1847 / 48 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

S ch weiz. Kanton Bern. (O. P. A. Z.) Man hatte bis dahin die Hoffnung hegen können, daß die Verkehrs-Verhältnisse zwischen Frei- burg und Bern durh die leßten Ereignisse wesentli niht gestört würden; einige Ereignisse der leßten Tage scheinen aber diese ner tung nicht zu bestätigen ; so wurden unter anderem auch der Regie- rungs-Statthalter von Schwarzenburg und ein Anderer E E ihrer Rückreise von Freiburg in Taffers von nahgesendeter Soldaten und dortiger Bevölkerung?auf das gröblichste mißhandelt, und jener hat es wohl nur dem Umstande, daß er durch ein Schreiben sich als Regierungs-Statthalter von Shwarzenburg ausweisen fonnte, zu ver- danken, daß er nicht todtgeshlagen wurde, Die Bevölkerung von Schwarzenburg is darüber sehr erbittert, und es steht zu erwarten, daß die Regierung von Bern eine vollständige Genugthuung verlan- gen wird. Charafkteristish ist dabei, wie der Geistliche von Taffers, der früher mit dem Begleiter des Regierungs - Statthalters befreun- det war, ihn bei diesem Anlaß gänzlich verleugnete,

Spanten.

¿ Madrid, 3. Febr, Die Minister legten gestern dem Kon- gresse sämmtliche Noten vor, welche zwischen Herrn JIsturiz und dem englishen Gesandten, Herrn Bulwer, in Bezug auf die Vermählung der Jnfantia mit dem Herzoge von Montpensier gewechselt wurden, und der Heraldo veröffentlicht heute alle diese zum Theil sehr weit- läuftigen Aktenstücke.

Die Junfantin Luisa Teresa, dritte Tochter des Jnfanten Don Francisco de Paula, wird sich mit dem jungen Herzoge von Sesa (Grafen von Trastamara), ältestem Sohne des Grafen von Altamira, Granden von Spanien und Abkömmling des „Gran Capitan‘““ Gon- zalo Fernandez de Cordova, vermählen. Die Königin hat bereits ihre Erlaubniß zu dieser Verbindung ertheilt,

Von Vitoria und Pampelona aus sind Truppen nah dem Jnnern von Navarra abgeschick worden. Die ministeriellen Blätter behaup- ten, daß die Zahl aller in Catalonien erschienenen Faktiosen sich auf höchstens funfzig belaufe.

Diesen Mittag hatte der portugiesishe Gesandte abermals eine lange Konferenz mit dem Minister - Präsidenten. Der Herzog von Saldanha erklärte, daß er nur dann die Ruhe im nördlihen Portu- gal wiederherstellen könne, wenn ein spanishes Truppen - Corps von 3000 Mann ihm zu Hülfe käme. Eine förmlihe Aufforderung zu dieser Hülfsleistung soll jedoch erst dann erfolgen, wenn die euglische Regierung ihre Zustimmung ertheilt haben wird.

Gestern scneite es hier den ganzen Tag, und während der Naht trat ein Frost von 6 Grad ein, s\o daß bis heute Mittag in den unteren Theilen der Stadt der Schnee einen Fuß hoch liegen blieb, eine Erscheinung, deren die ältesten Einwohner Madrids sich nicht zu erinnern wissen, Die französische Post is ausgeblieben, und vermuthlich wird unsere Verbindung mit dem Norden wieder auf einige Tage unterbrochen bleiben,

x Paris, 10. Febr, Die madrider Blätter, wenigstens die der herrschenden Partei, suchen fortwährend den Vorgängen in Ca- talonien alle Bedeutung abzusprehen und machen davon, daß da und dort zuweilen einige Rebellen gefangen genommen werden, so viel Aufhebens, als ob damit der ganzen Bewegung ein Ende gemacht wäre, obgleich nah den direkt uns hier zukommenden Nachrichten gerade das Gegentheil der Fall is, Diejenigen, welche glaubten, die farlistishe Partei werde auh nah der Entweihung des Grafen von Montemolin si ruhig verhalten, werden bald sih vollkommen ent- täuscht finden, und wenn sie uicht {hon jet fräftiger und entschiede- ner aufgetreten ist, so hat dies iu der Vorsicht, mit welcher die Kar= listen in Vorbereitung des beabsichtigten Schlages zu Werke gehen, und dann darin seinen Grund, daß sie noch niht im Besiße der hin- reichenden Geldmittel für ausgedehntere Unternehmungen siud; diese

Geldmittel dürsten aber, wenn niht unvorhergesehene neue Hemm-

nisse dazwischen treten sollten, bald versügbar werden und die Dinge dann schnell eïne ganz andere Gestalt annehmen, zumal in Catalo- va s entshieden der Haupt -= Schauplaß des Kampfes wer- en soll.

