1847 / 101 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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festen Fußes die anrückenden gab es nigin stürzten mit | Karlisten los, die sich mit Hartnäigfkeit {lugen, aber endli

Truppen. Auf beiden Seiten und Verwundete, die S der E i \chro eit au außerordentliher Unerschrockenh d doc aus einander gesprengt wurden. Die jeßigen Vorgänge zu ate gil (der eingetretene Ministerwehsel) machen ihre Rückwirkung auf, Le Stand der Dinge in Catalonien fühlbar. Diese geringe Stadl mt in den Ministerien, welche {nell auf einander iges, e 4e Cataloniern als ein dem ganzen System anhängender Fe) er ht, ibr tet, und die Anhänger des Grafen v. Montemolin verfehlen E Heilmittel gegen diesen Stand der Dinge anzudeuten. Ln as Vertrauen in die Dauer des Bestehenden is einer der mächtigsten Hebel für die Pläne der Gegner der Königin, die sich desselben E trefflich zu bedienen wissen, nur daß die madrider Juntriguen in QAa=-

talonien in Flintenschüsse überseßt werden.

Todte

Griehcnland

Athen, 20. März. In der Sibung der Deputirten-Kammer vom 41ten wurde das Geseß angenommen, welches die Ausfuhr der Cerealien bis zum 13. Juni 1847 untersagt und den fremden Produkten die- ser Art in allen Häfen des Königreichs die zollfreie Einfuhr gestat- tet. Jn der Sibung vom 10ten begann die Kammer die Diskussion des Budgets und bewilligte den größten Theil der Forderungen des Ministeriums des Kultus und des öffentlichen Unterrichts. h

Ju der Sizung vom 9ten hat der Senat den Geseß-Entwur\

über die Zusammenseßung der Geshwornen-Gerichte erörtert und angenommen. Schließlich wurde beschlossen, daß der Conseils-Prä- sident in Betreff der Vorlegung der Gesebß-Vorschläge über die Un- terdrückung des Viehraubs und über den zur Verzinsung des Roth- \child\{chen Darlehns nöthigen Spezial-Kredit den Senat einen Tag früher in Kenntniß seßen solle. Jn der Senats-=Sißung vom 10ten is der Geseß-Entwurf über die Armee-Komplettirung und in jener vom 13ten der Antrag über die Ein- und. Ausfuhr von Cerealien geprüft und angenommen worden. Die aus dem Junnern des Reichs einlgufenden Nachrichten sind von der befriedigendsten Art. Die öffentliche Ruhe erhält sih, und die Einwohner scheinen aus\hließlich mit ihren Feldarbeiten beschäf tigt. Von allen Seiten geht die einstimmige Meldung ein, daß die Aerndte eine der ergiebigsten sein und, wenn die atmosphärischen Zu- stände sih wie bisher forterhalten, jene vom Jahre 1846 noch über-= treffen wird.

Der General Vasso, Adjutant des Königs, welcher sich gegen- wärtig im östlichen Griechenland aufhält, hat der Regierung gemeldet, daß die Ruhe und Sicherheit an der Gränze in keiner Weise gestört wird.

SElshenoaynen

Niederschlesi\{-Märkische Eisenbahn.

Die Frequenz betrug in der Woche vom 28, März bis 3. April 1847 vorbehaltlich späterer Festseßung dur die Kontrolle 10,046 Personen und Gesammteinnahme 20,006 Rthlr. 8 Sgr. 5 Pf. für Personen=-, Güter- und Vieh-Transport 2c,

Handels - und Börsen-Nachrichten.

Berlin , 10. April. Unser Actien- Markt war die Woche über sehr flau, und die meisten Effekten erfuhren einen empfindlichen Nückgang, ohne eine wesentliche Vermehrung der Umsäße hervorzurufen. Ungünstig wirkte namentlich die abermals in Aussicht gestellte Vermehrung des Kapitals für die Niederschlesish-Märk, Eisenbahn; man sprach von 6 Millionen Thalern, welche erforderlih sein würden, um die Bahn nicht allein für den Fracht- Verkehr völlig herzustellen, sondern auch die beabsichtigten Nachtfahrten ein- zurihten, Wir müssen die diesfallsigen Besorgnisse, welche sich übrigens auch auf andere Eisenbahnen auszudehnen scheinen, vorläufig wenigstens als unzeitig und zu voreilig bezeichnen, indem wir unsere frühere Mittheilung über diesen Gegenstand, daß nämlich an neue Emissionen von Prioritäts- Actien nicht zu denken is, zu wiederholen berechtigt sind und es daher le diglich von dem Beschlusse der Gesellschaften selbst abhangen wird, ob die- selben eine Vermehrung des Kapitals durch Stamm-Actien genehmigen werden, Die nächste General-Versammlung der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft wird hierüber zuerst entscheiden, und von vielen Sei ten wird mit vollem Rechte die Beschlußnahme dieser Gesellschaft als maßge- bend und eben deshalb auch für sehr wichtig gehalten. ;

Ob die Eisenbahnen überhaupt durch Einrichtungen für den Nacht- dienst, wenn dieselben so bedeutenden Kosten - Aufwand verursachen, besser prosperiren werden, dürfte einer ernstlichen Prüfung anheimfallen. Von der Berlin-Anhalter Eisenbahn , die bereits den Nachtdienst versieht, weiß man noch nichts von einer Vergrößerung des Kapitals, und so dürfte es denn auch zu bezweifeln sein, daß andere Eisenbahnen noch neue Geldmittel zu dem beabsichtigten Zweck aufbringen müssen. Wenn wir die Veranlassung des Weichens der Course weiter aufsuchen wollen, so finden wir solche noch in den vielen Einzahlungen, welhe im Laufe dieses Monats stattfinden sollen und schon geleistet worden sind. Noch scheinen die Besorgnisse nicht hinweggeräumt zu sein, welche sih den Be-

sißern von Quittungsbogen bei jeder neuen Einzahlung aufdrängen. Be- fremdend erscheint dies vornehmlich bei der vom Staat mit 35 % Zinsen garantirten Posen-Stargardter Eisenbahn, deren Actien, der jevt stattgehab- ten Einzahlung wegen, von 85 bis 83% gesunken sindz zu gleichen Coursen sind auch Aachen - Mastricht und Bergisch - Märkische verkauft. Von den vollen Eisenbahn-Actien haben sich, mit Ausnahme von Niederschles. Märk, welche von 894 bis 874%, und Potsdam - Magdeburger, die von 92% bis 91 % verkauft wurden, die übrigen fest behauptet und fast gar keine Shwan- kungen erfahren. Am lebhaftesten waren die Umsäße in Köln - Minden, solche wurden heute in Posten bis 9045 a 5 verfauftz später indeß befestigte

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sich auch deren Cours, und sie schlossen 905 % Gelb. Die Börse \{loß überdies in einer animirten Stimmung.

