1847 / 125 p. 4 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

nister erwiederte, die Mission habe den kommerziellen Jnteressen F rank- reichs viel gezußt, indem sie eine Menge werthvoller merkantilischer

Belehrüng eingesammelt und den Weg zum Handelsverkehr mit China angebahnt

er Minister des Jnnern hat beschlossen, daß von heute an von Geld, welches im Leihhause auf Wechsel geborgt wird, die auf Ordre oder auf den Jnhaber lauten und ein Jahr zu laufen haben, der Zinsfuß von 3 auf 4 pCt. erhöht werden soll, :

Herr Luneau führte gestern in der Deputirten-Kammer darüber Beschwerde, s der Minister der öffentlichen Arbeiten in einem Rund- \chrei alle Eisenbahn-Polizei-Agenten aufgefordert habe, díe Re-

ierung vorher von deu vorkommenden Unfällen zu SENg E ehe sie den riterlihen Behörden davou Tuege machten. Der Mi- nister bemerkte darauf, dies sei deshalb gesehen, weil man es mit einem ganz neuen Dienst zu thun habe, wo man es für besser gehal- ten, daß die Berichte cine Zeit lang zuerst an den Polizei-Präfekten von Paris eingesandt würden, der zweckmäßigen Rath in solchen Fâls nne. M Be n beiden leßten Tagen soll Alles aufgeboten worden sein, Herrn Passy zur Annahme des Finanz = Portefeuilles an Stelle des Herrn Lacave Laplagne zu bewegen, welcher daun zum Präsidenten des Rechnungshofes eruannt werden würde, i Herr Vatel unterhandelt mit Jenny Lind über ein Engagement derselben bei der hiesigen italienischen Oper für einen Theil der näch- n Saíson. Madame Stolt, die ihr Engagement an der großeu per aufgegeben hat, ist von hier nah London abgereist, von wo sie nah Deutschland und St. Petersburg gehen will, Die spanischen Schauspieler und Tänzer schließen nächsten Dienstag hier ihre Vor= stellungen und begeben sih nach London, wo sie für Vorstellungen auf dem Drurylane-Theater engagiert sind, Hektor Berlioz hat in St, Petersburg und Moskau mit seinen Compositionen gewinnreichen Erfolg gehabt. Zwei Konzerte in ersterer Hauptstadt haben ihm über 30,000 Fr. eingetragen.

Das Journal des Débats giebt in einem Artikel über die Lyoner Cisenbghn zu verstehen, die Regierung könnte sich in kurzem in der Nothwendigkeit befinden, ein konsolidirtes Anlehen zu machen z doch dürfe man deshalb nicht daran denken, jener Compaguie eine Geldsubvention zu gewähren. Das ministerielle Blatt empfiehlt blos eine Verlängerung des Konzessionstermines an.

Ein außerordentlicher Courier is diese Woche mit Depeschen an deu Grafen Rossi nah Rom abgegangen. Der Papst soll angeblich veranlaßt werden, die ehelihe Verbindung des Jufanten Don Enrique mit Fräulein von Castellar nicht zu genehmigen,

Es hat sich das Gerücht verbreitet, die Regierung habe die Weisung erlassen, ein Dampfboot bereit zu halten, das in einigen Tagen nah Athen abgehen solle.

Großbritanien und Irland.

London, 30. April. Das Oberhaus hat in seiner gestri- en Sibung gleichfalls die gegenwärtige Geldnoth zum Gegenstand sier Berathung gemacht, Lord Brougham brachte nämlich wie- derum eine Menge vou Beschwerden über das Zuströmen irländischer Armen in Liverpool ein und beschwerte sh über den Dru, dem die Fabrikanten in Lancashire unterliegen, welche troß zahlreicher Bestel= lungen aus Amerika bei dem Mangel an baarem Gelde ihre Arbei= ter nicht bezahlen, also nicht arbeiten lassen konnten. Ju Liverpool wären seit Dezember 150,000 Jrländer angekommen und 105,000 dort geblieben. Den Grund der jeßigen Geldnoth fand Lord Brougham zunächst in dex durch die Bank-Bill Sir R. Peel’s beschränkten No= ten-Emission der Bank von England, nah welcher bekanntlich nicht für mehr als 14 Millionen Pfund Noten ausgegeben werden dürfen, wenn nicht die Mehr - Ausgabe durch Deponirung eiues den vollen Werth derselben repräsentirenden Betrages an Gold gedeckt wird. Lord Brougham fragte an, ob die Regierung niht Vorschläge zur Aenderung der Bank=-Bill machen werde. Lord Lansdowne er- wiederte, taß die Regierung die Noth in den Fabrik-Distrikten in Erwägung gezogen habe, indeß eine Maßregel der auge- deuteten Art nicht beabsichtige, Auch Lord N ¿on flagte über den gegenwärtigen Zustand und behauptete, daß in den letten Tagen die besten Wechsel für 12 bis 13 pCt, diskontirt worden seien. Nachdem Lord Monteagle bemerklich gemacht, daß die Bankbill selbst keinen Einfluß auf den Zustand habe, wohl aber die Art und Weise, wie sie ausgeführt werde, wurde der Gegenstand verlassen, und die iriändishe Armenbill, so wie die Bill zur Unterstützung der irländischen Grund - Eigenthümer, berathen, welhe beide Maß- regeln zum zweitenmale verlesen wurden. Jm Unter- hanse veranlaßte ein Antrag des Herrn Hume auf Vor- legung einer Liste der seit 1832 gebauten Kriegsschiffe nebst Angabe der Kosten eine längere Debatte, welche indeß mit der Ver- wêtiukt des Antrages mit 66 gegen 13 Stimmen endete, da derselbe nur ein Tadels-Votum gegen den Ober-Bau-Jnspektor Symmond be- zweckte. Zu Anfang der Sihung machte Dr. Bowring einen An- trag auf größere Centralisirung der Staats=- Einnahmen bei dem Gie Daun, da, wie er behauptete, die verschiedenen Departements der Regierung 909,640 Pfd. jährlih aus Quellen empfingen, welche niht von parlamentarisher Zustimmung abhängig wären. Es sei nü= thig, daß über jede Summe, die empfangen uud verwendet würde, dem Parlament Rechnung gelegt werde, und deshalb mise das Schahz= Amt so vollständige Finanz-Berichte dem Parlamente vorlegen, wie sié in Frankreïch gebräuchlich seien. Da die Minister sich mit dem Se des Vorschlags einverstanden erklärten, so nahm Dr, Bowring einen Antrag zurück.

