n C rei aaa ti2 2M id
Petitionen. Darunter war eine, welhe der Kammer einen Entwurf zur Unterdrückung des Duells vorlegt. __ Die Kommission hatte die Béitaiins dieser Petition an den Groß- siegelbewahrer beantragt. Dieser aber widerseht sich, weil die Anträge dieser Petitionen der durch den Cassationshof festgestellten Jurisprudenz über das Duell S iderliein, Er hält die jeyige Gesepgebung über diesen am für die beste, entwirft eine kurze Skizze der Gean über das Due, der Veränderungen, welche in den Aeikichdenon Zeiten darin stattgefunden, und {ließt daraus, daß das Duell im Gemeinen Rechte begriffen n müsse, das Recht zur Verfolgung der Duellanten aber erst aus den d kungen des Duells erwachse, Herr von Perignon vertheidigt N s 2 missions - Antrag, Jedermann wolle die Unterdrückung des Buells, ribrte handle Rd übér darum gu wissen, ob die vom Cassationshose E q Jurisprudenz wirklich auch die beste sei, oder ob niche. béetmehr Reus gaeB
liche Bestimmungen nothwendig waren
Großbritanien und Irland.
- Maí. Lord John Russell hat mit den Kaufleu- ten erag mg ri L ans anderer Provinzialstädte, mit Rücksicht auf den Stand des Geldmarfktes, Konferenzen gehabt, doch verlautet über das Resultat no nichts Bestimmtes. Inzwischen haben die Bank-Dérektoren, um die Einzahlung der 8 Millionen Anleihe für Jrland zu erleichtern, auf 14 Tage Vorschüsse auf eine bestimmte Summe vou Schabkammerscheinen zu 9 pCt, zu geben beschlossen.
Jn der gestrigen Oberhaus =-Sibung erlitt das Ministerium, bei Gelegenheit der Comité - Berathung der irländishen Armenbill, eine Niederlage. Das Haupt der schon lange erloschenen „irländischen Partei“ unter dem vorigen Whig - Ministerium, Lord Monteagle, vereinigte sih mit dem Protectionisten - Chef, Lord Stanley, und deren beiderseitiges Zusammenwirken bewirkte die Annahme eines An-= trags des Ersteren, daß die irländische Armenbill , statt eine perma- nente Maßregel zu sein, nur bis zum 1. August 1848 Geltung ha- ben solle. Die Minister, Lords Lansdowne, Clanricarde und Grey, erklärten sich entschieden gegen das Amendement, welches nichtsdestoweniger, von Lord Stanley und Lord Brougham unterstüßt, mit 63 gegen 50 Stimmen an- genommen wurde. Die Berathung wird heute fortgeseßt. (M. st. unten.) — Zu Anfang der gestrigen Sißung brachte Lord Brougham die Rede wieder auf den Stand des Geldmarktes und klagte darüber, daß viele Wollen - und Baumwollen-Fabrikanten die ihnen aus Ame- rifa zugekommenen Aufträge des Geldmangels wegen nicht ausführen fönnten. Er verlangte, daß man das Uebel wenigstens nicht durch unbedingte Konzessionirung neuer Eisenbahn Linien vermehre, vielmehr den neuen Konzessionen die Bedingung beifüge, daß die Einschiüisse über eine lange Zeitdauer zu vertbeilen seien. Lord Lansdowne theilte mit, daß der erste Lord des Schatzamtes an dem Tage eine Konferenz mit den achtbarsten Kaufleuten der City über diesen Ge- genstand gehabt habe, deren Resultat er indeß noch nicht angeben könne. Lord Ashburton maß die Schuld des Uebels ausschließlich der Bank-Akte von 1844 bei, welche es der Bank unmöglich mache, dem Geldverkehr zu Hülfe zu kommen, obgleih sie gegenwärtig 10 Millionen baar in Kasse habe.
Im Unterhause führte gestern Sir W. Verner Beschwerde über
die bedenkliche Leichtigkeit, mit der man die Einfuhr von Wassen und Munition in Jrland jeßt gestatte, und suchte Besorgnisse vor Ruhe- störungen ernster Art zu erregen. Herr Labouchere rechtfertigte dagegen die Haltung der Regierung in Jrland und wies nah , daß mit einer Erneuerung der Wasfenbill unter den gegenwärtigen Um-= ständen nur geschadet werden könnte. Ein Antrag des Herrn Brightk auf Niederseßung eines Spezial-Comité’s zur Untersuchung des Baum wollcnbaues in Ostindien scheiterte an der mangelnden Anwesenheit der beshlußfähigen Mitgliederzahl.
Das am Áten nach Halifax und Boston abgegangene Postk- Dampyf\{{hi} „Hibernia“ hat nur 150,000 Pfd. in baarem Gelde mitgenommen; es sollen indeß, aus Rücksicht auf den herrschenden Geldmangel, mehr als 100,000 Pfd,, welche hon am Bord waren, wieder zurückgenommen worden sein,
— (B. H). Ju der heutigen Oberhaus =Sitßung hat bei Be- rathung der irländischen Armen -« Vill in dem Geueral =Comité das Ministerium abermals eine Niederlage erlitten, Es handelte sich um die 11. Klausel der Bill, welche die Vertheilung der Ausgaben unter die einzelnen Abtheilungen der Armen-Bezirke betrisst. Lord Stan- ley, unter Anderem von Lord Monteagle unterstützt, verlangte die Streichung dieser Klausel, und dies Amendement wurde, ungeach= tet des Widerspruches der Minister, mit 73 gegen 54 Stimmen angenommen. Die Berathung wurde alsdann von neuem vertagt. Nach den Aeußerungen der Morning Chronicle wird auch diese Niederlage die Minister noch nicht zu einem entscheidenden Schritte veranlassen; dagegen deutet das ministerielle Blatt an, daß, wenn das zum 10ten angekündigte Amendement Lord Stanley's, die Armen- Steuer niht von dem Grundeigenthümer, sonde n von dem jeweili- gen Juhaber (occupier) zu erheben, durchgehen sollte, möglicherweise die Parlaments - Auslösung eintreten könnte.
