1847 / 106 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

natoren , eine bes{chlußfähige Mitgliederzahl, und wählten den Divi= sions = General Soulongue, welcher am 1. März Nachmittags als Präsident der Republik ausgerufen wurde. Die Beerdigung E erfolgte am 2ten Morgens mit vielem Pomp, die Leiche wurde, fie fu dem Grabe Petion's bestattet; der Minister des Jnnern, Ron General Ardouin, hielt die Grabrede, in welcher die Verdienste - Verstorbenen um Herstellung und Konsolidirung des Frie ae i der Republik gebührend gewürdigt wurden. “Nach der p thr feier trat der neue Präsident seine Functionen an And er ließ eine Proclamation, in welcher er versprah, in D E Rich©'s treten und die Verfassung unverbrüchlih aufrecht halten zu wollen. Das Ministerium des neuen Präsidenten ijt folgendermaßen zusammengeseßt: Détré, Finanz- und Handels-Minister; Larochel, Justiz- und Kultus- Minister z Ardouín, Minister des Junern und des Aderbaues; Dupuy, Minister des Kriegs, der Marine und der aus- wärtigen Angelegenheiten. Die Repräsentanten-Kammer ist außer= ordentlicherweise der Verfassung gemäß zum 10, März einberufen. c Der Moniteur theilt mehrere Berichte über die ärztliche Behand- lung des verstorbenen Präsidenten ‘und den Sections-Besund mit, Es geht daraus hervor, daß der Präsident schon seit dem 6. Februar an einem heftigen mit Erbrechen verbundenen Fieber-Anfall erfranft war, und daß der Tod durch Lungen- und Magen-Entzündung herbei- geführt worden ist. Nach den Angaben des amtlichen Blattes hat der Regierungs-Wechsel in keinem Theile der Republik irgend eine Störung der Ruhe hervorgerufen,

Ege

Brüssel, 13. April. Gestern hat die Repräsentanten-Kammer sich nah den Osterferien wieder zum erstenmale versammelt. „Der Finanz =- Minister legte ihr die Budgets der Dotationen, des Krieges, der Finanzen, der Mittel und Wege, der Einnahmen und Ausgaben für den Dienst von 1848 vor, und sie diskutirte dann das Budget der bffentlichen Arbeiten, dessen erstes Kapital, die Central - Verwal= tung betreffend, angenommen wurde. L L au

Die vorbereitende Kommission für den Kongreß über die Straf= Reform hielt am 10ten d. ihre erste Sißung in einem Saale des Justiz = Ministeriums; die Akademie der Medizin, der Wissenschaften und der hiesigen Universität hatten Abgeordnete hingesandt, um die Kommission zu bilden, die jetzt definitiv zusammengetreten is. Unter den Mitgliedern befinden sich Ducpetiaux, Vleminckx und Van Meenen. Der Kongreß wird am 20. September im gothischen Saale des Rathhauses abgehalten werden. Die Diskussion wird sih mehr mit der Ausführung der Reform als mit der Prinzipienfrage beschäftigen. Fast zu gleicher Zeit wird hier ein Kongreß der Frethandelsmänner zusammentreten.

S Wer Kanton Basel. Die am 8. April stattgehabte Abstimmung iber die neue Verfassung ergab von 1627 Stimmenden 1448 Anneh= mende und nur 179 Verwerfende. Es folgen nun die Wahlen des neuen Großen Rathes, deren Abhaltung bereits dahin festgeseßt ist, daß die 18 Wahlzünfte des Kantons sich am 11, April, zu einer Zeit, wo fein Gottesdienst stattfindet, versammeln.

STATIT C

Livorno, 5. April. Ein Sturmwind, wie wir ihn seit meh- reren Jahren nicht gehabt haben, wüthete gestern aus dem Südwe=- sten. Von den auf der Rhede vor Anker liegenden Schiffen wurden sechs losgerissen und auf den Strand getrieben, wo sié ohne große Beschädigung wieder flott gemaht werden können. Die Ladungen von fünf derselben, in Getraide bestchend, werden aber weniger oder mebr gelitten haben. Ein griehisches Schiff, mit Getraide für Mar- seille bestimmt, ward bei der Ardenza an den Strand geschleudert und zertrümmert. Die Mannschaft, der man vom Lande zu Hülfe fam, ward mittelst eines zugeworfenen Taues gerettet, nur der Ca- pitain, am Bord der Lebte, der sih, wie es heißt, mit Geld s{hwer beladen hatte, ertranf.

S panien.

Madrid, 7. April, Gestern fand ein ziemlich lange dauern- des Minister-Conseil statt, na dessen Beendigung der General Concha Madrid verließ. Wie man sagt, hat die Regierung die Nachricht er- halten, daß die Königin Christine im Begriff sei, nah Spanien zu= rüczukehren, um die Königin Jsabella für unfähig zum Regieren zu erflären und die Herzogin von Montpensier auf den Thron zu seben, Jn Folge dieser Nachricht soll der General Concha beauftragt wor=- den sein, der Königin Christine zu eröffnen, daß ihr nicht gestattet werden würde, Madrid zu betreten, Man fügt hinzu, daß der Ge= neral Coûúcha, wenn er die Königin bereits auf spanishem Gebiete antreffe und sie sich weigere, nah Frankreich zurückzukehren, bevoll- mächtigt sei, sie zu verhaften.