Der Ukas des Kaisers von Rußland, welcher die Anlegung -von 30 Millionen Silber-Rubel in fremden Fonds befiehlt, is heute hier befannt g¿worden und hat an der Börse gute Wirkung geäußert, da man glaubt, daß vorzugsweise britische Fonds werden efauft werden, Mit Rücksicht darauf, \o wie in Erwartung des Resultats der heu- tigen Unterhaus-Debatte, ist eine Versammlung der bedeutendsten hie- sigen Banquiers und Kaufleute, welche heute zur Berathung über die Geldnoth stattfinden sollte, vertagt worden. /

Lord Cowley, (der. ehemalige Gesandte am französischen Hofe, ein jüngerer Bruder des Herzogs vou Wellington, ist am Dieustag in 7Asten Lebensjahre in Paris gestorben. l

Der Graf von Besborough is noch. nicht gestorbeu, sein Zustand aher hossugelo4z er leidet an der Brustwassersucht.

/ ie Gräfin von Mornington hat gestern hei der olizei um Eiuweisung in ein Armenhaus nahsuhen müssen, da ihr Mann ihr jede Anterstübung verweigert. Der Graf vou Mornington ist der Neffe Wellington's und der Stammhalter des Hauses Welles

In Folge einer Eten der spanischen Regierung is Herr |

Heuderson von den hiesigen ZJnhabern spanischer Fonds bevollmäch- tigt worden, ihre Juteresen i der von dér

j 1 ) s neuerdings eingeseßten Kommission zur Orduung der aydwwärtigin chuld zu yer=

treten.

(B, H.) Heute wurde im Unterhause die Debatte über den Staud. des. Geldmarkte fortgeseyt. Die Veranlassung, dazu bot wiè- f Bawiligan cines Borschusses vou

. der miuisterielle Antrag au 626,000 Psd. für irländische Eisenbahnen, dessen Verweisung qn das. |

, General-Comité des Hauses der Kanzler der Schaÿkgammer

der Tagesordnung gemäß beantragte. Dem widerseßte sich Herr Roebudck, indem er nahzuweisen Pchte, daß das ministerielle Projekt eben so shädlih, wenn uicht uoch schädlicher, als der bekaunte Vor= schlag Lord Bentinck's wegen Bewilligung von 16 Millionen für die irländischen Eiseubahuen seiz denn dieser leßterwähnte Vorschlag sei doch weuigstens zu einer Zeit vorgebracht worden, wo das Land si nicht, wie jebt, mitten in einer Fingnzfrisis befunden, habe, auch habe der Bentinckshe Vorschlag den Vorzug, daß er darauf ausgegangeu ci, die arbeitende Klasse in Jrlaud masseuweise zu beschäftigen, wäh- rend das vorliegende Projekt höchstens 15,000 Menschen Beschästi= gung geben würde. Die vershwenderishe Art der Geldspendung von Seiten der Regierung sei die Ursache der jeßigen Finanznoth, um so weniger dürfe diejer neue Antrag der Regierung Aufnahme finden, und er trage demnach darauf au, daß man zu den anderen Gegenständen der Tagesordnung übergehe, Der Kanzler der Schaßkammer erklärte dieses Amendement für jedenfalls vor- eilig, Herr Roebu ck beharrte aber bei demselben; es wurde dar- auf zur Abstimmung verstellt, mit 203 gegen 14 Stimmen ver- worfen, und das Haus fkonstituirte sich zum General -Comité, Nun erhob sih der Kanzler der Schaßkammer, um eine Uebersicht über die gegenwärtige finanzielle Lage des Landes zu geben. Die Besorgniß, sagte er, die während der leßten paar Tage in der City geherrscht, habe eine Ausdehnung erlangt, welcher jede Grundlage fehle. Seit Bekauntmachung des leßten Berichtes der Bank haben sih die Aussichten dieses Jnstituts wesentlich gebessert. Seine Verbindlichkeiten seien geringer , seine Mittel, denselben zu begegnen, bedeutender geworden. Während der leßten Tage habe sich die Bank denn auch im Stande gesehen, dem Geschäftsverkehr des Landes wieder größere Erleichterungen zu gewähren. Ueberall in Europa sei gegenwärtig der Wechsel-Cours zu Gunsten Englands und zugleich sei Aussicht vorhanden , daß der Begehr nah Gold von Seiten Amerika?s nicht so bedeutend ausfallen werde, wie man erwartet habe. Jm Allgemeinen seien die Aussichten in dem ge- genwärtigen Augenblicke der Art, daß sie die übertriebenen Be

sorgnisse verscheuhen müssen, welhe eine Zeit lang vorgeherrscht haben, Judessen lasse sich nicht leugnen , daß die Geldverhältnisse des Landes noch immer die entschiedeuste Vorsicht und Behutsam

keit von Seiten der Bauk und aller Geschäftsleute in Anspruch neh

men. Der Redner gab alsdann cinen kurzen Ueberblick über die in Jrland befolgte Politik der Minister und erklärte bei der Gelegenheit, daß die Regierung nach reifliher Erwägung ihren Plan wegen Ur

barmachung der wüstliegenden Ländereien für jeßt aufgegeben habe, so daß die Summen, welche zur Verwirklichung desselben auszusetzen geweseu wären, jeßt für Verwendung auf öffentlihe Bauten oder in anderer Weise disponibel seien. Jm März seien nicht weniger als 734,000 Jnudividuen bei den öffentlichen Arbeiten beschäftigt worden, nach dem 1. Mai aber werde das Maximum 280,000 sein. Jn Jrland seien in diesem Jahre die Felder in viel größerer Ausdehnung als früher: mit Weizen, Frühkorn und Futterkorn bestellt, während im östlichen Theile von Jrland die gewöhnliche Quantität Kartoffeln bereits gepflanzt sei. Was nun den vorliegenden Plan der Regierung insbesondere betreffe, so lassen sih die beabsichtigten Vorschüsse an drei bereits konstituirte Cisenbahnen, für welche die Hälfte des Anlage-Kapitals bereits ein- geschossen sci, und welche daher genügende Sicherheit darbieten, nicht mit dem Bentinckschen Plan vergleichen, demgemäß alle irländischen Eisenbahnen ohne Unterschied Vorschüsse erhalten sollten. Die Summe von 620,000 Ps. St., welche der ministerielle Plan er= fordert, soll aus dexr für Jrlanvd fontraghirten Anleihe von 8 Mil- lionen Pfd. St. bestritten werden, aus welcher auch 410,000 Pfd. St. für Verbesserung der Schifffahrt auf dem. oberen Shannon und 40,000 Pfd. St. für Erbauung von Landungspläbßen für die Fischer verwendet werden sollen. Der Kanzler der Schaßkammer {loß mit dem Antrag auf Annahme mehrerer Resolutionen, welche die Bestimmun- gen über die beabsichtigten Vorschüsse enthalten, Nach ihm sprach Herrr Goulburn, um das Bedenkliche solcher auf die Staatskasse übernommenen Vorschüsse hervorzuheben und darauf zu dringen, daß die Minister ein- für allemal erklären, sich auf feine weiteren Vor

