1847 / 75 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

cio Lag A

F term E O0 E

Answärtige

Amsterdam, 10. März.

do. —. Pass. —. Ânsg. —. 4% Russ. Hope —.

Antwerpen, 9. März. Zinsl. —.

Frankfurt a. M., 11. März.

Poln. 300 F1. 97 Br. do. 500 Fl. S0. 793.

Hamburg, 12. März. Bank-Actien 1570 Br. Bogl. Russ. 1053. 5 gis,) Cons. 3% 895. 7. A E Passivo 5. 4X. Ausg. Sch. 17. 16. 22% Holl. 7. 47%. 2 Uead À ( 2 Peru 40. 38.

London, S. März. Port, B04. 324. ena, 88. 86. Max. 224. 21.

Actien 1584. Anl. de 1834 1534. de 1839 1195.

Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 574. Zins]. 5. Poln. 1415. Preuss. Pr. Sch, —.

Neue at, Ley i i 5% Met. 10S. Tí: Bank-Actien p, ult. F E 1891. 89 Bayr. Bank-Actien 667 G. Hope S7L Br. Stiegl. 875 Br. Int. 57k. 7. von Castelli,

334

Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits gekauften,

5% Span. 18,

Viardot-Garcia : Valentine. Anfang 6 Uhr.

Nene Anl. 22k. 4% do. 92. 91%.

A

haus-Preisen verkaust :

1 Rtblr. 15 Sgr.

Mail. 1085. Livorno. 934. Pest. 98s L 356, | 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Meteorologische Beobachtungen. Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. 1847. | Morgens | Nachmittags Abends Nach einmaliger theater 10 Er: Ein Billet N de 13. März. 6 Uhr. 2 Ubr. 10 Ubr. | Beobachtung. Vie Inha Er Von reservir fn E 1337,31" Par,|337,57'" Par./337,43"" Par. Quellwärme T R. Luftwärme .…….| 0,4° R. | +3,09 R.| + Lo° R. |Flusswärme 0,0° R. den müssen. Thaupunkt . i) 91 S R. A R.) _— 0,6° R, [Bodenwärme —1,4° R. bewahrt werden. Dunstsättizgung-| 91 pCt, | O Ch [87 pCt. [Ausdünstung 0,004'’Rh. : / “e 5 . Wetter... ..- | trüb. | halbheiter. | Schnee, Niederschlag O,707‘‘Rhb. Mena Ae E g Ayr ais wqr rg ua Bor V 1 6066s [ NW. j NW. | N. Wüärmewechsel +3,39 d E arz. U) pe aue. Walt i ias G. | fs Hy nehmigung. Benefiz - Vorstellung für M Tagesmittel : 337 50‘ id + L M. è _— 1,2" Me 0 82 pCt. NW, Herrn St. Léon, so wie leßtes Auftreten

Königliche Schauspiele. Montag, 15. März. “Jm Schauspielhause. Abonnement : einem Nachspiele, von Ch, Birch-Pfeiffer.

Bekanntmachungen.

[1080] Nothwendiger Verkauf,

Das im Berentschen Kreise gelegene Erbpachts-Vor- werk Neuguth Nr. 96. ncbst dem Vorschlosse Schoeneck und der Freischulzerei Neuguth, landschaftlich abgeschäßt auf 26353 Thlr, 18 Sgr. 4 Pf., wobei der Reinertrag auf 1654 Thlr. 19 Sgr, 11 Pf. jährlich angenommen wurde, der zu fünf Prozent mit Einschluß der Jagd- nußung einen Tarwerth von 33,252 Thlr, 4 Sgr. 8

f. und zu vier Prozent einen Taxwerth von 41,625

hlr, 4 Sgr. 2 Pf. gewährt und worauf cin jährlicher Erbpachts - Kanon von 421 Thlr, 20 Sgr. haftet , der zu vier Prozent gerechnet, ein Kapital von 10,541 Thlr. 20 Sgr. darstellt, so daß der Gutswerth zu fünf Pro- zent veranschlagt, hiernah 23,772 Thlr. 24 Sgr. 8 Pf. und zu vier Prozent veranschlagt, 34,048 Thlr. 29 Sgr.

7 Pf. beträgt, soll im Termin den 7. ZU11:1847,

Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle hier-

selbs vor dem Herrn Geheimen Justizrath Franz im Wege der nothwendigen Subhastation meistbietend ver- fauft werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

Marienwerder, den 26, November 1846. Civil-Senat des Königl, Ober-Landesgerichts,

[42] P o0 La a Am 8. März 1846 verstarb hierselbst ohne bekannte Erben und ohne Testament díe unverehelichte Dorothea Seydel mit Hinterlassung eines Vermögens von etwa 2000 Thlr. Die Verstorbene is am 140, September 1770 in Wammelwiß geboren , da ihr Vater damals Gerichtsscholz war. Als nächste Erben haben sich fünf Geschwister Burghardt, nämlich : 1) der Tagearbeiter Gottlieb Burghardt aus Wammen, 2) der Freigärtner Gottfried Burghardt aus Wammen, 3) der Hofegärtner Christian Burghardt aus Creutberg, 4) die Helene Burghardt, verehelichte Todtengräber Peter, aus Breslau, 9) die Rosina Elisabeth Burghardt, verchelihte Kut- scher Geistert in Breslau, gemeldet, und behauptet, mit der Erblasserin im vierten Grade verwandt zu sein, Es werden nunmehr alle die- Jenigen, welche ein Erbrecht an den bezeichneten Nach- laß zu haben vermeinen, insbesondere aber die Präten- denten, welche den Geschwistern Burghardt das Erbrecht bestreiten wollen , hiermit öffentlich vorgeladen, si in- nerhalb neun Monaten, spätestens aber in dem auf den 10, November 1847, Vormittag um 11 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Land- und Stadtgerichts- Direktor Freiherrn von Boemelburg, im hiesigen- Ge- richtslokale anstehenden Termine, bei dem unterzeichne- ten Gerichte zu melden und ihre Legitimation darzu- thun, widrigenfalls die Geschwister Burghardt für die rechtmäßigen Erben angenommen, ihnen als solchen der Nalaß zur freien Disposition verabfolgt, und die nah exlyigler itlusion sich etwa meldenden oder gleich nahe ren alle ihre Handlung und Disposition anzuerken-