Unsere Staatsschuldscheine, welche gestern 2 915 % gehandelt wurden, haben sih im Laufe der heutigen Börse um volle 5 % gehoben und blie- ben 92 % Geld. Für preußishe Bank-Antheile, zuleßt 1075 % bezahlt, zeigen sich wenig Verkäufer, do bietet man auch weniger, daher die Um- sähe sehr beschränkt blieben. :

In ausländischen Fonds war das Geschäft unbedeutend, die Course behaupteten sich aber fest.

In Wechseln zeigte sih lebhafter Verkehr, und die meisten Devisen waren gut zu lassen. Besonders begehrt und höher notirt blieb Amsterdam in beiden Sichten und London. Auch Banko besonders kurze Sicht zur höheren Notiz gefragt, dagegen blieb 2 Monat, obwohl ebenfalls 5 % ge- stiegen, mehrseitig offerirt. Paris gewichen, aber gut verkäuflich.

Diskonto 45 % Brief und Geld.

Berlin, 10. April, Wir hatten im Laufe dieser Woche nur sehr schwache Landzufuhren von Getraide: 30 Wispel Weizen, 61 Wispel Rog- gen, 10 Wispel Gerste, 106 Wispel Hafer, und wurde heute bezahlt 93—100 Rthlr. für Weizen, 90—96 Rthlr. für Roggen, 44—52 Rthlr, für Hafer; desto reichlicher aber stehen deren wasserwärts in Aussicht; den Finow-Kanal passirten 805 Wispel Weizen, 1076 Wispel Roggen, 43 Wispel (Herste, 826 Wispel Hafer, 15 Wispel Erbsen, 183 Wispel Oelsaaten, 1003 Ctr. Mehl. Vieles davon bleibt freilich unterweges auf den Mühlen, kommt wahrscheinlih aber doch als Mehl hierher. Diese Zufuhren sollten wohl die Gemüther etwas beruhigen können, wenn nicht unsere Konsumenten von Vorräthen so ganz entblößt wären und unsere west- und nordwestlichen Provinzen nicht zu jedem Preise von hier bezögen. Daher is auch der Werth für alle Getraidesorten im Steigen geblieben, ungeachtet die Märkte am Rhein, in Holland, Belgien, Frankreih und England darin weder vor- angegangen, noch gefolgt sind. Bei dem lebhaften Begehr unserer Konsu- menten war der Zwischenhandel nur geringen Umfanges , und wenige Um- säße sind zu melden. Der Reihefolge nah bestanden diese in einigen La- dungen Weizen, loco bunten 85—86pfd. poln, zu 96 Rthlr., im Kanal bunten 84—85pfd. poln. zu 90 Rthlr., und wir notiren heute den durch- \chnittlichen Werth für bunten 84—8bpfd. poln, 96—98 Rthlr., weißen 84—86pfd, poln, 98—104 Rthlr., gelben 84—86pfd. märk. 86—98 Nthlr,

Roggen zur Stelle holte 82 pfd. 85 Rihlr, 83 pfd. 86 Rthlr.,, 84 psd, 88 Rthlr. und heute 82pfd. 874 Rthlr.; im Kanal 825 psd. 83 Rthlr., dann 82 pfd. 847 Rthlr. und heute bis 90 Rthlr,, jenseits desselben 823pfd. 79 Rthlr., 83 pfd. 83 Rthlr. und heute 82,/83 pfd, bis 86 Rthlr, Bei den hohen Preisen für disponible Waare konnten diejenigen für Termine nicht zurückbleiben, weil von dem Herankommenden Vieles, zur Lieferung pr. Frühjahr bestimmt, verkauft wird und auf Schluß wieder gedeckt werden muß, nicht einmal der Aengstlichkeit zu gedenken, welche auch im Allgemei- nen zur Deckung noch laufender Verbindlichkeiten getrieben. Wir lossen heute mit sehr bewegtem Markte; pr. Frühjahr in Regulirung von 81/83 Rthlr. bez. , reine Abstellungen von 83 a 84 Rthlr, gehandelt, und diese chlossen 84 Rthlr. Br., 835 Rthlr. Geldz Mai / Juni von 79—80 Rthlr, bez., Juni /Juli 76 a 77; Rthlr. bez.,, Juli /Aug. 73 Rthlr. Geld, aus 75 Rthlr. gehalten. _ i S

Gerste 62— 64 Rthlr. werth. Hafer zur Stelle bei 46./52psd. 42— 44 Rthlr.z; pr. Frühjahr is nicht unbedeutend durch Lieferung von Connoissementen bereits geordnet worden, und dürften deren auch ferner nicht fehlen; indeß in ängstlihen Deckungen zogen Preise doch an und schlossen heute bis 40 Rthlr, bez. u. Br. Kleesaaten ohne Geschäft und Preise nominell für roth und weiß fein 105 —11 Nthlr. , feinm. 957 —10 Nthlr, mittel 82 9 Rihlr. nah Qualität. Rapps 84—82 Rihlr, Rüb sen 82— 80 Rthlr, S i N

