1847 / 109 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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örterungen in mehreren Büreaus, Zwei Büreaus vertagten sich auf mor- gen, um die Besprehung desselben vorzunehmen, Die sieben heute ernaun- ten Kommissare sind ihrer Majorität nah gemäßigte Protectionisten: näm- lich die Herren André Koechlin, Dollfuß, Casimir Perrier, Thiers, de l’Espee, Oger und Lanyer, Es befindet sich fein einziger sogenannter Freihändler darunter, Jn der öffentlichen Sißung wurde die gestern abgebrochene Ver- handlung über die Ermächtigung der Bank von Frankreich zur Ausgabe Frankrei. Be L die von L fortgeseßt. p von Morny: Er sei z - R eS eneigt , i le Noten von 100 Fr. gefallen zu la ö i Paris, 15. April. Die indirekten Steuern und pom t uns flebelstand daran geknüpft sehen. My pro t U arrvdegeens ersten Quartal dieses Jahres haben 194,274,000 Fr. E p grau: man habe gesagt, diese Noten würden selbs in die Hände gewis- E 9,435,000 mehr als im entsprehenden Vierteljahr von I, ave er Klassen kommen, die si beim geringsten - Anlasse leicht erschrecken ließen Inländische Fonds: Pfandbri ; 4,155,000 weniger als in demselben Zeitraum von 1846, S und die dann in ihrem Schrecken zu der Bank sich drängen würden, um mate: n Me -; Kommunal - Papiere und General Concha ist hiér angekommen; E E der Es a D Bade dur Papiers zu erhalten, q E Einwurf sei, Line Getd- Course. C ristine bereits seinen Besuch gemaht ; das Ger’ t, er hade der vedeutende Hera egung von 500 Fr. au 1090 Fr. werde eine außer- Zf.| Brief. | Geld. le m, |ze.] Brie Könioin eine E Eróffnung zu machen, hat si als grund- | gewöhnlich starke Ausfuhr des baaren Geldes zur Folge haben. Der Red- | ch, Sehuld-Sch. (32| 93 | gau Kur- u.Nm.Pfdb 31 dit los erwiesen Der General hatte dur den spanischen Geschäfts= | ner bekämpft diese beiden Einwürfe und bittet die Kammer, den Antrag, Seck. Poli, Sek. | —] 98 dat rf zu M “35 pat träger bei der Königin Christine um eine Audienz ansuchen lassen. ed n Sn Beide zur Tos Es Ran e S K.u. Nm. Schuldv. |34| 91 | do. Lt. B, av, de 2] , o F fi - 4 7 0 0 G l j 32 3! Diese ließ ihm erwiedern, wenn er als Privatmann komme, werde sie seien im Auslande angenommen worden, und es sei nicht einzuse| Berl. Stadt-Obl. [33| 93% | s i h ern, wi E Au j ( , zusehen, Pa "fandbr. [ZL| 9: ihn Abends 8 Uhr bei sich schen, nnd er werde sehr angenehm sein; | warum in Franfreih mißlingen sollte, was in England und Deutschland 7 a nh E 2, 90 sollte er jedoch Aufträge an sie haben, so werde sie ihn am folgen- B E 92: y/ 5

; C vollfommen gelungen. Herr Benoit, Berichterstatter, faßt die allgemeine s den Tage um 12 Uhr, jedoh_nur in Gegenwart des spanishen Ge- | Verhandlung zusammen. Er beginnt damit, den Gedanken zurüzuweisen, L N 2s a i shäftsträgers, empfangen. Der General verneinte alsbald, daß er stpr. r, U E x Disconto. , L 2 e u e V4 |

[ De 8 daß den man im Berichte habe finden wollen, als sei eine Verschlingung der Aufträge an die Königin Christine habe, der er nur seine persöulihe | Departementalbanken zu Gunsten der Bank von Frankreich beabsichtigt. Die ——— Z Achtung und Ergebenheit zu bezeigen wünsche. Ausländisohe Fonds.

chung. Dlle. Brexend orf sang die Adalgisa, Herr Bötticher repräsen- tirte den Orovist. Beide leisteten Trefflihes. Herr Pfister, der den Sever inne hatte, möge aber bedenken, daß er nicht das mächtige Organ eines Tichatscheck besizt. Der Vortrag seiner ersten Arie förderte dur ge- waltsames Forciren des Unschönen Bieles zu Tage. 2.

Handels - und Börsen-Nachrichten. Berlin, den 19. April 1847.

Nachrichten bekunden, daß die Erdershütterung in mehreren Theilett des thüringer Gebirges und weiter südlich im DORLMEEE und ‘p den ebenfalls wahrgenommen worden ist. Auch in Er- furt hat si dieselbe bei gänzlicher Windstille dur ein plöbliches, einige Sekunden andauerndes, auffallend zishendes Geräusch bemerk- bar gemacht,

Dienstag den Mîen April.

Versammlung aber an dem von Dr. Kreußberg angekündigt gewese- nen Vortrage über die Verbesserung der traurigen Schifffahrts - Ver- hältnisse s der Elbe und Moldau. Bei einer eben so ausführlichen als freimüthigen Beleuchtung der Elb-Schifffahrts-Verhältnisse wurde in diesem Vortrage nahgewiesen, daß die Beeinträchtigung der Schifffahrt und des Handels auf der Elbe dur die dieselbe belastenden hohen Zölle eben so sehr den grundgeseblichen Bestimmungen des deutschen Staatsrechtes in den Stipulationeu der Wiener Kongreß - Akte, als auh den Maximen einer gesunden Staats = Wirthschaft widerspreche, und daß auch die Revisions-Kommissionen und ihre Zusäße zur Elb- schifffahrts=Akte keine wesentliche Verbesserung dieser Verhältnisse bewirkt hätten, so daß die Elbe, der einzige-der drei größten Ströme, der, von der Quelle bis zur Mündung glücklicherweise noch ganz deutsch, mehr als einer der übrigen deutschen Flüsse mit Abgaben und Verkehrserschwerungen belastet sei. Die neue Gestaltung des Verkehrs dur die Eisenbah- nen entziehe daher jeßt {hon der Elbe einen großen Theil der Frachten zwischen Hamburg und Berlin, was später durch die Mag- deburg - Wittenberger Bahn auf größerer Strecke noch mehr der Fall

wieder abzulassen. Da sie erfahren, daß Pius IX., von diesem wesen unterrichtet, demselben durch eine strenge Verordüung e M Willens sei, {lossen sie {nell ihre Kontrakte mit den Hirten ab. Allein Se. Heiligkeit erklärte augenblicklih alle diese Kontrakte für null und nichtig, befahl, alle bereits abgelieferten Lämmer den Ver- fäufern unverzüglih zurückzugeben, e den Kauf und Verkauf der- selben frei und sehte für jedes Umgehen seines Befehls oder Festhal= j ten an den annullirten Kontrakten fünfjährige Galeerenstrafe fest.

