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sein Gefolge. ört ein ü ächti chi j Kraft, fi Bicse Zaielort ein übermächtiges Geschick sein Glück, seine
Ls nicht gelingt, seine Rolle #5 eien wird nimmer genügen, wenn
Gutes. J: mente trefflich gelangen,
li eingereihten Bericht an den Papst unmittelbar, der ihm sofort eröffnete, wie ihm als Bischof das volle Recht zustehe, alle derartige Vergehen seiner Untergebenen zu untersuchen und sodann nah seinem Ermessen die denselben zukommende Strafe, sie möge nun in einer Mission oder im geistlihen Gefängniß - bestehen, zu verfügen. Jndeß langte bald darauf auch das vom Kar- dinal Gizzi unterzeichnete Reskript der Staats - Sekretarie an, in welchem ihm wegen seines „eigenmächtigen“ Verfahrens gegen besagten Pfarrer der Vorwurf gemacht ward, er sei zu weit gegan= gen, er habe daher denselben sofort wieder freizulassen. Ver Bischof aber übersandte dies Reskript unverzüglich an Se. Heiligkeit; Kardi- nal Gizzi, dem der Papst dasselbe vorlegte, fand sich dadur um so mehr kompromittirt, als dessen Ausfertigung in etner ganz seinem mit Pius’ Willen vollkommen übereinstimmenden Brouillon entgegengeseß- ten Weise ausgeführt warz im Vertrauen auf die Erpedition hatte er es unterzeichnet, ohne es gelesen zu haben, und dies führte seine definitive Erklärung herbei, daß entweder er oder die gravirten Mit- glieder von ihrem Plaße zu weichen hätten, worauf Se. Heiligkeit auf der Stelle eine durchgreifende Reinigung und zweckmäßige Be- sebung sämmtlicher Büreaus verordnete. Unter denen, welche ent- fernt werden, nenut man bereits mit Bestimmtheit die Monsignors Corboli-Bussi, Santucci, Massoni und den Abbate Frassinelli. Ueber die übrigen außerdem noch bevorstehenden Veränderungen läßt sich für den Augenblick noch nichts Gewisses sagen.
Moldau und Wallachei.
Bucharest, 10. April. (D. A. Z) Am Tage nach dem Brande wurde in einem außerordentlichen Staats - Rath beschlossen, daß die Klöster am Orte ein Drittel, die Metropolis und das Bis- thum ein Viertel, die auswärtigen Klöster ein Fünftel ihrer Ein- fünfte opfern müssen, Der Fürst selbst hat 10,000 Dukaten darge- bracht, und alle Beamten werden verbindlih gemacht, auf einen vollen Monatsgehalt Verzicht zu leisten; diejenigen, bei welhen er noch niht 300 Grossie beträgt, bezahlen so lange den zehnten Theil, bis ein Monatsgehalt voll ist. Aus dem Handels- uud Handwerkerstand sind 18 Männer beauftragt worden, den Schaden an Waaren und Gebäuden abzushäßen, damit die Regierung in den Stand geseßt werde, die gänzlih Verarmten, so wie auch die blos theilweise Ab= gebrannten, zu entschädigen. Unter dem Hülfs - Verein befin= den sh die angesehensten Leute aus dem Adel, dem Han- delsstande und den Zünften, und in drei Tagen sind . bei
demselben 25 Millionen Grossie (nahe an 300,000 Rthlr.) eingegangen. Em anderer Verein von Adeligen hat sich noch außerdem gebildet — von denen mehrere schr namhafte Summen beigesteuert haben, — um bei allen den zahlreichen Adeligen von
Haus zu Haus zu sammeln. Von der Regierung werden die Klöster verpflichtet, alle ihre Gebäude (ein großer Theil der Magazine, Ge- wölbe und Niederlagen is Eigenthum der Klöster) binnen sechs Mo- naten fest und gut, in einstöckigen Gebäuden und geraden Straßen, wieder gufzubauen. Auch sind sie bereit, Gelder zu niedrigen Zinsen auszuleißhen. Allen Behörden und Unterbehörden ist befohlen, Bei= trâge im ganzen Lande einzusammeln, und an den Sultan ist eine
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Unterredung mit Jphigenia aus, wo sie ihn um das Vaterland und Aga- memnon befragt. Das Entsezen und der furchtbare Schmerz, die sich hier bei dem wiederholten Ausruf:
; „Agamemnon ! “ ausmaltien, ein. Name, bei welchem Orestes das schwarze Geschick seines Hauses wieder klar vor die Seele tritt, war geeignet, jedes Herz zu er- schüttern, und bewies, daß Herr Kraus Sinn für seine große Rolle hat. Möge er daher ‘das Studiren derselben möglichst ershöpfen und ihre Ge- heimnisse, so weit es die Art und Weise seiner Gesangsbildung zuläßt, im- mer mehr und mehr zu Tage fördern.
Pyolades und Thoas wurden durch die Herren Mantius und Krause dargestellt. Der Erstere führte besonders den lyrischen Theil befriedigend durch p während der dramatische an Ausdruck und Feuer zu wünschen ließ. Herr Krau se löste seine Aufgabe , so weit ihn Stimm-Umfang und Per- sönlichkeit sür die (musikalish anstrengende und hoch gelegene) Partie des Thoas, dieses riesig groß gedachten, \chwarzblütigen, düsteren Barbaren, ge- eignet erschcinen lassen, ebenfalls genügend. Dlle. Tuczek sang die Diana. Herr Taubert dirigirte und verdient, abgeschen von einigen zu shnellen Tempi, Dank für die sorgfältige Leitung der Oper,
p"
._ Berlin, 24. April. Nach dem heutigen Militair-Wochenblat! Q wir gg Se erve gge cic der E von London an den Fürsten Blücher von Wahlstatt und die preußische 2 S ) Belle-Alliance rig PLAHNLIINE MEMEE: MONS) 908 / RTIATE 9E
, Bekanntlich votirte die Citv von London nach dem Siege von Belle- Alliance einen Dank an den Fürsten Blücher und die preußische Armce für ihre entscheidende Hülfe in der genannten Schlacht. Die Originale dieses Votums und des bei der Uebersendung desselben an den Fürsten Blücher gerichteten Begleitschreibens sind in dem Archiv des Kriegs-Ministeriums niedergelegt und demselben aus dem Nachlaß des Feldmarschall Grafen Gneisenau zugegangen, Es bieten diese Schriftstüke namentlich in Hin- sicht auf die Art, wie damals, im Augesicht der stattgehabten großen Er- cignisse, die öffentliche Meinung in England die Verhältnisse der englischen und preußischen Armee in der Schlacht von Belle-Alliance auffaßte, kein geringes Jnteresse dar. Daher werden dieselben im Folgenden, nach den Originalen, und in einer Ueberseßung mitgetheilt.
