1847 / 89 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

60,000 Einwanderer aus Jrland angekommen sind, von denen zwar ein nicht unbedeutender Theil nah Amerika oder Australien auswan- dern will, die aber doch zum größten Theile vorläufig in England bleiben und der hiesigen Armen - Anstalt zur Last fallen. Barnes / als der nähstliegende Hafen, wird natürlich von den Jrländern Bee \sächlich zum Landungsplate gewi, doch kommen sie au berei zu Hunderten zu Schiffe in London an. Es F Das Post -Dampfthiff „Forth“ mit der westindishen Post, g hes St. Thomas am 1. März verlassen hat, E O daß Southampton angekommen, Von Juteresse is die E Guayra das spanische Linienschiff „Soberano““ von PORE nah 16 - Land zu abgegangen war, um einen spanischen Abgeordneten aus L

, of, lten hatte, diplo-

eßen, der von dem madrider Hofe den Auftrag erha t G le: Verbindungen mit den Staaten von Central- Amerifa anzu- den Spanien diesen Staaten

knüpfen, der erste Aft der Anerkennung, y e felt ieue Unabbängigfeits- Erklärung zu Theil werden läßt. In den Gebirgen von Port Royal auf Jamaika hatte sich am 22, Fe- bruar ein leihter Erdstoß bemerkbar gemaht, ohne Schaden anzu-

richten,

23, März. Es giebt kaum ein arakteristisches O T IE leaccltigat bedrohlihen Zustandes Jrlands, das bei- : gleih beunruhigender wäre, als die bedeutende Aus- spielloser und zuglei L l L dehnung der Auswanderung aus den slechtesten Theilen Jrlands nah England. Für den Hafen von Liverpool allein beträgt die Durch- schnittszahl der in den leßten drei Monaten gelandeten irländischen Armen täglih 858. Vom 13. Januar bis zum 16. Februar famen 30,000 Passagiere von Jrland in Liverpool an. Das englische Ar- mengeseß, welhes allen hülflosen Personen eine Art von Unterstüßung gewährt, legt die Last, diese beträchtlihe Bevölkerung zu unterhalten, den Armensteuer zahlenden Einwohner des einzigen Kirchspiels Liver- pool auf. Die Ausgabe für die Armen stieg in einer Woche des Januar auf 378 Pfd.; dieselbe Ausgabe in der entsprehenden Woche des vorigen Jahres betrug nur 11 Pfd. 18 Sh. Hierzu kommt noch, daß die Herbergen und Keller, deren es in Liverpool unzählige giebt, bis zum Ersticken mit diesen unglücklichen Wesen angefüllt sind, welche die Keime des Typhus und jede Art des Elendes mit sich führen. Aehnliches hat sich in New-Port am Kanal von Bristol und in verschiedenen Theilen der westlihen Küste Englands zugetragen.

Es scheint fein Zweifel darüber zu sein, daß in vielen Fällen der Unterstüßungs = Fonds, welchen man in England zum Unterhalt der Jrländer gesammelt hat, zur Bestreitung der Ueberfahrtskosten für diese elenden Wesen verwendet worden is, und daß diese so in den Bereich der geseßlihen Mildthätigkeit Englands gelangten. Man hat sih überzeugt, daß diese Auswanderer sehr oft troß ihres Elends und ihrer Bettclhaftigkeit keinesweges von Gelde entblößt waren, daß sie aber auf die Hülfequellen Englands si verließen, um das Eigene zu sparen. Wie lange dieser Zustand noch dauern wird, weiß Nie- mand; aber es is so offenbar ungerecht und unerträglih, das {wer arbeitende Volk von England mit den Uebeln ihrer müßigen und un- vorbedahtez Nachbarn zu belasten, daß, wenn das Geseß nicht seine Autorität geltend macht, das Volk die Jrländer aus dem Lande treiben dürfte.

Die große Antwort, welche die Legislatur in diesem Jahre auf alle iese Shwierigkeiten hat, is das irländische Armengeseß, welches jeßt é Unterßaus passirt. Die Last des irländishen Pauperismus mag

‘nd und unerträalich sein, aber sie wird wenigstens den Schul-

he sie tragen müssen. Der gänzliche

igenthümer, deren Güter {on mehr

mag daraus hervorgehen,

] s{merzlich und nach-

heilig „ndi5tduen, indeß unerläßlich für die Nation. Aber end-

lich wird dadurch doch die Erhaltung der irländischen Armen auf die

einzig gerechte und passeude Grundlage geseßt werden, nämlih auf

den Grund und Boden ihres eigenen Landes und niht auf die Al- mosen eines anderen Theils des vereinigten Königreichs.

Während diese shrecklichen Scenen des Elends in Jrland vor sih gehen, eilt das Leben O'Connels schnell seinem Ende zu. Er hat die leßten vierzehn Tage in Hastings an der Küste zugebracht, aber ohne eine merflihe Besserung seines Zustandes , und er ist jeßt so {wah, daß er kaum über die Stube gehen fann. Es scheint niht, daß er jemals nah Jrland zurückkehren wird. Wenn er aber noch so viel Gedächtnißkraft hat, si die Vergangenheit oder die Gegenwart vor- zustellen, \s0 muß er jeht einsehen, daß die Union der beiden König- reibe, wie lästig ste England auch sein mag, doch allein das irlän- dische Volk von der Vernichtung gerettet, und daß das Land, welches er täushte, seinen Unterhalt der von ihm geschmähten Nation zu verdanken hat,

3erschulvet nb fönnen , Dr E e dor A D "r E 9 groye Beränte en megen dewirrît werden ,

î ia Tur i T

Jail. ten.

Florenz, 9. März. Die Bande, welche vor kurzem den bo=- logna-florentiner Eilwagen beraubte, is entdeck und gefänglih ein= gezogen worden. Jhr Haupt war ein ehemaliger Fachino des bo- logneser Eilwagens, Leider hat \ich aber unlängst die gewaltsame Beraubung des Postwagens wiederholt. Derselbe verließ Bologna um 7 Uhr Abends. Als er etwa eine Miglie zurückgelegt, wurde er ziemlih an derselben Stelle, wo im Monat Januar die Berau- bung vorgefallen war, angehalten. Die Reisenden und der Conduc- teur wurden gezwungen, abzusteigen. Das vorgefundene Geld und verschiedene Pretiosen wurden geraubt, Nah einer halben Stunde durfte der Wagen seinen Weg fortseßen. Auch von anderen Seiten vernimmt man von Räubereien und gewaltsamem Anhalten von Wa- gen, ohne indeß etwas Detaillirtes angeben zu fönnen.

