1847 / 67 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Yideru dieses Corps gesprochen haite, erwartete der Unterzeichnete, aus dent unde Sr. Majestät, wie gewöhnlich, Ausdrüdcke des Wohlwollens zu ver- nehmen, als Se. Majestät ihm sagte: „„Jch hätte geglaubt, mein Herr, daß der König von Griechenland mehr Achtung verdicnte, als Sie ihm bewiesen haben“““’, worauf der König si allsogleich entfernte, ohne dem Unterzeichneten eine Antwort zu gestatten. , fs „Hätten Se, Majestät nur cinen Augenblick zu arien gern, i würde sih der Unterzeichnete beeilt haben, zu antworten : "Rei E einem Repräsentanten Sr. Kaiserl, Majestät des Sultans unmögli s Achtung gegen einen Souverain zu vergessen, noch weniger gegen e at: : in die Ehre hat, und wenn Ew. König, bei welchem er beglaubigt zu sein Jhre Königlichen Majestät geruhen wollten, mir anzudeuten, worauf sich A bös e Worte bezichen, so wäre ih bereit, zu beweisen, daß ic für erhö Es die ti Fbr f ebegt habe und stets hegen werde. selben stets die tiefste Ehrfurcht gebeg S : Dies i unter diesen Umständen das wichtige Faktum, welches die ge enwärtige Note der ernsten Aufmerksamkeit des Ministeriums Sr, helle- nischen Majestät zu bezeichnen bezweckt; da aber der Unterzeichnete, wie sich aus der Unterredung entnehmen láßt, die er mit Herrn Kolettis zu pflegen die Ehre hatte, die Ueberzeugung erlangt hat, daß die Worte Sr, Majestät auf den Vorfall mit dem Passe für den Herrn Obersten Tzami Karatasso sich bezogen, so stelli er hier die näheren Umstände dar, die damit in Ver- bindung hen, gm die Bedeutsamkeit dieses beklagenswerthen Ereignisses nzuheben. R S Dres des 12ten (24sten ) d. M,, als dem Tage der Abfahrt des österreichischen Paketboots nach Konstantinopel, und während der Unter- zeichnete noch zu Bette lag, is Herr Tzami Karatasso ín der ottomanischen Gesandtschafts-Kanzlei erschienen, um den Paß, den ihm Herr Kolettis nach Konstantinopel ausgestellt hatte, visiren zu lassen, mit dem Beifügen, daß er Eile habe, weil er sih einen Augenblick früher nah dem Piräeus be- geben müsse, Da der Oberst die Expedition in Person kommandirt hatte, welche mitten im Frieden, im Jahre 1841, gegen den Berg Athos gerichtet war, um Macedouien aufzuwiegeln, so ließ ihm der Unterzeichnete, nach den bestimmten und formellen Befehlen seiner erlauchten Regierung in Be- tref aller derjenigen, dic si im Jahre 1841 an der Spiße feindlicher An- griffe befunden hatten, dur den Gesandtschafts - Secretair sagen, daß er ungemein bedaure, seinem Verlangen nicht willfahren zu fönnen; daß er ihn aber, in Betracht, daß der Oberst Adjutant Sr. Majestät des Königs sei, ersuche, seine Abreise so lange aufzuschieben, bis der Unterzeichnete hierüber die Befehle der hohen Pforte eingeholt haben würde,

„Gleich darauf beeilte sich der Unterzeichnete, obgleich etwas unpäßlich, sh, in Begleitung des Gesandtschafts - Secretairs, zu Herrn Kolettis zu verfügen, um ihm dieselbe Erläuterung zu gebenz da er aber mit Be- dauern vernahm, daß der Minister Sr. helle::iscen Majestät an diesem Tage zu einer Hochzeit und ciner Taufe geladen war, gab der Unterzeich- nete dem Gesandtschafts - Secretair den Befehl, jich zu erkundigen, wann Herr Kolettis wieder zu Hause sein werde, um ibm die obigen Erläuterun- gen zu bringen, Der Gesandtschafts-Secretair konnte diejen Aufirag am 12. (24.) Abends vollziehen, so daß Herr Kolettis 24 Stunden Zeit hatte, um Sr. Majestät dem Könige diese Erläuterungen mitzutheilen. Dim zu- folge verfügte sih der Unterzeichnete, nachdem er mittlerweile feine weitere Mittheilung erhalten hatte, auf den Ball, in der vollen Ueberzeugung, daß jene befriedigenden Eiläuterungen von Sr. Majestät als solche anerkannt worden seien,

„Allein der Unterzeichnete hat Grund zu glauben, daß eben so, wie Herr Kolettis, ihm bei der langen Unterredung, die der Unterzeichnete mit ihm am Tage vor diesem Vorfall, nämlich am 11ten (23sten) d. M,, hatte, nichts über den Paß sagte, den er dem Herrn Obersten Tzami Karatasso, dessen Antecedentien ihm sicher bekannt waren, ausgestellt hatte, um \sich im voraus des Venechmens zu versichern, welches der Gesandte Sr. Kaiserl, Majestät des Sultans bei diesem Anlaß psflihtmäßig einhalten müßte, wo- durch ein so bedauernêwerther Vorfall wäre vermieden worden, er gleich- falls unterlassen hat, Se. Majestät den König zu gehöriger Zeit von dem Inhalte der Sendung des Gefandtschafts-Secretairs in Kenntniß zu seyzen;z denn der Urterzeichnete konnte nie annehmen, daß Se, Majestät der König, nachdem er ín Kenntniß von jeneu o befriedigenden Erläuterungen gewe- sen, einen öffentlichen und feierliczen Anlaß gewäblt haben würde, um an den Gesandten Sr, Kaiserl, Majestät, den Allerhöchstdieselben mit einer Einladung nach Hofe bechrt hattcn, Vorwürfe über einen Gegenstand zu richten, wobei sich dieser Gesandte blos streng an die bestimmten und for- mellen Befehle seiner Regierung gehalten hat,

Am Schluß der gegenwärtigen Note darf der Unterzeichnete nicht un- terlassen, beizufügen, daß er es, bevor er eín so wichtiges und so brklagens-

d , ¿ { Berlin-Hamb, |4| werthes Faktum zur Kenntniß seiner erlauchten Regierung bringt, für Pflicht |

298

gehalten hat, díe vorstehenden Thatsahen und Umstände tem Ministerium Sr. bellenishen Majestät vor Augen zu legen.