© Madrid, 6. April. Die Richtigkeit der Behauptung, daß der Einfluß der französishen Politik und die Herrschaft der ultra- moderirten Partei nur in der Anwesenheit des. Grafen Bresson und der Königin Christine ihren Stübpunkt fand, bestätigt sih durch spre- chende Thatsachen. Zugleich aber dürften die Urheber der Vermäh- lung der Königin J\abella, welche diese Schöpfung ihrer Polit.k der Welt als ein Meisterwerk, als den höchsten Triumph einer siegenden Staatskunst anpriesen, bereits Veranlassung finden, ihr eigenes Machwerk L E zu beflagen. Was gegenwärtig im Jnnern des Pala- N S R muß außer dem Bereiche meiner Darstellung Geheimniß Dis Me der Hauptstadt sind diese Vorgänge kein râtben. : and mag sie für jegt aus ihren Folgen er-

Die Ultramoderirten und die Hofleute, wel ie Königin bi

umgaben, werden ihr nie verzeihen, bus ie f E richtete Aktenstück, welches sie ihrer jugendlichen Ünerfahrenheit ent- rissen hatten, zurücfnahm. Jun jenem Dokumente wurde Olzaga als Majestäts - Verbrecher dargestellt; durch die neue von der s. nigin ausgestellte Erklärung wird ex aller Verantwortlichkeit ent- lastet. Die natürliche Folge ist, daß man ihn als völlig unschuldig und diejenigen Rathgeber, welche die Königin zu dem früheren Schritte verleiteten, als die eigentlichen Majestäts-Verbrecher bezeichnet. Die

daß sie heute die -

498

Als aber gar gestern Nachmittag die Königin zum erstenmal in ihrem Leben aus freien Stücken dem Stiergefeht bewohnte in Pampelona und hier während der Vermählungs-Feierlichkeiten geshah es nur, um den französischen Prinzen zu huldigen und, von ihrem Schwiegervater begleitet, in spanischer Nationaltracht erschien, nahmen die Ausrufun= gen der versammelten funfzehntausend Zuschauer kein Ende. „Es lebe die Königin, es lebe die constitutionelle Königin, es lebe die Constitution, es lebe die Freiheit!“ erscholl ununterbrochen von An- fang bis ans Ende, und auf das huldvollste, sichtbar von der innig= sten Freude ergriffen, verneigte sich die Königin nah allen Seiten. Ueberraschend war mir jedoch der Anblick einiger jungen Kavaliere, die sich neben der offenen Königlichen Loge befanden und der Köni= gin den Dampf ihrer Cigarren ins Gesicht bliesen. i

Jn dieser Popularität, welche die junge Königin gewinnt, erblicken die Ultramoderirten die größte Gefahr. Ju seiner maßlosen Wuth behauptet der Heraldo heute, uur ein Dußend zerlumpter Aufrüh= rer hätten geschrieen, und cs wäre Pflicht der Behörden, den Ausruf, „es lebe die Königin“/, nicht, zu dulden. „Denn“, sagt dieses Blatt, „jeden Abend hat die Königin das Theater besucht, und do haben nie diese Ausrufungen stattgefunden, und zweitens darf die Königin niht mit dem Geschrei, es lebe die Freiheit, es lebe die Constitution (das aus\cließlihe Machwerk der Ultramoderirten), begrüßt werden. Von den Lbehochs wird es zu Beleidigungen, zu blutigen Auftritten, zu Empörungen kommen. . Es is die Pflicht der Regierung, unter deren Augen ein solcher Mißbrauch vorgeht , ihn nicht länger zu dulden. ““

Jn der That hatte auh der Minister des Junern, der immer zu den Ultramoderirten gehört, gestern die Straßen, welche die Kö= nigin zu durhfahren hatte, mit Polizei - Agenten anfüllen lassen, und der General-Capitain Cordova, der im Sommer 1845 auf die Ein= wohner Madrids schießen licß, hielt Truppen in den Kasernen in Bereitschaft. Die Progressisten sagen nun dem Ministerium Pacheco einen \{chmählichen Üntergang voraus, falls nicht der Kriegs-Minister und der des Jnnern durch aufrichtige Freunde der Constitution erseßt würden. Da fast alle Beamte als Werkzeuge der Herren Mon und Pidal zu betrachten sind, \o verlangt man Enktseßungen in Masse. Die Entseßung des Jntroducteur des Ambassadeurs, Herrn Arana, der den französishen Prinzen bis an die Gränze entgegengeschickt wurde und für den Vertrautesten aller Vertrauten des Grafen Bresson galt, und die Entfernung des Patriarchen von Zndien , Beichtvaters der Königin, soll bereits beschlossen sein. Dagegen ist der esparteri- stische General van Halen bereits zurückberufen, und ohne Zweifel wird Espartero selbs in seinen früheren Würden bestätigt werden,

Die Ultras haben einige Vertraute nach Paris abgeschickt, und man is darauf gefaßt, sie bald als offene Empörer auftreten und dieselbe Königin, welcher sie in ihrem dreizehnten Lebensjahre die Re- gierung übertrugen, für regierungsunfähig erklären zu sehen. Das aus ungleichartigen Bestandtheilen zusammengesebte Ministerium fann eben so wenig auf der betretenen Bahn zurückschreiten als stehen blei- ben. Die Progressisten ¡iehen es an si, und einige der Minister selb erklären, jenen eher die Gewalt überliefern, als diese den wil=- thenden Ultras zurückgeben zu wollen. - E L

Es heißt, man suche die Königin zu veranlassen, mit einer osfe- nen Darstellung des Verfahrens, durch welches gewisse Personen ihr die Einwilligung zu ihrer Vermählung entrissen, hervorzutretken, Ver König soll seinerseits einen Entschluß gefaßt haben, den für jeßt an- zudeuten ih mich enthalte.

Der einzige kaum zwei Monat vaez is} gestern gestorben. | _——

Die Gräfin Bresson i} gestern von hier nah Paris abgereist,

Moldau und Wallachei.