Inhalt.

Deutsche Bundesstaaten. Herzogthum Sachsen- Koburg- Gotha. Verhandlungen und Sésliehung des Deputations - Tages. Schreiben aus Frankfurt a. M. (Neise der Erbgroßherzogin von Sachsen - Weimar; Besinden des Herzogs von Nassau und des Grafen von Münch-Bellinghausenz; Witterung; Theurung; Messe; Börse.)

Desterreichische Monarchie. Schreiben aus Prag. (Der Gewerbe- Verein z Erleichterung der Elb- und Moldau-Schifffahrt.)

Nußlaund und Polen. St. Petersburg. Gestattung des Anbaues von Häusern an der Eisenbahnlinie von St. Peterburg nah Moskau. Verleihung. Wissenschaftlihe Aufgaben der Gesellschast für Geschichte der Alterthumskunde der Ostseeprovinzen. E

Atalien. Rom. e Verordnung gegen den Fleischwucher.

Spanien. Schreiben aus Madrid, (Die Reise des Generals Concha; der Prozeß des Generals Serrano niedergeschlagen; Vermischtes.) j

Griechenland. Athen. Die griechish-türkishe Differenz. Ankunft der englischen Thron - Rede. Reise des Kronprinzen von Bayern. , Der Finanz-Minister, Unruhen in der Maina, Die deutsche Colo-

Geld. 957 982

Gem,

S panien.

ò Madrid, 9. April, Es weist sich nunmehr doch als be= gründet aus, daß der General Concha nah der französischen Gränze abgeschickt wurde, um der Königin Christine eine Mittheilung zu machen. Díe Minister hatten nämli erfahren, daß sie am 10ten Paris verlassen wollte, um in strengem Jnkognito hierherzueilen. (S. Allg. Pr. Ztg, Nr. 106). Auch soll der Regierung auf

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Friedrichsd’or. (—| 13! 13% Augustd’ur. [es 11 X Gold al marce. Ps

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Pomm. do.

amtlichem Wege die

Kommission verlange nur Eines, daß nänllich die Wohlthaten und Vor- Herr Guizot gab vorgestern ein großes Diner, bei welchem auch

Lord und Lady Normanby zugegen waren.

Das Geseb=-Bülletin veröffentlicht eine Uebereinkunft, welche mit dem Scibbetzoaidnme Mecklenburg-Schwerin über gegenseitige Auslieferung von Verbrechern abgeschlossen worden ist.

Die Ankunft O’Conunell’s in Lyon i erst am 11. April erfolgt ; er wollte dort einige Tage rasten. Das Journal des Débats berichtigt in Bezug auf denselben die Angabe eines irländischen Blat- tes, daß Dr. Chomel vom Könige der Franzosen und mehreren Mit- gliedern der Königlichen Familie beauftragt gewesen sei, ihm deren Theilnahme während seiner Anwesenheit in Paris auszudrücken. Das ministerielle Blatt erklärt sih ermächtigt, das als gänzlich grundlos zu bezeichnen. i :

Der Moniteur zeigt an, Meldungen aus allen Theilen des ten eintreffen.

Die atmosphärische Eisenbahn nah öffnet worden,

Galiguani's Messenger meldet heute, daß er die Thron-= Rede Sr. Majestät des Königs von Preußen erhalten habe, aber zu spät, um dieselbe, bei ihrem Umfang, heute noch überseßen und mit- theilen zu können, Die anderen hiesigen Blätter erwähnen noch nichts davon, bringen aber das Programm und die Geschäftsordnung für die Eröffnung und die Verhandlungen des Vereinigten Landtags theils vollständig, theils in Auszügen. :

x Paris, 15, April. Gestern seßte die Deputirten=- Kammer die Berathung des die Bank von Frankreich betreffenden Gesehes fort.