Der Großherzog hat die Anlegung von Dampfmühlen geneh- migt. Eine zu diesem Zweck zusammengetretene Actien-Gesellschaft wird in Pontedera vom Jngenieur Gaetano Chigrini geleitet.

Turin, 15. März. Die Peninsular and Oriental-Steam-Na- vigation-Compagnie hat mit der sardinishen Regierung \o eben eine Uebereinkunft abgeslossen, welhe die Anlegung von Probefahrten des ostindishen Post-Felleisens über Genua bezweckt. Zur Begünstigung dieser Probefahrten hat das Kabinet von Turin jener Gesellschaft verschiedene Zugeständnisse gemacht in Betreff des Ankergeldes und des Einfahrtgeldes, der Errichtung eines eigenen Steinkohlen-Depots am Molo vecchio 2c. Zum Ersaß der angeführten Begünstigungen verpflichtet sich die Peninsular and Oriental-Steam-Navigation- Compagnie, die amtlichen Depeschen der sardinishen Regierung uu- entgeltlich zu befördern. - Jn Betreff der Besorgung der Privat- Briesschasten wird der Compagnie vou der sardinishen Post-

erwaltung eine Gebühr von 50 Centesimi pr. 39 Grammen ge- währt, und zwar für solhe Briefschasten, die von einem Hafen Jta- liens, Frankreichs oder Spaniens zum anderen versendet werden. Für entferntere Versendungen und namentlich für die Korresponden- zen aus dem Orient wird die erwähnte Gebühr einen Frankf pro

“dgr ua betragen, Die Dauer díeser Uebereinkunft ist auf drei

re festgeseyt. Die projeftirten Probefahrten der ostindishen Post Zt gus sollen \chon im nächsten Monat beginuen. (Die Allg. {1 g. bemerft hierzu : „Wir sehen der Bestätigung oder Erläuterung dieser Nachricht entgegen, Jedenfalls ist es, wie wir bereits gemel-

det, im Werk, eine ostindische j ' j ' ' Post jeden Monat zweimal auf Kosten

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des österreichischen Lloyd durch Tirol, Westdeutschland und Belgien zu befördern.“) ;

Dagegen wird der O. P. A. Z. aus Wien vom 20. März geschrieben: „Lieutenant Waghorn beschäftigt sich mit einem neuen Projekte, welhes die Beförderung der ostindischen Ueberlandpost durhch Norddeutschland zum Gegenstande hat. Auf Grundlage der genaue- sten Nachforshungen und motivirten Thatsachen dürste ersihtlich sein, daß die Route von London auf Ostende, über Köln, Minden, Han= nover, Magdeburg, Berlin, Breslau und Wien nat Triest bei Be- nußung der im Oktober d. J. in Betrieb kommenden Eisenbahnen binnen 77 Stunden zurückgelegt werden kann, und daß dieser Zeit- raum, sobaid die im Bau begriffenen und großentheils hon vollendeten Eisenbahnen auf dem Zuge von Dresden über Prag und Wien nah Triest in Betrieb kommen werden, auf 66 Stunden ermäßigt werden wird, während die bisher von der Ueberlandpost eingeschlagenen Wege dur Frankreih und das südwestlihe Deutshland einen weit lânge= ren Zeitaufwand erforderten und die Unbequemlihkeiten bedeutend sind, welche bei dem häufigen Wechsel der Transportmittel. vorfallen, Man vernimmt, daß vom 1. Mai d. J. an die ununterbrochene Fahrt zwischen Wien und Berlin auf Grundlage jenes Uebereinfom- mens beginnen werde, welches fürzlih dur die betreffenden Direc- tionen in leßterer Hauptstadt abgeschlossen worden H

S 0 ani e f

& Madríád, 18. März. Gestern Abend arbeitete die Köni- gin wieder mit den Ministern, die sie seit mehreren Tagen nicht em- pfangen hatte.

Die Herzogin von-Sessa, Schwester des Königs, wird si, wie es scheint auf höhere Veranlassung, binnen kurzem mit ihrem Gemahl nah Paris begeben.

Am ÎIten marschirte der portugiesishe General, Baron Casal, mit 2000 Mann Junfanterie, 150 Mann Kavallerie und 2 Kanonen durch einen Theil des spanischen Gebiets der Provinz Orense. Diese Truppen der Königin verweilten von 9 Uhr Morgens bis 5 Uhr Abends auf dem diesseitigen Gebict, ohne die Waffen abzulegen, Der spanishe General Cuevillas, der nicht von diesem Durchmarsche im voraus benachrihtigt worden war, eilte zu spät mit seinen Trup- pen an Ort und Stelle.

