1847 / 75 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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lungen zu beendigen und dem von ihnen bewohnten Lande eine defi- nitive Organisation zu geben. E Zu Valence ist Herr von Sièyes mit 287 Stimmen gegen 259, | sie die der fonservative Kandidat, Herr von Monicault, hatte, zum De- putirten gewählt worden. Me Das Journal des Débats hatte nit erwartet, daß die } da Büreaus der Deputirten - Kammer die Verlesung und Entwickelung des Duvergierschen Wabhlreformplans in öffentlicher Sigzung gestatten he würden, und äußert sich mißbilligend über diese Nachgiebigkeit , ohne | ve jedoh den mindesten Zweifel über den Ausgang der Debatte in der Kommer selbst zu hegen. „Der Vorschlag “’, wiederholt es, „ist gar | 1 niht gemacht worden, um angenommen zu werden, Selbst im den f in Büreaus hat sich Niemand die Mühe gegeben, ihn ernstlih zu em- pfeblen. Wir werden zwei oder drei Sißungen voll müßiger Dis- | gl fussionen befommen, in deren Folge die große Frage um feinen Schritt weiter rücken wird. Jn der That, um was handelt es sich eigentli ? e Herr Duvergier de Hauranne und seine Freunde möchten gern die f Mojorität erlangen. Herr Thiers hegt eben feine merkliche Begeisterung für die Wahlreform; davon konnte man sich aus seiner | S Rede überzeugen. Er hat die Vertheidigung des Vorschlages seines Vertrauten nur mit spröder Lippe und fältester Zurückhältung geführt. Ihm ist blos um eme „gute Regierung“ zu thun, und nach seiner

höchst naiven Erklärung ist eine gute Regierung diejenige, an welcher schen. Repräsentativ -Regierung gar niht mehr bei uns. ihr Truggebilde, das häßliche Geschöpf der Bestehung und der Ser- vilität.

er Theil hätte. Das Wahlgesey is nur darum mangelhaft, weil es Feine Majorität erzeugt, die in diesem Punkt die innigste Ueberzeugung des Herrn Thiers theilte. Wem soll die Opposition Vorwürfe ma- hen? Etwa der öffentlichen Meinung? Man hat nun bald sieben | D Jahre versucht, die öffentliche Meinung herumzubringen und gegen die fonservative Politik aufzuheßen: es ist damit nicht gelungen. Nach | in sieben Jahren fruhtloser Anstrengungen is man niht vorwärts ge=- fommen, vielmehr zurück! Was bleibt also übrig, als daß man dem Wahlgeseß alle Schuld zuschreibe? Das Geseß war freilih gut, so | D lange Herr Thiers im Kabinet saß. Herr Duvergier hat es vor- trefflih befunden, so lange er in den Reihen der Konservativen diente, | lei Auch zu jener Zeit war niht Alles vollkommen. Gewisse Deputirte | da benußten und mißbrauchten ihren Einfluß bei den Ministern, um die | da härteste Tyrannei auf die Angestellten ihrer Bezirke drücken zu lassen; gewisse Wähler brauhten ihr Votum als Mittel zum Vorrücken im öffentlihen Dienst; man sprah von der Bestechung, gerade wie man heute davon spricht ; die Einen flagten über den Census der Wähler, die Anderen über die Bedingungen der Wählbarkeit. Einige Wahl- Kollegien wurden zu zahlrei befunden, andere nit zahlrei genug. Das Alles hinderte Herrn Thiers niht, zu erklären: „,„Die einzel- nen Verschiedenheiten ín den Wahl=Systemen üben keinen Einfluß auf das End-Ergebniß: Alles zusammengenommen, is die Majorität | Ar die gute Herrscherin,‘‘/ Herr Duvergier dachte damals gewiß wie | du Herr Thiers. Wir fragen: Seit wann hat sich das geändert ? Seit waun i} die Majorität zur \{chlimmen Herrsherin geworden? } 6 Nein! Es handelt si bei dem Vorschlage Duvergier's nicht um die Reform eines Geseges, sondern um die Verlästerung einer Majorität, | im Es is niht ein Plan zu prüfen, sondern eine Jntrigue ist auf dem Tapet und im besten Gange, Die Herren Duvergier de Hauranne und Thiers denken nicht daran, die Rolle eines Solon, eines Lykurg spielen zu wollen. Jhr Streben hat ein näheres Ziel; sie wollen ein Ministerium stürzen und es erseßen. Nicht das Wahlgesebß soll dem Lande unter falschen und gehässigen Farben erscheinen, sondern die Kammer. Das Geseß dient zum Vorwand, auf die Kammer ist es abgesehen. Die Kam- mer -soll gleih bei ihrem ersten Wirken in Mißkredit gebracht wer- den, als sei ste aus einer unreinen Quelle erwachsen; man hofft, das | sei moralishe Ansehen der Kammer zu ershüttern. Der Vorschlag Du- vergier's soll das Vergeltungsrecht üben für die leßten Wahlen. Man | 18 will der Kammer ins Angesicht sagen, was man schon in einem Pam- j gau phlet ausgesprochen hat, nämlich, daß sie niht aus dem Willen des | M Landes hervorgegangen sei und feinen eigenen Willen habe, Die legislative Frage is bei dem ganzen Treiben außerm Spiel; die po- | M litishe Frage ist dabei Alles, Das scheinen mehrere Konservative niht begriffen zu haben, und das ist es, was wir aufs tiefste bedauern, Der Opposition ist fein Vorwurf zu machen : sie handelt îm Geist ihrer Rolle. Warum sollten niht auch wir unser Spiel spielen? In Einbringung seines Vorschlags hat Herr Duvergier Gebrauch gemaht von dem Recht der Minorität. Hâtte man seinen Plan in den Büreaus erstickt und begraben, die Konser- | ch vativen hätten damit nur das eben so unbestreitbare Necht der Ma- jorität geübt, Sie würden mit einer sehr rechtmäßigen Macht-Aus- übung auf eine ihnen hingeworfene unvershämte Herausforderung geantwortet haben; sie würden gezeigt haben, daß ihnen das Be-

