1847 / 137 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Bekanntmachungen. S + e f

[431] S E 49 Z

Der Tischlermeister Johann Friedri ch Wilhel m Keller, 37 Jahre alt, katholischer Religion, zU t lin geboren, isst wegen betrüglichen Meineides Zun Hb. lust der National-Kokarde, des National- Mt: dh zeihens und unter Verseßung in dfe nente p ret A Soldatenstandes zu einjähriger Einstelun4 ldbuße E

-Straf-Abthei so wie zu einer ; stungs Straf- Abtheilung, invermögensfalle noch zu vier-

94 Thlr. 2 Sgr. und im og , d N ri 2 chtsfráäftig verurtheilt worden wöchentlicher Einstellung, Fung durch die Flucht ent-

i Strafvollstre vg fo "l d nach Amerita begeben haben, : * Alle Civil - und Militail Behörden des Zu - un Auslandes ersuchen wr dienstergebenst, a en uin näher bezeichneten Keller vigiliren, ihn im D - falle verhaften, mit den bei thm sich vorfindenden ( el- en und Effekten unker sehr sicherer Begleitung hierher transportiren und an die Expedition der Stadtvoigtei- Gefängnisse abliefern zu lassen. Wir versichern die |o-

fortige Erstattung der dadurch entstandenen Kosten und

den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche

Nechtswillfährigkeit. Berlin, den 3. Mai 1847. ; Königl, Kriminal - Gericht hiesiger Residenz. i Zweite Abtheilung. Signalement :

Der Keller is 5 Fuß 3 Zoll groß, hat schwarze Haare und Augenbrauen, niedrige Stirn, blaue Augen, gewöhnliche Nase und Mund, blonden Bart, rundes Kinn und Gesichtsbildung und gesunde Gesichtsfarbe.

Et E R E L R L

[236] Subhastations-Patenk,

Das am Markte hierselbst gelegene, Vol, I. No. 509, fol, 524. des Hypothekenbuchs verzeichnete, dem Ober- Landesgerichts - Registrator Ferdinand Jacob Leopold Behm gehörige Haus nebst Zubehör, welches zufolge der nebst dem Hypothekenschein in der Registratur ein- zuschenden Taxe auf 14 699 Thlr. 29 Sgr. 1 Pf. ab- geshägt worden, soll ama Ditobder en, Vorm, 21 U) subhastirt werden. :

Alle unbekanntcu Real - Prätendenten werden aufge- boten, si bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden.

Die dem Aufenthalte nah werden hierzu vorgeladen.

Frankfurt a. d, O., den 1. Márz 1847.

Königl, Preuß. Land- und Stadtgericht.

unbekannten Gläubiger

Magdeburg-Wittenbergesche Eisenbahn.

E

(488 b]

Die geehrten Actio- naire der

: hierdurch eingeladen, sich

Dienstag den

Q S Fumé d. A, Vormittags 9 Uhr,

im hiesigen Börsenhause zu der im §. 24. des Gesell- schasts-Statuts angeordneten

ordentlichen General -Ver- sammlung

einzufinden. In derselben sollen: [. der Geschäftsbericht des Directorii vorgetragen z [1. der Rechnungs-Abschluß über die bisherige Ver- waltungszeit vertheilt;

111. die anderweite Wahl der statutengemäß ausschei-

denden Mitglieder vorgenommen und

1V. die unten wörtlich aufgeführten Anträge einzelner

Actionairs in Gemäßheit des § 32. des Sta- tuts, so weit sie sich innerhalb der Gränzen de|- selben bewegen, zur Berathung und Beschluß- nahme vorgelegt werden.

Jeder Actionair, welcher an dieser General-Versamm- lung Theil nehmen will, hat am 3ten, 4ten und 5ten L Mts., Vorm. von 8—12 Uhr, im Büreau der Gesell- chaft, Schifferstr. Nr. 1 u. 2, die auf seinen Namen lautenden orer ibm gehörig cedirten gültigen Quittungs- bogen niederzulegen, und Harauf eine Bescheinigung, welche zugleich als Einlaßfarte in die General-Versamm- lung dient, zu empfangen, auf welcher dic Anzahl der ihm gebührendenStimmen vermerkt und ohne welche der Zutritt zu derselben nicht gestattet is. Es steht indeß auch frei, die Quittungsbogen an jenen Tagen bei dem Büreau-Vorsteher Dittmar nur anzumelden und vor- zuweisen, worüber ebenfalls eine als Einlaßkarte die- nende Bescheinigung ertheilt werden wirdz in diesem Falle sind jedocy dieselben Quittungsbogen beim Ein- tritt in die Versammlung an den genannten Beamten nochmals vorzuzeigen, Da jedoch hierdurh der Anfang der General - Versammlung möglicherweise sehr aufge- halten werden könnte, so erscheint es wünschenswerth, daß die Herren Actionaire behufs ihrer Legitimation den zuerst angedeuteten Weg der Deposition einschlagen.

Die deponirten Quittungsbogen können am 10ten 11ten und 12ten k. M., Vormittags von 8 12 Uhr, gegen Rückgabe der darüber ertheilten Bescheinigung, wieder in Empfang genommen werden. i f

Magdeburg, den 5. Mai 1817.

