1847 / 92 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

serhalb eingesebten Untersuhungs-Kommissionen abgegeben haben, sind ohne Folge geblieben. Die heutigen Minister selbst haben sich im- mer der Ein ¡hrung der von den Kommissionen empfohlenen Magtre- geln widerseßt. ord Monteagle stüßte sih bei seiner Bekämp ta der jeßigen Armengesegbill auf solche frühere Erklärungen ber F En nister, aber er brahte auch Gründe gegen die Vorausseßung E haupt bei, daß es möglich wäre, dur irgend ein System der ua d halb der Armenhäuser verabreichten Unterstüßung die g Ju- ländischen Bauerschaft zu: verbessern oder Englaud vor E L , rx zu stellen. Die vasion des anien Pauperismus siche gs That ein Con- vorgeschlagene Maßregel, sagte der Lord, se! 11 Eigenthums in Jr= fiscationsgeseß, welches einen großen Theil des Sig! roy P land einziehen werde, um diejenigen zu unterhalten, wee 110, zu leben, nit auf ihren eigenen Fleiß, sondern auf den Beistand der Armenhäuser erlassen würden. Die neue Armengeseb - Bill werde , 1, Q-ae Srlands noch vershlechtern, die Grundbesißer deshalb die soziale Lage Jrlands 100 Lu d l ruiniren und endlich, da das Zuströmen der Jrländer nah England sih lediglich dana richte, daß der Arbeitslohn hier höher als dort stehe, England do nit vor dem irländischen Paguperismus bewah= G e - in Abwesenheit des Marquis von ren. Der Graf Grey, welher in / R Lansdowne die Entgegnung übernahm, stellte die Befürchtungen des Lords als durchaus ungegründet dar, denn die Regierung habe nicht im entferntesten die Absicht, ein allgemeines System der Unterstüßung außerhalb der Aëmenhäuser in Jrland auf die Dauer zu etabliren, da eine solhe Unterstibung nur gewährt werden soll, wenn die Armenhäuser gefüllt sind, was im gewöhnlichen Zustande der Dinge doch nicht der Fall sei. Die Morning Chronicle be- merft dazu : „Diese Erklärung des Ministers is} ein neuer Beweis, daß die Bill, wie wir es oft gesagt haben, sih entweder als eine sehr ausgedehnte oder als eine sehr kleine Maßregel erweisen wird. Sie legt den ausübenden Behörden so viele Willkür in Händen, daß die Folgen mehr von diesen als von der Legislatur abhängen wer= den, Es ist unzweifelhaft, daß, wenn die Grundbesißer, welche doch die Mehrheit der Armengeseß-Behörden bilden, und die Kommissarien und die Minister alle auf gleihe Weise gegen die außerhalb der Ar= menhäuser gewährte Unterstüßung sind, das Prinzip der neuen Maß= regel neutralisirt werden fann, aber eine Rede, wie die neulih von Lord John Russell gehaltene zu Gunsten der außerhalb verabreichten Unterstüßung, wird weit entfernt sein, dasselbe Resultat herbeizufüh= ren, Die Auseinanderseßung des Grafen Grey scheint uns indeß die Schwäche jener populairen Theorie, nah welcher die sociale Lage Jrlands durch ein Armengeseß verbessert werden soll, darzulegen. Er be- schreibt uns zuerstdie Art und Weise der Wirksamkeit des neuenGesetes, d.h. einen Zustand der Gesellschaft, bei welhem die Arbeitshäuser keines- weges angefüllt sind, und also gesunde Arbeiter jede andere Art un- abhängiger Beschäftigung wählen können. Aber der edle Lord sagt niht, wie dieser Zustand der Gesellschaft in Jrland hergestellt wer= den soll. Die Arbeitshäuser sind jeßt voll, und wenn nicht ein gro= ßer Uebershuß hülfloser, gesunder Arbeiter auf eine außerordentliche Weise untergebracht werden kaun, so werden die Häuser bis zu einer ganz unbestimmten Zeit immer voll bleiben. Die Klausel über die außerhalb der Armenhäuser zu gewährende Unterstüßung, welche auf diesen Zustand in Anwendung kommt, kann unter solhen Umständen feine Ausnahme sein, wie Graf Grey vorausseßt; sie wird vielmehr stehende Regel sein, und wenn das neue Res j wirken soll, wie man wünscht, so wird man erst die ganze Masse überflüssiger Arbeits= kräfte fortschaffen müssen, welhe auf dem jeßt kultivirten Boden Jr= lands nicht ernährt werden fann.““ 20 Der Standard in seinem City-Artikel und der Globe in ei- nem besonderen leitenden Artikel sprechen übereinstimmend die Ansicht aus, daß man die Getraide-Quantitäten, die Amerika liefern könne, sehr übershäße, Die dichtbevölkerten Staaten östlih und südlich vom Ohio und Mississippi hätten in Durchschnittssahren, wie das vorige war, keiner mehr als ihren eigenen Bedarf und die gewöhnliche Aus= fuhr nah Westindien. Süd-Amerika und Kanada. Also nur aus den westlich vom Ohio gelegenen Staaten, mit ihren reihen Kornebenen, (Ohio, Michigan, Indiana, Illinois), könne bedeutende Zufuhr er- wartet werden, wie die Lockung der hohen Preise. sie vermöge, in ih= rem eigenen Verbrauch und in der Viehmast etwas minder vershwen- derish zu sein. Also nur wenn die Preise in Europa ferner steigen, sei auf jene Quellen zu rechnen, Dabei macht der Globe noch auf den Mangel an Schiffen und die um 100 bis 150 pCt. gegen vori= ges Jahr gesteigerten Frachten aufmerksam. L Lord J. Russell empfing gestern, da der Marquis Landsdowne durh Unwohlsein abgehalten war, eine Deputation aus Leeds, an deren Spiße der Lord-Mayor dieser Stadt und Herr E. Baines standen. Dieselbe überreichte ihm eine Petition und Beschlüsse einer Versammlung von Dissenter - Gemeinden gegen die Erziehungs- Maßregeln, welche die Regierung beabsichtigt; die Bittschrist trug über 25,000 Unterschriften. Auch stellte sie in der Audienz, die nah an eine Stunde währte, dem Minister die verschiedenen Einwürfe, sowohl gegen das Prinzip einer staatlichen Einmischung in das Unter= ici als auch gegen die Details der Regierungs-Pläne vor und überreichte \{ließlich dem Minister verschiedene Dokumente, deren BEA ung er versprach. us Dublin erfährt man, daß der Strom der Auswanderung fortdauert, und daß eine Menge Gutsbesißer ihren Pächtern durch Ds freier Ueberfahrt und einer Geld - Unterstüßung bei der Ankunst in Amerika zur Auswanderung behülflih sind. Ein dortiger Auswanderungs - Agent war von mehreren Gutsbesißern beauftragt, die Ueberfahrt von etwa 8000 Personen nah Kanada und den Ver

einigten Staaten zu besorgen; diese sämmtlichen Leute er i Fahrt und freie Kost, so wie bei Ee Air oder 2 Poli