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verändern, zwar den Marsch gegen Reichertswerben fortzusegen, nicht aber

diese Umstände machen das von oberwähnten gefangenen Offizieren angegebene Vorhaben ihrer Generale verdächtig, und es findet vielmehr der Argwohn | cin statt, daß diese in ihre Truppen fein sehr großes Veitrauen gehabt und U sih in einen starken Posten zu seßen einem Angriff vorgezogen | | aben, im ,_ Endlich sahen sie ein, daß, nachdem der König sie zu attakiren uicht | er für rathsam fand, sie sih zu ctwas Entscheidendem entschlicßhen müßten : dena es fehlte ihnen an der Subsistenz, und die Witterung fing an sehr rauh zu werden, Sie hielten also einen Kriegsrath , dessen Entschluß, so zur wie mehrere genaue Nachrichten, in der Folge durch die gefangenen fran- zösischen Generale bekannt wurden und folgender war: der General Graf | wel St. Germain sollte mit cinem Corps von 6—8000 Maun, sowohl Jnfan- terie als Kavallerie, auf die Höhe von Schortau vorrücken, sich daselbst | sag postiren, um die Aufmerksamkeit des Königs hierherzuziehen, Die Armee | Ge sollte treffenweise rechts abmarschiren und in unserer linfen Flanke ‘auf den Höhen, die sich zwischen Pettstädt und Reichertêwerben befinden, ein Lager bezichen, vor dessen Front, da selbige durch nichts gedeckt war, gleih Bat- | der terieea und Redouten gufgeworfen werden sollten, In dieser Stellun wollten sie abwarten, was der König thun würde, und hielten dafur, da er seine Stellung wegen des auf der Höhe von Schortau stehen bleibenden Corps nicht ohne Gefahr würde ändern dürfen, Wenn er es aber dennoch thâte und sie etwa den folgenden Morgen attakirte , sie ihre seits die Bataille in | es Ansehung ihrer guten Stellung und Uebermacht sicher würden annehmen | An dücfenz um so eher, da bei eier dergleichen Unternehmung das Corps des | Vo Generals St. Germain uns in den Rücken fallen und, auf den Fall die Sacen für sie gut ausshlügen, den Rückzug nah Merseburg abschneiden | Pr fönnte, Falls sich aber der König auf die von ihnen heute zu machende Bewegung, ohne zu schlagen, gleih nah diesem Orte und über die Saale zurück öge, so wollten sie eine starfe Affaire mit der Arrier-GBarde zu enga- | fie giren suchen, von welcher sie sich um so mehr viel versprachen, da ihnen | we

Achtung zu erhalten.

Rechten.

mit {weren Mängeln behastet sein muß,

elbst die Junitiative in der Wahl=- Reform ergreifen, und die Leitung des Unternehmens der Opposition zu überlassen.

stattet werden.

gendermaßen dargestellt : einshließlih 1846, für welches leßtere Jahr indessen der vollkommene Abschluß erst im September erfolgen wird, die Reserven des Tilgungs-Fonds zusammen: 362 Millionen , giebt einen Ausfall von 22 Millionen auf 6 Jahre. sition angenommen, es wären 23 Millionen, und dazu die ungedeckten Bedürfnisse der dur Geseß vom 11, Juni 1842 sanctionirten öffentlichen

der Schuld besteht,

len des Schaßes mit 535 Millionen belastet sein werden. jedoh ein Rest der Anleihe von 450 Millionen, von welcher dann die im Geseß vom 25. Juni 1841 angeordneten Arbeiten nur 389 Millionen werden ershöpft haben, als momentane Erleichterung der schwebenden Schuld mit 61 Millionen anzurechnen, und sie wird da- her im September 1847 nur 474 Millionen ausmachen, Das Jahr 1847 wird sie freilid noch vermehren. das Defizit desselben süngst auf 48 Millionen an ; die Lage hat si

Schuld, Allem 656 Millionen Fr.“ selbe unter 500 Fr. betragen, | d öranfreih so weit herunter sei, daß 100 tis 150 von allen Hülfs

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j wußtsein innewohnt, die gewählten Repräsentanten der Nation zu sein; man würde erkannt haben, daß der Wille des Landes, welches

vertreten, in ihnen Organe hat, die fest entschlossen sind, si in Wie jede neue Staatsgewalt hat auch eine ue Kammer dafür Sorge zu tragen, daß sie festen Boden fasse: s fann nur geschehen dur entschlossenen Gebrauch von bestehenden Man muß es zugeben: der Vorschlag Duvergier!s hat ute eine Bedeutung, die ihr gestern noch mangelte, Sie wird rworfen werden; das wissen wir wohl. Aber was soll das

Land von dem Vorgang denken? Doch wohl, daß unser Wahl-System

i __ weil eine veue Kammer, welcher die Konservativen entschieden die Majorität haben, nicht

gewagt hat, einen quassradifalen Reformvorshlag ohne Prüfung

eih an der Schwelle zurückzuweisen. Sind die Konservativen, die r die Verlesung gestimmt haben, wirkli der Meinung, daß etwas schehen müsse, etwas Nötbiges und Dringendes? Dann mögen sie statt die Ehre

ie dürfen nit zugeben, daß die öffentliche Meinung in die

Irre geführt werde von jenen Reformatoren , die das Wahl-Geseß angreifen, weil die Einen das Ministeriïuum und die Kammer, die Anderen die Monarchie selbst

Charte verwün- so existirt die Wir haben nur

l und die Hört man Herrn Duvergier de Hauranne,

Die gegenwärtige Kammer namentli soll gleih bei ihrem ebüt ihren Rechten und ihrer Unabhängigkeit zu Gunsten der per-

sönlichen Regierung entsagt haben. Und Vorschläge solcher Natur,

Geseß - Artifeln gefaßt, hat die fonservative Viajorität nicht ge-

wagt, gleich von vorn herein zu behandeln, wie sie es verdienten? Uns sind die im Dunkel geführten Streiche zuwider.

Der Vorschlag uvergier’s sollte niht mit parlamentarischen Ehren zu Grabe be- Man mußte ihn mit offenem Freimuth, als eine Be-= digung der Würde der Kammer zurückweisen. Die Majorität hatte eine gute Gelegenheit, ihr Ansehen geltend zu machen. Wir be- uern nohmals, daß einige Konservative dies niht begriffen haben.“

Die Finanzlage des Landes wird im Journal des Débats fol- „Das Defizit der Budgets von 1840 bis

beträgt 384 Millionen; Aber mit der Oppo-

beiten ungefähr (293 Millionen, wovon 37 Millionen Rückzahlung rch die Eisenbahn-Compagnicen abgehen) mit 256 Millionen gereh-

net, maht 289 Mill, Vereinigt man mit diesem Resultat der lebten

Jahre das Defizit vor 1840, was mit 256 Millionen in schweben- so ergiebt sich, daß beim Abschlusse für 1846 shwebende Schuld und andere Hülfsquel-

September die Es i

Der Finanz-Minister schlug

tdem verschlimmert; 100 Millionen werden der Wahrheit nahe

kommen. Davon müssen aber die Reserven des Tilgungs-Fonds für

47 mit 81 Millionen abgezogen werden; bleiben also 19 Millionen f dem ordentlihen Budget. Für das außerordentlihe sind 213 illionen für öffentlihe Arbeiten auf 1847 angewiesen und zu

decken. Der Finanz - Méínister glaubt, daß man auf 120 illionen ohne Nachtheil für die Unternehmungen sich be- shränken fönne, weil es die Umstände gebieten. Jn den

vier leßten Jahren gab man durhscnittlich nur 64 Millionen säâhr= lih dasür aus. Also 120 Millionen angenommen, wovon 18 Mil- lionen fortgeseßte Rückzahlungen der Eisenbahn-Compagnieen abgehen, bleiben 102 Millionen und 19 Millionen, zusammen 121 Millionen Defizit für 1847.