X London, 7. Mai. Ju meinem leßten Schreiben deutete ih den drohenden Zustand des Geldmarktes in diesem Lande an und zeigte die Gefahren, welchen ein großer Theil unserer Gesellschaft durch mebrere mächtig zusammenwirkende Ursachen ausgeseßt zu wer den droht, Obne ein Alarmist zu sein, muß ih gestehen, daß ich selten an unserem Horizont drohendere Wolken habe fich aufthürmen sehen, und selbst die besten Propheten des Staates sind auf der Hut vor einer berannahenden furchtbaren Katastrophe. Das Volk von England hat es allen Ernstes unternommen, während der drei letzten Jahre wenigstens 100 Millionen Pfd. St. in Gestalt von Arbeit, Erdwällen, Viadukten, Schienen, Lokomotiven und allen anderen Zu- thaten jener großen Triebkraft, Eisenbahnen genannt, in die Erde zu vergraben. Es bildete sich ein, diese Summe könnte in der einen oder der anderen Weise den bestehenden Kapital-Anlagen entzogen werden, und die Sachen würden sich glatt abmachen lassen, bis die Eisenbah nen selbs neue produfktive Quellen des Reichthums geworden wären. Die Erfahrung fängt jet an, die Exrtravaganz einer solhen Berech- nung zu zeigen. Monatlich F Millionen Pfd. St. Eisenbahn - Ein= zahlungen zu leisten, heißt jedes Atom verfügbaren Kapi tals den Fabriken, dem Handel, den Fonds und jeder an deren natürlichen und künstlichen Quelle entzieben. Das ist der Prozeß, der jegt das ganze Königreich ershütter. Jn Lan casdire bejonders, wo die Eisenbabnspeculation unter den Fabrikbe-
bedeutend gewesen is, war die Geldnoth \o groß, daß die selbst stillsteben mußten. Jun wenigen Wochen werden
von Fabrikanten ruinirt sein, obschon die Nadfrage nah
M L iiltärtifeln ziemlich lebbaft ist. Sie baben si überkauft, Eine ihrem eigenen Berufe, sondern in Eisenbahn - Speculationen. lang fann das noch so fortgehen, aber dann wird die Ein=-
ag einer sehr großen Anzahl Eizenbahu -Unternehmungen noth- undi eigen L is Es is s{reckli, an die Noth zu denken, Zeit Vie Klassen kommen wird, wenn mitten in dieser T Theurung, die Maschinen in den Fabrik Distrikten still-
steden, und eine aroße Anzahl Cis j iten Î _Cisenbahnarbeiter außer Beschäftigung L aa ioll Gegenwärtig indeß ist der Begehr nah Arbeit
© 716
noch immer ungestört, und das Volk giebt si übermäßigen Hoffnun=- gen hin, wie immer.
Die finanzielle Lage der Regierung und der Bank ist au nicht frei von großen Verlegenheiten. Es liegt zwar ein Reserve - Fonds von wenigstens 10 Millionen Gold in der Bank , aber diese Summe fann in sehr unverhoffter Weise angegriffen werden. Man weiß, daß ein Theil der {webenden Schuld Englands in Gestalt der \ógenann= ten Schaßkammerscheine dargestellt ist, welche in der That Anweisun= gen auf den Schaß sind, aber niemals eingelöst werden, sondern von Hand zu Hand gehen, da die weselnde Zinsrate, welche -sie tragen, so eingerichtet ist, daß es im Juteresse der Inhaber liegt, sie nie- mals zur Einlösung zu präsentiren. Am 19ten d. M, werden nun ungefähr 9 Millionen dieser Scheine nah dem gewöhnlichen Ge-= schäftsgange bei der Bank von England deklarirt werden, wodurch E die geseßlihe Gültigkeit zur Einlösung gegen Gold erhalten.
isher war es noch nicht in der Finanz - Geschichte dieses Landes vorgekommen, daß Schabßkammerscheine zu solchem Diskonto standen, daß die Jnhaber einen Vortheil dabei hatten, den Werth des Schei= nes zu Pari bei der Bank zu erheben, weil einfach, wenn ein solcher Disfonto bestand, die Bank sofort die Zinsrate und folglih den Marktpreis der Scheine erhöhte. Aber gegenwärtig is es wahrscheinlich, daß ein großer Theil dieser Scheine von Leuten besessen wird, die vergebens Alles aufbieten, um Geld auf die besten Sicherheiten zu 10 bis 12 pCt. zu erlangen. Es is flar, daß, wenn das Geld so knapp ift, die beste Operation nur sein kann, die Scheine bei der Bank zur Einlösung zu präsentiren, Sie bilden in der That eine Art großes Papiergeld, welches jeßt bei der Bank mehr Gold werth is, als am Markt. Es müssen Mittel gefunden werden, diesen Streich zu pa- riren, denn er is gefährlih und muß der Schaßkammer große Sor= gen machen. Jnzwischen machen die Interessenten der leßten Anleihe, welche zu 3 pCt. Diskonto steht, große Anstrengungen, einige Er- leihterungen in den strengen Grundsäßen von Sir Peel’s Bauk Geseßen von 1819 und 1845 zu erlangen. Aber hierin, glaube ih, wird die Regierung fest seinz denn wenn Eisenbahnen nicht ohne Schwierigkeit mit Gold gebaut werden können, fo können sie es sicher lich E mit Papier, das dem Speculationsgeist keine Gränzen seßen würde.
MtAu M
Brüssel, 8. Mai. Gestern hat die Repräsentanten - Kammer noch zwei Geseß-Entwiirfe über einen Supplementagr: Kredit für das Departement der öffentlichen Arbeiten und über die Veräußerung von Domainen angenommen und. sich dann vertagt.
Jn einer der leßten Sißungen der Kammer führte Herr Osy Beschwerde über vershwenderische Vertheilung des Leopold - Ordens, worauf das Ministerium in eine Reduction des Kredits für Ordens= Decorationen willigte.
Auf eine Frage des Herrn David hat der Minister der öffent= lichen Arbeiten versichert, er werde sich in den nächsten vierzehn Ta- gen mit der Frage beschäftigen, ob Gußeisen, Kohlen und Coaks nicht zu einem um 25 pCt. reduzirten Transportpreise auf der Eisenbahn nah Deutschland gehen dürften.
Die flandrishen Journale bringen täglich Schilderungen des unter der dortigen Bevölkerung herrschenden Elends, Der Huugertod ist nichts Ungewöhnliches, und epidemische Fieber fangen auch da, wie in Jrland, an, ihre Opfer zu fordern, Auch in Brüssel herrscht große Noth.
