1847 / 68 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

selbst, ohne Rücksicht auf die Eigenschaft, die dieser Weigerung e Bde tung nach einer hohen, nach einer zu hohen Quelle gab, E E E E der Unmöglichkeit sich zu befinden glaube, seiner Reise niht Hinde

den Weg zu legen. E

„Diese Nachricht war überall verbreitetz der König selbs ne, das feine amtliche oder private Mittheilung des türkischen gi ay befe in den Fall geseht hatte, zu glauben, daß es ihm leid E e Ceriléleneit hellenischen Sous solchergestalt verlegt zu haben. Sairin Ler: otomans Sonntag Abends um 8 Ühr fam ciner von E L L AE cines nischen Gesandtschaft zu me pem a e beimessen wollte. Gorlcitad, dem ih Fn E alle Gründe an, welche geeignet wa „Id Fe E P Seri Gesandten über die Anwesenheit eines Man-

e r e ) e nes in Konstantinopel zu E e A Vobe m tb Láhebit das Souverain L N daß diese Angelegenheit auf eine schickliche N A indem “ih nicht zweifeln könne, daß Se. Majestät, Weise oe ierung nit die gehörigen Erläuterungen gegeben würden E R Tegen einen Offizier von Jhrem Hofstaat als eine persón- de Beleidigung anschen müßte, Jh bestand um so mehr darauf, als es mir bei dem Umstande, daß am folgenden Tage im Palaste ein Hof- ball stattfinden sollte, unerläßlich schien, daß dieser unangenehme Voifall vor dem Augenblicke, wo Herr Mussurus vor dem König erscheinen würde,

j verde,

L T Kacimenas verließ mich mit M SELGORg, daß ih am fol-

n Tage die Antwort seincs Chefs erhalten würde.

T Ba vergebens den ganzen Tag gewartet, und Abends nahm Herr Mussurus , ohne vorher weder bei mir, noch bei Sr. Majestät einen Schritt gethan zu haben, scinen Play im Cercle unter den Mitgliedern des diplomatischen Corps. Der König, verleßt durch die Handlung des vorher- gehenden Tages, die durch ein vierundzwanzigstündiges Stillschweigen noch ershwert und dur die Gegenwart ihres Urhebers, der vergebens zu ciner Erklärung, deren Juitiative er nach diplc matischer Schiklicbkeit selbst hâtte ergreifen jollen, aufgefordert worden war, mit erneuerter Lebhaftigkeit ins Gedächtniß zurücgerufen wurde, blieb, wie gewöhnlich, vor dem türkischen Herrn Minister stehen und sagte ihm: „Jch hätte geglaubt, mein Herr, daß der König und seine Bürgschaft mchr Achtung verdient hätten, als Sie selben bewiesen haben O

„Jh übernchme vollständig die Verantwortlichkeit für diese Königlichen Worte und wage hinzuzufügen, mein Herr, daß sie der ruhige und würdige Ausdruck der Gefühle aller Griehen waren, /

„Nach dem Cercle kam Herr Mussurus an mich heran und er- klärte mir sein Benehmen; bei diesem Anlaß sprah er zum ersten- mal von Justructiionen, die ihn verhinderten, den von mir aus- gestellten Paß zu visiren, Jch habe aufrichtig bedauert, daß er es nicht angemessen erachtet hatte, dies früher zu 1hun, und als er mir erwiederte, daß die Verantwortlichkeit für Alles, eas daraus erfolgen könnte, nicht auf ihm lasten würde, habe ih, eifernd für die mißfanute Würde meines Kö- nigs und voll Vertrauen nicht minder in die Gefühle der Verehrung, welche die souveraine Majestät in. der Türkei einflößt, als in die Weisheit der Rathgeber Sr. Majestät des Sultans, keinen Anstand genommen, ivie ich Ihnen bereits gesagt habe, zu erflärcn, daß ih für meinen Theil die Ver- antwortlichkcit nicht scheute, an die man mich so eben erinnert habe,

„Zwei Stunden nach diesem Aufiritte, von dem ih Jhnen cine ge- naue Schilderung gegeben zu haben glaube, verließ Herr Mussurus den Ball, und seine Secretaire folgten ihm, i : S

„Ih habe, mein Herr, cine Erzählung beendigt, die mir schwer ge- fallen iz es bleibt mir nur noch übrig, Sie von dem Eindruck ín Kennt- niß zu seyen, welchen die Jhnen dargelegten Thatsachen auf die Regierung des Königs gemacht haben. i | i

„Jch kann Jhnen nicht verhehlen und seße eine Ehre darin, daß die- ser Eindruck s{chmerzlich ist. i l . i

„„Meinem erlauchten Souverain, meinen Kollegen, der ganzen Nation und mir liegt ungemein am Herzen, die Verhältnisse, welche cin gutes ge- genseitiges Benehmen und gemeinsame Junteressen zwischen Griechenland und der Türkei hergestellt haben, zu bewahren und zu entwickeln, Die beiden Länder haben die neue Lage, in die sie durch die Er- cignisse, durch die Sanction von Europa und durch die Traktate gefeßt worden sind, mit Offenheit angenommen. Die griechische Regierung hat nie an der Redlichkeit der Negierung Sr. Majestät des Sultans ge- zweifelt; sie betheuert wiederholt die ihrige. Die Achtung, die Vortheile einer vollständigen Harmonie zwischen den beiden Staaten hat mir, mein Herr, schon zu wiederholtenmalen (meine ganze Korrespondenz mit der Gesandt- haft des Königs in Konstantinopel fönnte dies nöthigenfalls beweisen) die Be- sorgnisse eingegeben, die ih Jhnen geäußert habe. Zch habe oft die geringe Mitwirkung bedauert, der ih bei dem ottomanischen Gesandten am helleni- schen Hofe zur Vollendung eines in Athen aufrihtig unternommenen, in Konstantinopel aufrichtig gewünschten, aber zuweilen von beiden Seiten delifaten Werkes zu begegnen glaubte. Jch habe Jhnen oft ge- sagt, daß ih bei den täglichen Zwischenfällen, welche aus der Nachba! schaft der beiden Staaten und aus ihrer Vergangenheit en!stehen, bcdauerte, daß Herr Mussurus bei diesen Detailfragen nicht mit jenem Geiste der Versöh- nung und des Wohlwollens zu Werke gehe, der do die Grundlage der allgemeinen Verhältnisse beider Regierungen bildete. Troy dem hat sich dennoh die Regierung des Königs stets gewissenhaft beflissen, in seiner Person den Charakter eincs in Griechenland von einer befreundeten Macht Beglaubigten nichi zu mißkennen. Heir Mussurus selbst hat in dem vor, liegenden Falle diesen Charakter gefährdet, indem er die Pflichten der ho, hen Schicklichkeit vergaß, die er ihm auferlegt, und an die ihn Se. Ma jestät, im Einklange mit Jhrer Regierung, zu crinnern, in der peinli- chen Nothwendigkeit sich befunden hat. / : R -

