1847 / 111 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Eisenbahnen.

Frequenz und Einnahmen der Berlin-Potsdam-

Magdeburger Eisenbahn im März 1847.

S Sd Mle adm vas CÉidie did e léioie d 24,059 Rihlr. 17 Sgr. 4 PE

65,666 Ctr. 77 Pfd. Frachtgut, Gepäck - Ueberfracht für Equipagen und Vieh- zt E EIETTEL

Summa

14,306 »

Bekanntmachungen.

F n i Neumark und auf Falkenstein in der Guse Dittercverf fn der Kurmark Brandenburg Rd aats fr von der Marwihsche Lehnsstämme,

[349]

hafteten früher S vastation der Güter zum Deposito- welche nad der Ser - Landesgerichts zu Frankfurt E ¿g gezahlt sind, und von denen am 31, März 1845 der erstere 4000 Thlr. (Viertausend Thaler) Cou- rant, der zweite 4690 Thlr. 22 Sgr. 1 Pf. (Viertau- sendsechshundertneunzig haler 22 Sgr. 1 f.) Cou- rant betrug. Als allein Berechtigte zu diesen Lehns- Ä 1 treten: E P Ver Major a. D. Heinrich Georg Christian August

Friedrich von der Marwiß zu Aschersleben, 9) der Major a. D. Heinrich Leopold von der Mar-

wiy zu Cöln i auf. Jn zweien Notariats - Akten vom 13. Juni 1846 und 15. Juli 1846 haben sie unter Zustimmung des Sohnes des ersteren, des Lieutenants im 16ten Jufan- terie-Regimente Herrmann Ferdinand Christian Erdmann von der Marwiß zu Cöln, die Lehnseigenschaft der ge- nannten beiden Lehnsstämme aufgehoben, und sie für freies, dem Lehnsverbande nicht mehr unterworfenes und jedem zur Hälste auszuzahlendes Allodium erklärt, Nach Vorschrift des Geseßes vom 15. Februar 1840 werden alle unbekannten Anwärter zu dem

auf den Sechsten Dezember 1847, Vormittags 11 Uhr, ; | im Justructionszimmer des Ober - Landesgerichts hier- selbst vor unserem Deputirten, Ober-Landesgerichts-Re- ferendarius Steinhausen, anstehenden Termine mit der Aufforderung vorgeladen, vor oder in demselben ihre Erflärung über diesen Familienschluß abzugeben, unter der Verwarnung, daß nah Ablauf des Termins der Ausgebliebene mit seinem Widerspruchsrechte wird prä- fludirt werden, : f Frankfurt a. O., den 9. April 1847. Erster Senat des Königl, Ober-Landesgerichts.

[216 b] A: 14 3. ge /

Alle diejenigen, welche an das auf der Halbinsel Jas- mund im Sagarder Kirchspiel belegene, von dessen bis- herigem Eigenthümer und Besiger, dem Magnus Fo, an den Oekonomen Eduard Schlutow zu Presenske mit allen Pertinenzien gegenwärtig verkaufte Gut Promoißel rehidbegründete Forderungen und Ansprüche machen zu können dafür halten, werden zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine, i am 34, März, am 19, April oder am 3, Mai

dieses Jahres, . Morgens 10 Uhr, vor dem Königl, Hofgerichte, bei Ver- meidung der am 34, Mai er. zu erkennenden Präflu- sion, hiermit aufgefordert, indem zugleich auf die Stralsundischen Zeitungen, denen die Ladungen in ex- tenso inserirt worden, verwiesen wird,

Datum Greifswald, den 27, Februar 1847, Königl. preuß, Hofgericht von Pommern und Rügen,

(L. S.) v. Klot,

[149] Ediktal-Citation. Königliches Land- und Stadtgericht zu Neidenburg. :

Alle unbekannien Gläubiger, welche an die Konkurs- Masse des hiesigen Kaufmanns Carl Preß Ansprüche zu haben vermeinen, werden hiermit aufgefordert, die- selben in Termino

den 11. Juni 1847, Vormittags 9 Uhr, im Justructionszimmer des unterzeichneten Gerichts, vor dem ernannten Deputirten, Herrn Ober - Landesge- rihts-Assessor Schiefferdecker, gehörig anzumelden und auszuweisen, Wer im Termine ausbleibt, wird mit seiner Forderung an die Konkurêmasse präkludirt und ihm deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden. Denen, welche zu ihrer Vertretung cines Bevollmächtigten bedürfen, wird als solcher der Justiz - Kommissarius Gregorovius in Ortelsburg »orgeschlagen.

Neidenburg, deu 13. Februar 1847, Königliches Preuß. Land- und Stadtgericht,

[348] Bekanntmachung.

Die Maurergesellen Wilhelm Klein (gebürtig aus Memel) und Carl Albrecht (gebürtig aus Stolp) ha- ben sich vor Abschluß einer wider ste eingeleiteten Un- tersuhung von hier entfernt und ihr gegenwärtiger Auf- enthalt ist nicht zu ermitteln gewesen, Die verehrlichen Gerichts- und Polizei-Behörden, welhe von dem Auf- enthalt der genannten Personen Kenntniß haben, wer- den deshalb ergebenst ersucht, ihnen die Wanderbücher abzunehmen und uns gefälligst shleunige Mittheilung zu machen.

Stolp, den 10. April 1847,

Königl. Land- und Stadtgericht.