Aus Antwerpen schreibt man, daß ein außerordentliches Leben in den dortigen Bassins herrsche. Dieselben sind mit Schiffen so überfüllt, da die anfommenden Fahrzeuge nicht mehr Plaß darin finden, und es is {hon bestimmt worden, daß die neuen Getraide= zufuhren auf der Schelde ausgeladen werden sollen. Vom Rhein sind mehrere Schiffe angekommen, um die Güter nach der preußischen Rhein-Provinz zu verfahren. Zwanzig Schiffe werden zur Aufnahme von Auswanderern ausgerüstet. Es kommen deren fast alle Tage
große Züge anz 4000 warten noch auf Abfahrt.
Brüssel, 9. Mai. Der Moniteur meldet: „Das Ministe= z L , 1 rium des Junern hat von den Gouverneuren von Antwerpen und Limburg neue Berichte über den Stand der Weizen- und Roggen Aerndte empfangen. Es geht daraus hervor, daß diese Feldfrüchte sehr gut stehen, daß die bisherige Witterung die Entwickelung der Saat begünstigt, aber ein zu scnelles Wachsthum verhindert hat E e x ut M E r / genug, daß Alles eine ‘vortreffliche Aerndte vorausseben läßt.“
Wan emar k
Kopenhagen, 7. Mai. Die Admiralität hat vier König liche Lastschiffe nach Rußland gesendet, um Kornwaaren von dort hier- her zu führen. Auch is die Fregatte „„Bellona““ aufgetakelt und ein gerichtet und steht im Begriff, nach Rußland abzugehen, um eben- falls Getraide zu holen.
S Weil
Zürich, 7. Mai. (Eidg. Ztg.) Gestern Abend wurde die erste Probefahrt mit einer Lokomotive auf der Norbabn, vom Bahn- hof im Plaß durch das Sihlfeld hinab bis gegen Schlieren unter= nommen, wozu sich eine große Menscenmenge eingefunden batte. Der gegenwärtig hier anwesende General - Jnspektor Negrelli und mehrere Mitglicder der Direktion wohnten außer dem Personal der Techniker dem Versuche bei, der durchaus befriedigend ausfiel.
T
Nom, 30. April. (N. K.) Die allgemeine Einführung der Nationalgarde im ganzen Kirchenstaate is nunmehr definitiv entschie den, und die dazu ernannten Commissaire für die verschiedenen Pro vinzen reisen bereits ab. Durch diese Einrichtung wird nit uur eine sehr beträchtliche Minderung der Truppen überhaupt, sondern auch zugleih die Entlassung des kostspieligen Schweizer - Corps bewirkt werden.
GricchenlanDd.
Athen, 27. April. (Off. Triest.) Gestern is unerwartet ein Königliches Dekret erschienen, wodur die Deputirten - Kammer aufgelö} wird. Jm Laufe des Abends sah man den Minister Kolettis in Begleitung von zehn Palikaren und zehn Gendarmen dur die Straßen wandeln. R Li,
Es herrsht große Bewegung unter der biesigen Bevölkerung, welche sh auf den Straßen und in den Kaffee-Haujern zux Bespre- hung der sich vorbereitenden Ereignisse versammelt. Lie Strapen der Stadt werden Tag und Nacht von Patrouillen duritreist. SS bieß, das Volk wolle c bei der Militair-Mulik versammeln und die Entfernung Kolettis verlangen ; dies is jedo niht gesehen.
Einige biefige Handlungsdäuser berathen gegenwärtig über die Erri®btuig einer Handelsbörse.
Are
Konstantinopel, 28. April. Der griechische Geschäftsträ- gee Herr Argyropulos, hat si gestern mit seiner Familie und den Beamten der griechischen Gesandtshaft am Bord des französischen
--
Postdampfbootes nah dem -Piräeus eingeschi}st.
Die Türkische Staats-Zeitung vom sten
Dschemasiul=
Ewwel 1263 (24. April 1847) enthält in ihrem leitenden Artikel einige vom Pforten - Conseil beantragte und vom Sultan genehmigte
Verfügungén, dur deren eine den Frauen die Antritts-
und Erbfähig=
feit von Aerlehen, die ihnen bisher benommen wat, zugesichert wird.
pereinigte Staaten von Uord -Amerika.
London, 6. Mai.
Amerikanische Zeitungen, die hier auf
außergewöhnlichem Wege eingegangen sind, namentlich das new =- yor- fer Journal of Commerce vom 16. April, melden, daß die ame= rikanische Streitmacht unter General Scott Veracruz und das ¿zort St. Juan d'Ulloa eingenommen haben. Da indeß alle Nachrichten
über die Ereignisse der Zwischenzeit vom 7. April ,
leßten Berichte aus den Vereinigten Staaten, bis zum
dem Tage der
16ten fehlen,
so ist über die Einzelnheiten des Angriffs und des Kampfes noch nichts bekannt. Das genannte Journal zählt nur die Siege auf, welche die
Amerikaner in leßter Zeit in Mexiko erfochten haben.
Am 41. April,
heißt es, erschien der erste authentische Bericht über die Schlacht von Buena Vista, in welcher General Taylor mit 5000 Mann das Deer
Santana?s von 200 000 Mann schlug, Seitdem ging die Nachricht ein von der Wiedereinnahme von Los Angeles, welches gegen die Besißnahme Ca= liforniens sich erhoben, und dessen Einnahme die Befestigung der Herr=
schaft der Amerikaner in diesem Theile zur Folge
gehabt hatte.
Eben so sind die Jusurgenten in Neu =- Mexiko zerstreut und endlich Veracruz und das Fort St. Juan d’Ulloa mit ihrer Besaßung von 4000 Mann den amerifanishen Truppen unter General Scott über= geben worden. „Eine solche Reihe von Siegen“, {reibt das Blatt, „sk ziemlich neu in unseren Annalen, und man kann ohl hosen, daß die mexikanische Regierung dadurch zur Unterhandlung über den Frieden
veranlaßt werden dürste.“
Nachrichten aus Mexiko vom 18, März zufolge,
war Santana
in der Hauptstadt angekommen, und die Revolution gegen die Ber=- waltung des Vice- Prasidenten Gomez Farias hatte ein fur die Re=-
gierung günstiges Ende genommen. Man f
agte, die Häupter der
Verschwörung gegen Gomez Farias, die Generale Pena, Barragan
und Salas wären erschossen wordem Die Anleihe der amerikanischen Regierung von
18 Millionen
Dollars zur Bestreitung des Krieges wurde am 13ten in Washington
fontrahirt. Concoran und Riggs daselbst und E. Riggs 1n New=
York batten die Hauptposten von 14,700,000 und 1,400,000 Dollars
ibernommen. Man hofft, von Mexiko 15 Millionew Kriegsfosten zu
erlangen.