„Das ist die wahre Lage unserer Finanzen““, ließt das genannte Blatt, „das die Belastung der s{webenden die zu Ende September 1848 zu erwarten ist: Alles in Nur ausnahmsweise habe seit 1830 die- fügt es hinzu und fragt, ob denn

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Lager auf den vorbeschriebenen Höhen zu nehmen, sondern die Sache

kürzer zu Ende zu bringen und zwischen leßtgenanntem Dorfe und Pettstädt durchzugehen, den Zug gegen Merseburg fortzuscyen und uns auf diese Art

Rüen anzugreifen und zu schlagen. Er hielt dies für unfehlbar, weil glaubte, daß der König wegen des vor ihm stchenden Corps, des Gene-

rals St. Germain, sich diesem, Vorhaben nicht würde widerseßen dürfen, und wenn er auch, anstatt einen Angriff zu e:warten, sih nah Merseburg

ückzöge, solches in so naher Gegenwart einer so starfen Armee nicht

ohne die größte Gefahr würde geshchen können, Der Prinz von Soubise,

her zum erstenmale so viele Truppen fommandirie, glaubte si

dem Vorschlage zu einer Bataille nicht widerseßen zu müssen und

te also weder Ja noch Nein ‘dazu, hingegen fand ‘ihn der französische neral Revel, ein Mann, der viel Feuer hatte, vortrefflih, nahm das Wort

auf und versicherte dem Prinzen von Hildburghausen, daß auf diese Art die Sachen einen erwünschten Ausgang haben würden, Andere machten dawi-

Einwendungen, und der General, Marquis von Custine, fam, als man

selbige noch untersuchte, von dem oben beschriebenen Auftrage zurück, Er war höchst verwundert, zu sehen, daß die Armee allhier Halt gemacht hatte und alle Generale: mit Berathschlagungen beschäftigt waren. Man eröffnete ihm das neue Vorhaben, und er erwiederte darauf, daß nach seiner Einsicht

dennoch besser sein würdé, ungeachtet ihrer großen Ueberlegenheit, keinen griff zu wagen, sondern, um ein siheres Spiel zu haben, dem ersten rsaye zu folgen. Er septe hinzu, daß er das Terrain zwischen Reicherts-

werben und Peitstädt sehr vortheilhaft zu einem Lager gefunden hätte. Der

inz George von Darmstadt pflichtete der Meinung dieses Generals bei

und versicherte Allen, daß er un'ere Truppen, unter welchen er selbst gedient hätte, fennte und man

darauf rechnen müßte, daß nicht anders, als nach einer sehr hartnäckigen Gegenwehr, geshlagen rden würden, dies aber um so mehr, als sich der König selbst dabei be-

befannt war, daß wir bei Merseburg nur eine Brücke zum Uebergange über | fände. Allein nachdem der ‘Prinz von Hildburghausen si ein wenig fana-

die Saale hatien, und vorzüglich ebengedachtes Corps des Generals St, Germain uns auf die‘em Marsch beschwerlih fallen würde,

Mit diesem Vorsage und diesen Betrachtungen brachen sie Vormittags gegen 9 Uhr auf, und der französische General, Marquis von Custine, von

tischer, als es einem kommandirenden General geziemt, betragen, seinen Degen gezogen, den Aermel aufgestreift und mit lauter Stimme ns hatte, er wolle ihnen zeigen, wie man die Preußen schlagen müsse,

hielt seine und des Grafen Reyvels Meinung den Beifall des größten Hau-

o er-

dem man in der Folge, nachdem er als Kriegsgefangener sich in Leipzig | fens, und der M wurde n dem neu gesaßten Vorsape fortgeseßt, befand, alle diese f ände exfuhr, wurde vorausgeschickt, um Emplacements auch“ dem Gential S Ge Dae dieser L erinzoie Entschluß bekannt

jür die Battericen und Oerter auszusehen, wo Redouten vor dem zu neh- menden Lager angelegt werdet fönnten, Als nun die Tete der Armee

Zeuchfeld erreiht hatte, machte sie, wie auch oben bereits gesagt wor- den, Halt, und der größte Theil der feindlichen Geuerale, welche sich bei derselben befanden , rekognoszirten das Lager des Königs, welches sie von einer bei vorgedachtem Orte liegenden Höhe ganz übersehen konnten, ECi- | fo nige von ihnen hielten dafür, daß unsere Armee schwächer wáre, als sie anfänglich geglaubt hätten, und der

Meinung war, that den

rinz von Hildburghausen, welcher | in

auch diesex orschlag, den gefaßten Vorsag zu

seinem gema

gemacht,

Der Pifüz von Hildburghausen war zu sehr mit dem glücklichen Aus-

schlage seiner zu machenden Unternehmung beschäftigt , als daß er auf das hätte Acht haben sollen, wodurch selbige hintertiieben werden konnte; er ließ also den Marsch, den der König mit seiner Armee machte, nicht re-

nosziren, und als man ihm meldete, daß sie aufgebrochen wäre, hielt er

dafür; daß sie sich nach Merseburg zurüczöge, und septe seinen Zug, so wie

der oben gemachten weiiläufigen Erzählang der Bataille gesagt ist, nah Bien, Projeft weiter fort,

uellen des Schaßes zu fordernde Millionen eine Gefahr für seine Ss bildeten.

Der landwirthschaftliche Central-Kongreß wird seine vierte Session am 22, März im Saale der Sorbonne eröffnen ; sie wird bis zum 1. April dauern.

Der Secretair der spanischen Gesandtschaft, Herr Arnoa, is von Paris nah Bayonne abgereist, um dort die am 141. März erwartete Königin Christine zu empfangen.

Es heißt, Graf Rossi, der Botschafter Frankfreihs in Rom, habe der römischen Regierung 2 französische Kriegs-Dampfböte zur Ueber= fahrt des päpstlihen Gesandten und seines Gefolges nah Konstanti= nopel zur Verfügung gestellt. Die päpstliche Regierung hat ein Kon- sulat in Tanger zu errichten beschlossen.