x Paris, 25. März. General Pavia hat seinen Posten als General-Capitain von Catalonien nun angetreten, und wie die Pro- clamation, welche er bei diesem Anlasse veröffentlicht hat, so zeigen auch bereits Thatsachen, daß das vom General Breton eingesührte blutdürstige System nicht fortgeseßt werden soll. Mehrere Karlisten, welche gefangen und von der Militair-Kommission kraft der Bandos des vorigen General-Capitains zum Tode verurtheilt wurden, erhiel- ten Umwandlung dieser Strafe in zehnjährige Strafarbeit in den Presidios (Galeerenstrafe), Unter Breton wären sie unfehlbar er- schossen worden. Auf der anderen Seite erfährt man Aehnliches auch von fkarlistisher Seite. Tristany und alle montemolinistishen Chefs haben strenge Befehle erhalten, sich jeder Gewaltthat oder auch nur Plackerei gegen Privatleute zu enthalten, Auch fol= gende Thatsache, die als zuverlässig berihtet wird, ist ge- eignet, den wirklihen Systemöwehsel Tristany's zu beweisen, Er ließ fürzlih einen Postwagen anhalten, uud nachdem alle Reisenden hatten aussteigen müssen, verlangte er, daß Jeder alles baare Silbergeld, was er bei sich habe, ausliefern solle. An Widerstand war nicht zu denken, die Reisenden waren noch froh, so wohlfe.len Kaufes wegzukommen, als man zu ihrer nicht geringen Verwunderung ihnen sagte, Tristany bedaure sehr, in die Nothwen- digkeit verseßt gewesen zu sein/ sie auf ihrer Reise anzuhalten; da ihm aber dringend nöthig gewesen sei, sein Gold gegen Silbergeld um- zuwechseln, so bitte er sie, seine Goldstücke gegen das ihnen abge- nommene Silber anzunehmen. Und in der That wurde jedem Rei- senden der Betrag des ihm abgenommenen S:lbergeldes rich= tig in Gold ausgezahlt, Offenbar is dieses Verfahren bered)- net und auch geeignet, das Mißtrauen eines großen Theils der Bevölkerung gegen die Karlisten zu beseitigen, welches ihre früheren Erpressungen und Gewaltsamkeiten hervorgerufen hatten. Mit welcher Kühnheit sie ihre militairishen Operationen jeßt betrei- ben, zeigen wieder folgende Thatsahen. Jn der Nacht vom 13, März hörte eine auf den Wällen von Barcelona selbst stehende Schildwache außerhalb der Mauern, aber ganz in ihrer Nähe, {were Schritte wie von einer heraufommenden Runde, aber zu ungewöhnlicher Zeit. Sie rief dem Trupp ihr: „Wer da?“ entgegen und erbielt augenblicklid zur Antwort : „Spanier uud Karlisten.“ Die Schildwache feuerte ihr Gewehr auf sie ab, der ganze Wachtposten trat unter die Waffen. Jn der That war es eine Karlistenbande gewesen, die sich bis in die unmittelbare Nähe der Stadtmauern herangewagt hatte; man ver- folgte sie zwar, aber, wie gewöhnlih, obne Jemand zu erreichen. Zu San Felice del Llobregat, einer vor den Thoren von Barcelona liegenden Gemeinde, hat man etliche sehzig den Karlisten bestimmt gewesene Gewehre weggenommen, Aus diesem Anlasse wurde der Eigenthümer des Hauses, in welhem sich diese Gewehre befanden, ín Verhaft genommen, desgleichen ein Jndividuum, das notorisch zu einer Karlistenbaude gehört batte, An der catalonisc - französischen Gränze hörte man am 15ten Abends zu Perthus ein sehr lebhaftes Gewehrfeuer aus der Richtung von Canet de Mar her, ohne daß man jedoch den Anlaß zu entdecken vermohte. Canet de Mar ist etwa 17 Stunden in gerader Linie von Perthus entfernt; aber der Wind fam gerade aus jener Richtung her. Der Mallepostwagen sah sich dadur veranlaßt, ‘niht weiter zu fahren, fürchtend, daß er einer Karlistenbande in die Hände fallen könnte. Zwei Bataillone des Re= giments „del Rey“ waren auf Dampfschiffen über See von Cadix aus in Barcelona angelangt, das dritte wurde noch erwartet, Mit Un= geduld sah man auch dem Eintreffen zweier anderen Jyufauterie - Re- gimenter und eines Kavallerie - Regiments entgegen, die von Sara- gossa gleichfalls nah Barcelona abgegangen waren. Ju Catalonien glaubt man allgemein, der General Prim, selbst Catalonier, werde wirklich ein bedeutendes Kommando im Fürstenthum von der Regie- rung erhalten. Die ganze Frage der Zukunft in Catalonien hängt noch immer von dem einfaheu Umstande ab: werden die Karlisten im Stande sein, \sih hinreihend Geld zu einem größeren Unternehmen zu verschaffen, oder nicht? Jm lehteren Falle werden sie nichts ver- fden ungeachtet aller Sympathieen, die sie bei der Bevölkerung

nden.

Griechenland.

Athen, 14. März. Gestern Abend is Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Bayern im Piräeus angekommen und von seinem Königlichen Bruder dul freudigste empfangen worden. j

__In Folge der Verstärkung der türkischen Truppen an der E hishen Gränze sind alle Beurlaubten der Gränz=-Corps einberufen.

Die griechische Regierung hat den in der lebten türkischen Note gestellten Termin von 20 Tagen nicht abgewartet, 1m eine entschei- dende Antwort zu geben, sondern diese hon nah wenigen Tagen in der Art ertheilt, daß sie auf die wiederholten Anforderungen der Pforte aus denselben Gründen nit eingehen könne, welche schon das erstemal obgewaltet, daß sie aber, um’ ihre Bereitwilligkeit für die

Aufrechthaltung des Friedens zu zeigen, der Pforte einen anderen

Weg vorschlage, auf welhem tieses Ziel {nell erreiht werden könne. Beide Regierungen sollten zu gleicher Zeit außerordentlihe Gesandte gegenseitig abshicken, durch welhe, nahdem sie an den betreffenden Höfen den freundlihst(n Empfang erhalten, die Angelegenheit leiht auêgeglihen werden könne. Die griehische Regierung stelle dabei nur das Ansuchen an die Pforte, daß nah Athen nur ein Türke und fein Grieche oder Renegat gesendet werde.

Nach glaubwürdigen Briefen aus verschiedenen Provinzen des türkischen Reichs, 1vo größere oder kleinere Gemeinden von Griechen bestehen, herrsht unter diesen ein großer Enthusiasmus und ein [e bendiger Aufshwung. Die angesehensten Kaufleute in Konstantinopel hielten ein Gaßmahl, bei welchein nur Ein Toast ausgebraht wurde, lautend: „Köaig Otto und das Hellenenthum.“ Sie bestimmten die volle Einnahme eines Jahres als ein freiwilliges Opfer, welches sie der griehishen Regierung zu Füßen legen wollen, Aus Smyrna und Salon'chi laufen ähnliche Nachrichten ein.