Bucharest, 5. April. Die hiesige Zeitung meldet Folgendes : „Gestern, am Ostersonntage, um 12 Uhr, brach mitten in Bucharest, in einem Stadttheile, wo die Straßen eng und die schlecht gebau- ten, meist noch mit Schindeln gedeckten Häuser nicht durch Höfe und Gartenmauern getrennt, sondern an einander gebaut oder L höl- zerne Buden und Häuschen verbunden sind, Feuer aus. „Vel einem heftigen Winde entzündeten sich sogleih auch entferntere Hüujer, so daß bereits um 1 Uhr eine furchtbare Feuermasse, mit dem Winde fortschreitend, durch keine Löschanstalten hätte aufgehalten werden kön- nen. Der Hospodar, vom Beginn des Feuers an den gefährlichsten Stel= len weilend, mußte die Anstrengungen der Löschmannschaften nur darauf richten, das entfesselte Element wenigstens auf die Richtung des Win= des von der dicht mit Häusern beseßten Mitte der Stadt gegen die Gränze derselben zu beschränken, wo die Häuser zwischen Gärten zer= streut stehen. Es gelang, an zwei gefährlichen Stellen durch aus= dauernde Anstrengungen dem Weitergreifen des Brandes nah mehre= ren Seiten hin Einhalt zu thun. Aber groß ist die Verwüstung, welche. das Feuer in der Richtung des s]sturmähnlichen Windes, welcher bis heute Morgens geweht, angerichtet hat. Mit dem Winde legte sich auch die Wuth des Feuers, welches fast keine Nahrung mehr fand, da es an die Gränzen der Stadt gekommen war. : :

Es läßt sich bis jeßt fein Detail berichten. Um aber die Größe des Unglücks anzudeuten, dürfte genügen, daß ein Viertheil der Häuser Bucharests (ein Baumeister giebt mehrere tausend Häuser an) nieder= ap und daß eine Anzahl Menschen verbrannt ijt, welche man

alte Sohn des Generals Nar=

o eben auf verschiedenen Kirchhöfen beerdigt. Die Häuser entzün- deten si so schnell, daß die meisten Bekroffenen nur das Leben retten konnten, so der König ih griechische General-Konsul mit Familie,

Leider hat der größte Verlust den Handelsstand getroffen, da eine große Zahl von Gewölben und Magazinen mt allen Waaren verloren ging. i

Durch die Richtung, welche das Feuer gleich anfangs nahm, wobei es si dem Kaiserl. Agenturgebäude näherte, sah sih der Kaiserl. Agent für die Wallachei, Herr von Timoni, genöthigt, auf die Si= cherheit der Archive und der Kasse bedacht zu sein; durch Abreißung mehrerer Häuser wurde aber dieser Seitenrichtung des Feuers glück- lich Einhalt gethan. Nicht so glücklich war aber das hiesige Klo ter der siebenbürgischen Franziskaner, welches gleich anfangs sammt der Kirche in Zeit von einer Viertelstunde in Feuer aufging, so daß die Franziskaner durchaus |[nichts, weder an Kirchen= noch Klostergut, retten fonuten, sondern sich flüchten mußten, um nicht zu verbrennen, was einem Dienstboten, welcher seine Effekten bergen wollte, wider= fahren ist.

Verblendung dieser Heinen geht so weit , Königin aufs neue beleidigen, indem sie durch den Heraldo die lügenhafte Behauptung aufstellen, die Königin hätte in ihrer neuen Erklärung ausdrücklich das angeblih von Olozaga begangene Majestäts-Verbrechen bestätigt. Bald dürften wir Olozaga, falls der Lauf der Dinge in seiner jebigen Richtung bleibt, an der Spiße des Ministeriums und als Günstling der Königin erblicken. :

Als die“ Königin, nachdem sie die leßten Veränderungen im Hof- Staate vorgenommen hatte, Abends an der Seite ihres Schwieger- vaters der König begleitet seine Gemahlin g mehr im Theater del Principe ersien, wurde sie zum erstenmal seit langen Jahren mit fast einstimmigem, endlosem Jubel-von den Anwesenden empfangen. Unter den Ausrufungen: „Es lebe die Königin!“ ver- nahm man auch den: „Es lebe die Constitution!“ Dieselben Ausru= fungen erschollen vorgestern in den Straßen Madrids und im Prado, als die Königin an der Seite ihres Schwiegervaters spazieren fuhr.

völlig

Auch der katholishe Bischof Molajoni hat sein Haus, in welchem derselbe eine Mädchenschule auf seine Kosten errichtet hatte, sammt allen seinen Effekten verloren.

Braila, 25. März. (J. d. l 11 fommen feine Schiffe zur erièduoa des hier in Masse aufe guten Getraides an, während die Zufuhren aus dem Jnnern au Barken und Wagen fortdauern und die Vorräthe sich dermaßen anhäufen, daß gar feine Lokale mehr zu deren Aufbewahrung vorhanden sind,

Oest. Lloyd.) Noch immer

Handels - und Börsen-Üachrichten. Berlin, 16. April. Sämmtliche Eisenbahn-Actien und Fonds, mit

fische und alle Quittungsbogen. Einiger Verkehr fand nur in Köln-Min- den statt, welche zuleßt à 884 % verkauft wurden, Æ ; Roggen wurde deus loco bis 104 Rthlr. bez, p. Frühjahr in neuen Abstellungen kein Geschäft; Regulirungen 90—93 Rthlr. bewirkt, Mai / Juni 89—90 Rthlr., Juni / Juli 85 Rthlr., Juli /Aug. 79 Rthlr, Hafer 455 bis 46 Rihlr. p. Frühjahr. Gerste loco 72—75 Rthlr. Rüböl 105 Rihlr. p. loco 1174 Rthlr. pr. Sept. /Oktbr. bez. Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 15. April 1847. os Zu Lande: Weizen 4 Rthlr. 7 Sgr, 2 pf auch 4 Rthlr. 6 Sgr. 3 Roggen 4 Rthlr. 2 Sgr. 5 Pf., auch 3 Rihlr. 27 Sgr. 7 Pf.; große Gerste 2 Rthlr, 24 Sgr., auch 2 Rthlr, 22 Sgr. 2 Pfz Hafer 2 Rthlr.z Erbsen 4 Rthlr. 4 Sgr. 10 Pf., auch 3 Rihlr, 8 Sgr. 5 Pf. Einge- gangen sind 47 Wispel 12 Scheffel. S Zu Wasser: Weizen (weißer) 4 Rthlr. 12 Sgr., auch 4 Rthlr. 6 Sgr. und 4 Rthlr.; Noggen 4 Rthlr. 2 Sgr. 5 Pf., auch 3 Rthlr.] 28 Sgr. 10 Pf. Eingegangen sind 325 Wispel. Mittwoch, den 14. April, L Das Schock Stroh 8 Rthlr. 20 Sgr., auch 7 Rthlr, 10 Sgr. Centner Heu 1 Rthlr., auh 20 Sgr. o Kartoffel=Preise. Der Scheffel 1 Rthlr, 15 Sgr., auch 1 Rthlr, 7 weis à 3 Sgr. 3 Pf., auh 3 Sgr. A Branntwein=-Prei}e. ie Preise vom Kartoffel -Spiritus waren am aro 9. April 1847 2 Rthlr, 10, » 944 »

42. » c L 14 » 13, » 3 » 14 ¡w 344 344 » | 15. » P 11 » / Korn - Spiritus: ohne Geschäft. Berlin, den 15. April 1847. l i Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Der

Sgr, 6 Pf., mehen-

(frei ins Haus geliefert) pr. 200 Quart. à 54 % oder 10,800 % nach Tralles.