Rüböl ging von einem Anlauf zur Steigerung bald wieder zurü, wiewohl von den angemeldeten Partieen (circa 6000 Ctr.) bereits ansehn-

lich empfangen und pr. Eisenbahn nach Hamburg, wahrscheinlich für den Rhein bestimmt, verladen worden, Heute schloß dieses Fett; loco wie April /Mai 10% Rthlr. Br,, 105 Rthlr, bez.5 Mai /Juni 10% bis 5 Rthlr., Juni/ Juli 14 à 1027 Rthlr,, Julí /Aug. 11% a 11 Rthlr,, Aug. /Sept. 115% a 4 Rthlr., Sept./Oftbr, 115 115 a 7 Rihlr. zu bedingen, Ofkt./Nov. 115 a 27 Rthlr., .„Nov./Dez.. 411% a 5 Rihlr. Leinöl loco 115 a 7 Rthlr., auf Lieferung 112 a 4 Rthlr. Mohnöl 23 a 22 Rthlr, Palmöl 144 Rthlr, Hanföl 16 Nthlr, Spiritus, von unjeren Sprik- Fabrikanten gesucht, wird von den Jnhabern aus dem Markt gehalten, um höhere Preise dafür zu erzielenz loco 344 Nthlr, bez, u, Br, 34 Rihlr, Geld, der Werth für Apr. /Mai zog auch an auf 245 Nthlr. wo- zu Br.,, 34% Rthlr. Geld, für die folgenden Lermine war Begehr zur Speculationz Mai /Juni 35 Rthlr,, Juni /Juli 36 Rthlr,, zu # Rthlr. höher Abgeber spärlich.

Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 58 2. 5% Span. 183.

Amsterdam, 7. April Zinsl. 6. Polu. —. Preuss. Pr. Sch.

3% do. —. Pass. 57. Ausg. 4% Russ. Hope 89.

Antwerpen, 6. April. Zins. —. Neue Aul. 187.

Bauk-Actien p, ult.

Frankfurt a. M., 8. April. 5% Met. 107%. 4, Pu Int. 585. 98

1904, 2 Bayr. Bank-Actien G68 Br. Hope 87% G. Suegl. S727 G. 1

Polu. 300 Fl. 96 Br. do. 500 Fl. 79%. #.

Hambu rg 9, April. Bank-Actien 1590) Br. Eugl. Russ. 106 6.

London, 6. April. Cons. 3% 873. 2 Belg. 965. 95%. Neue Anl, 24. 235. Passive 57. 5. Ausg Sch. 163. 155. 25% Holl. 59, 583. 4% do. 91. 904.

Port. 345. 335. Engl. Russ. 11!, 110. Bras. 852. 83%. Chuli —. Mex. 213. f Peru 40. 38.

Paris, 7. April. 5% Rente fin cour. 116. 50. 3% do. fn cour. 78. 50. Neapl. —-. 3% Span. 34k. Pass. —.

W ien, 8. April. 5% Met. 1075. / 3 i Actien 1592. Aul. de 1834 153%. de 1839 1197. Nordb. 1703, Gloggn. 1213 Mail. 10877. Livorn, 92%. Pest. 987. Budw. 80,

4% do. 987, 3% do. 705. Bank-

Ankündigung und Einladung zu der

am 19., 20. und 21. Mai d. J. in Halberstadt erfolgenden fünften Haupt-

Versammlung der landwirthschaftlihen Vereine der Provinz Sachsen und

der anhaltinischen Lande und der damit am leßtbemerkten Tage verbundenen Thiershau und Ausstellung landwirthschaftlicher Erzeugnisse,

Nach einer Beschlußnahme bei der vorjährigen Versammlung in Naum- burg wird der Gesammt - Verein der landwirthschaftlichen Gesellschaften der Provinz Sachsen und der anhaltinischen Lande an den vorbemerkten Tagen hier in Halberstadt seine fünfte Haupt-Versammlung halten und am leßtge- dachten Tage damit eine Thiershau und Ausstellung landwirthschaftlicher Erzeugnisse und Geräthe mit Preis - Vertheilungen, imgleichen ein Wetitt- und Preis -Pflügen und eine Verloosung landwirthschastlicher Thiere und Geräthe verbinden, wozu daher hierdurch nicht nur die Mitglieder der be zeichneten, sondern auch anderer verwandter Vereine und überhaupt alle Gönner und Beförderer landwirthschaftlicher Bestrebungen eingeladen werden.

Es wird nur die freundliche Bitte hinzugefügt, die Anmeldungen der zur Ausstellung zu bringenden Gegenstände, zu deren Versteigerung für den Verkaufslustigen die Gelegenheit geboten is , spätestens bis zum 13, Mai d. J. in postfreien Briefen abzugeben und in diesen zugleich die etwanigen Wünsche wegen Wohnungen und etwaniger Bequemlichkeiten auszusprechen, wofür der unterzeichnete hiesige Verein bereitwillig die Besorgung nach den Orts-Verhältnissen übernehmen wird. / s

Von demselben sind die Einrichtungen, welche im Einzelnen durch be sondere Mittheilungen und durch die Amtsblätter der Königlichen Negie- rungen zu Erfurt, Magdeburg und Merseburg bekanut zu machen vorbe- halten wird, so vorbereitet, daß in der Ausführung das Nüliche mit dem Angenehmen zu verbinden beabsichtigt ist. ;

Deshalb darf einer vielseitigen freundlichen Theilnahme an dem Unter- nehmen durch dessen Unterstüßung im Ganzen und Einzelnen und durch zahlreichen Besuch mit Zuversicht entgegengejehen werden,

Halberstadt, den 23. März 1847,

Der Vorstand des landwirth schaftlihen Gesammt Vereins der Provinz Sachsen und der anhaltinischen Lande,

e M

Der landwirth schaftlihe Verein hierselb.

Meteorologische Beobachtungen.

|

Abends Nach einmaliger

O Ubr.

. | | Nachmittags |

1847. 2 Ubhe. |

10. April. |

Morgeus 6 Ubr. Beobachtuug.