An der Gränze sind wieder cine Menge von Gerüchten verbrei= tet, die aber voll von Widersprüchen sind. So versichert man von neuem, Cabrera und einige andere Karlistenführer seien glüdlih über den Ebro gelangt. Jndeß kaun man sicher sein, daß sein Erscheinen in Mitte seiner Partei im Lande selbst das Signal zu bedeutenderen Schlägen sein wird. Bis jeßt aber sind in Catalonien nur unbedeu- tende Gefechte, Guerillas = Bewegungen, Märsche und Gegenmärsche vorgekommen, Symptome, welche nur als Vorläufer einer größeren Unternehmung gelten können, für welche noh die fräftige Hand zur Leitung fehlt. Cabrera aber dürfte wohl s{chwerlich in Person auf- treten, bevor er auch der Mittel zum Zwecke vollkommen versichert if, Bis jeyt hat man nur auf die gebirgige Gegend von Catalonien,

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wo Alles bereits zum neuen Kriege sich rührt und rüstet, seine Auf- merksamkeit gerihtet, das Küstenland aber, wo anscheinend Alles noch ruhig ist, faum beahtet. Aber gerade über See werden den Kar- listen wahrscheinlih die ihnen noch abgehenden Hülfsmittel zukommen, und wirklich \heint auch der General - Capitain Breton nah dieser Seite hin größere Wachsamkeit jeßt zu üben. Am 28. Januar be- fand sich der General - Capitain zu Manresa, von wo aus er nah zwei Seiten hin das große Thal des Lobregat beherrscht. An dem nämliher Tage war er noch nach Cardona aufgebrochen, so daß er sich also ins Herz der Gebirge wendet. Wahrscheinlih wird er sei- nen Marsh so bis Solsona fortseßen und dabei nach seiner rehten Seite hin einige Kolonnen gegen Prats de Llusanes und Vich ent- senden. Die Karlisten suchen jedem ernstlihen Zusammentreffen mit den Truppen der Königin auszuweihen und entkommen leicht deren Verfolgung vermöge der Schwierigkeiten, welhe die eigenthüm- lihe Beschaffenheit des Bodens den Verfolgern entgegenseßt, und an- dererseits durch die Einverständnisse mit den Bewohnern des Landes, welche sie stets von allen Bewegungen der Truppen in Kenntniß seßen. Ros de Eroles und Tristany sind die Führer der Karlisten - Banden in jenen Bezirken und scheinen dort in Gunst zu stehen. Sie sollen besonders von Seiten der Geistlichkeit Unterstüßung finden, und wenn niht, was kaum zu erwarten, diese Unterstüßung plößlich und gänz= lih aufhört, so wird der General-Capitain Breton eine {were Auf- gabe haben, wenn er ffe vertreiben will. Die Stärke der Banden wird jeßt zwishen 500 und 600 Mann angegeben.

Einem Gerüchte zufolge, wäre der Gouverneur der Festung Seu de Urgel abgeseßt worden. Andere Gerüchte sprehen auch davon, man habe wegen aufrühreris{cher Bewegungen von Barcelona aus Truppen und Gebirgsgeschüße nach den nahe gelegenen Orten Molins del Rey und Espareguera entsenden müssen, Diese Bewegungen hätten sonah im Rücken des General-Capitains Breton stattgefunden, was nicht sehr wahrscheinlih klingt, Sind wirklich Truppen und Geschüß in dieser Richtung von Barcelona abgeschickt worden, so ge- shah dies wohl eher zu dem Ende, dem General - Capitain sie nach- zusenden, um ihn in den Stand zu seben, ernstlihe Operationen in Hochcatalonien zu unternehmen. Man mußte aber daraus auch s{hlie- ßen, daß die Lage der Dinge in Hochcatalonien eine ernstlihere Ge- stalt genommen hat, Der General-Capitain würde gewiß niht wei=- ter ins Gebirge vorrücken, wenn er seinen Rücken bedroht sähe; er würde vielmehr nothwendig umkehren und Barcelona sich wieder nähern.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends | 10 Ubr. |

Nach einmaliger Beobachtung.

Nachmittags 2 Ubr.

Morgens

1847. 6 Ubr.

14. Febr. Luftdruck... ,./335 92" Par.|335,30’!' Par.|331,52"! Par.| Quellwärme 114 L 09° R. | 0,4 R. -+ 0,2° R. |Flusswärme 0,0° R. 24 11” R.| -— 1,2°R.| 0,7° R. [Bodenwärme —4,0‘R.

90 pCt. 87 pCt. 94 pCt. Ausdünstung (0),002"'Rh. PVGREN + avi Vie trüb, Sehbnee. Schnee, [Niederschblag 0,396‘‘Rb. Wia NW. SW. SSW. [Würmeweehbse! 0,2° Wolkenzug ... SSW, ins |

+ 02° Tagesmittel: 334 25" Par... 0,4° R...

Luftwärme ...,. Thaupunkt

Duustsättigung,

10° R... 90 pct. WSW

Eisenbahnen.

Sannover , 8. Febr. Vorgestern is die Eisenbahn von hier bis Harburg zum erstenmale ganz befahren und damit von unseren Einzelbahnen die größte und vielleiht auch s{hwierigste (das Terrain zeigte sih während des Baues viel wiederspenstiger, als man erwartet hatte) vollendet. Die Jnspections-Fahrten werden nun bis zum April von Zeit zu Zeit fortgeseßt werden, wo dann der regelmäßige Dienst beginnen wird.

Handels- und Börsen -Üachrichten.

Berlin, 15. Febr. Einige Actien - Gattungen stellten sich heute elwas niedriger im Course, doch blieb das Geschäft unbelcbt und die No- tirzingen mehr fest als schwankend.

Auswärtige Börsen.

Frankfurt a. M., 11. Febr. 5% Met. 108. 107Z, 1877. 1875. Bayr. Bank-Actien 664 G. Hope 88 G. Stiegl. S7; G. Poln. 300 F1.100 G. do. 500 Fl. —.

Hambu rg, 13. Febr. Bank-Actien 1570 Br. Eugl. Russ. 106. 1055.