„Jh hoffe, mein Herr, Sie durch die Erklärungen, die ih Jhuen ge- liefert habe, in den Stand geseßt zu haben, diesen Vorfall in scinem wah- ren Lichte darzustellen, Sie werden die Güte haben, unverzüglich eine Ab- {rift meiner Depesche Sr. Excellenz Ali Efendi (dem Minister der aus- wärtigen Angelegenheiten der Pforte) einzuhändigen und bei Jhren Kolle- gen, den Herren Mitgliedern des diplomatischen Corps, den Gebrauch, den Sie für angemessen erachten werden, davon zu machen,

Genehmigen Sie 2c, (me) J. Kolettis,

Allgem

Bekanntmachungen.

[109] Tr igal-Borl&bün'a, Ueber das Vermögen des verstorbenen hiesi: c j sigen Kaus. manns August Leonhard Usinger i| am heutigen Tage der Konkurs-Prozeß eröffnet worden,

Der Termin zur Anmeldung aller Ansprüche an die Konkurs-Masse steht am 2, Juni cr., Vormittags um 9 Uhr, vor dem Herrn Ober-Landesgerichts -A}es- sor Handrigk . im Parteienzimmer des hiesigen Ge- richts an. i i |

Wer sich in diesem Termine nicht meldet, wird mit seinen Ansprüchen an die Masse ausgeschlossen und ihm deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Still- schweigen auferlegt.

Jnowractaw, am 30. Januar 1847. j (L. S.) Königl, Preuß, Land- und Stadtgericht.

gusta Lceonarda konkursowy.

r. b. godzinc 9 lejszego Sadu Mandrigk,

tens

[858] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 28, September 1846,

Das in der Neanderstraße Nr. 10 belegene, Vol. 14. No, 902 des Hypothekenbuchs von der Louijenstadt ver-

stü, gerichtlich am 4, Ma

Zapozew Nad maj4tkiem zmartego tntejszego Kupca Au-

Termin do podania wszystkich pretensyi do masSsy konkursowéy wyznaczony jest na.dziei2goCzerweca

Kin sie w ter ‘nsy4 swoja do m As8Y wytlaczony i wreczne mu w téy erze milczenie przeciwko drugim wierzyclelom nakazaném zostanie.

Inowractaw daia 30go Styczni Król, Þ go Stycznia 1847,

zeichnete, Kammergerichts-Kanzlist

an der Gerichtsstelle subhastirt werden, pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

302

ih hier eine Abschrift beilege, (S. das gestrige Blatt ter Allg. Preuß, Ztg.) Sie werden in dem ganzen Jnhalte derselben, wenn es nöthig

nehmen gegen den König zur Rechtfertigung desselben anführt, so muß ich,

daß sie niht genau sind, (Unterz.) Kolettis,

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Berlin, 6. März. Die Umsäße in den Eisenbahn-Actien waren im Laufe dieser Woche von feiner Bedeutung, nur einzelne Effekten fanden mehr Beachtung "nd stiegen deshalb, während im Allgemeinen die übrigen Course, theils Stationair blieben, theils eiwas gewichen sind. Die Speku- lanten für die Hausse verhaltcn sich passiv, die Contermine hat sih ganz zurückgezogen, und so ist unsere Bö1se jeßt lediglich von auswäztigen Ordres abhängig, welche selten ohne Einwirkung auf die Notirungen auszuführen sind, Besonders gilt dies bei Kaufordres, was den sichersten Beweis lie- fert, in wie festen Händen sih die Actien befinden. Wir sahen dies bei Berlin - Hamburger Actien, welche seither, namentlich in Hamburg, selbst keine Gunst gewinnen fonnten und jegt nun daselbst Gegenstand der eif- rigsten Speculation geworden sind. Ohne daß unsere Faiscurs auf diese Liebhaberci eingehen, wurden jedoh einige Posten, welhe noch zu decken waren, schnell gekauft, dazu t-afen Ordres von Hamburg ein, und der Cours stieg von 1025 bis 105%, ohne daß bedeutcnde Um- säge statifanden. Nächstdem waren Berlin-Anhalter Litt. B, wegen der bevorstehendea General - Ve: sammlung, von welcher man den Beschluß des Beginnens der Jüterbogk-Riesaer Eisenbahn mit Bestimmtheit entgegenschen darf, sehr beliebr, Man bezahlte dafür von 99% bis 101 %, wozu heute Verkäufer blieben. Es is bekannt, daß jeder Bisizer der Lit. B. für die der Anhalter Bahn zum Betrieb vorgeschossenen 500,000 Rthlr, Kapital, Actien Litt, A., und zwar repartirt auf das Anlage- Kapital der Riesaer Babn von 3 Millionen Thalern, % in Actien Litt. A, erhält. Dadurch entstehen um so viel mehr Litt. A, als es Lit, B. weniger werden, und da das Kapital der ganzen Bahn- Anlage später Litt, A. wird, deren Cours gegenwärtig 111 % steht, so tausht man dic'e gegen Litt. B, ein und er- klärt sich dadurch das Steigen der Litt. B, und das Wiichen der Lit, À,, welche in dieser Woche von 112 bis 111% zurückgegangen sind.