Luftdruck 329,07? Par, 3264" Par |335 23" Par. [Quellwärme T-B, Luftwärme. «.« —+— 27 Bi +7 4/5 Bi 21° R |Flusswörme L R. Thaupunkt... 4 0,0? R.| 7+ O: L? M -+ 11° R. |Bodenwärme Sl N.

v N 2. 1 Dunstsättigung, 81 pCt. | 68 pCi | 91 pCt. A usdünstung 0,004 Bb. Wetter . [Sturm u. regn,| bhalbbeitee. | trübe. Niederschlag O, 123‘‘Rh. Wid W. W. | W Wüärmeweecbse! -+5,0°

| A 9 Wolkenzug | | W. | A: + Is 0

Tagesmittel: 332,31’ Par... + 3,2° R... + 0,5 R... 80 pct. W.

Königliche Schauspiele.

Montag, 12. April. Jm Schauspielhause. 58sstte Abonne ments - Vorstellung: Die Karlsschüler, Schauspiel in 5 Abth., von H. Laube. i - e

Dienstag, 13. April. Jm Opernhause. 4ôste Abonnements-Vor- stellung: Die Jüdin, große Oper in 5 Abth. Musik von Halévy. Ballets von Hoguet. (Mad. Viardot-Garcia: Recha, Herr Kraus, neu angestelltes Mitglied : Eleazar.) Anfang 6 Uhr. 5

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern= haus-Preisen verkauft : :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribline 2 Rthlr, Ein Billet im Parquet 1 Rthlr. 15 Sgr. Cin Billet in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet im Am phitheater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremden-Logen 3 Rthlr, |

Die Juhaber von reservirten Villets werden ersucht, solche bis Montag den 12ten d. M., Mittags 2 Uhr, im Billet - Verkaufs

Büreau abholen zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft wer

| den müssen. Auch die Freibillets können nur bis zu dieser Zeit ausf-

bewahrt werden. S Im Schauspielhause. 48ste französische Abonnements Borstellung. A / , . E E ¿s ; L N r Z . L es La première représentalion de la reprise de: Noëémie, co Sa C e 2 cie Dar N Denen er CGienent. Un mari qui se dérange, comédie- vaudeville en 2 actes, par

MM. Scribe, Cormon et Grangé. E Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W, Zinkeisen,

Im Selbstverlage der Expedition.

Gedrucft in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

Beilage

461 Beilage zur Allgemeinen Preußischen

Inagl t

Italien. Nom. Aufhebung der Gewerbesteuer, Vorbereitungen zum Ostersesie. Eisenbahn - Erlaß, Vermischtes. Neav el. Dampyf- schifffahrt. Der Vesuv. Getraide-Einfuhr, Die Versöhnungs- Unterhandlungen mit dem Prinzen von Capug mißlungen, Steigen der Getraide - Preise, : ;

Türkei. Konstantinopel, Memorandum der türkischen Regierung.

Wissenschaftliche und Kunst- Nachrichten. Berlin. Zuwachs der Königl, Bibliothek im Jahre 1846. Gesellschaft für deutsche Sprache und Alterthumsfkunde, Fünste Kunst-Ausstellung zu Lübeck,

Stain

Nom, 29. März. Jm gewerbtreibenden Publikum verbreitete heute früh folgender päpstliche Erlaß außerordentliche Zufriedenheit : „Se. Heiligkeit der Papst hat auch die Klasse der kleineren Judu- striellen in seiner Munificenz freundlih berücksihtigen wollen, Wir zeigen Jhnen daher hiermit an, daß Sie in Zukunft Jhr Geschäft frei von aller Gewerbesteuer betreiben sollen, falls diese bisher all jährlih niht über 2 Scudi (= etwa 4 Fl,) betrug, und daß Nie= mand diese Abgabe weiter von Jhnen zu erheben befugt is, Rom den 29. März 1847, Der General-Tesoriere G. Antonelli./ ___ Gestern begannen die auf das Osterfest vorbereitenden kirchlichen Geierlichfeiten, und zwar uicht wie im vorigen Pontifikat in der sextini= schen Kapelle und in den anliegenden Sacellen, sondern in der St. Petersbasilifa, Um 9 Uhr Morgens erschien der Papst in der Aula Paramentorum, wo ihn das Kardinal-Kollegium erwartete. Die Kar= dinâle, die bier anwesenden Erzbischöfe, Patriarchen, Bischöfe, Or= densgenerale und die übrige hohe Prälatur begaben sich von dort zu kurzer Andacht in die Sakraments=Kapelle , worauf die Purpurträger Sr. Heiligkeit das Gelübde des Gehorsams erneuerten. Es folgte die Benediction und Vertheilung der Palmen durch den Papst, die Prozession mit denselber unter Absingung von lateinishen Hymnen und Psalmen und das die Feier \hließende vom Kardinal Bianchi celebrirte Hochamt, dem Se. Heiligkeit assistirte. : Das Gerücht, der Staats=Secretair Kardinal Gizzi wünsche von seinem Amte entbunden zu werden, indem förperlihe Leiden (das Podagra) ihm die Leitung desselben unmöglich machen, wiederholt sich jeBt, und man is der Ansicht, der Papst müsse am Ende, wenn auch ungern, diesen Wünschen nachgeben, __ Kardinal Ciacchi, der neu ernannte Legat von Ferrara (an die Stelle von Ugolini), is heute früh dahin abgereist.