A Common Council holden in the Chamber of the Guildhall of the City of London, on Friday the Tth day of July 1815.
Resolved Unaninmously that the Cordial Thanks of this Court be
given to Marshal Prince Blücher and the Brave Prussian Army for
the prompt and efficacious Support afforded by them on the 18th
June, to which the successlul result of that memorable day is so.
great!y to be attributed,. ;
VVm. Drake.
Birch, Mayor.
VVoodthorpe.
Birch, Versammlung des Gemcinde-Raths, gehalten in dem Ge- Lord-Mavor, richtssaal der Guildhalle der londoner City, Freitag am 7. Juli 1815. Es wird einstimmig beschlossen, dem Marschall Fürsten Blücher und der braven preußischen Armee den herzlichen Dank dieser Behörde abzustat- ten, für die am 18, Juni von thnen geleistete rechtzeitige und wirksame Hülfe, welcher die folgenreihen Resultate jenes denkwürdigen Tages so schr zuzuschreiben sind, Wm. Drake. Woodthorpe. London Mansíion House July 10h 4815. Sir
Bitte ergangen, die einjährige Abgabe zu erlassen. Kurz, die Regie-= rung hat kräftige und durchgreifende Mittel ergriffen, um das Un- glück so viel als möglih zu vermindern, und der Fürst hat einen tüchtigen und edle Charakter gezeigt. Außerdem \ind noch in der Stadt selbst alle nöthigen Vorsichts Maßregeln zur Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung getroffen worden; es darf z, B, Niemand nah 10 Uhr auf der Straße sein. :
OMNtndien,
Paris, 20. April. Eine telegraphische Depesche aus Marseille meldet die dortige Ankunft der indischen ÜUeberlandpost mit Nachrichten aus Bo mbay vom 14. März, die Weniges von Bedeutung mel- den, Jm Pendschab herrschte vollkommene Ruhe, und nichts deu- tete auh auf neue Unordnungen hin, Der Tod Akhbar Chan's des Sohnes Dost Mohammed's, bestätigt sich. Auch in Sind herrschte Ruhe, und der Gesundheits - Zustand war befriedigend. Nur in den Besißungen des Nizam und im Lande Gumsur dauerten die Bewe- gungen fort.
Königliches Opernhaus. Iphigenia auf Tauris von Gluck. Mad, Viardot=-Garciag: Iphigenia, (Den 23, April)
Das Haus bot einen erfreulichen Anblick, Die Oper, in ihrer Be- seßung reichen Genuß versprechend, hatte es bis auf den leßten Plat ge- füllt, Obgleich die Titelrolle in dramatischer wie musikalischer Hinsicht der Individualität unserer (nun bald von uns scheidenden) großen Gastsängerin nicht ganz zusagt, bewältigte sie die Aufgabe denno meisterlih. Sie um- [Vie die Klippen, welche der Charakter der Jphigenia einem feurigen Na- fel , die Stimmlage der Partie einer Mezzo-Sopran-Sängerin entgegen-
e t mit außerordentlichem Geschick und Glück und bekundete dadurch die E Bielseitigkeit ihres dramatischen Talentes aufs neue, Jn crgrei- [e en Zügen führte uns die Künstlerin ein getreues Bild der Jphigenia Todt et Veileen die — einst eine gefeierte Königstochter, die Achilles A den: enden Agamemnon, die geliebte Braut des Helden Geschick ih A e Pa, Verbannung und durch das furchtbare Smne E Oauses des süßen Friedens und Glücks beraubt, nur im N n : rost findet und selbstt zum Vaterlande mit gebrochenem Herzen J n e, Einzelne Scenen gelangen ihr vorzugsweise. So die Jntro- Geis ek oed ei hier dur die Macht und Wahrheit ihres
Q ,„ durch den prophetishen Ausdruck, den sie in di due Scenen, bebeutungssehweren Traumes zu Ms midt,
( g, womit sie die drei wichtigsten M — die
Ermordung des Agamemnon die E 1 Pater R e
\ non — tdeckung Mörderin i
Klytemnestra — die Erscheinun i, Die Bare Ende
vlem! r g des Muttermörders — -
ui Je eben so ergreifenden als nachhaltigen Elen Einen ina
AuE U O veateindit p n zweiten Aflts, wo Jphigenia i vermeintlich dahingeschiedenen O ü äßt
n Todtenopfer bringt, ein Moment, dex \ R ebnen t
i ! (01 er sih sowohl d i Ö
VUNIA Sehen gc QrnDen Vefang der Ra u ane f. Au das Duett mit Orest im vierten 2
war reih an erhabenen und großartigen Zü E Denn B E
1 gen Zügen, wie denn über j Kia und Durchführung des Charafters dramatischerseils vie Vécstea 3 «ddt erungen befriedigte, so daß die ausgezeichnete Darstellung der
De Sängerin wieder reichliche fünstlerishe Kronen erran größt: e Las f deu M E in ad Bet ist unstreitig lu ck's : 9, die dunkelste, furchtbarste Erscheinung i
musikalischen Welt Des Vaters Ermor! Ï Age a Maas
i lt, 3 Ermordung zu râchen, wird er vo
Göttern auserkoren, Der fürchterlihe Muttermord “ugo O in
örung des herrlichen Jünglings i s KeRAO wie gest Sie läßt si überall aa M4 abet Wh uer bewunderungswürdig erscheint. Dielen „Charafter durchgeführt hat, wahrhaft daher {were Verantwortlichkeit auf si ger den Orestes übernimmt, lavet
) svoll wiederzugeben, a mponirt hat. Herr Kraus leistete, namentlich im ‘Spiel dei
Jm Gesange befriedigte erx weni ger , obwohl einzel - Als solchen zeichnen“ wir s in Liner e
Mayor. His Excellency Field Marshal : The Prince G. L. Blücher of VVablstatt. &c. &c. &c. / London Mansion-Haus, 10. Juli 1815. Sir!