Der Ausschuß der Magdeburg-Wittenbergeschen Eisen- bahn-Gesellschaft. C, Deneke, Vorsizender.

t 0g es A. De Antrag des Herrn I. Hirschfeld in Berlin:

Mit der Direction der Berlin-Hamb i Nit de - urger Eisenbahn darüber in Unterhandlung oj treten, daß sie u Boll:

endung des Baues der Magdeburg - Witt - Eisenbahn den Betrieb auf verselben beriebme

| B. Die Anträge der Herren A. H.Heymann,C.L.Franck,

Magdeburg- | Wittenbergischen Eisen- | bahn-Gesellschast werden |

Allgemeiner

S. Jacob und EmilEbeling

. D F ä

in Verlin:

1) den Bau der Bahn so lange zu sistiren , bis die nächste General-Versammlung anderweitig darüber beschließen wird.

2) Die General-Versammlung verlangt das im §. 39 der Statuten vorgesehene gezwungene Ausscheiden von sämmtlichen Mitgliedern des Ausschusses und sofortige neue Wahlen an deren Stelle.

C. Die Anträge des Herrn Ober - Landesgerichts - Raths a. D. Augustin in Potsdam:

1) daß die General - Versammlung in Folge des ihr §. 39 des Statuts vorbehaltenen und auch sonst gesehlih begründeten Rechts das Verlangen aus- spreche, daß sämmtliche Mitglieder des Ausschusses resp. deren Stellvertreter ihr Amt sofort nieder- legen,

und daß jon in dieser nächsten General-Versammlung zur Wahl neuer Ausschuß - Mitglieder und Steli- vertreter für dieselben geschritten werde,

) daß die Gesellschaft erkläre, die im §. 23 den erstgewählten Gesellschafts-Vorstehern ertheilte Voll- macht habe sich nicht über die Zeit ihrer durch

g. 38 bestimmten Amtszeit erstreckt und es habe im vergangenen Jahre deshalb # der Aus\chuß- Mitglicder ausscheiden müssen,

3) daß der neu zu wählende Gesellschafts - Ausschuß sofort zur Wahl eines neuen Direktoriums schreite und daß unter allen Umständen das Direktorium von der General-Versammlung angewiesen werde: a) die Annullirung der Quittungsbogen, worauf die

zweite Einzahlung nicht geleistet worden, auf- zuheben z

eine neue Aufforderung an die Besigzer der älte- ren Quittungsbogen zur Leistung der zweiten und dritten Einzahlung zu erlassen z

bis dahin, daß diefe Einzahlungen geleistet wer- den, die Gesellschaftsrehte der wirklichen Ein- zahler, so wie die gegen die Nichteinzahler ange- stellten Prozesse zu sistiren;z

diejenigen Quittungsbogen, auf welche die Ein- zahlung, der Aufforderung ad b. zufolge, nicht geleistet wird, zu annulliren, und an deren Stelle die ersten Zeichner, welche Einzahlungen geleistet haben, als wirkliche Actionairs anzuerkennen, resp. diejenigen, welche die Einzahlung nicht lei- sten, von neuem dazu aufzufordern und gegen sie weiter nah den Statuten zu verfahren z denjenigen Zeichnern, auf deren Actien nachträg- lich in Folge der Aufforderung ad þ. Zahlungen eingehen, die geleisteten Zahlungen zurückzugeben und deren Quittungsbogen zu vernichten.

A) Daß ein Beschluß über die durch alle diese Wei- terungen entstandenen und noch entstehenden Kosten gesaßt werde.

\ 1462b] Thüringische Eisenbahn.

Die Herren Actionaire der j Thüringischen Cisenbahn werden @_ hierdurch zu der

Montag den 31, Mai

r d, Y, ruh S Uhx, den im Lokale der Ressourcen-Gesellscha ft

zu ZVeißensels statthabenden General- Bersammlung ergebenst eingeladen.

Gegenstände der Berathung und Beschlußnahme wer- den sein: 1) Der Bau- und Verwaltungsbericht über das Jahr 1846 (§. 29, Nr. 1 der Statuten).

2) Die Vorarbeiten der von Weißenfels nah Leipzig und Gera projektirten Bahnen (in Folge der am 19, Mai 1846 gefaßten Beschlüsse).

3) Die Anlegung der Weißenfels-Leipziger Zweigbahn (G S Nr L der Sitten)

4) Die Beschaffung der Geldmittel für die vollstän- dige Vollendung des Bahnbaues zu zwei Geleisen (8. 31, Nr. 2, §. 7 der Statuten).

5) Die Festsezung der westlichen Bahngränze (§. 1, 6. 31, Nr. 3 der Statuten).

6) Die der Beamten-Pensionskasse zu gewährende Un- terstüßung (§. 29, Nr. 4 der Statuten). .

7) Ob für die wegen verspäteter Einzahlung der Ac- tienbeiträge entrichteten Conventional-Strafen oder für verfallene Actien den Betroffenen Ersay zu ge- währen sei (§. 16, §. 31, Nr, 3 der Statuten).

Nach §. 30 der Statuten sind Anträge der Herren Actionaire an die General-Versammlung spätestens 8 Tage, bevor dieselbe stattfindet, schriftlich bei dem Vor- sigenden der Direction einzureichen.