Herr Beaumont von der Somme kündet an, daß er den Gesehz- Entwurf von dem Gesichtspunkte des allgemeinen Kredits gus betrachten wolle, Nur der Handel allein ziehe Vortheil aus dem Bestehen der Bank z; die Manufaktur - Judustrie viel weniger, der Aerbau gar keine, Es wäre zu wünschen gewesen, daß die Kommission die Mittel zur Beseitigung dieser Ungleichheiten gesucht hätte. Allerdings wäre es mit großen Schwierigkei- ten verbunden e, die Mittel zur Herstellung völliger Gleichheit zu finden; aber doch hâtte man dabei so viel gewonnen, daß die jeßt mit dem Bestehen der Bank und ihrer gegenwärtigen Organisation verbundenen Nachtheile zur Kenntniß der Regierung gekommen wären, und eines Tages, wenn der Augenblick dazu gekommen wäre, hätte man neue Mittel zur Abhülfe dagegen vorschlagen können. Herr Lestiboudois betrahtet den Geseß-Entwurf insbesondere vom Gesichtspunkte der Depar- tementalbanken aus. Er findet die Organisation der Departementalbanken besser als die der Bank von Frankreich, Diese verfehle sih gegen das Ge- seß ihrer Errichtung, indem sie Nenten ankaufe. Das Geseÿ vom Germinal des Jahres 11. der Republik untersagte ihr die Veräußerung ihres Kapitals. Der Redner erhebt sih mit großer Wärme zu Gunsten der Departemental- Banken und gegen die Absicht, die, seiner Ansicht nach, bestehe, diese Ban- ken abzuschaffen, Er versichert, daß dieselben dem Kredit die größten Dienste leisten, Nur die Departementalbanken könnten ohne Uebelstand und Ge- fahr kleinere Banknoten ausgeben. Der Redner behält sich vor, den Antrag zu stellen, daß die Departementalbanken zur Ausgabe von Banknoten von 100 Fr. ermächtigt werden sollen. Herr Victor Grandin: Man habe viel gesprochen von den durch die Bank von Frankreich geleisteten Diensten. Er \ei weit entfernt, dieselben bestreiten zu wollen, Jm Uebrigen sei sie reichlich dafür belohnt worden. Jhre zu 2 Fr. ausgegebenen Actien seien {on 1840 zu 3400 Fr. verkauft worden. Zhre Thätigkeit sei groß gewesen, das sei allerdings etwas, was man ihr zum Verdienst anrehne, Aber diese Thä- tigkeit Feble nie und nirgends, wo Gewinn in Aussicht gestellt sei. Mit Bedauern würde er sehen, wenn man die von der Bank von Frankreich ee G Dienste übermäßig erheben wollte auf Kosten der Departemen- tal-Banken, wenn man die von diesen nicht minder geleisteten Dienste ver- kennen wollte, Der Geseß-Entwurf scheine ihm klar zu sein, Er ziele offenbar dahin, die Departemental-Banken zu Gunsten der Bank von Frank- reih zu verschlingen. Eine solche Maßregel wäre aber eben so unge- {hickt als ungerecht. Es wäre dieselbe nur ein Triumph der Finanz-Ari- stokratie über die fleine kommerzielle und industrielle Demokratie. Eben weil sie die Dienste erkennt, welche die Departemental-Banken dem Handel ver- mittelst der Banknoten von 250 Fr. geleistet, haben sie jeßt das nämliche | blatts gege verlangt, Er werde gegen den ersten Artikel des]Gesez-Entwurfs

immen, weil derselbe ein erster Schritt sei zur Vernichtung der Departe- mental-Banken, Herr Garnier Pagès erklärt gegen den Gesey-Entwurf sprechen zu wollen, Er sei erstaunt, daß derselbe in den schwierigen Um- ständen vorgelegt worden sei, worin sih der Schaß befinde. Die Kammer habe sch von der Zurückhaltung der Opposition seit Anfang der Ses- sion überzeugen können. Das Land habe \ih gedrückt gefunden unter den Folgen eines Mißwachses, Die Opposition habe sich enthalten, die von der Regierung gemachten Fehler anzudeuten, welche viel zur Erhö- gus des Uebels beitrugen. Endlich helle die Lage sih etwas auf, Die erantwortlichkeit für die Subsistenzmittelkrise müsse endlich auf den zurück- fallen, der. sie von Rechts wegen zu tragen habe. Der Schaß sei indessen im Gedränge, der Herr Finanz - Minister selbs habe dies hinreichend sehen lassen, Es müsse dem wohl so sein, wenn man seine Zuflucht nah dem Auslande nehmen müsse, um dort Hülfe zu suchen. Doch er wolle jetzt auf den Grund der Frage kommen. Er klage die Regierung an, Fehler ei zu haben;z er flage sie an, nichts gethan zu haben, um dem Unheil einer \{chlechten Aerndte zu begegnenz er klage \sie der schlechten Leitung an, die sie der Verwaltung, den Finanzen, allen Geschäften gegeben habe. Der Finanz-Minister rechtfertigte die Regierung gegen Gele Vorwürfe und erklärte schließlich, daß dieselbe in den Vorschlag der Kommission, die Bank von Frankreich zur Ausgabe von Noten bis auf das Minimum von 200 Fr, zu ermächtigen, zu willigen bereit sei, einen noch niedrigeren Say für dieses Papier aber nicht zulassen könne.- Heute versammelte die Kammer si vor der öffentlichen Sipung ín ihren Büreaus. Es kam zur Berathung über den Antrag der Herren Glais-Bizoin und Emil von Girardin in Be- der Aufhe ung des Stempels der Journale und Druckschriften und

tine Ersezung dur eine glei mäßige Art der Erhebung des Porto's da- u De ahnliche Antrag des Herrn Chapuys de Moóntlaville knüpft die fi rüdung der Stempel - Abgabe der Journale an die Bedingung, daß

daß fortwährend die erfreulichsten Landes über den Stand der Saag-=

St. Germain is gestern er=

e feine Romane mehr in den Feuilletons veröffentlichen. Die Majoritä ü . jorität

L R Me im Hinblick vorzüglich auf den gegenwärti en Zustand der 4 i auth die l beiden Anträgen vorgeschlagenen System nicht günstig, und if s, di Ernennung der gemeinschaftlih für beide ernannten Kom- L isen aus, die über dieselben einen Bericht erstatten wird. . Hierauf kam 99. Lonanengesey zue Besprechung, Es veranlaßte lange und lebhafte Er-

Sie wolle niht das Mittel dazu andeuten, aber sie Verwirklichung dieser Wohlthat zu Gunsten des Handels, So sei es bereit in Schottland der

Ackerbaues Fall.

nicht geglückt, Die Kommission glaube , schnellsten zum Ziele führe, sei das beste, Die gegen die Bank von Frankrei gerichteten Angriffe hält der Redner nicht für gegründet. Er hebt Mog daß sie vorzüglich von den Anhängern der Departemental- Banken ausgegangen seien, Man habe dieser Bank vorgeworfen, ihr Ka- pital zu Renten verwendet zu haben. Diese Frage sei zarter Natur; heute lóse man sie in meinem Sinne, vor 3 Jahren, als es sih um Erneuerung des Bank-Privilegiums gehandelt, sei sie im gerade entgegengeseßten gelöst worden. amals habe man sich vorzüglih mit dem ungeheuren Kapital in Metall befaßt, das die Bank in Reserve gehabt, und man habe eine produktive Anlegung dieses Kapitals verlangt. Die Sizung dauert noch fort, als dieser Bericht, des Postschlusses wegen, abgebrochen werden mußte,

