1847 / 53 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Nur ein vor der Kundmachung erlaubierweise bereits begonnener oder

doch ränumeration an gleiche alters unterworfen.

& 38. Der durch das- gegenwärtige Gesep geräte Schuß gegen den Nachdruck und jede andere unbefugte Vervielfältigung auf mechani- schem Wege wird auch allen im Gcbiete des deutschen Bundes erscheinen- den literarischen und artistischen Werken eingeräe Lesen Sie Les ik ege in Anspruch genommen werden könne, léaen i, gescplih Lor

l das Original n dem Bundesftaate, in welchem mlichfeiten erfüllt worden sind.

Res agr gr Stleite Ther dem deutschen Bundesgebiete erschie- ienen Werken wird der in diesem Geseße ausgesprochene Schuß in dem

ä diesfälligen Rechte den in dem Kaiserl. Königl, A Gebtete g rin Werken durch die Geseye des fremden

Staates gleicbfalls gesichert sind. portugal.

abon, 5. Febr. Jh shicke Jhnen hiermit zwei Do- tume d M feines Kommentars bedürfen, da ihr Jnhalt eines solehen nit bedarf. Das erste lautet folgendermaßen: Civil - Gouvernement von Castello Branco. Erste Direction. Der Nugzen und die Nothwendigkeit der Vernichtung der Faction von Lissabon is der liberalen Partei und der royalistishen gemein. Aber der größere Theil der Nation hat die provisorische Regierungs - Junta von Porto anerkannt und gehorcht ihr, während zugleich keine andere Partei im Felde steht, die sih mit ihr an Stärke und Hülfsquellen messen könnte. Die Zunta läßt die Coalition aller Parteien gegen den gemeinschaftlichen Feind zuz allein sie kann ihre Mission weder aufgeben noch verrathen, welche darin besteht, die Jnteressen zu centralisiren zu dem grofen Ziele der Rettung der Freiheit des Landes. Will unter dieser Voraussezung die roya- listishe Partei ihr beistehen, so wird die Junta ihre Mitwirkung und ihren Beistand mit der größten Befriedigung und Dankbarkeit annehmen. - Jm Weiteren bleibt der royalistischen Partei freigestellt, zu verfahren, wie sie es für angemessen erachte. Will sie diese Allianz der Nationalität beibehal- ten, so wird sie ohne Unterschied alle Garantieen genießen, welche die libe- rale Partci besigt, und die Posten und Aemter einnehmen, zu denen sie befähigt istz auh werden die ehemaligen ropalistischen Offiziere alle Vor- theile genießen, zu welchen ihre ehemaligen Grade sie berechtigen. Glaubt sie bei diesen Grundsäyen der Verschmelzung nicht wohl mebr stehen blci- ben zu fönnen, so fann sie sih als von der Coalition losgetrennt betrach- ten von dem Augenblicke an, wo die Faction von Lissabon vernichtet sein wird, Wohl verstanden, daß die früheren Thatsachen weder von der cinen noch von der anderen Seite zur Grundlage irgend einer Prozedur sollen dienen können, (Gez.) Antonio Bernardino de Carvalho. Für gleich- lautende Abschrift: Der General-Secretair Jose Mendez de Mattos.“

wemduterdike ——————y ——-

Bekanntmachungen. (M

1150] I E N O E E Dex frühere Tischlergeselle, jeyige Hülfs - Stadtpost- bote Reischel wird des Betruges durch Unterschlagung anvertrauter Geldbricfe bezüchtigt, Derselbe hat sich von hier Ende Januar d, J. heimlich entfernt und is am 2ten d. M. in Prag, von wo er einen Brief hier- I geschrieben hat, gewesen, Sein jepiger Aufenthalt st unbekannt, und es wird vermuthet, eal er nach Ita- lien sich begeben hat. Alle Civil - und Militair - Be- hörden werden daher dienstergebenst ersucht, auf den unten näher signalisirten Rei sch el zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle zu verhaften und unter sicherer Beglci- tung mit den bei ihm si vorfindenden Effekten an die hiesigen Stadtvoigtei-Gefängnisse abliefern zu lassen. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent- standenen baaren Auslagen und den verehrlihen Be- hörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert, erlin, den 17, Februar 1847.

Der Untersuchungsrichter des Königl, Kriminalgerichts hiesiger aag Kriminalgerichts-Rath Stoewe.

Signalement.

Der Reischel heißt Karl Albert mit Vornamen, ist 24 Jahre alt, evangelisch, 5 Fuß 1 bis 2 Zoll groß, der Körperbau is s{wählich, Haare blond, Augen hell, Gesicht freundlich, Mund proportionirt, die Nase desgl., der Bart fehlt, Gesichtsfarbe gesund, Zähne ziemlich vollständig.

selben in Term

auszuwcisen.

[153]

Besondere Kennzeichen, Der rechte Arm is s{chwach, angeblich von einer Be- schädigung als Tischlergeselle. Kleidung kann nicht angegeben werden.

[104] Bekanntmachung, 1151]

Das eine Meile von der Stadt Nordhausen belegene Königl, Domainen - Vorwerk Günzerode soll, höheren Bestimmungen zusolge, nebst der mit demselben verbun- déñen wilden Fisherei in der Helme, im Wege der öf- fentlichen Licitation, von Trinitatis 1847 ab, auf 36 nah einander solgende Jahre, bis Johannis 1883, an dén it entg dés verpachiet werden,

orwerke ö min bshasis-Gebäud außer den erforderlichen a orgen 179 R. D085: M4 n Mete

ndigiét Nachdruck oder eine demselben Vervielfältigung ist den Bestimmungen dieses Geseyes nicht

Ediftal-Citation, Königliches Land- und Stadtgericht

Alle unbekannten Gläubiger, welche an die Konkur s- Masse des hicsigen Kaufmanns Carl Preß Ansprüche zu haben vermeinen, werden hiermit aufgefordert , die-