T have the hbigh and distinguished honour to transmit to your Highness the Vote of Thanks of the Corporation of the City of London of the 7th instant, expressive of the grateful sense they ‘entertain of the important and efficient services rendered by your Highness and the brave Pruss1an Army under your command, at the celebrated Victory of Waterloo over the whole French Army on the 18th of Junee
J cannot sufficiently, assnre your Highness of the gratification J scel on this great occaston, that ati ithns commissioned to sorward to you the gratitude of my fellow Ciiiïens, in which J claim s0 large a share.
J have the honour to‘be with all respcct,
Sir Your most obedient and faithful Servant Samuel Birch,
Jch habe die hohe und ausgezeichnete Ehre, Ew, Durchlaucht das Dank- sagungs - Votum der Corporation der londoner City vom 7ten d. M. zu übersenden, worin sich deren dankbare Anerkennung der wichtigen und wirk- samen Dienste ausspricht, welche Ew. Durch!aucht und die brave preußische Armee unter Jhrem Befehle bei dem gefeierten Siege von Waterloo über die ganze französische Armee am 18. Juni geleistet haben.
Jch kann Ew. Durchlaucht nicht genugsam die Freude ausdrüdcken, die ih bei dieser großartigen Veranlassung empfinde, daß ih auf diese Weise beauftragt worden bin, Euer Durchlaucht den Dank meiner Mitbürger vor- zulegen, welchen ih selbst so reichlich zu theilen mih rühme.
Jch habe die Ehre mit gane Hochachtung zu sein
Sir Jhr gehorsamster und treuster Diener Samuel Birch, Lord - Major. Sr. Excellenz dem Feldmarschall, Fürsten G. L Blücher von Wahlstatt de 202 0
Handels- und. Börsen = achrichten. Berlin, den 24, April 1847.
Wechsel - Course. | Brief. | Geld. A AAE e oe e RS e ase dié 259 Fl Kurz 1405 erma fe iaiSb as Cer WE, N 250 H, 21. 1394 | 139% Hamburg. «ec cc eee ooooooo 300 Mk, Kurz atis 1505 S A Em T e op iee óùn ile 300 mxk, 2 Mit. 1493; | 1495 O a C Ss 004 CCERD 1 Lst. 3 Mt. — 6 21% E aier 300 Fr. 2 Mt. - 79% 718% E aao oar eters, 150 Fl. 2 Mi. 10i% | 1015 Augsburg «e... oooooo 00e 150 F1l. 2 Mt. 1017 ey Breslau... L E 100 Thlr, 2 Mt. 995 P Leipzig in Courant im 14 Thl, Fuss, 100 Thlr. i S E E Frankfurt a. M. südd. W........... 160 Fl, 2 i. 56 1256 8 Petersburg _+----onoanane annen on ee 1OO SRU | B Wochen | 1085 | — Inländische Fonds: Pfandbrief-, Kommunal - Papiere und Geld - Course.
St. Schuld-Sch.
Seeh. Präm. Sch. |—| 955 | — Schlesische do. 3 967 K.u. Nm. Schúldv. |32| 90% | — do. Lt. B. gar. de. 35] — — Berl. Stadt-Obl. |3 92 - Westpr. Pfandbr. sf 927 p23 Friedrichsd’or. ¡—| 1372 13%, Grossh.Posen do. 4 | — 1101 Augustd’or. —| 113 | 15 do. do. _— 91 Gold al márce. |—| — — Ostpr. Pfandbr. 95% | — Disconto. —/| 4 D Pomm. do, 93% | —
|ze.| Brief. | Geld. | Gem.
Zf.| Brief. | Geld. |Gem. Kur- u.Nw. Pfdbr. 34 955 | 95
31) 93% | 92%
Ausländische Fonds.
An der Börse wurde die londoner Post vom sten d. M, bekannt. Consols sind etwas besser, 874 a {% notirt, obschon der Diskonto bis 55 % gestiegen 1st. Auf den Stand unserer Course blieben die lon- doner Nachrichten ohne Einfluss, Erstere hielten sich fest, Das Ge- schäft aber bleibt sehr lahm.
Getraide-B ericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: VVeizen nach Qualität von 116—120 Rthlr. Roggen - - - 4108—110 Rihlr. loco. Roggen, Lieferung bis 20. Mai 91—96 Rihlr. - pr. Mai /Juni 87—88 Rihlr. - pr. Juni / Juli 83—84 Rihlr. pr. Juli / August 76—78 Rthlr. Gerste loco 78 Rtbhlr. Hafer loco nach Qualität 50 RthlIr. - auf Lieferung 48pfd. 45 Kthlr. Rüböl loco 103 Rthlr. - Herbst 115 Rthle. (anal-Listen: aal passirten den 22/23. April : 187 VVspl. VVeizen, 472 VVspl. Roggen, 67 VVspl. Haser, 24 VWspI. Gerste, 616 Ctr. Rüböl. \ London, 20sten: VVeizen 9 a 0 Sh, höher. gen sind neuerdings etwas gestiegen,
Die Preise von Rog-
Answärtige Börsen. Amsterdam, 20. April. Niederl. wirkl. Sch. 585, 5% Span. —, 3% do. 37. Pass- 95 Ans —. Zins]. E Poln, —. Preuss. Pr. Sch, 1435. 4% Russ. Hope S855. Antwerpen, 19. April. Zinsl, —. Neue Anl. 1. Frankfurt a. M., 21. April. 5% Met. 1074. 5. Bank-Actien p. ult, 1898. 96 Bayr. Bank-Actien 666 Br. Hope 877 G. Stiegl. §74 G. Int. 58%, 7. Poln. 300 Fl. 957 Br. do. 500 Fl. 793. 2,
Hamburg, 22. April. Bank-Actien 1590 Br. London , A April. Cons. 3% 863. Belg. —. Neue Anl, 255. F Ausg. Sch. 18.17. 22% Hou. 58%. 5. 4% do. 90%. 897, Engl. Russ. —. Bras. 84. 82. Chi —. Mex. 21. 203,
Engl. Russ. 106 Br.
Passive 9%, f. Port. 354, 342. Peru 39, 37. P aris, 20. April. 5% Rente fin cour. 115. 60. Neapl. —. 3% Span, —. Pass. Oi
Wien, 21. April, 5% Met. 107f. 4% do. 97%. 3% do. 685. Bauk- Actien 1576. Anl. de 1834 153. de 1839 118. Nordb. 1675. Gloggs. 1215.
3% do. fin cour. 78.
Meteorologische Beobachtungen.
Abends O Ubr
Nachmittags 2 Uhr.
Morgens 6 Ubr.
