1847 / 119 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

läufig ein Defizit dadurch erhalte, und ob es gerathen sei, bei der

eutigen Finanzlage eine Reform zu unternehmen, die eine Einnahme- erminderung veranlassen würde. Wolle man aber Reform auf Ge=

fahr eines momentanen Defizits hin, \o frage sich, ob man nicht

Adtnvere Reformen habe, wie z. B. die Aufhebung der Salz- euer. :

% Paris, 24. April. Die Deputirten-Kammer nahm beute die Abstimmung über den Antrag der Herren d’Angeville und ‘von Lafarelle in Betreff der Bewässerungs - Anstalten wieder auf, welche zum Resultate hatte, daß der Antrag mit 152 gegen 82 Stimmen angenommen wurde. Nun kam der Antrag der Herren Quatrebarbes, Victor Clappier und von Falloux in Betreff Abände- rungen des Geseßes über die Vicinalwege an die Reihe.

Herr Quatrebarbes entwickelt seinen Antrag, und da derselbe von mehreren Seiten unterstüßt wird, so läßt der Präsident die Diskussion darüber eröffnen, ob derselbe in Betracht gezogen werden solle. Herr Va- tout verlangt das Wort dagegen. Er beklagt sich über die zunehmende Tendenz nah Veränderung der Geseße, welhe Tendenz zur förmlichen Manie werde. Manchmal nur verbessere man dadurch die Geseße, in der Regel nehme man eínen Schlußstein aus dem Gebäude heraus, dessen Ein- ]turz man dann vorbereite, Außerdem führe der Antrag eine Auflage ein, an deren Einführung man unter den gegenwärtigen Umständen nicht denken fönne. Herr von Falloux bemerkt, es handle sich niht um eine neue Auflage, sondern um eine bessere Vertheilung der bestehenden. Der Mini- gate öffentlichen Arbeiten “befämpft den Antrag. Die Sitzung dauert noch fort.

In der Pairs-Kammer bestimmte der Präsident zuerst durchs Loos díe Namen der Pairs, welche die Deputation der Kammer zur Beglückwünschung des Königs an seinem Namenstage bilden sollen. Mehrere Berichte wurden vorgelegt, darunter sind die des Generals Gourgaud über den Geseß-Entwurf betreffend die Bewilligung eines Kredits von 500,000 Fr. für die Gendarmeriez dann des Herrn Be- renger (de la Drome) über den Geseß= Entwurf, das Regime der Gefängnisse betreffend. Mehrere Stimmen verlangen, dieser Bericht môge vorgelesen werden, Der Präsident entgegnet, der Bericht- erstatter habe den Wunsch ausgesprochen, ihn nicht vorlesen zu müssen, Allerdings habe im Prinzip die Vorlesung der Berichte statt. Wenn die Kammer es wünsche, so werde der Berichterstatter wenigstens die hervorstehenden Partieen lesen,

Herr Berenger giebt einen kurzen Ueberblick der Kriminalgeseßgebung Frankreihs vom 15ten Jahrhundert bis auf unsere Tage und geht die ver- schiedenen Strafsysteme in den auswärtigen Ländern, Amerika, England, Schweden, Deutschland u. #. w., durch. Er bringt detaillirte Stalistiken vor über die Zahl der Angeklagten, Verurtheilten, Recidiven und den Zustand der Gefängnisse während der 8 bis 9 leßten Jahre. Dieser Bericht wurde mit lebhaftem Jnteresse und großer Aufmerksamkeit gehört, er spricht sich offenbar zu Gunsten des Zellensystems aus, Mit Kraft und Klarheit wider- legt derselbe die gegen dieses System vorgebrachten Einwürfe, Doch erkennt er die Nothwendigkeit der Milderung dieses Systems an, damit der Verurtheilte nicht in seiner Zelle wie in cinem Grabe eingeschlo}en sei, wo seine Gesundheit, vielleicht sein Verstand selbs mit begraben würde. Die Zelle müsse ge- sund und lustig sein, der Gefangene si frei darin bewegen können, auf nüßliche Weise beschäftigt werden, den Besuch seiner Verwandten, des

Almoseniers , der Gefängnißbeamten empfangen können und die Besugniß Mt E Tag geit T: Lens auf einen dazu eigens vorbehaltenen a zieren zu gehen. Bei Abgang der Post je Vorlesu ie- ses Berichts nos ride zu Ende, E T Sa

Großbritanien und Irland. London, 23. April, Das Unterhaus nahm gestern di ver-

tagte Debatte über den Unterrichtsplan der Regierung wieder auf Verwerfung des aus welchem derselbe über= das Tadelsvotum gegen die Minister ausgestrichen hatte. Es stimmten nur 47 Stimmen für dasselbe, 372 aber dagegen, Die

und beschloß die Berathung vorläufig durch Amendements des Herrn Duncombe, dies noch