Zn Berlin-Stettiner Actien wird fortwährend wenig gethan, doch heute ging Einiges a 110% darin um, und es dürfte auch bald mehr Regsam- keit in diesem Effeft eintreten, da, dem Vernehmen nach, die Abstempelung des früher bereits vermehrten Kapitals von 600,000 Rthlr, auf die Stamm- Acticn bis Monat Juli vor sich gchen wird. Es ist daher nicht gcrathen, diese Actien auf fixe Lieferung zu kaufen, da in diesem Fall der Jnhaber den abgestempelten Antheil pari zurüc{behält und der Käufer dadurch im Nachtheil kommt. Heute waren bereits Vrrkauf-Ordrcs pr, Juli sir an der Börse, welche jedoch unausgesührt b!eiben mußten. Jn Köln-Mindener ist das Geschäft ebenfalls unbedeutend geworden; der Cours blieb die ganze Woche hindurch ohne wesentlihe Schwankungen zwischen 935 a 93% und {loß heute 93% % bezahlt. Nicderschlesish - Märkische werden viel zum Verkauf gebracht und bleiben 89; % Br. Magdeburg-Potsdamer, auf län- gere Zeit begehrt, finden pr. Cassa wenig Liebhaber und fonnten heute nur mühsam a 934% verfaust werden. Rheinische Stamm-Actien von 865 a 88% pr. Cassa bezahlt, Düsseldorfer bleiben a 106 % begehrt, Kosel- Oderberger (Wilhelmsbahn) bis 88% gemacht. Krakau - Oberschlesische shwankten zwischen 82% a 84% und blieben heute 83; % bez. und Geld, Schweidniy - Freiburger bis 100% bezahlt und Geld, Oberschlesische Litt. A. 105%, Litt. B. 96% Brief. Halle - Thüringer 975 % bezahlt. Von den Quittungsbogen waren Magdeburg-Wittenberge beliebt, und wur- den diese bis 877 % bezahlt. Posen-Stargardter weichend, von 862 a 86%

emacht, s In ausländischen Actien war der Umsaß ganz unbedeutend, nur Rot- terdamer stiegen von 93 bis 945 % mit wenig Handel. |

Sämmtliche Prioritäts-Actien bleiben begehrt, insbesondere erfuhren die 5% Niederschles, und 5% Potsdam-Magdeb. eine Steigerung und schließen 1024 % Geld. 45% Hamburger 974 % bezahlt, gingen bis 972 % zurück; auf 45% Sagan - Glogau Prior, wurde man cbenfalls aufmerksam, bot jedoch nicht über 91%, während auf 92% gehalten wird, - '

In unscren preußishen Fonds wenig verändert, Staats-Schuldscheine 935 a À bez., Prämienscheine 95% % bez. Jn preußischen Bank-Anthei- len wurde zwischen 108 und 109 % Mehreres gemacht; heute 1085 Br. 1087 bez. :

Ausländische Fonds waren meistentheils etwas flauer, als in der vorigen Wocbez polnische Pfandbriefe erfuhren einige Schwankungen}, es wurde bis 94% für alte und 945 % für neue Oblig, bez., sie blciven aber heute nicht über 94% zu bedingen, : :

y Ueber die E Anlehen vernimmt man, daß Oesterreich ein solches im Belaufe von 89 Millionen Fl., und zwar die Hälfte iu Proz, Obligationcn zum Course von 104% und die andere Hâlfte in 25 proz, zum Course von 55 bis 56%, abgeschlossen habe, Etwas Bestimmtcs über die Emissions-Bedingungen war, nach den lezten wiener Briesen, nicht bekannt, Das englische Anlehen ven 8 Millionen Pfd. Sterl. ist von den Bankhäu“ern von Rothschild und Baring bei gleiben Geboten von 89; % für 3proz. Obligationen übernommen, Auch Württemberg hat mit dem Bankbause von Rothschild iîn Frankfurt a, M. cin 47 proz. Anlehen ab- geschlossen; deren näheren Bedingungen sind nicht bekannt, doch fann man sich zum Course von 99 % dabei betheiligen. .

In Wecseln waren die Umsäße in dieser Woche nicht bedeutend, Hamburger Deviscn fonnten, nahdem Mehreres leicht verkauft wurde, spä- ter und besonders heute keine Nehmer finden. Heute blicb k, S, 1513 % und 2 Mt. 1505 7% Br. London, von 6 Nihlr. 207 Sgr. bis 6 Rthlr. 20% Sgr. gesticgen, blieb heute 6 Rthlr, 205 Sgr. Br. u. G. Amsterdam in beiden Sichten à 1417 und 1407 % gesucht; Wien à 1017 % zu las- sen. Paris und St, Petersburg, erstercs à 79; % und leßteres à 109% % begehrt.

Ldäyktalny.

Usinger otworzono dzis process

przedpotudniem w izbie stron tu- przed Assessorem sadu gtownego

minie tym niezgtosì, zostanic z pre-

& Meyersberg zu leisten.

von 1000 Thlr. » 2000 » » 3000 » » 4000 » » 5000 » È Paderborn, den 4. März 1847.

ruski Sad Ziemsko - Mieyski. 90

t Sthiedlers - abgeschägt zu 9459 Thlr, 10 See A i 1847, Vormittags 141 Uhr, M) 44 T -

axe und Hy Gesellschaft.

Mantell, Pidckel.

wäre, die Bestätigung der von mir erzählten Thatsachen finden; was ge- wisse Einzelnheiten anlangt, welhe Herr Mussurus in Bezug auf sein Be- |

obwohl es mir schwer fällt, die Wahrheit derselben zu bestreiten, versichern, |

Nachschrift. Jn dem Augenblicke, wo ih diese Depesche beendigte, | habe ih von dem türfishen Herrn Gesandten eine Note erhalten, von der |

| | | / j | j

» » » »

Die Zahlung beträgt auf den Quittungsbogen von 1000 Thlr, 25 Thlr,

Direction ; der Köln - Minden - Thüringer Verbindungs-Eisenbahn-

F. Risse, Paderstein,

Diskonto 4 % mehr Brief als Geld. Jm Allgemeinen racht sich das Geld an der Actien-Börse knapper als seither,

+4 Frankfurt a. M., 4. März, Es bestätigt sich, daß das Haus A. M, von Rothschild und Söhne das 43proz. württembergische Anlehen von 12 Millionen Fl. zu 972 pCt. abgeschlossen hat, Durch die jeyt für französisbe Rechnung in hiesiger Gegend stattfindenden Frucht- Ankäufe halten sich die Preise stark im Steigen, ;

Answärtige Börsen.

Niederl. wirkl. Sch. 58 c 5% Span. 18. Preuss, Pr. Sch.