Nacb einmaliger
1847. Beobachtung,
93. April.
Lustdruck« « « « «/336,26'"" Par, 336,11’ Par.|336,71"! Par.'Quellwärme T K. Luftwärme « «« «| + 3,3° R} + 9,2° B, -+ 5,1° R. |Flusswäürme 3,3® R. Thaupunkt « « « «- S 0,4° R. + 1,3° R, -+ 4,0° R. [Bodenwärme 3,0° R.
Dunstsättigung- 70 pct. 49 pCct. 88 pCt. Ausdünstung 0,004'’Rb, Wetter - «-...- trüb, hbalbheiter, balbbeiter. |Niederschlag (0). Wind .......- NW. W. W., Würmewechsel 4+ 9,4°
Wolkenzug - «« —— W. | — +- 3,8° Tagesmittel : 336,36 Par... + 5,7° B... +0 7° R... 72 pat. WNw.
Königliche Schauspiele.
Sonntag, 25. April. Jm Opernhause. 51e Abonnements= Vorstellung: Fidelio. (Dlle. Kathinka Evers : Fidelio.) Hierauf: 1) Pas de deux, auêgeführt von Dlle. Polin und Herrn Gasperini. 9) Pas Styrien, ausgeführt von Dlle. Galster und Herrn Ebel. 3) Pas de deux, ausgeführt von Mad. Brue und Herrn Hoguet- Vestris. Anfang halb 7 Uhr. Zu dieser Vorstellung werden Villets zu folgenden Opernhaus= Preisen verkauft : Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des n Ranges und ersten Balkons, \o wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., in- den Fremden-Logen 2 Rthlr. Im Schauspielhause. 66ste Abonnements = Vorstellung: Das Glas Wasser. (Herr Dessoir: Bolingbroke.) Montag, 26. April. Jm Schauspielhause. 67e Abonnc=- e Uriel Acosta, Trauerspiel in 5 Abth., von K.
ubßkow.
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen, Im Selbstverlage der Expedition. Gedruet in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei.
Beilage
Russ.Hamb. Cert. |5 | — — Poln. neue Pfdbr.|4 | — — 93 do.beiHope 3.4.8.5 | — | — do. Part. 500 F1.4 | — | — do. do. 1. Anl. 4 2% — do. do. 380 FL|—| — — do.Stieglitz 2.4 A |4 92% | —— Hamb, Feuer-Cas, 357 85; 857 do.v.Rothsch.Lst.|5 (1105 [110 do.Staats-Pr.Anl.|—| — 85 do.Poln.SchatzO. |4 805 | 80% Holländ, 27 %%Int. 22 — |— do. do. Cert. L. A./5 93% | — Kurh,Pr.O. 40Th.|—| 323 | — do.do.L.B. 200FI.|—| 16# | — Sardin. do. 36 Fr.|—| 93 | — Pol. a. Pfdbr. u.C.|4 | 933 | 923% Neue Bad.do35F1.|— G 20 Eisenbahn - Actien. Volleing. |ze. Zf. Amst. Rott. |4 | 92 bz. u. G. Rhein. Sim. |4 | 847 B. Arnh. Utr. (45) — ‘do. Prior./4 | 905 G. Berl. Anh.A./4 | 1097 bz. do. v.St. gar.|35| — do. Prior. |4 — Sächs. Bayr.|4 | 85% bz. Berl. Hamb. |4 1073 a F bz. u. B. Sag.-Glog. [4 —_— do. Prior.|43} 96% B. 5 bz. do. Prior. |4’; --_ Berl. Stett. |4 107 B. Thüringer. |4 932 bz. u, B. Bonn-Cöln. |5 — Wihb.(C.0.)/4 | 87 B. Bresl]. Freib. |4 — Zarsk. Selo.|— — do. Prior. |4 — F Cöth. Bernb. |4 -— Quitt.- S Cr. Ob, Sch.|4 | 77 B. Bocen. z Düss. Elberf. |4 105 6. L 4% 2 a 0 do. Prior. |4 — L /0 Gloggnitz. |4 — Aach.Mastr.|20] SIX bz. Hunb,Bergd. |4 — Berg. Mrk. [50 815 G, Kiel-Alt, [4 | 1073 B. Berl. Anh. B./45| 97 bz. Lpz. Dresd. |4 — Bexb. Ludw.|70 —— Magd. Halb./4 | 1127 6. Brieg-Neiss.|59| — Magd. Leipz. 4 — Chem. Risa./S0 595 B. do. Prior. |4 —— Cöln- Mind. [80 89” a L bz, N. Schl. MKk.|4 | £65 G. §7 B. do. Thür. V.|20| 835 G. do. Prior.| 4 | 90% G6. Dresd. Görl.|90 987 B. do. Prior.|59 1017 B, Löb. Zittau. |70 — Nrdb. K. Fd./4 — Magd. Witt.|20| 83 B. 823 6. O.ScbI]. Lt. A|4 103 B. Mecklenb. |60/ 74% G. do. Prior. 4 Pit Nordb. F.W./60| 70k G. do. Lt. B.4 | 955 B. Rh. St. Pr. |70| 8953 B. Pts. Mgdb. |4 | 89 bz. Starg. Pos. |/30| 825 G. do. Pr. A. B. |4 | 917 B. St.-Vohw. |90| — do, dos 0: | IOLS bs, (Schluss der Börse 3 Uhr.)
I H: 1 l;
FJnland. Briefe aus Düsseldorf. (Das Adreß -Comtoir für die ar- beitenden Klassen ; Statistisches, — Verein für Pferderennen und Pferdezucht.)
Schweiz. Kanton Bern. Ackerbau-Kolonieen.
Griechenland. Athen, Aktenstücke zur griechish-türkischen Differenz.
Wissenschaftliche und Kunst-Nachrichtem. Zweites Konzert der S Neruda, — Gesellschaft naturforschender Freunde. — Kunst- Notiz.
I Ln.