nen und zu übernehmen \ch{uldi ) nungslegung noch Ersah de bee ihnen weder Rech-

gnügen, verbunden sein sollen, Strehlen, den 28, Dezember 1846, Königliches Land- und Stadtgericht,

[978] Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 30. Oktober 1846

Das dem Farben - Fabrikanten Carl Louis Theodor Riefenstahl zugehörige, in der Chausseestraße Nr, 6s ba, legene und im stadtgerichtlihen Hypothekenbuche Vol IV b. No. 131. pag. 241 verzeichnete Grundstü nebst C Fs abgeschäßt zu 9051 FT%1r, 27 Sgr, 6 Pf., so

am 18, Juni 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

[226] Bekanntmachung.

An Stelle des abgegangenen Herrn Badgçarztes sol- len für hiesige Heilanstalt 2 Badeärzte angestellt wer- den, Dicjenigen Herren Aerzte, welche sich zu bewerben beabsichtigen, ersuhen wir mit Beilegung ihrer sämmtlichen Zeugnisse uns vor Ablaufe dieses Monats Mittheilung zu machen, Auf spätere An- träge wird nicht Rücksicht genommen z die Bedingungen der Anstellung werden auf Verlangen von uns, wie von D iaeheo verordneten-Borsteher Posthalter Sandmann, mítgetheilt,

Reinerz, den 9. März 1847,

Der Magistrat,

» Mit aufgehobenem Eine Familie, Original-Schauspiel in 5 Abth, und

Die Sylphide.

St, Léon und Dlle, Galster.

Allgemei Berlin-Potsdam-Magdeburger

[173b] Eisenbahn. i Es geben täglich fol- gende Züge:

I. zwischen Berlin und Meagde- burg:

T TI M

d: p E F 4 L L

und 7 Uhr (übernaghtet in Brandenburg);

Magdeburg Bornittags 84, 12, Nachmittags 6% Uhr.

[1 Zwischen Berlin und Potsdam:

von

von Berlin Vormittags 8, 9, 12 (geht bis

Brandenburg), Nachmittags 5, 7, 10 Uhr,

von Potsdam Vormittags 8, 10 (kommt

von Brandenburg), 12, Nachmíitags 4, 7, 40 1dr,

Außerdem geht bis auf Weiteres täglich von Berlin und Potsdam ein Zug Nachmittags 2 Ubr.

Jn dem Berliner Billet-Verkaufs-Lokale werden Fahr- billets über Magdeburg hinaus nach Halberstadt, Braunschweig, Celle 1nd Hannover verkauft, Nach diesen Orten wird auch das Gepäck der Reisenden di- reft expedirt.

Köln - Mindener Eisenbahn. Neunte Einzahlung von zeha [215b] Prozent.

Unter Bezugnahme auf die §§, 10. und 11, des von des Königs Maje- stät unterm 18. Dezem- ber 1843 bestätigten Sta- dabe tuts der Köln-Mindener m er Eisenbahn - Gesellschaft I i werden die Actionaire

L hierdurch aufgefordert, die neunte Einzahlung von zehn Prozent

oder 20 Thlr, pr, Actie 2 4 R 4 M L bis zum 15. Mai d. Jahres nach ihrer Wahl in Berlin bei der Königlihen Haupt- Bank-Kasse,

» öln bei den Bankhäusern

A, & L, Camphausen,

I Oe Détstatt,

S. Oppenheim jr. & Co,, Abr. Schaaffhausen,

J. H. Stein,

»Düsseldorf bci dem Bankhause W. Cleff

zu leisten und die in ihren Händen befindlichen Par- tialquittungen über die früheren Einzahlungen mit ein- zuliefern, indem nur gegen deren Zurückgabe die über 90 Prozent oder 180 Thaler lautenden neuen Partial- quittungen verabfolgt werden fönnen.

Die Annahme der Einzahlung findet VOM

1. bis incl. 15, Mai d. J.- statt (bei der

Königliben Haupt-Banlkasse nur Vormittags von 8 bis 12 Uhr), und werden die bezeithueten Em- pfangsstellen die von ihnen zu ertheilenden Junterims- Quittungen gegen die von uns ausgefertigten Partial- Quittungen in der Zeit vom 15. bis íncl. 22, Juni c. umtauschen.