Amsterdam, 3. März. 3% do. 37%. Pass- —. Ansg. —. Zinsl. 55. Poln. —. 4% Russ. Hope S887. Antwerpen, 2. März. Zinsl. Frankfurt a. M., 5. März. 5% Met. 1085. 108. Bank-Actien p. ult, 1892. 1890 Bayr. Bank-Actien 668 G. Hope S875 G. Stiegl. 87 G. Int. 58 Br. Poln. 300 F1I. 1005 G. do. 500 Fl. 804. {. Hamburg, S. März. Bank-Actien 1570 Br. Paris, 3. März. 5% Rente fin cour. 118. 75. 3% do. fin cour. 3% Span. 36%. Pass, Wie n, 4. März. 5% Met. I108Z., 41% do. 99%. 3% do. T2, Bank- Actien 1580.79, Anl. de 1834 154. de 1839 120. Nordb. 1735. Gloggn. 1207, Mail. 1085. Livorn. 94, Pest. 982. Bndw. 83,

Neue Anl. 187.

Engl. Russ. 105%. S 78, 50.

Neapl. —.

BeéetkanntmaEuUns

Es wird hierdurch darauf aufmerksam gemabt, daß die Vorlesungen avf hiesiger Universität im bevorstehenden Sommerhalbjahre 1847, der be- stehenden Ferien-Ordnung und der Angabe im Lections Verzeichnisse gemäß, bestimmt am s Montage, den 12, Apríl d. J, beginnen werden,

Halle, den 1. März 1847, A E, Der Prorektor der Königlichen vereinten Friedrihs-Universität, (a13,) Elselen,

Meteorologische Beobachtungen.

| Nachmittags | @ Ukr. |

Nach einmaliger

Abends | 10 Ubr.

I |

6. März.

Morgens

G Ubr.

Beobachtung,

Luftdruck. - « « « 338,s2'" Par. 337,80" Par, 336 73“ Par, Quellwärme T2 R, + Ld R -+ 2 s" B. -+- 1,0° R. |Flusswärme 05°R. , ® D | 0,3° R.| + 0,3° R.| 0,6° R. [Bodenwärme —0,6° R. 5 pCt, 81 pCt 87 pt. |Ausdünstung 0,004''Rb. trüb, trüh regnig. Niederschlag 0,010 “Bb. N W. NW., NW. Würmewechse! -+ 2,9 —— NW., S 00° =— (} g" C 84 pCt. NW.

Luftwärme - -.. Thaupunkt... Dunstsüttigung. Wetter

Wind Wolkenzug -

Tagesmittel: 337,78" Par... + 1,6° R...

Königliche Schauspiele.

Montag, 8. März. Jm Schauspielhause. 38e Abonnements Vorstellung. (Neu einstudirt): König e Trauerspiel in 5 Abthl, 1 Shakespeare, überseßt von Schlegel. M : _ 2E 9. März. Jm Opernhause. _30ste Abonnements- Vorstellung : Alessandro Stradella, romantische Oper in 3 Abth. von W, Friedrih. Musik von Fr. v. Flotow. (Herr Tichatschek: Alessandro

Stradella. alb 7 Uhr. S werden Billets zu folgenden Opernhaus-

Prei erfauft : ; ; L A in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr, 10 Sgr. z in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur

Tribü ; -, 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des e T s den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im A 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.z in den Fremden-Logen 2 Rthlr, S : Y e Sn Lo reservirten Billets werden ersucht, solche bis Montag, den S8ten d. M., Mittags 2 Uhr, im Billet-Verkaufs=- Büreau abholen zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft wer- den müssen. Auch die Freibillets können nur bis zu dieser Zeit guf= »ewahrt werden,

s A Schauspielhause, 39ste französishe Abonnements-Vorstellung. Un ‘Tuteur de vingt ans, vaudeville nouveau en 2 actes, Par MM. Mélesville et Paul Vermond; Le mari de la veuve, co- médie en 1 acte, par À. Dumas.

————LRINTET t E25

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruecft in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

———————————_——— S P S R L L L L L E L E ————————— ——-—

einer Auzeiger.

Unter Bezugnahme auf

unsere Bekanntmachung

vom 29, November v. J.

fordern wir die Herren

Actionaire unscrer Eisen-

bahn-Gesellschast auf, die

9 ziveite Natenzahlung von

25 % auf die Quittungs-

bogen unserer Eisenbahn-

Gesellschaft in den Ta-

gen vom 10, bis 15, Mänz d. Js. ta Berlin beim Herrn Geheimen Kommerzien-Na:h W. Beer und in Paderborn bei den Banquiers Herren A. Paderstein

[16] : A ä auf eines Ritterguts in Sachsen.

S A A beulatlóndgaëlitie zu Budissin zur Lehn gehende, 1 Stunde von Stolpen, 25 S gon Pirna, 4 Stunden von Dre e esischen pet

\ der Sa s en G v sbbath ertfernt ee: mit P NA ver asi f 86,250 Thlr. 6 Ngr. taxirte * al- - O Bilgdave f, V 530 Aer 50 C]IRuthen Areal incl, 133 Aer 292 (]Nuthen Waldung, belastet über- haupt mit 5893,14 Steuercinheiten, volle Gerichtsbar- feit, Schäferei, Brauerei, Brennerei, Geldzinsen, Nie- derjagd und Fischerci hauptsächlich gehören, soll, der Erbtheilung halber, an den Meistbietenden, mit Vorbe- halt der Auswahl! unter den Lizitanten, notariell ver- kauft werden. Kauflustige werden ersucht, bei dem un- terzeihncten hierzu requirirten Notar, welcher die An- 2 Sgr. schläge und Kaufsbedingungen vorlegen und das weiter 4 Nöthige verhandeln wird, sich zu melden, hiernächst in dem angeseßten Bietungs-Termine, den e Desi vea 40/1613 Uhr, in. ‘der Vormittags in der Zeit von 10 bis 12 Uhr, Expedition des Unterzeichneten (Neustadt-Dreêden, Ka- sernenstraße Nr. 16) zu erscheinen , ihre Gebote zu er- öffnen und der weiter nöthigen Versügungen gewärtig zu e ss resden, am 6, „Zanuar . i Adv, Gotthold Hoffmann,

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Das Abonnement beträgi: 2 ülhlr. für £ Iahr. 4 Rthlr. - 2 Jahr. S Kthlr. + 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Insertktions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. äÄnzeigers 2 Sgr.

