1847 / 55 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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tin@'s Plan würde übrigens niht das bewirken, was er vermeinez 600,000 Personen seien in voriger Woche in Jrland an öffentlichen Arbeiten beschäftigt gewesen, von denen gegen 3 Millionen Menschen abhingen, 100,000 Menschen wurden in Arbeitehäusern und viele Tausende dur Privatwohlthätigkeit unterhalten. Er glaube nicht, das die Eisenbahnbauten im Verhältniß so viele Hände beschäf- tigen fönnten. Es erfolgte hierauf die obige Abstimmung. Zu Anfang der Sitzung erklärte der Secretair für Jrland, Herr Labouch ere, daß die Regierung den Beschluß gefaßt habe, in den- (e Distrikten Jrlands, in welhen Verbrechen begangen würden, die Bewohner nicht zu den öffentlichen Arbeiten heranzuziehen. Man erkanute von verschiedenen Seiten in dieser Maaßregel das einzige Mittel, den Verbrehen in Jrland vorzubeugen.

Im Oberhause wurde heute die Bill wegen Zulassung des Zudckers in Brauereien zum zweitenmal verlesen, und die irländische Armen - Unterstüßungs - Bill ging durch das Comité,

London, 18. Febr. Der Globe berichtigt heute das Resul- tat der gestrigen Abstimmung im Unterhause über Lord George Ben- tind's Bill dahin, daß die Anzahl der Gegner der Bill nicht 322 sondern 332 Stimmen betragen habe, folglid die Majorität gegen die Bill 214 Stimmen stark gewesen sei.

Jn der gestrigen Unterhaus-Sißung wurde die Zehnstun- den-Bill des Herrn Fielden nah längerer Debatte mit 195 gegen §7 Stimmen zur zweiten Lesung zugelassen, nachdem ein von der Fabrifanten-Partei ausgehendes Amendement des Herrn Bright auf Vertagung der Debatte verworfen war.

B elgien.

Brüssel, 20. Febr. Der Justiz-Minister hat gestern der Re- präsentanten-Kammer einen Geseß-Entwurf vorgelegt, welher Re- pressiv Maßregeln gegen beleidigende Angriffe der Presse auf die

- Person des Königs und die Mitglieder der Königlihen Familie vor-

shlägt, Jm Senat forderte Herr Malou den Minister auf, die Be- rathung dieses Geseß-Entwurfs in der Repräsentanten-Kammer mög- li} zu beschleunigen, damit derselbe noch in dieser Session an den Senat gelangen fönne.

S Mw e lz,

Kantou Bern. (Eidg. Ztg.) Der Regierungs-Rath hat in Bezug auf die Theurung der Lebensmittel zwei Verordnungen er- lassenz durch die erste verfügt derselbe, um eine genaue Kenntniß der jeßt noch vorhandenen Lebensmittel zu erhalten, damit, je nah dem Ergebniß, die ferneren Maßregeln ergriffen werden fönnen: „Es soll eine genaue Untersuhung im ganzen Kanton stattfinden über den Be- stand der Vorräthe an sämmtlichen Getraide - Arten, Mehl, Kartof- feln, Obst, Käse und s{hlachtbarem Vieh. Die Einwohner-Gemeinde- räthe sind bei Cidespfliht beauftragt, eine möglichst genaue scrist- lihe Angabe der in ihren Gemeinden sich vorfindenden Vorräthe an den oben bezeihneten Lebensmitteln bis spätestens den 15. März nächsthin an die Regierungs - Statthalter zu Handen der Direction des Jnnern einzureichen.““ Ju der zweiten wird das Schlachten von Vieh und der Fleischverkauf sür einstweilen unter polizeilicher Aufsicht des Einwohner - Gemeinderaths freigegeben. Mit Vollziehung beider Verordnungen ist die Direction des Junern beauftragt.

Tate

Nom, 28. Jan. (A. Z.) Obgleich {on mehrere Entwürfe zu einer Munizipal - Verfassung von Rom vorliegen, hat der heilige Vater dennoh auch die Konservatoren des Kapitols aufgefordert, ihr Gutachten darüber einzureihen. Die Herren haben nun eine Kom- mission ernannt, bei welcher sogar Unterbeamte und Offiziere der ka- pitolischen Miliz Siß und Stimme haben, um sie über diese für Rom so wihtige Angelegenheit zu hören, Eine andere gemischte Kom- mission tritt morgen zusammen, um über die nächtlihe Beleuchtung von Rom durch Gas zu berathen, da jeßt mehrere Vorschläge zur Ausführung dieses Unternehmens eingereiht sind.

Ueber Dom Miguel's plöplihe Abreise und Pläne sind hier die verschiedensten Gerüchte in Umlauf; Gewißheit wird erst die nächste Zukunft bringen. Personen, die mit diesem Prinzen während seines vieljährigen Aufenthalts hier in Verbindung standen, versichern, daß er äußerst leutselig, vielbelesen in allen Fächern der Staatöwirthschast und Staatswissenshaft sei. Was seinem Charakter gewiß zur Ehre gereiht, ist die Anhänglichkeit seiner Dienerschaft, die ihn nicht ver- ließ, selbst als ihm alle Mittel fehlten. Die hiesigen Handwerker haben immer mit der größten Bereitwilligkeit für ihn gearbeitet, in- dem sie bezahlt wurden, sobald ihm Gelder eingingen.

Der Graf von Syrakus, den man in Neapel {wer erkrankt sagte, lebt hier in der besten Gesundheit und hat in diesen Tagen ein glänzendes Fest gegeben.

Die Nobelgarde des Papstes erhält statt der Hüte Helme nah preußischem Zuschnitt, gleich dem sardinischen Militair, Auch sind diesem Corps gleihe Rechte mit den Truppen bewilligt,

Herr Cobden ist von Genua hier eingetroffen und findet auch hier Verehrer, obgleih {ein Apostel-Amt hier, wo aller Handel fehlt, auf unfruchtbaren Boden fällt.