Der oben bei 1) erwähnte Bericht ist gegen Entrich- tung von 3 Sgr. pro Exemplar an den Kassen ‘auf den Bahnhöfen von Halle bis Gotha und bei der Spezial- Baukasse in Eisenach vom 1óten Mai da ab zu ha- ben (§. 55, Nr. 7 der Statuten). Ein Nachtrag zum Bericht wird in der General-Versammlung ausgegeben werden. . ;

Inhaber von fünf oder mehr Actien sind berechtigt, an der General-Versammlung Theil zu nehmen (§§. 26 und 27 der Statuten), wenn dieselben (ohne Coupons und Dividendenscheine) spätestens den 23. Mai d. J. bei der Hauptkasse hier deponirt, oder bei derselben nur vorgezeigt und zur Aufweisung vor dem Eintritt in die Versammlung mitgenommen, oder endlich den Her- ren Justiz - Kommissarien Schmeißer und Hempel vom 28. bis 30. Mai d. J, auf dem Büreau des Leh- teren in Weißenfels übergeben werden. )

Jn allen drei Fällen find Delegationen der Actien in zwei gleichlautenden Exemplaren zur Stelle zu brin- gen, das eine wird mit dem Stempel der Gesellschast zurückgegeben und dient als Einlaßkarte.

Für von anderen Actionairen Bevollmächtigte (§, 28) genügen einfache mit Namensunterschrift und Siegel versehene Vollmachten, welche zugleich mit den Actien- Designationen vorzulegen sind.

Erfurt, den 29, April 1847. ;

ie Direction der Thüringischen Eisenbahn - Gesellschaft.

A Cure 1m

hiermit peremtorisch öffentlih geladen, in dem

760 Anzeiger.

[515 b]

Ueberseeische Dampfschifffahrts - Gesellschaft.

Direktoren + A. Hérout de Handel & Co, in Paris,

Linie ¡wischen Havre ub Newyork. Die vier Französischen Dampf-Fregatten :

„Christoph Columbus“, „Canada““, „Darien““,

und „Ulloa“‘,

sind zur regelmäßigen Beförderung der Depeschen, Passagiere und Güter von versa bestimmt worden. : Die Abfahrt findet in jeder Jahreszeit zweimal monatlich sowohl von Havre als von New york statt. Der erste Abgangstag wird zwischen den 20sten und 30sten nächsten Mai fallen, indeß noch näher bestimmt

T Â

c , {c N 4 H 4 und die folgenden jedesmal 14 Tage vorab, für Deutschland durch die Stadt-Aachene" Zeitung bekannt gemacht werden. / / V | : Diese Schiffe, unter der Direction der Ingenieure der Französischen Staats-Marine gebaut, ihre große Solidität und ihren schnellen Lauf aus.

Die Direktoren der Gesellschaft haben nichts verabsäumt, den Reisenden am Bord der Schiffe die comfortabelste Einrichtung, verbunden mit einer reich servirten Tafel, zu bereiten.

Tarif-Auszug.

jede von 450 Pferde Kraft,

Havre nach Newvork und vice

zeichnen sich durch

Dauer der Ueberfahrt circa 14 Tage.

Ueberfahrts-Preis pr, Person (Beköstigung und Wein einbegriffen): 1. Klasse: Frs. 1000, 2. Klasse: Frs. 500. 3. Klásse: Frs, 300. Die Strecke von Aachen bis Havre wird pr. Eisenbahn in 30 Stunden zurückgelegt.

Fracht-Preise (yr. Tonne von 1 Kubik-Meter oder 700 Kilog.): s 4. Klasse: Frs. 160. 2. Klasse: Frs. 130. 3. Klasse: Frs. 100. 4, Klasse: Frs. 70.

Anmeldungen zur Reise und Güterversendungen erfolgen durch A | ULRICH MATHÉE, in Aahen, / hrts-Gesellschaft in Paris.

gen, welche in die Erbschaft getreten, zu überneh- men und anzuerkennen gehalten jein sollen, und 4d 2. die sich nit meldenden Gläubiger unter Auf- erlegung eines ewigen Stillschweigens mik ihren

[507 b] S

Das jener Schnelligkeit we- gen genügend be- annte

Dampf- {i} R Matador ift während der Psingstfeiertage wieder

î ' T e Q Nat zu einer Lusifahrt nach Rügen [d Bote & G. Bock. bestimmt. Die Abfahrt von hier erfolgt am [514 b] Berlin, Jägerstrasse No. 42. Sonnabend den A Mai, , Breslau, Schweidnitzer Str. No. 8. J tachmittags 1 Uhr Musikalien - Leib -Institul. S : : , f A ir 3 Mon: 4 Thlr: 10 ORD. wil ven Peeseensttf Üoruacia bis Sivsnemtnde, | wle he Kedliifgrs: lr dan gangen gonaR lige woselb übernachtet wird. Von dort seßt am E Mie der Reh ats E ann so: neh Morgen der Matador allein bic Reise nach Rügen men, 3 Thlr. Ausfsührlicher Prospekt gratis, Für fort, verweilt daselbft während der Pfingsttage, den 23.

ärti i :ilbaftesten Bedin- Auswärtige die vortheilbaftesten Bec und 24. Mai, und kehrt sodann am Dienstag den 25. U P

e gu n 8 en. Mai i he ird, so bag ben! resp, Relenden f F E c e as A die Anosebt Miet an 'emselben Tage den Nah- Mus1 k a ] ien-L agel au { das

i _“Eisenbahn-Zug nach Berlin benußen zu fönnen. A E: mitiags Ee ieation vollständigste asSorHrI.

Vollständige Restauration hefindet sich am Bord. D ig von lk ah Rügen ist à Person ° y » A n Beim Ankauf den höch- sten Raball.

Ansprüchen und Forderungen von der Nachlaßmasse abgewiesen sein sollen, L Schwerin, den 12. April 1847 «a 6 | Großherzogl. Medcklenb. Schwerinsche Justiz-Kanzlei, | | l |

(L 9) J. A, Wachen husen.

S

Citerarishe Anzeigen.