Großbritanien und Irland. London, 14. April. Jhre Majestät die Königin besichtigte heute in Begleitung des Prinzen Albreht das neue Parlaments-Ge= bäude, in welhem morgen das Oberhaus seine durch die Osterferien unterbrochenen Sibßungen zum erstenmal halten wird. Die Verhandlungen des Unterhauses in der gestrigen und heutigen Sißung beschränkten sih auf Gegenstände von nur lokalem Interesse. Lord John Manners kündigte gestern zum 27sten d. M. einen Antrag in Bezug auf die gegenwärtigen Beziehungen zu Griechenland an, und Herr Duncombe zeigte einen Gegenantrag gegen den Erziehungsplan der Regterung an, da er glaubte, daß der= selbe einen zu großen Einfluß der Krone sowohl auf die constitutio- nellen Functionen des Parlaments als auf die bürgerlichen und reli- giösen Rechte des Volfs ausüben werde. Ein Äntrag des Herrn Munßz, daß die Bierhäuser in den mittleren Grafschaften ihre Ver= kaufs-Lokale bis 12 Uhr Nachts offen halten könnten, wie die in der Hauptstadt, wurde aus dem Grunde der öffentlihen Moral, {welchen der Minister des Junern geltend machte, mit 77 gegen 4 Stimmen verworfen. Nachdem Erlaubniß zum Einbringen einer Anzahl ande= rer Bills gegeben war, ging das Haus in das Budget-Comité über und bewilligte mehrere Posten, Jn der- heutigen Mittags - Sipung wurde die bekannte Bill wegen Bessitigung veralteter Strafbestim- mungen gegen die Kathöliken im Comité berathen.

das Mittel,

Law unterstützt. Ausgang der Debatte, welche jedenfalls zum Nachtheil des Amendements ausfallen dürfte.

6 und denselben ersucht, uspendiren.

vom S8ten d. Mts. hier angekommen. Es hatte noch feine Aenderung der Dinge stattgefunden. sih mit dem Grafen Mello zu vereinigen. Trob der Blokade des Hafens von Porto war die „Black Cat“ mít Munition für die Junta dort eingelaufen, und ein Kutter, ebenfalls mit Kriegs-Bedarf, hatte einen Weg aus dem Hafen gefunden, um Sa da Bandeira's Expedition damit zu versehen, Gerüch:e von einem Vergleich waren in Umlauf.

Jn Liverpool trafen während der leßten neun Tage nicht weni= ger als 14,615 arme Jrländer ein, worunter sich 4287 Weiber und 2918 Kinder befanden.

B el gêen.

Brüssel, 16. April. Der König der Belgier hat dem Könige beider Sicilien das große Band des Leopolds - Ordens übersandt. Gleichzeitig is auch dem hannoverschen Gesandten am hiesigen Hofe, Grafen von Kielmansegge, dasselbe Ordensband und dem französischen Schriftsteller Scribe der Leopolds-Orden verliehen worden. Der heutige Moniteur enthält eine Ueberseßung der Thron- rede Sr, Majestät des Königs von Preußen.

Wissenschaftlihe und Kunst - Nachrichten. Königliches Opernhaus. Norma, Dlle, Kathinka Evers: Norma. L ; _ (Len 18. April.)

Dlle. Kathinka Evers, eine Deutsche, die ihre Gesangs-Studien in Jtalien vollendet und dort bereits auf größeren Theatern mit vielem Glü gesungen hat, eröffnete ihren hier zu gebenden Gastrollen-Kreis am Sonntag, wo sie als „Norma“ erfdgeic auftrat, Die Sängerin be- sigt eine ziemlich starke, umfangreiche un biegsame Stimme und bekundete den Einfluß einer guten Schule nicht minder in dem fkorrekten Vortrage der Koloraturen, als in der deutlichen Aussprache der Textworte, Jn Betreff der Zntonation ließ sie jedoch insofern zu wünschen, als diese fast immer um ein Geringes unterwärts \hwebte. Ob dies eine Folge temporairer Indisposition war oder was schlimm wäre das Merkmal eines durch übermäßige Anstrengung angegriffenen. Organes is, wird die Zukunft leh- ren. Davon abgesehen, zeigte der Vortrag die gebildete Sängerin, die Darstellung die gewandte S auspielerin, obwohl Dlle, Evers weder im Gesange noch im Spiele von italienischen Manieren ganz freizu- sprechen is und sih gewisser Theater - Affectationen zu - entwöhnen und eines natürlicheren Ausdruckes zu befleißigen hätte. Die Durchführung der Partie betreffend, so bot sie nicht nur im Einzelnen viel Gelungenes, sondern rief auch im Ganzen einen befriedigenden Eindruck hervor, so daß die auch durch eine entsprechende äußere Persönlichkeit , bohen, \hlanken, Wuchs, edle Haltung u, \, w. bestens unterstühte talentvolle Sängerin die ihrer Leistung zu Theil gewordene günstige Aufnahme mit vollem Rechte beanspruchen durfte, Zur näheren Begründung eines Urtheils über Dlle. Evers und ihren Beruf zur dramatischen Sängerin müssen wir jedoch ein zweites Auftreten in einer anderen Oper abwarten.

Die Beseyung der übrigen Partieen giebt keinen Anlaß zur Bespre-

theile des Kredits sih über alle Theile von Frankreich verbreiten können. wünsche die und des n 5 e i Man habe versucht, diesen Bortheil auch Frankreih zuzuwenden, noch sei es aber welches am

Sir R. ZJunglis stellte als Amendement die Verwerfung derselben, weil sie der beste- henden protestantischen Kirche gefährlih sei, und wurde von Herrn \ Die heutigen Blätter melden indeß noch nicht den | gestellten

In der City verlautete heute, eine Deputation der Bauk-Direk= | toren hätte diesen Morgen eine Audienz bei dem Schatkanzler ge= | die Bank = Bill Sir Robert Peel's zu |

| Roggen, Lieserung bis 20. Mai 93—94 Rihlr. P: Das Dampfschiff „Trident“ is heute mit Nachrichten aus Porto |

j Die Expedition der Jusurgenten unter Sa da | Bandeira war bei Lagos ans Land gestiegen und auf Evora gegangen, um |

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Dresd. Görl.|90 Löb, Zittau. |70 Magd. Witt.|20| 825 a 83 bz.

