1847 / 106 p. 4 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Berun vorerst Anstand gefunden hat, andererseits aber das in der Ausführung begriffene Unternehmen einer Eisenbahn von Krakau nah

der obers{lesischen Gränze bei Myslowiß eine zweckmäßige E der Bahn darbietet, welche mittelst einer furzen Ansclußbahn na der Landesgränze mit der Krakauer Bahn in Verbindung zu bringen ist. Die Bahn is bereits in ihrer ganzen Ausdehnung von Breslau bis Myslowiß im Betriebe. Dagegen is die Verbindung mit der Kaiser Ferdinands - Nordbahn dur eine Abzweigung 01 Kosel über Ratibor nah der Laudesgränze bei Oderberg eingeleitet, nachdem die Fortführung der Nordbahn bis Oderberg gesichert wor- den. Die Kosel - Oderberger Bahn is dur die unterm 10. Mai 1844 bestätigte Wilhelmsbahn-Gesel!schaft (Gesebsammlung S. 127 ff.) zum größten Theile bereits ausgeführt so daß die Eröffnung des Betriebes bis Annaberg unweit der Landesgränze. Im Frühjahr 1847 zu erwarten steht, bis zu welcher Zeit auch die Vollendung und Er= öffnung der Nordbahn bis nach Oderberg hin erwartet werden darf. Es bleibt dann nur noch die kurze Strecke von Annaberg bis Oder- berg mit der Gränzbrüde über die Oder zu bauen, worüber die bei- derseitigen Gesellschaften sich bereits verständigt haben, so daß es nur noch auf die Erledigung der dieserhalb mit der Kaiserl. österrei- hishen Regierung shwebenden Verhändlungen aukommt. Von dem auf 2,400,000 Thaler festgeseßten Actien-Kapitale für die Weiterfüh= rung der Oberschlesischen Eisenbahn von Oppeln nach der Landes= gráänze is vom Staate ein Betrag von 343,000 Thalern übernom- men worden, so wie die Garantie von Z7 Prozent Zinsen für obige 2,400,000 Thaler zum Belaufe von 84,000 Thalern; dabei ist die Amortisation des Privat-Actienkapitals von 2,057,000 Thalern durch Aussebzung eines jährlichen Betrages von 12,000 Thalern aus dem Zinsbetrage, welcher auf das Staats = Actienkapital fällt, ausbedun- gen. Bei der Kosel = Oderberger Bahn is eine Betheiligung des Staates oder eine Zins-Garantie nicht nöthig gewesen. Zu 5. Was die Bahn zur Verbindung von Posen, einerseits mit der nah Preußen, andererseits mit der durch Schlesien führenden Linie anlangt, so is deren Ausführung wenigstens theil- weise {hon näher getreten, Es ist nämlich unterm 4, März 1846 eine Actien-Gesellschaft zur Ausführung einer Bahn von (Pomwersch-) Stargard nah Posen, welche sih mit der nah Preußen führenden Unie (zu 3) in der Gegend von Driesen kreuzt, fonzesjionirt worden (siehe Geseßsammlung S. 89 ff.). Zur Sicherung dieses bereits in der Ausführung begriffenen Unternehmens is, da der dermalige Stand des Geldmarktes dasselbe ins Stocken zu bringen drohte, demnächst von Seiten des Staates eine Betheiligung an dem auf 5,000,000 Thaler festgeseßten Actien - Kapitale mit einem Kapi- talbetrage von 714,300 Thalern übernommen und die Zins- garantie von 34 Prozent für jenes Actien-Kapital, zu dem Belaufe von 175,000 Rthirn. gewährt worden, mit der Maßgabe, daß mit=- telst der auf die Staats-Actien fallenden Zinsen die allmälige Amor- tisation der Privat-Actien bewerkstelligt werden soll. Die Ausfüh- rung der Bahn von Stargard nach Posen is} hierdurch gesichert, so daß es zur Herstellung der in Rede stehenden Verbindung nur noch auf die weitere Fortführung der Bahn nah Schlesien ankommt. Für

ihm angehörigen Cffekten aufkommen, so wie die Zinsen der Actien- Kapitalien, welche seitens des Staates in Folge der vorerwähnten Kapital-Betheiligung eingeschlossen werden, so weit diese Zinsen nicht statutenmäßig zur Amortisation der Privat-Actien-Kapitalien zu ver- wenden sind, Kapital-Betheiligung ü

ringischen Cisenbahn mit einem Kapitalbetrage von 810,000 Rthlrn. fommt hier nicht in Betracht, da derselbe, wie vorerwähnt, aus einem n des hochseligen Königs Majestät ausgesebten Legate gewährt worden,

niht nur die laufenden Ausgaben der Eisenbahn - Verwaltung, die Kosten für Vorarbeiten u. st\. w. zu bestreiten, sondern auch die Mit- tel zur Leistung der Zuschüsse zu gewähren, welche in Folge der bei mehreren Eisenbahnen seitens des Staates übernommenen Bi

rantie der Staatskasse zur Last fallen möchten. tie ist bis jebt bei folgenden Eisenbahnen übernommen worden :

diesen Zweck sind nun zwar auch schon vorläufige Einleitungen ge= troffen, indem sowohl von Posen als von Breslau aus vorbereitende Ermittelungen behufs der Ausführung einer Bahn von Posen nach Breslau, mit einer Seiten-Verbindung von Lissa nah Glogau, zum Anschlusse an die Niederschlesische Zweigbahn vorgenommen worden sind ; bei den gegenwärtigen Verhältnissen darf jedoch zur Zeit auf die Ausführung dieser Verbindung im Wege der bloßen Privat= Unternehmung nit gerechnet werden.

Außer den oben zu 1 bis 5 bezeichneten Eisenbahn-Unterneh= mungen sind dann noch

6) die Bahn von Elberfeld nah Dortmund,

so wie

7) die Rheinishe Eisenbahu von Köln über Aachen nah der belgischen Gränze, zu einer pecuniairen Unterstüßung seitens des Staates geeignet befunden worden.