Bel Einzahlung auf mehrere Partial-Quittungen muß

bezeichneten Schauspielhaus = Billets gültig ; noh zu verkaufenden Billets mit Sonntag bez

Dienstag, 16. März. Jm Opernhause. 34ste Abonncments-Vor- stellung: Die Hugenotten, Oper in 5 Abth. Musik von G. Meyerbeer. Ball

Ein Billet in den Lo

| Wstspiel in 1 Aft, von R. Benedix. let in 2 Abtheil. , von Ph. „Taglioni. Herr St. Léon: Aft 2,

ner A

von Berlin Vormittags 9, Nachmittags #

Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des er

Wien, 11. Máärz. 5% Met. 1085. 4% do. 993. 3% do. 727. Bank. e Teil O / z 0 Norab. 1754. Gloss 120% im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr.

vember pr.

Die den hiervon Gebrauch machenden Actionairen zu ertheilenden Interims - Quittungen werden hier in der Reihenfolge der Anmeldung gegen Actien - Dokumente nebst zugehörigen Zins - Coupons und Dividendenschei-

nen umtauschen.

Köln, den 9. März 1847.

Dic Oie tion

Bonn-Kölner Eisenbahn- Gesellschaft.

Nachdem von ‘den 8760 Stück ursprünglichen Actien unserer Besellschaft bis jeßt 134 Stück zur Abstcupe- lung Behufs Erwerbung neuer Actien mcht angemeldet worden sind, wollen wir den Jnhabern derselben mit Bezug auf unjere Bekanntmachung vom 25, Januar

[229]

d. J. hierdurch

eine schließlihe Frist bis zum 31, Vrart d, 3, einräumen; bis zu diesem Tage müssen die Anmeldun- gen bei unserer Hauptkasse auf dem hiesigen Bahnhofe geschehen, widrigenfalls die betreffenden Actionaire des Rechtes verlustig erflärt werden, auf je fünf Actien cine

neue zu nehmen.

, nah Scribe, übersetzt ets von Hoguet. (Mad, Herr Joseph Tichatschek : Raoul de Nan-

; Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern-

Mit Allerhöchster Ge= ad. Cerrito St. Léon und derselben : Der Weiberfeind, Hierauf : Die Sylphide, Bal- (Mad. Cerrito ‘St, Léon : James Reuben.) Darin: Akt 1. Pas de l’invisible, auégeführt von Mad. Cerrito St. Léon, Pas de quatre aus:

nzeige

ein nah den Actiennummern geordnetes Verzeichniß derselben eingereicht- werden.

Es wird den Actionairen freigestell, die Nh rückständigen 1O0ten zehn Pro- zent gleichzeitig mit den oben- erwähnten Iten zehn Prozent

unter Anrechnung der bis ultimo Dezember d, J. verfallenen, bei Berücksichtigung der für Vor- ausbezahlung zu berechnenden Disfonto-Vergütung sich auf 10 Thlr, 20 Sgr. per Actie belaufenden Zinsen zum Gesammtbetrage von 29 einzuzahlen, Hinsichtlih des Zinsenpunktes beziehen wir uns noch auf unsere Bckanntmachung vom 15, No-

Bonn, 3. März 1847,

Die Direction der Bonn-Kölner Eisenbahn- Gesellschaft.

Rheinische Eisenbahn- Gesellschaft.

Amortisation der 3% % und 4%

ligationen.

Bei der vorschriftsmä- ßig stattgehabten Aus- loosung der im laufen- den Jahre zu amortisi- renden 35 % und 4 % F privilegirten

d. nen unserer Gesellschaft die nachstehenden Nummern gezogen wor-

‘« O10 . . A. 34Stück Z2% Obligationen. Nr. 36. 38. 66. 97. 346. 650. 699, 777, 1012, 1014. 1070, 1340, 1393, 1410.

[179 b]

privilegi

1718. 2788. 4244. 4296, 9782, 5793,

4 S o e 0 s . B. 50 Stück 4% Obligationen. 220. 221. 504, 601. 722. 791. 892, 1117. 3003, 3241, 3279. 3710. 3799, 3950. 4854. 4908. 5140, 51280. 6087, 6260. 6262. 6681. 7437, 7519, 7769, 7807, 8701. 8979, 9249. vorstehend n Tite, O. werden hierdurch aufgefordert , dieselben mit den gte Mets b “etfälltuden Zins - Coupons

Nr. 11. 1762. 2383. 3294, 3501, 4629. 4744. 5501, 5688. 6771. 6782, 7965. 8118.

Die Jnhaber der

rten Ob

9005, 5013,

9938,

2851, 3634, 4790,

5735.

6988, 8137.

nah dem 41. Juli d. J.

längstcns bis zum 1. Juli d, J. bei uns oder bei den

. D. Herstatt, M Vi az jun, & Co,, . Schaaffhaüsen, H. Stein,

eder & Co.,

. Wergifosse,

elssohn & Co.

H, Heymann & Co,,

Herren

2

200282

end

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mit Sonntag auch werden die dazu eichnet sein.

sten Ranges,

Ein Billet im Parquet gen des zweiten Ranges Logen des dritten Ranges, im Ein Billet im Amphi- n Fremdenlogen 3 Rthlr, Billets werden ersucht, solche bis Montag, den 15ten d. M., Mittägs 2 Uhr, im Billet - Verkaufs- Büreau abholen zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft wer- Auch die Freibillets fönnen nur bis zu dieser Zeit auf-

Zögling der Liebe, ausgeführt von Mad. Cerrito St. Léon, Herrn St. Léon, Mad. Brue und Dlle. Galster. Und : Der Maskenball, Divertissement in 1 Aft. (Masken: Mad. Cerrito St. Léon und Herr St. Léon. Dieselben werden auch die Manola und die Sty= rienne tanzen.) Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden von Montag den 15ten an Billets in der Wohnung von Herrn und Madame Saint - Léon, Charlot= ten -Straße Nr. 59 (Hotel de Brandebourg), von 9 bis 2 Uhr verkauft.

| Die Abonnements und freien Entreen sind ohne Ausnahme nicht gültig.