Disfussion war ziemlich lebhaft und gewann dadurch an Juteresse, daß mehrere Redner, unter Anderen die Herren Hume, S. Craw-= ford, Sir William Wolesworth, Sir R. Peel und besonders Sir James Graham, si sehr nahdrüdlich gegen die vorläufige Ausschließung der Katholiken von den Vortheilen des ministeriellen lanes aussprachen. Lord John Russell versprach, dur cine pâtere Bill das Versäumte nachzuholen, sobald die Umstände es ge- statteten. Jm Oberhause waren die Verhandlungen unbe- deutend. / …___— (B. H) Heute wurde im Oberhause die Custom Pa- ties Bill (wegen Erhöhung des Differenzial - Zolles von Rum auf 9 Pce.) zum zweitenmale verlesen, nachdem ein Amendement des Herzogs von Montrose (der den britischen Fabrikanten nicht genug beschüßt glaubte), die Vill an ein Spezial-Comité zu verweisen, mit 57 gegen 48 Stimmen verworfen worden war. Im Unterbause wurde die Debatte über die Unterrichtsfrage fortgeseßt (es handelte sich noch immer darum, ob sih das Haus zum General-Comité fon- stituiren soll) und ein Amendement des Six W. Clay, das den Zweck hat, den Unterricht in den vou der Regierung unterstützten Schulen von der Verschiedenheit des Glaubensbekenntnisses ganz un= abhängig zu machen, mit 210 gegen 74 Stimmen verworfen, ligt, A oie sich darguf zum General =- Comité und bewil- le von der Regierun } ‘stü der Volksschulen. g g verlangte Summe zur Unterstützung: der Die ausführlicheren Nachrichten der indischen Ueberlandspost gen den bereits gemachten Mittheilungen nichts Neues hinzu, außer daß Nachrichten aus China und zwar gus Hongkong vom 1, März zufolge in der Nähe von Emoy- die Mannschaften zweier britischer Opiumschiffe von chinesishen Seeräubern umgebracht waren und die Ladung, zum Werth von 36,000 Pfd, St., gestohlen worden,

X London, 23. April. Der Sieg der Regierung in der Erziehungs = Frage is ein vollständiger Réweseri, Es ist ein beach= tungswerther Umstand, daß troh aller Leidenschaftlichkeit und aller Umtriebe, welche Bigotterie und Unwissenheit in Bewegung gesebt haben, doch nur 47 Mitglieder im Unterhause bereit gefunden wur- den, gegen die Geldbewilligung zu votiren, während 372 Mitglieder ihre Stimmen zu Gunsten der Regierungs-Maßregel abgaben. Man hat es Lord John Russell zum Vorwurfe gemacht, am Vorabend der allgemeinen Wahlen diesen Apfel der Zwietracht hingeworfen zu haben, aber ih, für mein Theil, bin überzeugt, daß diese entschiedene T rgeuung seines Entschlusses, die Bildung des Volkes auf religiöser Grun lage zu befördern uud dem Sturm der Intoleranz Troß zu bieten, zuleßt sowohl seiner Partei als au seiner Verwaltung zugute fommen werde, j vis dieser dadur der Beiskand der Kirche und der unparteiischen Nlänner aller Sekten gesichert werden dürfte.

Es herrscht hier ziemliche Ungewißheit über den Juhalt der Metten, welche, wie man bestimmt weiß, durch den „Sidon“ nah Portugal abgeschickt worden sind. Jch glaube, daß der britische Gesandte in Lissabon angewiesen worden ist, die Vermittelung seiner Regierung zwischen der Königin von Portugal und der Junta unter der Bedingung des Erlasses ciner Amnestie, der Bildung einer cou- Papen leglerung und der unmittelbaren Zusammenberufung der

ortes anzubieten, Wenn diese Bedingungen von dem Hofe ange- nommen werden, soll Oberst Wylde dieselben der Junta in Porto mit der Benachrichtigung zugehen lassen, daß, wenn sie die Annahme verweigere, England, Frankrêih und Spanien bereit wären, die Ruhe Portugals mit Gewalt wiederherzustellen, Die englische Regierung

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hat es indeß entschieden abgelehut, anzuerkennen, daß auf die gegen= wärtigen Unruhen in Portugal der casus foederis der Quadrupel= Allianz von 1834 Anwendung finden könne, wenn uiht Dom Miguel eine Landung in E al bewirken und die Krone in Anspruch neh= men sollte. Diese Justructionen sind mit dem „Sidon“ in einem sehr kritischen Augenblick angekomniên, so daß, wenn die Leiter der Junta einen unmittelbaren Vortheil aus ihrer Lage ziehen wollen, es wahrscheinlich ist, daß sie eine entscheidende Revolution herbeiführen werden, ehe noch die Bundesgenossen der Königin es verhindern fönnen. Denn mit Ausnahme des britishen Geschwaders, welches Feine Mittel hat, zu Lande anders als mit einer Abtheilung See-= Soldaten zur Beschüßung des Palastes zu operiren, befinden sich keinerlei Streitkräfte in unmittelbarer Nähe. Es heißt zwar, die 12,000 Mann an der spanischen Gränze könntên Lissabon in 5 Tagen erreichen, aber bis jeßt haben die diplomatischen Agenten der drei Mächte zu Lissabon noch keine Jnstructionen, das Vorrücken derselben zu autorisiren. Kurz, das Einzige, was sicher scheint, ist, daß die Intervention der drei Mächte die Entthronung Donna Maria's auf die Dauer nicht zulassen -werde.