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Mecklenb. |60| 73 B. 725 G. Nordb. F.W./60| 741 bz.

Rh. St. Pr. |70!

Starg. Pos. |30 823 bz. St.-Vobw. 90|

O.Scbl. Lt. A|4 do. Prior. |4 do. Lt. B.|4

Pts. Mgdb. 4 | 89 bz. u. G,

do. Pr. A. B.4

do. do. 10

103 bz.

| (Schluss der Börse 3 Uhr.)

Die Börse war heute animirt, und die Stimmung günstiger bei

| einer allgemeinen Steigerung. |

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

VVeizen nach Qualität von 110—115 Rthlr. bez. Roggen - - - 105—4108 RthlIr. bez. Regulirung bez, - - pr. Mai (Juni 88—875 Rihlr. - - pr. Juni /Juli 84 Rthlr. - - r. Juli / August 77—78 Riblr. Gerste loco 76 Rihlr. Hafer loco nach Qualität 52—54 Rihlr.

- auf Lieferung 48pfd. 46 Rthir Rüböl loco 105 Rthlr.

- Herbst 115 Rthlr. Brf.,, 77 Gld.

Kanal-Listen:

Friedrich - Wilhelms Kanal passirten den 7/418. April: 203 VVspl

| VVeizen, 749 VVspl. Roggen, 140 VVspl. Hafer, 100 VWVspl. Gerzte.

Mit Getraide war es heute stiller und die Stimmung matter. Die Preise baben sich indess ziemlich behauptet.

Answärtige Börsen. Amsterdam, 15. April. Niederl, wirkl. Sch. 585. 3% do. 37. Pass. —. Ausg. —. Ziusl. 55. Poln. —. 4% Russ. Hope 885. Antwerpen, 14. April.

5% Span, I Sz.

Preuss. Pr. Sch. —,

Zinsl. —., Neue Anl, 18.

Frankfurt a. M., 16. April, 5% Met. 1C63. L. Bank-Actien p. ult, 1890 Br. Bayr. Bank-Actien 667 Br. Hope S7# G. Stiegl. STZ G. lut. T: Fe Poln. 3006 F1. 96 Br. do. 500 Fl. 795. #.

Hamburg, 17. April. Bank-Actien 1590 Br. Baoxgl. Russ. 106 Ber.

London, 13. April. Cons. 3% 861. 86. Belg. 964. 957. Neue Aul, 253, 4. Passivo 5X, 4 Ausg. Scb. 18. 17. 25% Holl. 58%. = 4% âdo. 907. 89k. Port. —. Eugl. Russ. 1105. 1095. Bras. 85, 83. Chui 92.90. Mex. 21%. 203. Peru 392. 385.

Paris, 14. April. 5% Rente fin cour. 115. 80. 3% do. fu cour. 77. 9). Neapl. —. 3% Span. 32%. Pass. 5. /

Wien, 16. April 5% Met. 1077. 4% do.96. 3% do. 68. Bank- Actien 1580. Aul. de 1834 1525. de 1839 118. Nordb. 167%. Gloggo. 1203,

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 20. April. Jm Opernhause. 49}e Abonnements-Vor=- stellung: Die Jüdin, große Oper in 5 Abth., nah dem Französi= Ie des Scribe, vom Freiherrn von Lichtenstein. Musik von Halévy. Ballets von Hoguet. (Mad. Viardot-Garcia: Recha. Leßte Vor=

ellung dieser Oper unter Mitwirkung der Mad. Viardot - Garcia.) Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern= vane- Pren verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. 2c.

Jm Schauspielhause. 90ste französische Abonnements-Vorstellung : La seconde représentation de la reprise ‘de: Un premier amour, drame - vaudeville en 3 actes, par MM. Bayard et Emile i i 44 La Polka en province, folie - vaudeville en 1 acte, de MM. Decomberousse et Jules Cordier.

des ersten Ranges,

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W, Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition. . Gedrudt in der Deer schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei. Beilage

nifation. : : : Hâudels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Marktbericht,

Deutsche Bundesstaaten.

Herzogthum Sachsen-Koburg-Gotha. Dem De- putations=Tage is ein Gesez-Entwurf, die Besteuerung der Gewerbe betreffend, vorgelegt worden; der Zweck desselben ist die Umgestaltung der direkten Abgaben von Handel und Gewerbe, die gleihmäßigere Vertheilung derselben, die Konzentrirung der verschiedenen herrschaft- lihen Abgaben und die Erleichterung des ärmeren Gewerbsstandes. Die Deputation hat sich mit dem Prinzip des Geseßes zwar einver- standen erklärt, jedoch im einzelnen verschiedene Bemerkungen gemacht und schließlich der Regierung die Erwägung empfohlen, in wie weit die sehr engen Gränzen, in welchen sih die beabsichtigte Be- steuerung der Gewerbe bewege, es als räthlich erscheinen lassen, für jeßt die wenn auch in mangelhafter Weise bestehenden Verhältnisse auf eine- einzelnen Steuerpflichtigen au ohne eine in der Gesammt-Einnahme beabsichtigte Steuer - Erhöhung im- mer empfindliche Weise zur Erzielung einer geseblihen Einrichtung abzuändern , welche als eine vollkommen durchgreifende Abhülfe der Ungleichheiten in der gesammten Besteuerungsweise nicht angesehen werden könne und nah den wohl noch im Laufe der gegenwärtigen Finanz-Periode zu machenden Erfahrungen eine abermalige Umgestal- tung dann zu erwarten haben werde, wenn Geldbedürfnisse oder an= dere Rücksichten gebieten sollten, neben der Grund- und Gewerb= Steuer oder an die Stelle der leßteren eine im Prinzip unzweifels haft richtigere und gleihmäßigere Besteuerung des gesammten E1- werbs in das Leben treten zu lassen.