schüsse der Art einlassen zu wollen. Das Befriedigende der vom Finanz-Minister gegebenen Darstellung der Finanzlage im Allgemei- nen verkannte er nicht, glaubte aber gleich ihm zur äußersten Vor- siht auffordern zu müssen, wenngleich er die jeßt kundgegebene Be- sorgniß für übertrieben hielt, Der Ucbershuß im Schabe sei im Januar 9 Millionen gewesen, zu Anfang April “habe eer nur 5 Millionen betragen, und wenn das \o fortgehe, würde die Regierung sehr bald zu Anleihen bei der Bank schreiten müssen, durch welche diese dann wieder verhindert werden würde, dem Handelsverkehr die erforderlihen Erleichterungen zu Theil wer-= den zu lassen. Nehen dem Getrgidemangel habe der geringere Aus- fall der Baumwollen-Aerndte wesentlich zu dex gegenwärtigen Be

dräugniß beigetragen; außerdem aber die übermäßige Betreibung von Eisenbahu-Anlagen, der man es zu danken habe, daß jeut große Ka- pitalien ‘niht den entspxechenden Zinsgenuß gewähren. Nach dem Sc)luß der Rede des Herrn Goulburn mußte dieser Bericht abge- brochen werden.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 27. April. Der Professor Erik Gustav Geijer ist am 23, April im. 64sten Jahre gestorven,

Dänemark.

Kopenhagen, 1. Mai. Die Berling. Ztg. meldet, daß Se. Majestät der König auf die Vorstellung des Magistrats, daß der Belauf der Mahlsteuer und Accise temporair zur Verfügung der Kom munal.=- Behörde gestellt werde (\. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 119), beschlossen hat, Kopenhagen und den anderen Städten während 5 Monaten (Mai bis September) mit einer Summe von 100,000 Rbthlr. zu Hülfe zu fommen, wovon 50,000 Rbthlr. der Stadt- Behörde in Kopenhagen und 50,000 Rbthlr. den Stadt-Behörden in den anderen Städten zur Verfügung gestellt werden,

Spanien.

„6 Madrid, 26. April. Der General Serrano befindet sich eit einigen Tagen wieder hier. Die Königin hat dessen vertrautem reunde, Dou Ventura de la Vega, ihrem Kabinets -= Secretair, die

i / glänzenden Gemächer anweisen lassen, welhe vor Jahren die Prin- zessin von Beira bewohnte. Zwishen ihnen und den Appartements

/ der Königin wird eine direkte Verbindung eingerichtet.

Die Unabhängigkeit, in welche. die Königin, ihrem Gemahle, den Schrauken der Etikette und selbst der öffentlichen Meinung j Gegen r, sich verseßt hat, zollen die Progressisten den lautesten

ifall. Dem natürlichen Laufe der Dinge na, wird. die Königin,

| daran zweifelt diese Partei durchaus nit, sich immer heftiger mit

‘den Moderirten überwerfen und folglih deren Gegnern die Bahn öffnen, auf, weldisx sie ohne Anwendung der hergebrahten revolu- tionairen Mittel zur Gewalt emporsteigen können, Die gegenwärti

gen Minister, die sich selbst, für Moderirte, ausgeben, wollen, sehen

bereits die Gewalt ihren Händen ents{lüpfen, werden aber, indem sie ihre früheren Verbündeten, die jeßigen Ultras, zu Hülfe rufen, von diesen noh heftiger angefeindet, als von den Progressisten selbst, Die Ultra's, die Herren Mon, Pidal, Gonzalez Bravo an der Spibe, haben ihren Entschluß gefaßt. Sie würden an dem Zwiespalte des Königlichen Ehepaares keinen Austoß nehmen, wenn nur die Königin den Besi hätte, Jet hört man diese Stgatsmänner und die sih ihnen an= schließenden Personen von Bedeutung ganz offen von der Nothwen= E einer Regentschaft reden. Diese würde, der Verfassung zu= folge, in dem Fall, auf welchen sie rechnen, dem Gemahle der Köni= gin zugesprochen werden müssen, auf ihn sucht man daher in dieser Richtung einzuwirken, wobei man von der Vorausseßung geleitet wird auch ihu bald beseitigen und dur einen fremden begabteren Prinzen erseßen zu können, Wer Gelegenheit hat, sich in den Krei= sen jener Leute zu bewegen, weiß, daß ihnen Jsabella 1. faum noch als Königin gilt, Sobald sie es wagen wird, ein Mi= nisterium aus Männern, wie Olozaga, Serrano, Cortina zusammen= zuseßen, soll der Schlag ausgeführt werden; denn solchen Leuten fön= nen und dürfen die Moderirten nicht gehorhen. Die befehligenden Generale, die Regiments=Chefs und vorzüglich die Truppen der hie- sigen Besaßung sucht man durch die Vorspiegelung zu gewinnen, daß mit der Herrschaft der Moderirten auch das Bestehen der dermaligen Armee sein Ende nehmen und diese durch eine zügellose National= Miliz erseßt werden würde.