_ Während man in Berlin jeßt von der allgemeinen Theilnahme an der politischen Debatte und. der allmäligen Bildung politischer Ansichten auf dem Vereinigten Landtage bewegt wird, scheinen wir in London einen vereinigten Kongreß der Musiker aus alleu Theilen Europa?s zu hal ten, auf welchem. der Wetteifèr zwischen den Opernhäusern eben \o stark sih bemerkbar mat, wie-jemals zwischen politischen Parteien. Zwei Opernhäuser sind jeßt hier in voller Thätigkeit; jedes faßt 3000 Zuschauer, hat Orchester von 80 bis 90 Mitgliedern und Chöre von entsprechender Stärke. Für das Haymarket - Theater hat man gewonnen: Lablache, ; die Castellan, Fraschini, Gardoni, Staudigl und Jenny Lind, den die schöne Schwedin ist wirklich hier angefommen und wird in nächster Woche in Robert der Teufel debütiren. Auf dem Coventgarden-Theater spielen drei ausgezeichnete Truppen mit Künstlern ersten Ranges. Die Grisi, Tamburini, Ronconi, Mario, die Persiani und Alboni, der neue Buffo Marini und der Tenor Salvi. Dazu kommt, daß alle déesses de la danse in dem Ballet mit einander rivalisirenz die Elsler und Dumiläton auf dem Coventgarden, Cerrito, Rosati, Lucilie Grahn und die reizvolle junge Marie Taglioni am Haymarket. Aber auch das ist noch nicht Alles, Felix Mendelssohn bringt sein Oratorium „¿Elias“/ in London und Manchester mit ungeheurem Erfolg zur Auf= führung, Madame Dingelstedt (Jenny Luber) entzückt in Konzerten dur ihren Gesang, und diesen ließt sich die große Schaar der minder bedeutenden Künstler von allen Gattungen und Graden an, welche gewöhnlich den Kanal überschreitet. Alle diese Leute wollen gut bezahlt und unterhalten sein, und nun \preche man noch von irländischer Hungersuoth, von Handelskrisen und schlechter Zeit!

Dal

Nom , 17. April, Jn der zu Anfange dieser Woche gehalte- nen Congregation der Kardinäle war der hauptsächlihe Gegenstand der Verhandlung die Wahl eines Nuntius für Konstantinopel. Sämmtliche Stimmen des Kollegiums hätten \sich für den Lischof Mons. Alduini (aus Genua stammend) vereinigt, hätte nicht der Kar- dinal Lambruschini einen andern Kandidaten vorgeschlagen. Die Ent= scheidung erwartet man vom Ausspruch Sr. Heiligkeit.

Der Kardinal Micara, General des Kapuzinerordens, i} so be= denklich frank, daß man an seinem Aufkommen zweifelt.

Die sämmtlichen von Gregor XVI. promovirten Kardinäle ha= ben den gemeinsamen Entsch{úß gefaßt, ihrem Promotar ein TLenfk= mal (wahrscheinlih iu S. Pietro) zu errichten, und jeder derselben hat sih verpflichtet, die Summe “von 300 Scudi dazu beizutragen, wodurch über 16,000 Scudi zux Besteitung der Kosten zusammen= fommen. Die Akademie vont S, Luca hatte sich, beauftragt von den genannten Juteressenten, gestern Abend in ihrem Lokal in der Ri- pelta versammelt, um über die Art der Ausführung des Monuments sich zu berathen.

Daniel

Madrid, 18. April. Heute, als am Sonntag, war die Börse geschlossen. Es zirkuliren wiederum unwahrscheinlihe Gerüchte von einer Modification, die im Ministerium eintreten solle; Salamanca Ne sih zurückziehen und das Ministerinm durch Reynoso ergänzt werden.

Der General Narvaez wird êrst zu Ende dieses Monats Madrid verlassen, um nah Paris zu gehen.

Die lebten Briefe aus Lissabon lauten wenig erfreulich, Von der Junta in Porto i eine Expedition in der Richtung nach der Hauptstadt abgeschickt worden, An der Küste von Setubal hat cine Ausschiffung von Jhsurgenten stattgefunden. Mehrere Parteigänger der Junta haben Lissabon schnell verlassen, um sich mit den Jnsur= genten in Setubal zu vereinigen. Andere, sagt man, seien in der Hauptstadt zurückgeblieben, um für die Pläne und Zwecke der Junta thätig zu sein, Genkral Saldanha sei in Folge dieser Nachrichten nach Lissabon aufgebrochen, und beträchtliche Streitkräfte der Jusur= genten seien ihm alsbald dahin gefolgt.