Der Antrag der Regierung, zur Deckung des Mehrbedarfs für das dem Militair zu verabreihhende Brod auf das laufende Rech nungssahr einen Kredit von 2000 Rthlr. aus dem Reserve-Fonds der Ober=Steuer= und Landschastskasse zu bewilligen, wurde zwar genehmigt, jedoh dabei der Wunsch ausgesprochen, daß durch sonstige Ersparnisse die Mittel zur Deckung der gegenwärtig erforderlichen außerordentlichen Ausgaben beschafft und die Benußung des Kredits vermieden werden möchte. S

Der Deputations-Tag wurde am 4. April geschlossen, und der Deputations-Abschied wird in kurzem veröffentliht werden.

*XX Frankfurt a. M., 16. April. Jhre Königl. Hoheit die Frau Erbgroßherzogin von Sachsen - Weimar, welche vor einigen Tagen auf der Reise nah dem Haag hier eingetroffen is, hat si in Begleitung Sr. Hoheit des Herzogs Bernhard von Sachsen-Weimar nah Mannheim begeben. Se. Hoheit der Herzog vou Nassau hat sich von einem ohnedies leihten Unwohlsein wieder erholt. Was neuerdings von einer bevorstehenden Vermählung des Herzogs ge- meldet worden, ist in feinem Theile wahr. Jhre Königl. Hoheit die verwittwete Frau Herzogin von Nassau wird einen Theil des Som- mers in dem durch seine milde Luft ausgezeichneten Bade Soden, am Fuße des Taunus, verbringen und hat sich dort ein \{önes Land- haus erbauen lassen.

Aus Wien erfährt man, daß der Staats-Minister und Bundes- Präsidial-Gesandte, Herr Graf von Münch=Bellinghausen, vollkommen wieder genesen is, doch {hwerlich noch in diesem Monate die Rück- reise nah Frankfurt a. M. werde antreten können. ;

Heute früh trafen auf der Täunus = Eisenbahn von Mainz 500 Mann Kaiserlih österreichische Truppen hier ein, welche auf einem Main-Dampfboot nah Würzburg eingeschi}st wurden.

Wir sind leider noch immer nicht völlig aus dem Winter heraus. Der Taunus bedeckt sich immer von neuem mit Schnee, und es is für die so stark vorgerückte Jahreszeit noch empfindlich kalt. Die Theurung der Lebensmittel ist auh hier immer noch im Fortschreiten begriffeu, und wenn das Brod auch billiger als in der ganzen Umgegend ift, so fönnen dagegen unsere Bäcker nicht mehr Mehl verbacken, als ih- nen von dem städtischen Vorrath geliefert wird. Dadurch entstehen die Klagen über Brodmangel, der aber für Hiesige gar nicht vor- handen ist. 2 E

Der Detailhandel der Messe war in dieser Woche belebter, als man erwartete. Der Lederhaudel lieferte aber zuleßt noch ungünstige Resultate, und die Preise gingen stark herunter, Die Börse ge- wann gestern wieder eine bessere Stimmung, da von Madrid und Paris höhere Course kamen. Wie lange aber die spanischen Luft- \chlösser die Börse noh anziehen fönnen, steht dahin. Das baare Geld ist fortdauernd recht flüssig, und der Diskonto steht nicht über 34 pCt,

Oesterreichische Monarchie.

4 Prag, 14. April. Die gestern stattgehabte Monats- Versammlung unseres Gewerbe - Vereins lieferte zwar wiederholte Beweise von den Verirrungen unserer Czechomanen in den fortwäh- reud versuchten Uebergriffen, die einseitige Sprachenfrage überall ein- zumengen und ihre sogenannten nationalen Bestrebungen in Partei Demonstrationen auch auf das ganze neutrale Gebiet des anderen Jnteressen gewidmeten Gewerbe - Vereins zu übertragen, Diese un- geeigneten und einseitigen Bestrebungen würden aber in diesen Ver- sammlungen wie gestern so auch immer zurückgewiesen werden, wenn der Besuch derselben immer fo zahlreih wäre, wie dieômal, wo aller- dings die Wichtigkeit der angekündigten Verhandlungen das Erscheinen der Elite des hiesigen Handels = uud Fabrikstandes veranlaßt hatte, Die Verwendung der Direction, um die Regierung zu vermögen zur Ge- währung der von den Spinnereibesizern so oft hon erbetenen Auflassung des Einfuhrzolles ae Baninwolle, enthielt die allgemeine Bei- stimmung und es i bei dén dafür angeführten wihtigen Gründen zu hoffen, daß diesem billigen Anf en endli willfahrt werden wird. Auch die S dl Urne für die Abgesandten nach Westfalen und Bel- hs zur Erkundung der dortigen Linnen =- Jndustrie in ihrem Ge- ammt - Umfange wurde genehmigt. Besonderes Interesse nahm die

sein und den so wichtigen Schiffs = Verkehr auf der Elbe mit fast gänzlichem Aufhören bedrohen würde. Diesem vorzubeugen durch Auflassung oder wenigstens bedeutende Herabseßung der Elbzölle, seien von den Betheiligten in Preußen, Sachsen und Hannover kürz

lih die eindringlichsten Vorstellungen gemacht und dieselben dort mit großer Geneigtheit von den betreffenden Regierungen aufgenommen worden, so daß jeßt die Verhandlungen darüber bereits im Zuge. Es sei daher nothwendig, daß au unsere Regierung vermocht werde, sih anzuschließen und den übrigen Elbuferstaaten den ernstlichen Willen einer endlichen ernstlichen Abhülfe dadurch zu zeigen, daß vor Allem auf dem böhmischen Elbantheile und auf der Moldau für den inneren Verkehr die Elbzölle österreichischerseits in ähnlicher Art nach- gelassen würden, wie dies von den preußischen und sächsischen Re- gierungen für die dortseitigen Strecken längst schon geschieht, wo überhaupt Verkehrs-Begünstigungen jeder möglichen Art gewährt wurden, diè man bei uns bisher vergeblich bemüht war zu erlangen. Auf der böh