F Thlr.z für die Hin- und Rüdckreise 45 Thlr. Kinder unter 12 Jahren zahlen die Hálfste,

Die Billets sind bei unserem Bevollmächtigten G. C. Casftner, so wie am Tage der Abfahrt am Schiffe, zu lösen. Stettin, den 11. Mai 1847. : Das Comité der Stettiner Dampfbugsirboot-Rhederei,

[432] Güter-Verigaus Die im Kreise Sieradz, Gouvernements Warschau, belegenen, aus zwei Haupt- und einem Neben-Vorwerke bestehenden Güter Krze‘low, sind nebst allen Zubehö-

[367] ; 2 , rungen aus freier Hand zu verkaufen. - : Wenn nunmehro auch die Wittwe des bereits am Dieselben haben 1000 Morgen neupolnischen Maßes 10. Februar 1844 verstorbenen Rittmeisters Doktors oder 150 kulmische Hufen urbaren Aer, zwei Obstgär- Christern zut Grevesmühlen, Henriette Charlotte geb. | jen, Wiesen, Forsten, Fischzucht, eine sehr gute Wasser- Sternberg, am 18. Januar d, - ohne Testament und | mühle mit zwei Gängen, fünf Krüge, eine Brennerei ohne Leibeserben mit Tode abgegangen, und rüsicht- | mit einem Pistoriusschen Brenn-Apparate und einer De- lich deren Nachlasses, bei änzlicher Ünbekanntschaft mit stillir-Anstalt. Der Boden gehört zur Asten u. 2ten ihren etwanigen Intestaterben, von hiesiger Großherzog- | Klasse und es is nur ein sehr geringer Theil 3ter Klasse licher Justiz-Kanzlei der Advokat Welgzien hierselbst pro | gorhanden, Die Feld-Ordnung ist seit 12 Jahren ein- Curatore hereditatis jacentis bestellt worden, diejer geführt, Außer dem Grummet werden 250 große nun über die Familien - Verhältnisse der Verstorbenen | gierspännige Fuder Heu geärndtet, Zu Rauchfutter nach seinen Erkundigungen angezeigt, wie selbige aus | sind 40 Morgen neupolnischen Maßes Klee eingesäet. Polen stammen, in früher Jugend mit einer Schwester | _ Zur Schafweide i in allen Brachfeldern weißer nah Rayeburg oder Mölln gekommen und dort bei | gee” gesäet, Die Forsten haben hinlängliches Bau- einem Pastor Sternberg woher sie auch den Namen und Brennholz und sind in 90 Schläge eingetheilt. -— gehabt erzogen, die Schwester aber nach Polen zu- | Jy der Brennerei werden jährlich 8000 Viertel Kartof- rückgegangen, dort verheirathet und verstorben jein soll, | Feln (zu 16 Garnez) verbrannt. Das Inventarium wogegen aber nach einem zu den Verlassenschasts-Akten | besteht aus 50 Zugochsen, 24 Arbeitspferden , 2000 ihres verstorbenen Ehemannes ad 28. actor. bei cbrache | geredelten Schafen, 40 Kühen guter Race und Jung- ten Copulationsschein vom 22. März 1833, selbige di- | gieh. Jn sämmilihen Gütern sind die Gebäude neu, Tochter des weil. Predigers Johann Gottfried Stern- | {n Krzeslow selbs massiv und das Wohnhaus is so eben berg zu Richenow in der Neumark gewesen sein soll, | vollendet, Die Gebäude, das Inventarium 2 sind o werden nunmehro zur Ermittelung etwamge Erb- | hei der Feuer-Sozietät mit 125,000 Gulden poln, ver“ a Lie und etwaniger Schuldansprüche auf des- | sert, Die Bauern, welche ‘in 4 Dórfern fallsigen Antrag des Curatoris hereditats eere wohnen und Frohndienste leisten, sind neu Ot 1) nicht nur diejenigen, welche an die Verlassenschaft | baut und ihre Grundstücke von den Dominial- der vorgenannten weil. Rittmeisterin Christern geb. | Ländereien separirt. Die Güter werden von zwei Sternberg als Jntestaterben Erbrechte geltend ma- | Hauptstraßen durchschnitten, wovon die eine von Kem- cen zu können intendiren, als auch pen (in Preußen) nach Piotrkowo Trobunalsfkie Le 2) alle diejenigen, welche aus irgend einem Rechts- die andere von Sterczow nach Lasf führt. ie grunde an jenen Nachlaß Forderungen und Schuld- | Wege in den Gütern sind grade gemacht und 10A Ansprüche zu haben glauben, Grâben verschen. Das Landschafts - Kapital beträg nur 40,000 Gulden poln., wovon schon ein bedeuten- der Theil amortisirt is. Der Erwerber fann das Land- \hasfts - Kapital behalten oder ein anderes Abkommen deshalb treffen. Karten und Vermessungs - Register sind vorhanden. 6 Kauflustige wollen sich in Gulczewsfs , Gnesener

auf den 6. Juli d. I. angeseßten Liquidations-Termine, Mittags um 12 Uhr, auf hiesiger Großherzogl. Justiz-Kanzlei nach Abends vorher beim Direktor, O R L ener Meldung, entweder in Perjon ) ge- : e legitimirte S’achwalte unausbleiblich zu erscheinen, | Kreises im Herzogthum Posen, oder in loco Krzeslotv um solche ihre Erbrechte genau anzugeben und darzu- | melden. E. K. legen, auch thre Schuldansprüche und Forderungen ein- - eln und genau anzumelden, und sofort zu verifiziren, | [512b] e i sonst aber unfehlbar zu gewärtigen, daß Ä Uhren aller Gattung, gut regulirt und richtig gehend, ad 4, der Nachlaß den sich meldenden und legitimi- | sind zum Verkauf vorräthig, auch werden alte Kyren in renden Erben wird ausgeantwortet, ‘eventualiter Tausch angenommen und aufs beste unter einjähriger Ga- weiter den Rechten gemäß damit wäh verfahren | rantie reparirt beim Uhrmacher Spengler, Poststr, werden, und die nah der Präklusion sich etwa Mel- denden die Handlungen und Dispositionen derjeni-