X Paris, 23. April, Das Verschwinden Tristany's is fortwährend der Gegenstand zahlreiher Kommentare. Nach einer Angabe]hätte er sich wieder in die Gegend von Pynos und Ardebel zurückgezogen (wo er schon früher sich versteckt gehalten hatte), um die Heilung einer Wunde abzu=- warten, die er empfangen haben ie Andere behaupten noch immer, er sei näch London abgegangen, unm dort die Nothwendigkeit neuer Geldunterstüßungen darzuthun, und die Unmöglichkeit zu zeigen, in Mitte der sich um den Grafen von Montemolin durhkreuzenden In-= triguen den Krieg fortzuseßen, Das wahre Sachverhältniß is noch immer in Dunkel gehüllt, da-Fristaiy sich fast Niemanden anver- traut. Man erzählt sich auch, einer der beiden jüngeren Brüder des Grafen von Montemolin (ob Dou Juan oder Don Feruando wird nicht angegeben, und wahrscheinli ist dies weder von einem noch vom andern wahr), habe Tristany und Ros de Eroles eingeladen, sih an einem bestimmten Orte einzufinden. Tristany aber in seinem Argwohn und Mißtrauen voller Behutsamkeit, hätte dem Ros de Eroles sagen lassen, er bedaure, dem Wunsche des Jufanlen nicht entsprechen zu können, da er frank, sei, und Ros de Eroles vorge- schlagen, allein dahinzugehen, um ihm nachher Nachricht zu geben, was bei der Zusammenkunft vorgegangen wäre. Er bezeichnete dem Ros de Eroles einen Ort, wo er ihn (Tristany) zu diesem Ende finden werde. Tristany, dem es darum zu thun war, Aufklärung über das Geheimniß zu erhalten oder auch zu entdecken, ob man ihm nur eine galle gelegt habe, begab si an den verabredeten Ort. Da er- aber Ros de Eroles nicht erscheinen sah, js wurde sein Argwohn in sei- nen Augen zur Gewißheit, und er. glaubte nun fest, daß man ein Komplott angesponnen habe, dessen Opfer er und sein Ctnheraine werden sollten, So erzählt man die Sache von Mund zu Mund, und wie dem auch sei, so sieht man daraus wenigstens, daß jeßt ein anderer Wind aus den Gebirgen weht.

Es scheint eine unzweiselhafte Thatsache zu sein, daß es am 16ten zwischen Gerona und Figueras zu einem ziemlich hißigen Ge- fehte zwischen einer Karlisteubande und einer Abtheilung der esaßung von Figueras gekommen ist, Man sagt nichts von dem Verluste der Truppen

dabei, während die Karlisten mehrere Todte und zwei Gefangene

verloren haben sollen, darunter einen {wer Verwundeten. Was diese Banden eigentlich bezwecken, und ob Je nach einem gemeinschaft lichen Plane handeln, läßt sich {wer erkennen. Nach ihrem jeßt angenommenen System haben sie in vereinzelten Banden die Rich= tungen eingeschlagen, wo sie auf keine Truppen zu stoßen fürchteten. So haben sie Hochcatalonien verlassen, um nah der Ebene von Tarragona, dem unteren Theil der Segre, und dem Meere herabzu- fommen. Indeß sind die Resultate bis jeßt unbedeutend, da zahl= reiche Punkte von den Truppen beseßt sind, die das umliegende Land überwachen, während andererseits fliegende Kolonnen unaufhörlich das Land durchziehen. Auf Seiten der Truppen besteht die ganze Krieg= führung in Märschen und Gegenmärschen gegen ganz kleine Banden, die eben so wenig selbst zur Ruhe kommen, als sie ihre Verfolger zu Athem kommen lassen. Die einflußreichen Personen der fkarlistischen Partei nehmen keinen Theil, oder ziehen sich wieder zurück. Die an= gekündigte militairishe Organisation der Partei hat sonach nur kurze Dauer gehabt, insofern sie überhaupt zu Stande fam. Man hatte eine großartige Schilderhebung erwartet, aber jeßt ist kaum mehr die Rede davon.

Wissenschaftliche und Kunst - Uachrichten.

Zweites Konzert,

gegeben von S. Thalberg, im Saale der Sing = Akademie, (Den 25. April.)