, den 11. Juni 1847, Vormittags 9 Uhr, im Jyustructionszimmer des unterzeichneten Gerich!s, vor dem ernannten Deputirten, Herrn Ober - Landesge- richts-Assessor Schiefferdeer , Wer im Termine ausbleibt, wird mit seiner Forderung an die Konkursmasse präkludirt und ihm deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges

tillsshweigen aufcrlegt werden. ihrer Vertretung eines Bevollmächtigten bedürfen, wird als solcher der Justiz - Kommissarius Gregorovius in Ortelsburg vorgeschlagen,

Neidenburg, den 13. Februar 1847. :

Königliches Preuß. Land- und Stadtgericht,

Auf der Feldmark zu Viege is am Nachmittag des 27, Juli o. J. eine Briestasche gesunden woiden, in welcher außer ciner Schreibtafel, cinem Gebind weißen Zwirn, einem Stüekchen Pappe, mehreren Briefen und Papieren, 15 Thlr. in Kassenanweisungen befindlih waren,

Der Eigenthümer wird hiermit aufgefordert, sein An- recht dem unterzeichneten Gericht spätestens im Termin den 31. Mai 1847, Vormittags 12 Uhr, vor dem Herrn Land- und Stadtgerichtsrath Meyer an- zuzeigen und den Besiy der gefundenen Gegenstände nachzuweisen, widrigenfalls er sciner Rechte daran für verlustig erklärt und über den Zuschlag der Sachen,

was Rechtens, eifannt werden tvird. Landsberg a. W., 9, Februar 1847. Königliches Land- und Stadtgericht,

Ediktal-Citation

Der Marqueur Johann Friedrich Linke, ein Sohn des zu Petersdorf, Liegniger Kreises, verstorbenen Frei- häuslers Johann Friedrich Linke, und dessen unbekannte Erben und Erbnehmer werden hiermit aufgefordert, sich spätestens in dem am 27, November dieses Ja h- res, Vormittags 9 Uhr, in unserer Kanzlei hierselb| anstehenden Terminc bei uns zu melden, widrigenfalls der Johann Friedrich Linke sür todt erklärt und sein Nachlaß den \ih legitimirenden Erben zugesprochen wer- den wird, Liegniy, den 11. Februar 1847.

Das Gerichts-Amt Petersdorf.

232

Das zweite Dokument is die nachstehende Proclamation:

„Bewohner von Ober- und Nieder-Beira! 4 „Die provisorische Junta der höchsten Regierung des Königreichs hat für gut befunden und , in Dekret vom 9. Januar {. J. den General o9voas zum Militair-Kommandanten der. beiden Beiras zu ernennen, um, nsöweit es in seiner Macht steht, zum Triumph, der nationalen Sache mitzuwirken. Eine große Ehre wurde dem General Povóas zu Theil dur diesen Beweis des Vertrauens der provisorisheri Junta. Seine eberzeu- ungen, die Licbe sür das Wohl seines Landes bestimmten ihn bereits, in- Fiveit sein physisher Zustand es ihm erlaubte, mitzuwirken, um das glor- reiche Pronunciamiento vom verslossenen Mai auszuführen. Da kamen die Ercignisse des Unglükstages des 6. Oktobers! Wenn dieselben jedem guten Portugiesen die Verbindli&keit auferlegten, zu den Waffen zu eilen, um das nämliche Pronunciamiento zu retten, so verpflichteten sie auch diesen alten General, sih Allem zu unterziehen , was mit seiner Lage verträglich wäre. Bewohner der bciden Beiras, Herren General - Kommandanten von Divisionen, Kommandanten und Offiziere von Corps der Linien und des Volkes, mobilisirter sowohl als feststehender, der General Povoas lenkt cure ganze Aufmerksamkeit auf das so hochwichtige nationale Ziel! Es handelt sich nicht blos darum, die Freiheit zu bewahrcn, die mit so vielem Blute gewonnen wurde! Es handelt sich darum, dem Volke seine Rechte mit Bewahrung jener der Krone zu retten und zurüczustellen, wie die Er- wählten des Volkes in den Cortes es erklärten, und ohne die alten Präroga- tiven der Krone und des Volkes aus dem Gesichte zu verlieren, die in Ucber- cinstimmung gebracht sind mit ‘der Auftlärung des gegenwärtigen Jahr- hunderts und verhandelt und gutgeheißen in den allgemein in den con- stitutionellen Ländern angenommenen Formen. Militair -, Cioil - und cistlihe Behörden, widmet euch dem Dienste eures Vaterlandes mit der- selben aufrichtigen Hingebung, mit der nämlichen Uneigennüpigkeit 1nd gleiher Treue, mit denen sih .der General Povoas demselben widmet, Kräftige Jugend, greift zu den Waffen und zeigt euch alle würdig eurer Liebe zur Freiheit; gedenkt, daß dieses die entschcidende Gelegenheit is, in welcher die Mutter, das Vaterland, am höchsten der Dienste ‘und kräftigen Anstrengungen seiner Söhne bedarf. Es lebe die römisch-fkatholisch-aposto- lisde Religion! Es lebe die portugiesische Nation! Es lebe ihr helden- müthiges Pronunciamiento. Guarda, 17, Januar 1847, (Gez.) Der General Alvaro Javier do

F, C. Povoas.“

Die revolutionaire Partei \priht ganz ofen von der nahen Ankunft Dom Miguel's in Portugal. Da der Hafen von Porto nur unvollkommen durch einige Kriegsschiffe der Königin blokirt is, so wäre es niht unmögli, daß Dom Miguel, wenn er wirkli in Pcrson nah Portugal kommen sollte, dort landen könnte, Allein mir scheint dies niht wahrscheinli, da er sih \hwerlich mit der revolutionairen Junta in direkte Berührung würde seßen wollen. Kommt Dom Miguel

Allgemeiner Anzeiger.

gen, wie deren Dienerschaft, freigestellt war, w ä h- rend der Fahrt auf der Thüringischen Eisen- bahn in ihrer Equipage sigen zu bleiben, zur Vermeidung ähnlicher Unglücksfälle aufzuheben, Zur Beachtung dieses Beschlusses, nah welchem un- sere Beamten mit Junstruction verschen sind, bringen wir denselben zur Kenntniß des reisenden Publikums,

zu Neidenburg.

no

Erfurt, den 11. Februar 1847. gehörig anzumelden und

[112b]

Denen, welche zu

tow in Empfang zu nehmen. Stettin, den 14, Februar 1847.