London, 7. Mai. (B. H.)
Das Pafketschiff „Arcole““ hak
Nachrichten aus New-York vom 13ten, das Paketschi} 1Yorfe shire‘““ vom 48. April überbracht, welche Näheres über die Vor= I , ‘ ofs » á ls gänge in Veracruz melden. Namentlih gehen diejelben aus [0
—_—
gender Depesche des General Scott an den Kriegs-Minister hervor :
„Hauptquartier der Armee, Veracruz vom 29; Ves Die Flagge der Veretnigken Staaten weht je
Mein Herr!
März 1847.
den Wällen der Stadt und des Kastells St. Juan d’Ulloa. Unjere Truppen sind im Besiße der Stadt seit 10 Uhr. Zeßt 1k s Mittag Der Brigade = General Worth führt den Befehl in beiden F1aBen.
Capitulations- Artikel wurden in später Stunde in der vorleßten Fch habe bereits über die haupt A
ichlichf NRorfá N p L 29 L sächlichsten Vorfälle der Belagerung bis zum Zósten d.
unterzeichnet und ausgewechselt.
( Nacht
Mts. berich
a pi s T (A2 fritfs an tet, Nichts von besonderem Zntere)|€ ereignete sich bis früh am
Morgen des folgenden Tages, wo ich
lt o Y E. a Hs M nr les das neral Landero erhielt, dem der General Mora! t 5 ‘-Kom Eine furchtbare Windhose machte die Stadt schwierig “und jeden
mando abgetreten hatte. Communication mit der
Anträge von Seiten des Ge=
L ber -RKom
Verkebr
mit Commodore Perry unmöglich. Jh war genöthigt, ent weder die Vorschläge anzunehmen oder das Feuer auf einen
Platz fortzuseßen, welcher sih zur Uebergabe geneigt
gezeigt hatte ;
denn der Verlust eines oder gar mehrerer Lage durfte nicht gestat-
tet werden. Die beifolgenden Papiere weisen das den Erfolg nah, (Aus den vom New-York ständig mitgetheilten Berichten ergiebt ih, daß
22ften auf
9 Ubr das Bombardement begann und mik Unterb1 zum 26sten dauerte, day m den alêdann angetnüpsten Unterhan
gefordert wurde, sich zu ergeben, daß an diejem
N»orfahkron 111 XYerTabßren
L D r l ck DETralLd
C i V0 T E
_ T A
“— 10e eMungen
lungen nur von der Uebergabe der Stadt und nicht des Kajtels : L 95 1
Dal das Bo1
die Rede war und General Scott daher L zwei Tage lang sfortjeßte ,
In
ueral Morales zwang, das Kommand? niederzulege Nachfolger Landero die Capitulation unterzeichnete.) nur wenig mebr über die weiteren L'etans der Belac
+1 L 14
worauf endlich die Garnijon
dement kon den
n,
erung DiIngu-
zufügen, Gern würde ¡d mih über die geschickte Mitn ( » 2 ck P o N »F5 ay Sa A Geschwaders der Ver. Sk. unter dem Befebl erst des
F c 11 p MNorrt rhor had Connor, dann des Commodore Perry, uver Das Verhalten des ganzen Heeres, der regulairen Tru is
willigen, in dieser Devesche weiter verbreiten; aber d
N Pry t Z 5 ed 1 5A Bord, ist im Begriff, in See
C t‘
mit Commodore Connor am Del und ih habe begonnen, daë 2 Es fann dies möglicherweije_n
l
E dde ch Ht 4
y ott «nr Tap l
*
, “31 t 113 I 411 A “4 Borrüdcken ins {Fnnere zu
ib
da weitere Mittel für den Transport in den Gebirgen
sind. Gegen Alvarado wird eine Erpedition zugleich zu
zu Lande unternommen werden, Keine Seiten Erpediti
die Hauptbewegung anf die Hauptstadt behindern.
: (Unterz.) Winfie Die Capitulations- Bedingungen sind
¡e Garnison streckt als Kriegsgefangene die Waffen, i i
f Al
J 4 übe
C1 - 1 fo
Erlaubniß, noch fünf Tage in Angelegenheiten zu ordnen.
Es wird bebauvptet, daß sich in der Nacht vem einer Entfernung von 12 bis 15 Miles von Veracruz sa bestimmtes merikanishes Corps von 9000 Mann von den Dragonern unter Oberst Harves aber verja Der in Scott’s Depesche angekündigte Angriff a1 am 30. März statthaben. Der Besiß des Ortes sein keit, weil das amerikfanishe Heer aus der fornreicen Zufubren zu bezieden bat.
——
n
¡On
L r! T Z n Bio »e1yr et itl 11 run 5 ç L on aus, wird in die YDeimath entlajjen und vervfslibtet 11ck, Lor ¿or Nuäawechselung nicht gegen die Vereiniate S e a bitan A9 Hdd ¿gter ZAUcCmCcMIti ng nit gegen Die Bereinaten CSiaatêelil qu VIElltiis L L S Tia enth a T4 A L U, Ca » (Ataston eS Staats = Cigentdum geht in den Besitz der Bereiniaten Staaten r; das Privat -= Eigenthum bleibt unverlegli, die Reltigtronëu nagestort, und die Offiziere un n der Garnison erbalten ungettort, un D Mere Un n der Garnijon eryai zu bleiben, um
y
ibre Pri
Da
- e
ein 1
D: A habs tat at VaLr,
worden
greich auf
Wissenschaftliche und Kunst -Üachrichten. Königliches Opernhaus.
Norma.
i
Dlle. Evers: Norma. Dlle. Oswald: Adalgisa.
(Den 11. Mai.)