[374b] Bekanntmachung. Die neue Berliner Hagel-Assekuranz-Ge- sell \chaft beehrt si beim Beginn ver Versicherungs- Periode das landwirthschaftliche Publikum darauf auf- merksam zu machen das sie gegen feste Prämie, wobei durchaus keine Nachzah ung faltinden ann, die Ver- sicherung ver Feldfrüchte gegen Hagelschaden übernimmt derten igt aud agel E ben bee Ver- ' nach erfolgter Feststellung baar ver-

ütet. Der & d- andt mit wel n die Ge- ahr e für ihre Verbindlichkeiten

sellschaft in die ems ejteht aus vollständigen Stammkapital von E hlr., wozu noch die einjunehmeriben Prämien

fomm j Die erforderlichen Antrags - Formulare, so wie Ver- aupt-Büreau, am Ku-

fassungs-Urkunden, sind in dem H

75306 Bir. 8 Sgr.

welche in den Provinzial-Blättern bekannt gemacht wer- den, zu haben.

[375 b] E Vaterländische Feuer-Versiche- rungs-Gefsellschaft in Elberfeld.

526 Handels - und Börsen-Üachrichten. Marktpreise vom Getraide,

Berlin, den 19. April 1847. Zu Lande: Weizen 4 Rthlr, 20 Sgr. 5 Pf., auch 4 Rihlr, 14 Sgr. 5 Pf.z Roggen 4 Rthlr. 14 Sgr. 5 Pf., auch 4 Rthlr. 9 Sgr. 4 Pf. z

große Gerste 3 Rthlr.z Hafer 2 Rthlr. 4 Sgr. 10

Wispel 12

f. auch 2 Rihlr.

2 Sgr. 5 Pf. Eingegangen sind 29 Wispel 12 Scheffel.

20 » M 4 Ff,

Zu Wasser:

eizen 4 Rthlr. 18 Sgr. , auch 4 Rthlr. 12 Sgr.z Roggen 4 Rihlr. 12 Sgr., auch 4 Rthlr, 6 Sgr.z große Gerste 3 Rthlr.

Berlin, den 19. April 1847. Direction der neuen Berliner Hagel-Assekuranz- Gesellschaft.

| | | | |

Das Protokoll der 26sten General-Versammlung hbe-

trifft den Jahresbericht und die jährlichen Wahlen.

Der Geschäftsstand der Gesellschaft war am 1. Ja-

| | nuar 1847 folgender : | Thlr. Sgr. | Kapital der Gewährleistung 1,000,000 | t Ce E 100,000 | Die Reserve an bereits eingezahlten | Prämien, einschließlich Thlr. 26,000 | gegen Brandschaden aus 1846, be- | E N 270,697 T5 In 1846 hatte die Gesellschaft an Brandschaden zu tragen „. 119,888 12% Laufendes Versicherungs-Kapital.…. 149,769,415

Ultimo Dezember 1845 liefen Thlr. 141,119,603 auf Versicherungenz die versicherte Summe is} mithin in 1846 über 8 Millionen Thaler gestiegen.

Die Gesellschaft gewährt nah §. 11. ihrer Bedin- dingungen den Hvopothekar - Forderungen Schuß. Das Statut der Gesellschaft, deren Bedingungen, die Jah- res-Abschlüsse, überhaupt Alles, was Verfassung und Geschäftsführung betrifst und Juteresse für ein verehr- liches Publikum haben fönnte, liegen auf meinem Bü- reau, Dönhofsplay, Krausenstraße Nr. 37, zur Einsicht offen; auch werde ich, so wie die Spezial-Agenten mei- ner General-Agentur, als:

Herr Louis W olff, Spandauerstraße Nr, 70,

» F. W, Uhlmann, Mühlendamm Nr. 21,

J. L, Blancbo is, Alexanderstraße Nr. 30, George Louis, Kommandantenstr, Nr. 83, W., Weber, Krausenstraße Nr. 30,

I. F. A. Rindler, Stralauerplay Nr. 18, Kämmerer Luße in Charlottenburg, aufs bereitswilligste jede zulässige Erleichterung und ge- wünschte Anleitung bei Aufnahme von Versicherungs- Anträgen ertheilen.

Die zu meinem Nefsort gehörigen auswärtigen Herren

A 20 z s 5

Haupt- und Hülfs - Agenten werden diese Bekanntma- chung in den Blättern ihres Bezirks ebenfalls zur öf- fentlihen Kenntniß bringen. Berlin, den 20. April 1847. Der General-Agent der Elberfelder Feuer-Versicherungs- Gesellschast für die General-Agentur Berlin.

F. W. Ziegler.

i Dampfschifffahrt Magde-

burg

E und _ S = Hamburg.