Auf der im Bau begriffenen Liverpool -Bury-Cisenbahn is am 23. März ein Viadufkt von 21 Bogen eingestürzt, wovon die 6 lei- ten vor kurzem fertig geworden worden waren. Kein Mensch is dabei ver- unglüdt, weil heftiger Regen das Arbeiten nicht erlaubte. Die Span-

des zuerst brechenden Bogens war 35 Fuß, die der anderen 30 Fuß. Einer der Bogen war als \chadhaft hon erkannt, und wenn der Regen nit verhindert hätte, die bereits angeordneten Arbeiten zur Aushebung und zum Neubau desselben an demselben Tage zu tref- fen, würde das Unglüdck vielleicht nicht erfolgt sein.

Die Regierung hat auf eine Petition von Kaufleuten der Cit9 wegen Einrichtung einer regelmäßigen Dampfschifffahrt von und nach New-Orleans die Antwort ertheilt, daß die Sache der Erwägung der Admiralität anheimgegeben sei. :

Der neue spanishe Gesandte, Herr Xavier de Jsturiz, is hier

ofen.

D Actionaire der Bank von England hielten gestern eine all-

l p erme worin die Frage, ob für das am 5. April ab- rbe Halbjahr außer der Dividende von 35 pCt. noh ein Bonus von 1 pt. bewilligt werden solle, mit großer Majorität bejahend entschieden wurde. Die Summe, welche dur Dividende und Bonus bieómal ben Actionairen zufließt, beträgt 575,000 Psd. St.

trat neulich eine K ery von 12 Mitgliedern der zusammen, um prüfen, ob die Münzen des äßigen Gold- und resp. Silbergehalt ha-

des Geheimen -Raths waren gegenwärtig, hielt 2s Vereidigung der Jury eine kleine er die Bedeutsamkeit und die Wichtigkeit einer

418

allgemeinen öffentlichen Ueberzeugung von dem richtigen Gehalte der Münzen in einem Handelsland, wie Großbritanien, das Aus den bei diesem Anlasse geschehenen amtlihen Angaben geht hervor, daß vom 13. Februar 1845 bis zum 13. Juli 1846 an Gold= und Silbermünzen für 7,177,790 Pfd. St., und darunter für 947,034 Pfd. St. Silbergeld, geprägt wurde. Was den Gehalt der engli- shen Münzen angeht, wie er amtlih festgestellt ist, so kommen auf ein Pfund von 12 Unzen oder 5760 Gran in Gold 4622 Sovereigns, bei einem inneren Gehalt von 22 Karat feinen Goldes und 2 Karat Legirung. Auf ein gleihes Pfund Silber kommen 66 Shillinge bei einem Gehalt von 1177 Unzen feinen Silbers und 2 Legirung. Belgien. :

Brüssel, 29. März. Die Repräsentanten - Kammer hat sich vorgestern, nachdem sie noch für das Departement der öffentlihen Ar-= beiten einen provisorischen Kredit von 1,000,783 Fr. bewilligt hatte, bis zum 12. April vertagt. /

Der Moniteur bestätigt es, daß die Einnahme der Eisenbah=- nen im Monat Februar die des Februar vorigen Jahres bedeutend überstiegen hat; dagegen steht sie hinter der Einnahme des Monats Januar dieses Jahres, welche über eine Million betrug, zurück, wo- für man hauptsächlich die Ursache in dem auf den verflossenen Mo- not fommenden Ausfall von drei Tagen suchen muß, da drei Tage Einnahme sich im Durchschnitte auf 100,000 Fr. belaufen. Die Ein- nahme des verflossenen Februar aber hat die desselben Monats im Jahre 1845 um 236,000- Fr. oder 34% pCt. und die Einnahme des Februar im Jahre 1846 um 138,000 Fr. oder um 4174 pCt. über- stiegen. Lettere Zunahme aber kömmt ganz auf den Güter- Transport.

In Folge Königlichen Beschlusses kann jeder Cisenbahn-Beamte ohne Weiteres entlassen werden, der in einem Jahr dreimal bestraft worden. Auch können jene Beamten entlassen werden, wenn es fest- steht, daß sie außer Stande sind, ihre Gläubiger zu befriedigen.

Die Hoffnung, das vor kurzem an einigen Orten Belgiens be- merkte Sinken der Getraidepreise werde allgemeinen Bestand haben, geht nicht in Erfüllung; hier und in Löwen sind die Preise wieder höher gegangen, während sie jedoch in Gent und Antwerpen etwas gewichen sind.