Der Unterzeichnete hat die Ehre 2c. (Unterz.) C. Mussuru s.“

Das J. Const. enthält folgenden Artikel: „Seit einigen Jahren is die Provinz Fezzan unter die direkte Herrschaft der Pforte gekommen. Dieses aus edehnte Land, befreit von der Tyrannei der eingeborenen Häupter, fühlte mit jedem Tage mehr die Wohlthaten einer wahsamen und aufgeklärten Verwaltung. Aber bis zu d n leßten Zeiten waren die Reisen zwishen Tripolis und zwischen den anderen Punkten der Provinz bis zum Jnnern des Fezzan sehr er- \chwert, in Folge des Mangels an Trinkwasser und an fahrbaren Wegen, Um diesem Uebelstande abzuhelfen, sind vor zwei Jahren Brunnen in einer Entfernung von einer halben Tagreise auf dem ganzen Wege gebohrt worden. Gegenwärtig besteht ferner eine für Dromedare gangbare Straße vom Bezirke Serkin bis zum Marktfleden Jbn - Velid, und auf halbem Wege ist überdies ein großer Springbrunnen, eine Moschee und ein Chan errihtet worden, um welchen leßteren sich etwa 50 Häuser allmälig gruppirten. Man hat ausgedehnte Dattel-Pflanzungen angelegt, und der Gouverneur hat zur Erhöhung der Hülssquellen des Landes eine Feste und eine Schule dort erbaut. Auf den Bericht des General- Gouverneurs von Tripolis hat die Pforte verordnet, daß alle Ausla- gen, die dieser große Flecken verursaht, aus dem Staatsschatze zu bestreiten seien, Ferner sollen alle sih dort ansiedeluden nomadischen Araber drei Jahre lang von allen Auflagen befreit bleiben. Der Sultan befahl auch, daß allen Arabern, welche das Land der Umge- gend bebauen wollen, Ländereien unentgeltlich überlassen werden, wie nicht minder die Sämereien und das zum Wirthschaftsbetriebe noth- wendige Vieh. Dieser Marktflecken soll nah dem hohen Gründer den Namen „Medschidie““ erhalten.“

Handels- und Börsen -=- Nachrichten.

Berlin, 6, März. Auch heute waren die Umsäyße in Eisenbahn- Actien beschränkt und deren Course etwas matter als gestern,

Berliner Bäüvaseo Den 6. März 1847.

Pr. Cour. ; :| E aen Actien. S | Brief. | Geld. | Brief. | Geld,

| s L h :| P, »ur. Fonds. S) Pr. Cour

| Gem

Sf. Sokuld-Sch. (35) 94 | ‘934 [Bri Poud Magdb. 4 94 | Prämien-Sche1ne | do. Prior. Oblig.!| 4 93 s d. Seeh. à 3i/T.|— O | 954 do, do. do. [5 1027 | 102 Kur- u, Neumärk. | B.-St.E.Lt.A.u.B.—| 1097 | Schbuldversebr. 3; Oa 1 91 L Bonu-Kölncr Esb.| 5 | | | Berliner Stadt- | | Br.-Schw.-Frb.E./4| | 99% | Obligationen [31 ¿ | 93; do. do. Prior. Obl.| 4| i Westpr. Pfandbr. 35 47 | 93% Cölu-Minden. v.e.| 4 | 93 | Grossbh. Pos. do. | 4 _ | 101% Düss. Elb. Eiseub.—| L 1053 | do, do. [37 R 92f do, do. Prior. Obl.) 4 | Du | Ostpr. Pfandbr, |ch Z| | 97 Magd.-Halbst.Eb. | 4| | 1123 | Pomm. do. 13) A Mgd. Lpz. Eisenb.|—| | | Kur- u. Neum, do. |35| 96% |do. do. Prior. Obl. 4 | Es Schlesische do, |3L| | 965 [Niedersch.- Märk. 4 | S do. v. Staat ga-| | do. Priorität| 4 | 93% rantirt, Lt, B. 35 do. Priorität| 5 | t | Nied,-Mrk. eb, | 4 Gold al marco, |—| | do. Priontät'45| Friedrichsd'or. N 2 Ob.-Schles,E.L.A/) And. Gldm. à 5Th.|— / 3 do. Prior. |

l f L | O do.

| | | | |

4

4| Kt. B, |—| Rhein, Eiseub. |— |

B do, Stamm-Prior. |

Disconto,

| Bien At | |

Ain | | | Brl. Anb. Lit. A.|- -| 1HX§ | do. do. Prior. Obl. 4 | |

(voll eingezahlt)! 4 do. do, Prior. Obl. 4 | do.v. Staat garant. 35) Thüringer.….....|/4/| Wilh.-B. (C.-0.) |4|

do. Priorität 45

Pr. Cour. Thle. zo 30 Sgr. Brief. | Geld.