Der Courrier français will aus zuverlässiger Quelle in Erfahrung gebracht haben, daß Donna Maria da Gloria in ihrer Geldbedrängniß sich an die Kaufleute der londoner City gewandt und der Ostindischen Compagnie den Vorschlag gemacht hätte, ihr die portugiesish-indischen Besißungen zu verkaufen, Goa, Macao und Mozambique. Geschähe dies, so würde die englische Regierung si des portugiesischen Anlehens auch annehmen, und die Königin Donna Maria würde Geld genug erhalten. :

Aus London vernimmt man, das britische Kabinet zeige si kei= neôweges geneigt, die frühere Allianz mit Frankreich wiederherzustellen,

Die Arbeiten an dem Grabe Napoleons bei den Jnvaliden ge= hen ras vorwärts; die Gruft, in der die Generale Duroc und Bertrand neben dem Kaiser ruhen sollen, ist beendigt, und der Leich=- nam Bertrand’s wird von Chateauroux nach Paris gebracht werden, wo sih der des General Duroc schon befindet. Die Beiseßung Bei= der bei den Jnvaliden wird mit großem militairischen Pomp statt= inden. S , á ; : Ein Russe, Herr von Tolstoy, der sich in Paris aufhält, richtet einen Brief an die Presse, worin E sich über den groyen Leicht= siun beshwert, womit Herr Thiers Geschichte schreibe, Im sechsten Bande der Geschihte des Konsulats und des Kaiserreiches behaupte nämlih Herr Thiers, „daß der Marschall Kutusoff, Fürst von Cm0= lenef, ein fauler, liederliher und gieriger Charafter gewesen sei.“ Als nächster Sprößling des Marschalls könne er einen solchen Schimpf auf dem Verstorbenen, den ganz Rußland mit ihm beweine, niht ru- hen lassen. Herr Tolstoy stellt jenen drei Bezeihnungen Momente aus dem Leben des Marschalls gegenüber und bemerkt unter Ande- rem, der Marschall sei in solher Armuth gestorben, daß seine Familie

die Gnade des Kaisers habe in Anspruch nehmen müssen. i :

Das Droit meldet, der Zahlmeister von einem der in Paris stehenden Regimenter sei mit 40,000 Fr. durchgegangen, Die Pos lizei verfolgt ihn hauptsächlih in der Richtung nah Belgien. :

Die Regierung will in Algier ein arabisches Journal erscheinen lassen, welhes in einer sehr großen Anzahl von Exemplaren in ganz Algerien unentgeltlih vertheilt würde. l

Dlle, Rachel wird ihren dreimonatlihen Urlaub in London zu- bringen, wo man ihr 5000 Fr. für jede Vorstellung garantirt.

Die Orleansbahn-Gesellschaft hat mit Rücksicht auf die Lebens- mittel-Theurung die Gehalte ihrer Subaltern-Beamten erhöht. 7

Die niedrigere Notirung der Consols aus London wirkte ungün=

ig auf dén französischen Foudsmarft ein. Es heißt, die Bank von Nv Cadle, L e Zahlungen suspendirt hat, bedürfe 400,000 Pfd. St,, um ihre Operationen fortzuseßen, und werde genöthigt sein, in ihrem Portefeuille befindliche Actien der besten britishen Ei= senbahnen zu jedem Preis zu veräußern, Auch sprah man viel von einer abermaligen Erhöhung ver Preise am heutigen Fruchtmarkt ; man fügte hinzu, aus den Nord - Departements seien wieder besorg=

lihe Nachrichten eingegangen.

Großbritanien und Irland.

London, 10. März. Die gestrigen Verhandlungen des Un = terhauses betrafen mehrere Anträge von allgemciuem Juteresse, Herr Ewart stellte zunähst den Antrag auf gänzliche Abschaffung der Todesstrafe und suchte dabei in längerem Vortrage nachzuweisen, daß die Strenge der Strafgeseße immer die Anzahl der Verbrechen bedinge, daß also mit der Milderung der ersteren die Zahl der leß= teren abnehme, und daß die Todesstrafe gegenwärtig bereits ein un= nöthiges Schußmittel gegen Verbrechen geworden sei, Er gelangte zu diesem Schluß durch die Betrachtung des verbesserten Systems der Gefängnißstrafen, der größeren Verstärkung der Polizeigewalt und der besseren Erziehung des Volkes, und während der Redner

aus diesen drei Umständen die Zweclosigkeit der Todesstrafe

Man erfuhr in der Folge aus dem Munde des Generals, Marquís de Custine, selbs, daß, ehe noch die Bataille den Anfang genommen und er nur die Armee des Königs in Schlachtordnung anrücken gesehen , zu- gleih aber entdeckt hätte, daß die Tecten der feindlichen Kolonnen gerade auf die Front unserer Jufanterie zu marschirt wären, er dem Prinzen von Soubise gleich ins Ohr gesagt hätte, daß die Bataille für ihn ohne Hülfe verloren wäre, Die gefangcnen Generale waren einstimmig mit der Auf- führung des Prinzen von Hildburghausen nicht zufrieden; indessen ließen sie ihm die Gerechtigkeit wiederfahren, daß er seine Person fast auf eine übertriebene Art ausgeseßt hätte, Sie konnten auch dem Grafen von Re- vel, ob er es gleich mit seinem Leben bezahlt hatte, nicht verzeihen, daß er den Vorschlag des vorgedachten Prinzen so sehr unterstügt bâtte, und die Jnaction, in der der General Graf St, Germain während der Bataille geblieben war, schien ihnen, so wie uns selbst, unbegreiflich.

Niederrheinische Gesellschaft für Natur- und Heil: funde in Bonn.

Jn der Sizung der physikalischen (Ms der genannten Gesellschaft vom 4, März kamen folgende Verhantlungen vor: A

Der Geheime Bergrath und Professor G. Bischof theilte, im Verfolg seines früheren Vortrages über das Vorkommen der Phosphor -Säure in den drei Naturreichen , weitere Resultate sciner fortgeseßten Pn texlu Engen mit, Die Schwierigkeit, wie aus dem Minalreiche die va ar arte En, nesia in das Pflanzenreih übergegangen ist, glaubte er A eine B deckung dieser Erde im Apatit beseitigt zu haben. L t. sie S en Apatit von Ehrenfriedersdorf, von Schlackenwalde, Ras rendal, von Estre- madura, aus einer vulkanishen Bombe vom Laacher - See und aus einem erratishen Granitblockez im Phosphorit von Amberg war ihre Existenz zweifelhaft. Er machte darauf aufmerksam, wie die phosphorsaure Mag- nesia im Pflanzenreiche in viel größeren Quantitäten verbreitet ist, als im Thierreiche, wie sie dort vorzugsweise in den Samenkörnern, im Roggen, Weizen, Hafer, {n der Gerste, Hirse u, s, w., und zwar ín größerer Menge, als der phosphorsaure Kalk, vorkomme, wäh- rend in den holzigen Theilen dieser Pflanzen leßteres Salz ersteres über- wiegt, Auffallend sei es deshalb, daß im Menschen und in denjenigen Thieren, welche sich von jenen Samenkörnern nähren, dennoch die phos- phorsaure Magnesia, wie namentlih ín den Knochen, gegen den phosphor- sauren Kalk so sehr zurücktritt, Nothwendigerweise müsse daher in den Ex- krementen und im Harn jener Geschöpfe jenes Salz in größerer Menge ent- halten sein, als dieses, welches sich indeß in den bisherigen chemischen Ana- losen wenig nachweisen lasse, da in ihnen die Quantitäten beider phosphor- sauren Salze meist zusammen angegeben seien, Es ist demnach zu wün- schen, daß bei künftigen hemischen Analysen diese beiden Salze von einan-