_ Wie verlautet, hat ein Schreiben des Fürsten Metternich an die Kaiserlich österreichische Gesandtschaft in Athen, die zur Zeit von dem Kaiserl. Geschäftsträger, Herrn von Weiß=-Starkenfels, versehen wird, das Benehmen dieses jungen Diplomaten in der so folgeschwangeren grieis - ottomanishen Angelegenheit vollkommen gebilligt und vor Allem hervorgehoben, daß das Miteinandergehen der österreichischen und preußischen Gesandtschaften in Athen seine günstige Wirkung nicht verfehlen werde. An den Kaiserl. österreihischen Jnternuntius in Kon- stantinopel, Grafen von Stürmer, sind gleichzeitig Depeschen von Wien Lal ongen, welde die weiteren Jnstructionen in dieser Sache ent- alten,

Handels - und Börsen - Üachrichten. Berlin, 29. März, Des herannahenden Ultimo wegen waren dée Course heute gedrückt und der Umsay beschränkt. Berliner BSrse. Den 29. März 1847. Pr. Cour. Brief. | Geld. | Gem

Pr. Cour. Brief. | Geld,

s / | 922 Brl.Potsd.Magdb.| 4 | 92% | | do. Prior. Oblig.| 4 | 92% | 9: | | | j | Î | | | |

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Fonds. ch Actien. |8

St. Schuld-Sch. 31 93 | Prämien-Scheine | | d. Seeb. a9) T. —| 95% Kur- u, Neumärk.| | Schuldverscbr. 3 | 2

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do. do. do. [5 1017 B.-St.E.Lt.A.u.B.|—| Bonn-Kölncer Eb. 9|

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Berliner Stadt- | | Obligationen |: | 94 | do. do. Prior.Obl.| 4 Let] Westpr. Pfaudbr.|3;| 947 93% [Cölu-Minden. v.e.| 4 | 93% Grossb. Pos. do. |4| | 101% |[Düss.EIb. Eisenb.|—| 1055 | do. do. (3535| 92 Ido. do. Prior. Obl. | 4 | 92H | Ostpr, Pfandbr. |35| 972 Magd.-Halbst.Eb.|4| | Pomm. do. 32) 95:7 | Mgd. Lpz. Eisenb.|— Kur- u. Neum. do. |37/| 975 | do, do. Prior. Obl. | 4 _—— Schlesische do. [32 _—- Niederscb.-Märk.|4| | do. v. Staat ga-| do. Priorität| 4 925 | rantirt. Lt. B.|35 do. Priocrität| 5 es Nied.-Mrk, Zwgb. | 4. QOX |

| 1027 |

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| Gold al marco. | N L |

| 1377| ‘2[0b.-Sehles.E.L.A|4|

115) De, d, Pad 4| [0 do. U al e | Rhein. Eisenb. |—| 86; |

do. Stamm-Prior.| |

Friedricbsd’or. |— And. Gldm. à 5Th.|— Discouto. E

| do. Priontät/45 89% | 4 |

Actien. | | Brl, Anh. Lit, À.\--| | 1107 do do Prior O4 | Berlin-Hamb, 4| | 106 do. Priorität|/44| 96% | 96% [Wülh.-B. (c.-0.) | 4

Answärtige Börsen.

Amsterdam, 29. März. Niederl. wirkl. Sch. 587. 5% Span. 171, 3% do. 365. Pass. 95. Ausg. —. Ziusl. 57. Preuss. Pr. Sch. —. 4% Russ. Hope 883.

Antwerpen, 24. März. Zinsl. —. Neue Aal. 17%.

Frankfurta. M; 26. März. 5% Met. 108 2 E Bauk-A ctien p, ult. 1906. 1904 Bayr. Bank-Actien 669 Br. Hope 875 G. Stiegl. S7Z G. Int. 585. 58. Poln. 300 FI. 96 Br. do. 500 Fl. TOX, 4.

Hamburg, 27. März. Bank-Actien 1590 Br.

P aris, 25. März. 5% Rente fin cour. 117. 25. 3% Span. 347. Pass. —,

Wien, 26. März. 5% Met. 1087. 4% do. 983. 3% do. TOÏ. Bauk- Actien 1594. Aul. de 1834 1537. de 1839 1197. Nordb. 178. Gloggn. 1215. Mail. 109%. Livorn. 93%. Pest. 987. Budw. —,

Meteorologische Seobachtungen. |

Abends 10 Uhr.

(voll eingezablt)| 4 | O | do. do. Prior. Obl. | 4 | 925 | do,v. Staat garant. 35 l Thüringer | 4 963 | 9Dz | 885 | |

Polu. —.

Engl. Russ. 106. 105%, 3% do. fin cour. 79. 25.

Neapl. —.

1847. 28. März.

Nach einmaliger Beobachtung.

Nacbmittags L Ubr.

Morgens 6 Ubr. Luftdruck 335,82"" Par.'333,69"’' Par. 330 29" Par. Quellwärme T B, Luftwärme... -+ S R. | + 9,4 * R. -+ 05 R. Flusswärme 3,9° R. Thaupunkt... .| + L1° R. + 2,1° R. —+ 5,1° R. [Bodenwärme 3,8° R. 80 pCct. 99 pCt. 85 pCt. Ausdünstung 0,004'’Rh. trüb. trüb. Regeu. Niederscblag O0, 196‘Rb. W. W. W. Würmewechsel 4 9,g® Wolkenzug - W. -+ O17 Tagesmittel: 833 30'’’ Par... + 7,1° R... +3,0° R... 75pct. w.

Nachts 114% Uhr Gewitter und Regen.

Duustsättigung. Wetter

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 30. März. Jm Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement. Robert der Teufel, Oper in 5 Akten, nah dem Franzü= sischen des Scribe und Delavigne, übertragen von Th. Hell. Musik von dem Königl. General - Musik - Direktor und Hof - Kapellmei- ster Meyerbeer. Die Ballets sind von Ph. Taglioni. (Herr Tichat= \hek: Robert, als leßte. Gastrolle. Mad. Viardot-Garcia: Alice.) Anfang 6 Uhr.

ZU dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern- haus-Preisen verkaust :

Cin Billet in den Logen des Prosceniums , des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet 1 Rihlr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Villet im Am- phitheater 10 Sgr. Ein Billet in den Gremdenlogen 3 Rthlr.

Im Schauspielhause. 45ste französische Abonnements-Vorstellung. La première représentation de la reprise de: La calomnie, comédie en 5 actes et en prose, du théáâtre français, par Scribe.

Mittwoch, 31. März. Jm Schauspielhause. 51ste Abonnements= Vorstellung, Zum- erstenmale: Canova's Jugendliebe, Original-Lust- spiel in 4 Aufzügen, von Dr. Karl Töpfer.