Neapel, 5. Febr. (A, Z.) Der König und die Bibliothek des Museo Borbonico haben von Sr. Majestät dem Könige von Preußen ein prachtvolles Geschenk erhalten, nämlich die ersten Bände der Werke Friedrih's des Großen, an welhen man hier mit Recht die hohe Stufe der Vollkommenheit bewundert, auf welher die Buch-

drucker- und Ku ; ; , Pag Deutschland R Deer so wie auch die Buchbinderkunst in

L Florenz, 13. Febr, Jhre Kaiserl. Hoheit die Prinzessin Luit- ad ist kürzli, in Zolge einer Erkältung, von einem Unwohlsein, welches eine Brust-Entzündung befürchten ließ , befallen worden , be- findet sih inzwischen bereits wieder auf dem Wege der Besserung.

A Aas und Wallachei. uchareft, 3. Febr. Die hi j L hält in ihrem heutigen Blatte E Dea die L „„Se. Durchlaucht der regierende Fürst hat am Freitage den Herrn Geheimen Kriegsrath, Baron von Richthofen, empfangen, der, als General-Konsul Sr. Majestät des Königs von Preußen in den Fürstenthüm-rn Wallachei und Moldau, von Berlin über Jassy hier angekommen is, Außer dieser amtlichen Präsentation hatte der Herr Baron noch eine andere Sendung, indem er Sr. Durchlaucht einen eigenhändigen Brief Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Albrecht von Ge einhändigte, welcher dem regierenden Fürsten 16 Kisten mit ontirungs- und Armatur-Gegenständen überschickt, als Muster der Equipirung aller Waffengattungeu des preußischen Heeres. Se. Durch- laut wurde durch diese freundliche Erinnerung an die zuvorkommende Aufnahme, die dem hohen Reisenden vor drei Jahren an dem Hofe zu Bucharest bereitet wurde, sehr angenehm überrascht und hat seine eas darüber dem Herrn Baron von Richthofen in den beredtesten usdrücken zu erkennen gegeben.“ Jhre Durchlaucht, die Gemahlin des regierenden Fürsten, is am 3, Februar Abends glücklih von einer Prinzessin entbunden worden,

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pereinigte Staaten von ord -Amerika. London, 16. Febr.

hatte, reihen bis zum 12. Januar.

Verbindung zu seben.

Corps unter Canales bestanden haben soll, über dessen Resultate in- deß nichts verlautete, Depots zur Benußung bei den eventuellen Operationen gegen die Hauptstadt Mexiko sollen an der Küste ange- legt werden, Bedeutende Massen von s{werem Geschüß und Muni- tion, nebst Mund-Vorräthen, sind von Boston, New-York, Philadel- phia und Baltimore nach New - Orleans abgeschickt worden, um dort zur Verfügung des Generals Scott zu sein, welcher si, wie berih- tet, an der Mündung des Rio Grande in Brazos Santiago befand und die Leitung der Kriegs-Operationen übernommen hatte. Gegen Ende des Januar waren von New - York Brander mit Truppen und drei- bis vierhundert Landungsböten, von denen jedes 50 Mann fassen kann, mit versiegelten Ordres abgesegelt; sie sind vermuthlich zu einem Angriffe auf Alvarado oder Tuspan bestimmt. Die neuerdings nah“ dem Kriegs -= Schauplaß abgesendeten Truppen - Verstärkungen“ betragen niht mehr als 4000 Mann, Was den kombinirten Angriff zu Lande und zur See auf Vera- cruz und San Jaan d’Ulloa betrisst, mit welchem, wie man glaubt, General Scott seine Operationen eröffnen wird, so müßte derselbe spätestens innerhalb der Monate Februar und März vorgenommen werden, da das im April gewöhnlih auftretende gelbe Fieber alle Operationen des amerikanischen Heeres in der Küstengegend um Ve- racruz so gut wie unmöglih machen würde. Aus Californien fehlt es an neueren Nachrihten. Von dem General Kearney hat man nihts gehört, seitdem er “unter einer {wachen Kavallerie - Eskorte Santa verlassen hat, um quer durhs Land nah Monterey am Stillen Meere sih zu begeben.

Ein new - yorker Blatt vom 31. Januar meldet, daß nah Be- rihten aus der Hauptstadt Mexiko vom Ende des Dezember Santana durch einen Courier die Aufforderung zur Aufbringung von 8 Millionen Dollars eingesandt habe, mit der Erklärung, daß das Land verloren sei, wenn man diese Summe nicht herbeishaff}e. Der Kongreß soll darauf in geheimer Sipung einen Antrag wegen Se= questrirung des Kirhenvermögens berathen und der Klerus, als dies ruhbar wurde, seinerseits gedroht haben, Regierung, Heer und Kon- greß in den Bann zu thun. Ueberhaupt soll der mexikanische Klerus niht nur wenig kriegerish, sondern gar nicht einmal gegen die Ame- rikaner so feindlih gesinnt sein, wie man vorgegeben hatte. Es wird dies erklärt theils daraus, daß die Amerikaner die katholische Geist- lihfeit im Allgemeinen sehr rücksihtsvoll behandeln, theils auch aus einer Handlung der Großmuth und Politik des General Taylor, der einen mexikanishen Priester, welcher die katholischen Soldaten in sei- nem Heere zur Desertion zu verleiten suchte, mit einem strengen Ver- weise ohne weitere Bestrafung entließ und sch dadurch einen thätigen Herold seiner Tugenden und Verdienste \{uf, der den ganzen nörd- lichen Theil Mexiko’s mit dem Lobe des amerikanishen Generals

erfüllte.

Die leßten Verhandlungen des Kongresses der Vereinigten Staaten bieten im Allgemeinen wenig Jnteresse dar, Mehrere An- träge von Freunden des Friedens, welche die Zurückziehung der Trup- pen aus Mexiko behufs Einleitung von Friedens - Unterhandlungen bezweckten, waren verworfen worden. Der Kongreß hatte die Bill wegen Ausgebung von 6 proz. Schaßkammerscheinen (die eventuell fundirt werden fönnen) zum Betrage von 23 Millionen Dollars de- finitiv genehmigt, überdies aber die Regierung ermächtigt, für 5 Mil- lionen eingezogene Schaßkammerscheine von neuem zu emittiren, Dessenungeahtet will, wie der New = York Expreß be- hauptet, der Schaß -Secretair noch eine Vermehrung der Staats- Einnahme durch Erhöhung einiger Tarif-Ansäße zu bewirken suchen; so soll der Zoll von Eisen um 10 pCt., von Raffinaden um 30 pCt,, von Thee und Kaffee um 20 pCt. erhöht werden. Der Expreß glaubt aber nicht, daß der Kongreß sih dazu verstehen wird. Das Repräsentantenhaus von Pennsylvanien hat am 23. Januar die Summe von 2 Millionen Dollars für die am 1, Februar und 1. August fälligen Dividenden der Staatsschuld votirt, Jn New-York und mehreren anderen Städten des Staats New =- York sind zusam- men 800,000 Dollars für Jrland gesammelt worden.