Zu 6. Mit Rücksicht auf die Wichtigkeit der Bahn von Elber= feld nah Dortmund für den inneren Verkehr und namentlich für die Kohlen-Anfuhr nach dem bergischen Fabrik=-Distrikte, und insbesondere mit Rücfsicht darauf, daß die Ausführung einer Bahn von Elberfeld nah Witten schon gleichzeitig mit der Eisenbahn von Elberfeld nach Düsseldorf eingeleitet war, das Unternehmen aber zu Gunsten der damals projektirten Rhein - Weserbahn wieder aufgegeben werden mußte, ist nämlich zur Förderung des demnächst wieder ausgenomme- nen Unternehmens bei der dafür gebildeten Bergisch-Märkischen Ei= senbahn-Gesellschaft eine Kapital-Betheiligung mit einem Viertel des zu 4,000,000 Rthlr. angenommenen Actien - Kapitals seitens ds Staates übernommen worden (siehe Geseß - Sammlung für 1844 Seite 315 ff.), und zwar in der Art, daß den Privgat-Actien für einen Zinsgenuß von 3# Prozent während 30 Jahre der Vorzug vor der vom Staate übernommenen 1,000,000 Rthlr. eingeräumt worden ist.

Ferner ist 5 ——

Zu 7 bei der Rheinischen Eisenbahn, mit Rücksicht auf die bei den Verhandlungen der Vereinigten ständischen Ausschüsse hervorge-

Rang Nothwendigkeit einer Unterstüßung des Staats behufs der ertigstellung dieser Bahn für eine Anleihe von 1,250,000 Rthlrn. die Garantie der Zinsen zu 3% Prozent vom Staate bewilligt wor- den (siehe Geses-Sammlung für 1843 Seite 326 ff.), zum Gesammt- Betrage von 43,750 Rthlrn., und zwar mit Vorbehalt des Borzugs- rechtes einer früher gemahten vierprozentigen Anleihe von 2,500,000 Rthlrn. (\. Geseß-Samml. für 1840 S, 295 ff.). Die Amortisation jener Anleihe erfolgt Seitens der Eisenbahn-Gesellschaft, welhe dazu jähr- lih 4 Prozent des Kapitals und die Zinsen der eingelösten Obliga- ges zu Si i Ag ie Geldmittel, welche in Gemäßheit g Ö Rabinetss- E Vom 2E Monte 192 I Be e Cebahee D. ausgeseßt E as bestehen: . in einem Kapital-Fonds von 6,000,000 z im Jahre 1843 mit 2,905,490 Rthlr. in zinstra cia: fetten, unter Anrehuung eines dur die aufgekommenèn Ainsen noch nicht edeckten Agios von 5245 Rthlr, 141 ein 6 Pf. und mit 3,089,264 thlr. 18 anr: 6 Pf. baar zur Disposition gestellt worden is, un

B. in einem laufenden jährlihen Fonds, welcher v Jahre 1843 an ceatemthia mit 500,000 Rihlr. ausgebra dit lian und sich um den S E Ma pol 100A a det Salz-Debits- Verwaltung gegen den Voranschlag von erhöht, bis derselbe au fr abinets-Ordre bestimmte Maximum =

jährli zwei Millionen Rthlr, gebracht sein wird; dieser Fonds hat

das in jener Allerhöchsten

iernah betragen : ? ui Jahre 1843 .….. 500,000 Rthlr.

» » 1544... .+ 528,300 »

o 4846... 029,900 ck

» » 4846... 1,021,400» im Ganzen a

o 2,6 thlr. : , Der erstgedachte Fonds (zu A.) hat ‘die Bestimmung, ‘die Mittel hren, welche von Seiten des aats bei mehreren Eisenbahn-Ünternehmungen übernommen wor- den ist, Es fließen demselben auch die Zinsen zu, welche von den

B der Kapital - Betheiligung zu gew

aier

500

Bis jegt ist seitens des Staats statutenmäßig éine ) ernommen worden: I. bei der oben zu 1 erwähnten Köln-

Mindener Eisenbahn mit .…...........-- 1,860,000 Rthlr. Il, bei der oben zu 4 erwähnten Niederschle=

sisch-=Märkischen Eisenbahn mit. 1,437,500 » ITT, bei der oben zu 4 erwähnten Oberschlesi=

hen Eisenbahn mit .................... 343,000 »

1V. bei der oben zu 5 erwähnten Stargard- Posener Eisenbahn mit ..............-. so wie V, bei der oben zu 6 erwähnten Bergisch- Märkischen Eisenbahn mit... ........... 1,000,000 » | zum Gesammt-Betrage von 5,354,800 Fithlr. Die oben zu 2. gedachte Betheiligung des Staates bei der Thü=

714,300 »

Der letztgedachte Fonds (zu B.) is wesentlih dazu bestimmt,

Zins-Ga= Eine solche Garan=

a) bei der oben zu 1. erwähnten Köln-Mindener Eisenbahn zu 34 Prozent für ein Actien- Kapital von 13,000,000 Rthlrn. zum jähr=

lichen Betrage von... eee eee eros 455,000 Rtd9lrn. b) bei der oben zu 4. erwähnten Niederschle-

sis - Märkischen Eisenbahn zu 34 Prozent

für ein Actien-Kapital von 10,000,000 Rthlrn.

zum jährlichen Betrage von... .-- 350,000 »

c) bei der oben zu 4, erwähnten Oberschlesi- hen Eisenbahn zu 34 Prozent für ein Ac- tien-Kapital von 2,400,000 Rthlrn. zum jähr- lien Betrage von... eee eee

d) bei der oben zu 5. erwähnten Stargard=- Posener Cisenbahn zu 34 Prozent für ein Actien-Kapital von 5,000,000 Rthlrn, zum jährlichen Betrage von... eet

so wie

e) bei der oben zu 7. erwähnten Rheinischen Eisenbahn zu 34 Prozent für eine Anleihe von 1,250,000 Rthlrn. zum jährlichen Be= trage Son e Ui 02) v tixaiO A

also für einen Gesammtbetrag von... 1,107,750 Rthlrn. Bis jeßt is der Fall, daß in Folge der Zins-Garantie ein ZU- {uß seitens des Staates zu leisten wäre, noch nicht eingetreten; es haben daher die Bestände des laufenden Fonds (zu B.), so weit der- selbe nicht zu den laufenden Ausgaben der Eisenbahn-Verwaltung n Anspruch genommen worden, zur Verstärkung - des Kapital - Fonds (zu A.) verwendet werden fönnen. Mit Hülfe dieser Bestände, jo wie der aufgekommenen Zinsen, sind aus dem Kapital-Fonds (zu A.) auf die oben unter I. bis V. aufgeführten Kapitalbeträge bis Ende 1846 gezahlt worden : Wi Lc 4000 Ri U 1,437,500 »