Thalberg füllte den Abend seinerseits, wie gewöhnlich, durch den Vortrag eigener Compositionen, Er spielte drei Fantasieen über Opern- Motive, eín Andante cantabile und eine Barcarole. Die Art und Weise, wie er seine Opern-Fantasieen bearbeitet, is bekannt, Sie offenba- ren alle eine gewisse Familien-Achnlichkeit, durch die Anwendung jener be- fannten, die ganze Klaviatur durchlaufenden, die Melodieen einhüllenden, harmonischen, melodishen und Triller - Figurationen. Troßdem üben sie, von ihm selbs ausgeführt, noch immer einen eigenthümlichen Reiz insofern, als sie das Charafteristische seiner Spielweise nah allen Richtungen zu entfalten vollkommen gestatten. Die vollendete Meisterschaft, mit welcher Thalberg sein Jnstrument beherrscht, ist in der That bewunderungswür- dig. Seine Fertigkeit is erstaunlih, Seine Geschicklichkeit in Bewältigung von Ton - Massen gränzt ans Unglaubliche, Während neun Finger die schtvierigsten Passagen und Variationen ausführen, spielt der zehnte das Thema mit der außerordentlichsten Präzision, Klarheit und Sauberkeit. Höchste Eleganz und Grazie, ätherishe Zartheit charakterisiren sein Spiel außerdem, so daß der Eindruck, den es hervorruft, um so mehr ein überaus wohlgefälliger wird, als der Künstler auch in seiner äußeren Erscheinung, wie in seinem Vortrage, stets eine dem Auge und dem Gefühle wohlthuende Ruhe bewahrt und sich von jeder Charlatanerie fernhält. Vergleicht man in- dessen Thalberg mit manchem anderen hervorragenden Klavier-Virtuosen der neuesten Zeit, so läßt sich freilich nicht bergen, daß ihm Kraft und Energie mangeln, Namentlich möchte sein Spiel, aus diesem Gesichts-= punkte betrachtet und mit dem Dreischock's verglichen, in den Schatten treten, wiewohl das Feuer und die donnernde Rapidität des Lehteren durch Thalberg?'s immer feines, duftiges, den süßesten Wohllaut hervorzau- berndes Spiel vollkommen aufgewogen wird. Die diesmal zum Vortrag gewählten Fantasieen waren Bearbeitungen über Motive aus „Semiramis“, aus den „Hugenotten“ und aus „Norma“, Von den beiden kleineren Com- positionen, dem Andante cantabile und der Barcarole, zeichnet sich na- mentlich die leßtere Piece dur ein eigenthümliches Gepräge vortheilhaft aus. Daß sämmtliche Leistungen des Konzertgebers die lebhafteste Theil- nahme fanden, versteht sih bei einem Künstler wie Thalberg von felbst,

Auch von Seiten der Mitwirkenden bot der Abend Genuß, Dlle. Bochkol und Herr Kohtzol d sind schr musikalisch gebildete Künstler. Sie erfreuten das Pu- blifum durch gelungene Vorträge von Gesängen und ärndteten in Folge dessen verdienten Beifall. Erstere trug eine Arie aus: „Clari von Halevy und zwei Lieder von Bochkolyß und Verdi, Leßterer zwei Gesänge: „Der blinde Knabe“ von Franz Schubert und „Jm Thale“ von Kallivoda, vor, Das

O

Auditorium war ziemlich zahlreich. 2.

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Handels- und Börsen - Nachrichten.

Answärtige Börsen. Nieder!. wirkl. Sch. 587. Zinusl. —,

5% Span, 185. Preuss. Pr. Sch. —.

Amsterdam, 21. April. 3% do. —. Pass. 5j. 4% Russ. Hope 887.

Antwerpen, 29: Aprll, Zinsl. —. Neue Anl. 17%.

Frankfurt a. M, 29, April, 5% Met. 1077. E. Bank-Actien p- ult, 1897. 1895 Bayr. Bank-Actien —, 1ope —. Int. 585. 584. Poln. 300 Fl. 955 Br, do. 500 Fl. 807. 80.

Faris, 29, April, 5% Rente fin cour. 115. 70. 3% do. fin cour. 77. 85. Neapl. —. 5% Span. —.

Wien, 25. A pril.

Anse. —. Poln. —.

Stiegl. —.

Pass. 1

E 1 4 « Nordb. 1667. Le Gloggn. 1227. ge

Meteorologische Beobachtungen.

Morgeus | Nachmittags

6 Ubr. 2 Ube.

1847. Nach einmaliger 27. April. 333,4 7" Par./334 s3'" Par [333 98" Par.|Quellwärme T4 B +- 5,8" R, | + 10,7° R. -+ 7,7° R. |Flusswärme 4,9" R. Thaupunkt... + 3,0° R. -+ 1,72 R. + 6,0” R. |Bodenwärme 9,2" R. Dunstsättigung. 80 pCt. 40 pl | 97 Cb Ausdünstung 0,004’ Rh, Wetter trüb, regnig- | trüb. Niederschlag 0,292‘‘Rhb. SSW. S, | S, Wüärmewecbse! -+10,8® Wolkenzug « « « SW. | S : -+ 4,2° Tagesmittel: 33476" Par... + 8,1° R... +36" R... 72 pet.

Nahhmittag Regen.

f Abends | |

20 Ubr.

Beobachtung

Luftdruck

Luftwärme . „.

Königliche Schauspicle.

Donnerstag, 29, April. Jm Schauspielhause. 68e Abonne= ments-Vorstellung: Griseldis,. (Mad. Grabowski : Griseldis, als leßte Gastrolle.)

Freitag, 30, April. Jm Opernhause. 53\e Abonnements-Vor= stellung. Auf Allerhöchsten Befehl: Iphigenia in Tauris, große Oper in 4 Abth., mit Tanz. Musik von Gluck. (Mad. Viardot-= Garcia: Jphigenia, als leßte Gastrolle.) Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Opernhaus= Preisen verkauft :

Ein Villet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, \o wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr.,, in den Fremden-Logen 2 Rthlr. .