Natürlich unterhält diese Ultra - Partei ununterbrochene Verbin- dungen mit demjenigen Punkte, von welchem sie, wenn auch nicht offenen Beistand, doch die bekannte „moralishe Sympathie“ zu er= warten berechtigt is, Vermittler gehen ab und zu, und vor acht Tagen kam von dort ein untergeordneter Agent hierher, mit dem Auftrage, eine Aussöhnung des Generals Narvaez, dem er als poli- tischer Schriftsteller (in dem Portefeuillediplomatique) gewisse Gefälligfeiten erwiesen hat, mit der Ultrapartei zu erwirken und ihn zu bewegen, die Abreise auf seinen pariser Botschafterposten auf unbe- stimmte Zeit zu verschieben, da seine hiesige Anwesenheit zum Be- hufe der Mitwirkung bei dem beabsichtigten Schlage als uuer= läßlih zu betrachteu wäre. Allem Auschein uach, haben die Vorstellungen des Agenten ihren Eindruck auf den General Narvaez, der seine Effekten schon vorgusgeschickt hat und am 2sten abreisen wollte, nicht verfehlt.

Griechenland.

Ancona, 22, April. (A. Z.) Die Anwesenheit des griechi= hen Generals Kalergis auf der Jusel Zante mußte, in Folge der Rolle, welche derselbe in Griechenland gespielt, seiner direkten An= funft aus England und des Zusammenströmens hellenischer Partei- gänger, um so mehr Aufsehen auf den Jouischen Juseln sowohl, als auf den gegenüberliegenden griechischen und türkischen Gebieten erre= gen, als dieselbe mit der Kunde des nahe bevorstehenden Erscheinens englischer Kriegsschiffe auf der Rhede des Piräeus zusammeutraf, Bald wurde es auch deutlich, daß Kalergis? Aukunst einem politischen Zweek nicht fremd war, Sendungen Vertrauter nach dem Festlande fanden ununterbrochen statt, und die laute Sprache der hellenischen An= fömmlinge bewies, daß der Zweck ihres Erscheinens in der Nähe Grie=« chenlands eine Umwälzung in demselben auf dem Wege der nahe be vorstehenden Wahlen zum helleuishen Parlamente sei, Die Hoff- nungen der Flüchtlinge scheinen indeß im Abnehmen zu sein. Der erwartete Bruch zwischen der Regierung zu Athen und der Pforte ist nicht eingetreten; militairishe Bewegungen finden von keiner Seite statt, und selbst die englischen Schiffe liegen ruhig an der Küste vor Anker. Auch beginnen sich bereits Aeußerungen der fremden Gäste auf Zante in einem Sinne Luft zu machen, welcher auf getäuschte Hoffnungen hindeutet, Jm Junern der helleuischen Staaten herrscht vollkommene Ruhe, ungeachtet der aufregenden Sprache der unter fremdem Einfluß stehenden Blätter, welche die Regierung in allen Richtungen verunglimpften, Weder die griechische Regierung noch die Pforte scheinen geneigt zu sein, unter einander eine Fehde zu be= ginnen, und so dürfte die Hoffuung der Abenteurer, welche darauf mitunter zählten, sich in Dunst auflösen.

Verein der Kunstfreunde im preußischen Staate.

Berlin. Bei der heutigen Verloosung der vom Vereine der Kunst- freunde im preußischen Staate erworbenen Kunstgegenstände fielen die Ge- winne folgenden Mitgliedern zut |

Sr. Majestät dem Könige auf Nr, 1 (58).

Oelgemälde von Meh, Vermählung des Tobias. Un U N L C1 e : :

Oelgemälde von W. Schüße, eine Mutter mit ihrem Kinde, Jhrer Majestät der Königin auf Nr. 2 (20).

Oelgemälde von Schrader, Vincenza,

Sr, Königl, Hoheit dem Prinzen Albrecht von Preußen auf Nr. 5 (4).

Oelgemälde von Graeb, Kreuzgang der Kathedrale von Arles, Herrn Buchhändler Otto auf Nr. 2177.

Oelgemälde von S teffeck, römische Viehheerden bei nahendem (He-

witter in den Katakomben Schuß suchend. Herrn Archivrath Köhne auf Nr. 785,

Oelgemälde vou Hopfgarten, Eine Albanerin mit ihren Kiuderu, Herrn Buchhändler Reimer in Leipzig auf Nr. 279.

Oclgemälde von Korneck, Jtalienerin vor cinem Votivbilde betend. Herrn Geh. Ober-Tribunals-Präsident Bu sse auf Nr. 18092, Oelgemälde von Behrend sen, Alpenglühen auf dem salzburgischen

Hochgebirge.

Herrn Stadtrath Güß feldt auf Nr. 601. Oelgemälde von Pape, Der Reichenbach bei Meiringen in der Schweiz,

Herrn Graveur Keiser auf Nr, 1534, Oelgemälde von E, Hildebrandt, Die Treidler, holländische Landschaft.

Herrn Kausmann C. L, Gaedeccke auf Nr. 1849. Oelgemälde von Daege, Eine Madonna,

Herrn Kaufmann Winterhoff in Hamburg auf Nr. 909.

Oelgemälde vou M, Schmidt, Der Golf von Smyrna von Bur-«

nabat aus, j Herrn Kausmann Louis Ravené auf Nr, 1429 (1).

Oelgemälde von Mila, Amor.

Herrn Geh, Rechnungsrath cke auf Nr. 2254.

Oelgemälde von Hellwig, Das Rendezvous.

Herrn Herrmann von Roy auf Wierzbiczani auf Nr, 792,

Oelgemälde von Fr. Wolf, Hirtenkinder.

Herrn General-Münz-Direktor G ödeking auf Nr. 2474.

Oelgemälde von E. Meyerheim, Erzählende Mutter. Herrn Kaufmann Julius Peters auf Nr. 492.

Oelgemälde von Rabe, Verwundete und Versprengte, ein Gefecht

beobachtend.

Herrn Sanitätsrath Dr, R osenstiel auf Nr, 89,

Oelgemälde von C. Schulz, Winterlandschaft, Kinder Holz suchend. Herrn Hof-Post-Sekretair Elten auf No. 1205.

Oelgemälde von Hosemann, Ein Narr macht viele,

Herrn Küchenmeister Eckert auf No. 1395,

Oelgemälde von E. Meyerheim, Mädchen mit Hunden, Frau General-Lieutenant von Pfuel auf No, 414,

Oelgemälde von ce yÿ, Bivouac aus dem Befreiungskriege. Frau von Zastrow auf No, 1151.

Oelgemälde von Bönisch, Sommerlandschaft,

ß der Gewalt in ihren Händen gelassen.