Eisenbahnen,

Prag, 27. März. Bei der wahren Sehnsucht, welhe un- ser ganzes Land für die E Eisenbahn =- Verbindung mit dem übrigen Deutschland hegte, und bei der Raschheit, mit welcher unsere Staatsbahnen bis dahin gefördert wurden, war es aufgefallen, daß im vorigen Sommer von der Prag=-Dresdener Bahn blos die kleine Strecke von Prag bis Kraluz in der Länge von nur 3 Meilen in Angriff ‘genommen und auch dieser Theil niht mit der gewohnten Energie bearbeitet worden war. Mit um so größerer Freude vernimmt man jeßt, daß der Baron von Kübek der rashen Förderung dieses Baues fortwährend seine besondere Fürsorge gewidmet und kürzlich dessen Weiterführung in der Art abgeschlossen habe, daß der Unterbau von Prag bis Lobosiß an der Elbe im Juni nächsten Jahres und von Lobositz bis zur sächsischen Gränze im Juli 1849, zu jener Zeit da- her die ganze, ungefähr 19 Meilen lange Strecke von Prag bis zur Gränze vollendet sein müsse. Dieses Terrain is zwar ein sehr kur- zer, da 155 Meilen noch gar nicht in Angriff genommen sind, über- dies auch die auf dem linken Elbufer von Tetschen bis zur Gränze vorhandenen Terrains\{hwierigkeiten so groß und verschiedenartig sind, wie gewiß bei wenigen anderen europäishen Bahnen, wie dies hon der allgemeine Ueberblick jedem Besucher der sächsishen Schweiz zeigt. Maeseben aber von der Kürze der--Zeit, so gilt es nicht blos, daß während derselben diese Riesenaufgabe, sondern auh wie sie gelöst werde, da bei einem großen Theil des zwischen dem Elbstrom rets und mächtigen Felsgebirgen links eingeengten Bahukörpers be- sonders gebieterishe Rücksichten für die größte Solidität der Ausführung eintreten. Ju allen diesen Beziehungen gereicht es es daher zur großen Beruhigung, daß der Leiter unseres Eisenbahn- wesens diese shwierige Aufgabe in die Hände von Männern legte, deren bisherige Leistungen in der Ausführung eines großen Theils der Ferdinands - Nordbahn, der Staatsbahn zwischen Ollmüß und Prag, des hiesigen Bahnhofes, so wie des in der Ausführung be= griffenen kolossalen Viadukts zur Ueberschreitung der hiesigen Vorstadt Karolinenthal und des Moldaustromes, die vollgültigsten Garantieen dafür bieten, daß sie das Vertrauen zu threr Umsicht und Thatkraft auch diesmal in jeder Beziehung rechtfertigen und die ihnen gestellte großartige Aufgabe in der bemessenen Zeit und in vollkommen entsprechender Art lösen werden. Da übrigens auch seitens der Königlich sächsischen Regie- rung die bündigsten Zusicherungen vorliegen für die rashe Förderung der Strecke von Pirna bis zur Gränze, \o darf mit aller Zuversicht auf die gänzliche Vollendung der Prag - Dresdener Bahn {hon im Laufe des Jahres 1849 gerechnet worden, so daß mit Anfang der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts die Schienenverbindung zwischen den adriatishen Ufern und jenen der Ost- und Nordsee vollendet und dadurch der mächtigste Schritt zur Verbrüderung so vieler Stämme des ge= meinsamen deutschen Vaterlandes begonnen sein wird. Für die materiellen Zwecke wenigstens, die aber bald auch die Einigung auf geistigem Gebiete mächtig fördern wird.

Yandels- und Börsen=-Uachrichten. Berlin, 1. April. Course, anfangs steigend, schließen etwas flauer. Das Geschäft ziemlich lebhaft, erliner Börse. Den 1. April 1847.

Pr. Cour.

Brief. | Geld. 923 92% Brl.Potsd.Magdb. do. Prior. Oblig. 952 do. do. do. B.-St.B.Lt.A.u.B. Boun-Kölnecr Esb. Br.-Schw.-Frb.E. do. do. Frior. Obl, Cöln-Minden. v.e. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Magd,.-Halbst.Eb. Mgd. Lpz. Eisenb.

Pr. Cour. Brief. | Geld. | Gem

92% |

925 | 100% 107%

Fonds. [8 Actien. |&

St. Schuld-Sch. |35 Prämien-Scheine d. Seeh, 9) T, Kur- u. Neumärk, Schuldyverscbr. | 91% Berliner Stadt- Obligationen 93% Westper. Pfandbr. 945 Grossh. Pos, do, 102% do. do. | 92% Ostpr. Pfandbr. il 975 Pomm. do. b 955 Kur- u. Neum, do. |/ do. do. Prior. Obl. Schlesiscbe do. (3 5 Niedersch.- Märk. do. v, Staat ga- do. Priorität rantirt, Lt. B. do. Priorität Nied.-Mrk. Zwgb. do. Priorität /1Ob.-Schles.E.L.A Aud, Gldm. à 5 Th, x | 115 e ias) Disconto. do. Lt. B. Rhe. Eisenb. do. Stamm-Prior. (roll eingezahlt) do. do. Prior. Obl. do.v. Staat garant.

e = E An

92%

eS il SZX!

I 85811111

S

112%

î R

88% 924 100% 64% 89%

S no\- juni

O QOoeT ESISS2 El 1182828! |

Gold al marco. Friedrichsd’or.

95; 855 90

| [=aSaaaena [ere R

Actien.

Bel. Anb. Lit. A. do. do. Prior. Obl. Berlin-Hamb.

953 89

R

do. Priorität

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. Brief. | Geld.

1405 | 1394 150% 149

6 204 79%

Wechsel - Cours.

Amsterdam Kurz - de. É 2 Mi. Hamburg Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 4 2 Mt. | 108 2 Nt. 1015 _— 2 Mit. 99% 8 Tage 994 99/7

2 Mt. 109%

150 1494 791

Breslau Leipzig in Courant m 14 Thl, Fuss, 100 Thie.

Fraukfurt a. M. südd. W,.......... 100 Fl. Petersburg 100 SRU.

2 Mi. 56 16 3 Wochen 109%

Answärtige Börsen. Amsterdam, 28. März. Antwerpen, 27. März. Zinsl. —. Neue Aul. 175.

Frankfurt a. M., 29. März. 5% Met. 1087. e Bank-Actien p: ult, 1909. 1907, Bayr. Bank-Actien 669 Br. Hope 87% G. Süegl. 872 G. Int. 58Î7. 2. Polu. 3006 Fl. 967 Br. do. 500 Fl. 79%. %,

Ham burg, 30. Mürz. Bank-Actien 1590 Br. Eugl. Russ. 1064. 1057.

Wien, 29. März. 5% Met. 10814. 4% do.99, 3% do. T1. Bank- Actien 1594. Aul. de 1834 153%. de 1839 1197. Nordb, 1772, Gloggn. 120%. Mail. 1085. Livoru. 93. Pest. 985. Budw. —.