Inhalt;

Anttlicher Xheil,

Iuland, Schreiben aus Düsseldorf. Oberbürgermeisterei Düsseldorf; Adreß-Comioir für die arbeitenden Klassen.)

Deutsche Bundesstaaten. Königreih Bayern. Der neue Kriegs-Minister, Die Excesse in München. Eisenbahnhof, K ÿ- nigreich Sachsen,“ Landtag. Königreih Hannover. Land- tag. Königreich Württemberg. Anleihe. Großherzog- thirm Baden,“ Der Theateibrand, Großherzogthum Hessen und bei Rhein, *Boltözähl, Großherzogthum Sach sen- Weimar, Landtag. Herzogthum Nassau. Einberufung der Landstände, Fürstenthum Waldeck, Der Nothstand,

Frankreich. Paris. Dée bevorstehende Kunst - Ausstellung. Algie- risbe Nachrich;en. Die Eisenbahn-Projekte Sardiniens, Vermisch- tes. Schreiben aus Paris, (Das Salzmonopol,)

Großbritanien und Jrland. London. Hofnachriht, Parla- ments - Verhandlungen: Expropriations - Gesey für die schottische freie Kirche, Kanzlerwürde d-r Universität Cambridge, Die Times über die angebliche Beseßung der Balearischen Jnseln. Vermischtes. E aus London. (Die Unterhaltung der Schullehrer aus Staats- mitteln.

Niederlande, Aus dem Haag. Getraide-Geseß,

Belgien. Brüssel. Das neue Münzgeseg. Unuhen in Eisenbahn - Kommissions - Gutachten.

Spauien. Schreiben aus Madrid, (Der Heraldo gegen das eng- liscbe Kabinct; die Truppen-Ausbebung und die Auleil,e.) :

Dstindien und China. Dres, Neue Pos Räumung des Pendschab. Friedliche Beziehungen, Nuhestörungen in Beludschi- stan. Ankunft des neuen Gouverneurs in Bombay, Kanalbau. Projektirte Eisenbahn. Ceylon. Nuhe in China.

Eisenbahneu. Karlshafen, Der Tunnel dex Karls-Bahn,

Handels: und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börse,

(Etat der Gemeinde-Kasse der

Brügge.

Drittes Konzert von A. Dreyschock. Archäologische Gesellschaft. Nom, Caníina's Werk über die ristlihen Basilifken,

Dell ade

Amtlicher Theil.

Angekommen: Der General - Major und Commandeur der 9Iten Kavallerie-Brigade, von Stülpnagel, von Frankfurt a. d. O.

Abgereist: Der außerordentlihe Gesandte und bevollmäch- tigte Minister bei den Großherzoglich mecklenburgishen Höfen und bei den freien Hansestädten, von Hänlein, nah Neu=-Streligz.

Uichtamtlicher Theil.

Inland:

Aar meine

Berlin, Dienstag den ten

3) unbestimmte Einkünfte von Pairimonial - Vermögen und Gerechtsamen 23,164 Rthlr. (daruntec die Jutraden des Nheines an Werst -, Krahnen- und Lagerhaus - Gebühren u. \. w, mt 18,969 Rihlr.) ; 4) Zinscn von Aktiv-Kapitalien 18 Rihlr, 16 Sgr.; 5) Kommunal-Steuern £6 900 Nthlr. (darunter ein Zuschlag zur Mahl- und -Sthlactsteuer von 50 % mit 22,900 Rthlr. ; 6) Militair- und Civil - Lorspannskfosten, Militair-Ve: psle- gung8sgelder und sonstige Einnahmen 7844 Rihlr, 24 Sgr. 8 Pf

Die Ausgabe besteht aus folgenden Posten: 1) Verwaltungs - Kosten 9245 Rihlr. (inkl, der Kosten der Verwaltung der Nhein -Jntraden mit 2666 Rthlr.; 2) Polizei-Kosten (exil. des Gehalts des Polizei-Jnspeltors, der vom Staate besoldet wird) 13,670 Rihlr.z 3) Steuern und Abgaben 850 Rthlr.; 4) zur Zinsenzahlung und Schulden - Tilgung 12,624 Nthlr. 2 Sgr. 8 Pf.z 5) Bau - und Unterhaltungs - Kosten 19,000 Rthlr.; 6) Su! - Ausgaben 14,720 Rihlr. (darunter die Realschule mit 7184 Rthlr, Dieselbe nimmt an Schulgeld 4084 Rthlr, und an Inscriptions-Gebühren 182 Nthlr, ein, eaihält ach noch einen jährlichen Zuschuß aus dem bergishen Schulfonds von 600 Riblr. z 7) Kirchen-Ausgaben 14236 Rthlr, ; 8) unvorhergesehene Ausgaben 13,514 Nthlr, 12 Sgr. 6 Pf. (darunter tie Kosten des rheinischen Provinzial-Landtages mit 350 Rthlr.); 9) Zuschuß zur Armenpflege an die Haupt - Armenkasse 42,560 Rthlr. 14 Sgr, 10 Pf. Die seit einem paar Jahren anhaltende Theuerung ter Lebensmittel hat außergewöhnliche Verwendungen zur Unterstüßung der Armen nothwendig ge- macht, und leider hat auch die Zahl der Unterstüßungs-Bedürftigen gegen früher in Folge jener Theurung und der Stockung der Geschäfte zugenommen. Die Ar- men-Berwaltung wird für 1846 mit einem Defizit von über 8000 Rthlr. abschlic- sen, Zur Deckung desselben und um den gesteigerten ferneren Anforderungen au sie zu genügen, hat der Zuschuß aus der Gemeinde - Kasse gegen den von 1846 um 16,360 Nthlr. 14 Sgr. 10 Pf. erhöht werden müssen, Eine Ver- gleichung der Armen - Bedürfnisse seit deu leßten 13 Jahren ergiebt eine Vermehrung von 8200 Rthlr., denn der Etat der Armen - Verwaltung von 1824 weist eia Eiforderniß nah von 28,500 Rthlr., jener für 1846 von 36,700 Rthlr., also für 1846 8200 Rihlr. mehr. Jn nicht ganz gleicher Progression bat ver Zuschuß aus der Gemeindekasse si erhöht, denn in 1834 sind 18,511 Nthlr. 2 Sgr. 9 Pf., 1846 sind 26,107 Rthlr. 22 Sgr. 7 Pf., also 1846 mehr 7596 Rihlr. 19 Sgr, 10 Pf. in dem Gemeind-- Etat eingenommen, Es haben sich nämlich die dem Armenfonds zusfließen- den Einnahmen aus öffentlichen Lustbaikeiten, aus Zuchtpolizei - Stirafgel- dern um 1000 Nthlr, erhöht, und es is die Handesteuer mit 1400 Rthtr. hinzugekommen z dagegen haben si die freiwilligen Beiträge und Geschenke um 850 Rthlr. vermindert, und die Verhältnisse ließen es nicht zu, den ge- wöhnlichen Zuschuß von 1000 Rtblr. aufzunehmen,