T ———— Verantwortliher Redacteur Dr. I, W. Z inkeisen. Im Selbstverlage der Expedition. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

Beilage

rankreich. Paris. Die Uebereinkun i ; : Dée Me Sranfueled. F O ft mit Rufland, Die Wahl Dänemark. Kopenhagen, Unfall im Theater. Ostindien und China. London, Erlaß Sir Charles Napier's we-

gen Verringerung des Heeres, Aufstand im Pendschab. Neduction du Brian, Gen ans China und Manila, Fisenbahnen. Speyer. Die Rhein-Eisenbabhn M = ; bf

Ee der Taunus - Eisenbahn. de MEiAS Bs Handels- und Börsen - Nachrichten, Berlin,

L ; Marktbericht, Brünn. Die Central-Kassen-Anweisungen, R

J rankr.ei:d

Paris, 24. März, Wie es heißt, wäre es zwar allerdings wahr,

daß weder die Bank von Frankreich, noch der Minister der auswärtigen Angelegenheiten einen Agenten nah Skt, Petersburg gesandt oder auf anderem Wege eine direkte Mittheilung dahin hätten gelangen lassen, um die russische Regierung aufzufordern, für einen Theil ihrer disponiblen Gonds französische Renten bei der Bank anzukaufen, Es wird jedoch zugleich versichert, daß die Fürstin von Lieven, welche in lebhafter Korrespondenz mit St. Petersburg steht und zuglei eine sehr leb- hafte Verbindung mit Herrn Guizot unterhält, Mittheilungen von hier aus nach der russischen Hauptstadt gemacht l;abe, welche die dor= tige Regierung veranlaßt hätten, eine #0 belangreiche Anlegung von Gonds in französischen Renten zu machen, um der Bank von Frank- reich dadurch „aus einer unangenehmen Lage zu helfen und zugleich einen Theil disponibler Staatsgelder in nußbringender Weise zu ver=- wenden. Der Courrier fran ¿ais beruft si auf die Meinung der englischen Presse, daß Rußland hierbei politishe Zwecke habe, indem dessen Finanzen jene Sumnien nicht entbehren fönnten und es demselben nicht blos darauf angekommen sein würde, \ich die Ab- nahme seines Getraide-Ueberflusses zu sichern, denn hätte Frankreich davon nichts bedurft, noch gewollt, so hätte England stlch nah Odej:a gewandt, Der Courrier weist zugleih darauf hin, wel? shlechtes Maa das Journal des Débats dem Finanz-Minister durch as Geständniß gemacht habe, daß es nicht geglaubt, Frankreich önnte so bald in die Nothwendigkeit fommen, eine fremde Unter- stüßung von 50 Millionen hinzunehmen. Eben so greift der Na - tional die Bank wegen ihres Mangels an Voraussicht an, daß ein Land, wie Frankreich, das doch baares Geld besitzen müsse, sich auf feine andere Weise 950 Millionen Fr, zu verschaffen gewußt, als in- dem es Rußlands Hülfe angenommen, Gleicher Ansicht is der C o n- stitutionnel, während die Presse ihrem Grundsaße treu bleibt und wiederholentlid) für cine russische Allianz sih erflärt, Es gebe nur vier Alternativen, meint dies Blatt, 1) die englishe Allianz, welche seit 17 JZahren die größten Opfer auferlegt, immer einseitig zu (Eng= lands Gunsten in Anspruch genommen und ausgefallen sei, und bei jeder Gelegenheit, wo es sh um die klcinste Konzession an Frankreich gehandelt habe, brechen wolle; man denfe nur an Pritchard, Marokko, die spanische Heirath; diese Allianz sel die Verleugnung Srankreichs ; 2) die Allianz mit den Staaten zweiten Ranges, welche Frankreich zu fortwährendem Kriegsfuße zum Schuße dieser Staaten und sich auf alle Fälle gefaßt zu halten zwingez diese Allianz sei ber Krieg und die allgemeine Revolutionz 3) die systematische Jsolirungz das sei die Hingabe an die revolutionaire Propaganda, Schwäche nah außen, Mißtrauen nah innen, Unsicherheit allenthalben; dieser Zu- stand sei der Verfall Frankreihs : 4) die russische Allianzz sie gebe am meisten Sicherheit und lege am wenigsten Lasten auf. Der beste Verbündete sei der, mit dem man am meisten gemeinsame Interessen und am wenigsten unfreiwillige Berührungen habe: die russische Al- lianz sei der Fortschritt, sei der Friede.

Das Journal des Débats äußert sich gegen den Consti tutionnel neuerdings in folgender Weise über den Wahlreform-Plan des Herrn Duvergier de Hauranne :