Im Schauspielhause. 53ste französische Abonnements-Vorstellung. La premier représentation de la reprise de: Clermont, ou: Une femme d'artiste. l’Article 213, Sous cléf,

Verantwortlicher Redacteur Dr. 9, W. Zinkeisen, Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

Beilage

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für £ Iahr. 4 Rihlr. - # Jahr. l 8 Rihlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Lei einzelnen Üummern wird der Sogen mit 24 Sgr. berechnet.

M 119.

Allgemeine

Preußische Zeilung

Verlin, Freitag den 30 April

A

Alle Post - Anstalten und Als lanven ref Sa auf dieses Slatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Behren-Straße Ür. 57, Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

1847.

Das Redactions - und Expeditions - Lokal der Allgemeineu Preußischén Zeitung ist gegenwärtig Behren-Straße Nr. 57.

Zu s 14.

Amtlicher Theil,

Landtags'- Angelegenheiten, Sizung des Vereinigten Landtags ant 27. April. Kuríe der drei Stände: Verweisnng von Petitionen an die betreffenden Abtheilungen; Juterpellation wegen Mtcadh, der Namen; Gutachten der 6ten Abtheilung in Betreff des herrschenden Nothstandes und Verhandlungen darüber.

Beéilaste.

Amtlicher Theil.

Dea Em ad na Post = Dampf\schiff - Verbindung zwischen Stettin, Swinemünde und Kopenhagen.

Das Post-Dampsschiff „Geiser“ wird auch in diesem Jahre eine regelmäßige Verbindung zwischen Stettin und Kopenhagen unter- halten. d

Die Abfertigung desselben erfolgt:

aus Stettin aus Kopenhagen vvm 6. April bis 28. Mai Freitag 12 Uhr Mittags Dienstag Nachmittags, i vom 314. Mai bis 28. August. Mita. ) ; Montacç ) : Scanzialeub ( 12 Uhr Mittags Snnetias ( Nachmittags, vom 31. August bis zum Schlusse der Fahrten Freitag 12 Uhr Mittags Dienstag Nachmittags.

Das Passagegeld beträgt zwischen Stettin und Kopenhagen : für den lsten Play 10 Rthlr., für den 2ten Plaß 6 Rthlr., für den Zten Plaß 3 Rthlr., zwischen Swinemünde und Kopenhagen resp. 857 Rthlr., 55 Rthlr. und 25 Rthlr. preuß. Cour.

Kinder und Familien genießen eine Moderation.

Wagen und Pferde, so wie Güter und Kontanten, die vorjährigen Frachtsäße befördert.

Berlin, den 12. April 1847.

General=Post-Amt.

werden für

Excellenz der General der Infanterie und

Abgeverit: Se: lle i Sr. Majestät des Königs, von Naßmer, nach

General-Adjutant Schlesien,

Landtags - Angelegenheiten.

Sibung des Vereinigten Landtags am 27. April. Kurie der drei Stände.

Die Sitzung beginnt um 105 Uhr mit Verlesung des Proto folls über die Sißung vom 23, April, welches für genehmigt erklärt wird.

Der Herr Landtags-Marschall von Ro h ow überwies folgende eingegangene Petitionen an die Abtheilungen.

Berz der

in der Sißung vom 27. April den betreffenden Ab- theilungen überwiesenen Petitions-Anträge.

Antrag des Abgeordneten Pr. Zimmermann, auf besondere Be rüdsichtigung der arbeitenden Klasse in Betreff der Zahlungs Mißbräuche, ungünstigen Besteuerung, der Stempel und Kosten der Pässe und hinsichtlih der Strafe des wiederholten Bet telus 6. Abtheilung

Antrag des Abgeordneten Baum auf Preßfreiheit U Pitt Pre StrafaetB aa eoee rep oes S 9

Antrag des Abgeordneten Michaelis auf Abände rung der landrechtlihen Bestimmungen in An- sehung verschollener Seeleute... 6,

Ane E Abgeordneten Waechter auf Preßfrei- hei S,

Antrag des Abgeordneten W aehter auf Emancipa- tion Der Ube a A ;

Antrag der Abgeordneten Dansmann und Roe- seler auf Bewilligung eines Gnadengehalts an die an den Feldzügen von 1806 bis 1815 theil- evon habenden unterstüßungsbedürftigen

ndividuen E

Antrag des Abgeordneten Dansmann auf den Er= laß eines Gesebes über die Verbindlichkeit der Einlieger und neuaufbauenden Grundbesizer zur

.

Entrichtung eines Schußgeldes ............... 7,

Antrag des Abgeordneten Dansmann auf Emaní rung eines Geseßes wegen der Ablösbarkeit der Lehnseigenschaft bei bäuerlichen Lehnen... 6, Abtheilung

Antrag des Ab eordneten Reichard auf ein Gua dengesuch diusichtlich der wegen politiser Ver gehen in Untersuchung befindlichen oder bereits bestraften Personen , E 9.