Niederl. wirkl. Sch. 58%. 5% Span.

Meteorologische Beobachtungen.

Nachmittags 2 Ubr.

Morgens Naob eiumaliger

1847. | 6 Ubr.

Abends 31. März.

10 Ubr. Beobachtung.

332,08" Par./331,46"' Par. 329 63" Par.|Quellwärme 1,17 B. + 10° R.| +4 5,1° R. -+ 1,9°® R. |Flusswürwe 1,9° R. La R.| 2,5° R.| 0,9° R. |Bodenwärme 2,0° R.

82 ct. 52 pcu 80 pCi. [Ausdünstung 0,004" Rb. Schuee. halbheiter, trüb. Niederschlag O,076‘‘Rb. Wind ........ W. W. W. Wüärmewechse! +5,1°

Wolkeuzug - « -— W. -—— -+ 0,4°

Tagesmittel: 331,06 Par... +2,6° R... 1,5" R... 7lpci. W.

Luftdruck

Luftwärme... Thaupunkt... Dunustsättigung-

Königliche Schauspiele.

&Sreitag, 2. April. Keine Theater-Vorstellung.

Am Freitag ist das Billet-Verkaufs-Büreau geschlossen.

Sonnabend, 3. April. Jm Opernhause. 40e Abonnements- Vorstellung: Der 90}te Psalm, in Musik geseßt vom Königl. Kammer- musikus Herrn Kelz, und Requiem von Mozart, ausgeführt von der Königl. Sängerin Dlle. Tuczek, der Dlle, Auguste Löwe, den Königl. Sängern Herren Mantius und Bötticher, den Mitgliedern der Königl. Kapelle und dem gesammten Chor - Personale des Königl. Theaters. Anfang 7 Uhr. /

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den nachstehenden fklei- nen Opernhaus-=-Preisen verkauft, als :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 410 Sgr. ; ein Billet in den Logen des ersten Ranges, zum ersten Balkon und zur Tribüne 1 Rthlr.; ein Billet im Parquet und im zweiten Range 20 Sgr.; ein Billet in den Logen und im Balkon des dritten Ran= ges, so wie im Parterre, 15 Sgr.; ein Billet im Amphitheater 74 Sgr.; ein Billet in der Fremden-Loge 2 Rthlr.

Sonntag, 4. April. Jm Ovetiibäuse: 41s\te Abonuements-Vor- stellung: Die Jüdin, große Oper in 5 Abth. Musik vou Halévy. Ballets von Hoguet. (Mad. Viardot-Garcia: Reha. Herr Kraus, als neu angestelltes Mitglied : Eleazar, als Antrittsrolle, Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern= haus=Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet 1 Rthlr. 15 Sgr. Ein Billet ín den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet im Am- phitheater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremden-Logen 3 Rthlr,

Die Jnhaber von reservirten Billets werden ersucht, solche bis Sonnabend den 3ten d. M., Mittags 2 Uhr, im Billet = Verkaufs- Büreau abholen zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft wer- den müssen. Auch die Freibillets können uur bis zu dieser Zeit auf- bewahrt werden. 5 |

Im Schauspielhause. 52ste Abonnements - Vorstellung: König Renné's Tochter, lyrishes Drama in 1 Aft, nah dem Dänischen des Henrik Herß. Hierauf: Der alte Magister, Schauspiel in 3 Abthl, von R. Benedix. 2

Montag, 5. April. Jm Opernhause. 42ste Abounements-Vor- stellung: Das Tagebuch, Lustspiel in 2 Abthl. , von Bauernfeld, (Mad. Grabowsky : Lucie,) Hierauf : Robert und Bertrand, panto- mimisch -=komisches Ballet in 2 Abthl., von Hoguet, Musik von H. Schmidt. Anfang 6 Uhr. : : F

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Opernhaus= Preisen verkauft : G E

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, o wie zur Tribüne, 1 Rthlr, 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, o wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., in den Sond Wten 2 Rthlr. i s G |

Die Jnhaber von reservirten Billets werden ersucht, _solche bis Sountag den 4. April, Mittags 2 Uhr, im Billet-Verkaufs-Büreau abholen zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft werden müssen. Auch die Freibillets können nur bis zu dieser Zeit aufbewahrt werden.

Im Schauspielhause. _53ste Abonnements - Vorstellung : Eine Familie. Original-Schauspiel in 5 Abth. und einem Nachspiele, von Ch. Birch-Pfeiffer.

————————RR———

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W, Zinkeisen.

Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruft in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

Beilage

Beilage zur Allgemeinen

419

Preußischen

Donnerstag den Uen April Abd

Zeitung.

Inhalt. Frankreich, Paris, Die europäische Bevölkerung Algiers, Ankunst der Fregatte „Gloire“ in Macao, Strafen und Urtheilssprüche in Folge

der Getraide - Unruhen. : S chweiz, Kanton Waadt. Die Verfassung der freien Kirche. IÎtalien. Rom, Die Delegaten, Der Geschäftsträger der Republik Ecuador, Gas- Beleuchtung. Eisenbahnen, Die Censoren für Rom. Der Erbgroßherzog von Baden und der Prinz Oskar von Schweden, Befreiung der Journale von der Stempel - Abgabe. Einladung des Königs durch den Kaiser Nikolaus. Wilt-

Neapel, terung. Die Säule im Dome zu Nola. Turin, Erkrankung des

Königs,

a E pre As ris, (Die Maßregeln des Generals Pa-

az die Karlisten in Catalonien ; Ankunft der Jnfanti j E

j S c ; kunft der Jufantin Luisa Teresa in

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Arten im preußischen Staate, traide- und Actienmarkt.)

d 1. Preise der vier Haupt-Getraide- Schreiben aus Paris, (Fonds „Ge

Í rankrei.