Das Abonnement beträgk: 2 Rthlr. für % Iahr. 4 Rthlr. - #5 Iahr. S A Jar, in allen Theilen der Monarchie __9hne Preis - Erhöhung. Hei einzelnen Nummern wird er Sogen mit 24 Sgr. berechnet.

Allgemeine

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Behren-Str«ße Ür. 57. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Alg. Anzeigers 2 Sgr. :

Ne 137.

A n:.h:6 1 f: Amtlicher Fheil.

?

Landtags-Angelegenheiten.. Sitzung der Vereinigten Kurie beabsd ti, ai: Petitionen an die respektiven Abtheilungen verwiesen z die N NGLE Herausgabe der Landtags-Verhaudlungen dur den Buchhänd- E 2 leimarus; Reclamationen wegen der beiden Kurien in Gemeinschaft p TeudeR Berathung von Petitionenz Verhandlungen über die Aller- höchste Botschaft betressend die Errichtung ‘von Landrenten - Banken. Denkschrift, die Uebernahme der Garantie des Staats für die zur Ab-

lösung der Reallasten von b À li j (5 \ i rrich enden Nen-

« Lear Inlaud, Berlin, Instruction des Justiz-Ministers, (Schluß.)

Beilage.

Amtlicher Theil.

__ Bei der heute fortgeseßten Ziehung der Aten Klasse 95ster Kö- niglicher Klassen Lotterie fielen 3 Gewinne zu 5000 Rthlr. auf Nr. S, 34,879 und 41,286 in Berlin bei Grack, nach Elberfeld bei Brüning und nach Zeiß bei Zürn; 4 Gewinne zu 2000 Rthlr. auf Nr. 23,614, 77,494. 81,325 und 81,459 in Berlin 2mal bei See= ger, nach Halle bei Lehmann und nah Königsberg i. P. bei Fried= mann 20 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. ‘2944. 10,662. 17,551. 19,972, 23,921. 27,434. 28,55. 34,899. 35,688. 36,215. 41/235. 13,939. 51,888. 54,453. 55,263. 60,801. 68,475. 69,119. 69,136 und 84,483 in Berlin bei Baller, bei Borchardt, bei Burg Hel Mois ser und bei Seeger; nah Breslau bei Holschau und bei Schreiber Danzig 2mal bei Meyer, Driesen bei Abraham, Elberfeld bei Heymer, Graudenz bei Lachmann, Königsberg i. Pr. bei Heygster, Merseburg 2mal bei Kieselbach, Minden bei Wolfers, Naumburg bei Vogel Potsdam bei Hiller, Stettin bei Wilsnah und nah Zeiß bei Zürn: il Gewinne zu 500 Rihlr. auf Nr. 1408. 1889. 833Z. 18,168. 20,104, 20,800. 22,006. 25,883, 27,684, 27,706. 29,832. 31,416. 31,972. 36,581. 38,303, 41,496. 44,655. 46,759. 48,740. 57,521. 59,418. 61,362, 63,278. 63,774. 64,045. 65,190. 66,512. 67,638. 69,187 73,045, 75,195. 75,880. 77,751. 78,513. 79,524. 80,900. 83,471 und 8389 in Berlin 4mal bei Burg und 5mal bei Seeger, Bres-= lau bei Bethke, bei Gerstenberg, 2mal bei Holschau und Amal bei Schreiber, Bromberg bei Schmuel, Cöln 3mal bei Reimbold und bei Weidtmann, Eilenburg bei Kiesewetter, Frankfurt bei Baswiß, Hal= berstadt bei Sußmann, Halle 2mal bei Lehmann, Königsberg in Pr. bei Borchardt und bei Friedmann, Landsberg a. d. W. bei Borchardt, Liegniß 3mal bei Leitgebel, Magdeburg bei Brauns und bei Roch, Merseburg bei Kieselbach, Oppeln bei Bender, Posen bei Pulvermacher, Tilsit bei Löwenberg, Trier bei Gall und nach Wesel bei Wester- mann; 52 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 1805. 3437. 3482. 1567. 5233. 8303. 9488. 9628. 10,318. 12,428. 12,546. 12,965. 15,984. 16,692, 19,111. 23,074. 25,073. 30,884. 31,582. 31,673 34,104. 36,062. 36,345. 36,582. 40,298. 40,629, 44,278. 44,984. 15,803. 48,902. 50,369. 53,452. 53,789. 53,976. 54,870. 57,010. 57,368, 58,910. 59,145. 59,248. 60,006. 67,611. 68,900. 69,369. 3,532, 75,562. 76,449. 79,548. 81,003. 82,389. 82,784 und 54,000. Berlin, den 17. Mai 1847.

Königl, General-Lotterie-Direction.

19,209. 20,508, 25,936.