X Dússeldorf, 20. April. Das junge, seit dem 10. Fe- bruar d. J. ins Leben getretene Adreß-Comtoir für die ar= beitenden Klassen fährt in aller Stille fort, unentgeltlich segens- reih zu wirken. Das große Verlangen nach Arbeit, welches sich täglih von so vielen sich anmeldenden Arbeitsuhenden kundgiebt, ermuthigt allein hon zu fortgeseßten Bemühungen, und es is dabei rührend anzusehen, wie die Arbeitswilligen, wenn sie aus Mangel an vorhandener Arbeit abgewiesen werden müssen, immer und so lange unverdrossen wiederkommen und um Arbeit bitten, bis daß welche vorhanden is, und wie sie dann oft die Nacht hindurch um geringen Lohn arbeiten, um die Arbeit frühzeitig abliefern und für den sauer verdienten Groschen Brod kaufen zu können. Auch verdient es lo- hnende Anerkennung, daß von den zahlreichen, durch das Justitut be- schäftigten Arbeitern, obschon sie die Arbeit in ihren entlegenen Woh= nungen, wo sie von Noth und Mangel aller Art umgeben sind, ver- richten, noch niht das Mindeste entwendet oder veruntreut worden ist, Jn dem Zeitraum vom 1. bis 15. April haben si, obschon es jeßt schon leichter is, Arbeit zu erhalten, doch noch 162 Arbeitsuchende (darunter 20 männliche und 142 weibliche) mit der Bitte um Arbeit an das Comtoir gewendet. Die Zahl der Arbeitgebenden is in diesem Zeitraum bis auf 160 gestiegen, an welche 115 Arbeitsuchende (7 männliche und 108 weibliche) adressirt worden sind. Es kömmt aber auch leider häufig der Fall vor, daß Arbeitsuhende wegen Man-= gels an Befähigung, sogar in den gewöhnlichsten Handarbeiten, nicht beschästigt werden können. Es stellt sich dadurch die Nothwendigkeit heraus, besondere Aufmerksamkeit auf die aus der Schule entlassene Jugend, und vorzüglich die weibliche, bei der dieser Mangel am häu- sigsten wahrgenommen wird, zu richten, damit dieselbe hon früh zu einer geordneten und nüßlihen Thätigkeit herangezogen werde. Und auf diesen Gegenstand wird sih von jeßt an die Hauptthätigkeit des Instituts rihten. Der Vorstand beabsichtigt nämlich, zur Hebung dieses großen Uebelstandes eine allgemeine Arbeitsschule zu gründen, in welcher die Jugend der arbeitenden Klasse, obne Unter= \hied der Konfession, unentgeltlich Gelegenheit findet, in allen nüßlihen Handwerken sich gründlich auszubilden, und dadurch eine arbeitende Klasse heranzubilden, die im Stande is, si selbst helfen zu können, Die Mittel, die dem Comtoir zu diesem Zwedckte geboten sind, sind allerdings noch sehr gering, jedoch hofft dasselbe, der allge- meinen Theilnahme vertrauen zu dürfen. Der Allgemeine Verein der Karnevalsfreunde hierselbst hat nämlih der Anstalt zu dem an- gegebenen Zwecke ein Geschenk von 50 Rthlrn. gemacht. Für diesen Betrag hat nun die Anstalt von Arbeitsuhenden eine Anzahl Ge= räthshaften und Kleidungsstücke anfertigen lassen, die nah erlangter obrigkeitliher Erlaubniß zur Verloosung gebracht und deren Ertrag zu dem angegebenen Zweck verwendet werden soll, Da gerade vom Karnevals-Verein die Rede is, so mag au hier mitgetheilt werden, daß derselbe aus seinen Ueberschüssen, außer dem angegebenen Bei= trage, noch eine Summe von 300 Rthlrn. dem Herrn Ober-Bürger-= meister zur Vertheilung an Suppen-Anstalten, ‘an Armen-Aerzte,, an die städtischen Armenschulen und an still darbende Hausarmen zur Verfügung gestellt hat. e :
Nach den Bevölkerungs-Listen pro 1846 wurden im Regierungs= Bezirk Düsseldorf, dem bevölkertsten der ganzen Monarchie, im ver= flossenen Jahr geboren: 15,943 Knaben und 15,170 Mädchen, zu- fjammen 31,113 Kinder. Cs starben 13,034 Jundividuen männlichen und 12,351 weiblichen Geschlehts, zusammen 25,385 Personen, mit= hin sind mehr geboren als gestorben: 2909 Personen männlichen und 2819 weiblihen Geschlechts, überhaupt 5728 Personen. Jun den Kreisen Gladbah und Grevenbroih übersteigt die Zahl der Gestor= benen die der Geborenen, während in allen anderen Kreisen das Ver= hältniß ein umgekehrtes is. Es sind nämlih im Kreise Gladbach 1999 geboren und 2268 gestorben und im Kreise Grevenbroich 1099 geboren und 1170 gestorben. Der Grund dieser abweichenden Er- scheinung is wohl lediglih in den Verheerungen zu suchen, welche die ansteckende Krankheit, die sogenannte Ruhr, im Spätsommer des vergangenen Jahres in genannten Kreisen angerichtet hat.
Der Flächen - Jnhalt des Regierungs-Bezirks beträgt 95,8683 preußische Quadrat-Meilen. Diese werden gegenwärtig von 880,640 Menschen bewohnt, so daß im Durchschnitt auf jeder Quadrat-Meile 9186 Einwohner leben. Die bevölkertsten Kreise sind die Fabrik- Bezirke: Elberfeld mit 23,563 auf der Quadratmeile, Krefeld mit 15,279, Gladbach mit 13,664, Solingen mit 12,054, Lennep mit 12,611. Die am wenigsten bevölkerten Kreise sind die von Geldern mit 4987, Rees mit 5317 und Kleve mit 5471.
X Düsseldorf, im April, Der seit dem Jahre 1836 hier bestehende Verein für Pferderenmien und Pferdezucht unter dem hohen Protektorate Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich von Preußen erfreut sich niht nur im Ju=, sondern auh im Auslande der regsten Theilnahme, und es haben für die am 26,, 27. und 28, Mai d. J. stattfindenden Rennen bereits eine derartige Anzahl Anmeldungen von allen Seiten stattgefunden, daß auch das diesjährige Fest sih der be- reits stattgehabten würdig wird zur Seite stellen Liften Außer ei= nem von Sr. Königl. Hoheit, dem Protektor des Vereins, ausgesehz= ten Ehrenpreise sind auch von dem hohen Ministerium des Junern zwei Staatspreise von 500 und 300 Rihlr. für die Renuen mit Pferden, die im Jahre 1844 im preußischen Staate geboren und im Besiß von Actionairen des Vereins sind, bewilligt, Die Königliche Regierung zu Düsseldorf hatte im vorigen Jahre eine Prämie für
ferde, die in der Rhein - Provinz geboren und im Besiße von dckersleuten sind, ausgeseßt, _ Bei dem diesjährigen gese sind von dem Verein in dieser Hinsicht zwei Preise von 45 und 29 Rthlr. bestimmt, so wie auch den Stuten, die entweder hon mit einem Saugfüllen, von einem Vollbluthengste gezeugt, oder bedeckt und gge von einem solchen erscheinen, Prämien von 40, 25 und 15 Rthir. in Aussicht gestellt. Auch ein Öffizier-Ren- Dee n ferden, die vor der Fronte geritten werden, und ein teeple-chase, an dem sich auch der Münstershe Verein in großer
| Efendi sagt in dieser Note:
553 nen Preußischen Zeitung.