Paris, 27. März. Der Moniteur algerien giebt folgende Uebersicht des europäischen Bevölkerungsstandes in Algier am Schlusse des Jahres 1846 : Le Küstendistrikte haben eine europäische Bevölkerung von 107,108 Seelen, hiervon sind 47,274 Franzosen, 31,528 Spauier, 9440 Engländer und Malteser, 8175 Jtaliener und 5385 Deutsche. Der Resft besteht aus kleinen T heilen aller anderen Nationen. Von dieser Be völkerung ijt nur ein Drittel produktiv ; eigentliche Ackerbauer-Fami lien zählt man nur 4000; glle anderen wohnen in den Städten und treiben Handel, Gewerbe u. \ w, Die Bevölkerung europäischer Abkunft in den inneren Distrikten beträgt 18,923 Seelen, worunter 12,989 Franzosen; die Totalsumme der europäischen Bevölkerung Al- giers beträgt also 125,083 Seelen, wovon ungefähr uur 12,000 acterbauende Kolonisten sind; wenig genug uach siebzehn Jahren.

Die ¿Fregatte „Gloire“ vou 50 Kanonen, befehligt vom Capi tain Lapierre, „welcher den Admiral Cecille im Kommando der fran zösischen. Station ablösen soll, is am 26. Jaunar zu Macao ange fommen, Er hatte den Admiral verfehlt, der ihn zu Manilla er- wartete, wodurch dessen Rückkehr etwas verzögert werden dürfte.

Am isten d, fand in Chateauroux die öffentliche Ausstellung der wegen der Getraide-Unruhen vou Buzancagis zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurtheilten Arrouy, Brillaut Godeau, Billaut und Nouet Bezard statt, die keine Appellation ergriffen hatten. Die zum Tode Verurtheilten sahen der Eutscheidung des Cassationshofes über ihre Appellation und der des Königs über ihr Gnadengesuch entge- gen. Lie von eimgen Blättern gegebene Nachricht, die Minister hât- ten darüber berathen und die Vollstreckung des Todes - Urtheils be- schlossen, war unbegründet; ehe das Urtbeil des Cassationshofes, als leßte Rechts-Justanz, nicht gesprochen ist, hat die administrative Be= hörde mit dieser Angelegenheit uis zu thun. Vor den Assisen des zile- und Vilaine-Departements wurden drei Tage nach einander die Verhandlungen über 63 wegen Theilnahme an den zu Rennes am 9, und 10, Januar vorgefallenen Tumulten und Getraide-Plúnderun= gen angeklagten Personen gepflogen. Es befanden sich darunter auch mehrere Frauen. Die Geschworenen erkannten 49 als nicht {uldig ; die übrigen wurden nah erfolgter Schuldigerklärung zu Gefängniß strafen von 3 Monaten bis zu 3 Jahren verurtheilt, ,

D M Wei

Kanton Waadt. (Eidg. Ztg.) Als ein großer Theil der waadtländer Geistlichen auf ihre Stellen und Befoldung Verzicht leisteten, um die kirhlihe Freiheit, die sie für ernstlich bedroht er- kannten, zu retten, wurde auch die Eínleitung zur Bildung einer „reien Kirche““ getroffen. Es bildeten sich über 30 Gemeinden gegenwärtig sind es deren 35 welche zu derselben hielten. Es wurde eine Synode theils aus Geistlichen, theils aus abgeordueten Laien zusammengeseßt und von ihr, als einer „„Fonstituirenden Synode“, die neue Verfassung der freien Kirche berathen und vorläufig festge- stellt. Der Entwurf war von einer Kommission, bestehend aus den Herren Vinet und Chappuis, Professoren der Theologie, Thomas Descombaz, Baup und Germond, Pfarrern, Ed. Chavaunes, Golay und Riviers, weltlichen Mitgliedern, bearbeitet. Die Synode, welche vom 23, Februar 1847 an zu Lausaune versammelt war und gus 82 Personen (42 Geistlichen und 40 Weltlichen) bestand, berieth deu Entwurf ausführlich. Am 12, März 1847 nahm sie denselben an unter Vorbehalt der Zustimmung der Kirchgemeinden, welche sich zu der freien Kirche halten.

Die Grundzüge dieser Verfassung bestehen in Folgendem :

Die „freie evangelische Kirche“ schließt sich an die apostolische Kirche, an die christlichen Kirchen aller Zeiten, insbesondere an die evangelischen Kirchen an, ‘die im 16ten Jahrhundert ihren Glauben iu so bewunderns- würdiger Eintracht in ihren symbolischen Büchern und namentlich in dem helvetischen Bekenntniß ausgesprochen haben. Sie wird daher mit den übhri- gen Kirchen, welche denselben Glauben bekennen, brüderliches Einverständ- niß zu pflegen suchen. Wer nach empfangener Taufe und Confirmation ihr freiwillig beitritt, gehört ihr zu. /

Zur Kirchen-Regierung dienen folgende Organe:

1) Die einzelnen Kirhgemeinden, welche ihre Aeltesten und ihre Abgeordneten zur Synode wählen, bei der Bestellung des Pfarr- Amtes mitwirken, bei der jährlichen Berichterstattung der Kirchen-Vorsteher- chaft ihre Wünsche zu eröffnen haben und über die Kirhen-Verfassung ab- stimmen, bestehen aus allen Männern, welche zu der Kirche gehören und über 21 Jahre alt sind. :

2) Jede Gemeinde (Kirche) hat eine Kirchen-Vorsteherschaft (Ki r e n- rath), bestehend aus dem oder den Pfarrern dieser Kirhe und den Kir- chenältesten (les anciens), die wenigstens auf 6 Jahre aus den Gliedern der Kirche gewählt werden, welche durch Frömmigkeit, ein rein christliches Leben und Crfahrung empfehlenswerth sind. Sie werden feierlih in ihr kirchliches Amt eingeseßt, Die Kirchenräthe sorgen in Gemeinschaft mit den Pfarrern für die geistlichen Bedürfnisse der Kirche, für Arme und Kranke, nehmen die neuen Mitglieder auf, sie sind bei der Confirmation thätig, sor-

en für Stunde und Ort des Gottesdienstes, für die Ordnung der Ver- ammlungen, wirken bei dem Nachtmahl mit, haben bei der Wahl der Pfar- rer eine Einwirkung, ernennen Helfer und Helferinnen zur Beihülfe des

farrers bei der Besorgung von Armen und Kranken, können Lektoren und Zorsänger bestellen. Wo es dessen bedarf, errichten sie Schulen für den Unterricht der Jugend ,, verwalten das Kirchenvermögen, die Vergabungen und Beisteuern zu religiösem Zweck, halten die Sittenzucht aufrecht und entscheiden in Disziplinarfällen, berufen die Kirchgemeinde, wo sie es zweck- L deren Rath zu vernehmen, und erstatten derselben alljährlich

ericht. 2 3) Die, Synode besteht aus Geistlichen und Aeltesten. Es

chören in dieselbe alle Pfarrer der Gemeinden; überdies treten binzu die Jede Kirchgemeinde wählt aus der Zahl