Die Feuersbrunst in Boston, deren bereits erwähnt worden ist, brach am 21. Januar Abends in dem Gasthofe „Neptune House““ in Haverhill Street aus und wurde von einem heftigen Westwinde nah Beverly Street, Medford Street und Thather Street getrieben, Die Häuser in den drei erstgenannten Straßen sind fast alle zerstört ; im Ganzen ungefähr hundert. Die ungewöhnlich heftige Kälte, welhe während der Nacht vorherrshte, behinderte die Löschung des Feuers sehr, so daß man desselben erst am Morgen des 29, Januar Herr werden konnte.

Eisenbahnen.

4 Prag, 20. Febr.“ Große Freude erregt die nunmehr öffent- lich befannt gewordene Entschließung zur weiteren Ausdehnung un- serer Staats-Eisenbahnen Fuch in westlicher Richtung, durch den Bau von hier über Pilsen“ und Eger nach Hof zum Anschlusse an die Bayerishe Staatsbahn. Die nöthigen Aufnahmen zu dieser Linie werden {hon mit dem Eintritte der besseren Frühjahrs - Witterung und dann der Bau selbst sofort beginnen nah Vollendung des riesi- gen farolinenthaler Viadukts. Diese Westbahn wird von hier über Beraun, Rokißan, Pilsen, Mies und Eger führen und somit nicht nur die wichtigsten Städte des westlihen Böhmens berühren, sondern auch eine Verbindung zwischen hier und den Bade- Orten Karlsbad, Franzensbrunn und Marienbad bewirken, der ein ungewöhnlih starker Personen - Verkehr gesihert ist. Von besonderer Wichtigkeit sind ferner die großen Vortheile, welche hier- dur unserer Judustrie gewährt werden, zu deren wichtigsten Ob- jeften das Berg - und Hüttenwesen des westlihen Böhmens gehört ; wie sehr dieses selbst durch die Bahn gefördert werden und aus den großen Ertrag der leßteren wieder zurückwirken wird, is leicht zu er- messen, wenn man die große Production jener Gegend und die Ob- jekte kennt, welche dieselbe dem Güter-Transporte bietet. So z. B. lie- fern hierzu hon die Starfschen Mineralwerke über 100,000 Centner, die Lindheimschen Eisenwerke über 60,000 Ctr. jährlich, und doch sind dies nur kleine Objekte, gegenüber den vielen Eisenwerken und Glas- hütten dieser Gegend, im Vereine mit dem ärarischen Bergbau zu Mies und den beiden mächtigsten Steinkohlen - Revieren Böhmens in der radniger und falkenauer Gegend. Leßtere wird dadurch in den Stand gesept, die Kohlen-Ausfuhr nah Bayern zu vervielfachen und den Wohlstand des ganzen Bezirkes, zu erhöhen, die radniger Kohle aber die beste Böhmens und der englischen fast gleihkommend wird dadurh erst reht versührbar, und da die dortigen mächtigen Lager eine in die Millionen gehende jährlihe Ausbeute bieten, so wird dadur der hiesigen großen Vertheurung des Holzes und den

i (B. H.) Die leßten Nachrichten vom Kriegs-Schauplaße, welhe man am 31. Januar in New-York General Taylor befand si damals auf dem Marsche nah Vittoria, um sich mit Tampico in : l | Einem Gerüchte zufolge, soll durch Eilboten in Washington die Nachricht von einem Gefechte eingetroffen sein, welches Taylor's Vorhut unter General Quitman in der Nähe von Vittoria gegen ein ihr bedeutend überlegenes mexikanishes Truppen=-

hieraus auch für die Judustrie und den Eisenbahnbetrieb sih ergeben-

den Schwierigkeiten am besten abgeholfen werden.

und Westen Europa's bildet und auf dem kürzesten Wege nicht blos den Süden des deutschen Zollvereins, Schlesien mit Bayern, verbin= det, sondern auch von Warschau über Krakau, Ollmüß, Prag, Eger,

Weltstraße des Rheins gewährt. Der geniale Schöpfer unserer Staats - Eisenbahnen hat durch diese Erweiterung derselben unserem Lande eine neue Quelle des Segens eröffnet und zugleih dem Welt- verkehre eine Erleichterung gesichert, die den Dank der Mit - und Nachwelt gegen ihren Urheber vermehren wird.

“Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, 23, Febr. Jn Eisenbahn- Actien wenig Geschäft; Kölu- Minden etwas höher, andere Effekten unverändert gegen gestern. Bank-

Antheile blieben auch heute begehrt und steigend. Das Geschäft im All- gemeinen unbedeutend.

Marktpreise vom Getraide.

: Berlin, den 22. Februar 1847.

Zu Lande: Weizen 3 Rihlr, 11 Sgr. 11 Pf., auch 3 Rthlr. 6 Sqgr,; Roggen 3 Nthlr. 4 Sgr. 10 Pf., auch 2 Rthlr. 26 Sgr. 5 Pf.z große Gerste 2 Nthlr. 9 Sgr. 11 Pf.; kleine Gerste 2 Rthlr. 3 Sgr. 7 Ps.z Hafer 1 Rtblr. 22 Sgr. 10 Pf., auch 1 Rihlr, 16 Sgr, 2 Pf. Einge- gangen sind 59 Wispel 12 Scheffel,

Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rthlr. 14 Sgr. 5 Pf., auch 3 Nthlr, 9 Sgr. 7 Pf.; Noggen 3 Rthlr. 3 Sgr. 7 Pf., auch 3 Rthlr. 1 Sgr, 2 Pf.; große Gerste 2 Rihlr, 9 Sgr. 7 Pf.; Hafer 1 Rihlr, 15 Sgr., auch 1 Rihlr. 13 Sgr, 10 Pf.

Sonnabend, ten 20. Februar.

Das Sehol Stroh 7 Rihlr. 5 Sgr., auch 6 Rthlr, 10 Sgr. Der

Centner Heu 1 Rthlr.,, auch 20 Sar. Berliner Börse. Den 23. Februar 1847.