[152] Jn der

des

bunals

von

c) 196 » 112 » Das Minlnd vao Un mum des Pachtzinses i 312 . 4 Sgr. 5 Pf., einschlie lih 1021 Tai Gold, Fe:

Die speziellen Verpachtun 8 - Bedi gane mnt dem Bernet Mae irie pt d Ausfluß der Sonntage, in werte tamen üglich, mit u „in unjer ; „5x Z stratur eingesehen werden. er Domainen - Regi ur Licitation haben wir einen Termin auf Mittwoch, den Ua d. J., Vormitiags

in unserem Sessións-Zimmer im Regierungs - Gebäude vor dem Departementsrath Herrn Regierungsrath von Münchhausen angeseßt. -

Jm Bietungs -Terminé werden nur solhe Pachthe- werber zugelassen, wélche sich über ihre Qualification und über den Besiß des erforderlichen Vermögens ge- nügend auszuweisen im Stande sind.

er Zu lag bleibt der höheren even ung mit dem Rechte der Auswahl unter den drei Bestbietenden

vorbehalten. ri, den 1, Február 1847, önigliche Regierung, x Abiheilung für die Verwaltung der direkten Skeuern, - Domaínen und So ne,

[135b]

e Q

Thür [133b] B

Berlin - Anhaltische Eisenbahn.

hohen Behörde fgnn fortan das Sizen-

p bleiben der Herrschasten oder ihrer Be-

an dienung in ihren eigenen F Magen

En während der Fahrt auf der Bahn nicht

S= mehr zugegeben werden, und es wird

daher hierdurch der betreffende §. 32. unseres Betriebs-

Ms aufgehoben. erlin, den 17, Februar 1847. Die Direction.

ingische Eisenbahn, n g

Mit Genehmigung der betreffenden oder nicht.

halt erschen fann, [154]

v. Cronstein, Vorsißender, Bromberg, zu haben: Die neue Lage P

seit dem 3,

u Ÿ gr. 8. 1847.

Durch einen kürzlich, jedoch nicht auf unserér Bahn, stattgehabten Un- PLENAL an ha-

en wir beschlossen, die

T. Bestimmung des s. y ¡d unseres iebs- * Reglem nah wel- | 400,000

E «d gen-- | Thlr, verkauft werden, Va R Tae Eis e 4 j Ms Etage, das Nähere.

efanntma

[134 b] Ein

Die Direction der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft.

Preußische Südsee - Fischerei- Gesellschaft.

Die Herren Actionaire ersuchen wir ergebenst, ihre Actien gegen Rückgabe der Quittungsbogen bei dem Banquier Herrn F. Mart. Magnus in Ber- lin und hier bei dem unterzeichneten Konsul Schlu -

Die Direction der Preuf. Südsee-Fischerei-Gesell schaft, Sch illow. Schlutow, Weidner.

Citerarishe Anzeigen.

T. Trautwein \@en Buth- und Musikalien - Handlung (J. Guttentag),

Breite Str. Nr. S, ist so eben erschienen

und in allen Buchhandlungen zu haben : Beurtheilung der ersten zehn Bände der Entscheidungen

Königl. Geheimen Ober- Tri-

Dr. C. F. Koch. Erste hälfte, Bog, 1—21. r. 4 Thlr. 26 Sgr.

Dics Werk is sür die Nechtsentwicfelung wie sür die Praxis von gleich großem Werthe und Nuyen, ly | ‘ersterer Hinsicht liefert es einen bedeutenden Beitrag zur rechtswissenschastlihen Begründung oder Widerlegung der in den Entscheidungen ausgesprochenen und ange- wendeten Nechtssäyße , je nachdem sie in dem geltenden Nechte, nach der Ansicht des Verfassers, Grund haben Zn praktischer Hinsicht giebt es eine d vollständige Uebersicht aller in den zehn Bänden ent- haltenen Entscheidungen, daß man auch, ohne diese zehn Bände zur Hand zu haben , den wesentlichen Jn-

Bei Otto Wigand, Buchh. ín Leipzig, erschien und ‘is bei E. S. Mittler in Berlin, Posen und

reußcns ebr, 1847.

Ein publizistishes Vorwort von einem Preußen. 4 Sgr.

Rittergut ín der Gegend von Görliy

mit einem Areal von 2300 Morgen, wobei 1400 Mor- en Forst, ein sehr s{hönes Schloß, gute Gebäude und nstige viele Annehmlichkeiten verbunden sind, soll für Thlr, und eine Herrshast bei Liegniy sür Dresden, Seegasse

wirkli, so wird er bald den Revolutionairen zeigen, was diese von ihm zu erwarten haben. Deshalb glaube ich, daß Dom Miguel in jedem anderen Hasenplate eher landen dürfte, als in Porto, um dann auf eigene Hand hin frästiger handeln zu fönnen. All das sind jedoch vorläufig nur Vorausseßungen, die sih vielleicht niemals ver= wirklichen werden. Beide jeßt verbundene Parteien geben aber durch ihre ganze Haltung einen neuen traurigen Beweis davon, was von der Aufrichtigkeit der Grundsäße zu halten ist, zu welchen sie sch angeblih bekennen. Möge der Himmel von Portugal die neuen Gez witterstürme abwenden, welche an seinem Horizonte abermals sich auf= thürmen zu wollen sheinen,

Türkei.