{bgeordneten der Kirchgemeinden, der Aeltesten oder aus den sämmtlichen Dienern des göttlichen Wortes dop- Pfarrer hat. Sie werden je auf zwei

pelt so viele Abgeordnete, als sie Jahre erwählt. Die Synode versammelt sich alljährlich wenigstens einmal. freien Kirche, sie sorgt für

Sie beräth über die gemeinsamen Interessen der n religiösen Unterricht be-

stimmten Bücher, darf dieselben ab

zelnen Kirchgemeinden; sie bestimmt die religiösen Festtage, sorgt und be- stimmt über die theologischen Studien, besorgt die Aufnahme der Geistlichen in das Ministerium des göttlichen Wortes, führt das Register der Geist- lichen und Kandidaten der freien Kirche, aus welcher die Pfarrer gewählt werden, kann auch Geistliche aufnehmen, welche in anderen Kirchen die Auf- legung der Hände empfangen haben, aber nur nach Prüfung über Glauben und Leben dieser Geistlihen, Sie verwaltet das cen- trale Kirchengut, aus dem für die allgemeinen Bedürfnisse und den Unterhalt der Pfarrer zu sorgen is und auch die Schulen, welche die freie Kirche stiftet, unterstüßt werden können, Sie übt cine Ober - Aufsicht aus über Geistliche, Aelteste und Gemeinden, nimmt neue Kirchen auf, unter- hält die Verbindung mit auswärtigen Kixchen, beräth die Kirchen-Verfassung und bestimmt dieselbe, unter Vorbehalt der Zustimmung der Gemeinden. Wenn sie gemeinsame Verordnungen erläßt und es sich um Dinge handelt, die nicht dur bestimmte Vorschristen der heiligen Schrift geordnet sind, so soll sie mit Sorgfalt sich alles dessen enthalten, was die Gewissen stören und Spaltungen erzeugen könnte,

____4) Die Svnode überträgt einzelne ihrer Functionen an besondere Kommissionen, die in der Zwischenzeit die Geschäfte leiten, Die wich- tigsten sind: die Synodal-Kommission, die Kommission für Ver- breitung des Evangeliums, die Kommission für den Unterricht, die Kommission für die Finanzen und eine Kommission für die Kirchen - zucht, Die Kommissionen werden vou der Svnode aus oder außer ihrer Mitte je für zwei Jahre bestellt und“ erhalten die nöthigen Aufträge uud Vollmachten von der Syuode. y

Um in das Ministerium des göttlichen Wortes aufgenommen zu wer- den, sind ein Alter vou mindestens 23 Jahren, die nöthigen Gaben für die Ausübung dieses Dienstes, unbescholtene Sitten, anerkannte theologische Studien und eine herzliche Zustimmung zu den Lehren und Justitutionen der freien Kirche erforderlich, Die Kandidaten empfangen nach vorheriger

rüfung durch die Synodal-Kommission die Einweihung in das Amt durch Auflegung der Hände in Gegenwart von Geistlichen und Aeltesten in der Kirche, wenn sie in aktiven Dienst treten. Die Wahl der Pfarrer geschicht durch die Kirch - Gemeinde auf einfachen Vorschlag der Kirchen - Vorsteher- schaft (des Kirchenraths der Gemeinde). Verwirst die Gemeinde den Vor schlag, so macht die Vorsteherschaft einen neuen Vorschlag. Die Gemeinde fann aber auch auf die Wahl verzichten und die Synodal.- Kommission er suchen, daß sie einen Pfarrer bestelle. : Hinsichtlich der Kirchenzucht gelten folgende (Grundsäße: Damit die- selbe heilsam sei, soll sie von dem Charakter der christlichen Liebe beseelt sein und sich innerhalb der Schranken gemüthlicher Einwirkung und des göttlichen Wortes halten. „Dem Pfarrer zunächst steht es zu, über die Glieder der Kirche zu wachen , zu erinnern, zu mahnen, zurecht zu weisen mit Sanftmuth und Vernunft. Ju s{chweren Fällen, wie bei öffentlichem Skandal, unterstüßen die Aeltesten den Pfarrer. Wenn alle Mittel der Ermahnung an der La agen Verstoktheit cines offenbaren Sünders scheitern, so wird die Kirhen-Vorstcherschaft diejenigen Maßregeln ergreifen, zu welchen sie nah sorgfältiger Erwägung des göttlichen Wortes durch die- ses berechtigt und veranlaßt wird (Excommunication).

Die Svnode übt die Ober - Aufsicht über die sämmtlichen kirchlichen Beamten. Die Disziplinarstrafen sind: 1) Zuspruch (Censur) im Stillen, 2) Zuspruch von der Synode, 3) Entsezung. Keiner Klage darf Folge ge- geben werden, wenn sie nicht vor einigen Zeugen bekräftigt wird. Die «älle, in denen diese Kirchenzucht eintritt, sind: 1) grobe Nachlässigkeit in Erfüllung ihrer Pflichten; 2) ein Betragen , welhes mit den Functionen, die ihnen obliegen, im Widerspruch stchtz 3) Unterricht und Bekenntniß, welche dem Evangelium zuwiderlaufen. Die Sonode- i berechtigt , abge- seßte Diener der Kirche wieder zu rehabilitiren, wenn sie das Vertrauen der Kirche wieder verdient haben werden. Erheben \sich in einer Kirhgemeinde shwere Unordnungen, welche weder die Vorsteherschaft noch die Gemeinde zu beseitigen vermag, so verfügt die Synode das Nöthige.

Atalien.