„Unleugbare Thatsache is es, daß die Walhlgeseße vortrefflich oder mangelhaft sind, je nah dem Dafürhalten der Parteicn. Unter der Restau- ration war die Partei des alten Regime nach den Wahlen von 1824 mit dem Wahlgesez sehr zufrieden; 1827 dagegen, ebenfalls nah den Wahlen, fand dieselbe Partci das Geseg unvollkommen und gefährlih. Es wird er- laubt sein, in den lärmenden Protestationen, welche in diesem Augenblick von den foalisirten Parteien gegen das Wahlgeseß von 1834 erhoben wer- den, nur das einfache Geständniß zu sehen, daß sie ohnmächtig sind, so lange dieses Geseh in Kraft bleibt, Aendert, wenn ihr wollt, das Geseh zehnmal; scid aber gewiß, es wird den Parteien nie zusagen, falls es eine der constitutionellen Monarchie und der Charte von 1830 energiïch ergebene Majorität in die Kammer bringt. So reduzirt sich Alles auf die Frage : ob die gegenwärtige Mehrheit den Versuch machen und das Wahlgeseß von 1831 dafür strafen will, daß es ihr das Dasein gegeben hat, Man wendet ein : Aber unser Wahlgeseß is doch so unvollkommen; das Prinzip dcs Census fran!t an Willkür; es ließt vicle fähige Bürger vom Stimmrecht ausz wenigstens sollte doch der Einfluß der ganzen Mittelklasse gesichert werden ; ehören nicht Advokaten, Aerzte, Notare, auch wenn ste unter 200 Franken Ubgaben zahlen, zur Mittelklasse? Wie? Gestern noch hatte ih politische Rechte , und heute bin ih deren beraubt, weil mir der Steuer-Erheber 10 Franfen weniger abverslangt? Darauf is zu entgegnen: Es erfordert wenig Verstand, cinzusehen, daß zwischen einem Bürger, der 200 Fr. Abgaben zahlt, und cinem anderen, der nur mit 190 Fr. besteuert ist, cin schr ge- ringer Unterschied waltet; aber es zeigt von noch weniger Einsicht, wenn man sih auf ein so nichtiges Argument stügt. Wer weiß denn nicht, daß jede Beschränkung etwas Unvollkommenes hat, und daß nichtsdestoweniger in allen Dingen eine Beschränkung nothwendig is. Es kömmt auch gar nicht darauf an, ob die ganze Mütelklasse mitstimmt, wenn nur diejenigen aus ihrem Schooße, welche stimmberechtigt sind, ihren wahren Geist athmen. Das Gesey von 1817 beengte die Zahl der Wähler weit mehr, als es das Geseß von 1831 thut, War es etwa ein Zufall, daß dessenungeachtct die Mittelklassen während der funfzehn Jahre der Restauration das gedachte Geseß als die kostbarste ihrer Eroberungen, als die erste ihrer Bürgschaften ansahen? Doch man wird uns mit dem cwigen Einwurf kommen, den alle Neuerer den Konservativen machen; man wird uns sagen: Jhr seid also gegen den Fortschritt? Fortschritt! Ein s{önes Wort. Worin besteht aber der Fortschritt? Js nicht nah funszig Jahren voll Revolutionen die Sta- bilität für cin Land der erste, der nöthigste Fortschriit? Wie? im Augen- blick, wo Frankreih anfängt, auszuruhen von seinen langen Agitationen, sollen die Männer, denen es seine Geschicke anvertraut hat, um einer Laune zu fröhnen, nochmals das Gefühl des Vertrauens und das Verlangen nach Stetigkeit stören? Während die Achtung vor den Gesegen kaum wieder auf- kömmt, sollen Zweifel an dem Grundgesey gepflegt und damit jene Achtung von neuen: erschüttert werden ? Während die érflärtesten Feinde unserer Regierung, Fade und Republikaner, sih gegen cin Wahlsystem ver- binden, dessen heilsame Gewalt sie eben damit proflamiren, sollen wir, be- täubt von ihrem Geschrei oder verführt von ihren Sophismen, dieses Wahl- system so zu sagen in Anklagestand verseßen? Wahrlich, das wäre weder klug, noch verständig, noch muthig. Wirst man uns vor, wir scien dem Fortschritt abgeneigt, weil wir nicht zugeben wöllen, daß man unsere Ge- seße alle zwei Jahre umändere, so muß es uns erlaubt sein, unsererseits die Gegner zu fragen, was sie unter Fortschritt verstehen. Js es Fort- schritt, wenn man sih beständig in demselben Kreise herumdreht, beständig wieder einreißt, was man kaum erst aufgebaut hat? Js es Fortschritt, wenn man ewig und unermüdlih Jdeen und Theorieen anregt, die eine

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vierzigjährige Erfahrung verurtheilt haben sollte 2 Nein! das is fein Fort- schritt, das is Agitation, Zwcifelt man no, daß es so ist, so frage man das Land, das allerdings den Fortschritt will, si aber denno weniger um all eure Wal! lreformen bekümmert, als um die kleinste Finanz- oder Doua- nenfrage. Wir glauben die vornehmlichsten Wahlreformfragen, welche der Constitutionnel an uns gerichtet hat, in Vorstehendem aufs einfach|e und unwidersprechlicste erledigt zu haben, Sollen inzwischen unsere Ant- worten dem Constitutionnel nicht genügend erscheiren, so würden wir ihn in Keuntniß seßen, daß dieselben wörtlich einer Ncde entnommen snd, die Herr Duvergier de Hauranne im Jahr 1835 gehalten hat,“

Der Moniteur veröffentlicht einen Bericht des Generals Ma- rey, nah welhem die Razzia am 15. Februar die Uled-Aissa-Garabas welche bis zu den Gränzen des bewohnbaren Landes verfolgt wurden, zur Unterwerfung veranlaßt hatte. Der General hatte au die Nach= riht von Unterwerfung der Uled=-Aissa-Geragas erhalten, so daß jeßt das ganze Land bis zu den Wed-Dschedi dez Franzosen gehorcht.

Der Seine-Präfekt hat die Steuer-Einnehmer angewiesen, unter den obwaltenden Verhältnissen wegen säumige Steuerzahler gelind zu versahren und keine gerihtlihe Verfolgung zu veranlassen, bevor die höhere Behörde dazu ermäctige.

Jules Janin zeigt in den öffentlichen Blättern an, daß er die ihm gerihtlih zuerkannten Entshädigungsgelder seines Prozesses ge= gen den Corsair -Satan, die France Theatrale und den Furet, im Betrage von 13,000 Fr. , dem Maire seines Arrondisse= ments angewiesen habe, damit derselbe dafür Brod kaufen und unter die nothleidenden Klassen vertbeilen könne.

Einem Briefe aus Veracruz im Journal des Débats zufolge, hat das französische Handelsschifff ,„„Ajax“’ die amerikanische Blokade vor Veracruz forcirt und eine in England für mexikanische e gekaufte Ladung Kriegswaffen glücklich in den Hafen ge- racht.

Briefe aus Lima melden, daß Herr d'Osery, welcher mit Herrn de Castelnau eine wissenschaftlihe Reise von Rio Janeiro quer durch Süd-Amerika nah Lima unternommen hatte und von da wieder eben so zurückkehrte, am 1. Dezember vorigen Jahres auf dem Amazonen- Strom, in der Gegend, wo der Strom, welcher bisher von Süden nah Norden läuft, plöglich nah Osten sich wendet, von den Ru- derern seiner Flöße erschlagen worden sei,

Ponsard, der Verfasser der „Lucretia““ und „„Agnes von Meran“, verheirathet sih mit der Tochter des ehemaligen Direktors des Gymnase= Theaters, Herrn Poirson. Dem. Poirson erhält als Mitgift 500,000 Fr.

Im Eure-Departement hat ein am 18, März durch Unvorsichtig= feit von Holzhauern verursahter Waldbrand, 21 Heftaren eines Königlichen Privatforstes zexstört.

Dane art

Kopenhagen, 24. März. Als neulih im Königl. Schau= spielhause, nah Beendigung des ersten Akts des Stückes : „Don Caesar de Bazan ‘’, der Vorhang fallen sollte, trug si der Unfall zu, daß die Lam=- penkrone nicht gehö:ig angehalten wurde, sondern mit immer größerer Schnelligkeit herabsank und am Ende auf die dritte Bank im zweiten Par= quet niederfiel, wodurch fünf Personen mehr oder weniger starke Ver- lebungen erhielten, so daß sie hinausgebraht werden mußten, vier nach dem Hoëpital und cine nah Hause, Es wurde hierauf dem Publikum von der Bühne angezeigt, daß die Vorstellung nicht fort= geseßt werden könne, und daß die Anwesenden ihr Geld zurückerhal- ten könnten. Nach der von der Polizei mit Hinzuziehung der Sache fundiger Leute angestellten Untersuchung ergab \ich, daß der Apparat zum Auf= und Niederzieben der Krone“in gehörigem Stande gewesen, und daß das Unglück dadur entstanden war, daß von den vier Leu- ten, die damit beauftragt sind, die Prozedur zu leiten, nur zwei zu= g?gen waren, welhe angefangen hatten, die Krone herabzulassen, ste aber dann nicht im Sinken aufzuhalten vermochten,

Ostindien und China.