F R ; Dienfl für den Monat April a. c. Abfahrt mit Passagieren und Gütern von Magdeburg : von Hamburg:

jeden Sonutaç “jeden Montag, : | Dienstag, A Mittwoch, A d 3 Uhr » Uhr. Donnerstag, , Sonnabend, Schleppschiffe: | jeden Sonntag u, Donnerstag, jeden Sonntag u. Mittwoch. Die Passage-Preise, neuerdings ermäßigt, sind: 4 Person von Magdeburg nach Hamburg excl, Bett 1. Kaj. Thlr. 45. 11. Kaj. Thlr. 3. 41 Person von Hamburg nach Magdeburg excl. Bett I]. Kaj. Thlr. 35. 11. Kaj. Thlr. 2. s 4 Person von Magdeburg nach Hambuxg und zurück oder vice versa excl. Bett I. Kaj. Thlr. 6. 11. Kaj. Thlr. 33,

Die Passagier-Dampfschiffe treffen am Tage des Ab- gangs von Magdeburg Abends in Wittenberge ein und bicten den des Nachmittags von Berlin per Eisen- bahn abgegangenen Reisenden Gelegenheit dar, die Neise von Wittenberge noch am Abend fortzuseßen und in Hamburg bei guter Zeit am anderen Morgen einzutreffen.

Die Passage-Preisc von Wittenberge nah Hamburg

nd: 1 Person excl. Bett I. Kajüte Thlr. 2. 15 Sgr., 11. Kajüte Thlr. 1. 15 Sgr. Die Direction j der vereint, Hamburg-Magdeburger Dampsfschifffahrts- Compagnie. Holy ap fel.

Rheinische Eisenbahn- 876] Gesellschaft.

E Die Inhaber von Prioritäts-

Stamm-Actien unserer Gesellschaft werden hierdurch aufgefordert , die

achte Einzahlung von 10 pt. over 25 Thlr. yer Actie [äng-

pfergraben Nr. 7, so wie bei den betreffenden Agenten,

stens bis zum 31. Mai curr.,

Al lg emeiner An zeig er.

1

von welchem Tage die neuen Partial-Quittungen datiren werden, entweder bei uns selbst oder bei den Herren

J, D. Herstaztt, )

S. Oppenheim jr. & Co., in

A, S&oalihansen, Köln,

I Os Sie,

Oeder & Co., ( in

N, Wergifosse, ) Aachen, : zu leisten und dabei die Quittungen über die siebente Einzahlung mit einzuliefern, weil die neuen Quittungen über 80 2% lauten werden.

Denjenigen, welche die noch restirenden 30 % gegen Aushändigung der vollständigen Actien-Dokumente ein- zuzahlen vorziehen, bleibt dies auch ferner gestattet, mit der Maßgabe, daß zugleich mit den restirenden 30 % die Zinsen davon à 4 % vom 1. Januar curr. bis zum Einzahlungstage zu vergüten sind, da die den Ac- tien beigefügten Zins-Coupons vom 1, Januar curr- ab laufen. : y i

Die vorgenannten Bankhäuser werden über die er- folgten Einzahlungen Junterims - Quittungen ertheilen, welche demnächst gegen die von uns vollzogenen sörm- lichen Actien-Quittungen, beziehungsweise gegen die vollständigen Actien - Dokumente, werden ausgetauscht werden. Köln, den 15. April 1847.

Ote Otrecetio n

[372 b]

D s §4 2 E Aachen-Mastrichter Eisenbahn. Unter Bezugnahme auf den Art. 8, der Allerhöchst genchmigten Gesellscha sts- Statuten werden die Actionaire hierdurch

: M aufgefordert, die dritte Ein- “zahlung mit 10 Proz.

oder 20 Thalern per Actie

d . D 5 vom Wri bis 4. Mai dieses Jahres

nach ihrer Wahl bei den Bankhäusern: Oeder & Co., ( in N, Wergifosse Agchen,

U B Bin t

Deichmann & Co,, in Gebr. Oppenheim & Co, § Amsterdam, Anhalt u. Wagener, in

Helfft Gebrüder Berlin,

G. Tielens ainé & f1ls in Mastricht gegen deren provisorische Quittung zu leisten.

Für diejenigen Zahlungen, welche in Amsterdam und Mastricht geschehen möchten, seßen wir den Cours auf 35 Fl. 50 C. Niederl, Cour. für 20 Thlr. Pr. Ct. fest.

Gegen Einsendung der gedachten provisorischen Quit- tungen und unserer Partial-Quittungen über die zweite Einzahlung können die über 30 Prozent oder 60 Tha-

ler lautenden neuen Partial-Quittungen bei uns in Em- pfang genommen werden. Aachen, 15. März 1847. De Direction,

Sceeländische Eifenbahn- [340] Gesellschaft.

Es wird hierdurch zur Kenntniß der Herren Actio- naire in der Seeländischen Eisenbahn - Gesellschaft ge- bracht, daß die Abrechnung für das Jahr 1846 nebst Nevisionsbemerkungen bei derselben, ihrer Beantwortung und Dezision vom 15, April d. J. an bis zur ordent- lichen jährlihen General-Versammlung, welche am 31. Mai d. J., um 6 Uhr Nachmittags, abgehalten wer- den wird, zur Durchsicht liegt, auf dem Haupt -Büreau der Gesellschaft, welches bis zum 20. April d. J. in Kopenhagen, Frederiksholms- Kanal Nr. 240 ist, und nach diesem Zeitpunkte außex der Stadt, dem Bahnhofe gegenüber nah (Hlaciecholm, verlegt wird.

Kopenhagen, den 13, April 1847. S Der Ausschuß der Seeländischen Eisenbahn-Gesellschast.

Literarische Anzeigen.

Jm Verlage von Eduard Trewendt in Breslau erschien so eben und is in allen Berliner Buchhandlun-

gen vorräthig, namentlich bei Julius Sprin-

ger, Breitestr. 20, Gropius, Mittler, Ale- xander Duncker 2c:

Das Reglement vom 9. April [347] 1847

über den Geschäftsgang

bei dem Vereinigten Landtage.