der geschieden werden. Der Vortragende wies ferner darauf hín, daß das ¿ Chlor und Fluor im Apatit mit dem phosphorsauren Kalke und mit der

folgerte, stellte er sie als ein Unrecht dar, welches gegen die Verwaltung des Rechts, gegen die Verbrecher selbst, gegen die Geschwornen, welche das Urtheil aussprächen, und endlich gegen das Volk begangen würde, zu dessen Schus die blutige Strafe vollzogen werde. An Stelle der Todesstrafe wollte Herr Ewart lebenslängliche Gefängnißstrafe gesetzt wissen; er {loß dann mit dem Antrage, daß das Haus die alten Vorurtheile auf dem Altar der Ci= vilisation und des Christenthums zum Opfer bringen und ihm gestat- ten möge, eine Bill zur gänzlichen Abschaffung der Todesstrafe vor zulegen, Dr. Bowring unterstüßte den Antrag, welchem der Mi- nister des Jnnern, Sir G, Grey, entgegentrat, zumal da der An- tragsteller niht allein für alle shweren Verbrechen, sondern au für Hochverrath die Strafe abgeschafft sehen wollte. Der Minister be= stritt die Richtigkeit der Argumentation des Herrn Ewart, dessen An- trag, nahdem Herr Hume noch dafür und Sir R. Jnglis, Leb- terer vom religiösen Standpunkte aus, dagegen gestimmt hatten, mit 81 gegen 41 Stimmen verworfen wurde. Der Vice-Präsident des Handelsamtes, Herr Milner Gibson, legte hierauf eine Bill vor zur Sammlung statistischer Nachrichten über den Adckerbau in England und Wales, Es sollen hiernah von jedem niht weniger als fünf Ader bewirth\shaftenden Pachter Nachweise über seine Aussaat an Getraidefrüchten jährlich eingefordert und, um diese Einforderung zu erleichtern, das Land in bestimmte Distrikte, welhe wiederum Un-= terabtheilungen haben, eingetheilt werden. Die Vorsteher der letzte- ren, sogenannte Zählcr, steben mit den Pächtern in Verbindung und theilen ihre Berichte den Vorstehern der oberen Distrikte, den sogenannten Registratoren, mit, welche die Tabellen anfertigen und bei dem Han= delsamte einreihen, das seinerseits dem Parlamente daraus die er-

forderlichen Mittheilungen maht. Auch sür Schottland und Jrland sollen ähnliche Einrichtungen getroffen werden, ©ie Bill wurde eingebraht und zum erstenmal verlesen. Zu=

lest veranlaßte Herr S mit h O'Brien eine lebhafte Erörterung durch seinen Antrag auf Vorlage eines Nachwei= ses über die in Zrland vom 1. November 1846 bis jeßt gestorbenen Personen, unter spezieller Anführung ter Todesarten. Er bemerfte im Lauf der über das Geeignete solcher Nachweise sich entspinnenden Debatte unter Anderem, daß in der genannten Zeit 200,000 bis 240,000 Menschen in Irland Hungers gestorben seien, und gefähr= dete dadurch den Erfolg des Antrags, da er einen Angriff gegen die Regierung damit verband; denn er eiflärte, stets in der Legislatur seine Stimme gegen die Fortdauer eines solhen Zustandes erheben und sede Gelegenheit benußen zu wollen, um der civilisirten Welt zu verkündigen, daß die britische Regierung seine Landsleute wie Unge= ziefer umkommen lasse. Herr Hume bezeigte sch über solche Aeuße= rungen sehr unwillig und brachte die Wohlthaten in Erinnerung, welche Irland von England empfange, Der Antrag des Herrn Smith O'Brien wurde indeß zuleßt angenommen. Das Haus ver= taate P Daraus, Im Oberhause fam nichts von Bedeu- tung vor,

Die Frage wegen Einführung der englishen Armengeseße in Irland, deren Prinzip bekanntli Unterhaltung der Armen größ= lentheils den Grundbesißern des Bezirks zur Last legt, droht dem Ministerium ernstliche Verlegenheiten zu bereiten, da es bei der noth= wendig werdenden Annahme derselben in Konflikt mit einem großen Theile seiner Anhänger gerathen dürfte. Früher ganz ohne Armen= Steuer, is Jrland erst seit einigen Jahren einer derartigen Abgabe unterworfen worden, die aber den Grundeigenthümer feineêweges in gleihem Verhältnisse trifft, wie in England. Die gegenwärtige Ka- lamität legt es nahe genug, daß die Besißenden mehr als bisher zur Beisteuer für die Bedürftigen herbeigezogen werden müssen, auch hat die Regierung bekanntli bereits ein neues Armengeseß für Jrland in Aussicht gestellt, Man glaubt nun aber, daß sie sich in ihrem Entwurfe allzu großer Rücksicht auf die irländischen Grundbesiger \huldig machen werde, und von vielen Seiten erhebt sich daher der Ruf nach völliger Assimilirung Jrlands mit England in Betreff der Armengeseße. Die Times weist unter Anderem in ihrem heutigen Blatte nah, daß, während Jrland an Armensteuern nur 54 Pee. pro Pfd. St. von dem jährlichen Ertrag des zur Armensteuer her= beigezogenen Grundeigenthums bezahle, England 1 Sh. 7% Pce, pro Pfd. St., also dreimal o viel, zu bezahlen habe, Ferner führt die Times an, daß im Jahre 1844 45 England an Armensteuern 5,039,703 Pfd, St., Jrland nur 298,813 Pfd. St. beigesteuert, und daß ersteres in dem Jahre 1,470,970, leßteres 125,774 Arme un- terstüßt habe; im Verhältniß zur Volkszahl gebe das in England 9,2, in Jrland 1,5, d. h. unter einer gleichen Anzahl vou Armen habe England sechsmal so Viele unterstüßt, als Jrland, und da in England Niemand Armengelder erbalte, als wer ihrer unumgänglich bedürfe, so sei es klar, daß in Jrland unter der Herrschaft der jebi=

pbosphorsauren Magnesia in das Pflanzenreih und aus diesem in das Thierreich übergehe, und wie das Fluor, dessen Gegenwart in den Knochen und in thierishen Flüssigkeiten längst aufgefunden worden, auch im Psflan- zenreihe durch neuere Untersuhungen nachgewiesen wurde.