84,000 »

175,000 »

H 343,000 » I 162,942 » 6 Sgr. » V Too Adi 400,000 »

n A, tat) egpigieLl)) » gon 3,831,442 Rthlr. 6 Sgr. Zu LV. betragen die bis jeßt ausgeschriebenen 30 Prozent der vom Staate übernommenen 714,300 Rthlr. Actien 211290 N a die Quittungsbogen für jenen Nominalbetrag aber unter Pari erwor- ben sind, so is nur der angegebene geringere Betrag zur Zahlung gekommen. : .

Die hierfür erworbenen Staats-Actien und Quittungsbogen bil= den ein Objekt, über welches nicht disponirt werden fann, da bei den zu I, bis IV. bezeichneten Eisenbahnen die darauf fallenden Zinsen statutenmäßig zur Amortisation der Privat - Actien verwendet werden müssen, bei der zu V. gedachten Bergisch-Märkischen Eisenbahn aber die Privat-Actionaire 30 Jahre statutenmäßig aus dem Ertrage des Unternehmens 34 Prozent Dividende vorab zu beziehen haben und sonach es dahin steht, ob und zu welchem Betrage den Staats-Actien eine Verzinsung werde zu Theil werden,

Außerdem is der mehrgedachte Fonds dazu benußt worden, um bei den ungünstigen Verhältnissen, welche auf dem Geldmarkte einge- treten sind, den vorzugsweise zur Beförderung geeigneten Eisenbahn- Unternehmungen durh Abnahme oder Ankauf eines Theils der dafür ausgegebenen Effekten zu Hülfe zu kommen, Desgleichen sind daraus die Ausgaben bestritten worden, welche für Rehnung des für die Preußische Cisenbahn disponibel zu machenden Fonds voi: hußweise auf die Brücenbauten bei Dirschäu und Marienburg und die damit in Verbindung stehenden Strom- und Deich-Regulirungen, so wie auf den vorläufigen Beginn der Arbeiten zwischen Marienburg, Elbing und Braunsberg, nach dein oben zu 3, Bemerkten, verwendet worden sind. Die zu diesen Zwecken überwiesenen Fonds belaufen sich bis Ende 1846 auf resp. 483,000 Rthlr, und 430,000 Rthlr.

Ohne Mitberechnung dieser 913,000 Rthlr., welche aus den für die Berlin - Königsberger Eisenbahn disponibel zu machenden Fonds zu erstatten, resp. darauf anzurechnen sein werden, besteht der Kapital= Fonds (zu A.) am 1. Januar 1847 in 4,440,250 Rthlr, an zins=- tragenden Effekten. Die nicht in den Verkehr zu bringenden Staats- Actien und Quittungsbogen über die vom Staate übernommene Ka- pital-Betheiligung bei den oben zu 1. bis V. bezeichneten Eisenbah- nen sind unter den obigen 4,440,250 Rthlr. Essekten nicht begrif-

fen. Auf diese Kapital-Betheiligung sind vom 1. Januar 1847 ab

noch zu zahlen : “d S Îa, cane 372,000 Rthlr.

» Il nichts, » [I nits,

s Ma i is .… 600,000 » im Ganzen... —…. 4,472,000 Riblr.

s 26s iguseüde Eisenbahn - Fonds (zu B.) beträgt für 1847 , 1 thlr. s ,

Jaßt v V oben im Eingange unter 1 bis 7 bezeichneten Linien mit den anderweit hon ausgeführten oder eingeleiteten Bahnen zusammen, so stellt sich ein aüsgedehntes und mannigsa verzweigtes Cisenbahnneß dar, welches den bei der Berathung der Vereinigten ständischen Aus- {üsse aufgefaßten Gesichtspunkten vollständig entspricht, i

a) Die Hauptstadt wird mit sämmtlichen Provinzen

verbunden, nämlich :

mit Westfalen und der Rhein-Provinz durch die Berlin-Potsdam-Magdeburger (Geseßz-Sammlung für 1845 S. 555), die Magbeburg=Oschereleben-Halberstädter (Gesetz= Sammlung für 1842 S. 58) und die Köln-Mindener Ei- senbahn, deren Verbindung mit der zweitgedahten Bahn dur die Braunschweigishe und die Hannoversche Staats= bahn von Oschersleben über Braunschweig und Hannover nah Minden bewerkstelligt wird;

mit Sachsen theils durch die schon erwähnte Berlin= Potsdam-Magdeburger , theils dur die Berlin-Anhaltische Bahn (Geseß-Sammlung für 1839 S. 177), welche durch die Magdeburg=-Halle-Leipziger Bahn mit der Thüringischen Eisenbahn von Halle über Merseburg, Weimar, Erfurt, Gotha nach Eisenach in Verbindung steht ;

mit Schlesien durch die Niederschlesisch-Märkische Bahn von Berlin über Frankfurt, Bunzlau, Liegniß nah Breslau und durch die dort sih anreihende Oberschlesische Bahn ;

mit Pommern durch die Berlin-Stettiner Bahn (Geseb- Sammlung für 1840 S. 305);

mit Preußen durh die oben bezeichnete Linie über Küstrin, Driesen, Bromberg, Dirschau nah Danzig und nach Königsberg z E

mit Posen durch eben diese Linie und die bei Driesen dieselbe kreuzende Stettin-Stargard=Posener Bahn.

b) Die Verbindung der Provinzen unter einander findet auf mannigfache Weise statt.