Das Adreß - Comtoir für die arbeitenden Klassen i nun scit dem 10. Februar ins Leben getreten und hat versuchsweise seine Wirksamkeit damit begonnen, daß es unentgelilich an allen Wochentagen zu bestimmten Stun- den sowohl Arbeitsuchende als Arbeitgebende,. vie sich anmeldeten, aufzeich- nete und adressirte, Wenn es gleich eine schwierige Aufgabe war, ohne alle höhere Unterstüßung ein, wenn auch zeitgemäßes und gemeinnügiges Unternehmen unter den ungünstigsten Verhältnissen und bei dem fast vollends untergegangenen Vertrauen zu den Arbeitsuchenden zu begründen, so hat sih doch der Stifter desselben, Herr Dr. med. Joseph Buchler, nicht abhalten lassen, frisch und woblgemuth Hand ans Werk zu legen, und seine Bemühungen, die sih vielfacher thätiger Unterstüßung Wohbldenkender zu erfreuen hatten, sind nicht ohne lohnenden Erfolg geblieben. Es haben si in dem Zeitraum vom 410. bis 28, Februar 591 Arbeitsuchende, 269 mänu- liche und 322 weiblihe, angemeldet, von denen 389 Arbeitsuchende 82 männ- liche: und 307 weiblihe, an 58 Arbeitgebende gewiesen wurden und noch

% Düsseldorf, 2. März. Der Gemeinde - Rath hat den Etat der Gemeinde - Kasse der Ober - Bürgermeisterei Düsseldorf für das Jahr 1847 zur Einsicht eines Jeden auf dem Rathhause ofenlegen lassen, Danach beträgt die für die Gemeinde-Bedürfnisse des laufenden Jahres aufzubrin- gende Summe 127,620 Rthlr, Dieselbe soll durch folgende Einnahmen gedeck werden: 1) Grund-Renten 27 Rihlr. 19 Sgr. 4 Pf.z 2) bestimmte

meistens beschäftigt sind. Durch die bereitwillige Unterstüßung mehrerer Damen ist es dem Comtoir möglich gewesen, für die weiblichen Arbeitsuchenden glei Unter- fommen zu finden. Die genannten Damen haben es auch übernommen, die überwiesenen weiblichen Arbeiten zu überwachen und für pünktliche und gute Ablieferung Sorge zu tragen, so wie überhaupt von jedem angewiesenen Arbeitsuchenden ein Zeugniß über die gefertigte Arbeit verlangt wird, ehe er eine neue Adresse crhâlt,

4 Einkünste von Patcimonial - Vermögen und Gerectsamen 9665 Rthlr. z j

Alle Þo

- Anstalten , f und Auslaudes A Dk f auf dieses Slatt an, für Serlin : j die Expedition der Alg. Preuß j Zeitung: i Ä Friedrichs straße ir. 72.

M ä rz

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Der neuernannte Kriegs - Minister, General- Major von Hohenhausen, war aus Ansbach in Begleitung seines Adjutanten bereits am 3, März in München eingetroffen.

Die Münchener polit. Ztg. vom 3. März enthält Folgen- des über die bereits erwähnten Unruhen ín München: „Wir gebe- versprochenermaßen hiermit die Darstellung der Ruhestörungen in unn serer Stadt, so weit sie uns bekannt geworden. Durch einen An- s{hlag an der Universität, durch welchen der quieszirte Professor Dr, von Lassaulx von den Studirenden Abschied nahm, wurde am Mor-= gen des 1. März eine Bewegung unter einem Theile der Studiren- den zu Gunsten des Quieszirten hervorgerufen, die sich mit einem ihm gebrachten „Vivat“ Luft mahte. Die Nachricht davon war {nell von Mund zu Mund gegangen, und am Nachmittage desselben Tages, nah 4 Uhr, hatte sih eine Menge Studirender, der sich Haufen anderer Leute anschlossen, in der Theresienstraße eingefunden und dur lautes Schimpfen und Toben die Ruhe der Straße gestört. Bald rückten jedoch 20 Mann Gendarmen zu Fuß, 410 zu Pferde und eine Ab- theilung Jnfanterie an. Die Unruhestifter wurden zurückgedrängt, und als gegen 6 Uhr noch 60 Mann Kürassiere angerückt waren, gelang es, die Straße ganz gegen die Tumultanten abzusperreu. Um 7 Uhr zogen die abgesperrten Haufen uuter gellendem Schreien und Pfeifen, wobei sich Knaben am meisten bemerkbar machten, -die Ludwigéstraße entlang, an der Residenz vorüber nach dem Markt hin, nah dem Thal hinab und in verschiedenen Richtungen dur mehrere Straßen, Bei dieser Gelegenheit wurden Fenster und eine große Menge Straßen= Laternen vom Pöbel zershmettert. Nachdem einige Arretirunzen vor- gefallen, war gegen 11 Uhr des Nachts die Ruhe vollkommen wieder hergestellt. Am Nachmittage und Abende des 2. März war es zwar auf den Straßen auch wieder sehr lebhaft, es erhob sih auch bier und da unanständiges Geschrei und Pfeifen, allein bei der Wachsam=- keit des Militairs kam es zu feinen weiteren Eigenthums = Beschädi- gungen; namentlich verhielten sich die Studirenden der Universität ruhig, und es wurden Nachts nur wenige Arretirungen vorgenommen.“

Wie man hört, wird der neue Éisenbahnhof bei München un- ter Leitung des Direktor von Gärtner im byzantinishen Style erbaut werden.