L S E L L

Angekommen: Der außerordentliche Gesandte und bevollmäch- tigte Minister am kurfürstlich hessischen Hofe, Kammerherr„Graf von Galen, von Kassel. / E

Abgereist : Se. Durchlaucht der Fürst Alexander zu Sayn-= Wittgenstein-Hohenstetn nah Wittgenstein. Z :

Se. Excellenz der Geheime Staats-Minister von Kamp b, nach Karlsbad. :

Landtags - Angelegenheiten,

Sipung der Vereinigten Kurien am 14, Mai. *) Die Sibuug beginnt halb 11 Uhr Vormittags unter dem Vorstß des Landtags-Marschalls, Fürsten zu Solms. : R A , Gursten zu C - 2/08 Protokoll der vorigen Sißung wird verlesen und ge- nehmigt. ( Als Secretaire fungiren die 2 i 5 7 —, , : ie Abgeordneten Freiherr von W bott und Siegfried. g : on Wald- 4 A : Es ist der Versammlung eine Reihe von An- trägen ánzutin gew die rechtzeitig eingekommen sind und von mir zur Zorter span E, E Abtheilungen bereits zugewiesen wurden. Sie sind aber in der Versammlung noch nicht angekündigt, was also jeßt geschehen muß. ! : :

Qa S » 9 j D Antrag bes A Wortmann, Festseßung von Zwischen- stufen bet der Klassensteuer, der Abtheilung für Mahl - und A : __ Stlachtsteuer, Antrag des Abgeordueten Larenz, Vereinfachung E der Veranlagung der Klassensteuer . U Antrag des E Krause, Erhöhung der Klassensteuer in den ersten und Ermäßi. derselben in den untersten Stufen As

Antrag des Abgeordueten Schmidt über ‘Pegenstand A ; chmidt über denselben

..) , og ooo eet

desgl,

deôgl. desgl.

#) Manuskript, 214 Folio-Blä Moracus 10 Uhr 85 Nini Blätter, erhalten Montag den du Mai, Q h 1e e D,

raumer Zeit, die Ehre h

wurde damals daran treffen waren,

ternehimung häben.

Versammlung.

sonders herauszugeben.

sein, nämlich: die Anträge, etwa wi der drei Stände {on bemerkt worden is, mit der Einschränkung, daß diejenigen Anträge aufgenommen werden, von welchen es von den Abtheilungen beschlossen wirdz hiernächst die Berichterstattungen, die Berathungen, die Adressen an Se. Majestät den König, so wie die ministeriellen Deukschristen und die ständischen Gesete, mit einem Worte, eine vollständige Herausgabe der hier vorkommenden Ver= handlungen.

haben erklärt, daß es sich nur um drei Stände handle. Mitwirkung der Versammlung, sei es im Ganzen oder în einem ein- zelnen Theile, dazu nothwendig is, so scheint mir, daß es nicht nur einer Mittheilung bedarf, sondern daß eine Zustimmung der Versamm- lung dazu nothwendig ist. s

l Das ist ganz übereinstimmend mit dem, was ih Jch habe gesprochen von der Aufnahme, welche der werde, und eine solche Aufnahme

gesagt habe. Antrag in der Versammlung finden fann nur erkannt werden dadurch, daß man sich in der einen oder anderen Weise äußert. Wäre keine Aeußerung erfolgt, so würde ih erklärt haben, daß ih das Einverständni s n

Berlin, Dienstag den 18386 Mai

Antrag des Abgeordneten von Puttkammer, Ein- führung der Klassensteuer in den mahl - und \chlachtsteuerpflihtigen Städten :

Autrag des Abgeordueten Wenghofer, Kommu- nalsteuer- Zuschläge zur Klasseu - und Einkom=

: menjteuer

Antrag des Abgeordneten von Olfers und An- derer, Staats-Unterstüßung für die Verlänge- rung der Münster-Hammer Eisenbahn, der Äb-

x theilung für

Antrag des Abgeordneten Wehr, Richtung der Preußischen Ostbahn i

Antrag des Abgeordneten Holzbrink u. A, Zin- sen = Garantie des Staats für eine Eisenbahn aus dem Kreise Siegen zur Köln = Mindener

Bn

Antrag des Abgeordneten Fabricius, Unterstüßung einer Eisenbahn zwischen Neu-Vorpommern und Borlin dur beit Statt Moore ets

Antrag des Abgeordneten Linau, Bau der Bahu-

; strecke von Driesen nah Frankfurt :

Antrag der Abgeordneten Grz und Naumann, die Cisenbahn-Verbindung zwischen Posen und Sbleiel C S

Antrag des Abgeordneten Plange, Zinsen-Garan= tie des Staats für eine aus dem Kreise Sie- gen nah den Ruhr-Kohlenwerken zu führende Een E

Antrag des Abgeordneten Freiherrn von Lilien - berg u. A., Richtung der Thüringer Verbin- dungsbahn von Lippstadt nah Dortmund

Antrag des Abgeordneten Appelbaum, Richtung der Preußischen Ostbahn über Bromberg...

Marschall:

Abgeordn. Zimmermann:

Sobald die Ansicht aber dahin

Marschall:

desgl.

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Eisenbahnen.