Konstantinopel, 3. Febr. Die Türk, Staats-Ztg, vom 12. Safer 1263 (30. Januar 1847) enthält nachstehenden Ar= tifel über das einigen armenishen Wechslern ertheilte Privilegium zur Herstellung einer Verbindung mittelst Postwagen zwischen Aoria=- nopel und Konstantinopel :

„Die Unterthanen der hohen Pforte Tangir Oghlu, Hodscha Pedros, Aghnaner Oghlu, Hodsha Mikail, Bilezikdschi Oghlu und Magerdich haben um das Privilegium, eine Veibindung mittelst Postwagen nah Adrianopel einrihten zu dürfen, nachgesuht, Das Ackerbau-Conscil hat mittelst Pro- tofoll hierher berichtet, daß die Ertheilung dieses Privilegiums an obener- wähnte Unterthanen für die Dauer von zehn Jahren, vom Zeitpunkte der Eröffnung des Postcourses an gerechnet, sehr zweckdienstlih wäre, auch gab es die Mittel an, wie das Benöthigte am entsprechendsten ins Werk zu seßen wäre, Jn Bezug auf diesen Bericht wurde nun der Gegenstand in der Versammlung des obersten Gerichtshofes und dem Plenar - Conseil be- sprochen und reiflih erwogen, Da man daselbst gefunten, daß diese Ein- rihtung an die vielen wohlthätigen Jnstitutionen, welche unter der glor- reichen Regierung Sr, Hoheit des Sultans zu Stande gekommen sind, sih würdig anreihen würde, und da obenerwähnte Männer zu den Notabilitäten des armenischen Handelsstandes gehören und als rechtlih gesinnt bekannt sind, hat man nicht angestanden, dieses Gesuch zu genehmigen, besonders da durch Einrichtung dieser Post-Virbindung zu Wagen die Reisenden keine Art Zwang erleiden und jedwedem sich selber zu bedienen oder diesen Weg auf andere Art zurüzulegen freisteht, auch der für jede Stunde Weges nah Adrianopel zu entrichtende Betrag die Gränzen der Billigkeit nicht überschreitei. Demzufolge bat au Se. Hoheit der Sultan die Bestätigung auf díe Dauer der obenerwähnten Frist nicht verweigert. Der Ferman, in welchem die Bedingungen , unter denen diese Erlaubniß ertheilt wird, ent-

halten sind, soll unverzüglich ausgestellt werden,“

Vorläufige Anzeige,

[132 b]

Unterzeichneter beehrt sich hiermit anzuzeigen, dass sein zweites Konzert Sonnabend den 2 , Februar 1847, Abends 7 Uhr, im Saale der Sing- Akademie stattfinden wird, Billets zu numerirten Plätzen sind zu haben in der Buch- und Musik-

handlInng von Ed. Bote & G. Bock, Jägerstrasse No. 42.

Alexander Dreyschock.

[131 b] 5 ) i Chapellerie Parisienne de Freystadt Frères à Berlin.

Hierdurch geben wir uns die Ehre, Jhnen ergebenst anzuzeigen, daß wir den mehrfah an uns ergangenen Aufforderungen zu genügen, vom 1, Januar dieses Jahres neben unserem Engros - Geschäft in unserem Geschäfts-Lokale, L E Königsstraße Nr. 11, Bel-Etage, vis-à-vis

der Königl. Poft, „auch einen L Detail- Verkauf eingerichtet haben. Wie wir stets bemüht waren, in unserer Werkstatt die neuesten Erfindungen dieses Jndustriezweiges zu kultiviren, so is es uns jeyt ge- lungen: E H Uo Hüten eine Leichtigkeit , verbunden mit einer daúerhasten Eleganz, zu geben, wie sie solche bis- her nicht gehabt haben, E f 2) das Durchschwizen derselben gänzlich zu beseitigen, 3) denselben eine Appretur zu geben, die ihnen das eleganteste Anschen verleiht, und welche gestattet, daß wir jeden unanschnlih gewordenen Hut, selbst wenn er durch Regenwetter gelitten hat, în Zeit von 5 Minuten für 5 Sgr. äußerlih wie neu wiederherstellen können, s L ; 4_F— Auf die Ausführung dieser Aufträge kann je- der Besteller gleich warten. E

Auf Hüte, die in unserem Detail-Geschäft gekauft sind, garantiren wir die Herstellung des Glanzes drei Male unentgeltlich, und empfängt jeder Käufer zu diesem Behuf beim Ankauf von uns 3 Marken, welche bei jeder neuen Herstellung des Glanzes als 5 Sgr. in Zahlung genommen werden. Es sind dies Vortheile, welche keine Fabrik vor der un- serigen, die durch Franzosen bedient wird, bieten kann, und hoffen wir daher auf diè rege Theilnahme dés Publikums und eine weitere Empfchlungz unseres Eta-

blissements. 6 3 Pariser Hut-Fabrik

Die t von Gebrüder Freystadt, Königsstraße Nr. 11,

Jn

[103 b] Î Hôtel de Saxe in Breslau!

Allen geehrten Reisenden, welche Breslau

besuchen, zeige ih höflichst an, daß ih bierselbst das Hotel de Saxe in Mitte der Stadt übernommen und selbiges neu und propre eingerichtet habe. Haupt- sächlich ist für gute Betten, \{hnelle Bedienung, elegante Service, kräftige Küche und gute Weine Sorge getragen, und mein Bestreben wird nur dahin gerichtet sein, jedem Wunsche der geehrten Rei- senden zu entsprechen.

Julius Piepsch aus Dresden,

Das Abónuement beträgt: 2 Rthlr. sür 3 4 Rthlr. 8 Kthlr. ín allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhohung. Insertions-Gebühr sür den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Inhalt. Amtlicher Theil.