Die Verbindung der Provinz Brandenburg mit den übri= gen Provinzen wird durch die oben zu a. erwähnten Bahnen bewerkstelligt :

Westfalen und die Rhein Provinz werden unter einander nicht nur dur die Köln - Mindener Bahn, der sich die Bahn von Hamm nach Münster anschließt, sondern auch durch die Elberfeld-Dortmunder Bahn (Geseß=Samm lung für 1844 S. 315) verbunden, welche durch die Düssel: dorf-Elberfelder Bahn wieder bei Düsseldorf mit der Köln Mindener in Verbindung tritt, Mit Sachsen kommen beide Provinzen einestheils durch die Köln-Mindener Bahn iber Hannover und Braunschweig nah Magdeburg hin in Verbindung, anderentheils auch durh die Bahn vou Hamm über Soest, Lippstadt, Paderborn nach der furbessischen Gränze (Geseß - Sammlung für 1846 S. 303), welcher sich die Kurhessische Bahn über Kassel nah Eisenach zur Thüringischen Bahn auschließt,

Sachsen und Schlesien stehen niht nur mittelst der Berlin-Potsdam-Magdeburger und der Berlin-Anhaltischen Bahn über Berlin, sondern auch mittelst der Bahn von Leipzig über Dresden nach Görliß und die dort sich anrei hende Niederschlesisch - Märkische Bahn über Kohlfurt,

Bunzlgu und Liegniß nach Breslau mit einander in Ver bindung.

Die Verbindung von Schlesien mit Posen, Pom mern und Preußen wird durch die nach Breslau weiter zu führende Stettin - Stargard - Posener Bahn und die bei Driesen dieselbe kreuzende Preußische Bahn bewerkstelligt, und beide Bahnen bringen dann auch die leßtgedachten drei Provinzen unter \ich in Verbindung. t

c) Für den Verkehr mit dem Auslande wird in den Haupt

Richtungen durch folgende Bahuen eine Verbindung dax= —-

geboten: 4E i: mit Belgien dur die Rheinische Eisenbahn von Köln über Aachen nach Antwerpen, Ostende, Brüssel u. \. w., wodur zugleich die Verbindung mit Frankreich nach Paris bewerkstelligt wird ; mit Hamburg durh die Berlin - Hamburger Bahn (Geseß-Sammlung für 1845 S. 167), welche durch die in der Einleitung begriffene Magdeburg - Wittenberger Bahn auch den über Magdeburg gehenden Berkehr aufnimmt ; mit Oesterrei durch die Oberschlesische Bahn mit den beiden Abzweigungen über Myslowiß nach Krakau und über Ratibor nah Oderberg in der Richtung auf Wien z mit dem mittleren und südlichen Deutschland dur die Breslau - Görli - Dresden - Leipziger, die Magde= burg-Leipziger, die Thüringische nach Frankfurt a. M. und nah Kassel zu führende und die Hamm-Lippstadt-Kasseler Eisenbahn. Endlich wird auch mit Polen durch die Preußische Bahn über Bromberg nach Dirschau eine Verbindung vor= bereitet, indem es, wenn in der Folge eine Umgestaltung der dermaligen Verkehrs-Verhältnisse in Polen eine Eisen-= hahn - Verbindung mit Warschau zum Bedürfniß machen möchte, nur auf den Bau der kurzen Strecke von Bromberg über Thorn nah der Landesgränze anfommt, um nicht nur nah Königsberg, Danzig und Stettin hin, sondern auch mit Posen, Berlin u, #. w. eine Verbindung herzustellen. Es wird hiernah durch die oben bezeichneten Bahnen ein weit

umfassendes, den ausländischen Bahnen sich anschließendes Eisenbahn System zu Stande gebracht, vermöge dessen die preußischen Staaten in weiter Ausdehnung von Süden nach Norden dur die Verbindung des Adriatischen Meeres mit der Ostsee und der Nordsee, von Osten nah Westen durch eine zusammenhängende große Linie von Königs= berg nah Aachen in der Richtung auf Antwerpen, Ostende, Brüssel und Paris durchzogen werden, woran sih dann mannigfache innere Verbindnngen und Abzweigungen anreihen,

Ein ganz wesentliches Glied dieses Cisenbahn-Systems bildet ín

Ansehung der östlichen Provinzen die mehrgeda.l te Verbindung von Berlin mit Königsberg und Danzig. ‘l 3. e j den, waren die Einleitungen zu deren Ausführung im Wege der Pri- vat-Unternehmung nah der Grundlage getrosfen worden, daß nur für die Hälfte des zu 32,000,000 Rthlr. angenommenen Anlage-Kapitals, also für 16,000,000 Rthlr., eine Zins-Garantie zu 34 pCt, zum jähr- lichen Belaufe von 560,000 Rthlr. gewährt, dagegen für die andere Hälfte prioritätisch

Wie oben zu 3. erwähnt wor

aus dem Ertrage en E S ein

Zi Ct. eingeräumt und zuglei |el ens des Staa-

Zinsgenuß le (A fein zu gewärtigenden Bestände des Eisenbahn-

Fonds ein ansehnlicher Theil des Anlage-Kapitals übernommen wer=

den sollte, um mittelst der darauf fallenden Zinsen die allmälige Til- ung der Privat - Actien und die dereinstige Erwerbung der ganzen ahn zu bewerkstelligen.