Berliner. Börse.

Den 16. April 1847.

Pr. Cour. Brief. | Geld. | Gem

: r, Cour. i «i Fonds. S Pr. Cour Actien. |4 Brief, | Geld. |

921

88; 7 204 1014 1072

Brl.Potsd.Magdb, do. Prior. Oblig.

| St. Schuld-Seb. 135 Prämien-Scheine d, Seeh. à D T. |— L do. do. do. B.-St.E.Lt.A.u.B.' Bonn-Kölnecr Esb. Be.-Schw.-Frb.E. do. do. Prior. Obl. - ICölu-Mindeu. v.e- Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Magd.-Halbst.Eb. Mgd. Lpz. Eisenb. do, do. Prior. Obl Niedersch.-Märk.' Priorität

Kur- u. Neumürk. | Scbuldversebr. 35 Berliner Stadt- Obligationen [3 Westpr. Pfandbr. 3 Grossh. Pos. do. | d do. do. |35 Ostpr. Pfandbr. 135 Pomm. do. [32| Kur- u. Neum. do. 34) Sechlosische do. |35 | s do. v. Staat ga-| do. ioritä | 915 rantirt. Lt. B.|35 do. Priorität | 1017 Nied.-Mrk. Zwgb.| 1 | do. Priorität 45| 1/10b.-Schbles.E.L.A/4| do. Prior. | 4 S do. Lt. B. —| Rhein. Eisenb. |—| 85 do. Stamm-Prior. | (voll eingezahlt) 4 | 90 de. do. Prior. Obl. 4 | 915 do.v. Staatgarant. 3; Thüringer... --.- | 4 | 937 Wilb.-B. (C.-0.) |4|

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Gold al marco. Friedrichsd'’or. And. Gldm. à 5Tb.

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Disconto.

Actien. Brl. Anb. Lit. À.|-- do. do. Prior. Obl. 4| Berlin-Hamb, 4 104% S do. Priorität 45 967 D Answärtige Börsen.

Amsterdam, 12. April. Niederl. wirkl. Sch. 58%. 5% Span. 185. 3% do. 374%. Pass. 5%. Ausg. —. Zinsl. 9%. Poln. —. Preuss, Pr. Sob. 1437. 4% Russ. Hope 887.

Frankfurt a. M., 13. April. 5% Met. 1075. F: Bank-Actien P. ult, 1898. 96. Bayr. Bank-Actien 667 Ber. Hope §75 G. Stiegl. 87L G. Int. D B, 2 Poln. 300 FI. 96 Br. do. 500 Fl. 795. #- #

Hamburg, 14. April. Bank-Actien 1590 Br.

London, 10, April. Cons. 3% 855. %. Belg. —. Passivo D, 4. Ausg Sch. 7.107. 25% Holl. 587. 57%. Port. 355. 345. Engl. Russ. —. Bras. 84. 82. Chdi —. Peru 40, 38. E

Paris, 12. April. 5% Rente fin cour. 115. 65. 3% do. fin cour. 77. 65. Neapl. —. 3% Span. —-

Wien, 13. April. / Actien 1583. Aul. de 1834 152%. de 1839 1187. Mail, 108%, Livorn. 92. Pest. 98%. Budw. —-

Berichtigung. Jm gestrigen Blatte der Allg Pr. Ztg- S. 490 Sp. 2 3. 41 v. o. ist statt: „diesen Gegenstand“ zu le sen: Griechenland.

o

4 Meteorologische B

1847. 15. April.

Engl. Russ. 106 Br.

Neue Anl. 25. 245.

4% do. 90%. 89%. Mex. 164 20.

Pass. —e 5% Met. 107%. 4% do. 965. Nordb. 1685.

3% do. 695. Bank- Gloggo, NZLE,

cobachtungen. Nach einmahlger Beobachtuug-

Nacbmittags | Z Ubr.

Morgens 6 Ubr.

Abds A 0 Ubr.

331,97’ Par./332 58" Par. 333 33'’’ Par. Quellwärme 7,1 R. + 0,4° R. +- 0,5° R.j 0,0° R. Flusswärme 1,9 R. 0,4° R. 0,5° R. 0,5° R. | Bodenwärme 0,9° R. 93 pCt 98 pCt. 96 pCt. Ausdünstung {1,003 Rh. Schnee. Schnee, Schnee, Niederschlag O,312“Bb, NO. NO-. NO. Würmeweehse! +0,7 s NO. | S -+- 0,1° 332 62! Par... + 0,39 R... O5" R... 93 pt. NO.

Luftdruck Luftwärme . « «+ Thaupunkt... « Dunstsättigung- Wetter

Wolkenzug « «« Tagesmittel :

Königliche Schauspiele. AL H Sonnabend, 17. April, Jm Schauspielhause. 60ste Abonne= ments-Vorstellung. Zum erstenmale: Uriel Acosta , Trauerspiel in 5 Abth., von K. Gußkow. . Sonntag, 18. April. Jm Opernhause, stellung: Norma. (Dlle, Kathinka Evers : rolle.) Anfang halb 7 Uhr. Zu dieser Vorstellung werden

Preisen verkauft : ; j 41 Rt( S : ‘let i Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Loge so wie zur

i rsten Ranges und ersten Balkons, L Lake LMiblr, 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., in den Fremden-Logen 2 Rthlr.