Systematisirt und mit Anmerkungen versehen von Alexander Schneer. 8, Eleg. brosch. Exe 12 Sgr.

nhalt: 1) Vorwort. 2) ystematische Uebersicht des Geschäfts-Reglements, 3) Das Patent, die ständischen Einrichtungen betet, vom 3, Febr. 1847. 4) Ver- ordnung über die Ua des Vereinigten Landtages vom 3. Febr. 1847, 5) Verordnung über die periodi- sche Zusammenberufung des Vereinigten ändischen Aus- uffes und dessen Be ugnisse vom 3, Febr, 1847. 6) Weégediran über die Bildung einer ständischen Depu-

tation für das Staatsschuldenwesen vom 3, Febr. 1847.

1 Sgr. 2 Pf.z Hafer 1 Rthlr. 27 Sgr. 8 Pf. Eingegangen sind 1029 chefffel.

Das Schock Stroh 9 Rihlr, 5 Sgr., auch 7 Rthlr, Der Centner Heu 1 Rthlr., auch 20 Sgr.

Sonnabend, den 17. April.

7) Gese wegen Anordnung der Provinzialstände vom 5. Juni 1823. 8) Verordnung, die ständischen Aus- schüsse der Provinzial-Landtage betreffend, vom 21. Juni 1842, 9) Reglement über das Verfahren bei ständi- schen Wahlen vom 22. Juni 1842. 10) Reglement über ‘den Geschäftsgang bei dem Vereinigten Landtage vom 9, April 1847. 11) Inhalts-Verzeichniß des Ge- schäfts-Reglements vom 9. April 1847.

Bo PlahnschenBuch-

handlung «. iu, Jägerstr. 37, erschienen s0 eben : Plaitdülsche Gedichte V ner V: E ena

Preis 20 Sgr.

Eleg. geh.

700 S Su Nachmittag 4 Uhr entschlief nah 14tägigem Krankenlager zu einem shöneren Erwachen mein geliebter Mann Georg Albrecht Wilhelm von Hanstein, welche Anzeige Verwandten und Freunden widmet, Unterhof bei Ershausen, den 13, April 1847. i Die tiefbetrübte Wittwe Theodore Ludwine Charlotte Wilhelmine von Hanstein, geb. von Hanstein.

377 b

L von 2 Rittergütern in Schlesien.‘ Eines derselben licgt 8 Meilen von der Hauptstadt entfernt, enthält 3500 Morgen gutes Ackerland, 350 Morg. Wiesen und 1000 Morg. Forst nebst Torf und Braunkohlenlager. Hierzu gehören 4 gut gebaute Vor- werke und eine große Brennerei nebst vollständigem le- benden und todten Junventarium, Das herrschaftliche Wohngebäude is neu mit vielen bequemen Piecen, da- bei ein {öóner Park, Preis 145,000 Thlr., Einzah- 1g 40,000 Thlr. : i ¿weites Rittergut liegt 9 Meilen von! der Haupte stadt, 4 Meilen von der Cisenbahn BUEME, in einer überaus fruchtbaren und romantischen s egend, i enthält 975 Mrg. schönen Weizenboden, 231 Mrg. Forst, 110 Mrg. hóne Wiesen und über 100 Mrg. andere Län- dereien. Alles lebende und todte JZnventarium im be- sten Zustande und meist doppelt vorhanden. Die Wohn- und Wirth schafts-Gebäude sind sämmtlich neu und ma}so, Park, Obst- und Gemüsegarten im besten Stande, Die monatl. Steuern betragen 8 Thlr. Fester Preis 62,000 Thlr., Einzahlung zwischen 20- und 25,000 Thlr, Für pensionirte Offiziere, die ein bequemes und renta- bles Gut wünschen, is diese Offerte besonders empfehl- bar. Nähere- Auskunft über beide Güter ertheilt auf portofreie Anfrage unter der Adresse VV. M. Namslau poste restante,

370 b

l N welcher in Berlin das Staats-Era- men absolvirt hat, sucht zu sofortigem Antritt eine Stelle als Provisor oder Gehülse, vorzuziehen wäre eine De- feftur. Das Nähere hierüber beim Apotheker Herrn Weller in Elsterwerda.

[379 b] n l Saale des Sing-Akadèmie:

Z weites

Konzert, gegeben von S T Halberg,

unter gefälliger Mitwirkung des Frl. Bochkoltz

und des Herrn Kotzold.

1) Fantas1e über Motive aus der Oper: ySemi- ramis“, von Rossiíni, sür Pianoforte, komponirt und vorgetragen von dem Konzertgeber.

2) Arie ans der Oper: »„ Clari “, von Halevy, ge“ sungen von Frl. Bo chkoltz. i

3) Fantasie über Motive aus der Oper: „Die Hugenotten“, von Meyerbeer, komponirt und vorgelragen von dem Konzertgeber.

4) a. Der blinde Knabe, Lied von Franz Schubert,

b. Im Thale, Lied von Kalli-

gesungen von

Hr. Kotzold.

woda, A E A komp. u, vorgetr. von dem tabile, Kk E E onzertgeber. b. Barcarolle, 8

6) a. Pilgers von Frl. Bochko!tz, Frl. Boc h- b. LaZingara,Canzonedi Verdi, koltz. 7) Gro sse Fantasic über Motive aus der Oper „Norma“, von Bellini, komponirt und vorgetra- gen von dem Konzertgeber.