Die erwartete Bekanntmachung wegen Anlegung der Eisenbah= nen 1f vorgestern erschienen. Die Frist zur Einlieferung von Plänen sür Cisenbahn-Bauten ist dana bis zum 7, April verlängert,

2 Neapel, 24, März. (A. Z.) Der stürmische Winter hat den Vampfschisfen der verschiedenen Gesellschaften am Mittelmeer nicht geringen Schaden zugesügtz die englishe Gesellschaft beklagt den Untergang eines {önen und großen Schiffs, die sardinischen und tosfanishen Compagnieen haben Seeschäden aller Art zu tragen ge= habt, und die meisten ihrer Schiffe befinden sich behufs höchst noth= wendiger Ausbesserungen auf dem Trockenen. Nur die neapolitani= hen Schiffe kamen glücklich durch , und es hat ganz und gar den Anschein, als eb sie sich des reisenden Publikums mit der Zeit allein hemächtigen werden, was bei den übermäßigen Preisen eine Fahrt von Neapel nah Genua kostet noh immer 104 Fr., also beinahe das Dop- pelte der Uoydschen Preise für gleiche Entfernungen auf dem adriati- \hen Meer —keine sehr erfreuliche Sache ist. Es ist jedoch nicht zu leugnen, daß die neapolitanishen Schifse die stärksten und besten sind. Diese Compagnie hat kürzlich ihre beiden {hönsten Dampfschiffe, den „Capri“ und den „Vesuv“, zu beschleunigten Extrafahrten dreimal monatlich nah Marseille bestimmt, so daß Marseille in 25 Tagen, Genua in 12 Tagen, ohne Livorno zu berühren, erreiht wird. Für den ge= wöhnlichen Küstendienst, Civitavecchia, Livorno u. \. w., sind die drei Schiffe „Marie Christine“, „Mongibello‘“/ und „Herculanum““ be- stimmt. Der trefflihe in Livorno gebaute „Wmbardo“/, #\o wie der \hnellfahrende Castor“, sind fast die einzigen namhaften Konkur= renten.

Hoch oben an der Südostseite des Vesuv, also in der Richtung zwischen Pompeji und Castellamare, hat sich aus kolossalen Lava- \chlackden eine Feuerhöhle gebildet, aus welcher ein kräftiger Lavastrom langsam hervorquillt. Diese majestätische Erscheinung, die natürlichste Darstellung einer antiken Schmiede des Vulkan, lockt viele Beschauer an, welche jedoch Alle den höchst mühseligen Ashenweg emporklimmen müssen, weil die bekannte Lavasteige durh die Ergüsse dieses Win= ters verschüttet ist.

Schon in der vorigen Woche wurde in Palermo das Königliche Getraide = Einfuhr -= Dekret veröffentlicht; man rief die angesehensten Kaufleute zusammen, um die gestatteten 50,000 Cantar Getraide so rasch als möglich herbeizuschaffen. e

“Die palermitaner Aerzte haben jebt ebenfalls glüdckliche Opera- tionen mit Schwefeläther gemacht,

Ur Rel

Konstantinopel, 24. März. Ali Efendi hatte das für die fünf Mächte bestimmte Memorandum über die griechische Differenz am Msten d. dem Divan vorgelegt. An diesem und an den zwei darauf folgenden Tagen wurden bei der Pforte mehrere Conseils gab- gehalten und das Memorandum dabei Saß für Sab geprüft, er= örtert und erst nah einigen Abänderungen gutgeheißen, Reschid Pascha, von dem man voraussebte, daß er kaum wagen würde, mil- dernd und dämpfend bei diesen Verhandlungen, die niht ohne Bit= terkeit gepflogen wurden, einzuschreiten, da er, als angesteckt von frän- kischen Jdeen und parteish für die Juteressen der Fremden, als schlech- ter Moslim und Freund der Griechen allgemein von den Türken be- trachtet, alle Ursache hat, die Vorurtheile seiner Landsleute zu \{60- nen, dem Uebelwollen seiner zahlreihen Gegner - keine Veranlassung zu erfolgreihen Angriffen gegen seine eigene Stellung zu geben Reschid Pascha unternahm es doch, beruhigende und mäßigende Worte in der Versammlung zu \prehen und manches Schroffe aus der Sthrift zu entfernen. Leßtere soll ihrem Haupt-Jnhalte nach eine Art indirekter Widerlegung der von Wien eingegangenen Jnstructionen und namentli darauf berechnet sein, die von Griechenland angetra- r Genugthuung als durchaus illusorish darzustellen, indem die Beglaubigung eines griechischen - Gesandten an der Stelle des bishe- rigen blofiei Geschäftsträgers ihren Grund in der Wichtigkeit des Gesandtschaftspostens zu Stambul sich suchen und finden lasse, der ute s aber, den man dem neuen türkischen Repräsentanten in Athen verspreche, eine Sache sei, die sich von (elbst verstehe, und niht als eine Art von Genugt uung dargestellt werden dürfe. Griechenland habe seit seinem Bese en eine feindselige Haltung gegen die Pforte heobachtet, und seine Regierung habe dex Türkei gegenüber

von jeher jedes freundliche Entgegenkommen verschmäht. Fruchtlos jeien alle Annäherungsversuche der Pforte geblieben, So habe Grie- enland den bereits in der Unterhandlung begriffenen Handelsvertrag und dessen Abschließung vereitelt, so die Quarantaine - Angelegenheit lau betrieben und zuleßt gänzlich vernachlässigt, so habe es endlich eine Menge anderer internationaler Gegenstände zum Schaden der wechselseitigen Beziehungen unerledigt, ja unbeachtet gelassen. Kurz das Memorandum is eine Apologie des von der Pforte eingehaltenen Verfahrens, es macht keinen Antrag, keinen neuen Vorschlag zu einer Verständigung und zur Ausgleichung des Streites, da die Pforte bei ¡hrem Ultimatum verharrt. Doch behaupten diejenigen, die es gele- sen haben, aus dem Ganzen scheine hervorzugehen, daß die Pforte sih befriedigt erahten würde, wenn König Otto einen zweiten Brief an den Sultan richtete, worin der Ausdruck des Bedguerns über das entstandene Mißverständniß, welhen man im ersten Briefe des Königs vermißte, enthalten wäre, und wenn Herr Kolettis ein Ent- shuldigungsschreiben an Herr Mussurus erließe. Dadurch würde also wenigstens die Rückkehr des Leßteren nah Griechenland und das persönliche Erscheinen desselben in Athen umgangen und das türfische Ultimatum somit eine Modification erhalten. Am 22ften Abends wurde das Memorandum dem Sultan vorgelegt und am folgenden Tage, nachdem es die Großherrliche Sanction erhalten mittelst eines Couriers nach Wien und Berlin abgesandt. Hier ist es gestern und heute allen Repräsentanten der Großmächte “mitge- theilt worden. :

Wissenschaftliche- und Kunst - llachrichten.