Antrag des Abgeordneten Reichard auf Aufhebung der Erbschafts-Stempel-Steuer bei der Succes= fion untor: Ebxgat e eat)iers 1400180,

Antrag des Abgeordnete Uth emann auf Aufhe bung einiger in neuerer Zeit erlasseuen Bestim- mungen in Betreff der Allgemeinen Wittwen- Verpflegungs-Anstalt

Antrag des Abgeordneten Hir \ch auf Aufoebung des Leibzolles resp. auf russische und polnische in Westpreußen und Posen eingehende, wie anf diesseitige, nah Rußland und Polen eintretende Juden /

Antrag des Abgeordneten H ir \ch auf periodische Zu sammenberufung des Vereinigten Landtages, - Aufhebung des Vereinigten ständischen Ausschusses und Beschränkung der ständischen Deputation über das Staatsschuldenwesen

Antrag des Abgeordneten Hirsch auf Gründung etnes Pfandbriefs-' oder Kredit-Systems für die

Antrag des Abgeordneten Hirsch wegen mehrerer Befestigung der östlihen Landesgränze, nament lih gegen die Provinz Schlefien

Antrag des Abgeordneten Hirsch auf Aufhebung der Censur und Gewährung eines Preßgesetzes. .…. 5.

Antrag des Abgeordneten Hir \ch auf Reform der Patrimouial-Gerichtsbarkeit..................., 5, Antrag des Abgeordneten Hirsch auf Erwirkung einer Ausdehnung des ständischen Petitionsrechts 4 Antrag des Abgeordneten H ir\ch auf eine Jmme- diat-Petitiou : die Verfassungs = Patente vom 3. Februar c. ohne stäudische Zetimnmnmg nicht zu Me an ci C e M B af 4

Antrag des Abgeordneten hricht auf Bewilligung einer Vergütigung für das Reinigen der Chausseen vom Schnee

Antrag des Abgeordneten von Bredow auf Ema nation eines Geseßes wegen der Ablösung aller auf Privatgewässern lastenden Servituten

Antrag des Abgeordneten Bleyer wegen Beschrän fung der Dismembrationen bäuerliher Grund stüde

Antrag des Abgeordneten Winzler auf Preßfreiheit 5.

Antrag des Abgeordneten Winzler wegen Ausdeh nung der Oeffentlichkeit und Mündlichkeit beim Straf= Prozeß - Verfahren auf die ganze Mo narchie D.

Antrag des Abgeordneten Berndt, betreffend die Aufhebung des Postzwanges 0,

Antrag des Abgeordneten Berndt auf Bewilligung einer Vergütigung für das Reinigen der Chausseen vom Schnee

Antrag des Abgeordneten Rieboldt, das Verfahren bei der Beschlußnahme über Anlagen zum Schub oIDes Be 6

Antrag _des Abgeordneten von Bocckum=Dolffs auf Sicherstellung gegen Mißbrauch des §. 14 des Gesebes über die Verpflichtung zur Armen Pflege vom 31, Dezember 1842 zu mittelbaren S

Antrag des Abgeordneten Ramsthal, die Staats schulden des vormaligen Köuigreihs Westfalen betreffend T

Antrag der Abgeordneten Hausleutner 2c. um eine Verbesserung des Einkommens der Bürger meister in den kleinen Städten

Antrag des Abgeordneten Heyer, zu bitten, dem Landtage die Griuïde der Nichtanerkennung der westfälischen Zwangsanleihe mittheilen zu lassen 7,

Antrag des Abgeordueten Gadegast auf Abschaffung der Erhebung der Stolgebühren und Klingelbeu- telgelder und Fixirung dieser Einnahmen der Geistlihen und der Kirchen

Antraçz des Abgeordneten Milde wegen Errichtung eines Handels-Ministeriums

Antrag des Abgeordneten Coqui auf Auerkennung der westfälishen, durch Obligationen Litt. A. verbrieften Zwangsanleihe vom Jahre 1808 als einen integrirenden Theil der preußischen Staats {huld

Antrag des Abgeordneten Plagemann, die verhält nißmäßig hohe Servissteuer betreffend...

Antrag der Abgeordneten der Stadt Münster, von Olfers und Welter, auf Anordnung einer all- gemeinen Landes-Feuer-Versicherungs-Anstalt ini ganzen Umfange der Monarchie .…….......