Im Schauspielhause. 61ste Abonnements-Vorstellung : Hamlet, Prinz von Dänemark. (Herr Dessoir, Hofschauspieler und Regisseur des Großherzoglichen Hoftheaters zu Karlsruhe: Hamlet, als erste Gastrolle.) :

Montag, 19. April. Jm Schauspielhause. 62ste Abonne- ments-Vorstellung. Zur Geburtsfeier A. W, Jfflands : Die Jäger.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Expedition. Gedrudt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei.

48ste Abonnements-Bor= Norma, als erste Gast=

Billets zu folgenden Dpernhaus-=

Ausnahme von preuß. Staats\chuldscheinen, blieben auch heute im Weichen, und die Börse {loß matt, Beides offerirt waren Niederschlesisch-Mär-

Beilage

E 106.

499

Beilage zur Allgemeinen Preußishen Zeitung.

Sonnabend den L7i® Agrli,

S S S S S R E

In halt. Denkschrift, die Ausführung des Eisenbahn-Nezes in Preußen betreffend.

Denfshrift, die Ausführung des Eisenbahn=-Nebes in Preußen betreffend.

__ In Uebereinstimmung mit dem Gutachten der Vereinigten \tän- dischen Ausschüsse haben des Königs Majestät mittelst Allerhöchster rdre vom 22, November 1842 (Geseß-Sammlung S. 307) zu bestimmen geruht, daß die Ausführung des für ein dringendes Be- dürfniß erachteten Cisenbahn-Nezes, welches die Hauptstadt mit den Provinzen und die Provinzen unter einander verbinde, auch in den Hauptrichtun= gen das Ausland berühre, i : durch die dem Staate zu Gebote stehenden Mittel und insbesondere auch durch Uebernahme einer Garantie für die Zinsen der Anlage= Kapitalien mit Kraft und Nachdruck befördert werden solle. Ì Da bei den ‘hiernach zu treffenden Einleitungen in Gemäßheit

der Verhandlungen der Vereinigten ständischen Ausschüsse das System zu Grunde zu legen war, daß die Ausführung der zu jenem Nee gehörigen Eisenbahnen der Privat- Unternehmung überlassen, dabei jedo, behufs des raschen Beginnes und Fortganges derselben, eine kräftige Unterstübung und Mitwirkung seitens des Staates gewährt und zugleich für die Wahrung der öffentlichen Interessen Fürsorge ge= troffen werde, so fam es darauf an, einestheils dem Staate eine wirksame Theilnahme und Einwirkung bei der Ausführung und Ver= waltung vorzubehalten, anderentheils die pecuniaire Betheiligung und Unterstüßung so zu bemessen, daß der Erfolg gesichert werde, gleich- zeitig aber au dafür Sorge zu tragen, daß die Staats-Kasse nicht p alle Folgezeit mit dauernden Belastungen verpflichtet bleibe. Von C n aus sind für die Betheiligung und Mitwirkung R im Wesentlichen folgende Grundlagen angenommen j Þ Jn Betreff der Theilnahme und Einwirkung des Staates bei er Ausführung und Verwaltung des Unternehmens: 1) D Staat bestellt seinerseits ein Mitglied des Gesellschafts- Borstandes, welches an der Ausführung der Bahn und der

N des ganzen Unternehmens selbst thätig Antheil

Zu Staat bedingt sich bei den General = Versammlungen der Gesellschaft ein seiner Kapital = Betheiligung entsprechendes Stimmrecht aus, und zwar dergestalt, daß ihm bei der Bethei= ligung mit einem Siebentel des Actien - Kapitals (siehe unten

II. 41.) in jeder General - Versammlung ein Siebentel sämmt= licher anwesender oder vertretener Stimmen zusteht.

Der Tarif sowohl für die Güter= als auch für die Personen- Beförderung, so wie der Tarif für das Bahngeld, ingleichen

jede Aenderung dieser Tarife, bedarf der Zustimmung des Staates. Auch bleibt demselben niht nur die Genehmigung, sondern auch

die Abänderung der Fahrpläne vorbehalten.

Die Gesellschaft hat sih den zur Wahrnehmung der Jnteressen

der Militair - Verwaltung festgeseßten Bedingungen in Betreff

der Benußung der Eisenbahnen für militairishe Zwecke (siehe Gesebs. für 1843 S. 373) zu unterwerfen. :

11. Jn Betreff der pecuniairen Betheiligung und Unterstützung :

1) Der Staat übernimmt den siebenten Theil des bei der Begrün=

dung des Unternehmens angenommenen Actien = Kapitals und behält es, für den Fall, daß sich demnächst ein Mehrbedarf er= geben sollte, der weiteren Bestimmung vor, ob solcher durch Er= höhung des Actien - Kapitals oder im Wege der Anleihe be- hat werden solle. ; Für den Fa'!, daß der Reinertrag des Unternehmens nicht aus= reichen sollte, um für die sämmtlichen Actien einen Zinsgenuß von 35 Prozent zu gewähren, wird vom Staate der Hierzu nöthige Zuschuß geleistet und dieser Zinsgenuß unbedingt ga- rantirt, so lange nicht die Amortisation der Privat=-Actien voll= ständig beendigt ist. Um die Amortisation der Privat-Actien zu bewerkstelligen und dadurch einestheils die durch die Zins-Garantie übernommenen Verpflichtungen zu beseitigen, anderentheils die Erwerbung der Bahn von Seiten des Staates zu sichern, werden die auf das Siebentel des Staates fallenden Zinsen zu einem Tilgungs= Fonds bestimmt, von welhem die Privat - Actien allmälig mit- telst Ausloosung und Einlösung nah dem Nennwerthe erwor= ben werden. Die Zinsen der daraus eingelösten Privat-Actien fließen dem Tilgungs-Fonds zu. Da in Folge der Zins -Ga= rantie (zu 2.) die Zinsen für das Siebentel des Staates zu 35 Prozent gesichert sind, so b-trägt der hierdurch jährlich auf- fommende, zur Tilgung der übrigen sechs Siebentel dienende Fonds ein halbes Prozent des gesammten Actien-Kapitals, und es wird mittelst dieses Fonds und der ihm zuwachsenden 35 prozentigen Zinsen der eingelösten Privat-Actien die Amor= tisation des Privat-Actienkapitals im 57sten Jahre vollendet.