Amsterdam . k Mie A 141: de. 2 Me. E 140:

Hamburg 300 L, Kurz 1513; 2 do. 2 Mét. 150% L

London 3 Mé. 6 205 6 20x

2 Mt. —_— 795

2 Mit. 1015 | 101§

2 Mt. 1015 | 101%

2 Mt. 9E |

8 Tage

2 Mit.

2 Mt.

3 Wochen

M Cet = Qa

300 Fr. 150 Fl. 150 Fl 100 ThlIe.

Augsburg Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thl, Fuss, 100 Thlr.

100 FI. 100 SRbI.

Frankfnrt a. M. südd. W Petersburg

Auswärtige Börsen.

Amsterda m, 2. März. Niederl. wirkl. Sch. 58%. 5% Span. 18%, 3% do. 37%. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. 53. Polu. 1423. Preuss. Pr. Sch. —., 4% Russ. Hope 88 D

Antwerpen, L. Mürs, Zinal. —. Neue Anl 187.

Frankfurt a. M., 3, März. 5% Met. 108%. 108. Bauk-Actien p. ult 1893, 1891 Bayr. Bank-Actien 668 G. Hope 875 G. Stiegl. 87% G. Int. 58 Br. Poln. 300 Fl. 1005 G. do. 500 Fl. 801. {,

Hambu rgs, 4. März. Bank-Actien 1570 Br. Engl. Russ. 105%. 4.

P aris, 2. März. 5% Reute fin cour. 118. 80. 3% do. fino cour. 78. 60. Neapl. -—. 3% Span. 39%. Pass. —.,

W ien, 3. März. 5% Met. 108: 4% do. 99%, Actien 1577.75. Anl. de 1834 154. de 1839 120. Nordb. T4. Mail. 108%. Livorn. 934. Pest. 984. Budw. 83

Meteorologische Beobachtungen.

3% do, (2, Bank. Gloggan. 1203.

Nach einmahger

1847.

59. März.

Morgens

Nachmittags | 6 Ubr.

Abends | Z Ukr. | |

10 Uber, Beobachtung.

338,92" Par.|339, 39!’ Par./339 33” Par.|Quellwärme 1,712 R. -+ 1,2° R. +- N: + 1,sg° R. |Flusswärme 06° R. 0,0° R. 0,0° R.| 0,0° R. [Bodenwärme —0,1° R.

90 pCt. 83 pCt. 86 pCt. Ausdünstung 0,004''Rb. Wetter neblig, trüb. | trüb, |[Niederschlag 0,007‘‘Rb. F A (66654 NW. NW. | NW. |Würmewechse! -+ 2,2° Wolkenzug - « Hl —— NW. | | + Oa?

Tagesmittel : 340 21’ Par... + 1,7° R... 0,0° R... 80 p: Nw.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 7. März. Jm Opernhause. 29e Abonnements-Vor- stellung: Die Jüdin, große Oper in E Aufzügen, nah dem Franzü- sischen des Scribe, vom Freiherrn von Lichtenstein. Musik von Halévy. Ballets von Hoguet, (Mad. Viardot- Garcia : Recha, Herr Joseph Tichatschek: Eleazar.) Anfang 6 Uhr. E

ZU dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern- haus-Preisen verkauft: .

Cin Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr, Ein Billet im Parquet 1 Rtblr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet im Amphi- theater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rthlr, .

Im Sqauspielhause. 37ste Abonnements - Vorstellung. Die Marquise von Vilette, Original - Schauspiel in 5 Abth., von Charl. Birch-Pfeiffer. (Herr Hendrihs wird in der Rolle des Bolingbroke wieder auftreten.) - i

Montag, 8. März. Jm Schauspielhause. 38ste Abonnements= Vorstellung. (Neu einstudirt): König Johann, Trauerspiel in 5 Abthl., von Shakespeare, überseßt von Schlegel.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdrukerei.

Luftdruck

Luftwärme ..,, Thaupunkt ..., Duustsättigung.

Allgemeiner Anzeiger.

Bekanntmachungen.

[104] / Befanntmachung, Das eine Meile von der Stadt Nordhausen belegene Königl, Domainen - Vorwerk Günzerode soll, höheren (L.

denen Masse.

’ennenden Präklusion und Abweisung von der vorlan-

Datum Greifswald, den 22. Februar 1847, Direktor und Assessores des Stadtgerichts. S.)

[196] Dr. Teßmann,

Bestimmungen zufolge, nebst der mit demselben verbun- denen wilden Fischerei in der Helme, im Wege der öf- fentlichen Licitation, von Trinitatis 1847 ab, auf 36 nach einander folgende Jahre, bis Johannis 1883, an den Meistbieteuden verpachtet werden,

Zu dem Vorwerke gehören außer den erforderlichen Wigoldhasts-Gebäuden

a Morgen 179 (]N. Gärten,

R N

c) 16 » 112 » Wiesen und

d) 154 s » Anger,

¿ Das Minimum des Pachtzinses ist auf 3130 Thlr, fie ® Pf., einschließlich 1022 Thlr, Gold, fest-

Die speziellen Verpachtungs - Bedingu en, nebst ber Karte und dem VermessungS-Register fe Bete h 2 a U Ertrags-Nachweisung des Borwerks, können täglich, mit Ausschluß der Sonntage, in unserer Domainen - Regi- ag aegen R g

ur Licitation haben wir einen i f Mittwoch, den 14. April d, Jr Worsnittags

Ls 40 L E g in unserem Sessions-Zimmer im Re ie L » vor dem Departementsrath Herrn e ede: gans Münchhausen aaen,

Im Bietungs - Termine werden nur \o1 e - werber zugelassen, welhe \ich über in age und über den Besiß des erforderlichen Vermögens ge- nügend auszuweisen im Stande sind,

Der Zuschlag bleibt der höheren Genebmigung mit dem Rechte der Auswahl unter den drei Bestbietenden vorbehalten,

Erfurt, den 1. Februar 1847,

Königliche Regierung, Abtheilung für die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten, Kühne.