Nachdem aber der Geldmarkt eine den Cisenbahn-Unternehmun- gen ungünstige Wendung genommen hat, muß die Hoffnung aufge- geben werden, für jeßt und in der nächsten Zukunft die Berlin = Köü- nigsberger Eisenbahn im Wege der Privat-Unternehmung nach jener Grundlage ins Leben zu oen: Es würden jeßt, wenn der Weg der Privat-ÜUnternehmung verfolgt werden sollte, viel weiter gehende Be- willigungen seitens des Staates gemacht werden müssen, wie dies die Moyorot darthut, daß fünfprozentige für ganz sicher zu erah- tende Eisenbahn-Papiere dermalen nur zu Pari (oder wenig darüber) unterzubringen sind und gute vierprozentige Eisenbahn-Papiere au- - \ehnlih unter Pari stehen, während die Staatsschuldscheine mit 33 pCt, Zinsen sich noch immer auf 92 pCt, und darüber gehalten ha-

ben. Wenn aber die Ausführung im Wege der Privat-Unternehmung hiernah jedenfalls nur mit sehr beträchtlichen Opfern seitens des Staates zu bewerkstelligen sein würde, so drängt sich insbesondere die Frage auf: 8 ob es sich nicht empfehle, die Berlin - Königsberger Eisen- bahn ganz für Rechnung des Staates zur Ausführung zu bringen? Schon bei der Berathung der Vereinigten ständischen Ausschüsse ha- ben ih zahlreihe Stimmen im Allgemeinen dafür ausgesprochen, dem Bau der Eisenbahnen für Rechnung des Staates uberbaupt den Vor- zug zu geben. Wenn es damals Anstand gefunden hat, in dieser Angelegenheit auf den Bau für Staatsrechnung einzugehen, so kommt dagegen jeßt in Betracht, daß es sih nicht mehr darum handelt, das ganze Neß auf diesem Wege zur Ausführung zu bringen, daß viel: mehr dieses Neß bis auf die eine große Bahn nach Preußen im Wesentlichen hon ins Leben gerufen is, und daß sonah es nur darauf ankommt, für diese eine Bahn zu dem Staatsbau überzuge- hen, um das Ganze zum Abschluß und zur Vollendung zu bringen, Ueberdies tritt gerade bei dieser Bahn zu den allgemeinen Gründen, welche für den Bau auf Staatsrechnung geltend gemacht worden, insbesondere noch die Rücksicht hinzu, daß bei der großen Preußischen Bahn wenigstens für eine Reihe von Jahren voraussichtlich auf be- deutende Ausfälle zu rechnen sein dürfte, welche bei der Ausführung der Bahn im Wege der Privat -Uuternehmung unter Zinsgarantie des Staats von diesem übertragen werden müßten, während bei den übrigen unter Zinsgarantie eingeleiteten Eisenbahn -= Unternehmungen, mit etwaniger Ausnahme der Posen-Stargarder, erhebliche Zuschüsse seitens der Staatskasse kaum in Aussicht zu nehmen sein möchten. Unter diesen Umständen möchte gerade bei der Preußischen Bahn es von besonderer Wichtigkeit sein, das ganze Unternehmen in der Hand des Staates zu behalten, dessen pecuniaires Jnteresse dabei mehr, wie bei den anderen Bahnen, im Spiele is, wie denn auch deren große Bedeutsamkeit für die allgemeine Landes - Communication und für die allgemeinen politischen und militairischen Interessen vorzugs- weise bei dieser Bahn es angemessen erscheinen läßt, die ganze Lei- tung des Baues, wie des Betriebes, dem Staate vorzubehalten. Soll aber auf diesem Wege die große Eisenbahn - Verbindung von Berlin mit Königsberg und Danzig ins Leben gerufen werden, \o lassen sich zur Erreichung dieses Zwecks zweierlei Wege bezeichnen, A. Der eine Weg besteht darin, daß die erforderlichen Geld- mittel im Wesentlichen vermittelst einer Anleihe beschafft werden, de- ren Verzinsung und allmälige Amortisation aus dem Eisenbahn-Fonds zu bewirken wäre. Die Mittel zur Verzinsung dieser Anleihe werden sih aus dem durch die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 22. November 1842 zur Beförderung des Eisenbahu -Baues ausgeseßten jährlichen Fonds

V0 og. ee i e e Se a De anv Ce eln M e UAE 2,000,000 Rthlr. von welchen nah Abzug des guf E 14107790 * » sich belgufenden Gesammtbetrages der übernom

menèi Zins=Garäntik noch....... +0004: 892,250 Rthlr.

disponibel bleiben, entnehmen lassen.

Zwar reicht diese Summe von 892,250 Rthlr , welche bei einem Zinssaße von 34 pCt. einem Kapitale von 25,492,857", Rthlr. und bei einem Zins\aße von 4 pCt. einem Kapitale von 22,306,250 Rthlr. entspricht, niht aus, um die Zinsen des Anlage =- Kapitals von 32,000,000 Rthlr. zu decken, welches sich für die Preußische Bahn in der oben zu 3. bezeichneten Richtung von Frankfurt über Küstrin, Driesen, Schneidemühl u. st. w. nach Dirschau und von dort einer- seits nah Danzig, andererseits nah Königsberg als erforderlich er- giebt. Es läßt jedoch der beabsichtigte Zweck im Wesentlichen auch \chon durch vorläufige Beschränkung des Projekts in der Art, daß der Bau der Strecke von Frankfurt über Küstrin bis in die Gegend von Driesen, woselbst die Preußische Linie von der Stargard = Posener Bahn gekreuzt wird, vorerst noch ausgeseßt bleibt und zunächst nur von dem Kreuzpunkte ab über Dirschau nah Dauzig und Königsberg gebaut wird, sich erreichen.

Auf diese Weise wird nämlich mittelst der 22 Meilen langen Bahn von Berlin über Stettin nah Stargard und der 11,8 Mei len langen Stargard Posener Eisenbahnstreckden von Stargard nach dem Kreuzpunkte bei Driesen, an welche sih daselbst die Bahn nah Dirschau u, \. w, anschließt, eine zusammenhängende Ver- bindung von Berlin nah Danzig und Königsberg hergestellt. Da die Bahn von Berlin über Frankfurt, Küstrin und Landsberg nach dem Kreuzpunkte bei Driesen eiue Länge von 28,45 Meilen haben würde, während die Richtung über Stettin nah dem Kreuzpunkte 33,8 Meilen lang ist, #o beträgt der Umweg nur 5,35 Meilen, Die ganze Eisen bahn-Verbindung von Berlin nach Königsberg erhält dabei eine Länge von 91,34 Meilen, diejenige von Berlin nach Danzig eine Länge von 74,23 Meilen, während die Entfernung von Berlin über Frankfurt und Küstrin nah Königsberg und Danzig resp. 85,99 und 68,88 Mei- len betragen würde. Ferner wird auch die Verbindung von Berlin nach Posen , welche in der Richtung über Frankfurt , Küstrin und Driesen 39,65 Meilen betragen würde, {hon durch die Stargard= Posener Bahn zu Stande gebracht, und zwar auf einem nur um 9,36 Meilen längeren Wege, da die Richtung von Berlin über Stettin und Stargard nah Posen 45 Meilen lang ist. Der Bau der vorläufig ausgeseßten Bahn von Frankfurt über Küstrin nach dem Kreuzpunkte bei Driesen, dur welchen die Verbindungen von Berlin mit Danzig, Königsberg und Posen um 5,35 Meilen abgekürzt würden und auch die Stadt Frankfurt mit denselben in Verbindung kommen würde, wird dabei einer geeigneten Zeit vorbehalten bleiben können.