Londo n, 9. Febr. Cous. 3% 903. 5. Belg. 95. 94, Neue Aul. 2453. 2 Passìve Ö. 9. Ausg. Sch. 17, 16. 25% Holl. 587. 58. 4% do. 923. Le Port. —. Engl. Russ. 1125. 11157. Bras. §6. 85. Chi 95. 93. Mex. 224. 22. Peru 397. 387.

Paris, 10. Febr. 5% Rente fin cour. 117. Neapl. —. 3% Span. 34%. Pass. —.

Wien, 12. Febr. 5% Met. 1075. 4% do. 997. 3% do. 73. Bank- Actien 1566. 64. Anl. de 1834 1537. de 1839 1183. Nordb. 1737. Gloggn. 1217. Mail. 1085. Livorn. 944. Pest. 983%. Budw. 834.

Bank-Actien p. ult. Int, 587. ki

75. 3% do. tin cour. 77. 39.

E

Berliner Börse. Den 15. Februar 1847.

Pr. Cour. Brief. | Geld, | Gem |

Pr. Cour.

Actien. |& Brief. | Geld.

Fonds.

Zf.

| | Brl.Potsd.Magdb. | 4| 947 | do. Prior. Oblig. 4 | 93% | do. do. do. |5/|101Ick# | B.-St.E.Lt.A.u.B./—| 1107 Bonn-Kölncr Esb.!| 5 Br.-Schw.-Frb.E.!| 4 j .4 4

St. Schuld-Sech. Prämien-Scheine d. Seeh. à U T. | Kur- u. Neumärk. | Schuldrverscbr. | Berliner Stadt- Obligationen Westpr. Pfaudbr. |: Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandber. Pomm. do, |

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do. do. Prior. Obl | Cöln-Mindeu, v.e. | Düss.Elb, Eiseub.|—| 105 do. do. Prior. Obl. | 4 | Magd.-Halbst.Eb.' 4 ¿ [Mgd. Lpz. Eisenb. |— | do. do. Prior. Obl |4| Niederschb.-Märk.|4| 915 | do. Priorität) 4 | 94x | do. Priorität 5 | 1013 | Nied.-Mrk. Zwgb.| Si 4 | do. Prionität/4 5| Ob.-Schles.E.L.A/4 | Prior. | 4 |

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4 Kur- u. Neum. do. 35 Seblesiscbhe do. [35 do. v. Staat ga-| rantirt, Lt. B./33 l Gold al marco.

Friedrichsd'or. | S And. Gldm, à 5Th.|— do. | Lt. B. —/

L do. | | | Rhein. Eisenub. |—/

do. Stamm-Prior.| |

(voll eingezahlt)| 4 | s |

Brl. Anb. Lit. A.|-- do. do. Prior. Obl.) 4 | do. do. Prior. Obl.| 4 do.v. Staat garant. 35| Berlin-Hamb. | 4 | Thürtizent a A 4 do. Priorität/44 Wilh.-B. (C.-0.) | 4|

Disconto.

| | | |

Actien. |

Dienstag, 16. Febr. Jm Opernhause, 20ste Abonnements-Vor= stellung: Die Hugenotten, Oper in 5 Abth,, nah Scribe, überseßt von Castelli. Musik von G. Meyerbeer. Ballets von Hoguet, (Mad, Viardot=Garcia : Valentine.) Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern= haus-Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet 1 Rthlr. 15 Sgr, Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Villet im Ama phitheater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rthlr.

Jm Schauspielhause. 32ste französische Abonnements-Vorstellung. La première représentalion de: ILarticle 213, on: le Mari doit prolection , comédie-vaudeville en 1 acte, par MM. Dennery et Lemoine ; la première représentation de la reprise de: Elle est folle, drame - vaudeville en 2 actes, par Mr. Mélesville.

Mittwoch, 17. Febr. Jm Opernhause. Mit aufgehobenem Abonne- ment. Nummer 777, Posse in 1 Akt, nah dem Französischen, von C, Lebrün, Hierauf: Esmeralda, großes Ballet in 2 Abth. und 5 Bildern, von J. Perrot, in Scene geseßt von A. St. Léon. Musik von C. Pugni. (Mad. Cerrito-Saint- Léon: Esmeraldaz; Herr Saint - Léon: Peter Gringoire.) Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Opernhaus=-

isen verkauft : 4 Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. z in den Logen- des ersten Ranges und ersten Balkons, o roie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zweiten Ranges 1 Nthlr. ; in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.z in den Fremden-Logen 2 Rthlr. j

Die Jnhaber von reservirten Billets werden ersuht, solche bis Dienstag, den 1bten d., Mittags 2 Uhr, im Billet-Verkaufs-Büreau abholen zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft werden müssen. Auch die Freibillets können nur bis zu dieser Zeit aufbe= wahrt werden.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei.

Allgemeiner Anzeiger.

Bekanntmaczungen. E [881] Nothwendiger Verkg Stadtgericht zu Berlin, den 7, Biicdr 1846 Das in der projektirten neuen Straße von der neuen Yalpatai: aa pte projektirten Kirchplay belegene , 14, : V, des H93pothekenb i- [ete ele Kammergerihts-Kanzlis dite id, i 1 / 2 Sgr, soll gerihtlih abgeschäßt zu 6419 Thlr, am 14, Mai 1847, Vormittags an der Gerichtsstelle subhastirt weiven, Taxe ie Bis pothekenschein sind in der Negistratur einzusehen,

niß und Glogau

ruhen zu lassen.