Deutsche Bundesstaaten. Königreih Bayern, Das Armirungs- ie Schießbaumwolle, König- Landtag. Der Eisgang. Großherzogthum Eisenbahnen. Groß-

Der Verkehr auf dem

Material für Ulm und Rastatt, reih Sachsen. Baden. Hemmung des Verkehrs auf den herzogthum Hessen und bei Rhein, Rhein Desterreichische Monarchie, Wien, heiten, Ankunft des Grafen Deym. Serbien. Die Großfürstin Helena. Die Frankreich. Paris. die Unterredungen von einem Ministerwehsel. Depeschen aus London. Ministerium, Unruhen, Finanz- und Lebensmittel-Verhältuiß. Ermäßigungen für Getraide-Transport, Vermischtes. Großbritauien und Jrland. London. Notenwechsel in der spanischen Heirathsfrage, Nothstand Parlaments - Verhandlungen: Abermali Lord Bentinck's Bill für Jrland, Staaten und Portugal. chweiz. mítteln aus Sardinien,

Finanzen,

Freishaaren-Gesey, Italien. Modena,

dem Jufanten Don Juan de Bourbon. Handels-

bericht,

Die wissenschastlichen Vorlesungen in der Sing-Akademie, (Siebente Vor-

lesung.) Pater Sccchi über Hieroglypheu,

Die galizischen Angelegen- Der ehemalige Fürst von

Die spanische Erbfolgesfrage. Der Streit über zwishen Guizot und Normanby, Dée Gerüchte

Englands und Frankreichs Verhalten in der Schweiz. Eisenbahntarif-

Hofnachriht. Leßzter

e Vertagung der Debatte über tachrichten aus den Vereinigten

Kanton Luzern und Zürich. Die Einfuhr von Lebens- S n, der Lombardei und Süddeutschland. Kanton Genf. Die ökonomische Gesellschaft. Kanton Appenzell a, Rh. Vermählung der Erzherzogin Maria Beatrix mit

und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börsen- und Markt-

Be

Das englische

in Jrland.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Tuchfabrikanten und Stadtrath Wilhelm Heinrich Busse zu Potsdam den Charakter als Kommerzien - Rath zu

verleihen. Jhre Majestät die Königin haben die so werden keine Bülletins mehr veröffentlicht.

Berlin, den 21. Februar 1847, Morgens Dr. Schönlein.

nah Stralsund,

ganze Nacht ruhig geshla- fen, uud da Allerhöchstdieselben in die Rekonvalescenz élligebceitn sind,

95 Uhr. Dr. von Stoshch. Dr. Grimm.

Abgereist: Der Hof-Jägermeister von Pachelbl-Gehag,

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern.

Auftrag zu Theil geworden, das gesammte Material

zu Münchea und Augsburg anfertigen zu lassen. lih die Ursache, det wird.

Der Oberst-Lieutenant Achner, welher von Seiten Bayerns der Kommission attachirt wurde, die im Austrage des deutshen Bundes in Mainz die Schießbaumwotle zu prüfen hat, befindet sich zu diesem |

Uichtamtlicher Theil.

Dem Nürnb. Corr. wird aus München vom 17, Februar geschrieben: „Von Seiten der hohen deutshen Bundes-Versammlung is} unserer Regierung der ehrenvolle 1mte zur Armirung der Bundesfestungen Ulm und Rastatt in ihren Militair-Werkstätten ; « Dies is hauptsäch= daß eine neue (zweite) Duvriers-Compagnie gebil-

Allgemeine

Preußische Zeitung.

rlin, Montag den fen

Zweck noh fortwährend in genannter Stadt. Es sollen, wie es heißt, im Schooße der Kommission verschiedene Ansichten über die Anwend- barfeit der Schießbaumwolle für militairische Zwecke herrschen.“

Königreich Sachsen. (D. A. 3.) Auf der Registrande der zweiten Kammer stand am 47. Februar eine Beschwerde der Buthhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig gegen das Ministe- rium des Jnnern wegen einer unterm 13, Januar erlassenen Veror- dunn: die den Druck ceusurpflihtiger Schriften in ungarischer Sprache verbietet.

Der Abg, Brockhaus bevorwortete die Beschwerde und bemerkte da- bei: Gern würde er bei diesem außerordentlichen Landtage der Uebergabe und Bevorwortung einer Beschwerde übetrhoben gewesen sein, aber seine

flicht nicht zu erfüllen glauben, wenn er diese Eingabe nicht mit einigen Worten einführe. Was auch gegen das Gesey über die Angelegenheiten ter Presse vom 5. Februar 1844 gesagt werden könne, und wie viel es auch zu wünschen übrig lasse, so sei es do en Gesetz, das genau die Rechte und Pflichten der Staats - Negierung wie der Staatsbürger festseßge. Ein Gese aber dürfe nicht einscitig dur Vercrdnungen abgeändert oder illu- sorish gemacht werden. Dies sei aber mit dem Preßgeseye durch eine Ver- ordnung vom 13, Januar 1847 geschehen, dur welche das Ministerium des Junern den Druck von censurpflihtigen Schristen in unga!i- sher Sprache gänzlich verbiete, Es heise hier: „Mit Rücfsicht auf die durch mehrfache Erfahrungen herausgestellten Schwierigkeiten einer gehörig zu fontrollirenden Censur ungarische 1 Schrif- ten, in T, damit, daß ein zu diesem Geschäste völlig geeigneter zuverlässiger Censor nicht einmal zu finden sein würde, und in Betracht der hieraus allenthalben für die Regierung si ergebenden Jn- konvenienzen, werde von Censur - Einrichtungen für diesen Zweck völlig ab- gesehen, und es seien hiervon die auf ungarische Drue ein erichteten Druf- kereibesißer mit der Anordnung in Kenntniß zu schen, das sie sich hinfort des Drucks censurpflichtiger ungarischer Schriften zu eathalten haben.“ Das sei doch sehr radikal, und weun in ähnlicher Weise die Angelegenhei- ten der Presse bchandelt würden, werde bald mit den Klagen über die Presse diese selbst verstummen,. Dic Konsequenz der Verordnung sei wük- lich höchst gefährlih, Mit demselben ‘Rechte könne man auch den Druck polnischer Schriften verbieten, dann den Dru von Schriften in französi- scher oder englischer Sprache, zuleyt gar Schriften aus gewissen Zweigen der deutschen Literatur. Jm Auslande, wo man Leipzig als einen Haupt- punkt des literarischen Verkehrs betrachte, werde diese einen sehr nachtheiligen Eindruck machen, und man werde nicht begreifen, wie sie E des Geseyes möglich gewesen sei. Er hose. daß die Kammer der Pétsse in dieser Angelegenheit annehmen und sie als so wichtig und dringend. ausehen werde, um in der Deputation und in der Kammer berathen zu wérden, insofern das Ministerium nicht, wie er hoffe, und was jedenfalls das Beste sein werde, die Verordnung wieder zurücknähme, Die Beschwerde wurde, da der Abg. Brockhaus sie zu der seinigen machte, an die dritte Deputation verwiesen.