Pon de „¿| Pr. Cour. E Pr. Cour. * [V] Brief. | Geld. i S | Brief, | Geld, | Gem St. Schuld-Seb. |35| 94% 93% Brl.Potsd.Magdb. | 4| 94 Prämien-Scheine do. Prior. Oblig. | 4 | 93 lies d. Seeh. à 9: T.|—| 94% do. do. do. | 5 | 101% Kur- u. Neumärk. B.-St.E.Lt.A.u.B.|—| 1107 1995 Schuldyerscbr./3;| 92 914 |Bonn-Kölncr Esb. 9 | Berliver Stadt- Br.-Schw.-Frb.E.| 4 Obligationen |35 94 935 do. do. Prior. Obl. 4 [e Westpr. Pfaudbr.|3{| 93% [Cöln-Minden. v.e.| 4 | 94 93 Grosshb. Pos. do. | 4 | 102 Düss. Elb. Eisenb. |—| 1055 1045 do. do. 35 925 «-. T0, 40, Prior. Obl. | 4 | c 17 | Ostpr. Pfandbr. 37 967 Magd.-Halbst.Eb.| 4| ch—- Pomm. do. 37 5% Mgd. Lpz. Eisenb. | | Kur- u. Neum, do. 35 96% 95% do. do. Prior. Obl. | 4 —— —— | Seblesiscbe do. |35| 96% [Niederscb.- Märk. | 4 903 897 | do. v. Staat ga- do. Priorität| 4 V4 rautirt. Lt. B, 33 _— do. Priorität 5 —_| 101% | Nied.-Mrk. Zwgb.| 1 - I al aao do. Priontät/45| E | Le e 7 chat —| 1377| 13!//0b.-Schles.E.L.A/ 4 Aud. Gldw. àsTh.|—| 12 115 d a A Disconto. 4 5 do. Lt. B. |—| Rhein. Eisenb. |—| 86 au do. Stamm-Prior. Actien. (voll eingezabl)| 4| Brl. Anh. Lit. A.|-- 1115 1105 do. do. Prior. Obl. | 4 —— do. do. Prior. Obl, | 4 _— fÎHdo.v. Staat garant, 35 | Berlin-Hamb, 4 1007 |Thüringer....-- | 4 97% 96% do. Priorität/45| 97 96% |Wilk.-B. (c.-0.) |4| §45 s | Pr. Cour. Wechsel - Cours. Thlr. zu 30 Sgr. Brief. | Geld, Amend «cob oda edo) css 259 FI. Kurz 141% 1412 U cie ra e UA 250 FI. 2 Mét. 1405 | 1403 Hamburg. «co epo eo oco 300 Mk. Kurz 1517 151 C Sa ie A É) 300 mk. 2 Mt. 1505 | 1497 LOUdOW aao ae str 0tatttoototeiss I Lst, 3 At. 6 2056 193 RUR s oper Cdot opt ed ea depo 300 Fr. 2 Mt. 7957 A e C E 150 Fl, 2 Mt. 101 5 AUTSDUEM apo e cdd esu pte cb act 150 F1. 2 Mt. 101% Br 100 Thlr. 2 Mit. 995 _— Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss, 100 Thlr. | 5 O 99: 99% Mt, 9z en Frankfurt a. M. südd. W......o. 100 FI. 2 Mt. 56 16 56 12 D 100 SRbI. | 3 Wochen 1093 dns

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 19. Febr. Niederl. wirkl. Sch. 58%. 3% do. 373. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —. 4% Russ. Uope 887.

Antwerpen, 18. Febr. Zinsl. —. Neue Anl. 19.

Frankfurt a. M., 20. Febr. 5% Met. 1075 Gi Bank-Actien p. ult. 1880. 1878 Bayr. Bank-Actien 667 G. Hope 873 G. Stiegl. §7 G. Int. 58 X. é Poln. 300 FIl. 1007 G. do. 500 Fl. 805. 80%.

London, 17. Febr. Cons. 3% 91 90% 23% Woll. 585. x. 4% do. 923. Port. 37. Bras. 86.

Paris, 18. Feber. 5% Rente fin cour. 118. 70. 3% do. fin cour. 78, 30. Neapl. —. 3% Span. 353. Pass. —.

Wien, 20. Feber. 5% Met. 1094. 4% do. 993, 3% do. 735. Bank- Actien 1576. 74. Aul. de 1834 154. de 1839 1205. Nordb. 1725. Gloggn. 1205. Mail. 109. Livorn. 93%. Pest. 98%. Budw. —.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 24. Febr. Jm Schauspielhause. 32ste Abonnements- Vorstellung: Der Vetter, Lustspiel in 3 Abth., von R. Benedix, Hierauf : Die Drillinge, Lustspiel in 3 Abth., von Bonin.

Donnerstag, 25. Febr. Jm Schauspielhause, 33ste Abonne- ments-Vorstellung. (Neu einstudirt): Der Spieler, Schauspiel in 5 Abth., von A. W. Jffland.

Freitag, 26. Febr. Jm Opernhause, 24ste Abonnements-Vor= stellung: Die Jüdin, große Oper in 5 Aufzügen, nah dem Franzü- sishen des Scribe, vom Freiherrn von Lichtenstein. Mufik von Halévy, Ballets von Hoguet, (Mad. Viardot=- Garcia : Recha ; Herr Kraus: Eleazar.) Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern- haus-Preisen verkauft : /

Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet 1 Rtblr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbs und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet im Amphi- theater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rthlr,

Die Jnhaber von reservirten Billets werden ersncht, solche bis Donnerstag, den 25sten d. M., Mittags 2 Uhr, im Billet - Verkauss- Büreau abholen zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft wer- den müssen. Auch die Freibillets können nur bis zu dieser Zeit auf- bewahrt werden.

Jm Schauspielhause. 35ste französishe Abonnements-Vorstellung.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition. Gedrnckt in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei.

Beilage

5% Span. 193. Poln. 1425. Preuss. Pr. Sch. —.