Herrn Senator Jeni \ch in baubg auf Nr. 1554 (1) Oelgemälde von Borgmann, Änsicht von Quedlinburg, Herrn Kanzleirath Bickl ing auf Nr. 2007. p A emvids von Triebel, Eingang zum Kapuziner «Kloster in Salzburg.

Herrn Hof-Agenten Blo ch auf Nr, 899, Oelskizze von Kolbe, Belagerung des Schlosses Frisack,

Herrn Oberst-Lieutenant von Studniy auf Nr. 1969.

Oelgemälde von Grothe, Kinder mit ciner jungen Elster,

Herrn Zimmermeister Rus in Potsdam auf Nr. 1579,

Oelgemälde von Dähling, Landschaft, Gegend von Macerata.

Herrn Präsident von Rohr auf Nr. 889.

Bronzeguß von W,. Wolff, ein Büffel im Kampfe mit Hunden,

Außerdem wurden 25 Abdrücke vor der Schrift des Kupferstiches : Pe- ter von Amiens nach de Kayser von Oldermann verlooset, welche auf folgende Nummern fielen :

9 (10). 36. 202, 212, 258. 323. 327. 428, 573. 648, 983. 987. 1033, 1131. 1256, 1359, 1410. 1693, 1808, 1816, 1916. 1976. 1984. 2082. 2467.

Ferner 25 Abdrücke vor der Schrift des Schwarzkunstblattes: Mädchen us S iiityezi nah Beer von Grundmann, welche folgenden Nummern zufielen ;

1 (15). 96. 106. 186. 456. 602. 954, 1272. 1294, 1312. 1337. 1384. 1647. 1651, 1697, 1754. 1769. 1970, 2008, 2119, 2132, 2142. 2296. 2313. 2405.

__ Demnächst 20 Abdrücke vor der Schrist des Schwarzkunstblattes : Pro- cidanerin nah L, Nobert von Herrmann Eichens, und fielen diese auf folgende Nummern:

4: (35)...4: (70). 3 (10). 309, 346. 512, 540, 564. 680, 721. 735. 4119, 1153, 1287,.-4533 (1). 1695. 1751. 1766, 1843, 2124.

Sodann wurden verloost 30 Abdrücke vor der Schrift, der diesmaligen Vereinsgabe, des Kupferstihes: Die Blüthe Griechenlands nah Schinel von Witthöft, welche auf folgende Nummern fielen:

1 (62). 1 (68). 13 (4). 63. 126.4 (2). 382. 290. 462. 77 047 (D. 609. 613, 639, 757, 762, 823. 1005, 1068, 1141, 1273. 1449. 1524 1605. 1796. 1853, 1930, 2066, 2176. 2334. 2336. : „_, Nerauf fand die Verloosung der Reihenfolge der für das abgelaufene Jahr zur allgemeinen Vertheilung bestimmten Vereinsgabe, des Kupfer stiches: Die Blüthe Griechenlands, nah Schinckel von Witth T: Ah Serien von 50 Eremplaren statt, i Das Ergebniß wird durch den gedruckten Jahres - Bericht mitgetheilt werden. i Ä Berlin, den 5, Mai 1847,

Der Vorstand des Vereins der Kunstfreunde im preußischen Staate,

Cen et

j Schwerin, l. Mai, (H. C.) Heute früh um 7 Uhr hat, bei dem \chönsten Frühlingswetter und in Anwesenheit einer zahllo sen Zuschauermenge, die Eröffnung der Hagenow - Schweriner Eisen bahn für den Personen - Verkehr stattgefunden. Da die Bahnhofs- gebäude, obgleich fortwährend auf das fleißzigste daran gearbeitet wird, bis zum heutigen Tage uicht volleudet werdeu fonuten, so ist auf einem benachbarten Terrain ein interimistischer Bahnhof mit Empfangsgebäude, Restauration, Güter= und Post Expedition errichtet worden. Höchst elegant sind die Waggons, in denen die Pläße erster Klasse mit rothem Sammet und diejenigen zweiter Klasse mit grauem Tuch ausge schla= gen sind. Auch die Uniform der Bahn-Offiziauten (blauer Rock mit rothem Kragen , graues Beinkleid mit rothem Paspoilé und blaue Müße mit rothem Streifen) macht sich sehr hübsch; nur die Preise, insbesondere die der zweiten Klasse (28 Schill. für noch nicht volle 4 Meilen), findet man, im Vergleich mit den ktfci anderer Bahnen, etwas hoch. Nichtsdestoweniger wird der Verkehr zwischen Schwerin und Hamburg bedeutend genug werden, und die unvergleichlihen Reize, mit de- nen Kunst und Natur die Umgebungen Schwerins ausgestattet haben, werden, zumal an den Sonntagen, manchen Hamburger zu uns her=- überführen. Unsere Gasthöfe haben sich auf zahlreihen Besuch ein- gerichtet, und die beiden ersten Hotels lassen ihre eleganten Omnibus zur Aufnahme von Gästen auf dem Bahnhofe halten. Nach Wis- mar, Rostock und Güstrow werden fortan, nach Ankunft der Bahn- züge, täglih zwei Schnellposten expedirt, welche Rostock nah 85 und Güstrow nah 6 Stunden erreichen. i :

Niederschlesisch - Märkische Eisenbahn,

Die Frequenz auf der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn betrug in der Woche vom 18. bis 24. April 1847 9969 Personen und 19,227 Rihlr. 16 Sgr. 6 Pf. Siku alias sür Personen-, Güter- und Vieh Transport etec., vorbehaltlich späterer Festsetzung durch die Kontrolle.

Yandels- und Börsen-Uachrichten. Berlin, den 5. Mai 1847.

Intändische Fonds: Pfandbrief-, Kommumal- Papiere und

Geld - Course.

Zf.| Brief. | Geld. |Gem. |26.| Bries. | Geld. St. Schuld-Sch. 37 93% 923 Kur- u.Nm.Pfdbr. d 4 95k Seeh. Präm, Sch. | 957; _— Schlesische do. |3z2| K.u. Nimm. Schuldy. 3; 90“ _—

Berl. Stadt-Obl. 35 A 92% Westpr. Pfandbr. 37 92k Gros4h.Posen do, 102 101 Ï

Gene

do. Lt. B. gar. de. 37|

Friedrichsd’or. - 1377 Augustd’ur. -| 11 s 91% Gold al marce. -

Disconto,

do. do. |[32| Ostpre. Pfandbr. 13:| 96 Pomm. do, 3: 93% Ausländisohe Fonds.