[183 b]

P G bay » trn

| zu erheben.

[184 b]

P Uar s ér

[163 b] Proclama,

Behufs der eingeleiteten Regulirung der Debitver- hältnisse des Schuhmachers Otto Schroeder hierselbst werden alle diejenigen, welche an dessen Vermögen An- sprüche und Forderungen zu machen haben, hierdurch geladen, solche in termino: den 26. März d, J. , Morgens 10 Uhr, vor dem Stadtgerichte hierselbst gehörig anzumelden und zu beglaubigen, bei Vermeidung der sofort zu er-

pro Actie festge hierselb in Empf Magdeburg, 4. März 1847,

Breslau -Schweidnib- Freibur- ger Eisenbahn-Gesellschaft.

Nachdem vom Verwaltungs-Nath der Gesellschast beschlossen worden ist, aus

F, den Betriebs-Uebershüssen pro 1846 au- Ey ger den bereits gezahlten 4 Prozent Zin-

“Dividende von Zwei und Einem halben Thaler

oro Actie zu vertheilen, fordern wir die JFnhaber der Ztamm-Actien hiermit auf, diese Dividende gegen Aus-

händigung des Dioidendenscheins No. [1 in der Zeit vom 20. März bis ult, April cr., mit Ausschluß der Sonn- und Festtage,

in Breslau bei unserer Hauptkasse und in Berlin bei den Herren M. OPp- penheim's Söhnen Breslau, den 1, März 1847, Wie oru

Die für das Jahr 1846 zu vertheilende [193] Bei Friedrich Fleischer in Leipzig erschien so

g, Dividende is nag vem Beschluße T unsercs Besellshafts-Ausschusses auf

ECEilf und einen halben

seyt und kann bei unserer ang genommen twerden, N

der Magdeburg-Cöthen-Halle-Leipziger Eisenbahn-

[195]

genommenen Dramen .

Giroslée à 5 Sgr.

par Viennet 10 Sgr.

zu haben,

Musikhandlung,

eben:

1 Thlr. 24 Sgr.

Thaler Der erste Band erschien 1845.

[194] reftorium

Gesellschast, Defopy,

Literarische Anzeigen.

e I Cv König Neneé’s Tochter. Lor Ves Drama in 1

Henrik KBerb. Aus dem Dänischen unter Mitwirkung des Verfassers

von F. Bresemann, dl, S deb, 5 Gbr,

Dies poetishe Meisterwerk is fortwährend zu haben bei

Alexander Duner, Königl. Hofbuchhändler, Französishe Str. Nr, 21,

Ul

So eben erschienen im R épertoire du théâtre français. à Berlin . die in Paris mit Furore auf-

Le DOCtEUr MnOITr, « 7 zua: par Bourgoiset Dumanoir 10 Sgr. undClarISSe

Ha rl O VV, en 3 actes par Dumanoir 75 Sgr.

Ferner die auch in Berlin ost und höchst bei- fällig ausgeführten Comédies: Riche d’amour, Arthur, Gabrielle, Noémie, Le mari de la veuve, Le vicomte Les trois péchés du diable und La veille du marige 5 Sgr. Michel Brémond, drame Durch alle Buchhandlungen

34 Linden, Schlesinger.ne Buch- u,

Häberlin, Dr,, Grundsäye des allgemci- nen deutschen Kriminalrects,

Preis 1 Thlr. 6 Sgr, Der dritte wird noch in diesem Jahre erscheinen,

meinem Verlage erschien so eben: Sa LEUO beim Studiren und Gebrauch

Preuß. Allgem. Landrechts, Alexander Dreyschock,

nebst Ergänzungen und Erläuterungen;z

für Eraminanden und Praktiker, von L A L

¿ürstenthal. sr. 8. geb. (30 Bogen.) Preis 25 Thlr,

Diese Scbrist, ein Fünf-Männer-Bu ch in Mi- niatur, enthält vollständige Marginalien und Uebersich- ten über sämmtliche Titel (excl. des Tit. 20. Thl, 2.) und Abschnitte des A. L, N. nebst allen bis Ende 1846 ergangenen Justiz-Geseßen, Resfkripten, Plenarbeschlüssen und Nesponsen, in 1500 Nummern nach Legalordnung, theils in wörtlihem Abdruck, theils in wesentlichen Ex- cerpten, und wird ‘daher nicht nur angehende Juristen für die zweite und dritte Prüfung gründlich vorbereiten, sondern selbs für Praktiker, besonders in Sessionen und Audienz-Terminen, von erheblihem Nußen sein.

Jn Berlin vorräthig in der Enslinschen

Buchhandlung (F. Geelhaar), Breite Str. 23, Königsberg, im Februar 1847, Sh, Cheile.

von

186 h i Ea, Einige preistvürdige Ritter- güter im Werthe von 25- bis über 200,000 Thlr. wer- den zu kaufen gesucht, Besißer derartiger Grundstücke wollen gefälligst die bezüglichen Unterlagen an den Amt- mann Heydenreich in Leipzig, Burgstraße Nr, 18, gelangen lassen.

[185 b] 7 Mittwoch den 10. März, im Lokale des Herrn Kroll:

Sd .