Die Kosten der Eisenbahn von dem Kreuzpunkte bei Driesen nah Danzig und nah Königsberg berechnen sich, einschließlich derjenigen für die Brückenbauten bei Dirschau und Marienburg, auf 26,590,000 Rthlr. Die von dem Fonds der 2 000,000 Nthlr. jährlich noch dis- ponibel bleibenden 892,250 Rthlr. bieten die Mittel dar, um hei einem Zins\saße von 34 pCt. ein Kapital von 25,492,857! Rthlr., bei einem Zinssaße von 4 pCt. ein Kapital von 22,306,250 Rthlr. zu verzinsen. Wird, der Sicherheit wegen, der leßtere Zinssahß in Aussicht genommen, so bleiben von den obigen .… 26,590,000 Rthir, nah Abzug diesex... eee eere ern 22,306,250 » A ia S 4,283,750 Rthlr. zu decken. Nach den Eingangs dargelegten Grundlagen für die Be theiligung und Unterstüßung des Staates bei der Ausführung der großen Cisenbahn-Linien is im Allgemeinen davon ausgegangen wor=- den, daß der Staat aus dem Cisenbahn-Kapital-Fonds ein Siebentel des Anlage-Kapitals hergebez dieses Siebentel berehnet sih von den

obigen 26,590,000 Rthlr. auf... 3,798,571? Rthtr. so daß der obenerwähnte noch zu deckende Betrag

O. E . 4283,790 » dasselbe nur um... e 185, L785 Rthlr. überschreitet, Sollte dièser Mehrbetrag nicht etwa durch Ermäßi-

ung des Kostenbedarfs bei der speziellen Veranschlagung oder bei der Mösührung Er Ehm werdên, so wird E enaonds im Sie E s un vollen Betrag von 4,283,750 Rthlr. zu decken.

e oben bemerkt, “hat nämlih der Eisenbahn-Kapital-Fonds am 1. Januar 1847 einen Bestand von .…............. 4,440,250 Rthlr. zu welchem noch die auf die Brückenbauten 2c. bei

501 zwischen Marienburg, Elbing und Braunsberg be-

reits verwendeten-......-- eee attet dr or ere 943,000 Rthlr. hinzuzurechnen sind , da solche entweder aus dem für die Preußishe Bahn zu beschaffenden Kapitale zu erstatten oder auf den aus dem Eisenbahn-Fonds zu leistenden Zuschnß anzurechnen sein werden ; dies ergiebt einen Kapital-Betrag von... 5,353,250 Rthlr. Die vom 1. Januar 1847 ab noch zu lei stenden Kapital - Einschüsse auf die vom Staate bei den verschiedenen Eisenbahn - Unternehmungen übernommenen Actien betragen, wie oben nadchge- wi U E Feet 1,472,000 Rthlr. mit Hinzurechnung der .……..- 4,283,750 » für die Preußische Bahn stellt sich der Gesammt-Betrag der aus dem Eisenbahn=Fonds zu gewährenden Zuschüsse geor): eee Q/000,/00 Mr, Es fehlen daher nux... 402,500 Rthlr.

welche aus dem laufenden Cisenbahu-Fonds zu deen sind. Derseibe beträgt für 1847, wie oben angegeben, 1,205,200 Rthlr., und da in dem laufenden Jahre im ungünstigsten Falle in Folge der Zinsgaran tie nur die bei der Oberschlesishen Eisenbahn mit 84,000 Rthlr. und bei der Rheinischen Eisenbahn mit... 437590 » zusammen mit - «o è #2 a (lie « «e Uh, tio ss fe ahres s 127 750 Rthlr. garantirten Zinsen der Staatskasse zur Last fallen können, indem von den unter Zinsgarantie gebauten Cisenbahnen erst diese beiden Bagh nen vollständig im Betriebe sind, so würden {on im laufenden Jahre die Mittel zur Deckung jener 402,500 Rthlr. sich jedenfalls disponi- bel stellen.

Es erscheint hiernah der Bau der Preußischen Eisenbahn von dem Kreuzpunkte bei Driesen ab über Dirschau nach Königsberg und nah Danzig vollständig gesichert, wenn behufs deren Ausführung für Rechnung des Staates a

zu einer Staats-Anleihe, déren Zinsen durch den bei dem Eisen bahn - Fonds disponibeln Betrag von 892,250 Rthlr. gedeckt werden, : geschritten wird. Die allmälige Tilgung der Anleihe wird, wenn auch die Bahn selbst die Mittel dazu nicht aufbringen sollte, sich aus den Ersparnissen bewerkstelligen lassen, welche bei dem laufenden Eisenbahn- Fonds mit Sicherheit zu erwarten sind, da die in Folge der Zins garantie möglicherweise zu leistenden Zuschüsse voraussichtlich niemals zum vollen Betrage nöthig sein, die wirklichen Zuschüsse vielmehr jedenfalls sehr beträchtlih hinter dem Nominal-Betrage von 1, 107,750 Rthlr, zurückbleiben werden. /

Durch diese Ersparnisse würde dann auh, wenn in obiger Art die Fonds zu dem Bau der Preußischen Bahn im Wege der Anleihe, unter Zutritt des Eisenbahn -= Kapital=.