[110] Bekanntmachung,

Die Oekonomie des Gutes Niebusch, Freistädter Krei- ses, mit Brauerei und Brennerei daselbst, soll vom 1. Juli d. J. ab auf zwanzig Jahre verpachtet werden, Zur Entgegennahme der Gebote haben wir im Ämt- hause zu Niebush Termin auf den 22, März d. J, V. M, 10 Uhr, anberaumt. Die Bea 34 BAE sind bei dem Königlichen Landrathe Herrn von Boja- nowsfy auf Deutschkessel, Grünberger Kreises, in der Schreibstube des unterzeichneten Justitiarius zu Sagan und bei der Verwaltung zu Nicbush einzusehen, oder Abschriften davon gegen Erlegung der Schreibgebühren an den genannten Stellen zu erholen, Auch is die Verwaltung zu Niebush angewiesen, jedem Pachtlusti- gen das zu verpachtende Gut mit Jnventarien vorzu- zeigen.

gan, den 6, Februar 1847, Das Gerichtsamt Niebusch. L AE A Mesbke.

Arnold. mann,

fis ch,

[1106]

Bekanntmachung, Das Projekt einer Eisenbahn - Anlage zwischen Lieg-

neten Comités ungeachtet noch niht die Genchmigung des Staats erlangt, und das Comité findet sih des- halb veranlaßt, vorigt diese Angelegenheit auf sich be-

vom 17, Februar 1844 werden daher diejenigen Be- theiligten, welche ihre Einzahlungen noch nicht zurückge- fordert haben, aufgefordert , ihre Einlagen gegen Rü- gabe der Zusicherungsscheine an den Rendanten, Käm- merer Arnold hierselbst, bei diesem baldig\t und bin- nen 4 Wochen in Empfang zu nehmcn.

Beträge würden gerichtlih d-ponirt werden.

Liegni, den 9, Februar 1817, Das Comité sür die projektirte Liegniz-Glogauer

K Ba

Reinsch, Ruffer. Schubert, v, Wille.

Berlin-Potsdam-Magdeburger

„das Verbleiben der Reí- SYsenden IN ihren Equi-

E pagen während'der Fahrt auf der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisen-

hat der Bemühungen des unterzeich- v, J. hierdurch aufgehoben wird, Poisdam, den 13, Februar 1847,

Gemäß der diesfälligen Bedingungen Gesellschaft.

bahn fernerhin nicht mehr gestattet ist und §. 25. des Betriebs - Reglements vom 7. Juli

Das Direktorium der Berlin - Potsdam - Magdeburger Eisenbahn-

Augustin, Vorsißeuder.

sixi mit ihren Angaben nicht weiter gehört noch admit- tirt, sondern ipso sacto práfludirt scin sollen. Publicatum Riga, dea 22, Januar 1847,

C, A. Frey, Imp. Civ. Rig. Jud. pupill, Secrs,

sCiterarishe Anzeigen.

Unerhobene

Eisenbahn.

Hoffmann-Scholy. Krause. v. Merkel,

Joh - v. Nie -

Eisenbahn.

Wir machen hierdurch bekannt, daß

1847 sub

öri daselbs

[109 b] P: rol am

Mittelst diescs von Einem Wohledlen Nathe der Kaiserlichen Stadt Riga nachgegebenen Con9ocations- Proclamatís werden von dem Waisengerichte dieser Stadt Alle und Jede, welche an den Nachlaß des wei- land hiesigen Kaufmanns Herrn Rathsherrn und Ael- testen der schwarzen Häupter Johann Herrmann Witt- fowsfy, genannt Querfeldt von der Sede, so wie des- sen allhier bis zum 1. Januar 1846 unter der Firma Wittkowsky Querfeldt & Comp., von da ab aber un- ter der Firma Witikowsky Querfeldt Todleben & Comp. bestanden habenden I insoweit etwanige kre- ditorishe Ansprüche durh die unter der leptbenann- ten Firma fortgescßte Handlung nicht durante Pro- flamate erledigt und liquidirt werden sollten, irgend welche Anforderungen zu haben vermeinen, aufgefordert, sih innerhalb sechs Monaten a dato dieses affigirten Proflams und spätestens den 22. Juli poezna praeclusi bei dem Waisengerichte oder dessen Kanzlei entweder persönlich oder durch einen legitimirten Bevollmächtigten zu melden und ihre fundamenta crediti zu exhibiren, widrigen- falls selbige nah Exrspirirung sothanen termini prae-

133] ¡ | Jm Veilage der Unterzeichneten ist so eben erschienen ä und daselbst, so wie in allen Buchhandlungen, zu er-

halten :

Dr. Philipp Marheineke”s Theologische Vorlesungen.

Herausgegeben von Steph. Matthies und W. Vatke, Erster Band.

Svystemder theologischen Moral.

gr. 8. geh. 3 Thlr,

Dr. Ph. Marheineke's Vorlesungen werden 5 Bände umfassen: Bd, 1. Moral. Bd. 2. Dogmatik. Bd. 3, Symbolik, Bd. 4. Praktische Theologie. Bd. 5, Dog- mengeschichte, Jeder Band bildet ein Ganzes für sich und wird einzeln abgelassen, ohne Preiserhöhung und ohne daß sich der Käufer zur Abnahme aller Vo. - lesungen verpflichtete.

Berlin, den 12. Februar 1847,

Dunckcker und Humblot,

hiermit

|

Das Abonnement beträgt: 2 Kthlr. für % Iahr. 4 Kthlr. - 2 Jahr. S Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhohung. Insertions-Gebühr sür den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

N

Amtliczer Theil,

Inland. Provinz Sachsen. Kirchen-Kollekte für die Luther-Stiftung in Wittcnberg, Zustand der Sparkasse in Magdeburg. DEGtie Bundesstaateu. Königreich Hannover.

ebergarg.