4) Mit Rücksiht auf die für den Fall eines geringen Ertrages des Unternehmens den Actionairen vom Staate gewährte Zins-= Garantie wird andererseits, falls der Reinertrag sich auf mehr als 5 pCt. des Actien-Kapitals beläuft, von dem Ueberschusse über 5 pCt, der dritte Theil der Staatskasse überwiesen.

95) Sollte der Staat in Folge der Zinsgarantie genöthigt sein, eine gewisse Reihe von Jahren hindur einen Zuschuß zu lei= sten, oder sollte der Zuschuß in einem Jahre einen gewissen Betrag übersteigen, so steht dem Staate die Befugniß zu, die Verwaltung und den Betrieb der Bahn selbst zu übernehmen.

Bei diesen Stipulationen, in Folge deren nicht nur ein Zinsge-= nuß von 35 pCt., sondern auch die dereinstige Zahlung des vollen Nominal-Betrages der Actien gesichert is, hat es denn auch keinem Bedenken unterliegen können, die Beschaffung der Geldmittel für die in Rede stehenden Eisenbahn - Unternehmungen au dadurch zu för- dern, daß die betreffenden Eisenbahn-Actien hinsichtlich der Annahme als pupillen- und depositalmäßige Sicherheit den Staats=Schuldschei= nen gleichgestellt werden, wie dies dur die Allerhöchste Ordre vom A “ut 1843 (Gese - Sammlung für 1844 S. 45) gesche-

Die obigen Grundlagen haben ind i i Umständen festzuhaltende Norm 2M t eibrdi Be E, M jem mußte es vorbehaltén bleiben, bei d S EOR e nehmungen nah den dabei i d ver Pebeum Eda Mien:

e gen ben Mobi abei obwaltenden Verhältnissen und nah Zeit

und Umständen Modificationen eintreten zu lassen. Namentlich er-

niht in zu ausgedehntem Maße mit einer Zinsgarantie zu belasten, wie denn auch die in der Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 22. No= vember 1842 enthaltene Bestimmung, daß die zur Förderung des Ei- senbahnbaues auf die Staats - Kasse zu übernehmenden fortlaufenden Ausgaben den Betrag von jährli zwei Millionen Thalern nicht. über- steigen dürfe, die thunlihste Beschränkung der Zinsgarantie nothwen- dig machte. Zu diesem Zwecke bot sich insbesondere die Maßregel