Die resp. Abonnenten, welche zu dieser Vorstellung ihre Pläbe behalten wollen, werden ersucht, die Billets bis nächsten Dienstag, Mittags 12 Uhr, Charlottenstraße Nr. 59, abholen zu lassen, widri- genfalls dieselben anderweit verkauft werden müssen.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Opernhaus= Preisen verkauft : z

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. z “in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr. ; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden-Logen 2 Rthlr.

Im Schauspielhause. 42e Abonnements - Vorstellung: Der Spieler, Schauspiel in 5 Abtheilungen , von Jffland.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Erpeditionu.

Thlr. 10 Sgr. per Actic

1411. 1492, 1552. 2988, 3076, 3203. 3538. 3668, 9115, 5314, 5671,

Gedruckt in der Deerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

r.

gegen Empfangnahme des Nennwerthes und der bis dahin verfallenen, noch nit erhobenen Zinsen, einzu- liefern, Von 1. Zuli d, J, an bört die Verzinsung dieser Obligationen auf.

Der Betrag derjenigen, nah dem 1. Juli d, J. ver- fallenden Coupons, welche bei Einlösung obiger Obli- gationen nicht mit eingeliefert werden, wird von dem Kapitale gekürzt und zur späteren Einlösung dieser Cou- pons verwendet.

Köln, den 1. März 1847,

Die Direction

156] | Das Untergericht der freien Hansestadt Bremen macht bierdurch bekannt: i:

Nachdem über den Nachlaß von Jacob Hagens Wittwe, früher verehelihten Koch, Catha- rina Margaretha, geb. von Rheeken, eine Ku- ratel angeordnet und von dem einstweilen bestellten Nachlaß - Kurator, Obergerichts - Anwalt Dr. Georg Wilhelm Gröning, auf eine Ediktal-Ladung angetragen worden is, werden alle, sowohl bekannte als unbekanute Betheiligte, welhe als Gläubiger oder Erben, oder aus sonstigem Grunde Ansprüche an den Nachlaß der ge- dachten Jacob Hagens Ww, machen, hiermit guf- gefordert, in dem auf

Greitag den 16, April 1847, Nachmittags 3 Uhr,

angeseßten Termine, welcher auf hiesigem Nathhause in dem Untergericht stattfinden wird, resp, ihre Erbrechts- oder sonstigen Ansprüche und Forderungen anzugeben.

Die Nichtbeachtung dieser Ladung hat, ohne weitere gerihtlihe Verfügung, den geseßlih von selbs eintre- tenden Verlust der betreffenden Rechte zur Folge.

Bremen aus der Kanzlei des Untergerichts, am 9, Februar 1847, Ex subst.

S. H. Tidemann, D.

Citerarishe Anzeigen.

228 L & C) 2 A Kölnische Zeitung.

Bestellungen auf das mit dem 1. April nächsthin be- ginnende zweite Quartal d, J. wolle man zeitig bei der näcbsten Post-Anstalt machen ; der Preis beirägt im ganzen Umfange des preußischen Staates, einschließ- lih Stempel und Porto, zwei Thaler.

Die verehrlichen Abonnenten im Osten und Nor d- Osten Deutschlands werden darauf aufmerksam gemacht, taß vom nächsten Mai ab durch die Eröff- nung der Köln-Mindener Eisenbahn bis Hamm und die daran sich anschli-ßenden Post-Einrichtungen die „Köl- nische Zeitung“ weit früher (in den meisten Städten um 24—36 Stunden) eintreffen wird, als gegen- wärtig, und daher namentlich die Nach1ichten aus dem ganzen wesilihen Europa so früh überbringt, als es irgend einem deutschen Blatte möglich scin dürfte, (Jn Berlin wird die „Kölnische Zeitung“ kaum 36 Stunden (satt bisher volle 72 Stunden) nach ih- rem Erscheinen ausgegeben werden können.)

Anzeigen aller Art erlangen bei der bedeutenden Ver- breitung des Blattes in ganz Deutschland, Belgien, Holland, Frankreich und selbst England die größte Oef- fentlicbfeit und werden in Berlin fortwährend durch die Gropius sche Buchhandlung (in der Königl, Bau- schule) besorgt; die Zeile in Petitschrift oder deren Raum wird troy der starken Auslage (fast 9500 Exem- plare) mit nur 20 Pfg. berechnet.

d i ârz 1847. Köln, im März M. Du Mont-Schauberg,

Bei Hermann Schulße ist so eben erschienen; [214 b] Ein Wort

über

die Deutsche Zeitung.

Geh, Preis 3 Sgr,

Obligatio-

[213 b] N A E14 R E Für cine landwirlhschafilihe Lehr-Anstalt wird cin Techniker gesucht, welcher den technischen Gewerben der- selben, nämlich Brennerei, Brauerei und Mühlenbetrieb, praktisch verstehen und in der Theoríe und Praxis dic-

in Köln, ser Gewerbe und deren Hülfswissenschaften, als Chemie,

Physik, Mechanik 2c, einen gründlichen Unterricht zu er-

ín Aachen theilen im Stande is. Das Königl. Jntelligenz-Com- L toir giebt nähere Ausfunst,

/ in Berlin,

Das Abonne ment beträgt: 2 Üthilr. für 5 Iahr. 4 Rthlr. - #5 Iahr. 8 Rthie, - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhohung. Insertions=-Gebühr für den Raum ciner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

N

any zuy (D.