Sonntag den 25în April,
E
Anzahl betheiligen wird, sind angekündigt. Für leßteres hat der Herr Graf Edmund von Haßfeld-Kinsweiler, der überhaupt zur Begründung und Erhaltung des Vereins in erhebliher Weise jeder- zeit beigetragen hat, einen Ehrenpreis ausgeseßt. Die Stadt Düssel dorf hat in früheren Jahren stets einen Preis von 40 Rthlr. für das schönste Füllen bewilligt, der neue Gemeinderath jedo für die- ses Jahr, wie wir vernehmen, die Bewilligung dieses Preises ab- gelehnt. /
Haben wir auf diese Weise ein recht ansehnlihes Rennen dies- mal zu erwarten, so sind doch die Aussichten für die in den nahfol= genden Jahren zu begehenden Rennen noch bedeutend mehr verspre- hend und bei weitem glänzender. So ist z. B, für 1848 außer den gewöhnlichen statutenmäßigen Rennen bereits ein im Jahre 1844 proponirtes großes Produce-Stakes für Frankreich, Deutsch= land u. \. w. angekündigt, an welhem Pferde, im Jahre 1845 in Frankrei, Deutschland und dem ganzen Kontinent geboren, Theil nehmen fönnen.- Der Einsaß beträgt 40 Louisd'or und die Anmel= dungen mußten bis zum 31. Dezember 1844 bei dem Herrn Oberst= Lieutenant von Willissen in Berlin“ gesehen sein. Es sind dazu Anmeldungen erfolgt von Cain, Leoville, Spa, Brüssel, Verviers, von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Alexander der Niederlande, von Sr. Hoheit dem Herzog von Braunschweig, von Sr. Durchlaucht dem Herzog von Schleswig=Holstein, von dem Königl. preußischen Friedrich-Wilhelm's-Gestüt, von den Herren Grafen von Gneisenau, Henckel von Donnersmarck, von Habfeldt, von Goltstein, von Hahn- Basedow, den Herren von Landsberg - Steinfurt, von Maltahn= Cumerow, G. Wolf von Metternich, Grafen York von Warten= burg u. \. w., im Ganzen von 22 Theilnehmern.
In gleicher Weise sind {hon Propositionen und Anmeldungen für 1849, 1850 und 1851 erfolgt, unter denen wir mit Vergnügen mehrere von den durchlauchtigsten Prinzen unseres Königlichen Hauses bemerken.
Die Anzahl der Mitglieder des Vereins betrug im vorigen Jahre 216 mit 359 Actien, jede Actie zu Einem Friedrihsd'or. Aus die= sem Actienbetrage werden die Prämien und sonstige Kosten bestritten, außerdem wird in jedem Jahre unter die Actionaire ein preiswürdi= ges Pferd verloost. Die diesjährige General-Versammlung der Actio= naire wird auh über die Annahme des für die Rennbahnen des preußischen Staats von Herrn Ober-Stallmeister von Brandenstein entworfenen Reglements zu entscheiden haben. Bisher waren die Geseße des norddeutshen Jockey-Klubs für den hiesigen Verein maßgebend,
I MW Ll.
Kanton Bern. Bei Gelegenheit der Verhandlungen des Großen Raths über das neue Armen-Geseß brachte Herr Regierungs= Rath Aubry die Auswanderungs-Frage zur Sprache. Derselbe meinte, ob nicht die berner Regierung, ja die gesammte Eidgenossenschaft sich damit abgeben sollte, unter ihrem Schuße der übermäßigen Bevölke= rungs=Zunahme einen gesicherten Abfluß zu verschaffen und in frem= den Regionen Ackerbau-Kolonieen zu gründen. Er trug daher dar= auf an, zu Untersuchung dieser Angelegenheit eine Kommission zu er= nennen und bis dahin die Berathung des Geseßesvorschlages zu ver= schieben. Das Leßtere fand nun freilich keinen Anklang, und so wurde denn auch der Antrag auf Niederfeßung ‘einer Kommission für dies= mal verworfen,
Grieqenl0nd.
Athen, 4. April. (A. Z.) Zur Vervollständigung der di= plomatishen Korrespondenz über das griechisch - türkische Zerwürfniß gehören noch die nachstehenden beiden Aktenstücke :
I, Note Ali Efendi's, Ministers der auswärtigen Angelegenheiten der Pforte, an Herrn Argyropulos, Königlich griechischen Geschäftsträger in Konstantinopel.