A PEIATESEN O Von nit min- derer Wichtigkeit ist diese Bahn aber au für den allgemeinen Ver= fehr, da sie einen der Hauptverbindungswege zwishen dem Osten

Hof, Bamberg, Würzburg und Frankfurt die geradeste Linie nach der

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Spanien. Madrid. Der Adreß - Entwurf. Briefe aus Madrid. (Vermählung der Jufantin Luisa; der Kongreß z der Zustand des Lan- des; der Graf von Montemolin,) und Paris. (Die Karlisten in Catalonien ; Anfunft des Junfanten Don Enrique ín Barcelona.)

Ueber den Getraideverkehr zwischen Deutshland und der Schweiz und den Beda!f der einzelnen Kantone,

Gustaf von Möller, (Nekrolog.)

S panien.

Madrid, 11. Febr, Ja der gestrigen Sißung des Kon- gresses wurde der Adreß - Entwurf zur Beantwortung der Thron- Rede verlesen, Der Paragraph, welcher sih auf die Vermählung der Königin bezieht, lautet folgendermaßen :

„Ew. Majestät haben den Gesinnungen, von welhen die Depu- tirten der Nation beseelt sind, volle Gerechtigkeit widcrfahren lassen, indem Sie die wohl begründete Hoffnung aussprechen, daß dieselben ihre Gebete mit denen vereinigen würden, welhe Ew, Majestät zu dem Allmächtigen emporsenden, damit er die Vermählung Ew, Ma- jestät mit Jhrem erlauchten Vetter, dem Jnfanten Don Francisco de Asis Maria de Bourbon, segne, eine Vermählung, die so gefeiert wor- den i, wie Ew, Majestät den früheren Cortes, welche dieselbe von Herzen billigten, verkündigt hatten; unter Beobachtung derselben For- malitäten wurde auch die Vermählung der erlauchten Schwester Ew. Majestät, der Jufantin Doña Maria Luisa Fernanda, gefeiert.“

Die in die Finanz-Verwaltung eingeführte Ordnung wird belobt, und in Bezug auf die auswärtigen Verhältnisse heißt es, daß man die Erklärung, es sei keine bemerfenêwerthe Veränderung in den Be- ziehungen zu fremden Staaten eingetreten, mit dem Wunsche ver- nommen habe, diese Beziehungen erhalten und der Ehre und Würde des Landes angemessener erweitert zu sehen, Eben so wird ein Wunsch für Erweiterung der Amnestie auëgesprochen. Mit dem Paragraphen über die auswärtigen Verhältuisse sind jedoch zwei Mitglieder der Adreß-Kommission nicht einverstanden und beantragen, daß demselben beigefügt werden solle, wie man nah Beseitigung der von einigen amerifänishen Staaten gehegten Besorgnisse hoffe, das zwischen den- selben und der spanischen Regierung bisher bestandene gute Verneh- men werde uicht gestört werden, Die Adreß - Tebatte wird crst in einigen Tagen beginnen und vermuthlich sehr lebhaft werden.

¿6 Madrid, 11. Febr, Die Vermählung der Jufantin Luise mit dem Herzoge von Sesa fand gestern Nachmittag um 2 Uhr im

Königlichen Palaste statt. Abends erschien der Herzog in Johanni- ter-Uniform mit seiner Gemahlin in der Oper, und zwar in der Loge seines erlauhten Schwiegervaters. Bis jeßt hat noh nichts darüber verlautet, ob die Herzogin ihren Rang und ihre eventuellen Thron=- folgerechte als Jnfantin beibehalten wird. Ein Geseß Karls Ul. vom 23, März 1776 verfügte, daß ihm und seinen Nachfolgern auf dem Throne das Recht vorbehalten bleiben sollte, aus Gründen der Moralität Erlaubniß zu unstandesmäßigen (desiguales) Ehebündnissen zu ertheilen, jedoch unter der Bedingung, daß der eine auffallend (notable) unstandesmäßige Ehre abschließende Theil aller Titel und Vorrechte verlustig würde, welche die Landesgeseße ihm zuerkannten. Karl IV, sagt dagegen in seinem Geseße vom 28. April 1803: „Den Junfan- ten und übrigen Personen der Königlichen Familie darf und soll es zu keiner Zeit frei stehen, nah ihrem Gutdünken ohne meine und meiner Königlichen Nachfolger Erlaubniß si zu verheirathen. Diese Erlaubniß soll ihnen in den eintretenden Fällen mit den den Ums- ständen entsprehenden Vorschriften und Bedingungen ertheilt oder verweigert werden.“ Die in Kraft stehende Constitution spricht nur von der Vermählung des Königs und des unmittelbaren Thron- olgers. fol Im Kongresse befragte gestern Herr Sagasti (Progressist)) die Minister, ob die testamentarishen Verfügungen Ferdinand’s VII, in Bezug auf das Vermögen, welches er seinen Töchtern hinterließ, genau vollzogen wären, und ob seit dem Absterben des Königs keine Beein- trächtigung der verschiedenen Erbtheile der Töchter stattgefunden hätte. Auch wünschte Herr Sagasti zu erfahren, ob die Regierung den Cor- tes die Che - Kontrakte der Königin und ihrer Schwester vorlegen würde. Der Justiz - Minister ertheilte auf beide Fragen eine aus- weihende Antwort. E

Auch wurde gestern im Kongres|e der Entwurf der Adresse ver- lesen, der von Herrn Martínez de la Rosa und Herrn Mon ausge- arbeitet worden i. Da Herr Mon als Minister die Thron - Rede verfaßte, so beantwortet er nunmehr sein eigenes Werk, ein Ver- hältniß, das wohl shwerlih jemals einer gescßgebenden Versamm- lung eingetreten is. ; A :

Ju Betracht der bevorstehenden Fashings-Lustbarkeiten beschlossen die Deputirten, von der Last ihrer Arbeiten, die sih bisher auf Prü- fung der Wahl-Aften beschränkte, auszuruhen und sih erst am 18ten d. wieder zu versammeln, Als ob der Zustand des Landes feiner besonderen Beachtung bedürste! Jh entlehne nur einige Worte aus einer Schilderung, die das anerkannte Organ des neuen Ministeriums, la Union, entwirft: _—_ j