Allgemeine

Berlin, Dienstag den 16e» März

An die Lefer.

Alle Poft - Anstalten des In- a

s s und Auslandes nehmen Be ellun auf dieses Slatt an, sür rung : die Expedition der Alg. Preuß. Zeitung: d Friedrichs straße Ür. 72.

1847.

Die Allgemeine Preußische Zeitung wird, den getroffenen Einrichtungen zufolge, die Verhandlungen des bevorstehenden Vereinigten Landtages voll-

ständig und mit aller Beschleunigung mittheilen.

Auflage gleih zu Anfange des Quartals danach bemessen können. Nummern vielleicht niht immer mit Bestimmtheit rechnen dürfen. Pránumerations-Preis beträgt (Friedrihs-Straße- Nr. 72, von Anfang des künftigen Quartals an Behrenstraße Nr. 57) gemacht; jeder innerhalb der Ringma shon den Abend vor dem angegebenen Datum, frei ins Haus gesandt. Auswärtige, dés Jn- oder Auslandes , bewirken ihre Beftellungen bei den resp. Post - Aemtern.

Der vierteljährliche

Stadtpost, Für einzelne Nummern des Blattes ift der Preis 2% Sgr.

2 Rthlr. Preuß. Cour. für das

Wir bitten daher die respektiven Abonnenten ihre Bestellungen gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß wir die Stärke der Später, nah Beginn desselben, eintretende Abonnenten würden auf vollständige Nachlieferung der dann bereits erschienenen

Inland, Besiellungen für Berlin werden in der Erpedition uer der Stadt wohnende Abonnent erhält das Blatt durch die

Inhalt

Wohlthätigkeit, Schifffahrt. Das Unter-

Amktlicher Theil.

Snland. Berlin. Königsberg,

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Hannover. stüßungs-Comité der deutschen Legion.

Desterreichische Monarchie. Wien. Ofs- und West-Galizien, Die Großfürstin Helene. Venedig. Der Wladika vom Montenegro.

Frankreich. Paris. Unterwerfung arabischer Häuptlinge. Wahl. Urtheil über die Zulassung dcs Duvergierschen Wahlreform-Vorschlages. Die Finanzlage des Landes. Vermischtes.

Großbritanien und Jrland. London. Pailamenis - Verhand- lungen, Abschaffung der Todesstrafe. Ackerbau - Statistik. Jr- land, Einführung des englischen Armen eseßes in Jrland, Nach- richten aus den Vereinigten Staaten und 9 euseeland, Vermischtes.

Belgien. Brüssel. Petition gegen Berfälschung der Nahrungsmittel, Beschlüsse von Behörden und Jndividuen in Brüssel und Antwerpen zu Gunsten der nothleidenden Klassen. Unruhen. Vermischtes,

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Donoso Cortes' Rede im Kon- greß und Aeußerungen der Presse darüber; Vermischtes.)

Portugal. Schreiben aus Lissabon, (Beziehungen zu England z Mi- guelisten in Lissabon; Aenderungen im Kabinet ; militairische Operatio-

nen.) Türkei, Konstantinopel, Die türkisch-griehishe Differenz. Eisenbahnen. Berlin. General - Versammlung des Vereins für

Eísenbahnkunde. Handels- und Börsen-Nachrichten, Berlin, Börse.

Bemerkungen über die Schlacht von Roßbach, Niederrheinishe Gesell- schaft für Natur - und Heilkunde ín Bonn.

Amtlicher Theil.

PuUoblilandu n

Die Emanation der bten Ausgabe der Pharmacopoea Borus- síca hat den Erlaß einer neuen Arznei - Taxe nothwendig gemacht. Die hiernach mit Rücksicht auf die Vorschriften ‘der neuen Pharma- fopoe, so wie auf die eingetretenen Veränderungen in den Droguen- Preisen, bearbeitete, im Druck erschienene neue Arznei-Taxe tritt mit dem 1 Url de J M Wirksamkeit, Es haben sich daher von dem genannten Termine ab die Apotheker bei Vermeidung der ín der revi- dirten Apotheken - Ordnung d. d. den 11. Oktober 1801, Tit. TIL g. 2. lit. h. festgeseßten Strafe nah dieser Arznei-Taxe überall ge= nau zu richten, die dabei betheiligten Behörden aber über deren Se folgung mit pflihtmäßiger Strenge zu wachen.

Berlín, den 1. März 1847.

Der Minister der geistlihen, Unterrichts - und Medizinal=

Angelegenheiten. Eichhorn.

Uichtamtlicher Theil.

Ut D.

Berlin, 14, März. Die Nummer 57 der Trierschen Zei- tung vom 26sten und nah ihr die Nummer 59 der Düsseldorfer Zeitung vom 28sten v. M. enthalten unter der Ueberschrift: „Aus Westfalen im Februar“, einen Artikel, worin angebliche Vorgänge bei der durch den neuen Brigadier der 7ten Artillerie-Brigade, Obersten von Strotha, abgehaltenen ersten Inspizirung der vershiedenen Ab= theilungen dargestellt worden. Bei den veranlaßten Ermittelungen hat sich ergeben, daß die erwähnten Fragen und Aeußerungen von dem Brigadier niht gethan, sondern gänzlich aus der Luft gegriffen und erlogen sind.