Ein eigener Unstern hat über dem (nunmehr beendeten) Gastspiel der Dlle. Evers gewaltet, Zweimal wollte die Sängerin als „Donna Anna“ auftreten, beide Male wurde sie daran verhindert, Diesmal war — laut Theaterzettel — Herr B öttiher schuld, der sich, den Don Juan zu singen, nicht disponirt fühlte. Er sang indessen den Orovist, Ein ferneres Mißgeschick betraf Dlle. Evers eigene Person, insofern sie vor Beginn der heutigen Vorstellung — wie fleine Zettel im Hause ver- fündeten, — plößlih von einer Heiserkeit befallen wurde, in Folge deren sie die Nachsicht des “Publikums in Anspruch nehmen zu müssen glaubte. Unter diesen Umständen sahen wir der Vorstellung der Norma , offen gestanden, nicht mit großem Vergnügen entgegen. Doch bemerkten wir glücklicherweise im Verlaufe derselben von einer außergewöhnlichen Heiserkeit der Dlle. Evers nichts. Jhre Stimme klang wie immer. Ja, sie erschien uns sogar dies mal ín einem vortheilhafteren Lichte und gab momentan — bei angegrif- fenen und frankhaften Organen feine seltene Erscheinung — freier aus, als je, so daß Vieles bei Durchführung der Partie zu größerer musikalischer Wirkung gelangte, als bei dem Debüt der Sängerin. Ueberhaupt möchte wohl das italienische Genre der Gesangsweise der Dlle. Evers am meisten zusagen. An Auszeichnung fehlte es dem scheidenden (Gaste von Seiten des Publikums nicht.
Den anderen Gast betreffend, so lernten wir in Dlle, Osw ald (aus Frankfurt a. M.) eine mit angenehmen Stimmmitteln begabte Sängerin fennen, die mit einer entsprechenden Theaterfigur \chäßenswerthe Gesangs fertigkeit und Gewandtheit in der Darstellung vereint, deren Ton bildung jedoch zu wünschen läßt, Sollte Dlle. Oswald in einer Partie auftreten, welche ihren dramatischen Beruf zu zeigen mehr Gelegenheit giebt, als die sehr passio gehaltene Rolle der Aldagisa, werden wir Ausführlicheres über fie berichten, Jhre heutige Leistung bot übrigens viel Anerkennungs werthes und erwarb sich Beifall, 2,
Archäologische Gesellschaft.
Jn der unter Vorsiß der Herren Gerhard und Kramer gehaltenen Sißung der archäologischen Gesellschaft vom 6. Mai brachte Dr. Julius Friedländer mit Genehmigung der General-Direction des Kü- niglichen Museums eine glänzende, dem Königlichen Münz - Kabinet dem- nächst einzureihende Auswahl schöner und seltener altgriechischer und alt- italienischer Münzen , welche derselbe während eines mehrjährigen Aufent- halts in Jtalien für die gedachte Königliche Sammlung erworben und zum dermaligen Zweck mit beigefügten Erklärungen versehen hatte, Der eben- falls anwesende Aufseher des Königlichen Münz - Kabinets, Dr. Pinder, ergriff diejen Anlaß, den Umfang neuer Erwerbungen des Königlichen Münz- Kabinets näher zu bezeichnen, welches im verslossenen Jahre um 2312 Münzen sich vermehrte, und hierbei besonders die Wichtigkeit der von Herrn Friedländer neuerdings vermittelten Ankäufe (ungefähr 1500 guserlesene Münzen umfassend) hervorzuheben. Unter den der Gesellschaft vorgelegten Münzen machten zuvörderst seltene Exemplare der ältesten unteritalienischen Silbermünzen mit vertieftem Revers, von Svbaris (500 Jahr v. Chr. zerstört), Caulonia und Poseidonia, sich bemerklich. Eine der ältesten Gold- münzen von Nom mit der Werthbezeichnung von 60 Sesterzen, zwei von M etavont und zwei von Velia mit Künstlernamen zeichneten sich durch Schönheit der Erhaltung, wie durch Seltenheit, aus. Als historisch bedeu- tend sind zwei Münzen des Bundesgenossenkrieges zu erwähnen, beide mit dem Namen des Imperator C. Papius Mutilus. Die eine zeigt den Stier, das Sinnbild von Italien, welcher die römische Lupa niedertwirft, eine bedeutungsvolle Darstellung des erhofften Sieges der italienischen Bölkerschaften über die Herrschaft der Hauptstadt, Die andere Münze trägt die osfische Aufschrift Safinim, gleich Sabinorum,. Beide haben neben dem historischen Juteresse auch das der äußersten Seltenheit, Unter den sicilianischen Münzen zeichneten sich besonders drei große silberne Medaillons von Svorakus aus, vielleicht die schönsten Werke der auf Sicilien beson- ders blühenden Stempelschneide-Kunst. Auf der Vorderseite tragen sie den Kopf der Arethusa, auf der Kehrseite ein Viergespann, darunter eine voll- ständige Waffenrüstuug, das daneben stehende AGAA zeigt, daß diese ein Preis im Wettrennkampf der Wagen gewesen. Eine der ältesten sicilignischen Münzen is die von Messina unter dem Namen Zankle mit der Vorstel- lung des sichelförmigen Hafens (Zankle bedeutette Sichel in der sifulischen Sprache). Von griechischen Münzen is} eine der Stadt Phaestus auf Kreta, mit der Vorstellung des Jkarus, zu erwähnen, andere sehr \cóne von Elis und Lokris, auch eine wohl noch unbekannte von Korinth, mit dem Pegasus, der gleichsam im Stalle stehend mit der Halfter an einen Ring gebunden is. Goldene und silberne Münzen von persischen, \orischen, karischen Königen, ein Gold Medaillon des Ptolomaecus So ter, cin anderer der Arsinoe, der zweiten Gemahlin und Schwester des Ptolomaeus Philadelphus , besonders aber eine schöne Silbermünze von Barke in Cyrenaica is noch zu erwähnen, welche auf der Vorderseite den Kopf des Jupiter Ammon von vorn, auf der Kehrseite drei verbundene Silphium-Pflanzen trägt. Nur ein einziges Exemplar dieser Münze in der berühmten Sammlung des Herzogs von Luvnes wal! bisher bekannt, Von Herrn William Watkiß Llovd zu London war ein als Hand- {chrift gedruckter Aufsay der Gesellschaft eingesandt worden, in welchem der- selbe ein von Panoffa auf Jphigeuia's Opferung gedeutetes Vasenbild (Arch äol. Zeitung Taf. 46) als hieratische Darstellung der Artemis Elaphebolos ausgelegt hatte. — Herr E. Curtius las über die Anlage griechischer Marktpläyße, deren Einfassung durch Säulenhallen ohne unmit- telbares Einschneiden von Straßen er als ein Berdienst der jonischen Archi- tektur hervorhob und durch einen Herstellungsversuch des Marktes von Mevalogolis bewährte. — Herr Bötticher las über die Thüren griechischer Temvel, und machte sowohl deren Verhältniß zum inneren Heiligthum als auch die sinnige Weise ihrer Ausschmückung geltend. — Herr Strack sprach über die in Wieseler's neuliher Schrift ausgeführte Ansicht, als sei die Thoymele des griechishen Theaters ein mit dem Logeion unverbundenes oierecktes Brettergerüste gewesen. Zwei nach dieser Ansicht entworfene Her stellungsversuche dienten zugleich zu Widerlegung derselben, indem der für 20 bis 50 Personen erforderliche Umfang jenes Gerüstes zugleich ein grie- chischer Eleganz nicht entsprechendes Mißverhältniß zu den übrigen Theilen des Theaters in sich trägt. — Herr Zahn legte farbige Abbildungen schöner pompejanischer Wandgemälde vor, deren eines, unedirt, die weissagende Kassandra unterhalb des auf seinem Dreifuß sißenden Apollo darstellt. — Von Herrn Panofka war ein Aufsaß über die erotische Bedeutung von Hahn und Henne, mit besonderem Bezug auf eine Stelle des Aelian, ein gesandt worden, — Zuleßt machte Herr Koner auf eine neulich in Eng land ausgegrabene Silberplatte aufmerksam, deren Relief eine Götterver fammlung, nämlich Apoll und Diana, Minerva, Juno und Vesta, darstellt.