Die Kammer ging nun zur Tagesordnung über und berieth den zwei- ten Theil des Deputations-Berichts, welcher sich mit der Frage beschäftigte, wie die Noth für die Zukunft zu lindern sei. Der Abg. Ziegler hielt es für nothwendig, den vielen arbeitélustigen Händen, denen es jeßt an Arbeit fehlt, Arbeit zu verschaffen, und wies deshalb auf zwei Wege hin, welche in England und Frankreih mit unge- heurem Erfolg in Anwendung gebraht worden seien, nämlich möglichste Abwehr ausländischen Fabrifkats und mögliche Förderung des Ausfuhr- handels, Jn ersterer Beziehung könne freilich nur durch den ganzen Zoll- Verein eiwas gewirkt werden, und in neuerer Zeit sei auch Einiges ge- schehen; für das Legtere aber habe der Zollverein so gut wie gar nichts gethan. Manches scheine sogar berechnet, den Ausfuhrhandel zu vernich- ten, z. B, daß keine Rückprämien gezahlt und doch die Einfuhrzölle der Rohstoffe erhöht würden. Frankreich habe dagegen im Jahre 1845 mehr alé 22 Millionen an Rückfzöllen erstattet. Hierher gehöre ferner der Man- gel einslußreicher Handelsverträge. Mit Nord - Amerika und Brasilien fehl- ten dergleichen gänzlich, ferner der Mangel an Zollvereins-Konsulaten, wo- bei der Redner auf die Bedrückung der deutschen Kausleute in China hín- wies. Endlich beklagte sich dersclbe, daß der Zollverein bei der Einveilei- bung Krakaus si einen Abzugsweg habe verschließen lassen. Nach einer furzen Entgeguung des Staats - Ministers von Falkenstein erinnerte der Abgeordnete Schmidt daran, wie noch im Jahr 1826 eine Preisschrist Aas worden sei, welhe nachwies, daß in Deutschland kein Grund vor- anden sei, Nahrungslosig!eit zu besürhten. Er wisse nicht, ob die Preis- nedaille dem Verfasser wegen der Beruhigung oder wegen der Wahrheit des

Verordnung

Februar

Alle Þost - Anstalten de und Abs landes a eaen Sefleliung auf dieses Blatt an, für Verlin die Expedition der Alg. Preuß. È Zeitung: Friedrihchs slraße Ur. 72.

eee e 2 29 O

Inhalts gegeben worden sei, Heutzutage werde wohl keine Regierung mehr die Frage wegen zunehmender Verarmung verneinen, Jm weiteren Ver- lauf der Rede besprah der Abgeordnete die Jnnungsverhältnisse, Die Regierung habe zwar in ihren Entscheidungen für größere Freiheit der Jn- nungen sich erklärt, aber mit solchen Entscheidungen sei nichts geholfen, so lange den Jnnungen ihre alten Briefe gelassen würden, Ueber das Truck- system bemeifte er, die Regierung müsse es gar nicht so genau kennen, sonst würde sie alles Mögliche dagegen thun, und rügte namentlih, daß dieses Trucfsystem an den Arbeitern der Sächsisch - Bayerischen Eisenbahn ausge- übt würde, Wenn die Armenpolizei gegen Znländer so streng verfahre, möge man auch Ausländer niht in Schup nehmen, und namentlih nicht vurh Ertheilung von Pässen die Leute mit Leierkasten, Murmelthieren, die Slawaken 2c. zum Betteln autorisiren.

Der Königl. Kommissar, Geh. Regierungs-Rath Kohlschütter, be- merkte, es sei der Regierung etwas Neues, daß bei der Sächsisch - Bayeri- schen Eisenbahn das Trusystem herrschen solle, dies beruhe wohl nur auf einem Mißverständniß und beziehe sih vielleicht darauf, daß einzelne Auf- seher nebenbei einen Schank betrieben hätten. Das sei allerdings ein Mißbrauch, der nicht stattfinden solle und nur bei mangelhaster Aufsicht vorkommen könne, Das eigentlihe Auslohnen mit Waare statt Geldes sei nicht vorgekommen, mit Ausnahme eines cinzigen Fallcs, und es liege wohl an den Arbeitern selbst, wenn sie in solchen Fällen den réchten Weg nicht einshlügen, Wegen des Trucfsystems in den Fabriken seien mehr- fache Erörterungen angestellt worden; der Gegenstand sei aber nicht so leiht und einfa abzustellen, Auch irre man, wenn man glaube, daß es allemal ein Mißbrauch sei, Waare statt Geldes zu geben. Eine Verort- nung von 1821 habe dies bei den Hoharbeitern ausdrücklich gestattet. Es weide alïo hauptsächlih darauf anfommen, die rechte Gränze festzustellen , auf der anderen Seite aber auch den Fabrikherren Schuß gegen Unredlich- feit und Veruntreuung von Seiten der Fabrik - Arbeiter zu geben. Abg, Schmidt entgegnete, er habe hauptsächlich eben die Schachtmeister an dir Säbsisch - Bayerischen Eisenbahu im Auge gehabt; beschweren könnten sich die Arbeiter nicht, weil sie sons die Arbeit vezlieren, und deshalb müsse eben die Regierung einschreiten.