Hierauf zeigte der Redner, daß die 2800 Billionen Pfund Kohlenstoff, welche in der Kohlensäure der Atmosphäre enthalten sind, wenn man sie sih über die ganze- Erde verbreitet denkt, eine Schicht von kaum ciner Linie Mächtigkeit bilden würde, und wie demnach Liebig's Annahme, daß jene 2800 Billionen Pfund Kohlenstof mehr betragen sollen, als das Gewicht aller Pflanzen, der Stein - und Braunkohlen - Lager auf dem ganzen Erd- Förper zusammengenommen, ein großer Jrrthum sei. Selbst wenn man sich denke, daß in der Schöpfungs - Periode die 21 pCt, Sauerstoffgas, welche unsere heutige Atmosphäre enthält, von zersezter Kohlensäure herrühren, so würde der „dadurch abgeschiedene Kohlenstof doch nur eine um die ganze E1d-Oberfläche in Gedanken gezogene Schicht von 25 Fuß Mächtígkeit bil- den. Wenn, fuhr der Vortragende fort, ein geologishes Geschworenen- gericht konstituirt würde, welchem man die Fr-age vorlegte, ob diese Menge Kohlenstoff welche 331mal #90 viel betragen würde, als jene Quantität, nach Liebig's Angabe, als ein Aequivalent für allen Kohlenstof auf und in der Erde betrachtet werden föónne, so sei er sehr zweifelhaft, ob dieses Gericht die , vorgelegte Frage bejahend beantworten würde. Er ürde sie wenigstens, wenn er ein Mitglied dieser Jury wäre, mit einem absoluten Nein beantworten ; denn wenn man nach enem sehr mäßigen Anschlagce annehme, daß der in den sedimentairen Formationen als Bitumén und als schwarz färbender Farbestoff} enthaltene Kohlenstof nur 0,1 pCt, betrage, und daß die Mächtigkeit aller dieser Formationen von der Grau- wade bis zu den tertíairen Bildungen einschließlich 2 Meilen ausmache, so würde dies allein eine in Gedanken um die ganze Erdoberfläche gezogene Kohlenstofscbiht von 46 Fuß Mächtigkeit, mithin 6620mal so viel geben, als Liebig annimmt, In dieser Berechnung is nicht einmal der Kohlen- sto a rganiscen Neiche und in den Steinkohlen- und Braunkohlenlagern eingesch ossen. Wenn man „daher allen Kohlenstof auf und in der Erde von atmosphärischer Kohlensäure ableiten und nach den herrschenden An- fe g gi will, daß die Pflanzen diesen Kohlenstof abgeschieden ha- en, so führt dies zu der unwiderleglichen Annahme, daß das vor dem Er- wachen des Pflanzenreihes in der Atmosphäre vorhanden gewesene Kohlensäuregas, dem Volumen nah, wenigstens 20mal so viel be- tragen haben müsse, als d 1 vate i Í

: - a das dermalen in ihr befindlibe Sauer- stoffgas. Die Frage: wohin die große Menge Sauerstoff, welche durch die vorausgeseßzte Aeg jener ursprünglichen Kohlensäure ausge- schieden worden, gefommet se , beántwortete der Redner dahin, daß es einen bis jeyt unbeachtet gebliebenen, großartigen Ox dations-P ozeß f Erd gebe, der notorisch noch größere Q L E, Au Sre ben müsse, Di g re Quantitäten auerstoff vershlungen ha-

' ieser Prozeß sei die Orpdation des in den frystallinischen

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gen Armengeseße fünf Sechstel der Armen ohne Unterstüßung dem Mangel preisgegeben bleiben,

Der ert-Senkatant von Jrland hat in einem vom 5ten d. M. datirten Cirkular an die Vorsiger der Hülfs - Comités die Besorgniß für begründet anerkannt, daß an manchen Orten die Bestellung der Gelder vernalässigt und dadur der Ertrag der diesjährigen Aerndte im voraus gefährdet werde, Er fordert daher die Hülfs - Comités auf, wenn sich solhe Fälle in ihren Lokalitäten zeigen sollten, den Feldarbeitern die Beschäftigung bei den öffentlichen Arbeiten unbedingt zu verweigern und sie auf den Feldbau zu verweisen,

Das neue Muster - Gefängniß, welches hier gebaut wird zur Detinirung der Polizei=- Gefangenen und in Untersuchungs - Hast be= findlichen Verbrecher, soll am 25sten d. M. fertig werden; es enthält 1000 Zellen, in denen die Gefangenen völlig isolirt sind.

Berichte aus Neu-Seeland vom 24. Oktober v. J. schildern die Lage der Dinge als im Allgemeinen günstig. Heki und Kawiti zeig= ten sich unterwürfig, und Ersterer soll, nah einem unverbürgten Ge- rüchte, die Absicht haben, Auckland zu besuchen, um einen förmlichen Grieden zu schließen. Die gefangenen Eingebornen, welche bei der Ermordung des Capitain Wakefield und seiner Genossen betheiligt waren, sind zur Deportation nach Vandiemensland verurtheilt wor- den, Jn Auckland war das Legislativ-Konzil versammelt, Die dem- selben vorgelegten Voranschläge für die Verwaltung der Kolonie be- trugen 40,959 Pfd. 9 Sh.

Das Paketschiff „Henry Clay“ hat beute Nachrichten aus New - Yorf vom 9. Februar nah Liverpool überbraht, welche indeß nichts von politishem Interesse melden, Auf dem Kriegs-Schauplatz in Mexiko, von wo man bis zum 6, Januar in den Vereinigten Staaten Nachrichten hatte, war noch immer nihts von Bedeutung vorgefallen, und Mexiko soll ernstlihen Wunsch zeigen, Frieden zu shiteßen, Jm améerifanishen Kongreß hatte man die Zeit mit un- fruhtbaren Debatten vershwendet, und eine außerordentliche Session wird deshalb wohl nöthig werden, Eine Bill zur Bezahlung der Zinsen der öffentlichen Schuld war in beiden Häusern angenommen worden, dagegen schwebte noch die Bill zur Anweisung von 3 Millio=- nun Dollars für den Präsidenten, um, wie man sagt, den Frieden von Mexiko zu erobern,

Grie

Brüssel, 12. März. Jn der vorgestrigen Sißung der Re- präsentanten-Kammer wurde eine Petition einer Zahl Einwohner von Renaix eingebraht, welche auf Ergreifung von Maßregeln dringt, damit die immer ârgeren Verfälshungen von Nahrungsmitteln ver= hindert würden. Die Kammer fand den Gegenstand so wichtig, daß sie die Petition an die Bittschristen-Kommission verwies und shleuni- gen Bericht darüber forderte.