Nom , 13. März. (A. Z.) Der Kardinal Ugolini, bisheriger Delegat von Ferrara, ist hier angekommen, ohne daß man mit Be-= stimmtheit sagen könnte, wer zu seinem Nachfolger ernannt werden dürfte. Auch heißt es, der Mons. Bofondi verlange, von Ravenna zurückberufen zu werden, Daß die Stellung der Legaten und Prole- gaten unter den jeßigen Verhältuissen immer s{chwieriger werde, leuh- tet auch daraus hervor, daß selbst der Marchese Paolucci de’ Cal boli, außerordentlicher Prolegat von Forli, seine Entlassung eingereicht hat, die indessen von der Regierung niht augenommen e / : Am 11ten d. M. hatte der Marchese Lorenzana die Ehre, Se. Heiligkeit in einer feierlihen Audienz im Namen des Präsidenten der Republik Ecuador zu seiner Thronbesteigung zu beglückwünschen. Syá ter übergab dieser Diplomat dem Kardinal - Staatssecretair sein Be glaubigungs-Schreiben als Geschäftsführer dieser Republik beim hei ligen Stuhl, j

__ Der Kardinal Amat hat als Legat von Bologna angeordnet, daß Jedermann in dieser Legation semen Vorrath von Korn genau anzugeben hat, unter Androhung im, Unterlassungsfalle die Vorräthe unter die Armen vertheilen zu lassen. Es werden nun bewegliche Kolounein fn den Provinzen errichtet, um den Verkauf und die Ver jeudung des Korns im Julande zu beschützen. Damit das Militair in den Skädten uicht zu sehr vermindert wird, sind die Trupe ausi liarie, eine Art Laudwehr, einberufen,

Durch den General-Präfekten der Straßen- und Wasserbauten, Kardinal Massimo, ist uun eine Konkurrenz zur Einführung der Gas beleuhtung von Nom ausgeschrieben, worüber die Bedingungen in seinem Büreau einzusehen sind. Dagegen ist über die Eisenbahnen noch immer nichts entschieden, da alle vorgelegten Pläne mit den s{hönsten Versprechungen ohne wirkliche Mittel sind und die Unter nehmer erst Geld suchen wollen, wenn sie die Konzession erhalten haben.

Die Censoren für Rom sind, außer dem Maestro del Sacro Palazzo, als Präsidenten, der Abbate A. Coppi, Verfasser der ita lienischen Annalen; Professor Betti, bestäudiger Secretair von S. Lucaz Advokat Vannutelli und der Marchese Anutici.

Nom, 20. März. Der Erbgroßherzog von Baden hat gestern früh mit Gefolge Rom verlassen und scinen Weg über Florenz nad) Deutschland eingeschlagen. Der Aufenthalt dieses Prinzen in Jtalien soll sich sehr wohlthätig auf dessen Gesundheit geäußert haben.

Der Prinz Oskar von Schweden, welcher heute dem heiligen Vater seinen Abschiedsbesuh abstattete, wird morgen abreisen, um sich noch in Florenz einige Tage aufhalten zu können, bevor er in Livorno oder Genua sich wieder einscifft, von wo er einen Besuch in Toulon zu machen gedenkt,

Auf den 22sten d. is das Kardinals-Kollegium als Konsistorium zusammenberufen, in welchem diesmal blos Bisthöfe für die fatholi- \he Christenheit vom heiligen Vater konsekrirt werden.

Die hiesigen Journalisten haben von der Regierung die Vergün-= stigung erlangt, für das laufende Jahr von der Stempelabgabe be- freit zu bleiben, indem sie sonst den eingegangenen Verbindlichkeiten gegen ihre Abonnenten unmöglih nachkommen können. Diese Stem-= pelabgabe trifft übrigens nur diejenigen Blätter, welhe Anzeigen auf nebmen, und is bereits eine Verordnung vom Jahre 1829. Alle rein wissenschaftlichen Blätter oder Zeitschrifteu sind damit vershont. Das Blatt il Contemporaneo, welches. zwei Aufsätze ohne Censur- bewilligung in seiner leßten Nummer abgedruckt hatte, hätte fast sein

die Redaction der für den Gottesdienst und de er nur empfehlen gegenüber den ein-

! zeitlihes Ende gefunden, wenn fih niht ein hochgestellter Beschüber

desselben ins Mittel gelegt. Es soll mit einem derben Verwei

wie man sagt, für diesesmal mit einer Geldbuße bavonätkonuten sig Das Blatt kaun heute wegen dieses Vorfalls niht erscheinen soll aber am 22sten d. ausgegeben werden. L

Neapel, 17. März. (A. Z.) Eine ‘ganz kürzlich aufs freunb- lihste wiederholte Einladung des Kaisers von Ruland ag Ci aS vou Neapel, ihn in St. Petersburg zu besuchen, giebt aufs neue Veranlassung, von einer größeren Reise des Königs und der Königin nah Wien und so weiter zu reden. Da man jedoch weiß, wie gern der König seine Reisepläne geheim hält und damit seine näch en Umgebungen zu überraschen pflegt, so begnügt man si, vorläufig nur von einer Reise nah Rom gleih nach Ostern als von einer be- reits beschlossenen Sache zu sprechen.

Man spricht hier abermals von einem Besuche des Jufanten Don Enrique in Neapel und bringt Heiraths=Projekte damit in Ver- bindung, welche keinesweges den Beifall des jungen Fürsten zu haben scheinen.

y Der mittlere Grad der Temperatur, welcher die Vegetation um Neapel so reich und mannichfaltig machte, scheint uns anz verloren gegangen, und Gärten- und Villenbestßer blicken mit Betrübniß auf die Blumen = und Pflanzen = Verluste des noch immer nicht abgelau- fenen Winters hin. Besonders litten Camellien, Hortensien, Aga- ven, Passifsloren, Magnolien, Akazien 2c,, auch den Limonen und Orangen, so wie der Myrthe und dem Lorbeer, sieht man die Spuren überstandenen Frostes an. Der Oelbaum hat viele Blätter verloren und nimmt sih in solher Nacktheit sehr häßlih aus. Die Saison der Mandel- , der Pfirsih- und Aprikosen-Blüthe kürzten Norbwinde und Regengüsse, und uur an sonnigen und sehr geshüßten Punkten bedeckte sich der Rasen mit Frühlings - Blumen. Das Laubholz steht erstarrt da, und nur die Haselnußstauden wagen, ein wenig Grün herauszusenden, Für die Saaten jedoch soll der kalte nasse Winter sehr günstig gewesen sein, Man zählte bis jeßt nur fünf warme Vorfrühlings=Tage.