Als archäologische Neuigkeiten wurden von Herrn Gerhard Probe- drüdcke von ungefähr sehzig Jnschriften vorgelegt, welche Dr. Th. Mommsen als Denkmäler einer bisher unbekannten messapishen Schrift gesammelt und eingesandt hatte. Es wurde aus dessen Bericht auch die Entdeckung eines prächtigen bei Canosa gefundenen Grabes berichtet, welches doppelt anziehend wird durch eine lateinische Jufchrift mit Konsulatsangabe, und da Borg hesi dieses Konsulat dem Jahre 76 v. Ch. zuspricht , so scheint auch ein chronologisches Datum gegeben zu sein, um die in jenem Grabe gefundenen Gegenstände ungleich später zu seßen, als es für apulische Vasen und Terrakotten gewöhnlich geschieht. — Ebenfalls aus Apulien i der neuliche Fund einer Reihe von Thonfiguren anziehend, in denen Söhne und Töchter der Niob e dargestellt sind. — Außerdem erregen die Ausgrabungen am römischen Forum größere. Aufmerksamkeit, seit in der Nähe des Vestatempels ein altes Pflaster zum Vorschein gekommen ist, dessen Niveau ania E N der Phokassäule ganz gleichkommt, — Endlich getvinn 8 zen über die neuesten Ausgrabungen von Nimrod ein steigendes Jnteresse, seit von zahlreichen dort gefundenen Gegenständen
717
von Erz und seit von Elfenbeinskulpturen die Rede ist, welche Herr Raoul Ro chette zur Beglaubigung gewisser persischer Cylinder von Elfenbein ín Anspruch nimmt. : /
Zu derselben Sißung waren eingegangen und wurden vorgelegt: 1) Proceedings at the annnal meeting ot the archeological Institute of Great Britain and Ireland, at VVinchester, Sept. 1845. Lond. 1846. 8. — 2) Zähn's Ornamente aller klassischen Kunst - Epochen, 15tes Heft, enthaltend sammt Mosaiken des 42ten, Wand - und Deckengemälden des 16ten Jahrhunderts auch mehrere Wandmalereien aus Herkulanum und Pom- peji. — 3) Graf Borghesi's Brief an Prof. Fa hn zu Leipzig: Intorno “1 età di Giovenale, worin zwei Konsulats - Erwähnungen des Juvenal zur Zeitbestimmung des Jahres 880 n. R. E, geführt haben. — 1) Schöónaann, das Ideal der Hera, Greifswald 1817. — 5) (s. oben) Artemis Elaphebolos, an archcological essay by VVilliam VVatkiss Lloyd (Not. published), 1847, 8: 10 D:
Zur italienischen Kunstgeschichte.
Das in der Gemälde-Sammlung unseres Königlichen M useums befindliche, mit Nr. 201 (vormals 1. 92 a) bezeichnete Werk eines „ausge zeichneten venctianischen Meisters“, welches die heilige Familie mit einem anbetenden Engel, der heiligen Katharina und dem heiligen Sebastian dau stellt, hat dem Herrn M. Unger zu einer ausführlichen Besprehung im Stuttgarter Kunstblatt, Nr. 20, Anlaß geboten. Jh glaube um so mehr einige Worte über dies shöne Bild sagen zu dürfen, da ich bei dem An kaufe desselben zu Florenz im Jahre 1832 thätig war, Das Gemälde be- fand si nebst der Tizianischen Lavinia im Besiz eines Venetianers, des Abbate Luigi Celotti, welcher neben anderen zum Theil vortrefflichen Kunst gegenständen auch die kleine Madonna des Zingaro mit der Inschrift An- outus du Solario Uecncius £ beaß, bie Jeitdent CGigentyun des Herzogs von Leuchtenberg ward, und über welche der bekannte venetianische Kunst forsher Moschini schrieb (vgl. Kunstblatt, 1832, Nr. 38): ein Bildchen, dessen Authentizität man später, schwerlich mit Recht, in Abrede zu stellen ge sucht hat. Das fragliche Gemälde hatte in Venedig, von wo Celotti es gebracht, für ein Werk des Pordenone gegolten; auf einem alten Kupfer- stich war die Composition mit diesem Namen bezeichnet; Johann Meyger in Florenz, der freilich in der venetianischen Schule minder zu Hause war, als in der florentinischen, schien keinen Zweifel daran zu hegen, und so war ih einigermaßen verwundert, als ich, bei einem Aufenthalte in Berlin im Jahre 1835, das Bild ohne Bezeichnung des Meisters fand, Zwiefach be daure ich nun, mir von Celotti, der seit mehreren Jahren todt ist, feine genauere Nachricht über die Herkunft. des Gemäldes verschafft zu haben;z gegenwärtig dürfte eine Nachforschung s{wer, wenn nicht ganz erfolglos sein.