Desterreichische Monarchie. Krafau, der Frist zum zollfreien Waarenabsay.

Rußland und Poleu., St, Petersburg. Nesfkript der Kaiserin an die Füistin Golizyn.

Frankreih. Deputirten-Kammer, Der Finanz-Minister über die Verwendung der Staats -Einkünste; Alexander Dumas? Mission; An- nahme des Adriß-Paragraphen über Algier. Paris. Audienz Mo- lé’s. Martin du Nord, Spannung zwischen Guizot und Nor- manby. Tunis und die Pforte, Gefechte in Algerien. Kavagl- leric- Tranêport auf der Nordbahn, Getraide-Preise. Unruhen, Schreiben aus Paris. (Debatte über das Amendement der Opposition in Betreff der inneren Politik; Alexander Dumas über scine Beförderung nach A'gier.)

Großbritanien und Jrland. Unterhaus. Antrag wegen Prü- fung der Navigations-Gesege. Fabrikbill, London. Die Times über die neuen ständischen Gesehe in Preußen. Lord George Bentincks Eisenbahnplan für Jrland.

Niederlande. Aus dem Haag. Die Generalstaaten, Das Straf- geseß-Buch,

Belgien. Brüssel. Zinsfuß für die Schatz-Villets. Prefprozeß.

Schweiz, Kanton Genf. Berathung des Versassungs-Entwuiss, Großraths-Wahlen.

Ätalien. Nom. Die Gráfin Mastai-Mosconi 4, Die Bettler,

Spanien. Schreiben aus Ma drid. (Vermählungs-Projekte ; Vermischtes.)

Ps und Börsen-Nachrichten, Berlin, Börsen- und Markt-

ericht,

Der Elb- Bekanntmachung in Betreff

Numismatische Gesellschaft, Rom. Preisfragen, Wichtige Entdck- fung für die Erklärung der Hieroglyphen.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Den Rittergutsbesißer und Seconde-Lieutenant im zweiten Land= Ge I) Bean DLENNhsn Sriedrih Wilhelm Borcke zuf Auerose bei Anklam, unter dem Namen vo - in "n d Erw zu erheben; und : E RRRAE

em Hof - Staats = Secretair Adolph Dahms den Titel l Hofrath und dem Schloß- Baumeister Ludw i j ih den Titel als Baurath E E M

, Ihre Majestät die Königin haven den größten i ruhig geschlafen. Diesen Morgen is der A Arp 048 vids und nur noch geringe Pulsreizung bemerklich. 9 Berlin, den 16, Februar 1847, Morgens 97 Uhr Dr. Ghönlein. Dr. von Sto ch. Dr. Grimm.

Bekanntmachung

Die Kandidaten der Baukunst, welche entweder i | E j ; I, n dem e | diesjährigen Termine die Vorprüfung als Staats - Baumeister ies |

Bau=Jnspektoren oder bis zum Oktober d. S, als Privat - Baumeister abzulegen beabsichtigen, werden hiermit auf- gefordert, vor dem 15ten k, M. si shriftlich bei uns zu melden worauf den Ersteren das Weitere eröffnet und den Letteren der Ter= min bezeichnet werden wird, der zu ihrer Prüfung in den Natur- Wissenschaften angesett ist. :

Meldungen, die nah dem 15ten k, M. eingehen, mehr berüdsihtigt werden.

Berlin, den 15. Februar 1847.

Königlihe Ober-Bau-Deputation,

die mündliche Prüfung

können nit

Angekommen: Se. Erlauht der Graf Heinrich von Schönburg=-=Glauchau, von Gusow.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Provinz Sachseu. (Magdèb. Ztg.) des Comités der Luther - Stiftung iu Wittenberg, deren nächster Zweck, die Gründung cines Waisenhauses, verbunden mit einer Schul- Anstalt, zum Andenken an die vergangenes Jahr in Gegenwart Sr,

s auf dieses Slatt an, für die Expedition der Alg. Preuß. h Zeitung: + Friedrichs straße Ur. 72.

“Berlin, Mittwoch den 170 Februar

Alle Post - Anstalten d - und Auslaudes nehmen Seflellung

Berlin

1847.

, Ladung die Hülfe der dortigen Schiffer în Anspruch nehmen, welche | wie man sagt, mit 30 Rthlr. hat honorirt werden müssen,“

| erschienen:

Oesterreichische Monarchie.

Krafau, 13. Febr. Gestern is hier folgende Bekanntmachung „Mit Beziehung auf die Kundmachungen vom 18. und

26. Januar 1847 über den Einschluß des krakauer Gebiets in den ! österreihishen Zollverband und über die Behandlung der vorhandenen | Waarenvorräthe wird hiermit bekannt gemacht, daß zum zollfreien

Auf Veranlassung |

Absaßhße der in den §§. 5 und 9 der ersten Kundmachung aufge- führten Waarengattungen ausländischen Ursprungs im krakauer Gebiete eine Frist von drei Monaten bewilligt wird. Diese

| Grist läuft vom Tage des Zoll - Einschlusses d. J. vom 29. Januar

Majestät des Königs stattgefundene Säkularfeier dienen soll und we- | sentlih darin besteht, Kinder bis zum zurückgelegten 14ten Lebens- jahre aufzunehmen, zu verpflegen und zu erzichen, hat Se, Excellenz |

der Geheime Staats - Minister Eichhorn eiue evangelische Kirchen- |

Kollekte in den Provinzen Sachsen und Brandenburg angeordnet, deren Ertrag zur Vermehrung der bereits gesammelten, dem Bedürf- niß indeß bei weitem nicht entsprehenden Mittel verwandt werden soll.