Numerirte Billets à 1 Thlr. sind in den löbl. Mu- sikhandlungen der Herren Bote und Bock, Jäger- str. 42, Hrn. Schlesinger, Linden 34, und Abends an der Kasse zu haben.

Anfang 75 Uhr. Die Kasse wird um 65 Uhr geöffnet.

Sehnsucht, Lied | gesungen v.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für % Iahr. 4 Rfthlr. - # Iahr. 8 Ülhlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei cinzelnen Üummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

MZ 111.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Berléin,: Douwersiag den 22km: Ahr il

Alle Post - Anstalten und Auslandes nehmen Sche eus Ee Dit an, sür Berlin ie Expedition der Allg. Zeitung: F Os Behren-Straße ür. 57, Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Alg. Anzeigers 2 Sgr.

1847.

Das Nedactions -- und Expeditions : Lokal der Allg

Im t t

Amtlicher Theil.

Landtags-Angelegeuheiten. Schluß der Sihung des Vereinigten Landtags vom 16. April, Vereinigte Kurien: Entwurf einer Adresse an Se, Majestät den- König und Verhandlungen darüber,

Inland. Berkin. Die zu erwartenden Getraide-Sendungen, Pro- vinz Preußen. Untergang des Damyfbootes „Jrwish““. Schreiben aus Danzig. (Theurung; Abhülfe der Noth; Stromschifffahrt.)

Deutsche Bundesstaaten, Königreich Bayern. Transport öster- reichischer Truppen, j;

Bela

Amtlicher Theil.

S Bean mw. Post - Dampfschiff - Verbindung zwischen Stettin und Kronstadt (St. Petersburg).

did: M R eisernen Post - Dampfschiffe 750 r eußiscer dl und „Wladimir ““, jedes mit Maschinen von 310 Pferden Krast versehen und zur bequemen Aufnahme von mehr als 100 Pas- sagieren, so wie zur Beförderung einer bedeutenden Güterladung, ein- gerichtet, werden in diesem Jahre eine regelmäßige w ö chentliche Verbindung zwischen Stettin resp. Swinemünde und Kronstadt St. Petersburg) unterhalten.

Das neue Post - Dampfschiff „Preußischer Adler‘/ wird gegen Ende des laufenden Monats aus England erwartet, und soll hiernach die Eröffnung der Verbindung den 15. Mai neuen Stgls stattfin- den, an welchem Tage der „Preußische Adler“ zum erstenmale von Stettin und der „Wladimir“ zum erstenmale von Kron-=- stadt abgefertigt werden wird. Von gedachtem Tage bis zum Schlusse der Fahrten wird jeden Sonnabend ein Dampfschiff

aus Stettin: Mittags, nah Ankunft des ersten Ei- senbahnzuges von Berlin, und aus Kronstadt: Abends, abgehen und bei günstiger Fahrt die Ankunft in Stettin sowohl als in Kronstadt Dienstag Abends statthaben.

Das Passagegeld für die Reise von Stettin oder Swinemünde

bis St. Petersburg beträgt :

für eine Person auf dem 1sten Plaße .…,,. 62 Rthlr, Pr. Cour.

P » L. Dien M A0» 9) H » » » Oten D Or 5 N » » Privat-Käjlite zu 4 Personet .,.. 273 » H B N » » » 3 » 205 » » » » » » » » 2 E G E 136; » » »

Gn diesen Derragen e oe Der rraua mit Aus nahme des Weins, einbegriffen, Kinder unter 12 Jah= ren zahlen die Hälfte.

Jeder Passagier auf dem ersten Plaß oder in den Privat - Ka- jüten fann 16 Kubikfuß, auf dem zweiten Plaß 12 Kubikfuß und auf dem dritten Plaß 6 Kubikfuß rheinl. an Gepäck frei mit sich führen. Kinder, weiche die Hälfte des Passagegeldes zahlen, haben auch nur die Hälfte dieses Gepäckmaßes frei, Für das Uebermaß sind 12 Sgr. pro Kubikfuß rheinl, zu entrichten. i

Das Gepäck der Passagiere darf nur aus Reise=- Effekten beste- hen. Waaren müssen besonders verpackt und als Frachtgut aufgege- ben werden.

Die Anmeldung zur Reise erfolgt in Stettin bei dem Post- Dampfschifffahrts = Agenten Herrn D. Witte, welcher auch die Gü- ter -= Expedition besorgt. Jun Swinemünde werden die Reisenden von der dortigen Königlichen Post -= Verwaltung angenommen, welcher auch die Abfertigung der Güter obliegt.

Die Pässe der nach Rußland reisenden Personen müssen das Visa der in dem Vaterlande oder Wohnorte des Passagiers befindlichen Kaiser- lich russischen Gesandtschaft oder des Konsulats haben. Auch müssen diese Pässe vor Lösung des Passagier-Billets in Stettin dem dorti- gen Kaiserlich russischen Konsul vorgezeigt werden. Die in Swine- münde zutretenden Reisenden haben vor Lösung des Passagier-Billets ihre Pässe dem dortigen Kaiserlich russischen Vice - Konsul vorzu= zeigen.