Gern gebe ih zu, daß die charafteristischen Merkmale Pordeno- ne’'s, namentlih wie sie in den beiden Werken von seiner Hand, welche das hiesige Museum bewahrt, der Fußwaschung und der Ehebrecherin vor Christus, sich kundgeben, sih hier nicht wiederfinden, und in verschiedenen Punkten kann ih nux dem Urtheil beistimmen, welches Herr Prof. Kugler (Beschreibung dex Gemälde-Gallerie des Königlichen Museums zu Berlin, S. 122, 122) darüber ausspricht — ein Urtheil, welhem Herr Unger in mehreren wesentlichen Dingen sich anschließt. Wenn ich dennoch kein Ju gendwerk des um eine Generation späteren Paolo Veronese darin er kenne, indem mich dünkt, daß verschiedene Figuren , so die Madonna und der herbeieilende Engel, in ihrem Ernste einerseits, andererseits in der Leichtigkeit und Sicherheit der Behandlung, auf einen vollkommen ausgebildeten Meister {ließen lassen, während überdies die Aehnlichkeit mit dem Stol des Veronese, die ich durchaus nicht in Abrede stellen will noch kann, mehr in der allgemeinen Wirkung und der freilich eigenthümli- den Farbenbehandlung, als im Charakter der Köpfe zu erkennen ist+ so möchte ih dagegen die Meinung, welche das Bild dem Pordenone zuschreibt, wenn nicht positiv vertheidigen, doch auch nicht so leicht fallen lassen, spräche selb| nicht die Tradition dafür, Der heilige Sebastian, in welchem, neben- bei gesagt, die Attitüde, so wie der Ausdru des Kopfes und die unteren Gliedmaßen, hart an Ziererei streifen, scheint sehr an Pordenone zu erin nern, der diese Figur oft in seinen Kirchenbildern anbrachte, wor auf ih indeß kein besonderes Gewicht legen will, dà hierbei wohl selten oder nie eigenes Gutdünken der Künstler befragt ward Sind andere Partieen nicht in seinem Styl, so lassen sie doch auf keinen anderen venetianischen Künstler mit Bestimmtheit schließen, Bei Pordenone schillern nicht selten die Eigenthümlichkeiten anderer Maler, und zwischen der Zeit, wo er in den fleinen Städten und Ortschaften des Friaul in manchen Kirchen und Ka stellen malte, und jener, wo er in Venedig größere Werke ausführte, liegt mancher Wechsel. Der an Giorgione mahnende Ernst des so schönen wie würdevollen Madonnenkopfes erinnert daran, daß der mehrgenannte Künst- ler, wie Einige annehmen, beim Barbarelli lernte (Ridolh, vite degli illustri pittori Venet, Il, cdiz. 149.) IVas die Unsicherheit in der Bestimmung seines Charakters betrifft, so mache ih \chließlich nur darauf aufmerksam, daß die einst allgemein ihm zugeschriebene berühmte, von Rahl gestochene Sta. Giustina mit Ercole von Este in der Belvedere-Samm lung zu Wien jeyt von den Meisten für ein Werk des Moretto gehalten wird. U L Neumont.
Deutscher Verein für Heilwissenschaft.
Berlin, In der Monatssizung vom 27. April stellte Herr H. W.
Berend zuerst cinen 35 jährigen Mann vor, deu er n seinem orthopädischen Institut von zweien Klumpfüßen des höchsten Grades durch eine operativ- orthopädische Kur und mit Hülfe einer in der Sißzung vorgezeigten neu fonstruirten Klumpfußmaschine befreit hatte. Der Fall bot besonders wegen des vorgerückten Alters des Patienten, so wie wegen der früheren überaus starken Verkrüppelung, ein wesentliches Interesse dar. : Son theilte Herr Berend die Ergebnisse mehrerer von ihm ausge führten Bruchoperationen ausführlih mit. Unter diesen waren zwei Fälle von eingeklemmten Schenkelbrüchen bei Frauen von etwa 50 Jahren, von denen die eine erst am 9ten Tage, die andere am Zten der Einklemmung mit glücklihem Erfolge operirt wurde, bei der leßteren erfolgten Genesung, ungeachtet der eingetlemmte Darm schon in Brand übergegangen war und am 7ten Tage nach der Operation eine Kothfistel sich gebildet hatte; die Fistel schloß sich bei einer entsprechenden Behandlung bereits am 14ten Tage, und die Kranke wurde am 30sten Tage nach der Operation völlig genesen aus der Kur entlassen, —
Berlin, 10. Mai, Der als Geograph rühmlichst bekannte Geheime Regierungsrath Engelhardt hierselbst beging heute ein gewiß höchst seltenes Fest. Der würdige (reis feierte das 60 jährige Jubiläum seiner amtlichen Thätigkeit im stillen Kreise seiner Kinder und Kindeskinder, welches bei allen seinen Freunden um #0 größere Theilnahme erwecken wird, als der- selbe der ungeschwächten und rüstigsten Geistes- und Körperkraft sich erfreut.
JVilhelm Förster.
Am gestrigen Tage is allhier der Major von der Artillerie, Herr Wil helm Förster, gestorben. Eine langwierige und schmerzensvolle Krankheit hat ihn von uns genommen im Ängesichte einer feierlichen Begebenheit für welche er lange und mit Anstrengung gewirkt hat. Das Friedrichs- Monument in Breslau, nämlich von unseren Professor Kiß, welches am 41ten des künftigen Monats, zur Erinnerung an die in der Hauptstadt Schlesiens den 11. Juni 1742 geschlossenen Friedens - Präliminarien, ent- hüllt werden soll, is am meisten durch die rastloseste patriotische Begeiste- rung Försters zur Ausführung gekommen. Er hat auch, auf seinem Schmerzenslager noch, die Jdee zu der Medaille gegeben, ‘welche die auf den 11. Juni angeseßte Festlichkeit der \chlesishen Patrioten historisch be- zeichnen wird, Ehre sei dem Andenken dieses edlen Mannes!
Berlin, den 11, Mai 1847,
Professor Dr. Preuß, Königl, Historiograph.
Rübsen als Nahrungsmittel.
Seitens des Landes -Oekonomie- Kollegiums ist vor kurzem auf den Genuß und Anbau des Winterrapses an Stelle der Kartoffel ausmerk- sam gemacht worden.
Unterzeichneter findet sich veranlaßt, auf noch ein anderes Ersazmittel hinzuweisen, das sich eben sowohl jegt in vielen Gegenden bereits in an- sehnlichen Mengen darbietet, als es andererseits auch rasch und leicht beizu- schaffen is. Wir meinen den Rübsen, der nicht nur durch die treibenden jungen Blätter, als Kohl zubereitet, sondern au durch seine den teltower Nüben ähnlichen Wurzeln den Menschen ein schmackhastes Gemüse liefern durste.