Fonds, bescha}st werden, ein sehr erwünschtes Mittel dargeboten werden, um anderen Cisenbahn- Unternehmungen, deren Ausführung im allgemeinen Interesse von Wichtigkeit ist, zu Hülfe zu kommen, y

Dabin gehört insbesondere die oben zu 5. erwähnte Bahn von Posen nah Breslau im Anschluß an die Stettin = Stargard = Pose- ner Eisenbahn, welhe den zweiten Theil der in Aussicht genomme- nen Verbindung zwischen der Preußischen Bahn und der durch Schle= sien führenden Linie bildet. / Desgleichen die oben zu 2. bereits bezeihnete Bahn von der furhessishen Gränze über Paderborn, Lippstadt, Soest nah Hamm, zum Anschluß an die Köln-Mindener und die Münster - Hammer Bahn, welche die Verbindung der Rhein -Provinz und der Provinz Westfalen mit Kassel, Frankfurt a. M, und der Thüringischen Eisen- bahn herstellt. i

Sodann kommt auch die projektirte Fortseßung der Bahn von Münster nah der Hannoverschen Gränze zum Anschluß an die von Emden her dorthin zu bauende Bahn, in Verbindung mit einer Bahu, welhe sich an der Holländischen Gränze an die Ober- Yßelshe Bahn anschlösse und durh die Hannoversche Grafschaft Bentheim über Rheine, Jbbenbühren und Osnabrück nach Lochne zur Kölu - Mindener Bahn zu führen wäre, in Betracht, ein Unter nehmen, welches wegen der Verbindung mit Emden an der Nordsee und wegen der Rücksicht, daß die Verbindung zwischen Osnabrück und Holland mit Umgehung des diesseitigen Gebietes im Werke ist, die Beförderung und Unterstüßung des Staates zu verdienen scheint. i

Ferner darf auch die etwa 4 Meilen lange Bahn, welche über Saarbrücken die Verbindung zwischen der Pfälzischen Ludwigsbahn, von Ludwigshafen (bei Mannheim) nah Bexbach und der französi \hen Bahn über Mes nah Paris herstellen soll, nicht unberíicksich= tigt bleiben. Sie is einestheils insofern von Wichtigkeit, als es im diesseitigen Juteresse liegt, jene Verbindung nicht mit Umgehung des preußischen Gebietes im Auslande hergestellt zu sehen ; andern- theils is dieselbe für den Kohlen - Bergbau und den Kohlen Absab der dortigen Gegend von der größten Bedeutung, Das fiskalische Interesse der Bergverwaltung fowohl als die Rücksicht, daß der Bau der Pfälzischen Ludwigsbahu s{chon in der Ausführung weit vorgeschritten i}, läßt es dringend erscheinen, möglichst bald zur Ausführung zu \chreiten, und es dürfte für den Fall, daß die s{we= benden Verhandlungen wegen Herstellung der Bahn durch eine Pri- vat - Gesellschaft mit Betheiligung des Staates nunmehr nicht bald zum Ziele führen, für gerechtfertigt zu erachten sein, auch diese Bahn für Rechnung des Staates zur Ausführung zu bringen. Ueberdies macht einestheils die Wahrnehmung der in Betracht kom- menden militairischen Interessen, anderentheils der Umstand, daß die Juteressen der Bergverwaltuug und des Eisenbahn - Unternehmens mannigfach in einander greifen und unzertrennlich sind, es in mehr- facher Hinsicht wünschenswerth, dieses Eisenbahn -Unternehmen sei= tens des Staates in Bau und Betrieb zu nehmen. i

Endlich würde auch im Laufe der Zeit dem vorläufig ausgeseß- ten Bau der Bahn von Frankfurt über Küstrin nah dem Kreuz punkte bei Driesen oder dem Bau einer direkt von Berlin ausgehen- den Bahn über Küstrin dorthin näher getreten werden éönnen, um den mit der Richtung über Stettin verbundenen Umweg für den Verkehr nach Preußen und Pojen zu beseitigen, wenn das Bedürf- niß hierzu sich herausstellen und das Hinzutreten des Staats sich als nothwendig ergeven möchte.

Für alle diese Bahnen werden sich nach und nah aus den Er= sparnissen des laufenden Cisenbahn-Fonds die Mittel zur wirksamen Unterstützung, namentlich in der Art, daß ein namhafter Theil des Anlage - Kapitals unter Einräumung der Priorität für die Zinsen der Privat - Actien übernommen wird, disponibel machen lassen, und es möchte sich dabei auch als thunlich ergeben, nah Unständen selbst hei dieser oder jener Bahn zur Ausführung des Baues von Seiten

für die ersten zehn Jahre, unter Berücksichtigung des Betrages, um welchen der laufende Eisenbahn-Fonds durch Vermehrung der Ueber-

welher nah den bisherigen Erfahrungen im Durchschnitt auf minde-

Dirschau und Marienburg und auf den Eisenbahnbau

einschließli, bis wohin der Bau der Preußischen Eisenbahn zur

des Staates zu schreiten, Jene Ersparnisse würden sih insbesondere

schüsse aus der Salzdebits = Verwaltung sich allmälig erhöht, und stens 50,000 Rthlr. jährlich anzunehmen i}, von 1847 bis 1856