Königsberg, 1. März. Die hiesige Suppen- Anstalt, durch freiwillige Beiträge hauptsächlih hervorgerufen und unterhalten, lie- ferte im Monat Februar täglich 1650 Portionen warme Suppe an nothleidende Einwohner. Der Frauen - Verein zur Beschaffung

billiger Lebensmittel, als Mehl, Erbsen, Brod, Salz auch Brennholz, hat durh Sammlung von Beiträgen, aus Konzert- und Theater= Vorstellungen es möglih gemacht, daß 1300 Familien täglich ihre Lebeusbedürsnisse auf billige Weise erhalten konnten.

Für die Seeschifffahrt sind vorhanden: 31 Siffffe zu 45335 Last und mit 316 Mann Besahung, uad für die Stromfahrt zusam- men: 132 Stromfahrzeuge zu 5243 Last und mit 341 Mann Be- saßung. Jm Bau begriffen ist. 1 Seeschiff von circa 180 Lasten.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreih Hannover. (Hannov. Ztg.) Nach dem Rechenschafts - Berichte des Unterstüßungs - Comité?s der Königlichen deutshen Legion sind dur diesen wohlthätigen Verein seit 1819 bis zum Ende des vorigen Jahres 110,965 Rthlr. für Bedürstige der vormaligen Legion und Nachgebliebene verwendet worden. Während des lebten Jahres erhielten wieder 345 Mann und 184 Wittwen und Waisen, in monatlihen Gaben von 1 oder # Rthlr., die Summe von 3284 Rthlr. Diese Unterstüßungen erfolgen durh Beiträge der vor- maligen Offiziere der Legion nebst Zushüssen Sr. Majestät des Kö- nigs, Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, Sr. Körigl. Hoheit des Herzogs von Cambridge und der Königlichen General - Kasse. Die Anzahl der beitragenden Offiziere hat, fast ausscließlich durch Todes- fälle, auf 244 s{ch vermindert.

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 7. März. (A. Z,) Die Trennung Galiziens in zwei abgesonderte Gouvernements von Ost- und West-Galizien, deren Sibe

zu Lemberg und Krakau sein werden, is definitiv festgestellt worden, und man is gegenwärtig hier mit der Organisation derselben beshäf- tigt. Durch die Errichtung eines neuen Gouvernements in Krakau wird dieser Stadt eine große Quelle des Gedeihens zugeleitet. Durch die verschiedenen obersten Civil- und Militair-Behörden , die künftig dort ihren Siß haben werden, und dur den dadurch nothwendig herbeige- führten Zufluß von den Jnsafsen der Provinz muß namentlich der Zustand der gewerbtreibenden Bevölkerung gewinnen. Aber auch für das ganze Königreich Galizien ist diese Theilung ein Gewinn, denn sie erleihtert die Verwaltungs=-Verhältnisse wesentlich. So lange der Regierungssiß einzig in dem an der Gränze der Provinz gelegenen Lemberg war, mußte die Hälste der Bewohner, wenn sie dort Ge- s{häfte hatten, dieselbe von einem Ende zum anderen durchziehen. Die- sem Utbelstande wird nun abgeholfen, und auch die nothwendig ge- wordenen neuen Einrichtungen und zu Verbesserung der dortigen Zu- stände beabsichtigten Maßregeln, denen \ich in der Praxis unzählige Hemmuisse in den Weg stellen, können auf die erwähnte Weise \chnel- ler und fraftvoller durchgeführt werden.

Die Frau Großfürstin Helene geht, dem Vernehmen nach, dieses Jahr gar nicht nah J\ch{chl, sondern wird den Sommer in dem in \hnellem Emporblühen begriffenen Bade zu Gleichenberg zubringen, dessen Quellen unbedingt zu den kräftigsten Brunnen Deutschlands gehören, und deren Ruf sih um so schneller emporhebt, als nicht die gewöhnlihe Marktschreierei, sondern ihre herrlichen Wirkungen ihn ver=« breiten. Nach einem fast zweijährigen Aufenthalt in den österreihi- schen Staaten wird man die Frau Großfürstin mit tiesstem Bedauern scheiden sehen, denn selten hat eine fremde Fürstin sich die allgemeine Verehrung in höherem Grade zu erwerben gewußt, als diese hoch= begabte Frau,

Venedig, 4. März. Seit mehreren Tagen befindet si der Wladika von Montenegro hier; er wird sich noch eine Woche hindurch aufhalten, Heute speiste er an der viceköniglihen Tafel.

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Paris, 11. März. Der angesehene Häuptling der Kabylen des Dschurdshura-Gebirges , Ben Salem, ehemaliger Kalifa Abd el Kader's, hat sih der französishen Herrschaft unterworfen. Am 27. Februar kam er, in Begleitung aller Haupt-Anführer der Araber aus dem Lande westlich vom Dschurdschura, nach Aumale. Bel Kassem, ebenfalls ein sehr bedeutender Häuptling, war unterweges erkrankt, shickte aber seinen Bruder mit und ließ dur diesen erklären, daß er Allem beitreten würde, was Marschall Bugeaud und Ben Salem mit einander stipulirten, Alle diese Araber wurden um den 10ten d. zu

Algier selbst erwartet, um dort die zu Aumale eröffneten Verhand-

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Bemerkungen über die Shlacht von Noßbach.