__ Verliíin, 8. April, Die Königliche Bibliothek ist im verflossenen Jahre um 4582 gedrucckte Werke, 442 Zeitschriften, 221 Handschriften, 43 Landkarten, 462 musikalische Werke, zusammen um 5750 Werke, vermehrt worden, wobei die kleinen und Flugschriften nicht gerehnet sind. Seit Anfang dieses Jahres sind der Bibliothek dur die Gnade Sr. Majestät des Königs der gesammte wissenschaftliche Nachlaß Friedrich August Wolf's und die von dem verstor- benen Oberlehrer Bledow gesammelte werthvolle Bibliothek von Werken über das Schachspiel einverleibt worden. Die Bledowsche Bibliothek ent- hielt 446 bisher nicht in der Königlichen Bibliothek vorhandene Werke, darunter die vollständigen Neihen der Bücher von Lewis, Walker, Philidor, die Original-Ausgaben des Damiano, 'Carrera, Ducchi, Lolli, Ruy Lopez y Segura, Vida, Cobarubias, Salvoio, Jacobus de Cessolis, Der wissen- schaftliche Nachlaß des berühmten Philologen Wolf, eines der Begründer und ersten Lehrer der Universität Berlin , besteht vornehmlich aus Materia- lien und Vorarbeiten zu Werken, welche er theils beabsichtigte, theils wirklich herausgegeben hat, aus Verbesserungen und Umarbeitungen seiner Schriften, größeren und kleineren für den - Druck bestimmten und noch nicht erschienenen Arbeiten, aus Studien in den verschiedenen Fächern der Alterthumswissenschast, aus Briefen und Schriften anderer Gelehrten. Die größeren Arbeiten und Handschriften-Vergleichungen beziehen sich haupt- sächlich auf Homer, Hesiod, Aristophanes, Plato, Aristoteles, Herodot, für welchen auch Reizen's Apparat vorhanden, Demosthenes , Herodian, Xeno- phon, Cicero, Sueton, Tacitusz fast zu allen Theilen der Alterthums- wissenschaft, welche Wolf einzeln ausführen wollte, sind Vorarbeiten und ausgeführte Stücke vorhanden , Einleitungen zu den Antiguitäten, zur Li- teraturgeschichte und Mythologie, Arbeiten zur griechishen Grammatik, über alte Geographie; die Hefte Mine Vorlesungen mit Wolf's Bemerkungen versehen, zum Theil noch ungedruckt, \o über Mythologie, lateinische Grammatik, Horaz, Terenzens Ändriaæ;*Cicero's Tusculaucn z unv cin vor- zügliches Interesse bieten 1098 Briefe von Gelehrten, mit denen Wolf in Verbindung stand, worunter Göthe (32 Briefe), Niebuhr, Fr. H. Jacobi, Voß, Wieland, Fr. Schlegel, Dohm, Joh. R. Forster, Joh. Müller, Heyne, Garve, Spalding, Wyottenbach, Ruhnken, Münter, Thorlacius, Morelli, Frau von Staël, Villoison, Larcher, * Millin und andere, Die ganze Dajnlmuia in 348 Bänden und Mappen is als ein Ganzes ín der Kö- niglichen Bibliothek aufgestellt worden. An diese mittelst außerordentlicher Königlicher Bewilligungen für die Bibliothek erworbenen Sammlungen schlossen sich Geschenke, welche die Anstalt der besonderen Gunst und Theilnahme ihrer Benußzer verdauktz drei kostbare äthiopische Handschriften, vom Herrn Prof. Lepsius auf seiner Reise nah dem Orient erworben ; sie sind auf starken Pergament in Groß-Quart in der Geez-Sprache geschrieben, geschichtlichen und kirchlichen Inhalts, die eine mit zahlreichen Gemälden ausgestattet, und werden in besonders dazu angefertigten Tragkasten von Büffelhaut aufbe- wahrt; sie stammen aus einem Kloster auf der Jusel Thana bei OQuaratha, in der Nähe der Quellen des blauen Nils. Nach der Nükkehr von einer mehrjährigen gelehrten Reise nach Frankreich, Spanien und Portugal machte Herr Dr. Heine von hier der Königlichen Bibliothek ein Geschenk mit dem einzigen, bisher unbekannten, Pergamentdruck der seltenen vita Ferdinandi regis des Joh. Philipp de Lignamine, Rom 1462 (1472) 9, die mensis Augnst1, und mit mehreren Blättern alten Pergaments mit westgothischer Schrift. Ein Blatt mit Unzialschrift aus dem 7ten Jahrhundert , des hei- ligen Hieronymus Kommentar zum Jesaias angehörig, zeigte Spuren älte- rer vertilgter Schriftz es ward daher von dem Königlichen Ober-Bibliothe- far, Geheimen Regierungs-Rath Dr. Perb, mit hemishen Reagentien be- handelt, und ín sehr schöner römischer Kapitalschrift, welhe dem 1sten Jahr- hundert nah Christo angehören möchte, erschien ein Stück des verlorenen 98sten Buches des Livius , dessen geschichtlih-merkwürdiger Juhalt in das Jahr 69 v. Chr, fällt. Die Königliche Akademie der Wissenschaften, wel- her Dr. Per den Fund vorlegte, hat auf den Antrag ihres Mitgliedes beschlossen, die Ansicht der Schrift, welche zu weiteren und größeren Ent- deckungen führen kann, durh Kupferstich zu vervielfältigen, Ganz kürz- lich haben auch die Frau Wittwe des verstorbenen Geheimeraths Professor Zdeler und die Erben des ehemaligen Secretairs der Königlichen Äkademie der Wissenschaften Formey deren hinterlassene wissenschaftliche Papiere der Königlichen Bibliothek zum Geschenk gemacht; Jdeler's Papiere bestehen aus Vorarbeiten zu den von ihm herausgegebenen größeren Werken und aus ungedruckten Arbeiten, deren wichtigste eine Untersuchun über die Zeitrech- nung der Inder, womit der verdienstvolle Gelehrte während seiner legten Lebensjahre eifrigst beschäftigt gewesen warz aus dem Formevyschen Brief- wechsel sind zwar die wichtigen Autographen schon früher in Privat-Samm- lungen gelangt, es wird aber die sichere Erhaltung und Aufbewahrung des noch Vorhandenen den Kennern der Gelehrtengeschichte des 18ten Jahrhun- derts stets erwünscht sein, L

Gesellschaft für deutsche Sprache und Alterthums-

funde.