Abg. Schaffrath: Auch mich drängt mein He1z, meine Stimme zu erheben für diejenigen, welche in diesem Saale nicht vertreten sind, die uns nicht gewählt haben, nicht wählen durften, . deren ganzes Leben nur im Aibeiten, nie im Genießen besteht, deren Existenz immer eine abhängige, unsichere is: für die unteren arbeitenden Volksklassen. Das Proleta- riat ist eine Thatsache, die nicht mehr wegzuläugnen ist, möge man das Aerbau-, Handwerker-, Fabrik- oder literarische Prolctariat neh- men, Jn allen diesen Ständen giebt es Solche, die nur um ihre

Existenz arbeiten und dieselbe kaum zu fristen vermögen, Aber ih ließe von meiner Bevorivortung alle dicjenigen aus, welche arbeiten können und nicht wollen. Als Gründe der Noth betrachte ih zunächst die Herr- schaft des Kapitals und die Unterdrückung der Besißlosen. Jn unserer bürge:lichen Gesellschast hat Mancher blos darum Ansehen, weil er Geld hat, was doch nah meiner Ansicht das geringste Verdienst ist, Wie fommt cs aber, daß unsere ganze öffentliche Meinung so verdorben ist 2 Unsere Geseßgebung selbst ist Schuld daran , sie verleiht dem bloßen Gelde, dem bloßen Kapitale Schuß. Unsere Verfassung, unsere Siädte« Ordnung, unsere Landgemeinde-Ordnung sind es, welche dem Arbeiter, mag er noch so sittlich und moralisch sein, die bürgerlichen Ehrenrechte entzie- hen. Die Gesepe also, welche den Census zur Grundlage aller Wahl- rechte machen, sind mit Schuld an dem Nothstande, und es wäre schon viel geholfen, wenn diese Geseße nur gemildert oder beschränkt würden: denn die moralische Bedrückung hat au Theil am physischen Elend, und die politishe Noth steht im Zusammenhange mit der materiellen, Wer angeschen is, hat auh Kredit und kann sich helfen. Eine andere Hauvt- Ursache is das Steuer-Spystem; das Kapital ist bei uns steuerfrei, die Ar- beit wird besteuert, Die einzige Art von Besteuerung des Kapitals, welche wir haben , kommt fast ganz auf Steuerfreiheit hinaus, Dur das Ge- werbesteuer- Geseß aber werden sogar Knehte und Mágde besteuert, mö- gen sie noch so wenig verdienen, Aendern wir dies, führen wir, wenn nicht progressive Einkommensteuer, doch Kapitalsteuer ein und befreien wir die Arbeiter! Denselben Fehler hat unser indirektes Steuer - System, die Rohstoffe sind wenig oder gar nicht besteuert, die fertigen rodukte, die ausgeführt werden, sehr hoh, Denselben Fehler hat üiiftre tempelsteuer s der Arme, der 30—40 Rthlr, einklagt, zahlt eben so viel Steuer als der Neiche, der zehn- und hunderttausend Rthlr. einzuklagen hat. Denselben Fehler hat unsere Elbschifffahrts-Akte, in welcher gerade die Artikel, die wir auzführen möchten, hoch besteuert sind. Eine andere Ursache des Proletariats ist die Erschwerung der Theilbarkeit von Grund und Boden durch das Ge-

seß von 1843. Schon aus national-öfonomischen Rücksichten kanu ich jenes

in der Sing - Akademie. Siebente Vorlesüng. (Den 20. Februar.)

Die Verirrungen des menschlichen Geistes bilden in der Geschichte der Menschheit eben so bedeutungsvolle und charaktecistishe Momente wie die Fortschritte desselben, und nicht selten sind gerade die leyteren nur durch die Jn keiner wissenschaftlichen Disziplin wird dies deutlicher erkannt, als in den Naturwissenschasten, und es is deshalb eine an irgend einem Zweige dieser Wissenschaft zu unter- wie hier sich das Licht aus der Dunkelheit, die Klarheit aus der Eine solche Un- tersuhung. wird an Jnteresse gewinnen, wenn dabei von allgemeinem Stand- punkte die Ursachen und äußeren begleitenden Umstände der verirrten Gei- stesrihtung aus der Eigenthümlichkeit der Entwickelung unseres Geschlechts ge werden und auf diese Weise der Gegenstaud für die Geschichte der

ersteren bewirkt worden. lohuende Aufgabe,

suchen, Blindheit, der Sinn aus dem Unsinn selbst gebildet hat.

Menschheit selbs fruhtbar gemacht wird.

Die Vorlesung, welche uns heute geboten wurde,

Klarheit des Vortrags, das ungezwungene

zogenen Gränzen alle Anerkennung.

Der Redner gab zuerst eíne kurze Einleitung über das Wesen der Alchemic. i jeyt an die Stelle der früheren Shwär- verei, das Experiment an die Stelle _der Betrachtung getreten ist, wurde der große Fortschritt der neueren Zeit in den Naturwi enschaften bewirkt. Die Alchemie verhält sih zu der Chemie, wie die Astrologie zn der Astro- l da sie von der Schwär- Willkür ihre Gesege bestimmte,

welce aus ihren Trümmern erstand. Jn nun die Entstehung, die Entwickelung, der

Dadurch, daß der nüchterne Verstand

nomiíe; beide ‘waren keine Wissenschaften für sich, merei eingegeben waren und die bereiteten die Wissenschaft vor, der Abhandlung s\elbff wurde Zweck und der- Untergang der Alchemie näher ausgeführt,

Die wissenschaftlihen Vorlesungen

behandelte einen sol- hen Gegenstand ; Herr Professor Marchand sprach über Alchemie, und wenn auch unserer so cben gestellten Anforderung: nicht ganz genügt wurde und wir namentlih den Geist der Jahrhunderte, in welchem diese Kunst geübt wurde, gleihsam zur Rechtfertigung ihres Emporkommens näher charakfterísirt gewünscht hätten, so verdienen doch die leichte Fassung und : Heranzichen einer Menge Bei- spiele, kurz, die ganze Behandlung des Gegenstandes innerhalb der eng ge-