Unter dieser Aufschrift theilt das Militair-Wochenblatt „aus dem handschriftlichen Journal des General von Gaudi“ nacbstehend einen weiteren ausführlichen Bericht mit (vergl. Allg. Pr, Ztg. Nr. 66), wel- cher durch folgende Worte eingeleitet wird :

In der leßten Nummer des Militair-Wochenblatts ist ein Theil der Bemerkungen über die Schlacht von Roßbach aus dem oben genannten Journal angeführt worden. Die ‘nachstehende vollständige Mittheilung die- ser Bemerkungen dürfte niht ohne Junteresse sein, nachdem überhaupt die Ausmerksamfkeit auf diese Schlacht neuerdings wieder gelenkt worden is.

2c, „Wir erbeuteten 67 Kanonen von verschiedenem Kaliber, 15 Stan- darten, 7 Fahnen und 2 paar Pauken nebst vieler Bagage. Des Feindes Déroute war überaus groß, und nur die einbrehende Nacht rettete seine Jnfanterie, wovon sonst gewiß der größte Theil durh unsere Kavallerie würde gefangen worden sein, denn die feindliche war schon um sechs Uhr über die Unstrut herüber, und folglih nicht mehr im Stande, etwas abzuhalten, Erwähnte Ju- fanterie zog sih ganz zerstreut nah diesem Fluß, über welchen schon zum voraus Brücken geschlagen waren, und brachte die ganze Nacht damit zu, selbige zu passiren,

Einen solchen glücklihen Ausgang gewann die kritische Verfassung, in der sich der König vor einigen Tagen befand, Seinem großen Talente hatte er es wirflih zu danken, daß die Lage der Sache so vortrefflich ge- ändert wurde und er dem gefährlihen Vorhaben des Feindes so geschickt und fo geschwind zu begegnen wußte. Er ließ sich, alle anwesende Ken- ner des Handwerks mußten dies bekräftigen, an dem Tage der Bataille in seiner wahren Größe sehen, Die Disposition, welche er machte, war unstreitig die beste, welche man wählen fonnte, und wurde von seinen Ge- neralen auf das genaueste und geschiteste ausgeführt. Der General-Ma- tor Seydliß legte durh das oben beschriebene Manöver der Kavallerie den ersten Grund zu dem erfochtenen großen Siege, indem er den feindlichen reten Flügel von seiner Kavallerie entblößte. Es fanden sih aber auch Nebenumstände, die zu einem guten Ausschlage beitrugen, unter welchen der Vortheil, daß dem Feinde dur den langen Hügel unsere Bewegungen ver- borgen werden fonnten, einer der vornehmsten war. Cin anderer, der uns an diesem Tage fehr zu statten kam, war der natürlihe Haß, den der ge- meine Mann íîn Deutschland, vorzüglih aber die Magdeburger, Märker und Pommern , gegen Alles, was nur den Namen eines Franzosen führt, ín ihrem Herzen fühlen und mit der Muttermilch einsaugen, Die Ursache davon is ihnen unbekannt, und wenn man sie eine anzugeben nöthigt, so ist es diese, weil ein Franzose niht einmal deutsch könnte, Die Gewißheit dieses Hasses offenbarte sich bei der heutigen Bataille deutlich genug, denn unsere Truppen begnügten sich „nit daran, ihre Schuldigkeit zu thun und herzhaft gegen den Feind anzurücken, sondern es fiel einem eden, der Achtung darauf gab, in die Augen, daß sie mit rechter Erbitterung fochten, welhes man am meisten aus dem Betragen der Kavallerie sehen fonnte, als sie in die

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feindliche Jufanterie einhieb: denn die Offiziere hatten alle Mühe, den ge- meinen. Mann dazu zu bewegen, daß er Pardon gab. Allein es kamen auch noch mehrere Umstände dazu, die uns nicht weniger vortheilhaft waren. Selbige betrafen die Truppen, mít denen. wir fochten, und die Generale, welche sie fommanbirten. Dieses erfordert einige Erläuterung.

Die französische Jnfanterie war den Sommer über durch starke Mär- she umgemein mitgenommen worden, Sie waren übel disziplinirt, schlecht bewaffnet und nicht mit allen Nothwendigkeiten verschen; die Offiziere und Soldaten hatten kein Vertrauen in den Prinzen von Soubisez; dessen Ka- vallerie war in sehr shlechten Umständen und größtentbeils mit elenden und entkräfteten Pferden versehen." Die Reichs-Armee war aus den Trup- pen aller Kreise zusammengeseßt, die sich einander nicht fannten, und von denen man, da man bei ihnen den Krieg in Friedenszeiten zu lernen nicht gewohnt ist, sich nur sehr wenig verspreden durfte. Sie wurden auch von den Franzosen fast für nihts geachtet, und diese wollten ihnen nur wenige zu einem Soldaten gehörige Eigenschasten einräumen, welches denn Gelegenheit zu vielen Mißhelligkeiten gab. Sie plünderten aber freund- schaftlich zusammen, wo sie hinkamen, lebten in Sachsen fast wie Feind, und dieses öfters aus dringender Nothwendigkeit , weil es der Armee, aus Mangel der nöthigen Vorkehrungen zu Magazinen, öfters an Brod und anderen Lebensmitteln fehlte, Die Eintracht unter den Generalen war Ueaiare lange níht so, als sie hätte sein sollen. Der Prinz von Hild-

urghausen verlangte das unumschränfte Kommando über die ganze Armee zu führen, weil er die Reichsvölker für den kriegführenden Theil, die Fran- zosen aber nur für Hülfstruppen hielt; auch dies machte übles Blut. Man hatte ihm aus Wien einen Operationsplan zugeschickt, den er ausführen sollte, und der Endzweck desselben war, Sachsen von den Unsrigen zu be- freien, Auf der anderen Seite hatte der Prinz von Soubise von seinem Hofe den Befehl , mit dem Gros seiner Truppen nicht über die Saale zu gehen, Es wurde fleißig Kriegsrath in der Armee gehalten, wobei viel ge- \sprochen und nichts beschlossen wurde und sogar die Mitglieder öfters miß- vergnügt auseinandergingen.