Russ. Hamb, Cert. |? do.beiHope 3.4.8. |5

Poln. neue Pfdbr. |- —- do. Part. 500 FI.|ch So, do, I: Ah 25 I do. do. 300 Fl. |— do.Stieglitz 2.4 A do.v.Rothsch.Lsx«t. |? do.Poln. SchatzO, |ch do. do. Cert. L. A. do.do.L.B. 200FI. Pol, a. Pfdbr. v.C,|-

Hamb, Feuer-Cas, |- do.Staats-Pr. Anl. Holländ, 2 Int. 3 Kurb.Pr.O, 40Th. Sardin, do. 36 Fr. Neue Bad.do35FI.|-

637 Eisenbahn - Actren.

L A Volleing. Amst. Rott. Arnobh. Utr, Berl, Anh,A.

do, Prior. Berl. amb.

do. Prior. Berl. Stett, Bonn-Cöln,. Bresl, Freib,

do. Prior. Cöth. Bernb. Cer. Ob. Sch. Düss. Elberf.

do. Prior,

N T

92 «6. Rhein. Stm, do. Prior. | do. v.St. gar. |- Í Sächs, Bayr, | _— Sag.-Glog, 97 B. 96; G. do, Prior. 107 6. í B. Thüringer. E Wihb.(C.0O.)| Zarsk, Selo.

Quitt.- 77%: Bogen. 106 G6.

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1095 G.

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Aaeh.Mastr 20 Berg. Mrk. |50 L207 & Berl. Anb. B./45 Bexb, Ludw.|70 Brieg-Ne1ss.|55 Chem. Risa.|80) Cöln- Mind. [§0 do. Thür. v.120 91% Dil. 9: G. Dresd. Görl.|90 1015 G. Löb. Zittau. |70 aggueo Magd, Witt.|20 1037 B. Mecklenb. /60 _— Nordb. F. W./60 96 6. Rh. St. Pr. [70 897 G, Starg. Pos. 130 91; B, &St.-Vobw. 90 101; G. | (Schluss der Börse 3 Uhr.)

Gloggnitz, Hmb, Bergd, | Kiel-Alt, Lpz. Dresd, Magd. Halb, |/ Magd. Leipz. do. Prior. | N, Schl. Mk. do. Prior. | do. Prior. |: Nrdb. K. Fd. O. Schl. Lt. A do. Prior. do. Lt. B. | Pis. Mgdh. do, Pr. A. B,

do. do.

G fn fa f pie m Hf C in 1 n 1 A 1A An f Sa D A fn d Se F

Die Börse war heute sehr unbelebt und die Course gegen gestern unverändert. :

Getraide-Berichit. Am heutigen Markt waren die Preise wie solgt :

V eizen nach Qualität von 110—114 Rihlr. Roggen loco 103—106 Rihlr.

- Lieferung bis 20. Mai 99 Rthlr, pr. Mai / Juni 95—96 Rihlr. pr. Juni (Juli 88 Bihlr.

- - pr. Juli / August 82 Rihlr. Gerste loco 72—78 Rihlr. Haser loco nach Qualität 48—50 Rihlr.

- schwnmd. 48p sd. 47—46 Rihlr. Rüböl loco 10Z2—*% Rihlr,

- Herbst 11{—% Rihlr.

Kanal-Listen;:

Den Finow-Kkanal passirten am 3, Mai: 1153 VVspl. Weizen, 451 VWspl. Roggen, 159 VVspl. Hafer, 343 VWspl. Gerste, 20 VVs pl. Erbsen, 4/73 Ctr. Mehl.

Mit Roggen loco ging es anch beute lalim, und der Umsatz be schränkt. Auch auf Lieserung aus Mangel an Anstellungen wenig ge- macht. Spiritus, bis 52 Rilile. loco gewichen, schliesst 54 Rthlr. für

10,800 %.

Marktpreise vom Getragide,

Benlin, anx 3, Mgi 1947,

Zu Lande: Weizen 4 Rthlr. 18- Sgr. ; Roggen 4 Rthlr. 9 Sgr 7 Pf., auch 4 Rthlr, 5 Sgr. 5 Pf.z Hafer 2 Rihlr. 7 Sgr. 2 Pf., auch 2 Rihlr. 4 Sgr. 10 Pf. Eingegangen sind 10 Wispel 12 Wispel,

Zu Wasser: Weizen (weißer) 4 Rthlr. 26 Sgr. 5 Pf., auch 4 Rthlr. 24 Sgr. und 4 Rthlr. 19 Sgr. 2 Pf. ; Roggen 4 Rthlr. 12 Sgr., auch 4 Rihlr, 3 Sgr. 7 Pf.z große Gerste 3 Rthlr. 3 Sgr. 7 Pf.z Ha- fer 2 Rthlr., auch 1 Rthlr, 24 Sgr. 3 Pf. Eingegangen sind 1298 Wispel 22 Scheffel,

f) Sonnabend, den 1, Mai,

Das Schock Stroh 9 Rthlr., 25 Sgr., auch 7 Rihlr. 15 Sgr. Der

Centner Heu 1 Nthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 23 Sgr, :

Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 58. 5% Span. 19 7

2 R h Zinsl. 95. Poln, —,. Preuss. Pr. Sch. —,

Answärtige

Amsterdam, I. Ma. 3% do. —. Pass. 0. 4% Russ. Hope 88.

Antwerpen, 30. April, Zins), —, Neue Anl. 165 G.

Frankfurta M, 2 Mai, 5% Met, 1074, 107, Bank-Acuen p ult, 1903, 1901 Bayr. Bank-Actien —. "Hope —. Stiegl. —., Int. 58, 575. Folu 300 Fl. 95% 6. do. 500 F1. 60. 797.

Hamburg, 3. Mai. Bank-Actien 1590 Br. Engl. Buas, 1067 6.

London , ‘30. April. Cons. 3% 875. L. Belg. 953. 94 L. Neve Anl. A. IOL, Passive 5j. f. Ausg Seh. 17 165. 25% Holl. 59, 587, 4% do. 89. 885. Port, —. Eugl. Russ, 1107. 1095. Bras. 84,83. Chui 93. 91. Mex. 205. 20. Peru 39. 37.

Wie n, D Mai, 5% Met. 107%. 4% do. 98, 3% do. 69%. Bauk. Actien 150, Aul. de 1834 155. de 1839 L118! Nordb, 1683. Gloggn. 123.