. „Die politische Lage Spaniens is gegenwärtig trauriger, als zur Zeit, da ein verheerender Bürgerkrieg in den baskischen Provin- zen wüthete. Damals waren die Stellungen flar, Jeder fannte seinen Po- sten, jedes Heer hatte seine Fahne. Werfen wir einen raschen Blick auf un- sere jeßige Lage! Auf der einen Seite drohen die Parteigänger des Präten- denten mit neuen Umwälzungen und tilgen aus ihrem Banner den alten Wahlspruch des Absolutismus, ohne zu wissen, welche Justitutionen sie ausstellen sollen. Auf der anderen Seite stehen die beiden Fractionen der liberalen Partei in tiefer Spaltung da, ohne die Hauptpunkte, über welche sie gespalten sind, genau bestimmt zu haben. Die Progressisten führen unter si, wenn sie es gleich leugnen mögen, einen stummen, aber furhtbaren persönl chen Kampf, der ihre Reorganisation verhindert und ihre Mannszucht zerstört, Die alten Benennungen von Ayacuchos und Puritanern sind aus dem traurigen Wörterbuche der politischen Parteien Spaniens noch nicht vershwunden. Die Moderirten befin- den \ich in demselben Fall, und nur cine fräftige Hand, der Jnstinkt der Selbsterhaltung und das Uebermaß des Uebels konnten ihnen den Abgrund zeigen, dem sie entgegengingen.“ Das Blatt schildert dann die innere Lage des Kongresses und sagt: „Weder sind die Progres- sisten stark genug, um ihr Regierungs-System zu entwickeln, noch sind sie zu {wah, um das unsrige zu vereiteln. Daraus entspringt die traurige Wahrheit, daß weder sie, noh wir befehlen, daß es unmöglich so fortgehen fann, und daß, wenn wir nicht Alle ein Opfer auf dem Altare des Staats darbringen, dieser zu Grunde gehen muß,“

Ein progressistishes Blatt, der Clamor publico, sagt: „Während die herrschende Partei \sich damit beshäftigt, Ministerien ein- und abzuseßen, nehmen die farlistishen Banden auf verschiedenen Punkten der Halbinsel troß der rauhen Jahreszeit einen gewaltigen

Aufshwung. Für das Frühjahr erblicken wir einen neuen, von frem- der Hand angefahten Bürgerkrieg, in dessen Flammen die gegensei- tige Eifersuht Frankreichs und Englands das Del gießt und die aus der französischen Heirath entspringenden Konflikte hervorlodern.“

Der Español, ein gewöhnlich wohlunterrihtetes Blatt, spricht weitläuftig von den Entwürfen des Grafen von Montemolin. Die Gleichgülligkeit, mit welcher die englishe Regierung aus Abneigung gegen cine unter französischer Vormundschaft steheade Dynastie ihn gewähren lasse, diene ihm zum Anhaltspunkte, Andere Mächte wür- den die Bemühungen Fraufreichs, der spanischen Regierung zu Hülfe zu eilen, vereiteln, Geldmittel zum Belaufe von 400,000 Pfd. St, ständen bereits in England zur Verfügung des Prätendenten, für den in den Häfen Sardiniens Schiffe ausgerüstet würden, Man dürfe sich über die Entwürfe der Karlisten nicht täuschen, man müsse si auf Alles gefaßt halten und der Regierung die ausgedehntesten Be- fugnisse ertheilen, um bei Zeiten dem Feinde Troß bieten zu fönnen. Und unter solhen Umständen beabsichtigt die Regierung eine bewaffnete Jntervention in Portugal!

Paris, 17. Febr. Jh bin im Siande, Jhnen heute Ge- naueres über die Operationen des General-Capitains Breton in Hoch- Catalonien mitzutheilen, Die Taktik der Karlist-nbanden erweist sich genau so, wie ih sie vorausgesagt hatte, nirgends vermochte sie der Genecral- Capitain zu erreihen, ja nech mehr, er bekam sie kaum zu Gesicht. Diese Thatsache is der erläuternde Kommentar zu der Angabe des General-Capitains, daß er kaum einige vierzig Mann \cklecht bewaff- nete und des Kriegobedarfs ermangelnder Leute gesehen habe. Wir haben während des leßten Bürgerkriegs von den ristinischen Gene- ralen in Catalonien ganz dieselben Versicherungen gehört, und doch war es damals eine notorishe Thatsache, daß das ganze dortige Gebirgsland wie in den baskischen Provinzen 1m Besibe der Karlisten war, gegen welhe die Christinos nur hinter den Wällen der Städte und den auf einzelnen Punkten aufgeworsenen Verschanzungen sich zu halten vermochten Jeßt wie damals müssen die Truppen der Königin in mitten einer ihnen feind- selig gesinnten Bevölkerung in unwegsamen Gebirgen und unwirth- baren Felsen und Wäldern unaufhörlih die ermüdendsten Märsche machen, obne je ein wesentlihes Resultat zu erzielen ; sie verfolgen einen Feind, der überall und nirgends und so klug ist, sich niemals von ihnen fassen zu lassen, während er mit Hülfe der allerseits von ihm unterhaltenen CEinverständnisse ihnen allen möglichen Abbruch thut und Schaden zufügt, General-Capitain Breton istt auf seinem Zuge diesmal bis nah Seu de Urgel vorgerückt, Von da schlug er aber nach furzem Aufenthalt wieder die Richtung nach Cardona ein, d. i, mit anderen Worten, er hat sih dahin zurückgezogen, woher er gekommen war. Da es ihm nicht gelang, die Karlistenbanden zu tressen, so hat er sich darauf beshränken müssen, verschiedene Pässe militairisch beseßen zu lassen,