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Als ich das leßtemal, nun schon vor ziemlich ge» Begriff, der Ver atte, ag eien Playe zt stehen, war ih im sichti M er ersammlung eine Mitthei ung zu machen über ein beab-

)tigtes Unternehmen der Herausgabe 1hrer Verhandlungen. Ih e et E O, og noch Vorbereitungen zu , noch nicht hatten getroffen werden können. Es M 14 Tagen uns ogt der Buchhändler Reimarus zu mir ge ommen und hat sich erboten, die Mittheilungen, die in der Allg. Pr. Ztg. erscheinen, also die Disknssionen der Versammlung und einiges Andere, was von Interesse ‘ci, in einer besonderen Ausgabe herauszugeben. Jch habe ihia tazavf geantwortet, daß es für die Versammlung gleichgiïtig sein kérne, v! er das, was schon erscheine ohnehin erscheine, herausgebe und: besonders, ob er die Wahl danach einrihte, ob etwas von Juteresse sei nach seiner Ansicht oder nicht, sondern wenn die Versammlung cin Interesse nehmen könne an einer anerfannten Ausgabe, fo könne das nur dann der Fall sein, wenn alle Verhandlungen ohne Ausnahme, groß oder klein, weitläufig oder nicht weitläufig, interessant oder nicht interessant, aufgenommen würden. Nur dann könne die Versammlung ein Juteresse an einer solchen Un- L Der Buchhändler Reimarus erklärte. sich sofort einverstanden, Alles, was man ihm in dieser Beziehung auferlege, zu er= füllen, und ich seßte hinzu, daß es vorerst noch aufzweierlei ankomme, einmal auf das Einverständniß mit dem Herrn Marschall der Kurie der 3 Stände, und daun auf eine Mittheilung und Aufnahme der Sache in der ) Seitdem habe ich von dem Buchhändler Reimarus selbst erfahren, daß er das entshuldbare Verschen gemacht habe, son che dies geschehen is, einen Prospektus bekannt zu machen. bald ih davon durch ihn selbst vor etwa 8 Tagen Nachricht erhielt, habe ih ihn veranlaßt, diesen Prospektus zurückzuhalten ‘und den Mitgliedern der Versammlung niht zukommen zu lassen, ehe die Mittheilung der Sache hier erfolgt sei. | : dem Herrn Marschall der Kurie der drei Stände hat von Anbeginn stattgefunden und die Vorbereitungen sind gemeinschaftlich getroffen worden. Jeht kommt es darauf an, daß die Versammlung, was ohne Zweifel auf dem kürzesten Wege geschehen kann, erkennen lasse, ob sie der Meinung is, daß eine solche anerkannte Herausgabe threr sämmtlichen Verhandlungen wünschenswerth- sei oder nicht. - j wird es Gegenst h ' |

S So-=

Das Einverständniß mit

Natürlich

wir) and der buchhändlerishen Konkurrenz bleiben, das- jenige, was ohnehin durch die Zeitungen bekannt gemacht wird, be- 1Ders D Darauf kommt es aber niht an, sondern auf die Frage, ob die Versammlung es für wünschenswerth hält, daß eine anerkannte Herausgabe erfolge. | i

( e ani Das wird allerdings nur eine sein können.

6 1 Denn nur einem Unternehmer wird von Seiten des Sekretariats das Material in der Vollständigkeit und in der Ordnung abgegeben werden können, welche eine Herausgabe der sämmtlichen Verhandlungen erfordern wird. ( sämmtlichen Verhandlungen, - so werden dies bekanntermaßen folgende e in der Versammlung der Kurie

Wenn ih sage, der

Durchlauchtigster Marschall! Sie eine Mittheilung an die Kurie der geht, daß die

? Ó der Versammlung voraus= sehe, und wenn eine Erklärung erfolgt, dann würde sich ein Beschluß

! marus etwas gethan habe, was er nicht hätte thun sollen,

1847.

der Versammlung haben entnehmen lassen. Ein anderer Weg ist der, daß, wie ih hon bemerkte, in kürzester Form Aeußerungen über den SANRN gemacht werden, die ih zu verweigern nicht die Absicht abe. / Abgeordn. von Auerswald: Jch halte es im Allgemeinen für sehr bedenklih für die Versammlung, daß sie sih auf irgend eine Weise bei einem Unternehmen der Art betheilige, welches die Heraus- gabe der Verhandlungen auf eine weniger verbreitende Weise, als dies vielleiht erreicht werden fönnte, beschränken möchte, so daß ih mich für die in Rede stehende Unterstüßung des Anerbietens des Buch= händlers Reimarus nur in dem Falle erklären würde, wenn wir keine offizielle Ausgabe unserer Verhandlungen hätten, an welche jeder eine Maßstab anlegen köunte. Diese, besiben wir aber dur die in der Allg. Pr. Ztg. bekannt gemachten Verhandlungen, und ih glaube, da wir dieses Dokument besiben, mittelst welches wir den Maßstab der Richtigkeit an andere Veröffentlichungen legen können, mich ge- gen die Bevorzugung eines einzelnen Buchhändlers erflären zu müssen.

Marschall: Es wird zweierlei zur Erwägung kommen. Ein- mal, ob anzunehmen ist, daß Alles, was hier verhandelt wird, d. h. nicht allein, was in diesem Saale diskutirt wird, sondern alle Theile der Geschäfte und alle Theile der Verhandlungen überhaupt, nicht nur die mündlichen, sondern auch alle übrigen, dur die Zeitung veröffent- liht werden. Das ist nicht der Fall. Die Anträge z. B. werden nicht veröffentlicht , auch nicht alle Denkschriften. Das Zweite, was nicht der Fall ist, besteht darin, daß eine Bevorzugung irgend eines Buchhändlers vorliege. Der Buchhändler Reimarus war mir bis dahin völlig unbekannt, Die Sache steht auch jeßt noh so, wie ih zu Eingang bemerkte, daß ih gleich anfangs für nöthig gehalten habe, nichts zu thun, ehe die Ansicht der Versammlung vernommen worden ist, als blos in Gesellschaft mit dem Marschall der Kurie der drei Stände den Abschluß eines Vertrages vorzubereiten. Vorberei=- tet is erz er kann abgeschlossen oder nicht abgeschlossen werden. Ich lege weder auf das Eine noch auf das Andere ein besonderes Ge= wicht. Also so steht die Sache. Tritt die Versammlung der Ansicht bei, die von zwei geehrten Rednern so ebe ausgesprochen worden ift, so wird es beim Alten bleiben.

