheit des neuen Jahres, um Ew. Majestät die Wünsche auszudrüden, welche von allen Seiten des Königreichs zur Erhaltung der Tage und für das Glück des Königs und der Königin zu dem Allmächtigen gerichtet weiden.

„Das Jahr beginnt unter noch glücklicheren Auspizien., als das leßht- verflossene; es is uns von Vorbedeutung für die Erfüllung unserer theuer- sten Hoffnungen und bürgt uns dafür, Sire, daß, indem unter der Aegide der constitutionellen Monarchie, diesem gesicherten Unterpfande der inneren Ordnung, Griechenland seinen ehemaligen Glanz wieder erlangen und als Nebenbuhler der civilisirtesten Staaten ersheinen wird.

„Empfangen Sie, Sire, die Glückwünsche Jhres getreuen und erge- benen Volkes als eine unzureihende, aber aufrichtige Huldigung der tiefen Erkenntlichkeit, welche ihm die unermüdlihe und anhänglihe Sorgfalt Ew, Majestät cinflößt, und möge sich Jhr Ruhm über das gesammte Griechen- land ausbreiten.““

Der König antwortete dem Kammer-Präsidenten iîn den leut= seligsten Ausdrücken und äußerte ihm die Zufriedenheit, womit er die Versicherung der Gefühle der Nation dieses Unterpfand des Wohlergehens des Volkes —. empfange, /

Nach den Deputationen der legislativen Körper wurden die Reichs-Synode und die Staats-Würdenträger mit den höheren Beam- ten vom Civil- und Militairstande Jhren Majestäten der Reihe nah vorgestellt,

Die Deputirten-Kammer beschästigt sich mit der Erörterung des Gesebes über die zu bestimmende Anzahl der Bischöfe vom griehi- {hen Ritus. é ;

Die Generale Grivas und Grisiottis haben ihre Entlassung, und zwar Ersterer als General-Juspektor des Heeres, Lebterer als Mili- tair-Jnspeltor von Euboa, nachgesucht und erhalten.

Die Bank hat so eben ihre Bilanz veröffentliht, woraus ih die immer größere Thätigkeit derselben ersehen läßt. Die Dividende des lebten Semesters stellt sich für jede Actie von 1000 Drachmeù mit 47 Dr. außer 3 Dr. 20 P. Reserve, was, abgesehen davon, daß jeßt an den Auslagen für die erste Einrichtung eine größere Quote als sonst getilgt worden, ein reines Erträgniß von 1022, ausweist.

Die Vorlesungen des Sommer - Semesters 1847 beginnen mit dem 15. April bei der Königlichen höheren Forst - Lehr - Anstalt, und werden diejenigen, welche früher wegen Mangel an Raum nit haben aufgenommen werden können, und die noch die Absicht haben, die Forst-Lehr-Anstalt in diesem Semester zu besuchen, aufgefordert, si deshalb bei dem unterzeihneten Direktor zu melden,

Neustadt-Eberswalde, den 9. Februar 1847.

Der Direktor der Königlichen höheren Forst-Lehr-Anstalt

Dr. Pfeil.

Handels- und Börsen - achrichten. Berlin, 11. Febr, Die Umsäße in Eisenbahn - Actien blieben auch

heute wieder sehr unbedeutend; dagegen ging in preußishen Bank-Antheilen auf Lieferung pro Juli Mehreres um.

Berliner Börse. Den 11, Februar 1847.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

Pr. Cour.

Fonds. S] Brief. |- Geld. | Gem,

; “i Actien 8

St. Schuld-Sch, 35 c [Brel.Potsd.Magdb.| 4 | 9473 Prämien-Scheine | do. Prior. Oblig. | 4 94 d. Seeh. à D) T.|—| 94 do. do. do. |5 101% Kur- u. Neumärk.| | B.-St.E.Lt.A.u.B. 1105 Schuldverschr, |3 [Bonn-Kölner Esb. Berliner Stadt- Br.-Schw.-Frb.E. Obligationen do. do. Prior. Obl. Westpr. Pfandbr. 33 Cöln-Minden. v.e. Grossh. Pos,. do, Düss.Elh. Eisenb. do. do. [35 do. do. Prior. Obl. Ostpr. Pfandbr. |35 Magd.-Halbst.Eb. Pomm, do. Mgd. Lpz. Eiseub. Kur- u. Neum, de. |37 do. do. Prior. Obl. Schlesische do. |: Niedersch.- Märk. do. v. Staat ga- do. Priorität rantirt, Lt. B, do. Priorität S Nied.-Mrk. Zwghb. Gold al marco. do. Priontät Friedrichsd’or. A1/0b.-Sehles.E.L.A Aud. Gldm. à 5Th, / Se do. Prior. Disconto. 4 5 do. Lt. B. Rhein. Eisenb. do. Stamm-Prior. (voll eingezahlt)| 4 90 do. do. Prior. Obl. | 4 E do.v. Staat garant. 35 Thüringer Wilh.-B. (C.-0.) | 4

FELLEPEEETS

Da R N A | A Raa Gow’

Actien. Brel. Anh, Lit. A, 112 do. do. Prior. Obl,| 4 Berlin-Hamb. 4 | 101 do. Priorität|45 99

96

Pr. Cour. Thle. zu 30 Sgr. Brief. | Geld.

250 Fl. Kurz 1415 | 141 E ErE 0m | 2M 139 Hamburg : iste,

a0 e 3 Mt. London 2 Mit.

Paris . Wien in 20 Xr.. «eon : Î L

2 Mt. 8 Tage Leipzig in Courant 2 Mi. Frankfurt a. M. südd. W.-..---«--+ 100 Fl. 2 Mi.

Wechsel - Cours.

im 14 Thl. Fuss, 100 Thlr.

Petersburg « «ctra aattts e. 100 SRI, | 3 Wochen