Aus dem Bericht über den Zustand der Sparkasse der Stadt Magdeburg im Jahre 1846 ergiebt si Folgendes: Am 1. Januar 1846 waren belegt: 425,879 Rthlr, 17 Sgr. 6 Pf.z im Laufe des Zabres sind neu belegt: 128,044 Rthlr. 28 Sgr. 11 Pf. ; dazu Zinsen der belegten Gelder pro 1846: 10,889 Rthlr. 14 Sgr. 4 Pf. ; zusammen 564,814 Rthlr. 9 Pf. Zurückgenommen wurden im Laufe des Jahres: 120,450 Rthlr. 20 Sgr. 8 Pf.z es blieben also am 1. Januar 1847 belegt: 444,363 Rthlr., 10 Sgr. 1 Pf. Die be-

legten Kapitalien haben sich mithin im vorigen Jahre um 18,483 |

Rthlr. 22 Sgr, 7 Pf. vermehrt. Die Sparkasse hat gegenwärtig verzinslich ausgeliehen 494,378 Rthlr, 10 Sgr., Bestand 15,825 Rthlr, 24 Sgr, 6 Pf., Reste 81 Rthlr., überhaupt 510,285 Rthlr. 4 Sgr. 6 Pf.; davon gehören den Juteressenten 444,363 Rtblr. 10 Sgr. 4 Pf.; der Reserve - Fonds beläuft |ch daher auf 65,921 Rthlr. 24 Sgr. 5 Pf.; Ede 1845 betrug -derselbe 59,185 Rthlr. 21 Sgr. 6 Pf., mithin jeßt mehr 6736 Rthlr, 2 Sgr. 11 Pf. Von den am 1, Januar - 1847 gültigen Sparkassen - Büchern gehören 4954 Handwerkern, Gesellen und Dienstboten, 3166 Witt- wen, unverehelihten Personen und Kindern, 778 Beamten, 533 Mi-= litair-Personen, 190 Unbekannten. Auf jedes Buch fallen jeßt durh- shnittlih 46 Rthlr. 5 Sgr. 7 Pf., dagegen ult, 1845 46 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. Zum Vortheile der Juteressenten und um die Be- nußung der Sparkasse immer zugänglicher zu machen, haben die Stadt= Behörden im Laufe des vorigen Jahres genehmigt, daß die bisherige Zahlung von 24 Sgr. für das Sparkassenbuh niht mehr erhoben werde, daß, so oft sih ein Bedürfniß herausstelle, die Kasse wöchent- lih zweimal geöffnet werde und vom 1. Januar d. J. an den Zinsfuß der Eiylagen von 27, pCt, wiederum auf 35 pCt, erhöht,

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Hannover. Dem Hamb. Cor, wird aus Harburg vom 14. Februar geschrieben: „Durch den Frost der leßten Tage ist die Passage zwischen hier und Hamburg wieder völlig

| siher geworden, so daß nicht gar zu shwer beladene Schlitten wieder

über das junge Eis der ofen gewesenen Stellen im Reiherstiege ge- hen, während die vorsichtigen Schlittenfahrer mit \{chweren Lasten doch den Umweg auf der Norderelbe, wo stärkeres Eis licgt, vor- ziehen. Am sichersten geht es über Wilhelmsburg, wo auch ein be-

deutender Verkehr mittelst Personen- und Güterwagen stattfindet.

Vorgestern kamen hier scchs Fuder Silberbarren von Kuxhaven au, die nah Hamburg bestimmt waren. Es wurde mit den Schiffern

, über den Transport der Ladungen über Eis nah Hamburg verhan-

delt; da indeß die Forderungen derselben gar zu hoh gewesen sein sollen, so fuhren die Fuhrleute mit ihren beladenen Wagen über nach Wilhelmöburg bis an die Norderelbe vor Hamburg, auf welche sie si jedo niht mit ihren shwereu Fuhrwerken wagten, weil die Ab- fahrt von derselben in Hamburg hinein für selhes uicht als völlig sicher erahtet werden fann. Sie mußten also zur Ueberfahrt ihrer

und endet mit leztem April dieses Jahres. Da die Verpflichtung zur Verzollung oder zur amtlichen Hinterlegung erst mit erstem Mai d. J. eintritt, so haben alle nah der oberwähnten ersten Kundmachung zur Erklärung ihrer Waarenvorräthe verpflichteten Parteien längstens bis zum 30, April 1847 den noch vorhandenen Waarenrest auf die im §. 10 derselben Kundmachung angegebene Art anzumelden. Die ges, fällsamtlihe Untersuhung und Konstatirung: der angemeldeten Waa- renvorräthe beginnt mit dem 1, Mai und muß mit dem 10ten dessel- ben Monats beendigt sein, so daß mit dem 11. Mai d. J. die im F. 9 der ersten Kundmachung erwähnte Verkehrsbeschränkurg mit den übrigen Provinzen der österrcihishen Monarchie aufhört. Bei der Vorlegung der im Grunde der Kundmachung vom 26sten v. M. bis zum 14, Februar d. J. zu erstatten gewesenen Waaren- Anmeldungen hat es zu verbleiben; doch wird die gefällsamtlihe Untersuhung und Konstatirung der angemeldeten Waarenvorräthe nicht über diese, \son= dern erst über die fraft der obigen Bestimmung bis zum 30. April d. J. zu überreihenden Anmeldungen vorgenommen werden, Moriz Graf Deym. Kaiserlicher Hof - Commissair.“