Zinsgarantie überhaupt. nicht bewilligt oder solhe doch nur für einen Theil desselben gewährt, dagegen aber aus dem Reinertrage des Un-= ternehmens vorweg ein gewisser Zinsgenuß für das Privat-Actien- Kapital oder für den nicht garantirten Theil desselben prioritätish zugestanden würde, dergestalt, daß jener Ertrag nur insoweit, als nah Gewährung dieses Zinsgenusses etwas übrig bliebe, zur Ver- zinsung des vom Staate übernommenen Kapital = Antheils, resp. des garantirten Actien-Kapitals, in Anspruch genommen werden dürfte. Näâch Jnhalt der Denkschrift vom Oktober 1842, welche der Berathung der vereinigten ständischen Ausschüsse zum Grunde gelegt worden, wurden zur Herstellung jenes Eisenbahn-Netes insbesondere folgende Bahnlinien, im Anschluß an die schon im Betrieb stehenden oder als gesichert anzunehmenden " Eifenbahnen, in Aussicht ge- nommen : 1) eine Bahn von der hannoverischen Landesgrän:e bei Minden nah Köln ; 2) eine Bahn von Halle durch Thürkngen in der Richtung auf den Mittelrhein;z 3) eine Bahn, die mit Benußung einer der im Bau begriffenen Bahnen von Berlin zur Oder Berlin mit Königsberg und, vermittelst einer Zweigbahn, mit Danzig verbände, auch un- “e L bis zur russishen Gränze fortgeseßt werden önnte ; 4) eine Bahn von Frankfurt nah Breslau und von Oppeln zur österreichishen Gränze; 95) eine Bahn zur Verbindung von Posen einerseits mit der nach Preußen, andererseits mit der durch Schlesien führenden Linie. _ Es war daher vorzugsweise das Augenmerk darauf zu richten, dieje Eisenbahn-Verbindungen ins Leben zu rufen. Í n Ergebnisse der darüber gepflogenen Verhandlungeu sind fol- gende : Zu E Die Köln=Mindener Eisenbahn -Unternehmung ist nach den obigen Grundlagen zur Ausführung gediehen und die Bahn der Vollendung nahe, Es is nämlich füx diese Unternehmung unterm 18. Dezember 1843 (siehe Geseß-Sammlung für 1844, S. 21 ff.) eine Actien = Gesellschaft mit einem vorläufig auf 13,000,000 Rthlr. angenommenen Actien-Kapital konzessionirt worden, von welcher der Bau kräftig betrieben wird, so daß die ganze Bahn im Laufe des Jahres 1847 dem Betriebe wird eröffnet werden können. Auch ist durch einen Staats-Vertrag vom E (Geseß-Sammlung für 1846, S. 77 ff.) die Ausführung der Eisenbahn von Minden nach Hannover, welche sich der hon fertigen Bahn von Hannover nach Magdeburg anschließt, bis Ende des Jahres 1847 gesichert. Der Staat hat sih bei dem Actien = Kapitale für die Bahn von Köln nah Minden mit 1,860,000 Rthlr. betheiligt und für das ganze Kapital von 13,000,000 Rtblx, die-Gaxrantie von 35 pCt. Zinsen, zum Belaufe von 455,000 Rthkr. ,- übernommen, wobei für die allmälige Amortisation des Privat=Actien-Kapitals mittelst der für obige 1,860,000 Rthlr. auffommenden Zinsen und Dividenden Fürsorge getroffen worden ist. Zu 2. Die Bahn von Halle durch Thüringen in der Richtung auf den Mittelrhein is, nachdem hierüber mit den bethei- ligten Regierungen mittelst Staats - Vertrages vom 19, April 1844 (Geseß-Sammlung S. 444) die nöthigen Vereinbarungen getroffen, auf der Strecke von Halle über Weimar, Erfurt, Gotha und Ei-= senah nach der kurhessishen Gränze durch die unterm 20, August 1844 bestätigte Thüringische Eisenbahn - Gesellschaft (siehe Geseb- Sammlung S. 419 f.) in Bau genommen worden und wird vor- aussichtlih im Jahre 1847 vollendet werden. Jn Folge des Staats- Vertrages vom 20. Dezember 1841 (Geseß-Sammlung für 1844, S. 438 ff.) is die weitere Fortseßung der Bahn nah Kassel und von dort nach der preußishen Gränze auf Paderborn, zum Anschlusse an die diesseitige über Lppstadt und Soest nah Hamm zu führende Eisenbahn eingeleitet, und da sich in Kurhessen die Bahn von Kassel nah Frankfurt a. M. an die Halle - Kasseler Bahn anschließen wird, so ist auch die Verbindung mit dem Mittelrhein als gesichert anzunehmen. Von dem Actien-Ka-= pitale der Thüringischen Eisenbahn - Gesellschaft zum Belaufe von 9,000,000 Rthlrn. is, nah Jnhalt des Staats = Vertrages vom 19. April 1844 diesseits, in Gemeinschaft mit der Großherzoglich sächsi- schen und der Herzoglich sachsen =koburg - gothaischen Regierung, der vierte Theil übernommen worden, wovon auf Preußen ein Betrag von 810,000 Rthlrn. trifft; es findct jedoch hierbei eine Betheiligung der Staatskasse nicht ‘statt, da dieses Kapital aus einem von des hochseligen Königs Majestät ausgeseßzten Legate gewährt wird. Auch ist eine Zinsgarantie seitens des Staates nicht zugestauden, dagegen aber den Privat =- Actien von den betheiligten drei Regierungen hin= sihts des Zinsgenusses für 30 Jahre der Vorzug vor den shrerfeits übernommenen Actien dergestalt eingeräumt worden, daß für leßtere auf den Zinsgenuß aus dem Ertrage des Unternehmens insoweit ver= zichtet worden, als es nöthig ist, um für die Privat-Actien eine Di= vidende von 3 Prozent zu gewähren. Zu 3. Jun Ansehung der Bahn von Berlin nach König s= berg und nah Danzig fam es zunächst auf sorgfältige Unter= suchungen in Ansehung des für den Uebergang über die Weichsel zu wählenden Punktes und in Betreff der für die Bahn anzunehmenden Richtung an. Nach mehrfachen gründlichen Erörterungen ergab es sich als das Zweckmäßigste, die Bahn bei Dirschau über die Weichsel und demnächst bei Marienburg über die Nogat zu führen, wobei zu= gleih die direkteste Verbindung zwischen Königsberg, Elbing und Danzig erzielt wird. Da die großartigen Bauwerke, mittelst deren der Uebergang über beide Ströme zu bewerkstelligen is, und die da= bei nothwendigen Strom- und Deich - Regukirungen, welche zugleich für die Landesmelioration sehr wesentlihe Vortheile mit sich bringen, erst in einem Zeitraume von mehreren Jahren zur Ausführung ge- bracht werden fönnen, vor deren Vollendung aber die ganze Bahn ihrem Zwecke nicht entsprehen würde, so is zunächst sofort die Aus= führung der Weichsel - und der Nogat - Brücke, so wie der Strom-= und Deich - Regulirungen, eingeleitet worden, unabhängig von den Verhandlungen über die Ausführung der Bahn selbst. Die Kosten für diese Bauten, deren Vollendung im Jahre 1857 in Aussicht ge- nommen werden darf, berechnen sich nach: den nunmehr. vollständig ausgearbeiteten Anschlägen auf 8,865,000 Rthlr., welche aus den für die Berlin-Königsberger Eisenbahn disponibel zu machenden Fonds zu gewähren sein werden; vorläufig sind die zunächst erforderlichen

schien es angemessen, darauf Bedacht zu nehmen, die Staats-Kasse

dar, daß den Umständen nah für das Privat-Actien-Kapital eine |

Was die Richtung der Bahn anlangt, so ist, nah reiflicher Erx= wägung der mannigfachen in Betracht kommenden Verbälmnit ‘und Interessen, “die Linie

von Frankfurt über Küstrin und von Küstrin aus in der Rih- tung auf Driesen, Schneidemühl, etwas Es von Brom-= berg nah Dirschau, von dort über Marienburg, Elbing, Mühlhausen, Braunsberg nah Königsberg, mit einer Zweig- bahn von Dirschau nach Danzig, zur Ausführung bestimmt worden, vorbehaltlich der dereinstigen Aus= führung einer direkten Bahn von Berlin nah Küstrin. Die Kosten berechnen sich nach den vorliegenden Ueberschlägen für die Bahn: 1) von Frankfurt nah Küstrin bei einer Länge von 4,00 Meilen auf 2) von Küstrin nah Dirschau bet einer Länge von 49,95 Meilen auf 3) von Dirschau nach Königsberg bei einer Länge von 21,54 Meilen, ohne die Kosten der Brücken-Uebergänge 2c., auf 4) von Dirschau nach Danzig bei einer Länge von 4,43 Meilen auf Hierzu treten

für die Brücken über die Weichsel und die Nogat, vorbehaltlich einer Ver= minderung des Kosten= Aufwandes, welche sich aus der bereits eingelei= teten anderweitigen Un= tersuchung über die nü= thige Stärke des Ober= baues als zulässig erge= ben möchte

und für die damit in Ver=

bindung stehendenStrom=

und Deich = Regulirungen zusammen so daß sich im Ganzen ein Kosten-Auswand

von 32,751,593 Rthlr. ergiebt, Dafür würden dann, außer den auch für den allgemeinen Verkehr wichtigen Brücken bei Dirschau und bei Marienburg und außer den zugleich im Landeskultur - Jnteresse segengreichen Deich = und Strom= Regulirungen, im Ganzen 79,92 Meilen Eisenbahn neu gebaut wer= den, wovon guf die Hauptbahn vou Frankfurt nah Königsberg 75,49 Meilen, auf die Zweigbahn von Dirschau nah Danzig 4,43 Meilen treffen. Die Eisenbahn-Verbindung von Berlin über Frankfurt nah Königsberg würde dabei, mit Hinzurehnung der 105 Meilen langen Bahn von Berlin nach Frankfurt, eine Linge von 85,99, rund 86 Meilen, die Verbindung zwischen Berlin und Danzig eine Länge von 68,88 Meilen, die Verbindung zwischen Königsberg und Danzig eine Länge von 26 Meilen erhalten.