mischen Seite sei aber eine baldige Beseitigung der Flußzölle um \o unabweislicher, weil bei deren Fortbestand und der ohnehin nichts weniger als befriedigenden Beschaffenheit des Fahrwassers die nun

mehr bevorstehende Vollendung der Böhmisch = Sächsischen Bahn eine Rivalität bilden werde, neben welcher, unter den bisherigen Verhält- nissen, die Schifffahrt zwischen Prag und Dresden nicht fortzubeste

hen vermöge und daher der ganze Schifferstand mit dem Ruin be

droht sei, abgesehen von den übrigen Staats-Rüksichten, die für die Erleichterung und Erhaltung des Strom = Verkehrs \prehen. Die Richtigkeit dieser Ansichten und der zur Begründung derselben ange- führten Detail - Verhältnisse erkennend, beschloß der Gewerbverein : ungesäumt bei der Regierung auf die baldigste Zusammenberufung einer außerordentlichen Revisions-Kommission zur Erleichterung und Erhal= tung der bedrohten Elb - Schifffahrt, so wie Auflassung der Fluß- Zölle auf der Moldau und der diesseitigen Elbstrecke für den inneren Verkehr, anzutragen.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 413. April. Der Kaiser hat befohlen, daß der Aufbau von Häusern an der Eisenbghnlinie von St. -Peters= burg nah Moskau nur nach den von Sr, Majestät vorgeschriebenen Plänen gestattet werden soll, und daß daher alle diejenigen, welche an diesem Wege zu bauen wünschen, dem Oberdirigirenden der We- gecommunicationen und öfféntlihèn Bäuten die Pläne und Façaden der projektirten Gebäude zur Vorlegung an Se, Majestät den Kai- fer einzureichen haben.

Die Kaiserin hat dem Künstler Roman Petrowski in Warschau für das von ihm erfundene, Jhrer Majestät gewidmete, musikalische Instrument Akordometer, das beim Bau der Piano's und bei der Be= rihtigung der Blas-Jnstrumente Anwendung findet, einen Brillant- ring verliehen.

Von der Gesellschaft für Geschichte und Alterthumskunde der Ostseeprovinzen zu Riga is der Beschluß gefaßt worden, alljährlich in bestimmten periodisch wiederkehrenden Terminen wissenschaftliche Aufgaben zur beliebigen Lösung für die Mitglieder der Gesellschaft und nicht zur Mitgliedschaft gehörige Personen zu stellen. Demge- mäß sind in der Versammlung der Gesellschaft vom 24, März für das Jahr 1847 versuchsweise folgende Aufgaben gestellt :

1) Welchen Einfluß hatten die kommerziellen Beziehungen zu den Ländern an der oberen Wolga, an dem oberen Duiepr und im Stromge- biete der Düna auf Natur, Gang und Entwickelung des rigaschen Handels während der Ordenszeit ?

2) Jn welchem staatsrechtlichen Verhältnisse stand die Ritter - und Landschaft von Harrien und Wierland erst zu der Krone von Dänemark und dann zum Orden?

3) Welchen Gang nahm die Reformation, um sich in Liefland zun befestigen? Aus- welhen UÜranfängen entwickelte und in welchen ver- fassungsmäßigen Zuständen behauptete sich die lutherische Kirche in diesen Provinzèn ?

4) Welche Ereignisse gingen der zwanzigjährigen Periode der rigischen sogenannten Freiheit voraus? Jn welchem Verhältnisse standen die dama- ligen bürgerlichen Zerwürfnisse mit den später unter dem Namen des Ka- lenderstre1ts bekannt gewordenen Unruhen, und wie gestaltete sh in Folge dieser Ereignisse das Gemeinwesen der Stadt ?

9, Welchen Einfluß hatte die polnische und schwedische Herrschaft auf die Gesittung der Ostsee-Provinzen ?

6) Wodurch bethätigte der Landrath Karl Friedrich Baron Schouly von Ascheraden seinen Patriotismus und seine lebendige Theilnahme an dem Wohle der Bauern? Welchen Einfluß hatte sein segensreihes Wir- ken auf die Gestaltung der bäuerlichen Verhältnisse in Liefland ?

Als vorläufiger leßter Termin zur Beantwortung dieser für das Jahr 1847 gestellten Aufgaben i der mit dem Schlusse des Gesell schaftsjahres am 28. Dezember zusammenfallende Stiftungstag festge- seßt, und müssen die etwanigen Beantwortungen bis zum 17, Dezem= ber Nachmittags eingesandt werden,

At alt C

Nom, 8. April, (N. K.) Die geheimen Machinationen eini= ger Substituten in der Staats -Segretarie, welhe zum Theil als Grund des Gizzischen Gesuhs um Entlassung anzusehen sind, haben die Folge gehabt, daß ein großer Theil des in diesen Büreaus an- gestellten Personals sofort entlassen und durch tüchtige, durchgehends vollkommen vertrauenswürdige Leute erseßt werden wird. Es hatte sich bereits das Gerücht verbreitet, es werde Kardinal Baluffi Gizzi's Nachfolger sein, aber mit Unrecht: vielmehr behält Gizzi vorläufig seinen Posten.

Drei oder vier unter den hiesigen reihen Fleishern hatten sich seit einer Reihe von Jahren angemaßt, zur Osterzeit die sämmtlichen zum Schlachten bestimmten Lämmer von den Hirten aus der Cam- pagna, natürlich zu einem höchst billigen Preise, einzukaufen und sie alsdann mit einem höchst wucherishen Vortheil an das Publikum

kunft der Herzogin von Montpensier auf den bevorstehenden Oktober erwarte und dieses Ereigniß in Paris stattfinden werde.