durch welche nah seiner Annahme die Karlisten sich vereinigen fönn=- ten. Das einzige Resultat davon wird \cin, daß die Karlisten nun vermöge ihrer genauen Kenntniß aller Wege und Stege eben andere Wege zur Erreichung ihrer Zwecke einschlagen werden, und deren stehen ihnen zu Hunderten offen nach dem ‘einstimmigen Urtheile Aller, die aus eigener Anschauung mit den Boden-Verhältnissen jener Gegenden vertraut sind. Der ganze B des General= Capitains wird also definitiv nur ein negatives- Resultat gebabt haben. An- dererseits ist aber au sicher, daß die Lage der Truppen der Königin noch nicht so s{limm ist , als die Nachrichten aus farlistischer Quelle selbst sie darzustellen versuchen. Dies geht unzweifelhaft gleichfalls aus dem Zuge desGeneral-Capitains hervor. Man hatte an der Gränze ange= fündigt, er werde es niht wagen, nur bis Solsona vorzudringen; der Erfolg hat gezeigt, daß er übera!l gewesen, wohin ein gangbarer Weg führt; aber weiter kam er auch nit. Die gebahnte Straße verlassen, um sich auf gut Glü hin ins Gebirge zu werfen, ohne alle sichere Kundschaft über die Stellung der Gegner und im voraus fast vollkommen sicher, daß er Niemand sinden werde, wäre eine Thor- heit gewesen. Er beschränkte sich daher darauf, Hoch-Catalonien sei- ner ganzen Länge nah zu durhs{chueiden, um sih der von den Kar- listen bearbeiteten Bevölkerung zu zeigen und Truppen zur Bewachung der Vereinigungs - und Ausgangspunkte der Karlisten zurückzulassen. Man fann aber schon jetzt mit ziemlicher Sicherheit voraussehen, was in Folge dieser Anordnungen kommen wird, Jst der General-Capitain wieder nah Barcelona zurückgekehrt oder einmal anderwärts wieder beshäftigt, so werden die augenblicklih vielleicht zerstreuten Banden sih wieder sammeln und Handstreiche gegen diese isolirten und si selbst überlassenen Posten unternehmen, Da sie ihre Bewegungen planmäßig fombiniren und nah Belieben die Angriffspunkte wählen fönnen, so wird dies ein wahrhasfter Anfang zum Bürgerkriege wer- den. Jch habe {hon in einem früheren Schreiben bemerkt, daß diese Banden größtentheils aus ehemal'gen farlistishen Offizieren bestehen, die sih seit der Beendigung des lebten Bürgerkrieges theils shein- bar der Regierung der Königin unterworfen hatten und deshalb in ihrer Heimat bleiben durften, theils auch in der jüngsten Zeit erst aus Frankreich zurügekehrt sind. Außer Ros ‘de Eroles und Mosen Benet Tristany haben sie noch mehrere andere mit dem Gebirgs- und Partisanenfrieg vollkommen vertraute Führer, wie Vilella and Torres de Sanahuya, Alle Nachrichten stimmen darin überein, daß das Wetter in den Gebirgen wahrhaft fürchterlih ist und die Berg-= und Waldpfade fast ganz unzugänglih geworden sind, Die Gar- nisonen, welhe in den Dörfern vertheilt sind, die am Ausgange des Andorra-Thales liegen, haben einen mit außerordentlichen Müh- seligkeiter verknüpften Dienst zu versehen, ohne irgend ein Resultat zu erzielen, da die mit allen Schlupfwinkeln wohl vertrauten Karlisten ihre noch so angestrengte Wachsamkeit zu täuschen wissen. So ste- hen die Dinge jeßt, die herannabende bessere Jahreszeit, die für uns hier hon jeyt beginnen zu wollen scheint, wird aber schnell in den catalonishen Bergen größere Bewegung hervorrufen.

Am Stlusse dieses Berichtes noch die Notiz, daß der bekannt=- li wegen seines vom spanischen Ministerium nicht genehmigten Hci- raths-Projektes mit der Tochter eines spanishen Granden neuerbings aus der Hauptsiadt in eine Art von Verbannung geshidte Jnfant Don Enrique am 10ten zu Barcelona eingetroffen ist, Jn seiner Begleitung befinden sih der Brigadier Mayalde und ein Capitain,

Ueber den Getraideverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz und aen E der einzelnen antone.

Unter der obigen Ueberschrift enthält die Eidg. Ztg. Folgendes : Nach den Angaben des Herrn von Gonzenbach über den Handel der Schweiz mit den Zollvereins - Staaten betrug die Einfuhr aller Art von Getraide im Jahre 1840 498,590 Malter (das Malter zu 220 fund). Natürlih \{chwanlkt diese Ziffer nach Umständen in verschiedenen Jahren;

wohl cher aber die 500,000 überstiegen haben.

1) aus Bayern: 5 I a) über Bregenz nah Graubündten ,

Gallen, Appenzell... brtbnon

berg und Baden und die hierseitigen Einfuhren ziemlich überein.

finden läßt. Zürich.

fremden Bezüge dürfen daher ctwa zu * veranschlagt werden,

und dur französishe Vermittelung gedeckt.

während das jährlihe Bedürfniß 750,000 Malter übersteige.

lih an die innere Schweiz ab, über.

aus Jtalien. h t fremde Bedarf auf 5 anzuseyen ist, : ge Deutschland her, Zug wird x fremdes Korn nöthig haben. ben aus diesen Kantonen sind díe dürftigsten.

Gallen vom lindauer Markte und 500 Malter über Zürich, wurden 8000 Centner Mehl eingeführt.

durch Korn Anläufe auf dem Markt zu Bern.

Kantone Neuenburg, Bern und etwas an Waadt ab.

Appenzell baut kaum den fünfen Theil seines Bedarfs, fendwerth ist die Notiz von Dr. Nüsch, haben sollen, daß der Getraidebau an als der Wiesenbau. ward der Feldbau verdrängt, : bemi Hebung dcssclben vorzüglich die gemeinnüßige schaft. 08 Si Gallen hat nur im Rheinthale,

Doch bemühte sich in neuerer

darf von fremdem Getraide auf L ansteigen. Graubündten,

einzige Lantestheil, welcher Korn ausführt.

mehr Korn gepflanzt werden, wenden würde,

Den Aargau nennt Bronner ein reichsten Gegenden sind bei Lenzburg, und Aa!burg, Korn gebaut, etwas Getraide, einiges abgiebt. i

Thurgau hat 96,649 Morgen Ackerlandes. eines namhaften Theils dieser Güter beträgt jedoch, nach

Möóhlin.

den hinteren Theil des Kantons, der kein oder äußerst wenig baut, immerhin noch 5 des Gesammtbedarfs.