Alle diese Umstände waren uns günstig, dies ist gewiß z allein bei der großen Uebermacht der feindlihen Armee gegen die unsrige waren sie nicht hinlänglich, und wir wären allezeit in einer üblen Verfassung geblieben, wenn die feindlihen Generale nicht auch zugleih Fehler auf Fehler gehäust und mit ihrer Armee so agirt hätten, als wenn, um den rehten Ausdruck zu ge- brauchen , sie dafür bezahlt gewesen wären, sh ausrotten zu lassen. s sollen einige Vorfälle davon geschildert werden, :

Ohne dex unverantwortlihen Jnaction wieder zu edenken , in der sie mit 40,000 Mann bei Eisenach und Gotha stehen lieben als. der König mit etwa 10,000 Mann bei Erfurt stand, so war das darauf solgende Vor- haben des Prinzen von Hildburghausen, sich zum Meister von Leipzig zu machen, mehr eine Bravade, als daß er solches auszuführen sich Hoffnung machen durfte: denn da der Feldmarschall Keith mit solcher Zuversicht in diesem unhaltbaren Orte stehen blieb, so konnte er wohl vermuthen, daß

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der König demselben in Zeiten zu Hülfe kommen würde; alsdann aber wußte er zum voraus, daß die Reichstruppen diesseits der Saale nicht ste- hen bleiben durften, und dies um so weniger, da der Prinz von Soubise gegen scine erhaltene Ordre diesen Fluß mit seinem ganzen Corps nicht passiren konnte, folglich zog \sih der Prinz von Hildburghausen den in Wei- ßenfels“ erlittenen Verlust durch die unnüye Vorrückung gegen Leipzig selbst zu und segte zugleich die Reichstruppen in den Fall, daß sie, ohne einmal die Preußen geschen zu haben, sich vor ihnen zurüd- ziehen mußten, welhes nicht den besten Eindruck machte. Allein was hin- derte die feindlichen Generale, nachdem sie die Saale repassirt und die Brücken bei Weißenfels, Merseburg und* Halle abgebrannt waren, dem Könige den Uebergang über den Fluß zu wehren? und konnten sie dies nicht um so eher thun, da sie die ansehnliche Verstärkung unter dem Her- zoge von Broglio ‘an sih gezogen und dadurch eine Armee von fast 60,000 Mann beisammen hatten? ir konnten die Saale nur bei Weißenfels oder Halle passiren, denn Merseburg war stark con den Franzosen besctt ; warum widecseßten sie sih denn unserem Vorl aben niht? Warum verhin- derten sie nicht, daß die Brücke bei Halle reparirt und bei Weißenfels eine neue geschlagen wurde, oder vielmehr, warum wußten sie nicht, daß legte- res geschahe? Alles kam darauf an, dem Könige den Uebergang über den Fluß zu verwehren, denn dadurch wurden die Sathen in die Länge gezo- gen. Die Oesterreicher , welche in Schlesien die Oberhand hatten, konnten mit der Belagerung von Schweidniy ungestört fertig werden, und so nöthig es auch war,” Truppen nach dieser Provinz zu Hülfe zu schicken, so durfte es der König doch nicht wagen, weil er auf diesen Fall besorgen mußte, daß die Neichs- und französische Armee über die Saale ginge, sich Meister von Leipzig machte und bis an die Elbe vorrückte. Was nahmen et alsdann die Gan in Schlesien für einen Ausgang, wenn keine Verstärkungen dahin geschickt wurden ? s j

Einige. von den N efaßgenn französishen Offizieren Au A s Folge, als sie über diese Umstände befragt wurden, ags Z ben Wb Prinzen von Hildburghausen und Soubise darum den König ALTES

«i E A , indert, sondern ihn unangefochten herüber

gange über die Saale nicht verhindert, 11 Mat anzugreisen. Díe- oj en hätten, um nachgehends mit ihrer ganze .

id in Anschung ihrer großen Ueberlegenheit nicht ht mant pa Mt fety ige h De Datch, warum fielen sie denn, da wir u mehrerer Bequemlichkeit in verschiedenen Corps, 4 Meilen weit aus ein- ader den Fluß passirten, niht einem jeden besonders auf den Hals? Was war dreister, als daß 2 Dragoner - Regimenter und 5 Escadrons Husaren ohne Infanterie bei Halle den Uebergang machten und längs dem linken Ufer der Saale bei hellem Tage und während daß die feindlihen Vor- osten bei Lauchstädt standen, ihren Marsch gegen Merseburg und von hier n ch Braunsdorf nahmen? Warum profitirte wenigstens der Feind hier- von nicht? Warum litt er, daß die Armee des Königs ungehindert beim

leyten Orte sich versammelte? Warum, äánstatt sich den 4ten in einen so

festen Lager finden zu lassen, bot er uns nicht lieber die Bataille an? Alle