Königreich Sachsen. (D. A. Z) Die erste Kammer hat in ihrer Sißung am 6. März die Berathung über den Bericht der außerordentlihen Deputation, die Nahrungsverhältnisse betreffend,

zu Ende gebraht. Der Deputationsbericht erklärte sih mit den An- trägen der zweiten Kammer in Bezug auf die für den Straßenbau zu bewilligenden Summen, ferner in Bezug auf die Einschärfung der münzpolizeilihen Vorschristen einverstanden und schlug der Kammer vor, den desfallsigen Anträgen beizutreten, dagegen aber dem Be- shlusse der zweiten Kammer wegen Freigebung des Reises vom Vereinszoll im laufenden Jahre den Beitritt zu versa- gen. Jm zweiten Theile des Berichts wendet sich die De- putation zu dem, was für die Zukunft geschehen soll, um einem ähnlichen Nothstande vorzubeugen. Im Wesentlichen hatte die Deputation zu dem, was im Berichte der jenseitigen Kammer als beahtenswerth empfohlen war, nur noch einige Punkte hinzuzufügen, nämli auf die nothwendige Beförderung der Land-

wirthshaft und auf den Mangel der geistigen und sittlihen Fortbil- dung der jungen Leute, besouders in den unteren Klassen, hinzuwei=

Drittes Konzert, gegeben von Alexander Dreyschock im Saale der Sing - Akademie. (Den 4. März.)

Auch Drevy scho ck's drittes Konzert hatte die Näume der Sing- Akademie vollständigst gefüllt, ein Faktum, das mit beredterer Zunge für seine Leistungen spricht, als es die wortreihste Kritik vermöchte. Unser Ur- theil, wie wir es nach seinem zweiten Konzerte festzustellen suchten, zu mo- difizircn, finden wir keinen Anlaß, der ausgezeicbnete Künstler, ein eben so glänzender und geistvoller Spieler als ehrenwerther Kom- ponist, bethätigte sih in diesen Eigenscbasten auch diesmal mit außeror- dentlichem Erfolge durh den Vortrag theils hon in den vorangegangenen Konzerten gespielter, theils neuer Compositionen, Unter den iegteren wa- ren es namentlich zwei ausgefuhrte Werke mit Orchester: der erste Say aus einem Konzerte und ein Nondo, die durch Jnhalt und Vortrag aufs neue Zeugniß für die gediegene Künstlerschaft des Konzertgebers ablegten und als die bemerfenswerthesten Gaben des Abends vorzugsweise bespro- cen zu werden verdienen, Was vorerst den Konzertsaßz betrifft, so is er ein schwungvolles Musikstück, voll edler und feuriger Gedanken, die, geschickt fombinirt, cin anziehendes Ganzes formiren. Die Orchester-Begleitung gestaltet sich ebenfalls interessant und greift selbstständig und wirkungsreich ein, Nur in einzelnen Partieen sien sie zu dominiren und die Piano- stimme zu verdunfkeln, obgleih wir na cinmaligem Hören nicht mit Be- stimmtheit ermessen lönnen, ob die Schuld lediglich den Komponisten trifft und nicht vielleicht cine noch disfretere Ausführung seitens des Orchesters den Uebelstand zu beseitigen verinocht hätte, Noch Wirksameres bot die andere der beiden gedachten Compositionen, ein sowoh! in der Form abge- rundetes, als dem Jnhalte uach sehr gefälliges Nondo, das, besonders in dem zweiten Hauptgedanken viel melodischen Reiz entwickelnd, überhaupt durch seine ganze Fassung Anerkennung beanspruht. Gehoben durch den feurigen, begeisterten Vortrag Dreyschock's, konnte es n:cht fehlen, daß beide Pieccn allzemein ansprachen und den lautesten Beifall hervorriefen. Außerdem spielte der Konzertgeber mehrere kleinere Salonstücke, die seine glanzvolle Technik nach allen Nichtungen ans Licht zu fördern, fast noch mehr als jene, gestatteten, So waren z. B. ein Jmpromptu (Souvenir de Berlin) und eine Romanze, Tremolo betitelt, geeignet, die seltene A'us- bildung, Elastizität und Ausdauer seines Handgelenkes în vollem Umfange zu bewähren, während ein anderes brillantes Stü, L’inquiétude, die sichere Bewältigung der shwierigsten Oktaven- und Terzen-Passagen, Sprünge u. \. w, bewundern lß. Daß übrigens die Technik bei Dreyschock bei weitem nicht Alles, nicht das Hervorragendste i| und ihm nicht isolirt dazu dient, durch Arlekinaden und Finger-Verrenkungen zu blenden, haben wir schon in früheren Berichten gebührend hervorgehoben. Sie verbindet sih bei ihm in der richtigen Stellung mit den übrigen fünstlerishen Mitteln, so daß durchaus nichts in ihm is, was in ihr und durch síe allein lebt, Ge- danke, Gefühl, die Wahrheit der Kunst blicken überall durch, seine Leistun- gen treten aus dem innersten Leben heraus in die Wirklichkeit, jeder Ton

A ————————-— —— ————— ——— - E N T daher zu verwundern, wenn die Hörer dur Productionen, die den Stem-

pel der Begeisterung an der Stirn tragen, ebenfalls zur Begeisterung ge- stimmt werden? Die Zeichen der leßteren waren auch diesmal bemerfbar, nicht nur nah dem Voitrage sämmilicher auf dem Prograzm verzeicbnet!er Nummern, sondern in wo möglih noch höherem Grade uach mehreren, in Folge der ehrenvollen Aufnahme von Drey scho ck freiwillig zum Besten gegebenen Musitstücken, unter denen die zuleßt mit der linken Hand allein gespielten Variationen über „God »ave the Queen“ wieder Alles zu wahrem Enthusiasmus hinriß.

Zwei Ouvertüren, die von Mendelssohn zur Melusina und eine trefflich gearbeitete Konzert-Ouvertüre von der Composition des Konzertge- bers, wurden von der Königl, Kapelle unter Leitung des Konzertmeister Nies gelungen ausgcführt. Herr Morani und Dle. B ühring tiugen Gesangsstücke mit Beifall vor; mögen sie sih indessen durch diesen nicht zu einer Uebershäyzung ihrer Leistungen, die besonders in Betreff des Erc- steren viel zu wünschen liefen, versucht fühlen. 2

Nachsch:ift. Nachträglich möge erwähnt sein, daß (wie man uns meldet) Dreyschock nah dem Konzerte durch eine Abeudmusik überra\cht wurde, die zu veranstalten sih mehrere hiesige, von Verehrung für den treff- lihen Künstler durhdrungene Musiker, veranlaßt sahen. Seine berühmte „„Campanella““ kam bei dieser Gelegenheit, für Kavallerie-Musik arrangirt, zur Ausführang, 2

Archáäologische Gesellschaft.