Mehrere antwerpener Getraidehändler haben ten Taglohn der von ihnen beschäftigten Arbeiter für die Dauer der Theurung um 90 Cent, erhöht. Mehrere andere Kaufleute sind diesem Beispiele gefolgt. Eine Anzahl Besißer von Zuder-Raffinerieen haben nun den Beschluß gefaßt, an ihre Arbeiter , so lange die Theurung währt, täglih jedem zwei Brodte und Feuerung auszutheilen, Der Ge- meinderath von Antwerpen hat beschlossen, täglih tausend Gr. zur Unterstüßung der Bedürftigen zu verwenden, wofür Bons von zehn Centimen, je nah der Größe der Bedürstigkeit, an Familienväter n i sollen; dieser Beschluß i} vorläufig für einen Mo= nat gefaßt. i

Die Maßregel des hiesigen Gemeinderathes, für das an die ar- beitende Klasse verkaufte hausbadene Brod im Maximum den Preis fest zustellen, so daß es nicht steigen darf, während die Bäder zur Entschä= digung dafür das Brod erster und zweiter Sorte nach Verhältniß ihrer Einbuße bei senem Brodte höher verkaufen dürfen, damit sie keine Verluste haben, findet jeßt allgemeinen Beifall,

Eine große Menge Bergleute, eine s{hwarze Fahne an ihrer Spiße, versuchte dieser Tage in die Stadt Dinant einzudringen. Ihr drohendes Geschrei lautete: „Brod! Brod!“ Die Behörden der Stadt brachten es mittelst Anwendung des Militairs dahin, den aufrührerischen Haufen zu zerstreuen, und mehrere Leute wurden ver= haftet. Auch in Grammont fam es am Montage zu einigen Ruhe- störungen, Eine bedenkliche Aufregung herrschte an demselben Tage auf dem Getraide- und Kartoffelmarkte von Courtray, wo die Preise abermals bedeutend höher gingen, Doch gelang es, jeden Ausbruch zu verhüten.

Die Ultraliberalen der Alliance haben bei den Gemeindewahlen einen Sieg davongetragen, indem ihre Kandidaten Ch. de Broudere und van Meenen zu Gemeinde-Räthen gewählt wurden und die Kan-

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didaten der gemäßigten Liberalen unterlagen,

Zu Lüttich hat sich ein eigenthümliher Konflikt zwi

ersten Kammer des Appellhofs und dem Barreau erhoben Mden dex Urtheil wegen Honorar - Forderung zweier Advokaten spra der

sein Bedauern darüber aus, daß die Mitglieder des lütticher Advo. fatenstandes zu hohes Honorar forderten, Diese Ansicht hat einen solhen Eindruck auf die Advokaten gemacht, daß sich darauf zu den Verhandlungen der ersten Kammer kein Advokat einstellte, so daß sie diese Woche feine Sigzung halten wird.

S panien,

© Madrid, 5. März. Die gestrige Sibung des Kongresses war unstreitig die denfwürdigste, die in diesem Jahre stattgefunden hat

Der frühere Kabinets-Secretair der jungen Königin, der innigste Vertraute des Herzogs von Rianzares und seiner Gemahlin, der jeßt zum Marquis von Valdegama erhobene Herr Donoso Cortes, wegen seines frähenden Tones gewöhnli der Kikiriki von Estremadura genannt, derselbe Herr Donoso Cortes, welcher von einem fremden Diplomaten und der Gemahlin des Herzogs von Rianzares dazu er- wählt wurde, um in der Naht des 27. August durch sein Zureden die Einwilligung der jungen Königin in das ihr vorgeschriebene Chebünduiß zu erwirken, hielt einen langen, die Verhältnisse afri= fanisher und asiatisher Völkerschaften noch mehr als die Spaniens selbst entwickelnden Vortrag. Die Aufgabe Spaniens ist, Herrn Do- noso Cortes zufolge, die Eroberung und Civilisirung Nortafrika's, die Enifernung jedes englishen Einflusses aus Portugal , das unter die Vormundschaft Spaniens gestellt werden müsse, die Zurückweisung aller Vorschriften fremder Mächte in Betreff der Personen, welche den spanischen Thron einnebmen oder von der Thronfolge ausgeschlossen scin sollen, und endlich der Widerstand gegen die „nordischen Barba- ren“, deren angeblihes Vorrücken aegen den Süden Curopa's diíe Phantasie des Herrn Donoso auf das lebhafteste beshäftigt. „Was ist die spezielle Aufgabe der neuen Zeit?“ fragte der Redner, „Die- jenige Frankreichs besteht darin, alle vorhandenen Cioilisationen zu assimi- liren, neu zu begründen, volfsthümlich]zu machen (popularisar.) Was is die spezielle Aufgabe Englands? Die Ideen seiner speziellen Civili= sation von Nation zu Nation zu bringen, und diese beiden Mächte sind die einzigen, bei denen die einzigen möglichen Civilisationen vor- handen sind. Mit diesen beiden Mächten allein stehen wir in Be- rührung.“ Dann behauptete der Redner, Spanien müsse dem Beispiele Rußlands folgen, welches ih die meisten Civilisationen assimilirt“‘ hâtte. „Zuerst assimilirte Rußland sih“, sagte er, „die Race der Kosaken, dann durch die Race der Kosaken die der Tatáren, durch die Tataren die der Chinesen und Kaukasier, durch diese die Georgier und Perser, dur die Perser Central-Asien, durch Central-Asien den ganzen Orient. Wir Spauier erhielten unsere Civilisation von den öSranzosen. Unsere Bestimmung ist, fie auf die Beduinen Ufrikg?s überzutragen. Der spanishe Guerillero steht in der Mitte zwischen dem Franzosen und dem Beduinen.“ Aus diesen und ähnlihen Vordersäßen leitete dann der Redner die Nothwendigkeit der spanischen Juntervention in Portugal zum Behufe der Sicherstellung des Thrones der Königin Donna Maria ab. Zu dieser bewaffneten Intervention müsse Spanien schreiten, ohne zuvor einen Traktat mit England einzugehen oder den der Quadrupel - Allianz, den er als er=- loschen betrachtete, zu erneuern, Zugleich sprach er allen Verträgen, welche, wie der utrechter, auf die Thronfolge in Spanien Bezug hät- ten, so wie allen Verzichtleistungen der zur Thronfolge berufenen Per- sonen, die Gültigkeit ab. „Die Infantin, Herzogin von Montpenster““, rief er mit einem frästigen, auf den vor ihm stehenden Tisch verseß=- ten Faustshlag aus, „kann nicht Verzicht leisten. Kein Fremder kann sie dazu nöthigen, nur die Cortes fönnen es, und diese werden es nit, so lange es Cavaliere (Herr Donoso ist jeßt Mar= quis) in unserer Versammlung, Castilianer in Castilien und Spanier in Spanien gieot.“

Vor dem Jubel, der bei dieser Phrase von allen Seiten aus- brah, und in den die Progressisten fast noch lauter als die Mode= rirten einstimmten (Herr Mendizabal sprang auf und küßte des Red- ners Wangen), erbleihte der Vertreter einer großen Macht, der si in der diplomatischen Tribüne befand. Nachdem der Redner diese leidenschaftlihe Stimmung seiner spanischen Zuhörer, deren Eitelkeit er so geschickt zu huldigen versteht, hervorgerufen hatte, Fehrte er nah dem fühleren Norden zurück. „Die wiener Verträge sind zerrissen“, rief er mit steigendem Pathos aus. „Alle Nationen kleiden sih in Trauer, weil die Barbaren des Nordens eine heldenmüthige Nation unterjocht haben.“ Herr Donoso ließ sich ein Schnupftuh reihen und rief mit fast übermenschlicher Stimme aus: „Polen is niht mehr! Wir weinen auf seinem Grabe.“ Viele dér Deputirten erhoben sih bis zu dieser Anstrengung. Dann fuhr der Redner fort (ih überseße aus