___Æ Paris 1. Mai. Jun der abgelaufenen Woche waren die Ge- schäfte in Eisenbahn - Actien an der Börse nicht sehr belebt, Die Course zeigten zwar im Allgemeinen Tendenz zum Fallen, aber dies war nicht be- deutend und betrug in den meisten Fällen nur zwischen 1 Fr. 25 Cts, und 2 Fr. 50 Cts, Man beobachtet jeßt mit besonderer Aufmerksamkeit díe wöchentlichen Einnahmen jeder Bahn im Vergleiche zu denen, welche sie in der entsprehenden Woche des vorigen Jahres machte, Es muß auffallen, daß der fast regelmäßig bei allen Bahnen mit jeder Woche hervortretende beträchtliche Zuwachs dieser Einnahmen nicht einen größeren Einfluß übt auf den Stand der Course, und in der Natur der Sache liegt es, daraus zu schließen, daß die Preise ras sich heben werden, von dem Augen- blick an, wo die finanzielle Krise gänzlich vorübergegangen sein wird. Am 30, April vorigen Jahres wurden die Actien der Bahn von Paris nach Nouen zu 1035 Fr, notirt, und die Erhebung der Einnahmen der Woche wies 150,397 Fr, aus. Dieses Jahr steht Nouen, nachdem die Actien dieser Bahn neuerlih ein Steigen von 70 Fr. erfahren haben, doch erst auf 930 Fr, und die wöchentlichen Einnahmen belaufen sich auf 201,000 Fr. Seit mehreren Wochen {hon erhält sih die Ziffer der Einnahmen dieser Bahn auf über 200,000 Fr, Bei der Eisenbahn von Paris nach Orleans tritt der Unterschied der Ziffern der beiden Jahre nicht so bedeutend hervor, aber dessenungeachtet is die Zunahme auch hier in diesem Jahre sehr beträchtlih,. Die Actien dieser Bahn standen am 30. April v. J, jo ziemlich auf denselben Coursen, wie jeßt. Man notirte sie damals mit 1232 Fr. 50 Cts., was genau der Cours derselben am 29. April d. J. ist.

Ä Wi

Annge —.

Aber die Einnahmen haben seit langer Zeit unaufhörlich fortschreitend

tgeitöntinen, und die Einnahmen der leßten Woche weisen :

D baba Woche des vorigen anan eine Zunahme E 280en d M- es sollte also ein verhältnißmäßiges Steigen der Course dieser Actien 3 getreten sein. Noch auffallender wäre der Vergleich zwischen den Einnab- men dieses Jahres und denen von 1845; denn während der lezten Wo des Mai 1845 war der Cours der Actien von Orleans gleichfalls 1232 Fr, 50 Cent., während damals die wöchentlichen Einnahmen nur 139,452 Fx, 95 Cent. betragen hatten, Die Actien von Rouen standen damals auf 1110 Fr., während die Einnahme der Woche 133,035 Fr. 45 Cent, betragen hatten. Judeß ist nicht zu verkennen, daß die Actien der Rouener Bahn sich mit großer Festigkeit behauptet haben da die Nealisirungen gemachter Gewinne, die dur ein s{nelles Steigen von 90 Fr. veranlaßt wurden, nur eine Reaction von 20 bis 25 Fr. hervorzubringen vermohten, Man muß daraus schließen, daß die größte Zahl der gemachten Ankäufe solcher Actien ernstlich waren und diese in feste Hände gekommen sind, welche sie zu behalten gedenken. Jn den Actien der Marseiller Bahn wurden in der abgelaufenen Woche sehr wenig Geschäfte gemacht, man scheint die Aufklärungen abzuwarten, welche der für den 7. Zuni angekündigten General-Versammlung der Actionaire dieser Bahn in Betreff des Anlehens gegeben werden sollen, von welchem man in Bezug auf diese Gesell schaft gesprochen hat. Die Actien der Bahn von Bordeaux zeigten Nelgung zum Steigen in Folge der erlangten Gewißheit, daß keine neue Einzahlung von Seiten der Actionaire dieser Bahn dieses Jahr nöthig werden wird, Jndeß wären die bisher in Actien dieser Bahn gemachten Geschäfte schr unbedeutend, Dié Actien der Bahn vou Vierzon sind diese Woche etwas zurückgegängen, was sich zum Theil wenigstens aus ihrem plötzlichen Steigen in der vorigen Woche erklären läßt. Seit aht Tagen spricht man viel von neuen Arran- gements, die für die neuen im Bau begriffenen Bahnen zu Stande gekom- men seien, Es is zu wünschen, daß endlich, und zwar so bald als mög- lich, aller Ungewißheit darüber eiín Ende gemacht werde, und fallen au die Modificationen, welche die Regierung den neuen Gesellschaften zugesteht, nicht so bedeutend aus, als diese erwartet haben mögen , so läßt sich doch hoffen, daß man die Bedingungen derselben so stellen wird, daß die Gesellschaften sich nicht gezwungen schen werden, ihre Unter- nehmungen aufzugeben und die Arbeiten daran einstellen zu lassen. Die darüber verbreiteten Gerüchte haben inzwischen solchen Bestand gewon- nen, daß z. B. bei den Actien der lyoner Bahn einiges Steigen eintrat, und dieses wäre wahrscheinlih noch stärker geworden, ohne die offizielle Ankündigung des Verkaufs der Actien, auf welche die verlangten Einzah- lungen nicht geleistet worden sind, Dieser Verkauf soll an der Börse vom 4. Mai stattfinden. Die Course der Actien der Bahnen von Straßburg und Nautes blieben fast ohne Veränderung. Die Actien von Dieppe \chei- neu dagegen von neuem in Gunst zu kommen, und die Jnhaber solcher Actien sehen mit Ungeduld dem Berichte des Verwaltungs-Rathes entgegen, der in der heute stattfindenden General-Versammlung der Äctionaire vorgelesen wordenist. Die oben erwähnten Arrangements zwischen der Regierung und den Ge- sellschaften, um diesen die Fortsezung ihrer Arbeiten möglich zu machen, sollen in Folgendem bestehen, Der Staat würde eine Abschäßung der bereits ferti oder im Bau begriffenen Arbeiten vornehmen. Er würde sich verbindlich machen, in dem Falle, daß er sich im nächsten Jahre nicht mit den Ge- sellschaften zu verständigen vermöchte, alle vollendeten Arbeiten von heute an gerehnet zurüzuzahlen. Auf diese Weise, und wenn die Gesellschaften nicht zu einer Verständigung mit dem Staate über die an den Kontrakten vorzunehmenden Abänderungen zu gelangen vermöchten, würden diese ut wenigstens Sicherheit erhalten, nicht mehr zu verlieren, als sie jeßt dur Aufgeben der Arbeiten verlieren würden. ie Gesellschaften würden so den Vortheil haben, für den Fall, wo das Vertrauen sih den Eisenbahnen wie- der zuwendete, daraus Nutzen ziehen zu fönnen. Man verhandelt gegen- wärtig über die Ziffer, welche den Arbeiten zugewendet werden soll, und den Belang der Summen, die dér Staat behalten könnte. Mit Grund oder Ungrund is der Minister der öffentlichen Arbeiten überzeugt, daß es unmög- lich wäre, von den Kammern ein günstiges Votum zu erlangen für das ganzé System, welches das Pfand vermindern würde, das der Staat in Händen hat. Selbst diejenigen, welche die Meinung des Ministers nicht theilen, erfennen an, daß, wenn die Durchsezung einer definitiven Maßregel unmöglich ist, die als provisorisch vorgeschlagene annehmbar is. Wenigstens hat sie das Gute, die gegenwärtíge Stellung der Gesellschaften zu fixiren und dem fortwährenden Fallen der Course einen fast unübersteiglihen Damm entgegenzusezen. Denn es wird dann leicht sein, den wirklichen Werth der Actien jedes Unternehmens zu bestimmen, der sih erhöhen wird, wenn das Vertrauen überhaupt den Eisenbahn-Unternehmungen sih wieder zuwendet.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Ubr,