Jn der Versammlung der archäologischen Gesellschaft vom 4, März ward die berühmte, jezgt in München befindliche Vase von Canosa, den Kiadermord Medea's vorstellend, welche so eben in der Arch à ologi- schen Zeitung (Neue Folge Nr. 3) in einem leicht zugänglichen Abdruck erscheint, zum Gegenstand von Erläuterungen, welche Herr Gerhard mit durchgängiger Benußung eines von Prof. Jahn eingesandten Aussaßzes über das gedachte Gefäßbiid der Gesellschast vortrug, Nächstdem ward auf die neuesten archäologischen Enidcckangen hingewiesen , unter denen die fortgeschte Ausbeutung der Umgegend Ninive's (durch den Engländer Layard bei Nimrod), aber auh mancher aus Rom fundgewordene Fund zu bemerken war, Namentlich is es Herrn Campaua wiederum gelungen, ein wichtiges Columbarium aufzufinden, welches etwa 400 Inschriften, zum Theil aus Cásar'’s und des Pompeius Zeit, enthalten soll, und neue, zumal für die Ortsfunde Roms erheblihe Funde werden durch Herrn Vescovali's Ankauf der Villa Nussiner an der dem Kapitol zugewendeten Seite des Palatins, in der Nähe des Vesta-Tempels, in Aussicht gestellt, Auch von einer neu gefundenen Spiegelzeichnung, deren Gegenstand durch ctrusfkische Inschrift als Shmückung der Venus sich kurdgiebt, ward von Seiten des archäologischen Justituts Nachricht eingelaufen , ferner aus Neapel (Bull. Nap. Nr, 74) von einer apulischen Schale, deren zierlihes Bild die Lie- besgöltin mit einem seltenen Personal von Gefährtinnen darstellt, Aphro- dite, Klymene, Harmonia, Euklea, Eunomia, Pannychis sind in deutlicher gricchisher Schrift genannt.

quillt aus der Tiefe der Seele durchgeistigt an das Tageslicht, Js es

Von Herrn Zahn wurden mehrere farbige Abbildungen antiker Wand-

gemälde voigelegt, Hiervon wird eine Darstellung verschiedener Gebäude

mit deutlicher Angabe von Stirnziegeln und Dachbekleidung in der nächsten Lieferung von Herrn Zahn's Ornamentenwerk erscheinen. Noch auzichender war ein bis jt unedirtes Gemälde, welches etwa eine Versammlung von T1oern, in ihrer Mitte den Priamos sizend, den Knaben Aslyanak vor ihm, und im Aagesiht der Versammlung die weissagende Kassandra vorstellen fönnte,

Herr Panoffka legte die Zeichnung einer schönen nolarishen Amphora des britishen Museums, auf einen musischen Wettkampf bezügli, vor, welcher eine leserlihe, aber {wer zu deutende Zeile griechischer Shhrift nebeu einem Auloden ein besonderes Jnteresse verleiht. Sodann sprach derselbe über die Münzen von Damastium und über mchrere noch unrichtig ertlärte herfulanishe unt pompejanische Wandgemäloe, deren Erwähnung bei Behandlung der Lichtgottheiten bisher außer Acht gelassen ward. Zum Schluß legte Herr W. Koner eine reiche, aus Jueditis des hiesigen Königl. Museums vervollständigte Zusammenstellung von Zeichnungen (ly- cischer Münzen vor und gab zuglei Proben einer von ihm nächstens be- kannt zu macenden geschihilihen und antiquarischen Erlä-terung dieser immer ansehnlicher weidenden numismatishen Reihe,

VLOM, 18, Febr . (A. 2) Die zweite Auflage von Canina's gro-

: ßem We:k uber die christlichen Basilifen ist bereits vor mehreren Wochen

erschienen, und man muß in der That darüber staunen, wie es diesem rast- los thätizen Gelehrten möglich gewescn is, in der kurzen Frist, die seit dem CErschein: n der ersten Auflage verflossen ist, cine so bedeutende Anzahl von mühsam ausgeführten Kupfern he:zustellen, Es enthält derselben niht we- niger als 145 und 192 Foliosciten Text. Bedenkt man nun, daß er neben- bei eine ne umgearbeitete Au3gabe seines Forums hat drucken lassen und gegenwärtig mit der Herausgabe sämmtlicher etrusfkischer Alterthümer, welche in den päpstlichen Staaten gelegen oder innerhalb der Gränzen derselben entdeckt worden sind, beschäftigt, ja damit fast am Ziele is, so P OUE gestehen müssen, daß dieser Gelehrte auf cine wahrhaft uned f eise bemüht ist, die täglich wachsenden Materialien rasch e e uE übergeben. Denn während Andere vor lauter Anga, nid Lten is dieser Vollfommenste zu geben, über ihren Sammlungen jahrelang , :

tit s ; Einsicht fommt, sofort durch die Mann einzig bemüht, Alles, was ihm zur E , 5 / ‘elfáltigqungsmütel zum Gemeingut Aller zu ihm zu Gebote stehenden Vervielfältigungsn j K

ck N erweist sich eine solche Verfahrungs-

machen. Von ganz besonderem 9 KEen welches eine Masse von künstlerl- weise gerade bei dem vorliegenden p 74M Sammeln oft ín ‘langen Jah- hen Details enthält, die man bei eifrigem S g

í indi d handlich zusammenzubringen vermag. Fügt Gia nd o a ie Las le dm Be nur mit der Erörterung und Auf- reihung von reinen Thatsachen beschäftigten Text eine Menge von Erfah- rungen und Winken niedergelegt is, die nur der praktische Baukünstler, und unter diesen wiederum nur der, welcher in der Mitte der großartigen Bau- ten Roms jene seit Jahrhunderten gangbare Traditionen und Bauregeln hat sich zu eigen machen können, mit Leichtigkeit und Sicherheit mitzutheilen im Stande ist, so müssen wir die Erscheinung dieses Werkes in unserer

Zeit gerade -ganz besonders willkommen heißen.