London, 23. Febr. (B. H.) Die Berichte der neuesten Ueberlandpost, welche Bombay am 16, Februar verlassen hat, bringen einen Tagesbefehl oder vielmehr eine Art von Manifest des Generals Sir Charles Napier, erlassen bei Gelegenheit der Verminderung des in Sind stationirten Heeres und bestimmt, in soldatisher Kürze die als „nothwendig“ bezeihnete Besißergreifung von Sind zu rechtfe1=- tigen und zugleich die Nutbarkeit der Eroberung darzuthun. Wenn es sih nur um Aufrechthaltung der inneren Ruhe in Sind gehandelt hätte, erklärt der General, so hätte die Truppen=Reduction hon vor zwei Jahren statthaben können; die bedenklichen Zustäude im Pendschab haben sle bisher verhindert. Troß der bedeutenden Heeresmacht, welhe in Sind zu erhalten gewesen ist, haben indeß die finanziellen Verhältnisse cín sehr günstiges Resultat ergeben. Seit der Besizer= greifung von Sind nämlich sind aus der Einnahme des Landes nicht nur die Kosten sür die Civil-Verwaltung, mit Einschluß des Unter= halts einer 2400 Maun starken Polizei, bestritten worden, sondern es hat sih auch ein Uebershuß von 42 Lacs 37,435 Rupihs erge- ben, welher auf die Unterhaltung des in Sind stationirten Heeres verwendet worden ist, welches vor der Besißergreifung, d. h. wäh- rend der blos temporairen Occupation, natürlich ausschließlich auf Kosten der ostindishen Compagnie, erhalten werden mußte. Ueberdies würde, wenn die Emire nicht abgeseßt worden wären, und wenn man sh mit der jedenfalls unabweislihen Beseßung des Landes bis jeht hätte begnügen wollen, eine bedeutende Truppenverstärkung und dem- gemäß eine noh viel bedeutendere Vermehrung der Kosten nöthig geworden sein, denn die Emire, in ihrer Centralstellung zu Hyderabad und Kyrpur und über ein Heer von 100,000 Mann gebietend, wür= den einem {wachen britischen Truppen-Corps leiht Verderben haben bringen können, ja ohne die auf Befehl Lord Ellenborough's im Jahre 1843 unternommenen raschen Operationen, in deren Folge die Schlach= ten von Hyderabad und Mianih geschlagen wurden, würde das bri= tische Heer in Sind s{hwerlich dem Schicksal des in den Pässen von Kabul vernichteten Armee-Corps haben entgehen können. Was nun die nahhaltigen Vortheile der Besißergreifung von Sind betrifft, so faßt Sir Charles Napier sie in Folgendem zusammen, Jn militairi= her Beziehung erscheint Sind als die Shußwehr der Nort west= Gränze des britisch - ostindishen Reichs, in kommerzieller Hinsicht is es, weil es den Jndus beherrscht, der Schlüssel zum Pendschab. Die bisherige Gränzbewahung von Bhuj bis Balmir kann aufgegeben werden, und da zur Aufrehthaltung der Ruhe im Junern von Sind die neu errichtete Polizei, die aus den Landes-Revenüen bezahlt wird, genügt, so ist die Bewachung der neu erworbenen Gränze ohne Ver= mehrung der bestehenden Truppenmacht zu bewerkstelligen. Die immer mehr sich steigernde Einnahme Sinds werde bedeutende Uéberschüsse in den ostindishen Schaß liefern können, hon jeßt aber haben sich speziell die Einnahmen der -Präsidentschast Bombay sehr bedeutend dadurch vermehrt, daß der Besiß von Sind dem bisherigen Schmuggel= handel in Opium ein Ende gemacht hat, Der Handelsverkehr zwi- \hen Kerratschi und Sukkur fängt bereits an, sehr lebhaft zu werden, und wird sh sehr bald bis in den Pendschab erstrecken, sobald die dortigen Verhältnisse sich konsolidirt haben, Sukkur oder, wie es auf

chen Zeitung.

Dienstag den

Befehl Lord Ellenborough's genannt werden soll, „Victoria am Jndus“‘ ist bereits das Depot für die nah Mittel - Asien bestimmten Waaren geworden. Der General shließt sein Manifest, das wohl hauptsäch- lih gegen die Clique seiner Verkleinerer in Bombay gerichtet ist, in- dem er die zurückfehrenden Soldaten mit dem Lobe entläßt, daß sie sih nicht nur durch Bravour im Felde, sondern au durch ein ver- söhnlihes Betragen nah dem Siege ausgezeichnet haben, so daß während ihrer vierjährigen Anwesenheit in Sind die vollkommenste Eintracht zwischen ihnen und den Bewohnern des Landes obgewaltet habe. General Napier zeigt am Ende seiner Denkschrift an, daß er für jeßt als Gouverneur in Sind bleiben werde.

Aus dem Pendschab wird gemeldet, daß die Hazaribs sich den Befehlen ihres neuen Herrschers, Gulab Singh, nicht unterwerfen wollen, und daß deshalb das 10te britische Jufanterie-Regiment ge=- gen sie geshickt worden sei; nach Anderen soll der Aufstand schon unterdrü-t worden sein.

Die bevorstehende Reduction des Heeres der ostindishen Com- pagnie soll, wie es heißt, durch Verminderung eines jeden Regiments eingeborner Truppen um 200 Mann und dur völlige Auflösung mehrerer Regimenter bewerkstelligt werden. Es handelt sich darum, durch eine Ersparniß von 17 Mill. Pfd. Sterl. das Gleichgewicht zwischen Einnahme und Ausgabe herzustellen; die Zahl der jeßt im Dienst befindlihen Truppen beträgt 75,000 Mann nebst mehreren hindert Offizieren mehr als im Jahre 1838. Der dur seinen Marsh nach Kabul berühmt gewordene General Sir G. Pollock sieht sih genöthigt, wegen geshwächter Gesundheit nach England zurückzukehren.