Antrag des Abgeordneten von Saucken=Julien- felde wegen Abänderung des §. 5 sub 2 des Gesebes vom 1. Juli 1823 wegen Anordnung der Provinzial-Stände... ........,, 4

Denkschrift des Abgeordneten Sh auß behufs Er=

richtung eines besonderen Handels-Ministeriums und Handelskammer . Í Antrag des Abgeordneten Gier um einfachere und billigere Einrichtung der Gerichtsgebühren-Tare vom Jahre 1815 .- De Antrag des Abgeordneten Plange wegen gleihmä= ßiger Besteuerung mit besonderer Rücksicht auf das Grundeigenthum T Antrag des Abgeordneten Plan ge um Zulassung der Einrede der Zahlung zur Elidirung der Verjäh= rung aus dem Geseße vom 31. März 1838 wegen Einführung kürzerer Verjährungsfristen und die Beschränkung des Beweises der nicht geschehenen Zahlung auf den Eid... ...... Antrag des Abgeordneten Delius auf Bevorzugung der direkten Schifffahrt durch eine relative Be- günstigung im Eingangszolle Antrag der Abgeordneten König und Meisner um Verbesserung des Pensions = Reglements für Civil = Beamte Antrag des Abgeordneten Hir \ch wegen eines Ge seßes gegen ungebührlihe Untersuhungshaft. .… 5. Denkschrift der Abgeordneten der Stadt Berlin, be: treffend die Abänderung der für die Wählbarkeit im Stande -der Städte bestehenden geseblichèn Bestimmungen 4, Denkschrift derselben Abgeordneten , betreffend die stärkere Vertretung der Städfe in Landtags= Angelegenheiten Denkschrift derselben Abgeordueten über die geseßlich bestimmte Stimmenmehrheit vou zwei Drittheilen bei landständischen, die Ausübung des Petitions Rechts betreff}enden Beschlüssen Denkschrift derselben Abgeordneten T C O u E Denkschrift derselben Abgeordneten, betreffend die Zu sammenstellung der Vorschriften der Prozeß D ce i i R E Denkschrift derselben Abgeordneten , betreffend eine Reform des Vormundschaftswesens .…........... 5, Denkschrift derselben Abgeordneten , betreffend die weitere Entwickelung des Justituts der Schieds=- männer Denkschrift derselben Abgeordneten in Bezug auf die Petition um Aufhebung der Censur und Erlaß eines Preßgeseßes für Preußen Denkschrift derselben Abgeordneten , Emancipation der Juden

6. Abtheilung

über die Sonde

4.

De

betreffend die

Landtags-Marschall. Es sind noch mehrere Petitionen ein- gegangen, die ih noch niht habe durchlesen fönnen, und die ih mir vorbehalte, in der nächsten Sißung zu vertheilen. Mehrere Vorsibßende der Abtheilungen haben darauf angetragen, die Ausschüsse zu verstärken. Jh ernenne dazu noch folgende Mit= glieder: Jn der Aten Abtheilung:

Landrath von der Schulenburg und

Bürgermeister Schier aus Freiburg ;

der oten Abtheilung :

Graf vou Galen,

Freigutsbesiber Przygodzki; in der 6ten Abtheilung :

Banquier von Bedckerath; in der 7ten Abtheilung :

Kaufmann Heinrich aus Königsberg ; in der 8ten Abtheilung :

Landrath von Strachwiß auf Peterwitz und

Schulze Lem cke aus Medow.

Auch is mir vom Direktor der 7ten Abtheilung bemerkt worden, daß der Petitions-Antrag, betreffend den Zolltarif, mehr in die bte als 7te Abtheilung gehören würde. Jch trete dieser Meinung bei und bitte die 6te Abtheilung, den Antrag mit zu übernehmen. Abgeordn. von Breitenbauch (vom Plat): Jch habe eine Be merkung über die veröffentlichten stenographischen Berichte zu machen. Jch habe in der Allg. Preuß. Zeitung gesehen, daß diejenigen Redner, welche vom Plaß aus gesprochen, theils mit Namen, theils aber nur mit der allgemeinen Bezeichnung: „Eine Stimme vom Platz‘‘, aufgeführt worden sind. Jch wäre damit sehr einverstanden gewesen, wenn die Nennung der Namen im Reglement gar nit an- geordnet wäre. Da dies aber geschehen, so finde ih, daß was Ei nem recht, dem Anderen billig is. Wenn nach diesem Grundsaß nicht verfahreu worden ist, so kommt es daher, daß den Steuographen die Namen der Sprecher nicht bekannt gewesen sind. Diesem Uebel= stande wäre abzuhelfen, wenn die Sprecher veranlaßt würden, vor ihrer Rede ihre Namen zu nennen. L _ S Der Marschall: Jch gebe dem gern statt und fordere die Herren, welche ihre Namen nennen wollen, auf, dies vor Beginn ih= rer Rede zu thun. i ;

i In der vorigen Sigzung hatte ich die Berathung über die Propo- sition wegen Ausschließung bescholtener Personen Ton ständischen Ver= sammlungen angekündigt. Inzwischen ist ein Eee Gutachten ein= gegangen, betreffend die jeßigen Nothstände, Es ist allgemein ge= wünscht worden, daß diese dringende Angelegenheit vor allen anderen berücksihtigt werden möge, und obwohl sie nicht hat angekündigt wer- den können, so wird es der Versammlung gewiß genehm sein, daß wir sie jeßt zur Berathung bringen. E

Abgeordn. Lensing (vom Plabe aus): Das Gutachten is mir

erst mit dem Eintritt in die Versammlung mitgetheilt. Es is nicht möglich gewesen, es nur einmal durthzulesen, und ic bitte daher, die