(rand Bal masqué et paré, gegeben von Mitglievern n : Königl. Corps de Ballet.

Der Billet-Verkauf findet bei dem Haus-Polizei-Jn- spektor Herrn Tack im Königl, Opernhause (Eingang Nr. 2) täglih von 9 bis 1 Uhr, wie auch von heute ab bei Herrn Kroll statt. Der Preis eines Billets zu den Sälen 1 Thlr,, zu der großen Loge 1 Thlr, 15 Sgr, Das Ball-Comiíité, 2r Band, [187 b] Vorläufige Anzeige.

Der Unterzeichnete beehrt sich hiermit anzuzeigen, dass sein IV, und letztes Konzert am Sonnabend den 13ten d, M. inm Saale der Sing - Akademie stattfinden wird, Billets zu numerirten Plätzen à i i 41 Thlr, sind in der Iöbl. Musikhandlung der Herren des Bote & Bock, Tägerstr. 42, zu haben,

Das Abonnement beträgt: 2 Rthir. für { Iahr. 4 Rthlr. - 2 Iahr. 8 Kthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhohung. Insertions-Gebühr für den Raum eincr Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

L d 67.

Die Allgemeine Preußische Zeitung wird, den getroffenen Einrichtungen zufolge, die Ve

ständig und mit aller Beschleunigung mittheilen.

Auflage gleih zu Anfange des Quartals danach bemessen können. Nummern vielleicht nicht immer mit Bestimmtheit rechnen dürfen. ib rv j Pránumerations- Preis beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das (¿riedrihs-Straße Nr. 72, von Anfang des künftigen Quartals an Behrenstraße Nr. 57) gema: ; shon den Abend vor dem angegebenen Datum, frei ins Haus gesandt. Auswärtige, des Jun- oder Auslandes , bewirken ihre Bestellungen bei den resp. Post- Aemtern.

De:r vierteljährliche

Stadtpost, Für einzclnc Nummern des Blattes ift der Prèis 22 Sgr.

i Sn alt Amtlicher Theil, Inland, Berlin, Verfügung des Justiz-Ministers.

1 4 (Schluß) Deutsche Bundesstaaten,

: Königreich Bayern, Excesse. Ñ önigreih Sachjen, Landtag. Silber - Ausbeute im freiberger Nevier, Groß herzogthum Baden, Der Theaterbrand. Herzogthum Sachsen-Koburg. Ständc Versammlung. Für- stenthum Schw arzburg-RNRudolstadt, Neue Taxe für Sporteln und Advokaten-Gebühren,

Frankreich. Paris. Das französishe Geschwader in Toulon. Die Verhältnisse zwischen England und Frankreich mit Hinsicht auf die pyre- nâi\che Halbinsel, Die Gerüchte über Modificationen im Ministerium, Vle preußischen Ansiedler in Algerien, Vermischtes, Schreiben aus Paris, (Arbeiten der Deputirten-Kammer; Martin du Nord und sein muthmaßlicher Nachfolger im Justiz-Departement ; die Unruhen im Jn- lern und die Ergebnisse der gerichtlichen Verhandlungen; Steigen der _Getraidepreise und Mangel an Zufuhr.)

Großbritanien und Jrlaud, London. Parlaments-Verhandlun- gen. Resolutionen über die Anleihe, Jrländische Maßregeln, Die Anleihe an der Vörse. /

Velgien,. Brüssel[. Begutachtung des Gesey - Entwurfs gegen Beclei- digungen der Person des Königs, Luftschiffer,

Schweiz. Kanton Freiburg, Beschwerden gegen Waadt, Kan- on Gesin: Die Eisenbahn, Getraide-Einfuhr.

Spanien, Briefe aus Madrid, (Reise der Königin Christine nach Paris; die Jntervention in Portugal z Vermischtes.) und Paris, (Die Karlisten in Catalonien.)

Türkei. Konstantinopel, Note des Herrn Kolettis an Herrn Argy- ropulos.

Handels- und Börsen - Nachrichten, Berlin. Börse, Shhrei- ben aus Frankfurt a, M, (Württembergische Anleihe ; Getraidepreise.)

Königl, Opernhaus, (,„Die Hugenotten‘“’.) Die wissenschaftlihen Vor- lesungen in der Sing-Akademie, (Neunte Vorlesung.)

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem Oberst-Lieutenant außer Dienst, S chreiber, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen.

Der bisherige Justiz - Kommissarius und Notarius Beer zu Schwerin is in der Eigenschaft als Justiz-Kommissarius an das Land= und Stadtgericht zu Bromberg verseßt und zum Notarius im De- partement des Vber-Landesgerichtes daselbst; und

Der Landgerichts-Referendarius Franz Eberhard Bauer zu Aachen auf Grund der bestandenen dritten Prüfung zum Advokaten im Bezirke des Königlichen Appellations- Gerichtshofes zu Köln er- nannt worden.

Uichtamtlicher Theil. Inland

Verlín, 7. März. Folgendes is der Schluß des (im gestr. Blatte der Allg. Pr. Ztg, abgebrochenen) Reglements für die Exe- cutions-Kommission in Berlin.

| Zulässigkeit der Anträge ohne Einsicht der Aftcn zu prufen.

A144 Mle

ise

Berlin, Montag den Sten Mär z

u Pie Leser.

Inland.