Der Tarif für Wagen und Pferde, so wie für Güter und Kon=- tanten, ingleichen die Fahrtordnung der Schiffe ist aus den öffentlich aushängenden Ankündigungen zu ersehen.

Berlin, den 12. April 1847.

General=Post-Amkt.

Angekommen: Se. Durchlaucht der General der Jnfante- rie und General-Gouverneur von Neu-Vorpommern, Fürst zu Put bus, aus Jtalien.

Abgereist: Se. Excellenz der General der Jnfanterie und fommandirende General des 7ten Armee-Corps, von Pfuel, nach Magdeburg.

Landtags - Angelegenheiten. Sibung des Vereinigten Landtags am 16, April 1847. (Schluß.)

Vereinigte Kurien.

Abgeordn, Hansemann: Durchlauchtigster Marschall, hoh

g ; i : e Versammlung! indem ih das Wort ergreife, bin ich tief ergriffen von der hohen Bedeutung unserer Berathung, tief ergriffen von der

WKM(2n:

I A U E

Schwäche meiner Kräfte im Vergleich zu der Größe der Sache, die wir hier verhandeln, Möge mein Gefühl, meine innige Vaterlands- liebe erseßen, was die Natur mir versagt hat. Zuvörderst fühle ich mich gedrungen, dem Herrn Minister, der bisher Namens des Mini= steriums das Wort genommen hat, dafür zu danken, daß derselbe in parlamentarisher Weise die Verantwortlichkeit des Ministeriums für alle uns vorgelegten Erlasse der Krone ausgesprochen hat. Das ist der gute, rechte Weg, auf dem wir uns befinden, und auf diesem kön=- nen wir freimüthig Alles, was uns vorliegt, und selbst die Thron- Rede, beleuhten. Die Lage des Ministeriums is cine eigenthümliche in dieser Angelegenheit: "Gewiß hat dasselbe geglaubt, als es den Rath zu dem Erlasse vom 3. Februar d. J. gab, das Laud zu be- friedigenz dies is niht geshehenz und wenn irgend ein Zweifel daran wäre, so sind es die Verhandlungen, die wir seit gestern hier ge= führt. Nur ein oder zwei Redner haben sich unbedingt für Alles mit Lob qusgesprochen, sonst is der Unterschied in den Ansichten der Redner nur darin, daß der eine verwahren will, was er für Rechtens hält, daß der andere in- Form von Wünschen seine verschiedenen An- sichten aussprehen mag. Es is nun keinesweges meine Meinung, daß die Versammlung in irgend einer Weise die Fortbil= dung des Gegebenen durch die Form ihrer Erklärungen er= {weren möge, und das um so weniger, als aus dem Munde des Königlichen Kommissarius schon Zusicherungen gegeben worden sind, daß eine Fortbildung geneigtes Gehör finden werde. Meine Ueber= zeugung is aber, daß die von der Kommission vorgelegte Adresse, mit Weglassung desjenigen Passus, worin der Schmerz der Versamm-= lung über die Thronrede ausgedrückt wird, kein Hinderniß der Fort- bildung der Verfassung im Sinne der großen Majorität dieser Ver= sammlung entgegenstellt. Freilih is die Lage des Ministeriums bei dieser Angelegenheit leichter, wenn das Amendement des Herrn Gra= fen von Arnim angenommen würde. Aber auch mit dem Entwurf der Adresse wird das Ministerium {hon Wege und Mittel finden, die Vissidenzen zu beseitigen und Harmonie zwischen Versammlung und Thron zu bringen. Jch wenigstens habe die Ueberzeugung, daß dies sehr wohl angeht. Vor Allem, ehe ih auf das Amendement weiter eingehe, werde ih Jhnen den großen Unterschied desselben mit dem Entwurf der Kommission darzustellen suchen, Der Entwurf der Adresse spricht es klar und deutlih aus: „Nachdem Ew. Königl. Majestät den in dem Geseße vom 5, Juni 1823 ausgedrückten Vor= behalt verwirfliht und der Versammlung, welche in jenem Gesebe eine allgemeine ständische, in demjenigen vom 17. Januar 1820 eine reichsständische Versammlung genannt wird, den Namen des Ver- einigten Landtages beigelegt haben, sind dadurch dem letzteren die in den angeführten und in früheren Geseßen begründeten Rechte erwor= ben.“ Dies, meine Herren, is eine bestimmte Erklärung, daß die gegenwärtige Versammlung un sich, wenn sie auch nicht so genaunt ist, doch dem Wesen nach als die reichsständische be- trachtet, Daß mithin alle auf diese lautenden Rechte vermittelst der Geschäftsordnung dieser Versammlung auf sie übergegangen sind. Von dieser sehr deutlichen Erklärung ijt im Amendement des (Grafen von Arnim nichts, wenigstens nichts Deutliches, und mir eint, daß in diesem Punkt die größte Deutlichkeit stattfinden müsse. Der Ent- wurf der Adreß=Kommission hebt nun mehrere Punkte hervor, wofür er vorhandene Rechte in Anspruh nimmt und wahrt. Eine solche flare Wahrung von Rechten, auch nicht einmal in allgemeinen Aus

drücen, ist in dem Amendement nicht vorhanden. Denn es wird in demselben in dieser Beziehung nur gesagt, daß wir im Laufe unserer Verhandlungen auf diejenigen Punkte der Verordnungen vom 3. Fe- bruar d. J. näher eingehen werden, in welchen Viele unter uns die volle Uebereinstimmung mit den älteren Geseßen vermissen. „Denn““, heißt es weiter, „damit Ew. Königl. Majestät getreue Stände dem Throne eine wahrhafte Stüße seien, damit wir Ew. Königl. Majestät wirksam mithelfen fönnen zum Heile und Gedeihen unseres theuren