„Mein Herr! Das Ereigniß, welches das gute Einvernehmen zwischen der griechischen Regierung und der hohen Pforte störte, lastet mit seinen unvermeidlichen Folgen noch auf beiden Staaten. Wir haben vergebens gehofft, daß die so gerechten Forderungen, die wir gestellt, ohne Zögern an- genommen würden. Se. Majestät der König von Griechenland hat wirklich an Se. Majestät den Sultan, meinen erhabenen Herrn, ein Schreiben voll von Freundschafts-Versicherungen gerichtet, welches dieser Monarch mit Ver- gnügen empfangen hat, und welche Se. Kaiserl. Majestät entgegnen wird in einem Schreiben an Se. Majestät den König von Griechenland. Aber diese Privat - Korrespondenz ändert in nichts die Lage der Angelegenheiten, die wir zu verhandeln haben. Der Gesandte des Sultans, öffentlich be- leidigt, hat eine öffentlihe Genugthuung zu erhalten, Weit entfernt, ihm dieselbe zu gewähren, hat man ihn gezwungen, seine Pässe zu verlangen und hierher zurückzukehren, Wäre dieser Fall nicht geeignet, den Klage- gründen hinzugefügt zu werden, welche wir geltend gemacht haben? Jn dem Schreiben, welches der Herr Minister-Präsident Sr. Majestät des Kö- nigs von Griechenland an mich zu richten die Güte haite, erklärt derselbe, daß es ihm unmöglich sei, eine Genugthuung zu geben. Er wird, wir ha- ben die volle Ueberzeugung, nicht auf dieser Erklärung beharren. Die hohe Einsicht des Herrn Kolettis und die Versicherungen, die er uns jederzeit ge- geben hat über seinen Wunsch, die Beziehungen einer guten Nachbarschaft zwischen den beiden Staaten aufrecht zu erhalten, lassen uns hoffen, daß er auch diesmal es nicht verweigern werde, auf das zu achten, was sie zu än- dern gewiß nicht verfehlen könnte. Er kennt die freundschaftlichen Gesin- nungen des Sultans in Beziehung auf Griechenlandz. eben so, daß der Gedanke der Mäßigung, der Alle jene beseelt, welche die Ehre haben, im gegenwärtigen Augenblick im Rathe des Sultans zu \ißen, der vorherrschende ist, aber er weiß auch, daß jedes Ding sein Maß und Ziel hat, und daß wir dieses nicht überschreiten dürfen, ohne unsere heiligsten Pflichten zu ver- legen, Jch habe daher die Ehre, Jhnen, mein Herr, auf Befehl Sr. Mg- jestät des Sultans zu erklären, daß, wenn nah einem Monat vom Datum des gegenwärtigen Schreibens die Angelegenheiten noch unglüklicherweise auf demselben Punkte ständen, wie bisher, und wenn Herr Mussurus nach seiner Zurückkunft nah Athen keinen Besuch des Herrn Kolettis erhalten hätte mit dem Ausdruck des Bedauerns der Regierung Sr, Majestät des Königs von Griechenland, wir uns in die unangenehme Nothwendigkeit verseßt sähen, die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Staaten als gänzlich abgebrochen zu betrachten und daher aufhören würden, Sie als Geschäftsträger anzuerkennen, welches auch unsere persönliche Hochach- TIE Empfangen Sie 2c. Konstantinopel, den 28. Februar 1847,
1.
11, Depesche des Herrn Kolettis, Minister-Präsidenten und Ministers der auswärtigen Angelegenheiten, an Herrn Argvropulos, Königlich griechi- hen Geschäftsträger in Konstantinopel.
„Zch habe Jhr Schreiben vom 1. März und die beigefügte Abschrift der Note, die Jhnen dur den Minister der auswärtigen Angelegenheiten Sr. Majestät des Sultans zugesendet wurden, erhalten. Se. Excellenz Ali „Daß das Schreiben Sr. Majestät des Kö- nigs von Griechenland eben so wie die Antwort Sr. Majestät des Sul- tans, nur aus dem Gésichtspunkte einer Privat - Korrespondenz beurtheilt werden könnte und nichts ändere in der Lage der Dinge, die wir zu verhandeln haben.“ Dies i} durchaus nicht und: kann auch nicht die Idee des uar M und seiner Regierung sein, Das Königliche Schreiben, das für Se, Majestät eine Gelegenheit war, seine persönlichen Gefühle aus- zudrücken, hatte zum Zweck, ein ungngenehmes Ereigniß und seine Ursachen
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zu erklären ín ihrer ganzen Bedeutung der großen Wutétessen der beiden
Kronen. Der König glaubte, daß ein offener, loyaler Schritt der würdigste
der wirksamste Hebel wäre, um diplomatische Schwierigkeiten zu heben. Si: begreifen, daß ein solcher Fall keine weitere Diskussion zuläßt; ih bin eine zig und allein beauftragt, seine ganze Wichtigkeit festzuhalten in dem Ge- danken, welcher dem Schreiben des Königs , meines erlauchten Gebieters, zum Grunde liegt. „Weit entfernt“, sagt die Note weiter, „dem Gesandten des Sultans die Genugthuung angedeihen zu lassen, deren er nöthig hat, hat man ihn gezwungen, sein? Pässe zu nehmen und hierher zurückzukeh- ren.“ Jch kann nicht umhin, einer solchen Behauptung, die durch kein Wort und keine Handlung gerechtfertigt wird, entgegenzutreten. Es is gerade das Gegentheil, was stattgefunden, als die Regierung Sr. Majestät des Königs dem Gesandten Sr. Majestät des Sultans das Schreiben mittheilte, wel- ches ich die Ehre hatte, am 13. Februar an Se, Excellenz Ali Efendi zu übermahen. „Ehe ih schließe“, sagte ih in jener Note, „habe ih noch beizufügen, daß dieses Schreiben dem Gesandten der Türkei mitgetheilt wor- den ist.“ Wir haben dem Gesandten der Türkei sein Benehmen nicht vor- zuschreiben, und wir machen uns nicht zu Richtern über das Maß der Frei- heit, die ihm seine Junstructionen lassen, allein mußte ihm nicht die Mit- theilung einer Note, welche einen hohen Schritt ankündigte, die Jdee erre- gen, ehe er seine Pässe verlangte, deren Ausfertigung so lange verzögert wurde, als es die Schicklichkeit erlaubte, die leßten Entschließungen seiner Regierung in Athen abzuwarten? Jch habe daher das Recht und die Pflicht, auf die bestimmteste Weise in Abrede zu stellen, daß der Gesandte des Sultans genöthigt worden sei, seine Pässe zu verlangen und Athen zu verlassen.