Der bisherige Mundkoch der Königin Jsabella, . ein Fränzose,

Namens Boubé, dessen Bruder zur vertrauten Dienerschaft Marien Christinen’s gehört, is in der That aus dem Palaft entlassen worden. Die Progressisten behaupten heute, es hätte gestern eine Art von Ausgleichung zwischen den Ministern und den Ultras stattgefut- den. Jhr zufolge hätten Lebtere sich verpflichtet, die beabsichtigte Herausgabe eines zur Vertheidigung ihrer Jnteressen ge ründeten Journals zu unterlassen, den Börsen-Operationen des Finanz= inisters nichts in den Weg zu legen und in allen wie Fragen in den Cortes mit dem Ministerium zu ftimmen. Dieses hätte dágegen ver- sprochen, keinem Progressisten eine Anstellung zu ertheilen, Espartero nicht in Spanien zuzulassen und den General Serrano für jeßt von Madrid zu entfernen. ;

Der Fiskal des gegen diesen General niedergeseßten Kriegsge- richts hat, nach Anhörung seiner Aussagen und Vertheidigung, auf Niederschlagung des Prozesses angetragen. Die Regierung verfügte darauf gestern, „daß diese Sache niedergeschlagen werden solle, ohne daß das Verfahren den guten Namen und Ruf des General-Lieute= nants Serrano im geringsten beeinträchtigen könne.“ Die Offiziere der spanischen Armee werden folglich in ähnlichen Fällen, wo es auf Beobachtung des dem Kriegs - Minister {huldigen Gehorsams an=- fommt, sich nach dem Beispiele Serrano's zu rihten haben.

richt nser Mf sein, daß man díe Nieder=

Griechenland.

Athen, 4. April. (N. K.) Aus Konstantinopel wird gemel=ch det, daß nach Ablauf der von der Fu festgeseßten 30tägigen Frist in der That aller diplomatische Verkehr zwischen - den beiden Staaten aufgehoben worden ist, Dem griechischen Geschäftsträger Argyro= pulos is} sein Kreditiv zurückgestellt worden, und er bleibt nur als General-Konsul zur Führung der laufenden Geschäfte in den Han- delsbeziehungen in Konstantinopel. Wie lange auch nur díes dauern wird, läßt sich ermessen, wenn man vernimmt, daß der Pascha von Kydonia bereits den dortigen griehishen Konsul zu sih berufen und ihm angedeutet hat, daß er nit nur seine öunctionen einzustellen, sondern au mit allen jenen Griechen, welche mit griechishen Pässen in Kydonia leben, das Land zu verlassen habe. Würde eine solche Maßregel in der ganzen Türkei durhge= führt, so würden wir das Trauerspiel erleben, daß die Türkei ihre ganzen Handel selbst mit roher Faust zerstörte, der zum größten Thet sich in den Händen der Griechen befindet, die niht als Rajas (tür= fische Unterthanen), sondern als Griechen mit griehishen Pässen dort leben, und die Schublosen nöthigte, auf griehischen Boden überzu= siedeln oder wieder Rajas zu werden. Weit entfernt, daß die grie- chish=türkfsche Angelegenheit sich entscheide, läßt sich nur das mit einiger Wahrscheinlichkeit voraussagen, daß die Gewitterwolken, die sich von allen Seiten zusammenziehen, kaum mehr in ein leihtes Ge= wölfk sich auflösen werden. ;

Am 31. März langte die seit Wochen vorausgesagte englische Flottille, bestehend aus drei Linienschiffen und einer Fregatte, im Hafen von Piräeus an, mit 2400 Mann Landungs -Truppen am Bord,

Se. Königl. Hoheit der Kronprinz von Bayern befindet si noch hier und wird, wie man hört, erst nah den Oster - Feiertagen abreisen.

Die für den Finanz-Minister günstige Entscheidung der Depu- tirten - Kammer (\. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 107) hat zwar die Folge, daß derselbe einstweilen in den Geschäften bleibt; aber die allgemeine Ueberzeugung von der Unfähigkeit und der Verdacht groß-= artigen Eigennubes sind deswegen in nichts geändert, und das Mi= nisterium Kolettis wird in wenigen Tagen genöthigt sein, ihn aus eigenem Antriebe zu entfernen.

Den Nachrichten aus Maina zufolge, is zwischen den Parteien Mauromichalis und Tzanetaki ein blutiger Streit ausgebrochen , der bei den bevorstehenden Deputirten-Wahlen leicht in einen allgemeinen Kampf übergehen kann. Auch aus Messenien wird berichtet, daß in Mantinea bei Gelegenheit der Bürgermeister-Wahlen einige Menschen ums Leben gekommen sind.

Das Projekt der deutschen Colonisation is vollkommen einge- {chlafen. Der bayerishe Hauptmann der Artillerie, Hüß, welcher mit der Idee hierher kam, auf gar keine Schwierigkeiten zu stoßen, ibt ruhig in Nauplia und überläßt in Athen den Colonisationsgeseß-Ent- wurf seinem unabänderlihen Schicksale. Die Kammer hat Das Dota=- tions-Geseß und den Rest der Budgets noch vorzunehmen und wird wahrscheinlich nicht damit fertig, bis die neuen Wahlen beginnen.

andels - und Hörsen-Üachrichten.

í T j j lder fonn- Berlin, 17. April, Jn der vorliegenden Bestellzeit der Fe t ten die Land- Zufuhren von Getraide im Laufe diese TL9e m Win seinz wir empfingen 21 Wspl. Weizen, 105 Dsl. 20 Min Wei: Gerste, 92 Wspl. Hafer, und bewilligten zuleßt 110— L f F en, 102—110 Rthlr. für Roggen, 70—75 Rthlr. für Gerste, u r, ür Hafer. Durch den Finow-Kanal ae ase Birle Sn e I l Ger f, S ® L a . s 05 Vat Bessaati E der erie herüber 135 Wspl. Hafer, An dexr Halle bestand lebhafter Begehr für alle Getraide-Sorten, sowohk für unser eigenes Konsumo, als zur Versendung nah unseren Provinzen und nach Sachsen. Jn natürlicher Folgedavon Loge Pose wesentlich an, Gleiche Verhält- nisse besteden an unseren nahbarlichen Märkten, Die 1 vie franzö ; Felgischen, holländischen und englischen Märkte, wiewohl dieselben mehr g- bie, selbst höheren Preisstand wieder angenommen, haben ihren

hierher verloren, da wir Play gegen Plaß ungefähr pari zu ihnen —_-y