§. 10. Jn den bei den kommittirenden Gerichten verhandelten Sacken steht es den Parteien frei, sich ohne Weiteres an die Kommission zu wen- den, wenn sie die Kommission in den Stand jeßen fönnen, die gesetzliche Findet die Kommission gegen ein solhes unmittelbares Einschrciten ein gegründetes Bedenken, so hat sie die Beibringung einer Erccutions - Ermächiigung des betreffenden Gerichis zu verlangen, A

§. 11, Die Executions-Ermächtigung muß nah anliegendem Formu lar enthalten : i x

1) Die Bezeichnung der Sache, die Prozeßart, den Vor- und Zunamen, Stand und letzte Wohnung der Parteien; wenn mchrere Litis - Kon- sorten sind, sämmtliche Litis-Konsorten dic Namcn der Sachwal!- ter und das Aktenzeichen ;

2) die genaue Angabe dessen, wozu die cine Partei gegen die andere durch das zu vollstreckende Erkenntniß in der Hauptsache für verpflich- tet erklärt worden, und zwar, wo cs darauf anfömmt, untcr wört- licher Einrücfung des Urtels-Tenors , bei mehreren Mitoerklagten die Angabe, ob sie solidarisch oder pro rata, bei Erben, ob sie mit dem c'igenen Vermögen oder nur mit dem Nachlasse haften ;

) bei einem rechtsfräftigen Erfenntnisse, die Bestimmungen des Urtels über den Kostenpunkt, welcher bei cinem nur vorläufig vollstreckbaren Erkenntnisse ciner nachträglichen Executions-Ermächtigung vordehalten bleibt ; die Ermächtigung für die Kommission, die \{huldige Partci zur Be- wirkung der Leistung durch Execution (Wechsel - Execution) nach Borsch1ift der Geseze anzuhalten z bei Erkenntnissen, welche nur vor- läufig vollstreckbar sind, unter ausdrücklicher Beifügung dieser Maß- gabcz

9) den Tag der Rechtskraft des Urtels.

§. 12. Diese Executions -Ermächtigung i} bei dem betreffenden Ge- richte in Antrag zu bringen und wird in Ausfertigung der Partei selbst zum Gebrauch auf Verlangen auégehändigt, Wird eine Aushändigung an die Partei nicht ausdrüdcklich beantragt, so ist auf jedes erste bei dem betreffen- den Gerichte angebrachte Erecutions-Gesuch die §. 11 gedachte Executions- Ermächtigung zu verfügen und das Exceutions-Gesvch urscbriftlich mit der Executions-Ermächtigung von dem Gerichre an die Kommission zur weite- ren Verfügung abzugeben,

§. 13, Die Partei kann einen dem Juhalte der Executions-Ermächti- gung entsprehenden Antrag nach anliegendem Formular bei dem betr efffen- den Gerichte stellen, und die Cxecutions- Ermächtigung wird alsdann durch eine urschriftlihe Verfügung ertheilt, mit dieser aber das Gesuch, wenn nicht eine Aushändigung an die Partei ausdrücklich verlangt wird, an die Kommission zur weiteren Verfügung abgegeben.

§. 14. Jst eine Exccutions - Eimächtigung von dem betreffenden Ge- richte ertheilt, so bleibt, so weit nach den Bestimmungen der §8. 2 bis 8 dieses Reglements die Kompetenz der Kommission reicht, eine gleiche Thä- tigkcit der fommittirenden Gerichte ausgeschlossen.

§. 15. Will eine Partei ihre exekutivischen Anträge in Sachen, welche bei den fommittirenden Gerichten anhängig sind, lediglih auf die Immobi- lien des Schuldners beschränken, so steht derselben frei, sih an das Gericht selbst zu wenden, und das Gericht hat auf diese Anträge, namentlich auc wenn die Requisition an die Hy othelen - Behörde nah §. 22 der Verord- nung vom 4, März 1834 (Ges. S, S, 36) beantragt wird, unmittelbar zu versügen, Wird jedoch in einer solhen Sache später eine Executions- Ermächtigung ertheilt, so is gleichzeitig von demjenigen, was das Gericht selbst auf die Anträge rüsichtlich der Zmmobilien verfügt hat, der Kom- mission von dem Gerichte Kenntniß zu geben.

S. 16, Jn Mandatssachen bedarf es, wenn innerhalb der Mandats- frist Cinwendungen nicht erhoben sind, feiner besonderen Exccutions-Ermäch- tigung, sondern es steht dem Mandatskläger nah Ablauf der Mandatsfiist frei, bei dem Gerichte dahin anzutragen, daß die den Mandats-Erlaß be- treffenden Piècen urschrifilich statt der Erecutions - Ermächtigung an die Kommission abgegeben werden, Dasselbe findet in Bagatellsachen, im Falle der Kontumaz des Verklagten, jedo erst nach Ablauf der Restitutiona- frist statt.

„9% 17, Js nach diesen Bestimmungen (§§. 9 bis 16) bei der Kom- mission die Executions - Jnstanz eingeleitet, so sind alle dieselbe betreffende

eitung.

jeder innerhalb der Ringma1

Alle Posi - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Blatt an, sür Serlin die Expedition der Alg. Preuß, / Zeitung: Friedrichs straf e Ur. 793.

1847.

rbhandlungen des bevorstehenden Vereinigten Landtages voll- Wir bitten daher die respektiven Abonnenten ihre Bestellungen gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß wir die Stärke der Später, nah Beginn desselben, eintretende Abonnenten würden auf vollständige Nachlieferung der dann bereits erschienenen

Bestellungen für Berlin werden in der Expedition ler der Stadt wohnende Abonnent erhält das Blatt durch die

Anträge beider Theile bei der Kommission anzubringen und von diesex zu erledigen.

§. 18, Das Verfahren der Kommission ergiebt sich aus den geseh- lihen Vorschriften, wobei noch nach\ehende Punkte zu beachten sind.