Bei dem Bau einer direkten Bahn von Berlin nah Küstrin, in einer Länge von 11,95 Meilen, mit einem Aufwande von 2,774,326 Rthlrn,, würden, falls dabei von der oben zu a. gedachten Verbin= dung zwischen Küstrin und Frankfurt abgesehen würde, die Kosten si auf 33,925,919 Rthlr. stellen, dagegen im Ganzen 87,87 Meilen neu gebaut werden und die Verbindungen von Berlin nach Königsberg und nah Danzig sih um ungefähr 25 Meilen abkürzen.

Jn Betreff der Ausführung des obigen Eisenbahn - Unterneh= mens haben zwar, sobald sich die zu wählende Richtung und der Kostenpunkt näher übersehen ließen, vorläufige Verhandlungen mit einem zu dessen Vorbereitung zusammengetretenen Vereine stattgefun=- den, wobei die Absicht dahin ging, nur für die Hälfte des zu 32,000,000 Thalern angenommenen Actien =- Kapitals eine Zins= Ga- rantie des Staates zu 35 Prozent in Anspruch zu nehmen, der an- deren Hälfte dagegen prioritätisch aus dem Ertrage des ganzen Un= ternehmens einen Zinsgenuß von 4 Prozent einzuräumen. Bei dem inzwischen sowohl im Julande wie im Auslande eingetretenen ungün- stigen Stande des Geldmarktes haben diese Verhandlungen jedoch niht weiter verfolgt werden fönnen. Um s{chon während der umfas- senden und zeitraubenden Erörterungen über die diesseits der Weichsel zu wählende Richtung der Ausführung des Unternehmens näher zu treten, sind vorläufig auf der Strecke von Marienburg nah Elbing und nah Braunsberg für Rechnung des für die Berlin-Könmgsberger Eisenbahn disponibel zu machenden Fonds die Grunderwerbungen ein= geleitet und die Erdarbeiten und Brückenbauten in Angriff genommen worden, wozu die Mittel vorshußweise aus den zur Beförderung des Eisenbahnbaues überhaupt zu Gebote stehenden Fonds entnommen sind. Nachdem sich indessen ergeben hat, daß es bei den inzwischen eingetretenen Verhältnissen niht möglich sei, das Berlin-Königsberger Eisenbahn -Unternehmen nah ähnlihen Grundlagen, wie sie bei den oben erwähnten, mit Betheiligung des Staates ausgeführten Eisen= bahn = Unternehmungen festgeseßt worden sind, ins Leben zu rufen, sind jene vorläufigen Einleitungen dahin beschränkt worden, daß sie nur noch zu einem passenden Abschluß gebracht werden ; der große Brückenbau bei Dirschau und Marienburg wird dagegen mit den disponibeln Mitteln des Cisenbahn-Fonds weiter fortgesetzt.

Zu 4. Die Eisenbahn von Frankfurt nach Breslau ist bereits nah den oben bezeichneten Grundlagen zur Ausführung ge- bracht worden und eben so zum größten Theile die Bahn von O y- peln nach der österreihischen Gränze. Die erstere, hon im Betriebe stehende Bahn is von der unterm 27. November 1843 be- stätigten Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschast (siche Ge- jseßsammlung S. 371 ff.) ausgeführt worden, welche auch die si anschließende Bahn von Berlin nah Frankfurt erworben (siehe Ge- seßsammlung für 1845 S. 459 ff.), und außerdem die Anlage einer Seitenbahn nah Görliß zum Anschlusse an eine Bahn von Görliß nah Dresden übernommen hat, deren Bau und. Vollendung im Laufe des Jahres 1847 durch einen Staatsvertrag vom 24. Juli 1843 (Geseßsammlung S. 403 ff.) gesichert ist. Von dem A3tien- Kapitale zum Belaufe von 10,000,000 Thalern hat der Staat einen Betrag von 1,437,500 Thalern übernommen; jugled ist B jenes Actien - Kapital die Garantie von 34 Prozent Zin e aue Frage von 350,000 Thalern, bewilligt, dabei aber für die a T s St E tisation des Privat - Actienkapitals mittelst der auf da aats

Actienkapitals fallenden Zinsen gesorgt word, i Was die Bin D fe dchn nah der österreichishen Gränze

anlangt, \o is zuvörderst die Fortführung der von der Oberschle= is Bus Eisen baben Gefellichaft ann let Bahn von Breslau ae Oppeln in der Richtung über Kojel , Gleiwiß und Myslowiß na

dem Gränzpunkte Berun von eben dieser Gesellschaft unternommen (siehe Geseßsammlung für 1843 S. 310 ff.), der Bau jedoch dem- nächst a die Strecke bis Myslowiß vorläufig beschränkt worden (siche Geseßsammlung für 1846 S. 73), da die Fortseßung der

1,600,000 Rthlr. 14,848,034 »

D; 939,204 » 1,500,000 »

5,686,027 Rthlr.,

7

3,178,331 8,864,358 »

Geldmittel gus den zur Beförderung des Cisenbahnbaues überhaupt zu Gebote stehenden Fonds vorgeschossen worden,

österreichishen Kaiser Ferdinands - Nordbahn bis in die Gegend von