Im Dom zu Nola, welches mittelst der Eisenbahn jeßt in einer Stunde zu erreichen ist, hat Herr Scipio Volpicella die interessante Süule entdeckt, welche Robert von Anjou zur Feier des Zusammen- treffens mit Andreas von Ungarn (1333) anfertigen ließ, Die S!ulptur dieser Säule muß, um mit Vasari zu reden, für die da- malige Zeit eine opera miracolosa gewesen sein. Höchst wahrschein- lich sind die allegorischen Basreliefs eine geistreiche Erfindung Petrar- ca's, welcher 1341 und 1343 in Neapel verweilte, und Masaccio der Jüngere is der Künstler.

_ Turin, 18. März. Der König is seit einigen Tagen ziemli schwer erkrankt. Gestern sahen sich die Aerzte veranlaßt, zweimal die Anlegung von Blutegeln zu verordnen. Heute, da es noch s{lim-

steu Aulaß vom General Breton angedrohten Todesstrafen. den Karlisten beginnen auch die berüchtigten Banden der Trabucaires sich wieder in Catalonien zu zeigen. Banditen in haben es

mordeten sie fen zusammen auf das Ertöuen der Sturmgloke ; allein die Banditen

mer geworden, wurde ein starfer Aderlaß nothwendig erachtet. Die Mitglieder des diplomatishen Corps begaben sich nach dem Schlosse, um sich nah dem Gesundheitszustand des Königs zu erkundigen.

Pai

ck Paris, 28. März. Wir vernehmen durch Briefe von der catalonishen Gränze vom 23sten, daß der neue General - Capitain Pavia von Catalonien durch Begnadigung der fünf gefangenen Kar- listen, denen er die Todesstrafe ín zehnjährige Galeerenstrafe umwan- delte, einen sehr günstigen Eindruck allgemein hervorgebracht hat, Bisher hatte man dée Todesstrafe wahrhaft im Uebermaße in Catalonien ange- wendet, ohne Erzielung eines anderen Resultats als unnügen Blut- vergießous. Der General Pavia hat dur sein Verfahren die Hoff- nungen der Freunde des Friedens und eines wahrhaft constitutionel= len Systems wieder aufgerihtet. Zu allen Zeiten haben die Kar- listen für den Erfolg ihrer Sache mehr gefürchtet von einem milden und aufgeflärten als vou einem unerbittlihen Chef ihrer Gegner; dean sie wissen recht gut, daß die Furcht vor dem Tode der lebte Beweggrund ist, der einen Catalonier zur Niederlegung der Waffen vermögen fönnte. General Pavia scheint die Ansichten des Barons de Meer (früheren General - Capitains des Fürstenthums), unter welchem er sich herangebildet hat, zu theilen, und es ist allgemein befanut, welch? großen moralischen Einfluß Baron de Meer auf die öffentliche Meinung in Catalonien besessen hat. Auf den 2sten erwartete man zu Barcelona die beiden Dampf= schiffe „Blasco de Garay“/ und „Volcano“/ mit dem dritten Bataillon des Jufanterie-Regiments „del Rey.“ Man sieht daraus, wie schnell diese Schiffe ihre Fahrten zurücklegen, da sie erst am 18ten von Bar= celona nach Cadix abgefahren waren, Man hat zu Barcelona eine polizeiliche Weisung veröffentlicht, wodurch die Einwohner bei einer Geldbuße von 200 Realen angehalten werden, der Behörde“ Anzeige zu erstatten vou den Fremden, die sie bei sih aufnehmen. Auch hier bemerft man also eine andere Stufenleiter in den angedrohten Stra- fen, die gewiß mehr Wirksamkeit haben werden, als die beim gering- Neben

Reuerlich sind sechzehn solcher einem Dorfe in ein Haus eingedrungen und rein gausgeplündert. - Nicht zufrieden damit, er-

auch einen Bauern. Die Dorf - Einwohner lie-

hatten inzwischen bereits das Weite gesucht und wurden niht mehr erreicht, Endlich scheint die Behörde auh die Nothwendigkeit der \chärssten Ueberwachung der Kiste, besonders ba, wo die Basia der Berge von Hoch - Catalonien sich bis ans Meer erstreckt, begriffen zu haben; eine ftiegende Kolonne ist speziell mit unaufhörliher Durch- streifung des Distrikts zwischen Llanos und Callela beauftragt worden. General Enna war nah einem langen und beshwerlichen Marsch nahe darau, die Bande Mosen-Benets in einem Bauernhofe Namens Vilaurosa zu fangen, Aber eine ausgestellte Schilbwache derselben machte noch zur rechten Zeit Lärm, und die Bande lounte so in dei Eil noch iu entgegengeseßter Richtuna entflichen, Vor (hrem Abzuge hatten sie, wahrscheinlich aus Besorgniß, verrathen zu werden, zwei Bare nud die Besißer des Hofes niedergemacht. Man arbeitet egenwärtig an der Befestigung von Cervera, um es kiluftig TS einem Hand streiche sicher zu stellen. Die Arbeiten werden seht Be E ee trieben, Nähme der Krieg wieder eine [0 ernstli e Vesta ilitaleish, zur Zeit Cabrera's, so fönnte (CCervera ene set wichtige m tatrisch- ‘he VDrfiti Außer dem Neffen Tristany's, dex strategishe Position werden, bem Soda i b zu Tarrasa gefallen ist, spricht man au von dem, 0e enes me-

a eó, der an den Folgen einer belm Gefechte ren Chefs, Namens Vorges, orben sein soll, Seine Biichse zer=

Surí en Wunde p dfe Grils Alz eau eru, in le nen Händen, und der Brand wäre

dann zu der Wunde hinzugetreten, Jm Allgemeinen betrachten dis

j ‘bre etwas s{chwer Verwundeten flix verloren, ba es ib- reg “ite an Heilmittela fehlt, Ju den Gebirgen

in diesem Augenblicke ziemlich Ruhe zu herrschen, diese Ruhe ist abe