: Die vollständige Ausnußung der Nübsenfelder zur menschlichen Nah- rung möchte um so weniger Bedenken leiden, als kein Landwirth wegen der demnächstigen Wiederbesaamung der von demselben cingenommenen Länder in Verlegenheit gerathen wird. 5 f l
Zum jeßt noch vorhandenen Anbau aber für den fraglihen Zweck em- pfiehlt sich der Rübsen noch insofern besonders, daß er rasher — wenn- gleich weniger üppig — wächst und mit weniger gutem, namentlich leichte- rem Boden und rauherem Klima vorlieb nimmt, 1 Meye Saamen pro Morgen is ausreichend. Beiläufig bemerkt, läßt sich die Ansaat in guten Lagen auch in die Stoppel von abgeärndtetem Getraide und, mit besserem Erfolge, unter Gerste bewerkstelligen,
Berlin, den 12. Mai 1847.
Landes-Oekfonomie-Rath von Lengerke.
Eisenbahnen.
Lübeck, 8. Mai. (Börs. H.) Heute endlich is hier von Kopenhagen die so lange und sehnlich erwartete Nachricht eingetroffen, daß die Anlage einer Lübeck=- Büchener Eisenbahn durch das Lauen= burgische, zum Anschluß an die Berlin- Hamburger und Büchen- Lauenburger Bahn, von Seïten der Königlich dänischen Regierung genehmigt worden ist, Ueber die Bedingungen dieser Gestattung, wegen welcher fommissarische Verhandlungen in Kopenhagen sofort sollen eröffnet werden, verlautet noch nichts, und es is zu hoffen, daß diese das Maß der Billigkeit nicht überschreiten werden.
Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn. Die Frequenz auf der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn betrug n Wer NVodie vom 29. À pril bis 4. Mai 1847 9760 Persunen und 20,104 Rihlr. 5 Sgr. 5 Pf. Gesammt-Einnahme für Personen-, Güter- und Vieh-Transport etc. vorbehaltlich späterer Festsetzung durch die Kontrolle.
andels - und Hörsen-Uachrichten. Berlin, den 12. Mai 1847.
Inländische Fonds: Pfandbrief-, Kommunal - Papiere und Geld - Course-
|ze.| Brief. | Geld. \Gem. Zf.| Brief. | Geld. |Gem.
6 | é b 93% | Kur- u.Nm.P fdbr. 37 95% — Schlesiscbe do. 35 heat 96
do. Lt. B. gar. de.'35| —
St. Schuld-Sch. |32| 93% Seeh. Präm. Sch. 95 451 9515) K.u. Nm. Schuldv. |35| &
Berl. Stadt-Obl.
Westpr. Pfandbr. 35
Grossh.Posen do.
Friedrichsd’or. | A ugustd’ur.
do, do. |«. I 4 | Gold al marce. Ostpr. Pfandbr. } | Disconto.
Pomm. do.
Ausländische Fonds. Russ. Hamb, Cert. [5 | Poln. neue Pfdbr.14 | do. beiHope 3.4 S. |9 do. Part. 500 FI./4 | 7 0 007 Le ul. |4 92 i wn do. do. 3890 F! —| T do. Stieglitz 2.4 A 4 927 Hamb. Fener-Cas.|3*
E | 8 | do.v.Rothsch.Lst.|D 110% | do.Staats-Pr.Ánl.|— do. Poln. SchatzO. 1 Holländ. 25 %lut.|25 dó. do, Cert. L, A.!9 Kurb.Pr.O. 40Th.| I do.do.L.B. 200FI. Sardin. doe. 36 Fr.| —| Pol. a. Pfdbr. u.C.|§ Neue Bad.do35FI.|—|
Fisenbahn - Actien.
Amst, Rott. |4 Arnh. Utr. 145 Becl. Anh. A. 4 do. Prior. |4 Berl, Hamb. 4 do. Prior:|43 L do. Prior. Berl. Stett. 4 Bonn-Cöln. |5 Bresl, Freib.'4 do. Prior. |4 Cöth. Bernb. |4 Cr. Ob. Scb.|4 | 76 B. Bogen. Düss.Elberf.14 | 106 G. E 2do. Prior. |4 -— a4 /0 \2%0| Gloggnitz. [4 — A aeh.Mastr.|20j 82 B. Hmb.Bergd. de Berg. Mrk. |50 82 6. Kiel-Alt, 107% B Berl. Anh. B.|45| 100 a 99% bz. u. G Lpz. Dresd. — Bexb. Ludw.|70 Magd. Halb.|4 | 113 G. Brieg-Ne1ss.|55 Magd. Leipz.|4 — Chem. Risa.|S0| do. Prior. |4 — Cöln- Mind. [80] N. Schl. Mk.|4 | £6 B. 85K bz. do. Thür. V.|20| do. Prior.|4 92 B Dresd. Görl.|90} do. Prior.|\5 | 1013 B. Nrdb. K. Fd.[4 —
Löb. Zittau. |70)
Magd. Witt.|20|
O.Sekl. Lt.A|4 | 104 B. Mecklenb. [60
do. Prior{4 — Nordb. F. W./60
do. Lt. B.\4 | 97 B Rh. St. Pr. |70
Pts. Mgdb. 4 | 89 B. Starg. Pos. /30|
do. Pr. A.B.4 | 91 G. St.-Vohw. [90 do. do; 10 | 101% bz. J
(Schluss der Börse 3 Uhr.)
| | Volleing. zt. [Ze. Rbein. Stm. |4
do. Prior. |4 do. v.St. gar. |33 Sächs. Bayr. 4 Sazg.-Glog. 4 Thüringer. 14
Wilhb.(C.0.)|4 Zarsk, Selo.|—|
Quitt.-
| | | (i |
Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie solgt : VVeizen nach Qualität von 115—122 Rthlr.
R u loco 405—109 Rtblr. Gee ura bis 20. Mäï 108- -106 Rihlr.
- »r. Mai / Juni 104—103 Rihlr. é - f Juni f Juli 100—99 Rihlr. - pr Juli / August 93 Rihlr. Gerste loco 76—78 RthIr. Hafer dóec0 nach Qualität 46—50 Rihlr. Rüböl loco 105—% RthIr.
- Herbst 11{—% RthIr. ; f Im Getraide- Geschäft war es heute nicht s0 animirt als gestétn;
und die Preièe haben etwas nachgegeben.