Gesteinen so ser verbreiteten Eisenoxyduls. Er zeigte, daß ein Basalt- G-dirge, welches 12 pCt. Eisenoxydul enthält, wenn es eine um dic ganze Erdoberfläche gezogene Schicht von 191 Fuß Mäwtigkeit bildete, schon hin- reichen würde, durch seine allmälige Verwitterung und durch den Uebergang des Eisenoryduls in Eisenoxyd, die ganze Menge unseres Sauerstoffgases ín der Atmosphäre zu absorbiren, Stàmmt das Eisenoxyd in der Grau- wadcken-Formation von zerseßten frystallinishen Gesteinen ab, war es darín als Eisenoxpdul enthalten, so forderte dieser Oxydations-Prozeß 73mal so viel Sauerstoff, als die dermalige Atmosphäre enthält, Nimmt man durhschnittlich für die sämmtlichen übrigen sedimentairen Formationen denselben Eisengehalt und dieselbe Mächtigkeit an, wie sie die Grauwacken-Formation besizt, so kommen wir zum 146fahen Volu- men des heutigen Sauerstoffgases. Da jener Orydation3-Prozeß des Eisen- Oxryduls in den frystallinischen Gesteinen unter unseren Augen noch fort- schreitet und so lange fortschreiten wird, als es noh Eisenoxydul - Silikate geben wird, so is flar, daß eine fortwährende Abnahme des atmosphärischen Sauerstoffs stattfinden müsse. Liebig's, als ein Axiom hingestellter Say, daß der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre einc Größe ist, die sich nie ändert, und daß mit dem Erscheinen der Menschen die Unveränderlichkeit des Sauerstofff- und Kohlensäuregehalts der Atmosphäre für immer festgeseßt ist, bedarf daher eincr tvesentlichen Einschränkung. Uebrigens giebt es einen Prozeß auf Erden, wodurch der Atmosphäre ununterbrochen fort Sauerstoff wieder zugeführt wird: es ist die Entwickelung unermeßlicher Quantitäten von Kohlensäure an vielen Stellen unserer Erde, z, B. in den Umgebungen des Laacher - See's, in der Eifel, în Böhmen u, #. w. Diese in die Atmosphäre strömende Kohlensäure wird, wie die durch das Athmen und Verbrennen gebildete, durch die Pflanzen zerseßt, und der ausgeschiedene Sauerstoff tritt in den Lusftkreis. Nach Liebig's An- sicht könnte freilich diese Kohlensäure nicht in Anschlag kommen, da sie von Braunkohlen-Lagern herrühren soll und deshalb, wie alle übrigen Kohlen- säure-Entwickelungen, blos einen Kreislauf bilden würde, Kohlensäure, die aber, wie in den Umgebungen des Laacher-See's, aus der Grauwacen- Formation, aus der ältesten der sedimentären Bildungen kommt, kann nicht ein Erzeugniß der jüngsten Formationen, der tertiären sein, Diesem wird fein Geolog widersprechen, :

Der Berghauptmann von Dechen legte den ersten Band der Me- moirs of the Geological Survey of Great Britain and of the Museum of Economic Geology in London vor, welcher im vorigen Jahre in Lon- don erschienen is, Jndem derselbe eine Uebersicht des wichtigsten Jnhaltes der dáarín enthaltenen Aufsäße von Sir Henry de la Beche, A, C. Ramsáy und Edw. Forbes gab, führte er an, wie es von hohem Jn- téresse sei, daß das énglishe Gouvernement, sonst gewohnt, \o viele Eín-

in Verbindung mit der Laudes-Vermessung und der Herstellung einer topo- graphischen Karte auch die geognostische Untersuchung des Landes zu be- wirken und die zur Erläuterung derselben erforderlichen graphischen Dar- stellungen zu liefern, Das Kartenwerk selbst is schon sehr weit gefördert, und es is eine bedeutende Anzahl von Sectionen der Ordnance Map (der Generalstabs - Karte), geognostish illuminirt, mit Erläuterungen verschen, verkäuflich, Diese Staats - Behörde, welche mit einer öffentlihen Samm- lung für praftishe Geologie in London und in Dublín verbunden is, be- steht aus einem Over - Direktor, einem Direktor, einem Paläontologen, eî- nem Chemiker, einem Bergwerks-Geologen (Mining-Geologist), einein Ar- chivar der Bergwerks-Nachrichten (Keeper of Mining-Records), Zu séhr ernsten Betrachtungen muß es führen , daß die Bildung einer solchen Be- hörde in einem Lande für nothwendig erkannt worden ist, dessen geogno- stishe Spezial-Untersuhung durch die vereinten Bemühungen der seit 18140 in London bestehenden geologischen Gesellschaft welche durch die hohen Beiträge zahlreicher Mitglieder über bedeutende Geldmittel gebietet und vieler seit dieser Zeit in beinahe allen größeren Städten des Landes gebil- deten geologischen oder philosophischen Gesellschaften auf eine Weise géför- dert worden is, wie die weniger Kontinental - Staaten; in einem Lande, welches von der großen geognostischen Karte von Greenough an bis zu det kleinen eleganten Blättchen von Phitipps und Conybeare mehr geognosßisché Karten - Darstellungen in den verschiedensten Maßstäben bereits besaß, als irgend ein anderes Land der Erde, Ê Diese Erscheinung kann nur aus der in dem Kreise der höchsten Staatsbehörden verbreiteten Ueberzeugung hervorgegangen sein, daß der vollständigsten Benußung der Hülfsquellen eines Landes die geologische und mineralogische Kenntniß V Treu ausgehen müssez daß der Kostenaufwand einer o

; ; egen den Nutzen, Staatsbehörde nicht in Betracht RE Mir T

welchen das Land daraus zichéz : Privatpersonen nicht ausreichen, um den Zweck vollständig Fa R D j iber die Bewegung unseres

Professor Argelander hielt einen Vortrag Uber die di g f i Sonnen - Systems und namentlich über die Gründe Si ea S Hypothesen, die man über de, Ret ege Ds qus d imser Ta

| E i i: ee Sa Vim, wi entscheiden, hielt er doch dieselbe für díe wahrscheinlichere, besonders da die in seiner Abhandlung über die Bete ung des Sonnen-Systems vor 10 Zahren für die Annahme eines Central Körvers zwischen Pcrseus und Kassiopeja aufgestellten Gründe seitdem durch neue vermehrt worden seien, Er gab“ dann den Weg an, auf. dem man ur Entscheidung dieser Fra

richtungen und Gegenstände der Förderung durch seivaiperfonen zu úüber- lassen, éine Staats-Behörde degründet habe, lediglih zu dem Zwecke, um

ntlih über kurz oder lang z in werde, gea die Parallaxen mehrerer besonders stark bewegter Sterne si sein

würden.