Jn der berliner Gesellschaft für deutsche Sprache und Al- terthumsfkunde sind im ersten Vierteljahre dieses Jahres folgende Vor- träge gehalten worden: Am Stiftungsfeste der Gesellschaft im Januar be- richtete der bisherige Ordner, Herr Professor von der Hagen, über die Thätigkeit und die Schicksale der Gesellschaft im verflossenen Jahre und übergab das Ordner-Amt für das Jahr 1847 dem Herrn Professor Maß- mann, der demnächst einen Vortrag hielt über das Minnetrinken im Mittelalter; er nahm davon Gelegenheit, nicht blos zweier im vorigen Jahre durch den Tod aus der Gesellschaft geschiedener Mitglieder, des Prof. Eiselen und des Dir, Zin no w, zugedenken, sondern er erinnerte auch an dieje- nigen großen Deutschen, derenGeburts- oder Todestag injene Zeit el, nämlich an Hans Sachs, Wieland, Lessing und den Wandsbecker Boten (M. Claudius), Darauf hielt Herr Dr. Schmidt einen Vortrag zum Andenken an - den verstorbenen Direktor Zinnow, Herr Dr. Liebrecht sprach über das Stu- dium der deutschen Literatur in Fo 8j zuerst wurden dort S. Geßner und (wunderbarerweise) der Dr. J, G. Zimmermann bekannt, dann Wie-

landz jegt is eine neue Aera für die deutsche Literatur eingetreten durch den drien König, 4530 is in Lissabon ein deutsches Buch über die dg-

Zeitung. Montag den 12 April.

malige Juden-Verfolgung erschienen. Zuletzt las Herr Direktor Di

über J. J. Rousseau, den er ein echt deutsches Gemüth ET wb Tis ders gegen die ungünstigen Urtheile der Pietisten in Shuß nahm, Jnsbe- sondere spra er aber über die Art seines Todes und wies die von ver- schiedenen Seiten gemachten Beschuldigungen eines Selbstmordes aufs ent- schiedenste zurück, wobei er sih namentlich auf eine Abhandlung inz Oeu- vres complêètes de Rousseau par Petitain, Paris. 1839, bezog. Im Februar trug Herr Dr. Holzapfel eine Abhandlung über die Lebensalier welche deutsche Dichter erreicht haben, vor. Herr Dr. Kuhn las über

die Sagen vom wilden Jäger und über die Aehnlichkeit einzel-

ner Theile dieser Sagen mit alt - indischen, griehishen und

römischen. Im März hielt Herr De. Li ebr echt einen er-

gänzenden Vortrag über verschiedene Stellen des neuesten Bandes des

Zahrbuchs der Gesellschaft, namentlih über Kinderlieder und Aberglauben, Herr Direktor Odebrecht sprah über verschiedene Ausdrücke und Lieder, in denen das Wort Put vorkommt (Put-Ente, Put-Köter, Put- Junker und dergleichen). Dann trug Derselbe Stellen aus einem Gedichte aus dem Anfange des achtzehnten Jahrhunderts vor, in welchem Schil- derungen rheinländischer Dialekte, nebst einigen Gedichten derselben, vor- fommen. Dice von Herrn Prof. von der Hagen im Januar und März der Gesellschaft vorgelegten neuen Erscheinungen der deutschen Literatur waren

folgende: im Januar: 1) Histoire de la Société roy. des sciences

d’Upsal par D. H. Schröder. Ups. 1846. 4. 2) Mönats-Bericht der

berl. Akademie der Wissenschaften von September bis November 1846. 8,

3) Beiträge zur Landeskunde für Oesterreich ob der Ems und Salzb.

Lief, 7, 4) Abhandlungen des Vereins für hessische Geschichte und Lan-

desfunde, 1V. 3, 5) Baltische Studien, X11. 1, 6) Beitr. zur Geschichte

und Literatur, vorzüglih aus Archiven und Bibliotheken Aargau'’s von

G, Kurz und Plac. Weißenbach, I. 2, 7) Archiv für das Studium der

neueren Sprachen, herausgegeben von L, Herrig und H. Viehoff 1, 1. Elber-

feld, 1846. gr.8. 8) De Sacamone poëta Anglo-Sax., von C, F. Bouterweck,

Elberf. 1845. 8. 9) H. v. Aufseß* Sendschreiben an die erste allg. Vers

deutscher Rechtsgel., Geschichtshr. und Sprachforscher zu Frankf. a. M.

Nürnb. 1846. 8. 10) Alte gute Schwänke, herausg. 9. Ad. Keller. Lpzp.

1847, kl, 8. 11) Mücken- und Ameisenkrieg, neu bearb., von Dr. bio:

Fürstenhaupt. Berl, 1846. 12. 12) Hans Sachs, sein Leben und Wirken,

von L, Hoffmann. Nürnb. 1847, 8. 413) Fischart's Bienenkorb, herausg.

von J. Eiselein. St. Gallen. 1847, 8. 414) Joh. v. Damaskus' Barlaam

und Josaphat. Aus dem Griech, übers. v. Dr, Lebrecht. Münster, 1847. 8.

15) Leibnizen’s Ermahnung an die Teutsche, ihren Verstand und Sprache

besser zu übenz herausgegeben von C, L, Grotefend. Hannover, 1846. 8.