§. 19, Wird gegen einen Schuldner, gegen welchen die Execution be- reits cinmal fruchilos vollstreck worden is, innerhalb Jahresfrist in dersel- ben oder in einer anderen Sache von neuem Erxccution gefucht, so kann die Kommission die Execution so lange ablehnen, bis bestimmte Vermögens- Objekte des Schuldners zur Auspfändung angegeben werden,

Hat der Schuldner în einem solchen Falle sein Vermögen bereits ma- nifestirt, so is dem Executionssucher Absch¡ist des Protokolls über ‘diese Vet mögens-Manisestation zu ertheilen.

§, 20, Werdcn Junterventions - Ansprüche auf abgepfändete bewegliche Sachen oder angegriffene Uktiv - Forderungen erhoben, oder suchen mehrere (läubiger aus den nämlichen zu ihrer aller Befriedigung unzureichenden Gegenständen ihre Befriedigung, §. 51 Tit. 51 Thl. 1. der Allg. Gericht s- Ordnung, oder endlich, werden Einwendungen gegen die Execution, welche nach §, 6 der Verordnung vom 4, Mänz 1834 (Ges, S. S. 32) die Execution hemmen, geltend gemacht, so is stets von der Kommission in einem anzuberaumenden Termine eie gütliche Regulirung der Sache zu versuchen und crs|, wenn diese durch Weigerung der Erklärung oder bc- streitende Erklärung fehlschlägt, die Sache an das betressende Gericht zur weiteren Verfügung abzugeben,

Das Gericht hat der Kommission von dem Ausgange des Jnterven- tions-Prozesses oder des Prioritäts-Versahrens ven Amts wegen Nachricht zu geben und ihr von sämmtlichen auf die Einwent ungen ergangenen Er- kenntnissen Abschrift des Tenors mitzutheilen; 6. 40 Tit, 24 Thl. 1. der Allg. Gerichts-Ordnung.

§. 21. Auch von Eröffnung der Konkurse und erbschaftlihen Liquida- tions - Prozesse haben die Gerichte dice Kommission in Kenntniß zu seßen. Bei wechselfähigen Gemeinschulduern is schon von der Einleitung einer Provocation auf Konkurs-Eröffnung, mit Angabe des Tages, an welchem die Provocation eingegangen ist, der Kommission Nachricht zu geben, §. 49 Tit, 27 Thl. 1, Allg. Gerichts - Ordnung, so wie von dem Ausgange der

Sache, eben so in allen Fällen von der Erlassung cines offenen Arrestes, §, 24 Tit. §50 T4, 4, Allg, Gerichts -Ordnung, von dessen Zurücknahme, nicht minder von der Einleitung ciner Provocation auf ein General - Mo- faloriun, S. O 47 S L Allg. Gerichts - Ordnung, und eines Besuches um Verstattung zur Güterabtretung, §. 13 Tit, 40 a, a. O. und von dem Ausgange dieser Prozesse.

§. 22, Die gerichtlichen Kassen - Verwaltungen treten zu der Kommis- sion in das Verhältniß eines Executionssuchers; sie haben jede einzelne exefutivishe Maßregel gegen den Debenten in Antrag zu bringen und er- halten von dem Resultate Nachricht.

Wegen Vollstreckung der Mobiliar - Executionen in Kassensachen sind

von den Gerichten ín bestimmten Zeiträumen wiederkehrende General - Ne- quisitionen unter Beilegung von Debenten-Listen, welhe nah den Nevieren geordnet sind, zu erlassen, ; Maßregeln zur Sicherung des Kassen-Jnteresses, welche nicht rein cxc- futivisher Art sind, namentlich Eintragungen auf die Immobilien des De- benten auf den Grund des den Königlichen gerichtlichen Salarien - Kassen nach §, 12 Tit, 51 und §. 402 Tit, 50 Thl. 1. A. G. O, zustehenden ge- seßlichen Titels zur Hypothek, bleiben zur unmittelbaren Verfügung der Kassen Verwaltungen, resp. Beantragung bei dem betreffenden Richter.

Die Aussezung der Exccution in Kassensachen wegen Stundung oder Bewilligung von Terminal- Zahlungen ist durch Formular-Scheine, welche den Debenteu ausgehändigt werden, oder durch unmittelbare Formular- Schreiben an die Kommission von den Kassen-Verwaltun gen zu bewirken.

§, 23, Beschwerden über die Kommission hat das Kammergericht zu erledigen,

§. 24. Die Kommission besteht aus einem Dirigenten und der erfor- derlihen Zahl von Mitarbeitern, welche die Qualification zum höheren Nichteramte haben müssen, Die Kommission bildet ein Kollegium, Die von den Mitgliedern der Kommission aufgenommenen Verhandlungen ha- ben gerichtlihen Glauben, und die vor ihnen innerhalb des Geschäftsfkrei- ses der Kommission geschlossenen Vergleiche sind gerichtliche.

Der Kommission werden die nöthigen Subaltern- und Unterbeamten beigegeben.

Königliches Opernhaus,

Die Hugenotten, Mad. Viardot=- Garcia: Valentine, Herr Tichat\heck: Raoul de Nangis, (Den 5, März.)