Vaterlandes, muß in denen, die wir vertreten, die Ueberzeugung

leben, daß uns wie die Ehre und die Kraft der Krone sto

auch die uns von unseren Königen verliehenen ständischen Rechte

theuer sind, daß wir beide als unshäßbare Kleinode bewahren und

pflegen. N

Es wird also hier feine klare Verwahrung ausgedrückt, soudern es wird nur, dem Sinne nach, in diesem ganzen Passus gesagt, daß Mancher unter uns Zweifel hätte an der Uebereinstimmung des Ge-= seßes vom 3. Februar d. J. mit den früheren Gesezen. Und nun wird aus Gründen der Zweckmäßigkeit angedeutet, man wolle \päter auf diese Angelegenheit zurückfommen. Und es heißt nun weiter: „Sollte der Landtag durch seine Berathungen, follten Ew. Königl. Majestät durch seine ehrfurhtsvoll vorzutragenden Gründe sich von dem Vor= handensein solcher Abweichungen zwischen den älteren und den gegen-= wärtigen Geseßen überzeugen““ es wird also vorausgeseßt, daß wir zu einer solchen Ueberzeugung kommen, „so zweifeln wir nicht, daß Ew. Königl. Majestät Weisheit und Gerechtigkeit die Wege erwäh- len werde, welche zu ihrer Ausgleichung in einer mit der Wohlfahrt Preußens vereinbaren Weise führen, der Wohlfahrt, die auf der Stärke des monarchischen Prinzips und auf einem sicheren und geord= neten ständischen Rechtsboden beruht.“ Es wird also die Voraus- seßung ausgedrüdckt, daß, wenn wir in der weiteren Berathung erst einmal zu der Ueberzeugung der Nichtübereinstimmung des Gesetzes vom 3. Februar d. J. mit den früheren kommen würden, alsdann Se. Majestät der König diese Dissidenzen, diesc Unterschiede durch neue Anordnungen wegräumen würden; das Ganze ist also, meine Herren, in glänzender Form eine Bitte, die Aehnlichkeit mit einer Verwahrung hat, aber keine ist.

Das Wesen is also, machen Sie sich das wohl klar, das i} der große Unterschied zwischen dem Amendement und dem Entwurf der Kommission: Der lebte sebt sih klar und bestimmt auf den vor= handenen Rechtsboden und sagt, wir haben Rechte; das Amende- ment seßt dies noch in Zweifel. Ferner ist der zweite Unterschied, den ih hervorhebe, daß der Entwurf der Adresse sich bestimmt auf den Grund der früheren Geseße stellt, daß er erklärt, wir sind

die reihsständishe Versammlung, und als solche gehen die früheren

emeinen Preußischen Zeitung ist gegenwärtig Behren-Straße Nr. 57.

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Rechte auf uns über. (Bravo.) Das is der große Unterschied, und wenn es zur Abstimmung kommt, so prüfen Sie wohl Jhre Gewissen. Es handelt sich um einen wihtigen Moment, es handelt sih darüber, ob das lebendige Gefühl des Rechts in Jhnen lebt, oder ob Sie nur von Vertrauen, von Gnade leben wollen (große Bewegung). Jch liebe und achte meinen König, aber als freier Mann gestehe ih: Recht, das i} der Boden der Vaterlandsliebe.

Eine Stimme: Darf ih um das Wort bitten?

Abgeordn. Hansemann: Bitte, ih habe noch lange niht aus- geredet, Meine Herren, noch ein anderer Unterschied is anzufüh- ren zwischen dem Entwurf und dem Amendement. Er is der, daß wir freimüthig, aber ehrfurchtsvoll Wahrheit reden. Meine Ueber= zeugung is es, gerade vor einem so erhabenen Herrscher, als wir das Glück haben, in unserem König zu besißen, geziemt es sich, frei= miüthig die Wahrheit zu sagen. Gerade dadurch bekundet die Nation, daß sie würdig ist der Ausbildung der ständischen Verfassung, die dieser erhabene Herrscher ihr zugedenkt. Meine Herren, ih habe Ihnen eben den Unterschied dargestellt in dem Sinne der zuerst vor= geschlagenen Adresse und des Amendements. Jch gehe nun dazu über, Jhnuen auseinanderzuseßen, weshalb ih aus weiteren zweckmäßigen Gründen das Amendement bekämpfen und die Adresse mit der von mir angedeuteten Aenderung angenommen zu sehen wünsche.

Landtags=Marschall: Also ein neues Amendement?