Nach eihmálger

1847. | Beobachtuvg.

Morgens Nachmittags 4. Mai.

| 6 Ubr. 2 Ubhé.

Luftdruck 336,84" Par |336 49""' Par.|336 29" Þar. Quellwärme 7,4° R. Luftwärme. «.«| f 8,0" R.| + 15,9° R. |-+ 10,8 R |Flusswärwme 11,2* R. Thaupunkt... « -+ 1/99 R. -+ 2,8° R “+ T4 R. [Bodenwärme 12 19 R. 59 pCt. 35 pCt. 79 pet. |Ausdünstung 0,005"'Rb. heiter. | beiter. heiter. Niederschlag.

0. | 0. 6, Wüärmeweechse! 16,1 ®

Wolkenzug - « « O, ! -+ 7,0° Tagesmittel: 336 54 Par... + 119° R... +44" R... 57 pet. 0. Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 6. Mai. Jm Schauspielhause. 73\stte Abonne= ments - Vorstellung: Uriel U Trauerspiel in 5 Abth., von K. Gußkow. (Herr Dessoir: Uriel Acosta.)

Freitag, 7. Mai. Jm Opernhause. 56ste Abonnements-Vor= stellung: Robert der Teufel. (Dlle. Evers : Alice.) Anfang 6 Uhr. Die Jnhaber von reservirten Billets werden ersucht, solche bis Donnerstag, den 6, Mai, Mittags 2 Uhr, im Billet - Verkgufs= Büreau abholen zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft wer= den müssen. Auch die Freibillets können nur bis zu dieser Zeit auf- bewahrt werden.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern- haus-Preisen verkauft :

Cin Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. 2c. : Im Schauspielhause. 55e französische Abonnements-Vorstellung. La premitère représentation de: La Gazette des Tribunaux, vaudeville comique en 1 acte, par MM. Laurencin et Marc- Michel, Le Petit-fils, ou: les faiblesses de Grand-maman, co- médie-vaudeville en 1 acte, par MM. Bayard et Varner, Le Vicomte Girolflée, vaudeville en 1 acte, par MM, Laurencin et

Marc-Michel. Verantwortlicher Redacteur De. J. W. Zinkeisen, Im Selbstverlage der Expedition.

Dunstsättigung -

Gedruckt in der Deer schen Geheimen Ober -Hofbuchdruckerei,

Bekanntmachungen.

[10] Nothwendiger Verkauf,

q r Ober-Landesgericht zu Cöslin, as. ía Hinterpommern (m L -

gene, : unterm 8, Oktober 1846 auf L R

Sgr. 2 Pf. landschaftlich abzeshägte Allodial-Ritter-

ut Bychow soll im Wege d j

Lation im Termin den: 24. Juli fe pi rere [294] tags 10 Uhr, im Jnstructionszimmer unseres Kolle- gienhauses öffeatlich verkauft werden, Die Taxe, der

Zu diesem

Hypothekenschein und die Verkauss-Bediugungen können in unserer Paus eingesehen werden, ermin twerden gleichzeitig die unbekann- ten Erben der verstorbenen Prediger-Wittwe Magunna, geborenen Hoffmann zu Leba, hierdurch vorgeladen, Cöslin, den 22. Dezember 1846, Königl. Ober-Landesgericht, Civil-Senat.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 134 März 1847. Das hierselbst in ver Rosenquergasse Nr, 30 belegene

mer Mengel, Wilhelmine Ro ine,

o

Erben werden hierdurch ö

——

und im Hypothekenbuche Vol, 34. No. 1944 a, verzeichnete Grundstück der mi Schiffsetgenthü«

geborencn Janike, 23 Sgr. 10 Pf.,

am 22. Oktober 1847, Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle OPEENE werden.

A pothekenschein sind in der Registratur einzuschen.

er Rentier Christian Friedrich Tiettloff modo dessen entlich vorgeladen.

gerichtlich abgeschäßt zu 7805 Thîr.

pag 9 1475Þ) MBefanntmachung.

Nach dem von Königlicher Regierung enehmigten Be- shlusso beider Stadtbehörden soll das hierselbst in der Für« stenwallstraße sub Nr. 6, den Einmündungen der Mag- deburg - Leipziger und Magdeburg - Halberstädter Eisen- bahn unmittelbar gegeniübrp belegene, bis jeyt zum Lo fal für die höhere Töchtershule benuyte Grundstü, dessen Flächenraum 1465 Quadrat-Ruthen enthält, öf- fentlih meistbietend, und zwar alternativ entweder üm Ganzen oder in 3 Parzellen, verkauft werden, Hierzit haben wir einen Termin auf

axe und Hy-