Einer intensiven und ausgiebigen Stimme, außerordentlichen Gesangs- und Darstellungsfkunst, verbunden mit einer ritterlichen Gestalt, wie unser berühmter Gast besißt, kurz eines mit äußeren und inneren Vorzügen ge- \s{müdckten dramatischen S ängers, wie Tichatscheck, beda1f cs, den Charakter des edlen, hochherzigen Raoul zur vollen Geltung zu bringen, Von der Aufgabe sichtlich durchdrungen und begeistert, bewältigte sie der Sänger in jeder Hinsibt meisterlich und förderte früher faum geahnte Wir- fungen durch seine Leistung mit glänzendstem Erfolge zu Tage. Schon der erste Aft war reich an bemerfenswerthen Zügen. Die natürliche Behand- lung der Recitative um so mebr anzuerfennen, als die meisten Sänger in der Regel darin durch zu gekünsteltcn uud gedehnten Vortrag fehlen die musterhaft deutliche Aussprache, seine Kunst des getragenen ‘Gesanges traten hier eben sowohl wie sein Spiel wirkungsreih entgegen. Jnnig und zart 1m Ausdru, sang er die hübsbe Romanze mit der obligaten «Viola d’amour; trefflich belebte er die ganze Nitter - Scene durch sein durchdach- Duett mie Maiebend eingreifendes Spiel, Im zweiten Akt gab ihm das durch seltene Swöehe und Dag Va yele, den eigenthümlichen, Stimme walten zu la}, So Mars ay Fuugien Neis seiner

Wer bist B N die licbliche Einleitung : als die fühnen Worte: L DDRAG =fehöneas ‘Wesen is „Nur Euch weih? ih Blut und Leben“ Gen our@ diése und den Vortrag des Gastes zue vollen charafteristishen

Geltung, während ihm das Fin i it C i Novers anb Gta as Finale, in dem Quartett mit St, Bries,

„Süße Eintracht“ die weichen, edlen Töne seines Falsetts in s{önster Wirkung anzuwenden und in dem sich anschließenden Recitatiy und Ensemblestück das leiden- shaftlihe Kolorit scines Gesanges herauszufkehren gestattete,

Die den Nitter hier wechselweise beseelenden Empfindungen der Erbit- terung, des Hasses, der Wuth malte der Sänger mit starken, dennoch ge- treuen Farben, so daß niemals ein Ucberschreiten der von der Aesthetik ge- botenen Gränzen bemerkbar wurde. Im dritten Aft tritt Raoul mehr in den Hintergrund, Dagegen fand der Gaft im vierten Akt Anlaß, sein dra- matishes Talent ins hellste Licht zu seßen, Das berühmte Duett mit Vg- lentinen bot Unvergleichliches und bildete die Krone seiner heutigen Leistung, obwohl die Größe der Wirkung natürlicherweise niht ohne die Genialität sciner Mitdarstellcrin zu erreichen gewesen wäre, Das Ganze war eine Meisterleistung aus cinem Guß; einzelne Momente gestalteten sich durch die Wahrheit, mit welcher sie zur Anschauung gebracht wurten,, von großartí- gem, hinreißcndem, erschütterndem Eindru. Wir erinnern, nach dem Ge- ständniß Valentinens, an den Ausbruch des Entzüens, das sich, in steter Steigerung, dur den dreimaligen Ausruf Raoul's:

„Du liebst mi 2‘ fundgiebt, an den seclenvollen, tief ins Innere dringenden Gesang, den er in der wundervollen Cavatine (in Ges-dur): „Ja, ih hör’ es immerfort, Dieses Wort deiner Liebe !“ jubelnd ausstrômt, an das angstvoll drängende : „Komm, laß uns flich'n?““ an die Verzweiflung, die ihn erfaßt, als er, endlih aus seiner Entzückung ervwachend, durch das plöglihe Ertönen der Sturmglocken an die furchtbare Wirklichkeit gemahnt wird, endlih an den Moment, wo er, am Fenster die Gräuel auf den Gassen schauend, seinen Brüdern zu Hülfe eilen will, je- doch, dem Jammerruf der im Schmerz zu Boden sinkenden Valentine Folge

leistend, s{ch noch einmal zu ihr wendet und den auf ihn cinstürmenden Gefühlen in den Worten:

„„Ermanne Dich! Was thu? ih 2!

Kann ich jezt widerstreben ““ Luft macbt, ein Moment, der in der Größe des Eindrucks, wie ihn die heutige Darstellung hervorricf, nur gefühlt, nicht beschrieben werden fann. Donnernder Applaus, stürmisce Hervorrufe belohnten die Meisterleistung. Ueberhaupt beansprucht die ganze Vorstellung, als eine in allen Theilen be-

friedigende, unbedingte Anerfennung. Die wissenschaftlichen Vorlesungen ín der Síng- Akadentie.

Neunte Vorlesung. (Den 6. März.) e li

Die Behandlung eines historishen Stoffes is für diese orlesungen ohne Zweifel der pon Mir Gegenstand; dem Redner is es e nicht allein leicht, sih verständlich zu machen, sondern er kann au sichcr sein, eine allgemeinere Theilnahme bei seinen Zuhörern zu eas Und doch haben wir erst eine historishe Vorlesung in dem diesjährigen Cyklus gehabt! Es war deshalb cine wohlthuende Unterbrehung der in der legten Zeit vor- herrschenden naturwissenschaftlihen Vorträge, welche überdies den Anforde- rungen populairer Arbeiten nicht ganz genügten, daß Herr Professor Hell- wing heute in einem der äußeren Form nach glänzenden und durch seinen Jnhalt fesselnden Vortrage einige interessante Beiträge zur Charafite- ristik des großen Kurfürsten von Brandenburg lieferte,

Der Geist ciner Zeit, der Beruf einer Nation und das fundamentale Staats - Prinzip einer Regéerung offenbaren sich zu keiner Zeit so deutlich, als wenn ein großer Regent die Geschike der Nation leitet und, als Trä-