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 9. Febr. Jhre Majestät die Kaiserin hat an die Ober-Kuratorin der Kinder=Bewahr-Anstalten, Fürstin Golizyn, folgendes Reskript gerihtet: „Fürstin Sophia Petrowna! Die zahlreihen Darlegungen Jhres unermüdlihen Eifers im Wohlthun sind auch in dem neuen Wirkungskreis christlicher Mildthätigkeit und Nächstenliebe von “denselben nüßlihen Ergebnissen begleitet gewesen. Die Gründung der neuerdings von Jhnen in Smolensk eingerichteten Kinder-Bewahr- Anstalt, deren Gedeihen für die Zukunft Sie nicht nur dur die Unterbringung in einem demselben eigenthümlich zuge- hörigen Lokale, sondera au dur ein von Jhnen gesammeltes be=- deutendcs Reserve-Kapital, so wie dur ein zu deren Unterhalte hin= reichendes jährlihes Einkommen, sichergestellt haben, reiht sih an die Erfolge Jhres une1müdeten Wirkens, die, Mir längst bekannt, von Mir voikommen gewürdigt sind und Mir so oft und viel- fah zur wahren Freude gereiht haben, Jndem Jch auch gegenwär= tig Jhren Bemühungen volle Gerechtigkeit widerfahren lasse und von ganzem Herzen so s{öne Erfolge auch für die von Jhnen gestiftete Kinderbewahranstalt in Mohilew, s\o wie für Jhr Vorhaben, den Zustand der witebsfishen zu verbessern is es Mir besonders an= genehm, Sie Meiner vollkommenen Erkenntlichkeit zu versichern. Hier= mit zugleich trage Jh Jhnen auf, Mein besonderes Wohlwollen allen den Personen zu erkennen zu geben, welche durch ihre Theilnahme und Darbringungen zur Erreichung des von Jhnen vorgesteckten ge= meinnüßigen Zieles mitgewirkt haben, und bleibe Jhnen für immer wohlgewogen. (gez) Alexandra,“

Frankr ero

Deputirten-Kammer. Der Finanz-Minister, Herr Lacave Laplagne, sehte dem Vorwurf, das Budgct sei von 1841, wo es 1115 Millionen betrug, jeßt, 1847, wo es 1338 Millionen beträgt, um 186 Millionen gewachsen, die Bemerkung entgegen, daß diese Vermehrung dur die Verhältnisse nöthig geworden sei, und daß deë Krieg und die Marine von diesen 186 Millionen allein 138 Millionen in Anspruch genommen hätten, Der Effektivstand der Armee sei jeßt bedeutend stärker als 1841, und zwar um 21,500 Pferde und eine sehr beträchtlihe Vermehrung der Junfanterie. Das Artillerie-Material

Numismatische Gesellschaft.

Jn den Versammlungen der numismaitishen Gesellschaft vom ten v- und 1sten d. M. wurde von dem Herrn Professor Pietraszewsfky cin Vortrag über die Münzen der Dynastie Fatimide, welche in Aegypten vom: Zahre der Hedschra 296 567 (907 1171 n. Chr, G.) regierte und in den 14 Jmams, gewöhnlich Sultane genannt, sich folgten, und der Dyna- stie Ajubide, welche in verschiedenen Zweigen in Aegyptcn und Syrien vom I, d. H. 567 658 (1171 1259 n, Chr. G.) herrschte, gchalten. Der- selbe legte 77 von der erstgenannten und über 200 von der anderen Dy- nastie ausgegangenen Münzen in Gold, Silber, Kupfer und Glas vor. Eine so reiche Folge morgenländischer Münzen, die zugleich wohl erhalten und theilweise noch unedirt sind, wird in feiner der europäischen öffentlihen Sammlungen aufbewahrt, und es giebt der gehaltene Vortrag wieder einen“ Beweis von der großen Wichtigkeit der Samm- lung des Herrn Pietraszewsky. Herr Baurath von Quast besprach das vor einiger Zeit erfolgte Auffinden der Ueberreste cines großen Gebäu- des auf der im Lenna-See (der zwischen Posen und Gnesen, in den Krei- sen Schrodda und Guesen licgt), befindlichen Jnsel Ostroweck, wobei auch drei rómische Münzen vorgefunden worden sind. Herr Dr. Pindcr theilte aus eíncm so eben in englischer Sprache crschiencnen Reisewerke von Featherstonhaugh eine Nachricht über eine von einem in Nord - Carolina eingewanderten Deutschen, Namens Bechler, geprägte Privatmünze mit, Die meisten der fleinen Flüsse in der dortigen Goldregion enthalten mehr oder weniger Gold, so daß alle Ansicdler bei den Flüssen sich mit dem Auswaschen desselben beschäftigen, Da Aufkäufer noch fehlen und die Mühe eines weiten Weges zum Abseyen des gewonnenen Goldes gescheut wird, so is Bechler auf den Gedanken gekommen, Fünf - Dollar - Stücke, welche mit den Gelb-Adler-Stüen der Vereinigten Staaten, die 5 Dollar gelten, wénselben Gehalt haben, auszumünzen uad seinen Namen, so wie die Werth-Angabe, auf alle Stücke zu seyen, Von allen Seiten eilen die Land- leute mit dem ausgewaschenen Golde zu Bechler, der den Ruf eines recht- lichen Mannes sih erworben hat und gegen eine unbedeutende Vergütung das Gold auf einen und denselben Gehalt bringt und demnächst vermünzt, Auch Stücke zu 25 Dollar prägt derselbe aus, und beläuft sih der Ge-