Ausführung zu bringen sein würde nah inte; O wie folgt, Fellen: ) Vahrscheinlihkeits- 4. Aus dem laufenden Eisenbahn-Fonds für 1847 zum Betrage von 41,205,200 Rthlr. werden voraussichtlih in Folge der Sivden: rantie überhaupt feine Zuschüsse zu leisten sein. Da auch eine Än- leihe für die Preußische. Bahn im laufenden Jahre noch nicht erfor- derlih sein wird, so bleibt jener Betrag in runder Summe von 1,200,000 Rthlr, für 1847 für andere Zwecke disponibel. 2, Da im Jahre 1847 auch die Köln Mindener Eisenbahn, so wie die Niederschlesi\ch = Märkische mit der Abzweigung nah Görliß, voll- ständig in Betrieb kommen wird, so tritt mit dem Jahre 1848 der Zeitpunkt ein, von wo ab in Folge der Zinsgarantie des Staates auch beiî diesen Bahnen ein Zuschuß in. Frage fommen faun. Die garantirten Actien - Kapitalien für die ebengedahten beiden Bahnen und ur die Oberschlesishe Eisenbahn betragen zusammen 25,400,000 Rthlr. Wenngleich es nit für wahr= scheinlih zu erachten is, daß für die eine oder die andere dieser Bahnen ein namhafter Zuschuß zu leisten wäre, so möge doch der Sicherheit we gen ein Zuschuß von 1 Prozent des garantirten Kapitalbetrages, also von 254,000 Rthlr. oder rund 250,000 Rthlr., jährlih“ in Rechnung ge bracht werden. Für die Rheinishe Bahn i die Nothwendigkeit eines Zuschusses zu den Zinsen der garantirten Anleihe von 1,250,000 Rthlr, über= haupt nicht anzunehmen, da dieser Anleihe nur eine frühere 4 prozentige Anleihe von 2,900,000 Rthlr., mit Prozent zur Amortisation, vorgeht. Außer obigen 250,000 Rthlrn, kommt dieje- nige Summe in Betracht, welche für die Zinsen der Anleihe für die Preußische Bahn nöthig ist. Da die Fonds nur nah und nach bis zu Ende 1856 2u verwenden sindz so werden die für de ren Verzinsung in Aussicht genommenen 892,250 Rthlr, auch ers nah und nah wirkli für diesen Zweck erforderli; nimmt man an, daß die Ver= wondung bis zu jenem Zeitpunkte in 9 Raten er- folge, so wird für 1848 dafür z- jenes Betrages, in runder Summe von 100,000 Rthlr., erforderlich, wozu dann in jedem folgenden Jahre 100,0 )O Rthlr. mehr hinzutreten. Vorausgesebt, daß der laufende Cisenbahufonds, wie oben bemerkt, jährlich im Durch {nitt um 50,000 Rthlr. sich erhöht, also für 41848 mit... d Sit Ce E 1,250,000 Rthlr. ausgebracht wird, so gehen da= von ah: a) 250,000 Rthr.

4100,00 » D) MOVOO e 330,000, »

und für 1848 bleiben disponibel ................

3. Wenn im Jahre 1848 die Stargard= Posener Bahn eröffnet wird, so fann vom Jahre 1849 ab der Fall eintreten, das in Folge der Zins-Garantie ein Zuschuß dafür zu leisten wäre. Nimmt man der Sicherheit wegen einen folchen Zuschuß von 2 Prozent des garantirten Actien Kapitals von 5,000,000 Rthlr. mit 100,000 Rthlr. jährlih in Aussicht, so treten den oben zu 2. a) und þ) berechneten . 350,000 Rthlr.

900,000 Rthlr.

hinzu c) die ebengedachten .….….. 100,000 » und d) anderweite. ............- 100,000 » für die Preußische Bahn. Nach

A E ried 550,000 Rthlr.

bleiben von dem für 1849 an

zunehmenden Betrage des Eisen

PaAUNIOIoS N 1,300,000 » fir 41849 disponibel... e don ih lata és

Zu den in Abzug zu bringenden 550,000 Rthlr. treten jährlich für die Preußische Bahn 100,000 Rthlr. mehr hinzu, während andererseits der Eisenbahn fonds sich jährlih um 50,000 Rthlr. erhöht, so daß der Bestand sich berechnet :

Tur 18S O R R T T e O „Fr 18941 aus... eco roe eee pit rdghe 650,000 » L R E ur S Fur de f 500,000 » R O O 450000 » 410. für 1856 fommt die leßte Rate der für die Preußische Bahn bestimmten 892,000 Rthlr. mit 92,250 Rthlr. oder rund 90,000 Rthlr. mehr in Abzug, so daß noch disponibel bleiben Bis zum Schlusse des Jahres 4856 if also aus den Ersparnissen des laufenden Eisenbahnfonds ein für andere Zwecke disponibler Betrag von. _…….. 6,710,000 Nthlr. zu erwarten, zu welchem noch alles dasjenige hinzutritt, was von der unter 2. bis 10, für die Zins=Zuschüsse angeseßten Summe von resp. 250,000 Rthlr. oder 350,000 Rthlr. in der Wirklichkeit nicht ge braucht wird. A

Von 1857 ab werden dann ferner noch wenigstens die zuleßt berechneten 410,000 Rthlr. jährlih zur Disposition verbleiben. :

Es darf hiernach insbesondere auch mit Sicherheit darauf gerech- net werden, daß der laufende Eisenbahnfonds die Mittel bieten werde, um etwaige Ueberschreitungen des zu der Preußischen Bahn angenomme=- nen Anlage-Kapitals von 26,590,000 Rthlrn. zu decken und die all- mälige Amortisation der Anleihe zu bewerkstelligen.

Sollte der Zustand des Staats-Haushalts es gestatten, den lau=- fenden Eisenbahnfonds noch früher, als dies nah der obigen Wahr \cheinlichkeits-Berehnung durch die jährliche Zunahme der Üeberschüsse aus dex Salzdebits-Verwaltung erfolgen dürfte, mit dem vollen Be- trage von 2 Millionen Thalern auf den Etat zu bringen, so würden die Mittel zur Verzinsung und Tilgung der Anleibe, so wie zur För- derung und Unterstützung anderer Éisenbahn-Unterneymungen, noch ín beträchtliherem Maße zur Verfügung stehen.

ird der eben bezeihuete Weg gewählt, so fann der Bau der Eisenbahn schon in den nächsten Zahren kräftig, in Angriff geuomen und in zweckentsprehender Frist spätestens gleichzeitig mit dem Bau der Brüdcken über die Weichsel und Nogat, wahrscheinlich aber noch eher, zum Ziel geführt werden.

B. Der zweite Wég wäre eine allmälige langsame Ausführung nah Maßgabe der dazu disponiblen Mittel des Cisenbahnfonds und etwaiger sonstiger aus den Ueberschüssen der Staats=Kasse disponibel zu stellender Fonds. Man würde in diesem Fall vielleicht auch von fünftigen günstigeren Geld-Konjunkturen Gebrauh machen könen, um die Fortseßung und Vollendung des Werkes im Wege der Privat-

750,000 Rthlr.

700,000 Rthlr.

1 S

G G

S ASíJIDANUS

410,000