Fuß die Juchart) circa 420,000 Câde. in den le

er Brod-Konsum wird zu 17 Psund pro Kop Wa 2 Tessin zieht Cinen Kornbedarf aus der ombardei;

, Freiburg und rankreich ; Genf vorzüg n ees T4 9 wöhnlichsten Monsum deut Pen eli, Z die Kantone en F einem fleinen Theil

| Thurgau, Zürich, Basel und z

net wird, obwohl Konsum an Brod na B. der Stadttheil Basel m

nach dreijährigen Uebersichten, die theilweise auf Privat-Angaben, theilweise

auf öffentlichen Registern beruhen (beiläufig gesagt, sind in mehreren Kan--

ot fo Fon E der Kanton Glarus mit einer weit größeren. ,

Landes-Beschaffenheit, hier wie in mehreren anderen Kantonen c wenn man daraus die gehörigen Kräfte ver-

wahres Kornland. Die Auch zwischen Zi auf dem Birrfeld und in der Nähe von Brugg wird viel Doch kommt in einige Ortschaften auch noch von außen

wie andererseits Aargau namentlich an den Schwarzwald

Bei der Unergiebia upiko

benöthigte Einfuhr von Getraide, vorzüglich für die untere cegegend und

; aus dem Kanton Waadt, Jtalien und Frankreich ; Neuend aus und dur Frankreich. aben wir daher

Zug, Glarus, Schwyz, Aar

tonen bei Mangel von sorgfältiger Kontrolle erstere zuverlässiger als legtere oder dienen wenigstens zu deren Ergänzung), dürfte innerhalb des Zeit- raums von 6 Jahren die Einfuhr nie unter 460,000 Malter gestanden, Annähernd denn es

finden natürlih au hier mancherlei Schwankungen statt gehen ein:

b) über Lindau... eee 170,000 220,000 2) aus Württemberg: s direkt über Friedrihshafen ....-..-----«-+-+---- 70,000 (indirelt dur die badischen Lande 40,0003; beí i diesen aufgeführt)... .-.------- eo aes ebe aren 70,000 3) aus B E nach obigem indirekt aus Württemberg): a) über lebenlinden L ors Gall: Cs am » 50,000 b) über Nadolfs und Stein... «20,000 c) über Schaffhausen nach Zürich und zum Theil ¿ der inneren Schweiz ee erbrb 105,000 4) na Lasel (etwas Weniges nah dem Aargau) 30,000 995,000 Summa... 95,000 Von diesen 500,000 Maltern (um bei runden Summen zu bleiben) gehen eiu nach Graubündten (großen:heils über Feldkirch ; doch haben in neuester Zeit sich dic Bezüge von dieser Seite her vermindert, und die über die Alpen aus natürlichen Gründen zuge- nommen). ..... +6. 1 C4 Ale, grad Top Po C ° 25,000 Die St, gallische Gras naten E Siahlen) en Zolltabellen (dreijahrige ur nittsz L ait E zu Rorshach 165,442 zu Au am Oberfahr 37,263 zu Rheineck .…...... 29,678 zu Au am Monstein 12,885 zu Steinach .….…...- __ 12,591 257,859 == 258,000 (Was auf der Schweizerseite, zu Rapperschweil, Wyl, Kornbühl 2c., eingeht, beläust sich auf keine 10,000 De eien Bo tit URMND D N Ueber thurgauischen Boden wird eing - züglich übér. Tägerweilen, Romanshorn und Uttiwyl) 60,000 Die Einfuhr über Stein und vorzügli Schaff- L hausen nach Zürich 1. Vi D S Pr d 46 YAarg ind vorzugii asel wie É ei Rie 30, Aargau 1 züg T C

Somit stimmen die Angaben über die Ausfuhren in Bayern, Württem-

Durchgehen wir nun kurz den Kornbedagrf der e:nzelnen Kantone. Vor Allem is} jedoch zu bemerken , daß es hier , wie fast bei allen statistischen Fragen, durchaus an zuverlässigen Grundlagen fehlt, und daß meist nur mit Hülse von Combinationen sich ein annäherndes Verhältniß heraus-

Gerold Meier von Knonau “berechnet die jährliche Getraive- Production auf 200,000 Malter und schlägt den Verbrauch, mit Einschluß, des für die Aussaat erforderlichen Getraides, auf 350,000 Malter an, Die

Bern baut auch in guten Jahren loro ai tg 5 Mehrbedarf wird aber gewöhnlich von Solothurn (wohl auch von Aargau “s | 8 deckt. Der Regierungs - Rath Dr. Schneider berechnet den Ertrag der levilährigen Aerndte zu I E VU dermalen auch in Bern cin bedeutender Ausfall in Getraide zu decken.

Luzern baut mehr als genügend und giebt seinen Ueberfluß vorzüg- Nähere Angaben mangeln indeß hier-

Uri baut sehr unbedeutend Korn (fönnte übrigens füglich auf der gro- ßen Boden Allcmend mehr dafür verwenden) und bezieht solches vorzüglich Sch wyz baut etwas, doch lange nicht genug, so daß der Der Bezug geschicht großentheils von (Die Anga-

In Glarus befinden sich, nah Heer, kaum ein halbes Dußend Pflüge. Von e 000 Malter L néfnbtiem Getraide famen 1842 11,500 muy g k eberdie

reiburg hat überslüssig Getraide (99,371 Jucharten Aderfeld), und was L eia nah dem Neuenburgishen ausgeführt wird, erscyt man

Solothurn seßt seinen bedeutenden Ueberfluß von Getraide an die

Schaffhausen hat - ebenfalls mehr als genug (35,000 Jucharten aiderland) und verkaust seinen Ueberfluß in Zürich, Reinheim, Basel 1c.

Bemer-

daß genaue Berechnungen gezeigt manchen Orten erträgliher wäre, Durch die eine Zeit lang einträglichere Fabrication

Zeit für

landwirthschaftliche Ge-

in der Gegend von Goßau und Wyl und der Seegegend einigen Getraidebau, und es mag der Be-

Die Gesammt- Production dieses Kantons reicht bei

‘eitem nicht sür scin Bedürsniß hin, und das Unterengadin ist wohl der Aar j Í Es könnte übrigens, nach der

bedeutend

etraíde- Zofingen

er, díe

Getraide

000 t-

Waadt erzeugt bei 154,000 Zucharten Ae (zu gtei T Ado o -

j L N 950 Sáde überstiegen.

ren die Einfuhr die Ausfuhr jährlich noch um lid angeschla en. A

Solo-

gau. f die hierauf bezüglichen Verhältnisse der Jn folgender Uebers n mode jedoch zu bemerken if aE s r Wirklichkeit nahe g cine gleich große Quantität Korn pro Kopf ang L des Korn Bedürftge den jeweilen reicheren Gegenden und Ortschaften der

ú ; : s stärker ist, als in ärmeren Gegen- türlicherweil® heil j s einer kleineren Bevölke-