sammt- Betrag seiner Ausmünzungen bereits gegen 2 Millionen Dollar. Zur Zeit des Besuchs des Reiscnden war Bcchler's Goldmünze in einem freleren Umlaufe, als die der Vereinigten Staaten, und leptere ziemlich sel- ten, Gewöhnlich aber is die Bechlersbe Münze nicht lange im Umlaufe und findet sehr bald ihren Weg in die Stgatsmünze. Herr von Rauch erläuterte eine vorgelegte Reihe römischer und griecischer Goldmünzen und Herr Cappe cinige Münzen des Bischofs Bernolphus von Utrecht (1027 bis 1054) und einen in Deventer geprägten Denar des Kaisers Heinrich 11. Der hiesige Zimmermeister Herr Ritter hatte cine aus Jtalien ihm zuge- gangene Sendung römischer Münzen zur Ansicht eingesendet. Von Herrn Klipfel wurde die auf den wirklichen Geheimen Rath Herrn Beuth ge- prägte schöne Denkmünze, zu welcher die Stempel Herr Lorenz geschnitten hat, vorgelegt und als Geschenk des Herrn Verfassers der Gesellschaft Sn tgenena Bully, Beiträge zur Siegelkunde des Mittelalters, erster Theil, ien. « 4,

Nom, 26. Jan. (D. A. Z.)_ Um bedeutenden Talenten jeder Nation Gelegenheit zu geben, ihre Kenntnisse und ihr Wissen nicht ohne ehrenvolle Anerkennung im Jnteresse der Neligion und besonders auch der Wissen- schasten anderer Fakultäten belannt zu machen, hat der verstorbene Mar- hese Federico Fagnani in seinem Testamente die Sieger in einem alle drei Jahre zu eröffnenden wissenschaftlichen Konkurse bestens bedacht. Er stistete mehrere Pensionen auf Lebenszeit und seyte hohe Preise sür die besten wis- senschaftlichcn Arbeiten in verschiedenen Fächern aus. Zu Ehren des Hei- ligen Carlo Borromeo aus Mailand nannte er sie prewmi Carlini. Der Testamentsvollstrecker Fagnani's, Kardinal Brignole zu Rom, hat gestern für den ersten Konkurs dieser bedcutenden Stistungen das Pieis-Programm bekannt gemacht. Die Theologie soll den Anfang machen, und da is es nun des Testators Wille, daß demjenigen dn lebenslängliches Ge- halt von 120 Scudi (180 Rihlr.) ertheilt werde, welcher das der römisch- fatholischen Kirche nüplichste Werk schreibt. Der verstorbene Marchese glaubt, daß Themata wie die folgenden hierzu die besten seien, ohne jedoch die Wahl des Autors durch solben Vorschlag binden zu wollen: 1) Die stete Erhal- tung der katholischen Kirche troy der immerwährenden Widersprüche und

der Verbindung der Sekten aller Farben gegen sie, ihr zu schaden, ist der flarste Beweis ihrer göttlichen Herlunft. 2) Das harmouishe Verhältniß der ganzen Naturwissenschaft, der freien Künste, der Aesthetik und der Ar- De) r lisbe Nele D zeigt deren des 1:nd Vortrefflichkeit. Í ie fatholische Religion allein trägt die Charakteristik in sich, wel von einer göttlichen Religion unzertrennlich ist, : 4) Es ile 8 dls Li, M a SURE v4 ati N dees eines neueren Werkes ge- wählt werden, welches na em allgemeinen Dafürhalten j Glauben am verderblichsten is, je mad dem Bedürf Wert guaari- ax gläubige und Rationalisten oder auch gegen die Protestanten jedweder Sekte, Außerdem verheißt das Testament demjenigen einen einmaligen Preis elen wt Vie Melhios Ie Uu f Vie ub Werte! see S : i le alleinige Que Gesittung, die alleinige Basis des häuslichen und öfentliGen Glüds, das cinzige Mittel, das häusliche Glück mit dem des Staats zu versöhnen.“ Der Konkurs steht jeder Nationalität ofen, Die Arbciten lönnen in latei- niscber oder der Muttersprache ihrer Verfasser geschrieben sein. Dieselben sind bis zum 15, Januar 1850, nicht unter 25 Oktav-Drufbogen stark, im Manuskript an den Kardinal der Propaganda zu Nom mit einem Motto, welches zugleich au cin des Verfassers Namen einschließendes, versiegeltes Couvert trägt, einzusenden, Eine eigens aus den verschiedensten geistlichen Orden erlescne Kommission von gelehrten Männern wird nie dem Vor- siye des Kardinals der Propaganda úübcr die cingelaufenen Schriften ent- scheiden, Der Sieger is gehalten, seine Arbeit durch -den Druck bekannt zu machen, genießt jedoch alle daraus entstehenden materiellen Vortheile. Das Diario di Roma berichtet von einer glänzenden Entdeckung des Jesuiten Sicchi, Bibliothekars des römischen Ea welcher auf dem von Champollion betretenen Wege die Forschungen esselben gewissermaßen zum Ziele geführt habe, indem von ihm namentlich auch die von Cham- pollion nach dem Vorgange des Engländers Young verfolgte Annahme, daß manche Hieroglyphen phonetische oder alphabetische Zeichen wären, be- wahrheitet worden sei, Der Pater Sccchi hatte in dcr Sipung der ar- háologischen Akademie am 14. Januar seine Enideckung vorgetragen, mit welcher die Akademie sich noch in mehreren Siyungen beschäftigen wird. ————_——