16) Drei plattdeutsche Osterpredigten von J, v. Scheppau, einem Zeitge-

nossen Sackmann's, Braunschw. 1846. 8. 17) Neue Samml, derctiiee

Volkslieder von L. Erk, 1l1., 1, Berlin, 1845. 8. 418) Alte nnd neue Volkslieder für Männerstimmen geseßt von L, Erk, H. 2. Essen, 1847. 19) Volksboeken uitg. door J. VWillems en F. A. Snellaert: Keyzer Karel. Gent, 1846. 20) L. Puttrich, Denfkm. ver Baukunst des Mittel-

alters in Sachsen 11, 5—16. Leipzig, 1846. Fol. Im März: 14) Be- richt des histor. Vereins von Untersranken und Aschaffenburg. 1X., 1. 1846. 2) 2Aster Jahresbericht der pommerschen Geschichts- und Alterthums-Ge- sellschaft. 1846 (zu den Balt. Stud. X11, 4). 3) Das Nibelungenlied, herausgegeben von Schönhuth. 2te Aufl, Tübingen, 1846. 4) Die leyte Lieferung des Ulfilas, von Löbe. 5) Uebers, des Heliard von Kannegießer, 1847. 8. 6) Deutsche Sprach-Denkmüäler des 42ten Jahrhunderts, von Karajan. Wien 1846. 7) Scheible : Das Kloster, Bd. 5: Faust, 8) Luther's Werke, herausg. von v, Gerlach, Bd, 13: Predigten Bd, 3, 9) Zober's urkundl. Beiträge zur Gesch, der Stralsund, Verfassung. 1846. 10) Desselben Rede zum Geburtstage des Königs, Strals. 1846. 11) Chron. Belg. inéd. T. 4: Le Chevalier au Cygne et Godesroi de Bouillon par le Bar. de Reiffenberg. Brux. 1846. 12) Van den Bergh krit. VVordenboek der Nederl. Mythol. Utrecht. 1846. 13) Dr. Benfeyt: Die pers. Keilinschrif- ten, Lpzg." 14) Nachahmung der îtal, und span. Versarten im Deut-

hen. Ein Progr. von Gotthold. Königsb, 1846. 4. 15) Theater und Kirche im gegens. Verhältuisse, Von Dr. G. Alt, Berlin 1846. 16) Mo- numental-Weltgesch, (Programm zu Vorl,) von Fr, Mertens, Berl, 41846,

®

Fünfte Kunst- Ausstellung zu Lübe.

__ Der Kunst-Verein zu Lübeck wird im Juni dieses Jahres seine Kunst-Ausstellung eröffnen und dieselbe dem ee Ei h uhe Ausstellungen norddeutscher Städte gemäß der Ausstellung des Kunst-Ver- eins zu Bremen unmittelbar folgen lassen, Unter Biziefuna auf die be- reits im Dezember v, J. veröffentlichte Bekanntmachung dieses leßteren Vereines laden wir die auswärtigen Künstler hierdurch ein, unsere Aussftel- lung mit zahlreichen Zusendungen beehren und es genehmigen zu wollen, daß die nah Bremen gesandten Gemälde, soweit dort nicht verkauft, unmit- telbar hierher gesandt werden. Der Ausstellung des Kunst-Vereins zu Bremen geht die zu Hannover voran; auf die unsrige folgen die Ausstellungen der Kunst - Vereine zut Rosto, Stralsund und Greifswalde. Dieser Cyklus bietet also vielfältige Gelegenheit zum Verkauf der Kunstwerke dar. __Zm Fall den Sendungen keine ausdrückliche andertveitige Bestimmun beigefügt 1, wird der Konsens zur Weitersendung der Gemälde 1c. na der nächstfolgenden Ausstellung stillschweigend angenommen und zur Ver- meidung von Mißverständnissen und Weitläufigkeiten hierdurh bemerkt, daß O der Ae M A Cyflus die Dispositionen der Künst- er an denjenigen Kunst-Verein zu richten sind, bei i ihre Werke befinden, also: i E e

von Mitte April bis Anfang Juni na Bremen,

von Mitte Juni bis Ende Juli nah Lübeck,

von Anfang August bis Mitte September nach Rosto,

von Mitte September nah Stralsund an den Vorstand des —_,, neu-vorpommerschen Kunst-Vereins. Der hiesige Verein trägt die Kosten der Weitersendung nah Rosto und in Verbindung mit den Vereinen zu Rostock, Stralsund und Greifs- walde auch die Kosten der Rücksendung von dem leßtgenannten Orte aus. Für die ihm direkt zugchenden Gemälde, welche nicht nach Rostock weiter befördert werden sollen, trägt der hiesige Verein nur die Kosten der Herfracht, nicht die der Rückfracht, _ Direkte an den „Kunst- Vercin zu Lübeck“ zu richtende Zusendungen müssen spätestens zu Anfang des Monats Juni d. J. hier eintreffen. Sen- dungen mit der Post werden unfrankirt niht angenommenz plastische und sehr voluminöse Kunstwerke nur nah vorgängiger Anfrage, Spesen unter der Rubrik von Verpackungskosten werden nicht vergütet. Die Gemälde müssen an die sie enthaltenden Kisten mit Schrauben befestigt, bie Kisten über den Fugen mit starkem Papier verklebt werden. Ein Zeitel mit Angabe des Malers, des Preises oder Werthes und des dargestellten Gegenstandes ist auf der Rücfseite des Blend- oder Haupt- rahmens zu befestigen, A « Ti U 1 diesem Jahre wird der hiesige Verein eite MELSEE Summe auf den Ankauf hier ausgestellter Gemälde verwenden und, wie bisher, den Ertrag der hier, sei es vom Vereine oder von N, ARGE kauften Gemälde deren Einsendern sofort und ohne Abzug übermitteln,

Lübeck, im März 1847, j Der Verwaltungs - Ausschuß des lübecker Kunst - Vereins: Dr, J, Classen, Professor TL O Ld: Us Ma Dr, C. H. Güt sow, Protonot, B: Krüger, Dr, jur, C, A, Nölting, Konsul, L Ga R Ran , W, Ganslandt,

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