Jch komme nun zu dem wiederholten Ansinnen einer Genugthuung, die in der Note, welche Sie mir gesendet haben, enthalten ist, Se. Excel- lenz Ali Efendi beruft sich mit Recht auf meine Gesinnung, und daß ih von jeher betheuert haben, wie sehr ih wünsche, die freundschaftlichen Be- ziehungen der beiden Nachbarstaaten aufreht zu erhalten. Jch hoffe, Gott werde es nie gestatteu, daß ih mich in den wahren Jnteressen meines Lan- des irre, und ich behaupte, daß ich nichts so sehr am Herzen habe, als nicht blos die friedlichen, sondern die wohlwollenden Beziehungen mit der Türkei zu erhalten. Um einen solchen Zweck zu erreichen, muß man Bürgschaften geben? Die griechische Regierung hielt es immer für ihre Pflicht, nichts zu vernachlässigen, damit das Einverständniß der beiden Länder fortdauernd ihren gemeinschaftlichen Juteressen diene; allein sie is auch überzeugt , daß es ganz den Zweck verkennen hieße, den man sih von einer wie von der anderen Seite mit gleihem Vertrauen vorgeseßt hat, wenn man zu etwas seine Zustimmung ertheilte, was die Billigkeit nicht fordert, Wir haben die von uns verlangte Genugthuung nicht leichtsinnigerweise verweigert, und jeßt noch, nach reiflicher Ueberlegung, müssen wir aufs neue behaupten, daß nichts sie rechtfertigen würde. Niemals würden wir zugeben, daß eine Be- leidigung stattgefunden habe, sei es gegen die Regierung Sr. Majestät des Sultans oder gegen seinen Repräsentanten, Was die Rückkehr des Herrn Mussurus nah Athen betrifft, so kennen Sie die Gründe, die sie un- möglich machenz sie sind nicht blos enthalten in der Korrespondenz, welche das gegenwärtige Ereigniß veranlaßte. Die griechische Regierung in ihrem Geiste des Friedens und der Verträglichkeit hat darauf Verzicht leisten müssen, die Verbindungen mit einem Agenten aufrecht zu erhalten, der die- selben immer so schwierig machte, oft auf eine Weise, die unverträglich mit seiner Würde warz sie wieder anknüpfen, wäre gewiß, ih scheue mich nicht, es zu sagen, das sicherste Mittel, diese Schwierigkeiten unheilbar zu machen. Wenn nün in Anbetracht dessen die Regierung des Königs es mit Leidwe- sen erkennen müßte, daß sie die Vorschläge, die ihr gemacht wurden, nicht annehmen könne und auch in diesem Augenblick, wo sie erneuert werden, nicht anzunehmen im Stande sei, so sucht sie mit nicht minderer Sorgfalt und einem ganz anderen Gefühl die Mittel auf, durch welche sie frei und ofen die Versöhnlichkeit an den Tag legen kann, von welcher sie durchdrungen ist, Sie sind daher beauftragt, zu sagen, daß die Regierung des Königs bereit is, bei der hohen Pforte einen Gesandten zu ernennen, dessen erste Pflicht es sein soll, das Bedauern auszudrücken, welches die hellenishe Regierung darüber em- pfindet, daß ungünstige Umstände eine vorübergehende Beeinträchtigung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Staaten herbeigeführt hätten. Sie sind ferner ermächtigt, der hohen Pforte mitzutheilen, daß, wenn dieselbe einen Gesandten nah Athen schicken möchte, welcher wirklich ihre Gesinnungen und Absichten verträte, derselbe vom König aufgenommen werden würde, wie der Repräsentant des Sultans immer aufgenommen worden is; daß er sogleich bei seinem ersten Erscheinen von der griechischen Regierung die lebhaftesten Beweise ihres Wunsches erhalten würde, von die- sem Ereignisse selbst ein den sich von Tag zu Tag mehr verbindenden Jn- teressen entsprechendes inniges Verhältniß ausgehen zu lassen. Möchte die hohe Pforte auf einen solchen Vorschlag eingehen, um sogleih den unum- stößlichsten Beweis der Gesinnungen zu erhalten, welche ihn eingegeben ha- ben, Sie werden Sr. Excellenz Ali Efendi diese Note vorlesen und eine Abschrift davon mittheilen, Empfangen Sie 2c. Athen, den 10. März 1847, Kolettis.
Wissenschaftliche und Kunst - Uachrichten. Zweites Konzert,
gegeben von Amalie und Wilhelmine Neruda, im Saale des Hotel de Russie.
(Den 22. April.)
Die Konzertfluth steigt immer höher, so daß die Konzertgeber kaum noch passende Säle für ihre Unternehmungen finden. Auch die Geschwister Neruda litten unter diesen und anderen behindernden Umständen. Wollten sie ihr zum Donnerstag angeseßtes zweites Konzert nicht weiter hin- aus verlegen, blieb ihnen nichts übrig, als es im Hotel de Russie zu ge- ben, da an dem Abende dieses einzig konzertfreien Tages kein anderes Lo- fal vakant war. Der Saal im Hotel de Russie ist aber, abgesehen von seiner für musikalishe Zwecke nicht sehr geeigneten Lage, für die höchste beau monde nicht zugänglih, Erwägt man dies, außerdem die Furcht, welche sich der Gemüther in Folge der Ereignisse der leßten Tage bemäch- tigt hatte, so wird es unter diesen Umständen leicht erklärlih, wenn das Konzert der kleinen Virtuosinnen nicht so zahlreich besucht war, als es un- ter günstigeren Umständen sicherlih der Fall gewesen wäre, Doch gedenken wir der Gaben des Konzertes! Die ausgezeichneten Leistungen der Kon- zertgeberinnen erfüllten auch heute Alles mit Bewunderung und Staunen, Es sind liebliche Kinder. Schon ihr Auftreten erregt Spannung durch das Wohlthuende der Erscheinung. Die Augen der Kleinen blicken so freund- lih, ihre ganze Haltung ist so unbefangen, so echt kindlih, daß man sich unwil(fürlidh zu ihnen hingezogen fühlt. Sieht man sie und erwartet man Kunstleistungen von ihnen, kann man si freilih eines Lächelns faum er- währen. Am allerwenigsten vermuthet man gereifte Künstlerinnen in ihnen, Und doch sind sie es. D
i 7 jährü iolíni- er erste Bogenstrich der kleinen 7 jährigen Violin stin, mit Sicherheit und Festigkeit, ja mit Kekheit gef hrt, U Ln 4 soge die Meisterin. Als solche dfenbart sie sich überall, sowoh Oft Lg É Ueberwindung der schwierigsten Passagen, „Doppelgrife h Q bes C Triller, Stakkatos u. \. w., als ín den gefühlvollen Vortrage Fn an- tilene und des Adagio, Es giebt keine Strichart, die sie nicht mit Leich- tigkeit beherrscht, fast keine S hwierigkeit, die ste nicht vollkommen rein und sicher bewältigt, "der shöne Gesang aber, den sie mit so rührendem, fast ele- gishem Ausdrucke dem Znstrumente zu entlocken weiß, Ubt einen um so überraschenderen Eindruck, als man nicht zu begreifen vermag, wie ein Kind so üblen Gefühltes so äußern kann, Auch Amalie Neruda, die 11 jährige Pianistin, leistet Ante E für ihr Alter und zeigte sich hente, wo man hinsichtlich der von 197 auszuführenden Stücke eine passen- dere Wahl etroffen hatte, in dem Vortrage eines Rondo cappriccioso von Mendelssohn, so wie einer Fantasie für Violine und Piano von Jansa, die sie mit ihrer Schwester ¿usammen spielte, in weit vortheilhafterem Lichte, als im ersten Konzerte. ie entfaltete Fertigkeit, angemessene Kraft und
einen anmuthigen Vortrag, so daß auch ihre Leistungen a gemein anspra-