Die Nachrichten aus China reichen bis zum 31. Januar und sind im Ganzen unbedeutend. Jn Canton hatte sh eine aus\chließ=- lih aus britishen Kaufleuten bestehende Handelskammer gebildet, de- ren erstes Werk eine Beshwerde über die Behandlung der britischen Unterthanen in China war, welhe durch Herrn Duncombe und Lord Brougham den beiden Parlamentshäusern überreiht werden soll. Jn Hongkong war eine cinesisch - asiatishe Gesellschaft unter dem Vorsiße des Sir John Davis gebildet worden, welche sih mit Er- forshung des Standes der Künste und Wissenschaften in China be= \chäftigen soll. :

In einem Auszuge eines Briefes aus Manila vom 22. Ja- nuar heißt cs: „Zunächst haben wir Jhnen mitzutheilen, daß eine Feuersbrunst am verflossenen Sonntage, von Nachmittags 4 Uhr bis 10 Uhr dauernd, ein ganzes Quartier der Vorstädte Manila's in Asche legte. Gottlob, hat dieses an und für si traurige Ereigniß durchaus feinen Einfluß, sei es auf den hiesigen Engroshandel, noch auf den Detailhandel, und wir glauben' mit Gewißheit behaupten zu dürfen, daß so wenig irgend ein hiesiges Handelshaus, wie Laden- halter, irgend einen Verlust dadurch erlitten hat oder befürchten dürfte. Der niedergebrannte Theil der Vorstädte, der etwa 20 bis 30 Mi- nuten im Umfange haben mag, war von Jndiern und Mestizen be= wohnt. Die Bambushütten der Ersteren, wie manche der in ihrer Mitte befindlichen, mit steinernen Rez-de=Chaussés versehenen Häuser

der Mestizen wurden bald ein Raub der Flamn.en. Nur wenige der leßteren blieben vershont. Der Verlust der Jndier is leiht zu er- seßen, derjenige mehrerer der abgebrannten wohlhabenden Mestizen ist sür dieselben persönlich ein harter Schlag; jedoch, wie bemerkt, ohne alle fommerzielle Rückwirkung. Wir möchten den niedergebrann- ten Theil der Vorstädte ctwa mit einem der unbedeutenderen Theile der Glashütte vergleichen,“

Siena) ue n

Speyer, 21. März. Dée hiesige Zeitung enthält Nachstehen- des über die Verhältnisse des franzbösishen Antheils der Rhein-Eisen- bahn: „Die Untersuchungs - Kommission hat sich am 18ten d.- zu Straßburg versammelt, und sie wird vermuthlih gesteru Abend ihre Verhandlungen geschlossen haben. Ueber die Nothwendigkeit und Dringlichkeit bieser Bahnanlage herrscht vollkommene Stimmen - Ein- helligfeit, und die Kommission wird sich für die endliche Beschleuni- gung der Sache in Frankreih mit allem Nachdrucke verwenden. Ab= weihende Meinungen herrshen dagegen über die Frage wegen der Bahnrichtung: ob dieselbe nämlih von Straßburg nah Lauterburg oder nach Hagenau und Weissenburg geführt werden soll. Die Mehrzahl der Stimmen is unzweifelhaft für die lebt- b zeichnete Richtung, Auch die Handelskammer von Straß= burg hat sich in diesem, jene von Mühlhausen aber im ent- gegengeseßten Sinne ausgesprochen. Indessen erkennt man allerseits die Nothwendigkeit, daß vor allem Anderen die Hauptsache, das Zu- standekommen der Bahn selbst, gesihert und daß die bloß sckundäre und lokale Frage wegen der Richtung jenem Hauptpunkte untergeord- net werden muß, Die Vertreter der verschiedenen Richtungen wer- den deshalb gemeinsam dahin wirken, daß was die Hauptsache betrifft die Erbauung einer Eisenbahn von Straßburg nach der bayerischen Gränze noch in der diesmaligen französishen Kammer= Sibung dur ein förmlihes Geseß außer Frage gestellt werde, und daß sodann was den untergeordneten Punkt anbelangt der Anschlußort vermittelst Verhandlungen zwischen der bayerischen und französischen Regierung definitiv festgestellt werde.“

Mainz, 23, März. Der an die stimmberechtigten Actionaire so eben vertheilte Geshäfts-Bericht des Verwaltungs-Raths der Tau- nus-Eisenbahn-Gesellschaft, welhe am 25. März in Mainz ihre dies- jährige General-Versammlung halten wird, gewährt im Wesentlichen ungemein befriedigende Resultate. Derselbe hebt mit der Bemer- fung an, daß auf dieser Eisenstraße seit ihrem Bestehen 5% Millionen Personen befördert wurden, ohne daß auch nur ein Menschenleben gefährdet worden sei, Davon kommen nun auf das jüngst abge- wichene Betrieböjahr, wie aus dem Verfolg des Berichts erhellt, 197,642, etwa 300 Personen ungerehnet, welche mittelst Ge ten befördert wurden. Als weitere Einnahmquellen werden 12, E Ctr, Uebergewicht des Passagier-Gepädcks und 168,034z Ctr. graue güter den Vieh-Transport 2c. nicht mit inbegriffen s qr Dabei i} jedoch zu bemerken, daß der Sen egar Eea È gen Ende des Jahres einigermaßen in Schwung kam,

; E ir di bei weitem be- stets im Steigen i| und demnach für eses A res

langreichere Ergebnisse zu liefern verheißt, ! Ne dilitn, n zu ien bereits angebahat find. De ga in- nahme belief sich im Jahre 1846 auf 479,0 wn N ; auf 246,891 Fl., so daß 232,718 Fl., mithin etwa 20,000 Fl. mehr als im vorhergehenden Jahre, zur Verfügung R lung verbleiben. Die stärkste Einnahme wurde im Monat Juli e t, wo sih 114 S4 Reisende der Eisenbahn bedienten, währen ini Saar nur 32/227 Personen auf derselben befördert wurden. t nzen Verlaufe des Jahres aber legten die Wagenzüge 37,813 e: gans Unter den Ausgabe-Rubriken endlich ist für die

E ‘stärkste Betrag ausgeworfen, nämlich : 165,172 Fl.