Abgeordn. Hansemann: Nein. Meine Herren! Was is einer der großen Fehler unserer bisherigen Gesehgebung über Rechte der Stände? Es is die Ungewißheit, die Unklarheit, es is der Umstand, daß man ändern kann nah Grund der Zweckmäßigkeit selbst, \hnell ändern fann, Und so haben wir denn in Preußen, meine Herren, eine sehr wandelbare Verfassung, weil die Ansichten darüber seit 1815 bis 1847 vielseitig gewechselt haben. Diese Wandelbarkeit der Ver=- fassung erachte ih meines Theils für ein Unglück, nicht nur für die Nation, vielmehr für die Stärke des Throns. Ein Haupt= Element der leßteren besteht darin, daß die Rechte klar bestimmt sind, daß ein Vertrauen auf das Feststehen öffentlicher Rehts-Prinzipien vorhanden sei, und dies kann nur stattfinden, wenn die Verfassung nicht aus Gründen der Zwecmäßigkeit blos mit dem Beirath der Räthe der Krone abgeändert werden kann. Judem wir uns nun im vorgelegten Entwurf erklären: Wir sind die reichsständische Versammlung, wie die Gesebe sie vorgesehen haben, so folgt daraus von selbst, daß alsdann, nach unserer Ueberzeugung wenigstens, ein |Vertrag mit der Krone über dasjenige, was etwa abzuändern ist, künftig stattfinden werde. Wir kommen dann auf den festen Boden der ÜUnwandelbarkeit der Verfassung, und zwar einer solchen, daß die fernere Entwickelung nur mit gegenseitiger Zustimmung und Berathung zwishen Thron und Ständen stattfinden, nie aber auf einseitigen Rath der Räthe der Krone erfolgen kanu. Ferner wird auf diese Weise das Mißtrauen beseitigt, was vielseitig sih eingeshlichen hat. Wir sind hier dem Lande, dem Throne Wahrheit schuldig, und ih \sprehe es unumwun=- den aus, es is höchst bedauerlih, daß das Vertrauen, was früher stattfand, niht mehr in gleihem Maße für die Regierung vor- handen ift.

Mehrere Stimmen: Das is niht wahr! (Aufregung.)

Der Marschall: Der Redner wird fortfahren. j

Abgeordn. Hansemann: Möge hierüber, über diese That- sache, ih halte sie sür eine solche, auh eine verschiedene Ansicht statt= finden, nun, das ändert nicht die Pflicht, die ih habe, das, was ih aus meinen Beobachtungen genommen habe, hier zu sagen, Mögen Andere anders beobachten, mögen sie es auch sagen. Nun, meine Herren, das is gerade aus diesen Verordnungen in Verbindung mit der Geschäftsorduung entstanden; diese Aktenstücke sind, indem sie die ständischen Rechte vielseitig beshränken, mit Mißtrauen von den Näthen der Krone geschrieben, mit Mißtrauen dagegen, daß wir eben unsere Rechte mißbrauchen würden, “Mir scheint es be}er, daß Klar= heit darüber obwalte, und ih hege jeßt die Hoffnung, nach dem, was der Herr Landtags-Kommissar gestern uns gesagt, daß sowohl in den Erlassen vom 3. Februar d. J., so wie in der Geschäftsordnung, das bereitwillig von den Räthen der Krone nachgelassen werde, was ein solches Mißtrauen gegen uns ausspricht. Jch halte weiter die Adresse der Kommission für die beste, weil sie nur wenige Rechte positiv ver- wahrt, und weil, wenn wir das nicht thun, wir den Ansichten der Nation, nach meiner Ueberzeugung, wenigstens in meiner Provinz ich vermag andere nicht so zu beurtheilen nicht entsprechen würden. Bedenken Sie doch, meine Herren, daß es sich nur von sehr wenigen Rechten handelt, von kleinen im Vergleich zu denjenigen Rechten, deren sih die Stände anderer Staaten zu erfreuen haben. Wohlan, wir wollen ruhig abwarten, was weiter von der Krone be- {lossen wird, aber diese wenigen Rechte, die wollen wir wahren.

Wenn Sie zurückblicken, meine Herren, in die Geschichte ande- rer Länder, auch in die unsrige, so werden Sie finden, daß die Kraft der Nation auf zweierlei Weise geweckt wird, besonders da, wo, wie bei der unsrigen, nicht eine lebhafte, stark ausgebildete Nationalität {hon besteht. Sie wird geweck dur große Unbilden, die die Na- tion erfährt. Das is der eine Weg, und das ist der, den Deutsh= land durchgemacht hat zu Anfang dieses Jahrhunderts bis 1812 und 1813. Hier, meine Herren, müssen wir uns selbst als Deutsche nicht \hmeicheln. Wir mögen anerkennen, welche Vorzüge wir als Nation haben, lassen Sie uns aber auch freimüthig unsere Mángel anerken-= nen. Das war ein großer Mangel des Nationalcharakters, daß es zehnjähriger Bedrückung von Seiten der M E bis die Nation ganz ausstand. Bedenken Sie, meine Sa ta daß damals erst diese Bedrückungen vorauëgegangen sind. Nun der zweite Weg. Es if derjenige, auf welchem die civilistrten Nationen heutigen Tages zu wandeln haben. Die Kraft der Nationalität wird geweckt durchs Rechtsgefühl. Dies ist es, was überall beleben muß, ohne ein solches giebt es keine lebendige, keine kräftige Nation. Da i} nun unsere Aufgabe zuerst, daß wir, die wir nah der Verordnung vom 3. Fe- bruar d. J. nit zu stark bedin sind, sondern durch mancherlei Be- \chränkungen uns s{wach fühlen müssen, uns stärken, selbst als- Ver-

treter der Nation, und deshalb halte ih es für zweckmäßig, Es ist