Abgeordn. Schauß: Hohe Versammlung! es stehe hier zweierlei in Frage :

1) ob die Verhandlungen des Landtags noch besonders amtlich gedruckt und einem Buchhändler die Ausgabe dieser amtlichen Verhandlungen überlassen werden soll;

2) ob der Buchhändler Reimarus, der bis jebt cinen Prospektus

_ herausgegeben- hat, dazu die Befugniß hatte oder nicht. Den ersten Theil lasse ich unbeantwortet; dazu besie ich für jeßt kein Rehtz den zweiten Theil aber, ob der Buchhändler Rei=

T p will id zur näheren Erörterung ziehen.

_ Marschall: Sollte wohl der Abgeordnete nicht der Meinung sein, daß diese Frage schon erledigt ist dur die Bemerkung , die ih mit wenigen Worten gemacht habe?

Abgeordn. Sch auß: Ju leßterer Beziehung möchte ih zu fra= gen mir erlauben , ob ih Ew. Durchlaucht vielleiht mißverstanden habe, wenn ich glaube, vernommen zu haben, der Buchhändler Rei- marus habe den Prospektus bekaunt gemacht , ohne dazu autorisirt gewesen zu sein. Habe ich richtig verstanden’, so möchte ih Ew. Durchlaucht um eine Erwiederung bitten. Habe ih falsch verstanden, dann freilich muß und werde ih mich beruhigen.

Marschall: Jch kaun mich nur derselben Worte wieder be= dienen, daß nämlich Buchhändler Reimarus durch ein entshuldbares Versehen den Prospektus früher bekannt gemacht hat, als es in der Aeußerung lag, die er von mir vernommen hat. Jh habe bemerkt, daß es ein entshuldbares Verschen von ihm sei. Darum , glaube ih, ist es ein Gegenstand, mit welchem wix uns der Kostbarkeit der Zeit wegen nit länger beschäftigen sollten.

Abgeordn. Sch auß: Ja, dabei aber kann ic mich zu meinem Bedauern nicht beruhigen. Das angeführte „entsculdbare Versehen“ ist sehr allgemein gehalten. Jch habe das hobe Glück, Berlin zu vertreten, es muß mir deshalb daran gelegen sein, die Chre eines berliner Bürgers aufrecht zu erhalten, Dem Herrn Reimarus ist dieser Prospektus hier von Ew. Durchlaucht mit der Weisung zurück= gegeben worden, ihn so bekannt zu machen, wie er veröffentlicht worden, dessen zur Bestätigung befindet sih darauf „genehmigt“ und der Name Ew. Durchlauht. Nachdem Herr Reimarus , wie mir bekannt geworden ist, zuvor dur ein Mitglied der hohen Versamm= lung, dur einen geehrten Vertreter der Provinz Brandenburg, auf= gefordert worden war, eine amtliche Herausgabe zu unternehmen, hat sich Herr Reimarus zu Sr. Durchlaucht begeben, demnächst auch zu Sr. Excellenz dem Herrn Minister von Bodelschwingh , dann wieder zu Sr. Durchlaucht, und nachdem alle weiter dahin zielenden Vorbe- rathungen gepflogen worden , hat Herr Reimarus mit diesem Pro-= spektus sih aufs neue zu Ew. Durchlaucht begeben, und es is ihm von dem Herru Landtags - Marschall darauf die erbetene Erlaubniß zur Veröffentlichung ertheilt worden und, wie gesagt, das „genehmigt““ aufgeschrieben. In Folge dessen hat sich Herr Reimarus, etn sehr achtbarer Mann, veranlaßt gesehen und si veranlaßt schen müssen, die Bekanntmachung ergehen zu lassen. Wenn jept die hohe Ver- sammlung sich aber bewogen finden könnte, die Sache rückgängig zu machen, wenn die Nachricht in der Allg. Preuß. Zeitung er= schien, daß Herr Reimarus ohne Befugniß bisher vorgeschritten et, so müßte natürlich der Mann in seiner persönlichen Ehre si verleßt und gekränkt sehen, und ih halte mich deshalb verpflichtet, eben jo, wie ih die Ehre habe, Berlin vertreten zu durfen, _audh) die Chre der Bürgerschaft von Berlin und eincs Einzelnen aufrecht zu erbal ten in allen ihren Theilen, und zwar um |0 mehr, als na meiner vollen Ueberzeugung hier Jemand verleßt wird, der in jeder Be ziehung bis jeßt ganz unbescholten dastand.

: (Mehrstimmiges Bravo.)

Marschall: Meine Herren! Als der Abgeordnete, weiler jo eben den Play des Redners verläßt, das Wort ergriff, konnte nicht denken, daß seine Absicht sei, etwas zu tbun, was ih schon ge- than hatte, nämlich die Ehre des Herrn Reimarus zu wadren: Mrd dünkt, daß diese Wahrung in den Handen des Herrn Adgoordneton

in sehr guten, i

mix will cheinen,

in den meinigen abex in nicht minder guten DHändon