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aber sie

Da ihr Ur-

sprung in fabelhaftes Dunkel gehüllt und einem alten ägyptischen König, Hermes Trismegistos, zugeschrieben war, so umgaben sich von den ersten Anfängen dieser Kanst in Europa, über welche wir im Zten Jahrhundert unserer Zeitrechmung die ersten Nachrichten finden , die Eingeweihten oder Adepten mit einem geheimnißvollen Kram vou Zaubereien, welche ihrer Entwickelung im Mittelalter bei der zu Schwärmerei und Mystizismus hinneigenden Menge sehr förderlih war. Aber auch die Habsucht ter Menschen nah Gold leistete der Alchemie Vorschub, dcun ihr Hauptzweck war eben das Goldmachen, ein Geheimniß, an dessen möglicher Ausführung die leihtgläubige Menge, die so gein das Wunder glauben wollte, nicht zweifelte, zumal da die damalige Unkenntniß der Stcffe der Metalle und die an denselben wahrgenommene Veränderung, so bald sie mit anderen Metallen vermischt warden, leiht zu dem Glauben verführen konnte, daß man Metalle überhaupt, also auch Gold, machen könne. Einem weit verzweigz- ten System von Betrügereien wurden dadurch Thor und Thür geöffnet. _Am meisten trieb man diese Kunst in England, unter dem sechsten Heinri, welcher selbst ein eifriger Alchemist war und das von seinem Vor- gänger gegen diese Kunst erlassene Verbot wieder aufhob. Man nahm vorzugsweise zwei Substanzen an, durch deren Vermischung man jedes be- liebige Metall in Gold verwandeln zu können vorgab, nämlich Quecksilber und Schwefel, das, ineinandergerieben , ein shwarzes Pulver und, erhißt, befanuilich den Zinober giebt. Mit der Zeit bezeichneten diese beiden Sub- stanzen indeß gewisse Eigenschasten und Begriffe; das Quesilber war das Beständige, Reine, Edle, der Schwefel das Unbeständige, Unreine, welches allen Stoffen anklebe, selbst dem Quessilber, so daß auch dies erst gereinigt werden müsse, um zur Verwandlung der Metalle in Göld verwendet zu werden. Jn England wurde auf diese Weise eine Masse falsches Gold fa- brizirt, das man nach dem Kontinent und namentlich nah Frankreich shickte, so daß überall strenge Restrictions-Maßregeln gegen die Einfuhr des engli- shen Goldes getroffen wurden. Doch rächte fi Frankreich gleichzeiti (1423) unter Karl VII., welcher einen Alchemisten beschäftigte und dd diesen die Finanzen des Landes in Ordnung bringen ließ; die Betzügereien desselben wurden indeß entdeckt und, der Vergiftung der Agaes Sorel an-

: 0 mußte er das Land verlassen. n

Deutschland trieben diese Kunst der Markgraf Johann von Bran- iser Rudolph 11,

denburg, mit dem Beinamen der Alchemist, und der nach Prag zurückgezogen und hier mit

welcher, der Welthändel müde, si

: bestehenden hermetishen

ei Im S

Keppler und Tycho Brahe den Wissenschaften lebte. Ein nglän j täuschte den Kaiser dur ein anctid M dete Pulvens und Miet Sendivogius , ein Pole, machte in Gegenwart des Kaisers Gold, Doch hatte um diese Zeit die Alchemie schon weitere Fortschrüte gemacht, denn diejenigen, welche sich für die wahren Adepten ausgaben, verachteten die Goldmaherei mittelst Quecssilbers und Schwefels und rühmten sih, im Besiy einer Tinktur zu sein, welche sie den Stein der Weisen nannten, und die nicht allein jedes Di-g in Gold verwandeln, sondern geuossen auch ein an Unsterblichkeit gränzendes Leben und alle Tugenden dem Menschen verleihen könne. Eine weniger vollkommene Tinktur war nuc fähig, Silber zu machen. Die- ser Aberglaube hat sich bis in das vorige Jahrhundert erhalten, und Herr rofessor Marchand brachte einige interessante Beispiele bei, wie einzelne Mean zur Zeit des Kurfürsten Johann George und des König Friedrich's 1. in Beilin und Dresden von den Regicrungen unterstüßt und mit Goldmachen beschäftigt wurden. Einer von diesen, cin Apotheker Böttcher, welcher die Kunst im Anfange des vorigen Jahrhunderts von Laskaris erlernt hatte, floh von Berlin nah Dresden, als er seine Versprehungen nit halten konnte, ward dort gut aufgenommen, sogar in den Adelstand erhoben, doch zulegt, als er auch nicht den Erwartungen entsprach, auf den Sonnenstein gefangen gesegt, wo er gezwungen seine Versuche fortsepen mußte und da- L jusalis e Porzellanmasse erfand. Der Phosphor wurde auf gleiche eise erfunden,

Vor der jeyt mit Macht hereinbrehenden Auftlärung, welche das Ende des vorigen und den Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts aus eichnet, konnte indeß die Alchemie nicht bestehen, welcher die Gründung der berliner Akademie bereits den Untergang vorbereitet hatte. Man fann den Stur der Alchemie schon dem Bekanntwerden des Spstems von Georg Ern Stahl zuschreiben, welcher, bekanntlich 1694 Professor der Medizin zu Halle und bis zu seinem Tode 1734 Anglo fer fan Berlin, durch seine Lehre von dem Phlogiston, die freilich Lavoisier später umstieß, der

Chemie den We E ain gab die Alchemie in dem bis 1803 noch fort

Das leyte Leben Journal, das gegen die Aufklärung und für die Rettung der alten Zrrthümer einen sruchtlosen Kampf kämpfte. Herr Professor March and deutete zum Schluß noch an, daß man zwar nicht von vorn herein behaupten könne, das Goldmachen sei eine Unmög- lichkeit, da“ viele der Erfindungen unserer Zeit vor wenigen Jahren no